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Forest



Cover Zeichner: Yang Wang Preston
Firma: Hatje Cantz
Preis: 39.54 €
Seiten: 128
Thema: N/A
Erscheinungstermin: Mai 2018 (erschienen)
Bestellen: Amazon
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Dreihundert Jahre alt war Frank, ein Feigenbaum (Ficus hookeriana Corner), der im chinesischen Dorf Xialiu verwurzelt war – ein Zeitraum, den wir Menschen uns unmöglich vorstellen können. Nun sollte das Dorf für einen Staudamm weichen. Für die Menschen, die dort lebten, sicherlich ein Chaos an widersprüchlichen Emotionen und zuoberst das Gefühl entwurzelt zu werden. Doch was bedeutete das für den Baum Frank? Zehntausend Dollar gab ein in der Nähe befindliches Hotel für den Feigenbaum aus und siedelte ihn um. Wer weiß, wie Bäume nach ihrer Umsiedlung aussehen und wie schwer es für sie ist, sich an die neuen Begebenheiten zu gewöhnen, kann sich leicht vorstellen, dass Frank nicht lange nach der Umsiedlung starb. Gartenpflanzen sind daran gewöhnt, sich an neue Umgebungen und Temperaturen anzupassen und ihre Wurzeln treiben nicht so tief, dass eine Umsiedlung ihnen Schaden zufügt. Die meisten Bäume sind allerdings gebunden an ihren Ort. Eine Umsiedlung bedeutet meist den Tod, wenn das Klima nicht passt und wenn sich nicht um den Baum gekümmert wird. Frank ist neben vielen anderen Bäumen ein solches Opfer.
Yang Wang Preston zeigt in ihren Bildern eine Zukunft auf, in der Bäume für Städte nur zum Ansehen hergerichtet wurden wie Tiere im Zoo. Verkrüppelt, zu einer Kunstform degradiert, wo einst die Schönheit der Natur innewohnte, werden sie in winzigen Rasenflächen dazu gezwungen, in einer Welt aus Beton zu überleben.
Neben diesen grausamen Realitäten finden sich jedoch auch Zeugnisse der Hoffnung: Baumtransplantationen für die Renaturierung (die Natur soll an diesen Ort zurückkehren) oder grünes Gewebe, mit dem beispielsweise ein Steinbruch abgedeckt wird. Gerade letzteres wird verwendet, um etwas Unnatürliches abzudecken oder das darunterliegende Wachstum zu schützen. Während dieses Prozesses gibt es Typen des grünen Gewebes, die sich nach und nach zersetzen, in Konfetti auflösen und dann verschwinden, damit darunter die Natur zurückkehren kann.



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