Der Glasgarten von Gadreel_Coco ================================================================================ Kapitel 2: Krieger und Poet --------------------------- ~ Krieger und Poet ~ Aya hatte mit eiserner Geduld zugelassen, dass der nun völlig erwachte und wie es sich herausstellte, ebenso verstörte Schwarz ihm den Pappbecher aus der Hand schlug und kleine Perlen des herum stäubenden Wassers in seine Haarsträhnen jagte. Doch auch wenn Aya zurückgezuckt war, verhießen seine Augen nichts Gutes, als sie den anderen Mann wie ein Insekt fixierten. Er war nicht hier um Angst zu haben vor Schuldig. Er war hier, um dem anderen Mann zu zeigen, wie hilflos dieser im Moment ihm gegenüber war. Betont ruhig stellte er das Wasser ab und umfasste das Kinn des Telepathen. Versetzte diesem nach einigen, schweigsamen Momenten eine schallende Ohrfeige. Das einzige Mittel der Beruhigung, das er in diesem Moment für seinen schwachen, benebelten Feind kannte. Nicht, dass er überhaupt zu etwas anderem bereit gewesen wäre. "Bist du jetzt fertig?", hallte es durch den großen, kalten Raum, ließ Aya sich für einen Moment unangenehm klein fühlen. Er gab nichts auf den Widerstand des Telepathen...nichts Wirkliches. Auch wenn er sah, wie sich dessen Hände um die eisernen Fesseln krampften, anscheinend gar nicht geneigt waren, ihr Schicksal zu akzeptieren. Nun...er an Schuldigs Stelle wäre das auch nicht gewesen...ganz gewiss nicht. "Du verletzt dich nur selbst mit den Versuchen, dich zu befreien", merkte er an, als wäre das nicht schon allgemein bekanntes Wissen. Bückte sich, um ein zweites Mal nach dem Pappbecher zu greifen, der unter das Bett gerollt war. Einmal würde er es noch versuchen, aus einem Anflug von Gnade, derer er sich im Moment selbst nicht wirklich bewusst war. Einmal noch. "Soll ich oder willst du weiter vor dich hin röcheln?", fragte er in die grünen, widerspenstigen Augen und hob beides. Pappbecher und Wasserflasche. Schuldig sagte besser nicht nein. o~ Es war tatsächlich Fujimiya. Schuldig zog sich so weit es die Ketten zu ließen nach oben und lehnte seinen Kopf an das eiserne Bettgestell. Die Verstrebung drückte schmerzend in seinen Hinterkopf, ließ ihn eine willkommene Ablenkung von seinem größer werdenden Durst zukommen. Er sah dem anderen zu wie er den Pappbecher aufhob, den er in seinem Zorn kaum wahrgenommen hatte. Die Finger, die nach seinem Kiefer gegriffen hatten, kühl und schmalgliedrig, hart und gebieterisch, wie der Mann der ihm nun mit dem Entzug von erlösendem Wasser drohen wollte. Schuldig antwortete nicht, ließ seine Augen über die Ketten an seinen Fußgelenken huschen, und registrierte ihre fachmännische Anbringung. Er tat, als hätte er die Worte nicht gehört, erkundete mit den Augen seine Umgebung und tastete sich mit seinen Fähigkeit weiter vor. Fujimiya war ein weißer Fleck in bildlicher Umschreibung in seiner telepathischen Wahrnehmung. Schuldig konnte ihn nur deshalb telepathisch registrieren, weil er ihn eben nicht registrierte. Er ging weiter und erkundete die Umgebung. Niemand schien in unmittelbarer Nähe. Schön dumm, dachte er stirnrunzelnd. Telepathie kannte keine Entfernung, wussten das die Weißagenten nicht? Etwas erstaunt kniff er dennoch einen Augenblick später die Augen misstrauisch zusammen. Seine grünen Iriden sprühten Funken. Der Durst rückte in den Hintergrund. "Was wollt ihr von mir, Fujimiya? Ich bin doch nicht zu deinem Privatvergnügen hier?!" Er brachte ein finsteres Grinsen zustande, stemmte sich jedoch wieder etwas in die Fesseln. "Oder hast du einen lukrativen Nebenjob als Schlepper angenommen? Zutrauen könnte man es einer Bande von Heuchlern durchaus, wenn du mich mit der Drohung, mich verdursten zu lassen ruhig bekommen willst, wo doch sowieso keiner in der Nähe wäre um meine Schreie zu hören." Er verstummte gepeinigt, spürte wie seine Kehle bei jedem Wort schmerzte. Doch er ließ es sich nicht nehmen, den Anführer der Weiß Agenten ausführlich zu mustern. Es war wichtig, dass er sich nicht unnötig von dem Telepathen reizen ließ. Alleine dieser Satz schwebte bestimmt ein dutzend Mal in Ayas Gedanken, bevor er sich mit ruhigem, immer noch unlesbarem Gesichtsausdruck zu Schuldig auf das Bett setzte. Der andere Mann meinte, ihn zermürben zu können durch seine gewohnt gehässige Art? Da wusste er doch gleich besser zu kontern. Zunächst den rothaarigen Telepathen völlig ignorierend, klemmte er sich den Becher zwischen die Knie und füllte ihn mit einer neuen Fuhre Wasser. Setzte schließlich langsam die Flasche ab und das Glas an seine zu einem leichten Lächeln verzogenen Lippen. Trank ebenso bedächtig, dass es Schuldig auch gut und genau sehen konnte, Schluck für Schluck aus dem Becher. Setzte ihn schließlich ab. "Schlepper? Ich?", erwiderte er schließlich und lachte leise, ließ seinen Blick in die Ferne streifen, ganz so, als würde nun nicht ein gefährlicher und starker Gegner neben ihm sitzen. "Nein...da kommt die Sache mit dem Privatvergnügen der Wahrheit doch viel näher..." Ja...zum Privatvergnügen von Kritiker. Schuldig wäre sicherlich kein schönes Ende beschert. Nicht, dass es ihn zu interessieren hatte, was sie mit ihm anstellten. Er war nur hier, um diesen Auftrag zu erfüllen. "Hm?", hob er fragend noch einmal den Becher an. Noch eine Chance gab er dem Deutschen nicht...konnte er sich doch glücklich schätzen, dass er überhaupt an solch eine Gnade dachte. Auf einer Mission hätte er eine solche Situation mit Freude ausgenutzt. Sein Schwert genommen und den anderen Mann niedergestreckt. Doch nein...hier war er nun für die nächsten Stunden gefangen mit diesem Mann... Schuldig fixierte die violetten Augen des Anderen mit verächtlichem Blick. Die Muskeln seines Kiefers arbeiteten, als in seinen Gedanken die Möglichkeiten einer erneuten Verweigerung erwogen wurden. Er ließ Fujimiya nicht aus seinem Blick. Die reglosen Gesichtszüge, die er in Kämpfen zu einer Regung bewegen konnte, der stolze Ausdruck in den Augen, den er nur im Kampf verändern konnte, wie wäre es wohl andere Emotionen in sie zu legen? Er hörte die Worte des Rothaarigen, als dieser sich zu ihm setzte als hielten sie einen Plausch. Doch was er mehr wahrnahm, war die eindeutig sadistische Ader, die Schuldig von Aya nun kennen lernte. Innerlich stürzte sich etwas auf diese Erkenntnis und vermerkte es. In dem korrekten, kalten Killer von Weiß steckte also ein verborgener Sadist? Unwillig verzog er die Lippen und lächelte spöttisch. "Lass mich raten? Unter Privatvergnügen verstehst du eine Folter um aus mir die Informationen herausprügeln zu wollen, damit dein Boss dir brav den Haarschopf tätschelt", sagte er mit rauer Stimme und wischte sich mit einer Kopfbewegung die Haare aus dem Gesicht. Er veränderte leicht seine Lage und ließ seinen Oberschenkel unbeabsichtigt am Becken von Fujimiya liegen. "Was willst du wissen, Heuchler? Sag schon, damit wir's hinter uns bringen können." Er sah Aya wieder fest in die Augen, doch sein Blick schweifte ab auf das Wasser, weiter auf die Kehle, seines Wärters. Als der fragende Blick ihn wiederholt traf, blähte Schuldig leicht die Nasenflügel, angewidert von diesem für ihn verhöhnenden Angebot. Er nickte nur mit dem Kopf auf den Becher und verzog die rissigen Lippen leicht, weil sie bereits spannten. "Ich dachte, ihr wärt so ehrenhaft? Aber selbst auf diese Tatsache kann man sich als Gefangener kaum mehr verlassen. Ihr seid nichts Besseres als wir." Bitter lächelnd schloss er die Augen und legte den Kopf leicht an seinen Oberarm. Aya starrte auf seine Hüfte, an der nun der bekleidete Oberschenkel des Telepathen ruhte. Er fragte sich, wie Menschen zu derart ungezwungenem Hautkontakt neigen konnten. Besonders dann, wenn sie so hilflos waren, wie der Telepath nun. "Habe ich je behauptet, besseres zu sein?", lächelte er und legte den Kopf für einen Moment schief. Verdammte. Haare. Sie kamen ihm schon wieder in den Weg. Aber nein...das hatte er nicht. Er hatte nie behauptet rein zu sein von der Schuld, die er mit jedem Mord auf sich lud. Er war kein Heuchler. "Ich will nichts von dir wissen...ich will nur, dass du trinkst", fuhr er schließlich fort und schob seine Hand ein zweites Mal unter die schweißnassen Haare. Schuldig stank. Nicht sein Problem, wenn er den Schwarz endlich los war. Er füllte den Becher ein drittes Mal und hob ihn an die Lippen des rothaarigen Deutschen. Anscheinend war ihm schon länger jegliche Art von Flüssigkeit versagt geblieben. Die Lippen waren so rissig...es schmerzte schon beinahe, da überhaupt noch zuzusehen. Aya ließ seinen Rücken durchknacksen. Er war verspannt und hatte Schmerzen in den Muskeln...und alles nur wegen diesem Mann....wie unnütz. ,Nichts von mir wissen...', überlegte Schuldig, nun doch etwas unsicher werdend, in Gedanken. Irritiert beobachtete er das dunkelrote, schwere Haar, wie es dem anderen wiederholt zum Teil die Sicht nahm. Er dachte fieberhaft darüber nach, was sie von ihm wollen könnten. Sein Blick verlor sich auf dem Rot des Haares, auf seiner Seidigkeit, die im Licht facettenreich schimmerte, während sein Verstand arbeitete. Trink, meldete dieser auch gleich. Die Kühle der Hand auf seiner Stirn fühlend schloss er erneut die Augen und ließ sich in die Ketten sinken, ließ die Spannung aus seinem Körper gänzlich weichen. Den Becher fühlte Schuldig kaum an seinen trockenen Lippen; erst als das Wasser seine Zunge netzte, begann er automatisch zu schlucken. Und wie konnte es anders sein, trotz der Konzentration, die er aufbrachte um diesen Vorgang zu meistern, verbot ihm die Haltung, dass er es ohne sich zu verschlucken schaffte. Er wandte den Kopf ruckartig zur Seite und hustete in seinen Oberarm, der mit den Kettengliedern neben seinem Kopf gebunden war. Er verschloss seinen Blick, seine Gestalt vor dem Anführer der anderen Killer, er musste überlegen. Dringend. Wenn sie ihn nicht dafür wollten um ihn zu befragen, weshalb dann? Warum war der Weiß so ruhig? So verdammt gelassen? "Was habt ihr für mich vorbereitet? Eine nette kleine Spielerei, die mir vermutlich die Ohren von meinen eigenen Schmerzenschreien ertauben lässt?", leise kamen seine Worte, da er noch immer Durst hatte, sich jedoch nach innen zurückzog um seine Fähigkeiten gezielt einzusetzen. Er musste sich jetzt konzentrieren um Brad zu erreichen. Er durfte keine Zeit mit small talk verlieren. Aya musste anhand dieser Dramatik nun doch lächeln. Er konnte verstehen, wie unsicher sich der sonst so kontrolliert-überhebliche Deutsche fühlen musste, doch gleich den GAU zu erwarten... Er wartete ab, bis der Hustenanfall seines Gegenübers vorbei war, füllte für einen weiteren, kostbaren Moment den Becher und setzte ihn ein zweites Mal an, bevor er nachsichtig den Kopf schüttelte. "Weiß hat gar nichts vorbereitet", gab er nur soviel preis, wie er zu sagen können glaubte. Kritiker ließ er dabei außen vor. Das musste der Telepath nicht wissen. Allerdings bezweifelte er, dass ihre Auftraggeber, sollten sie Schuldig erst einmal habhaft geworden sein, diesen in irgendeiner Weise sanft behandeln würden. Doch das war nicht sein Problem...nein. Seine Haare waren es. Diese nervenden, hinterhältigen, ungehorsamen Haare. Frustriert kämmte er sich durch die langen, heraus getrennten Strähnen. Vielleicht sollte er den Termin vorverlegen...auf morgen. Genaugenommen war Aya froh, dass der andere Mann nicht mehr schrie und sich nicht mehr gegen die Ketten wehrte, hätte er dann doch zu Betäubungsmittel und Knebel greifen müssen und das wollte er nicht. Er wollte eigentlich gar keinen Ärger...genauso wenig, wie er diese Mission gewollt hatte. Das hier war kein fairer Kampf, wahrlich nicht. "Weil ,Weiß' ja hier das Sagen hat, nicht wahr?", ätzte Schuldig verhöhnend und krampfte seine Hände wieder um die Manschetten. Das kühle Metall half ihm etwas seine Unsicherheit zu dämpfen. Der Anführer war definitiv zu ruhig. Wo war sein allgegenwärtiger Hass gegen ihn, gegen seinen Feind geblieben? Hatte Schuldig etwas verpasst? Gut, sie waren sich in den letzten Kämpfen nicht mehr sehr häufig begegnet, der Zufall mochte es wohl so gewollt haben. Ein glücklicher Zufall, wie Schwarz fand - oder Brad vorausgesehen hatte, je nachdem wie man es sehen wollte. Aber wo war Fujimiyas Feuer geblieben? Hatte das ständige Töten für die vermeintliche Gerechtigkeit, die erzwungene Tätigkeit um seine Schwester versorgen zu können, den Tribut eingefordert, den dieser Job meist verlangte? Das Feuer, die Leidenschaft? War Aya abgestumpft? Schuldig starrte den jüngeren Mann in plötzlicher Erkenntnis an. War es wirklich so? Er konnte es sich kaum vorstellen. Aber wo blieben die tödlichen Blicke, die sonst auf ihn gerichtet waren? Alles weg, nur weil er hier in Fesseln lag? Schuldig konnte es nicht glauben. Aya wirkte dagegen eher müde, sehr müde. Als wäre ihm das alles zuviel, gar lästig. Das Feuer, welches in diesen Augen gelodert hatte, es war nunmehr in dem "herrlichen Haar" gefangen. Er stutzte leicht, hatte er das eben laut gesagt? In seiner Hand zuckte es, als er wieder das rote Haar betrachtete, dem Blick der auf ihn gerichtet war, auswich. Er konnte noch nicht einmal in Fujimiyas Gedanken lesen, was ihm noch blühte. Er musste endlich Crawford unterrichten. Nur wo blieb seine Konzentration? Unwirsch wandte sich sein Blick auf das Wasser und er leckte sich über die Lippen. Wie er es hasste, hier so zu liegen. Falls er jemals davonkam, würde er den Weiß spüren lassen was es hieß, in Ketten zu liegen. Das schwor er sich. Aya ahnte nicht wirklich etwas von den inneren Zwiegesprächen des anderen Mannes, als er Schuldig überrascht anstarrte. Herrliches Haar? Ein ironisches Lächeln umtanzte seine starren Lippen. "Das herrliche Haar wird bald der herrlichen Schere zum Opfer fallen", erwiderte er mit nicht geringer Genugtuung, die sich in diesem Moment ausschließlich an seine lange Mähne richtete. Doch was tat er hier? Seine Aufgabe war es nicht, den Schwarz zu unterhalten, sondern ihn zu bewachen. Mehr nicht. Aya fröstelte, nachdem er sich ruckartig erhoben hatte. Irgendwie war es hier kälter geworden oder bildete er sich das nur so ein? Anscheinend schon, denn der Telepath schien der sie umgebenden Luft nicht wirklich abgeneigt zu sein, so freizügig, wie er hier lag und immer noch versucht hatte, sein Oberteil hochzuschieben. "Brauchst du noch etwas?", brachte Aya sich und den Telepathen wieder auf eine Ebene feindlicher Gesinnung, während er sich ein paar Strähnen hinter die Ohren klemmte. Morgen würde Schuldig bei Kritiker im Forschungslabor landen und übermorgen wären seine Haare ab. Alles also beim Alten...kein Grund, sich aufzuregen. Nur ein Auftrag. Einer, der ihm wirklich auf die Nerven ging, hatte er doch heute Abend eigentlich bei Aya vorbeischauen wollen um sich von den letzten Tagen etwas zu beruhigen. Shit, er hatte es wahrhaftig ausgesprochen. "Schade drum, wirklich. Mal abgesehen, dass es an dir verschwendet ist", sagte Schuldig boshaft und der irrlichternde Schalk blitzte in seinen grünen Augen kurz auf. "Du lässt es mich nicht zufällig anfassen?" Seine Stimme wurde eine Nuance dunkler und weicher, so fern es seine raue Kehle zuließ und nur sein Blick verriet seine wahre Absicht. Nämlich Aya vielleicht zu überwältigen. "Ich wüsste da einige Einsatzmöglichkeiten...", sagte er leiser werdend vom Becher Wasser abgelenkt. Er glaubte nicht wirklich dass der Andere auf seinen Vorschlag einging. "Wenn du schon so nett fragst, ich habe immer noch Durst. Habt ihr mir noch mehr von dem Zeug reingejagt, oder weshalb ist es hier drin so heiß, verdammt?" Nun wurde er langsam ungehalten und diese Kleidung half dabei auch nicht wirklich ihm die Sache erträglicher zu machen. Violette Augen richteten sich mit plötzlicher Intensität auf den gegnerischen Telepathen. An ihm verschwendet? Ja, da hatte der andere Mann Recht. Er brauchte diese Zotteln nicht. Doch anfassen lassen würde er sich von dem Schwarz deswegen noch lange nicht. Schon gar nicht, wenn er dessen allzu deutliche Absichten wie zähflüssiges Gift aus den feindlichen Worten hinaustriefen hörte. Gift, Gift und nochmals Gift. Nichts anderes. Er schüttelte sich innerlich und stand auf. Tat ein paar Schritte zurück bis zu seinem unbequemen Stuhl. "Du hast genug getrunken...Soviel haben wir dir auch nicht gespritzt, dass du verdursten wirst", erwiderte er kalt mit dunkel zusammengezogenen Augenbrauen und ließ sich auf das hölzerne Möbelstück nieder. Wenn er daran dachte, dass er so noch die nächsten Stunden verbringen musste, nur mit einem Buch und seinem Schwert bewaffnet. Wie sagte man so schön....die Feder war mächtiger als das Schwert? Na vielleicht konnte er den Schwarz mit ein paar Zeilen Gaarders zum Schweigen bringen. Oder ihm wahlweise das Buch in den vorlauten Mund stopfen. Beides durchaus Alternativen, denen er momentan wirklich zugeneigt war. "Was ist das? Ein Folterinstrument aus dem Mittelalter?" Schuldig deutete mit einer Hand nachlässig zu dem Stuhl hin, der ihm aussah als würde man sich schon vom Hinsehen Hämorrhoiden holen. Obwohl er nicht sicher war, ob diese von harten unangenehmen Stühlen kamen. "Und was willst du mit dem Buch? Mich zu Tode lesen? Fällt euch wohl langsam nichts mehr ein, was?" Er lachte gehässig, kam jedoch nicht umhin, seine bereits schmerzenden Handgelenke zu bemerken. Kleine Risse hatten sich in die Haut gezogen, als er sich so heftig gegen die Bänder gestemmt hatte und nun brannten die oberflächlichen Verletzungen leicht. Kein Grund zur Klage, doch er wollte sich amüsieren - wenn er schon sonst nichts geboten bekam in diesem heruntergekommenen Keller. "Wo sind wir hier? Und wie lange muss ich hier bleiben? Wollt ihr mich zu Tode langweilen?" So sehr es Aya auch störte, so wenig reagierte er nun auf die deutlichen Provokationen des Schwarz. Natürlich wusste er, dass der Stuhl ein mittelalterliches Folterinstrument war, er SAß schließlich auf ihm, ganz im Gegensatz zu Schuldig, der das im Vergleich doch besser abschneidende Bett beanspruchte. Demonstrativ schlug er die Beine übereinander und bettete das Buch auf seinen Oberschenkel, schlug seine zuletzt angefangene Seite auf und konzentrierte sich mit aller Macht auf die vor ihm tanzenden Schriftzeichen. Als wenn er so freundlich wäre und dem anderen Mann seine Fragen beantworten würde....Schuldig musste schließlich noch nicht wissen, dass er als Versuchskaninchen für Kritiker enden würde... Schuldig seufzte theatralisch und fing an, mit seiner linken angeketteten Hand gegen das Bett zu schlagen. Schön monoton und in seinen Gedanken bemerkte er nicht, wie er diese - vielleicht für andere nervende und geräuschvolle Tätigkeit in gleichmäßigen Abständen wiederholte. Wieder entließ er ein langanhaltendes leidendes Seufzen und fixierte Fujimiya mit einem bettelnden Blick. Er machte es sich gemütlich auf dem Bett, räkelte sich leicht, so dass die Hose etwas mehr Haut zur Abkühlung frei werden ließ und beobachtete Aya beim Lesen. Jede Winzigkeit wurde von ihm in Augenschein genommen. Sein Blick strich über die Hände, die das Buch hielten, die schlanken Beine, die lässig übereinandergeschlagen waren, über die schlanke Figur und das lange kräftige Haar, welches sie weich umschmeichelte. Seine Hand noch immer gegen das Gestell schlagend, hatte er seinen Kopf angelehnt und ließ Aya keine Sekunde aus seinem inquisitorischen Blick. Anscheinend ließ es sich Ayas Körper nicht nehmen, im Gleichklang mit dem metallisch ätzenden Geräusch zu reagieren, als nicht nur ein Muskel unter seiner linken Augenbraue verdächtig zuckte und ihm das Lesen um ein Vielfaches erschwerte. Nein, er würde nicht darauf reagieren...so sehr es ihn auch störte. Nein....er würde Schuldig nicht anfahren, dass er aufhören sollte, seine Hand gegen das Gitter zu schlagen. Und nein, er würde dem anderen Mann nicht sagen, dass er gefälligst überall anders nur nicht zu ihm schauen sollte. Er würde gelassen bleiben, ruhig weiterlesen...den gerade angefangenen Satz noch ein zweites Mal lesen. Aber sich nicht aus der Ruhe bringen lassen....das wäre doch gelacht. Auch wenn er sich durch die Gegenwart eines fremden Menschen so direkt bei ihm nicht wohl fühlte...gar nicht wohl. Schuldig nahm das Unwohlsein des Anderen genau wahr, sagte nichts, sondern lächelte nur. Die Haut auf seiner Lippe war inzwischen aufgeplatzt und er spürte jetzt wie ihm daraus ein wenig Blut in den Mundwinkel lief. Er senkte die Lider etwas und fühlte wie nebenbei dass die Hitze, die ihn erfasst hatte, wieder abzunehmen schien. Sein Körper regulierte sich selbst wieder und die Wirkung ließ etwas nach. Er lauerte auf den Weiß, auf eine Regung die er damit erzwingen wollte, dass er sein monotones Schlagen nicht aufgab. Es machte ihm nichts aus, seine Handgelenke weiter aufzuscheuern. Nicht das Geringste. Er würde warten. `Brad` Er wartete einige Wimpernschläge. `Ja. Ist dir schon eine Idee gekommen, wie du mir den Verlust ersetzen willst?`, kam auch sogleich die Antwort. `Nein, bin gerade dabei, Fujimiya in einem abgewrackten Keller Gesellschaft beim Lesen zu leisten. Was soll die Scheiße, Crawford?! Sag nicht, dass du wusstest, was diese Möchtegern-Bösewicht-Jäger für mich geplant hatten!` Er war zornig bis ins Mark, und dies sah man nur in seinen Augen, die jedoch halb verborgen hinter den Lidern waren. `Ich habe das nicht vorausgesehen. Mich beschäftigten im Moment andere Dinge. Wo bist du?` `Witzbold. Wenn ich das wüsste! Es ist niemand in der Nähe, den ich dazu benutzen könnte, es herauszufinden und dieser Rotschopf ist bestenfalls dazu geeignet um ihn mal kräftig ranzunehmen - nicht um ihn telepathisch zu durchleuchten. Ich kann ihn nicht erfassen.` Während er mit Brad kommunizierte ließ er seine Hand weiter das fortführen, was in seinen Augen zu einer günstigen Lageveränderung seiner selbst beitragen konnte. Diverse Muskeln in Ayas Hand reagierten nun zu allem Unglück AUCH noch auf das monotone, eiserne Geräusch. Klack. Klack. Klack. Immer wieder. Eisern eintönig. Klack. Klack. Klack. Er hatte den Satz, den er gerade gelesen hatte, nicht wirklich verstanden...auch nicht beim zweiten Durchlesen. Klack. Klack. Klack. Aya schloss in aller Ruhe das Buch, sah schließlich auf. Der Schwarz machte das extra...um ihn aus der Reserve zu locken. GUT, das konnte er haben. Mit Vergnügen sogar. Stumm wie er war, stand er auf und schlenderte lässig auf den rothaarigen Telepathen zu, griff sich die Wasserflasche. Wie war das...Schuldig hatte Durst gehabt? Ohne mit der Wimper zu zucken öffnete er die Flasche und stellte sie auf den Kopf, schüttete dem Schwarz den gesamten Inhalt ins Gesicht. So. Wollten sie doch mal sehen, wie weit sie damit kamen. Schuldig hatte es durch seine halbgeschlossenen Lider kommen sehen und leckte sich nurmehr das herabperlende Wasser von den rauen Lippen. "Bekomme ich noch mehr? Wenn ich nett bitte sage?", spöttelte er, gab jedoch zu keiner Zeit seine Tätigkeit auf. Herausforderung lag in seinem frechen Blick, den er Aya zuwarf. "Was willst du tun? Mich damit ertränken?" `Hey Brad, bemüh dich mal ein Bisschen, wird doch nicht so schwer sein herauszufinden wo die mich hier untergebracht haben.` `Sobald ich mich um meine Geschäfte gekümmert habe. Und jetzt stör mich nicht weiter`, wurde er abgewürgt und wusste auch gleich, dass es nichts brachte, dem Amerikaner weiter auf die Eier zu gehen. Nein, ganz im Gegenteil, der würde ihn hier wirklich noch versauern lassen, wenn er ihm dumm kam. Aber derjenige, der hier vor ihm stand, der war schon ein ganz anderes Kaliber. Es würde sich definitiv lohnen, den anderen Mann außer Fassung betrachten zu können. Und zwar ohne dass dieser ihm etwas antat dabei. Wie weit würde sich Aya vorwagen? Würde er ihn verletzen? Durfte der Weiß das überhaupt? Bisher hatte er eher den Eindruck gewonnen, dass dies nicht der Fall war. Nun völlig wütend über den herablassenden Spott des anderen Mannes ließ Aya die Glasflasche an der steinernen Wand neben Schuldigs Kopf zerschellen. Einige der umherfliegenden Glassplitter verletzten seine Haut oberflächlich, doch das war im Moment Nebensache. Hier galt es, den Deutschen endlich zum Schweigen zu bringen. Endlich Ruhe zu haben. "Wenn du nett BITTE sagst, lasse ich mich vielleicht überreden, dir hiermit nicht das Gesicht zu entstellen", erwiderte Aya in trügerischer Ruhe und ließ den gezackten Stumpf der Flasche an der Wange des Telepathen ruhen. Fuhr schließlich leicht hinab. Er meinte es ernst...todernst. Mit ihm war nicht zu spaßen. Was nicht alleine durch seine Augen deutlich wurde, die abgrundtief böse schimmerten. Seine schmalen, starren Lippen. Seine verkrampfte, raubtierartige Haltung. Und ja, er würde den Telepathen zerfleischen, sollte dieser ihm noch einmal dumm kommen. Schuldig erlaubte sich ein minimales Lächeln, bevor er sich näher in die Scherbe lehnte, den Blick in diese Augen, die ihn zerreißen wollten, bannend. Er spürte den Schnitt, wie er süß brennend in seine Haut fuhr, er hieß ihn willkommen, genoss den Anblick des leidenschaftlichen Mannes vor ihm, der seine gewohnte Kühle bei ihm nicht lange aufrecht erhalten hatte können. "Bitte", hauchte Schuldig und öffnete dabei leicht den Mund. Es waren kleine Bewegungen, nicht groß genug um die Scherbe tiefer dringen zu lassen, doch tief genug um Blut hervorperlen zu lassen. Seine Lider senkten sich lasziv, bevor er erneut "Bitte", flüsterte und sich etwas räkelte. Dieses Bitte, das er dem Anderen sagte, hatte nichts mit ihrer jetzigen Situation zu tun, das war nur zu deutlich. Schuldig bat hier um etwas ganz Anderes und der Rotschopf sollte das spüren - er ließ sich dadurch nicht beeindrucken. Schmerz war nichts neues für ihn. Falls Brad ihn nicht befreite, wäre dies hier noch das Harmloseste, was ihm angedeihen würde - dessen war er sich sicher. Aya verfolgte mit gierigem Blick das Blut, welches der Telepath nun selbst hervorbrachte. Nicht er, Schuldig. Er hielt nur das Werkzeug, auch wenn er es dem anderen Mann liebend gerne abgenommen hätte. Die grobschlächtigen Kanten in die weiße Haut des Schwarz zu treiben...aber nein. Soweit würde er sich nicht herablassen. Nicht, wenn sein Auftrag Ruhe war. Er sollte Schuldig nicht verletzen, sie wollten ihn lebend und funktionstüchtig. "Du bist es nicht wert", erwiderte er daher schlicht, fand so plötzlich, wie die Wut gekommen war, wieder zu seiner Ruhe zurück. "Du bist es einfach nicht wert." Er ließ schon beinahe angeekelt den Flaschenhals fallen und trat zurück, die schmalen Brauen zusammengezogen. Nein...Schuldig war es nicht wert, auch nur irgendein Gefühl in ihm zu erzeugen, wenn selbst sein Team das oft nicht schaffte. Die Worte hörten sich in seinen Ohren schon fast wie ein Mantra an. "Was bin ich nicht wert? Einen Schluck Wasser zu bekommen?" Das Blut lief ihm warm die Wange hinab, kitzelte ihn leicht. "Ich frage mich ernsthaft, warum du glaubst, ich wäre so eitel, Angst vor einem Kratzer in meinem Gesicht zu haben. Schließe nicht von dir auf andere, Weiß!" Wieder Spott in der Stimme, die noch immer rau war. Nur kurz war in diesen Augen, die vor Emotionen Funken sprühten, der Wunsch ihn zu töten aufgeflackert. Doch er erlosch und Schuldig hatte auf diese Selbstkontrolle des Anderen gebaut. "Du kannst mich nicht töten, nicht wahr? Deine Chefs hätten etwas dagegen", schloss er bitter und lachte abfällig. "Wie dumm ihr doch seid. Ihr glaubt doch nicht tatsächlich, ich würde etwas ausplaudern." Er? Er und eitel? Aya verspürte den überwältigenden Wunsch, den Anderen dafür zu würgen. Er hatte all seine Eitelkeit zurückgesteckt um für seine Schwester zu sorgen. Er hatte ihr sein Leben geopfert. Ihr alles gegeben, damit sie eines Tages wieder aufwachen würde. Und Schuldig sprach da von Eitelkeit? Doch er würde dem Schwarz nicht Recht geben in dessen Bestreben, ihn aus der Reserve zu locken. Niemals. Diesen Kampf würde er gewinnen..."Es geht nicht ums Ausplaudern", lächelte er nach einigen, schweigenden Momenten leicht. "Das ist uns völlig egal...vermutlich werden sie sogar genau das als erstes zerstören..." Was für eine Genugtuung es wäre, den Schwarz so leiden zu sehen. Tief einatmend wandte er sich wieder seinem Untersatz zu. Lächelte abermals für einen Moment ruhig. Er mochte dieses Buch. Es war das dritte Mal, dass er es las. "Der Codename ,grausame Schönheit' würde besser zu dir passen, Abyssinian", lächelte Schuldig müde. "Ich hätte ehrlich nicht gedacht, dass ihr zu solchen Mitteln greifen würdet. Erbärmlich." Allerdings war er dies ganz und gar nicht. Er war hellwach, hatte die Worte genau verstanden. Die Drohung, nein die Prophezeiung, ihm die Zunge herauszuschneiden. Schuldig schwieg. Er verhielt sich ruhig und senkte die Lider. Seinen Kopf wandte er zur anderen Seite und sein Haar verdeckte etwas die Schnittwunde. "Vielen Dank für das Kompliment", lächelte Aya ebenso freudlos, hob jedoch seinen Blick nicht. Ob er nun das 'grausame Schönheit' oder 'erbärmlich' meinte...Aya suchte es sich selbst aus. Natürlich war er erbärmlich, so wie er sich für eine Gruppe von Weltverbesserern prostituierte. Das war nichts neues...auch nicht aus dem Mund seines Feindes. Er widmete sich in aller Ruhe wieder den Spalten, die nun nicht mehr vor seinem Auge tanzten...ganz im Gegenteil. Sie stützten ihn und ließen ihn in ihre Welt hinein, in der Schuldig ihm nicht zu nahe kommen konnte. Neben sich sein Katana, vor sich das Buch. Krieger und Poet, hatte Youji in einem Anflug von Galgenhumor gesagt und Aya hatte darüber gelacht. Wirklich herzlich. Er war weder das Eine noch das Andere. Die Zeit verging und Schuldig hielt es immer noch mit Schweigen. Etwas Neues spukte in seinem Kopf herum und er freute sich schon darauf. Aber das hatte noch Zeit, vielmehr hatte er Zeit. Die Grenzen des Rothaarigen hatte er ausgelotet, das reichte ihm für eine Weile. Durst war etwas Schreckliches, Rückenschmerzen und Nackensteife, genauso wie Kälte. Doch er schwieg, bemerkte lediglich die Gänsehaut auf seinem Bauch, doch er konnte sich vor der Kälte nicht schützen und eine Decke sah er auch nicht. Es war egal, er war schließlich der Gefangene des hochwürdigen Abyssinians, ätzte er bitter in Gedanken. Sie hatten ihre Gefangenen bisher immer anständiger behandelt - sie machten nämlich keine. Über seine Gedanken driftete er schließlich in einen unangenehmen Halbschlaf, da die Kälte ihn nicht in den tieferen Schlaf entließ. o~ Und noch einmal brauchte es seine guten drei Stunden, bis Aya wieder aufsah. Es war ruhig gewesen in der Zeit, was vornehmlich daran lag, dass der Schwarz eingeschlafen war. Eine beachtliche Tatsache. Er hätte in Anwesenheit des Feindes nicht geschlafen. Aber anscheinend war sich Schuldig seiner wirklich sicher... Aya seufzte unterdrückt und stand auf, ließ seine Wirbel einen nach dem anderen wieder zurück in die richtige Position gleiten. Dieser Stuhl WAR Folter, da hatte Schuldig schon Recht...doch wofür er bestraft werden musste, war Aya schleierhaft. Lautlos verließ er nun das Zimmer und schloss es von außen ab, begab sich in die kleine, schnell gebaute sanitäre Einrichtung, die weder als Toilette noch als Dusche bezeichnet werden konnte. Auch er war so menschlich, dass er derartigen Bedürfnissen wie eines Klogangs unterordnen musste. Nachsichtig wie er war, dachte Aya daran, eine neue Flasche Wasser mitzunehmen, als er in das Zimmer zurückkehrte. Auch wenn er sich nicht gezwungen sah, den anderen Mann zuvorkommend zu behandeln, so war es doch notwendig, dass dieser ausreichend Flüssigkeit zu sich nahm. Das sah er alleine schon an den aufgesprungenen, rissigen Lippen. Ohne sich dieses Mal mit dem Pappbecher aufzuhalten, nahm er vorsichtig den Kopf des Schwarz hoch und lehnte ihn gegen seine Hüfte, während er ihm vorsichtig die Flasche an die Lippen setzte. "Trink." Wie kam es, dass er immer die gleichen Worte benutzte, wenn es um diesen Befehl ging? Natürlich...rein pragmatisch war es das Ökonomischste, was sich ihm anbot. Was sollte ihm auch anderes einfallen, um den Schwarz aus seinem deliriumsähnlichen Schlaf aufzuwecken? In seiner Müdigkeit, bemerkte Schuldig, wie sein Kopf angehoben wurde, ihn jemand stützte und "Trink" sagte. Ja, das brauchte er. Flüssigkeit. Automatisch öffnete er die Lippen, das kühle Nass ersehnend. Seine Haut spannte und die Feuchte brannte in den rissigen Lippen. Aya war froh, dass ihm kein Widerstand geleistet wurde, als er vorsichtig, nach und nach das Wasser dem Stoffwechsel des Telepathen übergab. Lebenswichtige Flüssigkeit. Aya war erstaunt, wie schnell die Flasche leerer wurde. Wie gierig anscheinend der Körper des Schwarz danach verlangte. "Brauchst du noch etwas?", fragte er betont ruhig. Er würde sich nicht noch einmal dazu herablassen, sich provozieren zu lassen. Nicht noch einmal. Ein Schnitt genügte. Das Nass rann ihm in den Mund und in gierigen Zügen trank er, was ihm angeboten wurde. Seltsamerweise war es anstrengend und kraftraubend in dieser Haltung zu trinken und doch tat sein Körper es automatisch. "Spürst du nicht...", sagte er leise, langsam erwachten in ihm die Lebensgeister wieder. Die Kühle des Wassers half dabei, "...wie kalt es hier ist?" Seine tauben Hände berührten den Rücken von Fujimiya, hielten sich während des Trinkens an ihm fest. Schlank, fiel ihm dazu ein. "Später...müsste ich auf die Toilette." Er atmete tief ein, hatte das Gefühl sein Magen würde sich gleich wieder entleeren von soviel Flüssigkeit. Aya merkte sehr wohl, wie sich der andere Mann an ihn klammerte, als er trank. Das war...ungewöhnlich zu spüren, geschah es doch nicht oft. Die Einzige, die es bisher gewagt hatte, war Aya selbst. Aber gut. Dies war wohl eine Ausnahmesituation. Der sich ebenso wie er selbst, auch Schuldig angepasst hatte. Aya erstaunte die Offenheit und Nachgiebigkeit des Telepathen, mit der dieser ihm ehrlich auf seine Frage antwortete. Das verdiente, belohnt zu werden. Nachdem Aya die Flasche weit entfernt hinter sie beide abgesetzt hatte, fischte er einen kleinen Schlüssel aus seiner Hosentasche und löste nach und nach die Fesselung des Deutschen. Bevor er sich nachher noch die Mühe machen musste, schaffte er ihn lieber jetzt in die Nasszelle. Auch wenn das sicherlich gewisse Risiken barg...dennoch. "Steh auf." Innerlich lachte Aya. genau...Schuldig sah auch noch so aus, als könne er zwei Meter weit laufen. Ja...genau. Schuldig verfolgte die Handlung mit sichtlichem Erstaunen und einem Stirnrunzeln. Irgendwie hatte er das nun ganz und gar nicht erwartet, dass ihm die Fesseln abgenommen wurden. Etwas zu vertrauensselig, das Blumenkind, amüsierte sich der Feuerschopf in Gedanken, während er sich etwas bewegte, langsam um keinen Verdacht eines Fluchtversuches bei dem Anderen zu hegen. Seine Hand fuhr zu seinem Gesicht rieb sich kurz über die unversehrte Wange, nur um gleich danach die Handgelenke zu begutachten. Seine Wirbel knackten unangenehm laut in seinen Ohren als er sich in die Sitzende begab und nach wenigen Momenten die langen Beine von der Liegestatt schwang. Sein Hintern tat bereits weh vom dauernden, ungewohnten Liegen. Aya entfernte sich währenddessen von dem anderen Mann und griff sein Katana. Ganz so unbewaffnet wollte er dem Schwarz nun auch gegenüber treten, vor allen Dingen nicht dann, wenn ein solch kleiner und dummer Fehler zu Lasten seines ganzen Teams gehen würde. Besser penible Vorsicht, als nachher Stress und tödliche Probleme mit Kritiker. Er tat einen Schritt zur Seite, beobachtete stumm und unbewegt, wie Schuldig eine Bestandsaufnahme seines Körpers machte. Auch wenn sich manches davon gar nicht gut anhörte...wirklich nicht gut. Was nicht seine Sache war. Seine Aufgabe bestand darin, dafür zu sorgen, dass Schuldig morgen unversehrt an Kritiker übergeben wurde. Mit einer leider Gottes geplatzten Blase durchaus schwierig...also musste er in den sauren Apfel beißen. Schuldig stand mit Bedacht auf und schraubte sich in die Höhe, ja stehen ging ganz gut. Anfänglicher Schwindel verflüchtigte sich nach wenigen Sekunden und er sah auf die noch geschlossene Tür. "Gibt's da ein Waschbecken?" , fragte er Fujimiya, der sich just mit seiner Klinge bewaffnete. Das Haar fiel ihm über die Schulter als er sich sein Schwert griff. Warum hatte Schuldig früher nicht darauf geachtet wie attraktiv er war? Stirnrunzelnd und innerlich mit den Schultern zuckend strebte er die Tür an Aya hielt es nicht für nötig, dem Telepathen zu antworten. Schließlich würde er noch früh genug sehen, dass er sogar duschen konnte, um den Gestank loszuwerden, was Aya in diesem Moment doch sehr begrüßte. Stirnrunzelnd rümpfte er die Nase und schnaubte leise, ließ Schuldig vorgehen und folgte ihm mit wachsam bereiten Schwert. Auch wenn er es nicht zugeben würde...die erhöhte Gefahr puschte sein Adrenalin in ein Maß, das ihn innerlich lächeln ließ. Wenn sie kämpften, fühlte er das Gleiche...das Risiko, die schwierige Balance, immer das Richtige zu tun oder Falsches auszugleichen. Ein kleiner Hype, wie er schon lange zugegeben hatte. Er brauchte die Gefahr...nicht alleine dazu, um sich lebendig zu fühlen. "Nach links." Eine Warnung, eben diesem Befehl nicht zu gehorchen. Schuldig verhielt kurz, bemerkte nach einem Blick in das Gesicht des Anderen, dass er leicht angewidert die Nase kraus zog. "Gib nicht mir die Schuld daran, dass du mich nicht riechen kannst, Weiß." Er öffnete die Tür und trat hindurch, wandte sich nach links. "Ihr habt mich entführt und ich weiß selbst, dass ich nicht nach Blumen rieche. Aber das würdest du auch nicht, an meiner Stelle." Wieder ein Lächeln, das seine Worte begleitete. Ein verächtliches und seine Augen bohrten sich einen Moment, in dem er sich bedächtig umgewandt hatte, in die violetten Iriden, die sein Tun verfolgten. Er hätte dem Weiß Killer gerne gezeigt, wie sehr es ihn anzog, dass dieser sich vor seinem Körpergeruch abgestoßen fühlte. Gerne würde er ihn auch fühlen lassen wie sich Schmutz anfühlte, wie er roch. Aber die Schärfe der Klinge blitzte im Dämmerlicht des Ganges und er verzichtete darauf, ihr und demjenigen der sie führte, näher zu kommen. "Ich dachte, du wolltest mich nicht töten?", er lachte spöttisch, jedoch leise und wandte sich wieder dem Weg zu. Kopfschüttelnd und irgendwie amüsiert - er wusste nur nicht was ihn genau an dieser Situation belustigte - schmunzelte er vor sich hin, seinen Bewacher im Rücken wissend. "Vielleicht...vielleicht auch nicht. Das überlege ich mir dann noch", erwiderte Aya mit einem abwesenden Lächeln. Er würde sich von Schuldig nicht mehr provozieren lassen. In keinster Weise. Er führte den Deutschen bis hin zur Nasszelle und öffnete die Tür, stellte einen Fuß davor, damit sie aufgrund der minimalen Schräglage der Halle nicht wieder zuglitt. Nickte in Richtung des fensterlosen, beengend kleinen Raumes. "Handtücher sind drin, Duschgel auch. Und die Tür bleibt auf", merkte er einsilbig an. Warum unnötig viele Worte für etwas verschwenden, das alltäglich war...nun. Wenigstens würde er dann nicht mehr in solch einer belästigenden Weise mit dem säuerlichen, abstoßen Geruch des Telepathen konfrontiert. Hatten sie in diesem...Etablissement gar nichts getan? Wie widerlich. War das Personal dort schon so abgestumpft? Schuldig stand in dem fensterlosen, kleinen Raum, sah die schimmligen Fugenränder, die feuchten Wände und das gitterbewehrte Abzugsloch, welches eindeutig eine Säuberung vertragen hätte. Hier lebte für gewöhnlich niemand. Es wurde scheinbar nur gelegentlich genutzt. `Na lecker`, kommentierte er innerlich, machte sich aber daran sich erst zu erleichtern, bevor er das Duschgel suchte und sich seines Oberteils entledigte. "Muss ich das Teil wieder überziehen?", fragte er mehr zum Boden, als zu dem Mann, der in der Tür stand. Mit unbewegt stoischer Miene ließ Aya seinen Blick in die Ferne schweifen. Er verspürte keine Lust, dem Anderen bei seinen Tätigkeiten zu beobachten, auch wenn es die Aufmerksamkeit verlangte, dass er anwesend war und dem Deutschen keine Privatsphäre ließ. Was ihn innerlich schaudern ließ. Er hätte diese Situation gehasst... Angesichts der Frage Schuldigs, ließ er seine Augen nun doch wieder auf der halbnackten Form des Schwarz ruhen. "Wenn du nicht nackt herumlaufen willst, ja", erwiderte er desinteressiert, zuckte mit den Schultern. "Ich habe nichts anderes, was du anziehen könntest." Na wo war das denn hergekommen? Aya wusste es nicht und war für einen Moment ehrlich verwirrt. Die erste Antwort hätte auch gereicht...warum also noch der Nachschub? Gnade...einfach Gnade. Er hätte auch nicht gewollt, so abgespeist zu werden. Schuldig lachte kurz spöttisch auf. "Dann wasche ich mich jetzt und schlüpfe dann in dieses nach `Blumen' duftende Oberteil. Ich frage mich, wozu ich mich dann wasche?" Kopfschüttelnd warf er Aya das Oberteil zu, weil er keine Ablage sah und auf den Boden würde er es nicht legen. Er war nicht penibel, aber gewisse hygienische Bedingungen fand er schon angenehm. Und Schuldig ahnte, dass sein Verhalten, sein Spott den Anführer von Weiß ärgerte. Es war ihm klar, dass er als Gefangener im Prinzip keinen Luxus erwarten durfte, aber sich zu beschweren war ihm nicht verboten- und das würde er sich erst durch Gewalt verbieten lassen. Und selbst da musste schon viel passieren... Er nestelte an den Knöpfen der weiten Stoffhose, schlüpfte aus ihr heraus und warf sie ebenso in Ayas Richtung. Ob sie von Fujimiya aufgefangen wurde, war ihm gleich. Sie stank ohnehin, ob die Kleidung nun den Boden küsste oder nicht, was machte das schon? Zuerst war Aya versucht gewesen, der auf ihn zufliegenden Kleidung mit einem angeekelten Laut auszuweichen. Schuldig hatte Recht...es war unsinnig. Er würde immer noch stinken. Ein reflexartiges Grollen antwortete ihm, als nun auch die Hose ihren Weg in seine Richtung fand und Schuldigs nackter Arsch vor seiner Nase auf und ab tanzte. Eine wirklich köstliche Aussicht, schoss es ihm zynisch durch den Kopf, auch wenn er sich im nächsten Moment wünschte, gerade das eben nicht gedacht zu haben, da er nun einen wunderbaren Blick auf das Profil des Schwarz werfen konnte. Mehr als er je hatte sehen wollen. Viel mehr. Aya rollte genervt mit den Augen. Wenigstens war Schuldigs Hintern nicht so rot wie seine Haare... "Mach endlich", herrschte er den deutschen Mann an, missbrauchte das mehr als Ablenkung für sich. Der Befehl klang ein wenig, als wäre Aya ungehalten und Schuldig lächelte ihn süffisant an. "Weshalb der Stress? Gefällt dir nicht was du siehst?" Er wartete nicht auf eine Antwort, trat in die Dusche und griff sich das Duschgel. Billigmarke stellte er wenig überrascht fest. Während er das Wasser aufdrehte und die Temperatur regulierte, ließ er sich das angenehme Nass über den Körper laufen. Lehnte sich mit den Händen an der Wand an und ließ sich das Wasser über den Kopf und die Haare rinnen. Das tat gut, verdammt gut. Er vergaß für Momente Aya, widmete sich seinem Körper. Die verspannten Muskeln erfuhren eine Linderung durch das von ihm eingestellte warme Wasser, welches zwar noch nicht heiß war, aber dem schon nahe kam. Er streckte den Rücken leicht durch, legte den Kopf in den Nacken, lockerte die Muskeln. Ayas Blick wiederum schweifte gedankenschwer ab. Er wollte nicht sehen, wie der andere Mann duschte. Er wollte seine Ruhe. Vor allen Dingen vor seinen grausigen Haaren, die er mit einer unwirschen Bewegung auf den Rücken schleuderte. Wie gut, dass er daran gedacht hatte, sie zu flechten. Wie gut, dass sie so schwer waren, dass sich die Strähnen eine nach der anderen widerborstig aus dem Haargummi lösten. Was ihn momentan jedoch mehr anwiderte als seine Mähne, waren die verschwitzten und schmutzigen Kleider in seiner Hand. Warum er auch für einen minimalen Augenblick mit dem Gedanken spielte, sich ganz einfach zu weigern, sie wieder herauszugeben. Doch das würde bedeuten, dass Schuldig die nächsten Stunden über nackt bleiben müsste und was das implizierte, konnte er sich gut und gerne vorstellen. Es war nicht so, dass Aya prüde war...nein. Verständlicherweise war ihm die männliche Anatomie nicht fremd und das nicht nur aus einem Grund. Aber es gab Grenzen im Kampf Schwarz gegen Weiß und dies war eine, die er nicht hatte überschreiten wollen. Und, zur Hölle, es gefiel ihm nicht! Das Duschgel genießend mit dem Wasser auf seinem Körper verteilend, ließ Schuldig die Stelle an seiner Wange aus, die verletzt war. Es genügte schon, dass Wasser hinein gelaufen war. Er konnte nur hoffen, dass sich die Wunde nicht entzündete, durch Keime im Wasser. Dann würde wohl wie von Aya gewünscht, tatsächlich eine hässliche Narbe zurückbleiben. Hässliche Dinge mochte der Rotschopf wie es schien nicht. Doch Schuldig vertrieb diese Gedanken, verteilte das Duschgel auf seinem Körper, vor allem den Duftzonen, wusch sich den alten Schweiß vom Körper. Ihm war es egal, dass Aya dort stand und ihm zusah, oder es sein ließ. Er hatte solche Situationen schon öfter erlebt, musste sich in weit unangenehmerer Gesellschaft ausziehen. Ein weiterer Griff zum Duschgel förderte eine erneute Portion des klaren Gels auf seine Handfläche die er sich auf seinem Haar verteilte. Es war kein Haarwaschmittel, aber es würde säubern, das reichte. Die offenen Hautstellen brannten, als die Waschsubstanz hineinlief, doch er ignorierte es, versuchte sich so gut es ging zu säubern. Aya schnupperte unbewusst, als sich der Duft des Duschgels ausbreitete. Nicht so gut wie sein eigenes....aber zweckmäßig. Er lehnte sich leicht an die Tür, ließ seinen Blick zum kleinen Luftschacht gleiten. Überall hin, nur nicht auf Schuldigs Gestalt. Er hoffte, dass der andere Mann bald fertig wurde, verspürte er doch keine Lust, noch weiter hier herum zu stehen. Aber gut...er hatte schließlich noch die ganze Nacht Zeit, um zu warten. Die ganze...bevor dann am nächsten Morgen die Ablöse kam. Und das nur, weil der Rest seines Teams noch mit einer anderen Aufgabe betreut war, die sie davon abhielten, ihm hier Gesellschaft zu leisten. Ungeduldig tappte er mit dem Fuß auf den steinernen Boden, warf dabei einen Blick auf sein leicht gesenktes Katana. Geschliffen und poliert...eine tödliche Waffe in seinen Händen. Unterdessen stellte Schuldig das Wasser ab, hätte es aber gerne noch etwas länger genossen. Der verspannte Nacken und Schulterbereich hatte ihm die kleine Massage gedankt. Er trat aus der Dusche, griff sich ein Handtuch und trocknete sich ab. Seine langen Haare wickelte er in ein kleineres Handtuch ein und mit einem unwilligen Geräusch registrierte er die kurzen Bartstoppeln. Nicht mal ein, zwei Tage und schon sprießte das Kraut wieder. Lästig. Während er seine Haare leicht abtrocknete, sie mit den Fingern kurz durchkämmte, stand er ungeniert da, blickte Aya mit dem üblichen spöttischen Grinsen an. Im Innern jedoch fand er den Anblick des Mannes, der überall nur nicht zu ihm in seiner Nacktheit sah, belustigend. Fujimiya wirkte dadurch menschlich, weniger abgehoben. Als würde er sich mit Dreck wie Schuldig nicht abgeben können, so hatte er bisher auf ihn gewirkt. Zu fein, um etwas wie ihn länger als nötig zu ertragen. Schuldig machte solches Denken rasend. Wie er sie verabscheute, diejenigen die sich als etwas Besseres sahen. Und das tat der Mann vor ihm, sein Blick verriet es, alles verriet es. Und Schuldig war geneigt, es ihm austreiben zu wollen. Er wickelte sich das Tuch um die Hüfte und trat dann zu Aya. Eben dieser wich darauf unwillkürlich einen Schritt zurück, war der Deutsche doch in einen Radius getreten, der in Ayas Augen durchaus gefährlich nah war. Auch wenn der rothaarige Weiß durchaus erleichtert war, dass er nun nicht mehr mit einem Telepathen wie Gott oder wer auch immer ihn geschaffen hatte, konfrontiert war. Schweigend warf er ihm die im Gegensatz zu Schuldig nun stinkenden Kleidungsstücke wieder zu, überließ es dem Schwarz, sie sich anzuziehen oder gleich so mitzukommen. Was sein nächstes Problem darstellte. Aber er musste sich selbst ja in diese pikante und allzu gefährliche Situation bringen, indem er Schuldig frei und ohne Fesseln herumlaufen ließ. Die Frage, wie er ihn nun wieder fixierte, ohne dass dieser die Chance nutzte um zu fliehen, schwebte schwer in seinen Gedanken, als er nun einen weiteren Schritt zurücktat und besagtem Mann Raum gab, an ihm vorbei zu treten. Mit wenig Elan fing Schuldig die Klamotten auf und lächelte kühl. Da er noch immer keine Schuhe hatte tapste er barfüßig an Aya vorbei, sich seiner halbbedeckten Blöße wohl bewusst und die Auswirkungen dieser auf den Mann mit der gefährlichen Klinge. Mit einer schwungvollen Geste beförderte er seine Haare nach hinten auf seinen Rücken, spritzte dabei Aya etwas Wasser entgegen und tat so als habe er es nicht bemerkt. Es machte ihm aber sichtlich Spaß, musste er zugeben. Er wollte so lange wie möglich ohne diese Kleidung zubringen müssen, er würde sie erst wieder anziehen, wenn er im Zimmer war. Aya schnaubte innerlich, als er mit wenig Erfolg versuchte, dem nun mehr eiskalten Wasser aus Schuldigs Haaren auszuweichen. Weniger aus Ekel denn aus Reflex zischte er missbilligend und folgte dem Schwarz bis hinein in den anderen Raum. Konnte der Telepath sich nicht endlich wieder anziehen? Nein...das konnte er nicht, sah er sich wahrscheinlich nicht dazu veranlasst, eben NUR, um ihn zu provozieren. Doch was erwartete er auch anderes? "Zieh dich an." So. Da hatte er es ausgesprochen. Unnötigerweise, wie er selbst befand. Er würde sich so etwas nicht sagen lassen. Er würde es allerdings auch nicht für nötig erachten, seinen Feind zu provozieren. Nun...vielleicht. Schuldig lächelte und drehte sich erst von dem anderen weg, hatte immer noch das Handtuch für seine Haare in der Hand, die weiten Kleidungsstücke und bald das Badetuch, wie ihm gerade auffiel. Sehr viel Stoff, wenn man es genau bedachte. Wenn er es geschickt anstellte.... Er drehte sich etwas seitlich tat so als müsse er sich noch einmal abtrocknen und fasste die Tücher und Stoffe möglichst großflächig. Ohne viel Aufhebens wandte er sich dann Aya zu, täuschte vor, die Kleidungsstücke auf dem Bett abzulegen und zog sich das große Badetuch von den Hüften. Er verließ sich darauf, dass der Andere wie zuvor schon den Blick gerade in dem Moment woanders hinwenden würde... Noch während er dies tat, warf er das durch Wasser etwas schwerer gewordene Tuch auf das Schwert zu, schickte die restlichen Tücher in Richtung Ayas Gesicht hinterher und sich selbst noch dazu. Es geschah so schnell, dass er selbst keine Zeit für weitere Überlegungen hatte. An Flucht dachte er nicht, dazu hatte diese kleine Einlage nicht gereicht, er würde nicht weit kommen. Aber er hatte Aya an die Wand gepinnt. o~ Fortsetzung folgt... Danke fürs Mitlesen. Coco & Gadreel Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)