Der Glasgarten von Gadreel_Coco ================================================================================ Kapitel 9: Hass mich -------------------- ~ Hass mich ~ Ayas innere Ungläubigkeit nahm mit einem Mal völlig neue Dimensionen an. Schuldig wollte Crawford... Er griff sich frustriert einen Keks, biss vorsichtig hinein. Was kam als nächstes? Aber wenigstens schmeckte das Gebäck...kein Wunder, hatte er es sich doch gewünscht. Ebenso wie die Reizwäsche... "Danke nein", erwiderte er säuerlich und verzog leidend das Gesicht. Er würde nie...niemals diese Wäsche anziehen, auch wenn er durchaus neugierig war, was Schuldig gekauft hatte. Doch die Vorstellung, wie Schuldig für ihn Unterwäsche kaufte... ...ließ Aya nun doch leicht lächeln. Verzweifelt lächeln. "Und du hast nur die Reizwäsche gekauft?" Ein kleiner Hoffnungsschimmer noch... Schuldig zuckte nur mit den Schultern, witterte langsam das Problem, das sein Gegenüber scheinbar zu ahnen begann. "Nein, natürlich nicht, ich glaube eine Decke, das Shampoo, das Duschgel und...lass mich mal überlegen....eine Decke....ja und ich glaube Socken wolltest du noch, oder? Tja und sonst...?", ließ er die Frage offen und grübelte in bester Schauspielermanier vor sich hin. "Ach ich hab's. Schokolade! Die wolltest du auch noch. Der Rest war leider nicht mehr so taufrisch, hab's gleich entsorgt alles." Aya schauderte. Dann würde er also in roter Reizwäsche und Socken auftreten. Er hatte keinen Hunger mehr. Wirklich nicht. Stumm legte er den angebissenen Keks zur Seite und griff sich den Tee. Trank ein, zwei beruhigende Schlucke. Schuldig hatte wirklich alles gekauft. Auch wenn Aya sich dagegen sträubte, brachte das dem Telepathen selbst einige Überraschungspunkte ein. Bonuspunkte, hatte er doch gedacht, dass... Aber nein. Darüber würde er jetzt nicht nachdenken. Wie gut, dass die Anschaffung der Unterwäsche all diese Bonuspunkte mit einem großen Minus wieder wettmachte. Seine Augen wanderten über den Rand der Schale zu Schuldigs, fixierten diesen stumm. Wehe, der andere Mann hatte nicht auch normale Kleidung für ihn, solange er noch gezwungen war, hier zu bleiben...bis er es schaffte, zu fliehen. "Magst du den Keks nicht mehr?", fragte Schuldig lächelnd. Er stand auf und ging an Aya vorbei um sich nochmals einen Kaffee nachzuschenken. "Hmm...da fällt mir ein, die Jazzpants habe ich dir schon aufgeräumt, liegen neben der Reizwäsche im zweiten Fach im großen Schrank", sagte er nebenbei und grinste breit während er das dunkle Gebräu in seine Tasse füllte. Aya weigerte sich STRIKT, sich in irgendeiner Art und Weise dankbar zu fühlen. Ganz. Normale. Unterwäsche. Das war gut zu hören, beruhigend. So beruhigend, dass er doch schließlich auf das Spiel des Deutschen einging, ihm die Stirn bot. "Und was bekomme ich dafür, wenn ich die Reizwäsche anziehe?", fragte Aya mit einem Blick, der alles hätte sein können. Ernst, Spaß, Mordlust...alles. Als wenn er jemals diese Reizwäschen anziehen würde...egal zu welchem Preis...egal, was der Telepath ihm anbot. Demonstrativ griff er sich den Keks und ließ den Rest in den Tiefen seines Mundes und schließlich seines Magens verschwinden. Und ob er das Gebäck noch wollte. Auch wenn sein Magen nun Geschlossenheit wegen Überfüllung anmeldete. Schuldig nahm einen Schluck von seinem Kaffee und lehnte sich an die Küchenablage an. Er lächelte in bester Laune und verschränkte seinen Blick mit Ayas. "Wenn du sie anziehst...müsste ich sie ja fast wieder ausziehen...denn weshalb sollte `frau` sonst so etwas anziehen wollen? Wenn nicht um einen Mann heiß zu machen." Sein Blick wurde eine Nuance dunkler. "Sag du mir was ich dir für diesen gewagten Anblick geben könnte", raunte er und nahm wieder einen Schluck. Aya lächelte von Schuldig ungesehen bitter. Er hatte sich wieder zum Fenster hin gewandt und starrte hinaus. Was ER wollte? Nichts. Rein. Gar nichts. Weil er sich einer solchen Herabsetzung nicht unterziehen würde. Natürlich musste Schuldig das auf die sexuelle Ebene ziehen. Natürlich. Doch hätte es auch anders sein können? Alle Spielfreude, die er gerade noch empfunden hatte, machte in diesem Moment Platz für den Ernst der Lage. Für das Bewusstsein, warum sie hier waren. Aya wusste, dass er es provoziert hatte, doch er konnte den sexlastigen Ton in der Stimme des Telepathen nicht mehr hören. "Du wirst mir nichts dafür geben, weil du in den Genuss dieses Anblicks nie kommen wirst." Schuldig stieß sich ab, mit einer Hand lässig in der Hosentasche vergraben, in der anderen die Tasse haltend kam er auf Aya zu, warf einen schnellen Blick zur Suppenschale und dann auf den abgewandten Mann. Das Profil zeigte ein bitteres Lächeln und Schuldig konnte es sich nicht verkneifen und wuschelte kurz durch das rote Haar. "Erst das Spielchen anfangen und dann kneifen? Wo gibt's denn so etwas?", lachte er leise. "Ich hab mich schon gewundert warum du das Zeug wolltest, der Gedanke, dass du mir eins reinwürgen wolltest, kam mir auch kurz. Trotzdem hab ich's dir brav mitgebracht, nur um dein Gesicht zu sehen wenn du es auspackst." Er grinste etwas schräg, wurde jedoch ernster als Aya ihm das Gesicht zudrehte. "Wer will schon einen Mann wie dich in Frauen-Reizwäsche sehen?" Nach einem kurzen Moment zuckte er mit den Schultern und lächelte weich. "Ich nicht, Aya." Ayas Kopf war angesichts der unwillkommenen Berührung herumgefahren und zeigte Schuldig nun offene Missbilligung für diese Tat, bevor er wieder zur Ruhe kam, besänftigt durch die Worte des anderen Mannes. "Ich auch nicht", erwiderte er schließlich und begegnete den ehrlichen, grünen Augen mit Anerkennung der Wahrheit. Mit Anerkennung für den Ernst der Lage. Er seufzte, nahm einen weiteren Schluck des Tees. Einfach köstlich...immer noch. "Das andere habe ich durchaus ernst gemeint...", gestand er schließlich ein, wusste nicht, mit was er sonst die entstandene Stille füllen sollte. "Bis auf...den Bonsai vielleicht." Seine Augen streiften den Keksteller. Wie schade, dass er satt war. Dabei waren sie doch so lecker. "Bekomm ich auch einen, davon?" fragte Schuldig, als er bemerkte wie Aya bedauernd auf die Kekse sah. Aya schien es langsam besser zu gehen und das freute Schuldig. Und auch, dass er den Anführer von Weiß etwas näher ins Auge fassen konnte, seit ihrer Zwangskontaktaufnahme in diesem Keller. Wie Aya sich verändert hatte, oder besser ausgedrückt, wie Schuldig doch die andere Seite des düsteren, rachsüchtigen Killers gefiel. "Bist du satt, kann ich das aufräumen?" fragte er und deutete auf die Schale. "Die Kekse stell ich in den Süßigkeitenschrank", grinste er und deutete auf den betreffenden Schrank. Aya hob die Schale und streckte sie Schuldig entgegen. Bot ihm stumm Plätzchen an...auch wenn es ihn wunderte, dass der andere Mann danach fragte. Auch wenn er sich...beschaut fühlte. Wie ein exotisches Tier im Zoo. So kam ihm Schuldigs Blick vor. "Ich räume das selbst weg", fügte er schließlich hinzu, wunderte sich im gleichen Moment, wie er dazu kam, sich im Haushalt des Mannes zu betätigen, der...ihm Urlaub gönnen wollte. Urlaub. Nun, wenn man bei Kritiker arbeitete, stimmte das vielleicht sogar. In dieser verqueren Welt lief so einiges nicht richtig, warum also sollte ein Urlaub auch schon normal und Pauschaltourismus sein? Abenteuerurlaub, DAS war das hier. Was ihn aber mehr verwunderte, war die Tatsache, dass Schuldig einen Süßigkeitenschrank pflegte. Wie...menschlich. Mit einem "Danke." nahm eben dieser sich einen Keks und setzte sich wieder auf seinen Platz, Aya gegenüber. "Von Süßem kann ich kaum genug bekommen", murmelte er und schob sich den kleinen Keks in den Mund. "Rauchst du eigentlich?", fragte er geradeheraus, zu einem Lied aus dem Radio mit dem Fuß wippend. Er glaubte es nicht, aber es war interessant und würde ihm wieder ein weiteres Detail in dem Puzzle offenbaren, welches sich Aya nannte. Schuldig war es sich vermutlich nicht bewusst, doch Aya pickte sich ebenso Informationen über Schuldig aus dem allgegenwärtigen Wirrwarr. Dass er Süßes liebte. Dass er einen Schrank dafür hatte. Dass er Stunden im Bad verbrachte. Dass er vergaß. Alles Informationen, die er nicht brauchte. Die sich ihm aufdrängten und sein Gehirn wie selbstverständlich abspeicherte. Eben weil er neugierig war. Aber was noch fast wichtiger war...der andere Mann versuchte, Konversation zu betreiben...etwas über ihn zu erfahren. Als ginge es darum, das Gegenüber kennen zu lernen. Wollte Aya das? Wollte er mehr erfahren? Schon um der Langeweile wegen... "Nein", erwiderte er mit hochgezogener Augenbraue. "Du etwa?" Als wenn er sich die Antwort nicht denken konnte...der Deutsche schrie praktisch danach. Ayas Lippen verzogen sich zu einem leichten Lächeln. Was kam als nächstes? Die Lieblingsfarbe? "Allerdings ist eine Zigarre hin und wieder nicht zu verachten." "Stimmt", pflichtete Schuldig grinsend bei. "Doch, ich rauche schon, aber nur gelegentlich. Kommt drauf an, wie gestresst ich bin", gab er zu. Schuldigs Augenmerk wanderte zur Uhr. "Ich muss gegen Nachmittag schon los und komme erst spät zurück. Gestern hab ich noch eine Kleinigkeit zusätzlich eingekauft, als ich in der Apotheke war." Schuldig fiel gerade auf, wie sehr sein Gegenüber abgenommen hatte. Erst heute trat diese Tatsache - bei Licht und in Ruhe betrachtet - für ihn ins Bewusstsein. Nicht, dass es zu deutlich ins Auge fiel, aber einem aufmerksamen Beobachter entging es nicht. Aya wirkte durch seine Blässe, durch den starken Kontrast der roten Haare und durch seine momentane abweisende, in sich verschlossene Haltung, vielleicht auch durch den dunklen Schlafkimono den er trug, wie jemand, der beschützt werden musste. Der Vergleich mit feinem Porzellan kam dem Deutschen in den Sinn. Teils wurde Schuldigs dunkle Seite davon angezogen, von diesem Bild eines Mannes, der durch ihn in diese verletzlichen Pracht gewandet hier vor ihm saß, andererseits drängte seine helle Seite auf diesen Mann zu um ihn einzuhüllen, ihn zu umsorgen und es wieder gutzumachen. Und diese helle Seite vertraute auf die Stärke des Mannes. Dass sie die dunkle Seite überwinden oder akzeptieren würde, zugunsten der hellen. Denn diese sehnte sich nach jemanden wie Aya. Sein Beschützerinstinkt war nur bei bestimmten Personen ausgeprägt, bei Aya....wusste er nicht...vermutlich begann er sich gerade sehr für diesen Menschen zu interessieren, ihn bewahren zu wollen. Aber für wen? Für sich selbst? War er so besitzergreifend? Ja. Nein. Er haderte mit sich selbst. Letztendlich kam er doch zu einem ,ja' als Antwort. Doch bisher hatte es niemanden oder etwas gegeben, was er gerne in seinen Besitz ziehen wollte. Und genau Aya für diese Rolle zu erwählen war nicht so günstig. Alles was Aya unter Zwang machen musste, würde ihn nur weiter weg treiben. Diese Schlussfolgerung ließ Schuldig ruhiger werden, ihn unbewusst lächeln. Seine dunkle Seite meldete sich kurz zu Wort bei diesen Gedanken, fügte ein `du kannst Menschen auch mit Worten manipulieren, nicht nur mit deinen Gedanken` ein. Doch Schuldig ignorierte sie. Natürlich konnte er es, aber warum sollte er? Würde Schuldig seinen Beschützerinstinkt auf Aya ausweiten, würde sogar seine dunkle Seite mitziehen. Und wenn dies zutreffen sollte, wäre Aya nirgends sicherer als bei ihm. Wenn selbst seine Gier, seine Lust, der Hass und der Neid sich für das Licht entscheiden würden um es zu bewahren...würde er dann....das Dunkle in ihm überwinden oder beherrschen können? Stirnrunzelnd über seine eigenen Gedanken und in diese vertieft, suchten seine Augen, die von Aya. "Wie geht's dir jetzt", fragte er ruhig, den Kopf leicht schiefgelegt, die Hände mit der Kaffeetasse spielend, fuhr der Finger der rechten Hand ein Stück des Randes hin und her. "Ich meine, wenn du Lust hast, kannst du dir ja was kochen, was besser schmeckt als Brads Suppe", lächelte er leise. Ayas Augen hefteten sich auf den Rand von Schuldigs Kaffeetasse, verfolgten dessen Bewegungen. Sahen überrascht wieder hoch. Er erinnerte sich. Die Suppe. Dieses...widerlich...riechende... "Ach....er hat dieses ungenießbare Gebräu gekocht?", spottete er sacht mit hochgezogener Augenbraue, erschauerte aber innerlich. Schuldig wollte weg? Schon wieder? Ungewollte Erinnerungen wellten hoch. Er, nicht in der Lage, sich dagegen zu wehren, nicht in der Lage, sich von der Kette zu befreien, immer in der Hoffnung, dass Schuldig zurückkam...nein. Dass irgendwer kam. Dass er doch nicht verhungerte, dass ihm jemand die Kälte nahm, dass sich das Apartment mit Lauten füllte. Würde es heute wieder passieren? Unwillkürliche Angst ließ Ayas Herz höher schlagen. Höher und schneller. Machtvoller. "Mir geht es...besser", nickte er schließlich um sich aus seinen düsteren Gedanken zu lösen. Er wusste, dass das sogar der Wahrheit entsprach. Sein Magen war glücklich gefüllt, ebenso glücklich und lautstark am Arbeiten. Die Übelkeit hatte sich verringert, ebenso wie die Magenkrämpfe und der Schwindel. Alles in allem kein Vergleich zu gestern. Auch wenn er keine Lust hatte, sich etwas zu kochen...dazu war er zu antriebslos und erschöpft, zu müde noch vom andauernden Schlafentzug. Er würde sich hinlegen und schlafen. Einfach weiterschlafen...oder vielleicht etwas lesen, je nachdem, was er fand. Auch wenn er keine großen Hoffnungen hegte, dass Schuldig etwas hatte, was ihm auch gefiel. Doch wie sagte man so schön? In der Not fraß der Teufel fliegen. Und solange er noch in keiner Lage war zu fliehen, musste er sich mit den gegebenen Umständen arrangieren. Wie hatte es ihm der Amerikaner so schön ätzend verdeutlicht? Es hätte ihn auch weitaus schlimmer treffen können...ein Bordell. Aya durchlief ein inneres Zittern. Viel schlimmer. Er hätte auch tot sein können. Schuldig schmunzelte. "Lass ihn das nur nicht hören", grinste er nun. "Er kocht eigentlich ganz gut. Aber für einen verwöhnten Gourmet wie dich, wird er nur ein lausiger Koch sein, da hast du vermutlich Recht", sagte er und verbarg die sanfte Spitze hinter seinen Worten mit einem Lächeln. "Soll ich dir helfen beim Kochen? Ich bin zwar nicht der Meister in solchen Sachen, aber Aufträge kann ich immer noch ausführen. Allerdings wäre mein Risiko ziemlich hoch...angesichts der Reichweite der scharfen Messerchen", grinste er verschlagen. Verwöhnter Gourmet? Aya schnaubte. "Ich bin nicht verwöhnt. Deine Suppe habe ich schließlich auch gegessen", erwiderte er mit hochgezogener Augenbraue, verschränkte spielerisch die Arme, ließ sich das Angebot des anderen Mannes durch den Kopf gehen. "Aber nicht doch...ich bin völlig unfähig, mit Messern umzugehen", lächelte er schließlich hintergründig. "Wie du sicherlich weißt..." Als wenn Schuldig ihm das abnehmen würde. Als wenn er das ernst gemeint hätte. Schuldig zog eine Braue Richtung Haaransatz. "Das heißt du hast ,meine Suppe' trotzdem gegessen, auch wenn sie dir zuwider war? Eben weil du kein Gourmet bist und selbst ,solche ungenießbaren Speisen' in dich hineinzwingst?" Er grinste ein Weilchen, bis er lauthals lachte und sich winzige Tränchen in seinem Lid sammelten. Das war zu gut! Herrlich! Er lachte Aya an und wurde erst nach einigen Minuten ruhiger. "Ich kenne deine ,Unfähigkeit' mit ,Messern' umzugehen, Aya. Ich hab auch ein paar Souvenirs von deinem Messerchen, falls dir die beim Duschen nicht aufgefallen sind", sagte er immer noch lächelnd. Es machte ihm Spaß mit Aya zu sprechen, als wären sie gute Freunde. Und wieder lachte er aus tiefstem Herzen. Schuldig lachte ihn doch allen Ernstes aus! Aber Aya freute sich ja, dass er dem Amüsement des anderen Mannes dienen konnte, wie er sich spöttelnd versicherte. Auch wenn er wusste, dass das Lachen nicht böse gemeint war... "Nein ist es nicht...", lächelte er. "Ich habe auf andere Dinge geachtet." Auch wenn es ihn freute, dass nicht nur er hatte einstecken müssen, was ja wohl oft genug der Fall gewesen war. Besonders der Kleine des Teams hatte ihm mit Freuden zugesetzt. Ein Junge von nicht einmal 16 Jahren mit einer Kraft, die eine Menschenmasse umbringen könnte. Es war beängstigend, wenn er darüber nachdachte. "Ach...das war nur Glück...ich hab das Schwert einfach mal geschwungen...da steckt kein Können hinter." Nein...nur nicht. Auch Aya verzog die Lippen auch nun zu einem breiteren Grinsen. "Ach, ja? Auf was? Die Farbe und Struktur der Fliesen im Bad? Ich wette du hast keinen Zentimeter Haut von mir gesehen. Ich konnte dich ja nur deshalb mit den Handtüchern überraschen, weil du den Blick, auf mich konsequent vermieden hast, und das jedes Mal, wenn ich mich ausgezogen habe", grinste er und der Schalk blitzte Aya an. Schuldig beruhigte sich wieder etwas. "Glück nennst du das?" Er legte den Kopf schief. "Ich nenne das anders. Ich habe bisher nicht den Fehler gemacht, die Kunst, mit der du dein Schwert führst, zu unterschätzen, Aya. Ich mag es dir zuzusehen....aber bitte aus der Ferne", lachte er wieder leise. "Ja natürlich auf die Farbe der Fliesen", empörte sich Aya halb spielerisch, halb ernst. "Worauf denn sonst? Oder gab es da etwas Interessanteres zu sehen?" Er lächelte kopfschüttelnd, griff sich mit seinen Augen den Blick des Telepathen, hielt ihn unlesbar fest. Lehnte sich leicht zurück. Irgendwie war es kalt geworden...was größtenteils auch an dem nicht allzu warmen Kimono lag, den er trug. Den, und nichts anderes, wie eine kleine, allzu höhnische Stimme ihn erinnerte. "Aber es steht dir natürlich frei, dich ins Bad zu begeben, während ich in der Küche hantiere...da dürftest du in ausreichender Ferne sein." Wieder funkelten sie sich an und Schuldig genoss diese Situation. Überhaupt schien es als könnte dieses Lächeln, welches Aya ihm schenkte, einen dunklen Bereich in ihm erhellen. Etwas in ihm blühte im wahrsten Sinne auf und dies ließ einen anderen Teil wiederum schmerzvoll aufschreien. "Nein, ich bleibe schon in deiner Nähe, sonst würde ich mir doch deine Fingerfertigkeit und dein kulinarisches Geschick entgehen lassen. Dafür setzte ich mich gern dem Risiko einer Spritzblutung aus", grinste er wölfisch. Doch er sah auch, wie der andere wiederholt fröstelte, gab ihr Spiel etwas auf. "Du kannst im übrigen gerne ins Bad, damit du dir etwas anderes anziehen kannst. Siehst aus, als wäre der Schlafkimono nicht so das Richtige für dich, oder?" meinte er leicht nachdenklich. "Kannst auch was Wärmeres haben, ich dachte nur, wäre am Praktischsten für ...naja...für gestern halt", sagte er leiser werdend. Als hätte sich Aya vom Nicht-Einverständnis des anderen Mannes aufhalten lassen, wenn er irgendwo hingewollt hätte...innerhalb der Wohnung. "Es ist ein schönes Stück", gab er nachdenklich zu und strich bewundernd über den weichen, angenehm zu tragenden Stoff. Dennoch etwas wärmeres? Das wäre...von Vorteil. Eine Hose zum Beispiel. Einen Pullover. Unterwäsche. "Gut...dann wärme ich mich jetzt auf und...zeige dir dann mein Ungeschick mit Messern?" Oh wie sehr würde er sich freuen, eben dieses Ungeschick zu widerlegen...was Schuldig natürlich schon längst wusste. Wie er auch... Aya lächelte herausfordernd. Schuldig tat als überlege er kurz, doch das amüsierte Blitzen in seinen grünen Augen strafte seine Mimik Lügen. "Na da bin ich schon Mal gespannt darauf. Obwohl, sicherlich wäre es eher lehrreich für mich, wenn ich das Messer führe und du die Anweisungen als gewitzter Koch gibst", sagte er, als hätte er die zündende Idee. "Ich koche nämlich so gut wie nie und vielleicht können wir ja gemeinsam Brads Suppe toppen, die dir ja ein Graus war", sagte er wieder etwas grinsend und deutete auf Ayas Schale. "Zur Not hab ich noch Fertigsuppen da, falls wir nichts zu Stande bringen, aber da wende ich mich vertrauensvoll an dich." Aya wollte bereits aufstehen, war Schuldig aber noch zugewandt. "Ach und bevor ich's vergesse, im mittleren Schrank findest du Klamotten. Such dir was aus, sind eher die gemütlichen Sachen", offerierte er Aya und lächelte wieder. Er fühlte sich gut. Sehr gut sogar. Mal sehen wie lange das noch so blieb. Doch momentan hatte er das Gefühl ohne Schatten zu sein. "Aber nein...", lächelte Aya zurück. "Du verletzt dich sicherlich mit dem Messer...scharfe Dinge können sehr gefährlich sein...ich glaube, es wäre besser, wenn ich es halte." Den Teufel würde er tun und daneben stehen und Anweisungen geben...oder auch nur zuschauen, wie er innerlich grollend feststellte. Den Kimono glatt ziehend, stand er schließlich auf, stellte mit Überraschung fest, dass der Fußboden mittlerweile wirklich warm war. "Glaube mir...ich kann kochen...", erwiderte er mit hochgezogener Augenbraue, wurde sich dann erst bewusst, worauf Schuldig anspielte. Oh. Das war also die Suppe des Amerikaners gewesen. Die ihm nicht geschmeckt hatte. Oh. "Ich habe ja gesagt...ich bin nicht wählerisch und das Gemüse hat einiges wett gemacht", ertrug er das Fettnäpfchen mit Würde. "Oh, ich bin mir sicher, dass ich den Umgang damit vorzüglich beherrsche, Farfarello lobt meine Wurftechniken und meine Art wie ich die Dolche einsetze regelmäßig. Der kennt sich aus, glaub mir", lachte er leise und amüsiert. Dass seine Waffen neben der Telepathie, den Handfeuerwaffen auch seine geliebten Dolche waren, hatten Weiß nur selten zu spüren bekommen. Er kämpfte gerne damit, bevorzugte in einem körpernahen Kampf die Dolche. Schuldig verfolgte das Aufstehen des Anderen mit genauem Blick, um eine etwaige Schwäche zu erkennen, doch Aya stand sicher. Schien sich wirklich kuriert zu haben. "Brad hat gestern wohl das Gemüse außen vor gelassen, damit dein Magen nicht zu sehr gereizt wird, er kennt sich damit aus. Nagi...", wollte er sagen, verstummte aber dann und zog ein zerknirschtes Gesicht. "Vergiss es, interessiert dich sicher nicht", lenkte er schnell ab und stand ebenfalls auf. "Sicher kannst du kochen, du legst Wert auf gutes Essen", zwinkerte Schuldig, als er an Aya vorbeiging um die Spülmaschine einzuräumen, dabei nahm er auch Ayas Schale mit. Unter normalen Umständen hätte es Aya in der Tat nicht interessiert, doch nun trieb ihn seine angeborene Neugier soweit an, für einen Moment von seinem Weg ins Bad abzusehen. Dem anderen Mann bei seiner Tätigkeit zuzusehen und stirnrunzelnd zu fragen: "Was ist mit ihm? Mit dem Kleinen meine ich..." Es interessierte ihn zu wissen, was hinter dieser ausdruckslosen Maske des kleinen Japaners steckte. Ob der Junge überhaupt menschlich war...wahrscheinlich ebenso menschlich wie Omi auch...Omi, der von Kritiker aufgezogen wurde. Unwillkürlich lauschte er auf die darauf folgende Stille, ließ das Radio im Hintergrund schallen. Schuldig schwieg zunächst, erstarrte für einen Augenblick. Was hatte er da angerichtet? Hatte er sich derart in Sicherheit empfunden, dass er munter darauf los plapperte? Das war ein Weiß, den er vor sich hatte und der seine Fühler gerade nach solchen Schwachpunkten ausstreckte. Was war er nur für ein Trottel, ein wandelndes Sicherheitsrisiko...da hatte Brad schon Recht. Etwas stach in ihn, zerrte ein ungutes Gefühl an die Oberfläche, seiner guten Laune. Den Blick abwendend, da zu viel Gefühl darin schwamm, sagte er leicht dahin: "Ich glaube, es wäre besser den Mund zu halten, ich habe mich schon genug gesagt. Es reicht, wenn ich mich dir ausliefere, Aya. Betrachte es nicht als Abweisung. Wir haben alle unser Los zu tragen, ihr wie wir. Die einen mehr, die anderen weniger. Belassen wir es dabei", sagte er milde und fühlte sich mies, da er Aya angedeutet hatte, dass Nagi Probleme hatte. Wie hatte er den Kleinen nur so ausliefern können? Eine Hand zur Faust geballt, verdammte er sich selbst dafür und steigerte sich in seine Selbstvorwürfe hinein, äußerlich ein schräges Lächeln präsentierend. o~ Da wich Aya einmal von seinem Kodex ab, nur um von Schuldig wieder genau darauf gestoßen zu werden. Dass sie sich beide unprofessionell verhielten. Natürlich...das musste man ihm nicht sagen... "Wir sollten nicht allzu viel übereinander wissen, da hast du Recht", pflichtete er Schuldig zu und nickte, jegliche Art von Gelöstheit aus seinen Zügen verschwunden. Wenn wahrscheinlich auch unwissentlich hatte ihn der Deutsche auf etwas gebracht, dass er unvorsichtigerweise hatte geschehen lassen. Sich einlullen zu lassen...von Freundlichkeit. Das war unter Feinden nicht erwünscht. Er drehte sich um, verließ schweigend den Küchenbereich. Auch er musste vorsichtiger sein mit dem, was er sagte...wollte er doch sein Team nicht gefährden. Wollte er sich selbst nicht noch mehr schwächen, als er es ohnehin schon tat...durch Worte und Wissen, das ihm hier offenbart wurde und seine Menschlichkeit ansprach. Sie ans Licht zerrte. Erschöpft begab sich Aya ins Bad und schloss die Tür hinter sich. Der leise Abgang war sein Verschulden gewesen. Ebenso wie die Änderung der Atmosphäre zwischen ihnen. Aber nötig, wie Schuldig jetzt fand - wenn auch bedauernd. Seufzend machte er sich daran, das Geschirr in den Spüler zu verräumen, die Ablagen zu säubern. Scheinbar hatten sie es beide genossen, nicht nur er. Sie näherten sich an, vergaßen ihre Masken, ihren Schutz, ihren Job. Gefährlich. Und er hatte sich diese Gefahr in seine Nähe geholt. Schön blöd, dachte er und grinste zynisch. Aya stand vor dem mittleren Fach und stellte sich schlichte, bequeme Kleidung zusammen. Schlicht war sie. Jeans, zwei Nummern zu groß für ihn und einen schwarzen, dicken Pullover, der sich äußerst charmant um seine fröstelnde Gestalt rankte. Er hatte weiß Gott wie lange geduscht und seine Haare von den Überresten des Badezusatzes befreit, hatte die Stille wirklich genossen. Hatte sie gebraucht, um wieder zu sich zu kommen, sich seine eigene Situation vor Augen zu führen. Durch die momentane Ruhe des Telepathen hatte er sich dazu verleiten lassen, auch sich selbst eine kleine Auszeit von seiner Wachsamkeit zu geben...ein fataler Fehler. Aber das war jetzt vorbei. Mit den Kleidungsstücken ging er zurück ins Bad und zog sich an, genoss die Wärme von richtiger Kleidung auf seiner Haut. Ihm war durch und durch wohlig warm...und er war müde. Was ihn nun auch zurück zum Bett führte. Er wollte schlafen...nur noch schlafen... Schuldig hatte die Kleiderauswahl beobachtet, die Aya getroffen hatte, von seinem Platz auf der Fensterbank aus. Es war nach Mittag und er rauchte in Küchennähe eine Zigarette. Aya legte sich gerade hin um zu schlafen und Schuldig hätte ihn am Liebsten wieder aufgerüttelt. Er kannte das, wenn der Mann jetzt schlief, konnte er des Nachts kaum schlafen. Aber er ließ ihn und rauchte gemütlich weiter. Seine Gedanken schweiften zum heutigen Einsatz ab und sein Blick wanderte über die Stadt. Es würde mit Sicherheit spät werden. Wer weiß, ob Aya überhaupt aufwachte, bis er los musste. Dann würde Aya doch alleine kochen. Ein melancholisches Lächeln trat auf seine Züge. Es war so normal ..dieses Gespräch, das sie geführt hatten. Und dann hatte er den Zauber zerstören müssen, mit nur einer dummen Bemerkung. Typisch für ihn. Er zerstörte so vieles. Täglich. o~ Er hatte schlafen wollen...wirklich. Dösen, sich ausruhen, einfach abschalten. Hatte es dennoch nicht geschafft, mehr als ein paar Minuten einzunicken...maximal eine Stunde. Er hatte einfach immer im Hinterkopf das Gefühl, beobachtet zu werden. Wahrscheinlich nicht nur das Gefühl, konnte er doch schon förmlich die Blicke des Telepathen auf seiner Gestalt fühlen. Den leichten Zigarettengeruch riechen, der zu ihm hinüberwehte. Aya schlug frustriert die Augen auf, fühlte sich schließlich so unwohl in dem Bett, dass er sich aufrichtete, genervt seufzte. Sich die Haare zurückstrich. Gut...das war dann wohl nichts mit schlafen und vergessen. Schwamm drüber. Das konnte er nachholen, wenn Schuldig nicht da war. Wenn er sich weiß Gott wo rumtrieb... Besagter Schlafstörer jedoch hatte sich dieses Rumgewälze in seinem Bett nicht lange angesehen und hatte es sich auf der Couch mit Kopfhörern und seinen Lieblingscds gemütlich gemacht. Er wollte sich vor dem Einsatz noch etwas entspannen. So lag er nun auf der Couch, den Arm unter den Kopf gelegt und die Augen geschlossen. Die Musik war eine gute Ablenkung, während er mit Brad kommunizierte, das Neueste vom ,Alltag mit dem Blumenkind' zu erzählen wusste und auch eine kleine Stippvisite zu ihrem Einsatzort wagte. Er konnte somit zumindest schon einmal sagen, wie viele Security Einheiten sich ihnen in den Weg stellen würden. Diese Information leitete er an Brad weiter. Es würde keine größeren Probleme geben, sofern Weiß nicht auftauchten. Wäre interessant herauszufinden, ob sie noch operierten, da ihr viertes Mitglied und ihr Anführer zur Zeit nicht vor Ort war. Mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen sah Aya, dass die Quelle seiner Unruhe es sich in aller Ruhe auf dem Sofa bequem gemacht hatte und nun fern von ihm in seiner Gedankenwelt verweilte. Das Lächeln wurde gemeiner, kälter. Viel kälter, als er sah, wie wenig Schuldig sich darum scherte, sich seinem Feind auszuliefern. Ayas Blick glitt in die Küche, konnte nur den dort stehenden Messerblock erahnen. Jetzt wäre die perfekte Gelegenheit. Er hätte die Möglichkeit, es zu schaffen. Das Wissen, an welche Stelle und wie tief er das Messer treiben musste, um den anderen Mann umzubringen. Zwei, maximal drei Stiche, dann wäre es vorbei. Automatisch setzte er sich in Bewegung, strebte die Küche an. So als schienen Reflexe und antrainierte Mordlust seinen Körper übernehmen und nicht auf die kleine Stimme hören, die sich in ihm regte. Die mit jedem Schritt lauter wurde und ihm zornig an den Kopf warf, dass er niemals in seinem Leben zu unehrenhaft gewesen war und warum er nun damit anfing. Das war kein fairer Kampf, das war nicht der Dank für die Motive des Deutschen, ihn hier festzuhalten. Schuldig dann, wenn er hilflos war, das Messer in die Brust zu stoßen...konnte er das vor sich verantworten? Nicht um des Telepathen Willen, nein. Um die Stille und Ruhe in seinem Inneren, die er so verzweifelt zu bewahren versuchte. Ayas Schritte verlangsamten sich, kamen schließlich ganz zum Stehen. Seine Hände zu starren Fäusten geballt stand er nun dort und verlor den Kampf gegen seine Ehre. Gegen sein Menschsein. Er wusste, dass er es bereuen würde, er wusste, dass ihm das nur weitere Tage hier einbringen würde, die an seinem Nervenkostüm zerrten und die Sehnsucht nach seinem Team und seiner Schwester beinahe ins Unermessliche steigern würden. Und doch...er war von je her Sklave seiner japanischen Erziehung gewesen und hatte es auch bei Weiß nicht aufgegeben, diese Maßstäbe so gut er konnte einzuhalten. Jetzt, in diesem Moment verfluchte er sie. Sein Blick fiel auf einen kleinen, unscheinbaren Gegenstand an seiner Rechten. Schuldig hatte unverschämtes Glück, dennoch würde er ihm eine kleine Lektion in Sachen Vertrauen beibringen. Wie hatte der Deutsche selbst gesagt? Sie waren Feinde...und Feinden vertraute man nicht. Man lieferte sich ihnen schon gar nicht so aus, wie es Schuldig hier tat. Aya bückte sich und griff den Henkel, umfasste ihn mit starr zusammen gepressten Fingern. Ging lautlos zurück zu Schuldig, beugte sich über die reglose Gestalt und kippte den Winkel der Gießkanne in seiner Hand, ließ mit grimmigen Lächeln auf den Lippen und in den Augen das Wasser direkt auf das Gesicht des Telepathen fallen. o~ Er verweilte gerade in den Gedanken des Wachhabenden der jetzigen Schicht in dem Gebäude um den Zeitpunkt der Ablöse zu erfahren, als ihn etwas abrupt zurückriss. Mit aller Macht seine mentale Aufmerksamkeit einforderte. Panik wallte zunächst in ihm auf. Dieses ruckartige, fast gewaltsame Zurückreißen brachte alles in Aufruhr. Sein Puls raste, die Musik, die er hörte und die ihn zunächst verschreckte, riss er sich weg. Nässe und Kälte ....auf seinem Gesicht. Was...wer? Verwirrt drehte er sich zur Seite und landete etwas tiefer auf dem Boden, blieb zunächst einen Moment liegen, bis er sich aufsetzte und mit geweiteten Pupillen und momentan fast nichts sehend zur Ursache für sein Herzrasen umblickte. Die Lippen leicht geöffnet, da sich auch seine Atmung beschleunigt hatte und die Augen weit aufgerissen blickte er durch die zerzausten Haare erschreckt zu Aya auf. Mit einem Stöhnen griff er sich dann an den Kopf, als er registrierte, dass sein Körper in Sicherheit war, dass keine Katastrophe ins ,Haus' stand. Er konnte Aya nur schemenhaft sehen und wandte den Blick zunächst nach innen, um sich wieder in seinem Körper zu festigen. Für Momente saß er nur da, die Nässe kaum bemerkend und versuchte sich zu sammeln. Bis sich ein leises Kichern aus seiner Kehle löste. Nun doch verwundert, aber zum großen Teil mit zynischer Befriedigung, hatte Aya den abrupten Abgang des Deutschen verfolgt. Oh ja....und wie es ihm gelungen war, den anderen Mann aus seiner entspannten Meditation zu reißen. Aus seiner sträflichen Abwesenheit. Aya konnte es immer noch nicht glauben. Schenkte ihm der andere Mann soviel Vertrauen, dass er tatsächlich so nachlässig wurde und nicht darauf achtete, was um ihn herum geschah? Dass er ihn selbst nicht für gefährlich genug hielt? Eben weil er sich zuhause befand? Aya lehnte sich mit einem Ellenbogen auf der Couch zurück, strich sich mit stillem Lächeln die Haare zurück. "Na...wieder wach, Dornröschen?", fragte er von oben herab auf den Boden, beugte sich dabei leicht vor. Schuldig hielt sich die Stirn immer noch und kicherte etwas, wischte sich dann langsam das Wasser vom Gesicht. "Das hab ich wohl verdient, was? Hätte wohl auch eines der Küchenmesser sein können", sagte er zynisch, auf sich selbst gerichtet. Er blickte Aya immer noch nicht an, hockte da und seine Haare verdeckten den Blick in sein Gesicht, welches nach unten gerichtet war. "Ich verlass mich zu sehr auf meine Intuition bei dir. Dumm was? Da glaub ich doch tatsächlich, ich wäre sicher." Ein kleines Zittern durchlief ihn, welches gepaart mit dem kühlen Wasser eher aus seinem Innern kam. Er wandte langsam den Blick, lächelte etwas über die wirren Haare, die Aya umrahmten. Konnte jedoch nicht umhin auch den fragenden, unverständigen Gesichtsaudruck zu bemerken. "...weil ich wohl das Gefühl habe, dich zu kennen. Wir begegnen uns schon seit Jahren und du hast oft die gleichen Verhaltensweisen gezeigt, das gleiche Muster. Dadurch vertraue ich dir jetzt. Ich war wehrlos ....und ich schätze dich nicht so ein, als würdest du einen Wehrlosen töten...," murmelte er als hätte er das Gefühl die Gedanken des Anderen gelesen zu haben. Was er nicht hatte, aber die Fragen standen Aya ins Gesicht geschrieben. "Was soll's?", machte er eine belanglose Handbewegung. "Ich habe nicht vor, dich wieder anzuketten, also war ich mir wohl sicher, du würdest das nicht ausnutzen", führte er weiter aus, starrte den heruntergefallenen Kopfhörer an. "Ich war gar nicht in meinem Körper...echt blöd...es hätte alles passieren können. Ich hätte gerade noch mitbekommen wie ich ausblute...was bin ich für ein Trottel", haderte er mit sich selbst. Aya ließ seinen Blick für ein paar schweigsame Momente auf der Gestalt und den Worten des Telepathen ruhen, bevor er sich ruhig umwandte und die Gießkanne auf ihren angestammten Platz zurückstellte. Nicht wieder anketten...nicht wieder anketten... "Du dachtest, du kennst mich?", fragte er beinahe schon ungläubig nach. "Ich habe bei Aufträgen das gleiche Verhaltensmuster gezeigt. Aufträge. Kämpfen. Das hier ist etwas anderes. Das brauche ich dir wohl nicht zu erklären, oder?" Er schüttelte verständnislos den Kopf, ließ sich auf die Couchlehne nieder. Doch eben der Teil, der sich Ehre nannte, nickte Schuldigs Gesagtem bereits innerlich zu. Hatte er ihn doch richtig eingeschätzt... "Es hätte dich weit schlimmer treffen können, da hast du Recht. Hat es aber nicht. Mach dir darum Gedanken, nicht, warum ich nicht anstelle dessen zum Küchenmesser gegriffen habe. Wenn du mit all deinen Feinden so nachlässig umgehst, wundert es mich, dass du bis heute überlebt hast." "Hast du denn jemals erlebt, dass ich mit einem Feind nachlässig umgegangen bin? Und mit euch sind wir nicht zimperlich verfahren. Obwohl ihr eigentlich nur Störenfriede, keine Zielpersonen - als solche ausgesucht - wart", sagte er und kam vom Boden hoch um sich auf die Couch zu setzen, sich anzulehnen. "Zwischen ,Vertrauen' und ,Nachlässigkeit' besteht ein Unterschied. Ich mache meinen Job nicht, weil mich jemand dazu zwingt, Aya. Sondern weil es mir in manchen Augenblicken eine gewisse Befriedigung und Genuss bringt", sein Blick wurde dunkler, doch von seinen Haaren verborgen, die ihm ins Gesicht hingen. "Ich bin weit davon entfernt, normal zu sein", sagte er rau. "Du hast doch gesehen, wie ich bin, wenn es keine Kontrolle mehr gibt, warum glaubst du dann, ich würde nachlässig mit Feinden umgehen?" Schuldig fühlte wie er sich in sich zurückzog...nein er verkroch sich. Er kreierte ein hässliches Bild von sich, wollte das Lächeln, das Lachen in den Augen des Anderen vertreiben, indem er ihm seine eigene Perversität, seine Andersartigkeit auf den Tisch ausbreitete. Es schmerzte ihn selbst davon zu reden, aber er kannte sich zu gut um diese hässliche, dunkle Seite zu verdrängen, sie zu leugnen oder zu beschönigen. Sie gehörte schon lange zu ihm. ...vielleicht schon zu lange... "Es mag sein, dass du mehr Spaß daran hast, Menschen zu töten als ich...dennoch bist du nachlässig...eben weil du vertraust. Du vertraust MIR. Nachlässig. Denn wir sind Feinde." Als wäre das nicht offensichtlich. Ayas Lächeln wich langsam aus seinem Gesicht. Das, was als harmlose Bestrafung gedacht war, zeigte ihm etwas, dessen er sich bisher verschlossen hatte. Vertrauen? Schuldig brachte ihm Vertrauen entgegen? Das hielt er für falsch, zerrte es sie doch auf eine persönlich Ebene. Eben die, die er nicht einzugehen bereit war. Er hatte dem Telepathen nichts entgegen zu bringen. Keine Gefühle. Er durfte es nicht. Es würde ihn nur unnötig behindern auf Missionen. "Außerdem sagst du es selbst...du tötest, weil es dir Genuss verschafft. Kritiker hat uns ausgebildet, eben diese Lust am Töten auszulöschen...indem wir die Killer töten. Ich kann von dieser Doktrin nicht abweichen. Und du wirst von deiner ebenso wenig weggehen." Mit schmal zusammen gepressten Lippen stand Aya auf, ging zum Fenster. Drehte dem anderen Mann seinen Rücken zu. Starrte hinaus in die Gegend...auf die vor ihnen liegende Stadt. Auf seine Freiheit, die er gerade eben geopfert hatte. "Die, die ihr jagt, machen dies, weil sie mehr Geld in ihre Taschen stecken wollen, sie bekommen nie genug davon. Takatori war einer davon und es gibt viele mehr, die da draußen herumkriechen. Sie sind nicht wie wir", sagte er tonlos. "Nenn mich überheblich...aber sie töten wahllos, verkaufen Drogen, rauben Organe, machen Genexperimente, oder züchten ihre eigenen Zombies. Das hat nichts mit uns zu tun. Brad, Nagi, Farfarello und ich...wir haben keine Doktrin. Wir lassen uns weder von Takatori noch von sonst jemandem auf der Nase herumtanzen. Auch wenn wir noch so viel einstecken müssen, Aufträge ausführen, die uns zuwider sind, schlussendlich sind sie es, die uns unterlegen sind. Wir haben Regeln, ja. Aber diese gelten nur für uns. Mit diesen Fähigkeiten...wer könnte uns aufhalten...wenn nicht wir selbst?" Er schwieg wieder. Wie konnte er Aya nur begreiflich machen, dass es für ihn keine Grenzen gab? Dass er selbst seine Kontrolle üben musste. Wie oft hatten sie in einer Art grenzenlosem Wahn, danach gestrebt ihre Auftraggeber zu hintergehen, sie auszutricksen und dafür geduldig auch Bestrafungen auszusitzen? Was würde geschehen wenn es ihre eigene Grenze nicht mehr gab? Sie hatten nichts außer sich selbst. Niemanden der ihnen etwas bedeutete, für wen sollten sie Grenzen aufbauen? Für wen sollten sie Einhalt gebieten? "Du sagst, ich bin zu vertrauensselig und das mit einem Feind....und gleichzeitig hasst du diese Ketten so sehr, dass ich diesen Hass und auch die Angst davor förmlich schmecken kann. Wie sonst...wenn nicht mit Vertrauen soll ich sie dir erlassen?", fragte er sanft, aber auch etwas resignierend. Ayas Hände krallten sich unbemerkt von Schuldig in die Fensterbank. Hasste er...ja. Hatte er Angst...ja. Angst davor, dieses Mal wirklich zu verhungern und zu verdursten. Hass davor, so bezwungen zu werden. Seiner Selbstbestimmung beraubt darauf warten zu müssen, dass Schuldig sich erbarmte, ihn... Mit fest zusammen gepressten Lippen erduldete er die Erinnerungen der ersten Nacht, des Morgens darauf. Und wie er es hasste. "Dieses Vertrauen wäre nicht nötig, wäre ich nicht hier...dann würdest du dich nicht der Gefahr aussetzen, dass ich eben dieses hintergehen würde", erwiderte er bitter, wagte es nicht, sich umzudrehen. Das alte Thema. Wenn..., dann... Aber Schuldig hatte Recht. Wenn er ihm nicht vertrauen würde, hätte er nicht diese...den Umständen entsprechende... Bewegungsfreiheit. Er schüttelte leicht den Kopf. "Ihr tötet, weil es euch Spaß macht. Ihr tötet, weil ihr euch selbst keinen Einhalt bietet. Wir töten, weil wir es müssen. Oder denkst du, dass auch nur einer von uns diesen Weg freiwillig gewählt hätte? Aus Lust?" "Ich erinnere dich gerne daran, dass -IHR - MICH - entführt habt. Nicht umgekehrt. Wir hatten das Thema glaube ich schon desöfteren. Eure Chefs verheizen euch um mich zu entführen. Sie ...ihr habt uns unterschätzt. Genau betrachtet habt ihr den Stein ins Rollen gebracht. Das heißt ohne eure Startaktion wäre nachfolgendes nicht geschehen." Schuldig war es leid. Er hatte keine Lust mehr, vielleicht auch keine Energie mehr um Aya ums wiederholte Mal das Gleiche zu erzählen. "Wie dem auch sei", lenkte er um. "Niemand sucht sich sein Leben aus. Wir sind was wir sind", zuckte er mit den Schultern. "Wir töten weil wir es müssen...", wiederholte er die Worte von Aya mit einer Spur Gehässigkeit und stand auf. "Du hättest den Tod deiner Eltern hinnehmen können, du hättest deine Schwester nicht rächen müssen. Kein einziger wäre durch deine Hand gestorben. Wie Brad so schön sagt: Eine einzige Entscheidung und wir schlagen den Weg ein, den wir gehen werden, ohne zurückzublicken. Wir merken nicht einmal, wann wir die Entscheidung treffen. Du hattest eine Wahl! Und du hast sie getroffen, also beschwer dich nicht." Genau dieses Gewäsch hasste er, dieses ...wir hatten keine Wahl. ...wir müssen töten... Aya drehte sich langsam um. Begegnete der Gestalt des anderen Mannes mit unverhohlener Wut. Ballte beide Hände zu Fäusten. "Ich hatte eine Wahl? Ich hätte nicht töten müssen? Dann sag mir...oh weiser Mann, was ich hätte tun sollen, ohne Geld. Mit einer Schwester, deren Behandlung weit mehr Geld verschlingt, als ich in dem Alter je hätte verdienen können. Sag mir...wenn jemand auf mich zukommt und mich fragt, ob ich meine Schwester aufgeben will...oder ob ich sie irgendwann wieder lachen sehen möchte und mir Geld anbietet...Geld, das ich sonst nicht zusammen bekommen hätte, sag mir, wo da die Wahl lag. Sag mir, wo Omis Wahl war, als er entführt wurde. Als sein Onkel sich geweigert hat, das Lösegeld zu zahlen...als ihn sein Vater zu sich genommen hat. Sag mir, wo ein kleines Kind wählen kann, ob es zum Killer ausgebildet wird oder nicht. Na?" "Was andere auch tun, ohne Geld! Oder meinst du jeder Vater der seine Tochter im Krankenhaus liegen hat, nimmt ein Schwert zur Hand?! Und auch wenn er es könnte, meinst du er könnte töten? Er hätte das Zeug dazu? Dazu ist man fähig oder nicht! Omi...und auch vielleicht wir...gerade Nagi...sind zu jung zu dem geworden was wir noch heute darstellen. Wir haben es gelernt. Wann hast du dich dazu entschlossen für das Leben deiner Schwester zu morden? Wann, frage ich dich?! Und genau das war die Entscheidung, die Wahl die du getroffen hast. Genauso gut, hättest du eine weniger teuere Behandlung in Kauf nehmen können, einen Arbeitsplatz finden und dafür hart arbeiten müssen. Du hättest Schwielen von Arbeiten an deinen Händen, nicht vom Führen eines rachsüchtigen Schwertes." Schuldig machte einen Schritt auf Aya zu. "Du redest ständig von keine Wahl und schwätzt großkotzig und heuchlerisch auf. Du mordest genauso, nur gibst du edlere Ziele an, andere Beweggründe. Was ist denn euer heiliger, weißer Kreuzzug schon? Was verbessert er? Nichts! Rein gar nichts! Du jagst Schatten hinterher. Ein kleiner Junge, der Schatten fangen spielt." Schuldig trieb es weiter, dachte kaum mehr nach was er sagte. "Du hast es dir wirklich einfach gemacht, nicht wahr? Ein Schwert genommen und gedacht, ach räche ich mich einfach mal. An wem oder was kann denn der Vater, dessen Tochter da liegt, schon rächen? An nichts. Er muss es aushalten, muss aushalten wie sie daliegt und er muss seinen Hass auf alles, auf die Ungerechtigkeit, warum es seine reine, unschuldige Tochter erwischt hat, aushalten, aber DU, du erliegst deinem Hass, du nimmst ein Schwert und belügst dich selbst, in dem du dir einreden lässt die Welt wird durch deine Morde besser und dabei rettest du auch noch das Leben deiner Schwester! Wie lächerlich und kleingeistig." Seine Lippen verzogen sich verächtlich. "Du kannst die Dunkelheit nicht mit ihren Mitteln bekämpfen, das hat noch nie funktioniert und wird es auch nie. Was du tust, ist lediglich noch mehr Böses produzieren, noch mehr Negatives." Aya lachte bitter. Seine Augen spiegelten maliziöses Vergnügen wieder, das seine Lippen jedoch nicht im Geringsten erreichten. "Für was hältst du mich? Für dumm? Meinst du nicht, ich wüsste, dass wir nicht anders sind, als der Abschaum, den wir töten? Mord bleibt Mord...egal, wer ihn ausführt und aus welchem Grunde...das weiß jedes Kind!" Er stockte für einen Moment, versuchte, seine Wut in Schach zu halten...sie wegzustecken, in Ruhe umzuwandeln, doch das wollte ihm dieses Mal nicht gelingen...dieses eine Mal nicht. Wie konnte er diesen Worten auch etwas anderes als Zorn entgegensetzen? "Oh ja...so mittellos, wie ich war, hätte ich mir eine Arbeit suchen sollen! Ohne Ausbildung, ohne gar nichts...vielleicht hätte ich ja tatsächlich ins Bordell gehen sollen, ja? Meinst du, ich könnte mich da vertrauensvoll an Crawford wenden? Nur um mit dem Töten aufzuhören? Hätte ich eine weniger teure Behandlung in Kauf genommen...hätte ich sie einem normalen Krankenhaus übergeben, hätte sie kaum über diese Chancen verfügt zu überleben! Das, was mir angeboten wurde, war nun mal das Beste...mit meiner finanziellen Lage. Aber ich kann von jemandem wie dir wohl kaum erwarten, dass du verstehst, was familiäre Bindungen bedeuten, oder? Besonders, wenn sie das Letzte ist, was mir geblieben ist! Das verstehst du einfach nicht!" Aya fürchtete sich selbst vor dem Hass, der seine Stimme durchzog. Der sie mit Schlieren feinsten Schwarzes durchtränkte und ihr ein hässliches Antlitz gab. Zischend...kränkend...boshaft. Fast nicht mehr menschlich. "Das verstehe ich nicht?" fragte Schuldig lauernd. Zorn und auch Verletztheit sprachen aus ihm, was den Hass und die Bosheit auf den Plan rief um das zu schützen, was geschunden in ihm lag. "Oh, natürlich verstehe ich das nicht. So etwas wie ich kann gar keine Bindungen zu jemanden entwickeln, so jemand wie ich, wird ja auch nicht geboren, sondern gezüchtet, in irgendeinem Labor. Und von jemandem wie mir kannst du wirklich nicht erwarten, dass ich verstehe, was es heißt verlassen zu werden und allein zu sein. Da hast du ganz Recht", fügte er zischend an. Er erkannte den Hass in Aya, konnte fast sehen wie dessen Sinne davon eingenommen, umnebelt wurden. Doch nicht er selbst, sondern ebenfalls der Hass in ihm griff nach Ayas Hass, riss sich daran aus der Finsternis ans Licht und nährte sich aus dessen Gefühlen. Wie ein Schmarotzer, der nur dann Nahrung fand, wenn er sich von anderen nährte. Ein durch und durch böses Glitzern trat in Schuldigs Augen. Unbemerkt von ihm labte er sich an Ayas Hass auf ihn, gierte danach, den wütenden Mann weiter zu treiben. Es war ein altes, bewehrtes Verhaltensmuster, welches ihm in schutzlosen Zeiten ein positives Gefühl gegeben hatte. Er zog aus dem Hass etwas Positives für sich. Eine positive Verstärkung, die er sich über viele Jahr hinweg antrainiert hatte. Unbewusst, doch es war so. Er gewann an Kraft für sich und auch an Macht über sein Gegenüber, je weiter er ihn trieb, in den Strudel der Verwirrung, der Selbstvorwürfe, des Hasses und der niederen Gelüste. "Ja, in ein Bordell. Du hättest es lange gemacht. Jeden Tag Schwänze lutschen und sich durchficken lassen, die abartigen Spielchen der ,edlen Herrschaften' mit einem unschuldigen oder unterwürfigen Blick bejahen!" Er grinste bösartig. "Es ist scheinbar schon besser, andere zu töten, als selbst benutzt zu werden, nicht?" Ein Szenerie tauchte plötzlich aus seiner Erinnerung auf, nur ein kurzes Aufblitzen und er hatte schon geglaubt es wäre eine telepathische Übertragung gewesen, da war es wieder weg. "Sieh dich doch an! Damals...", in seinem Zorn stockend, doch nur für Sekunden.. " Damals...", fing er erneut an und konnte das Bild kaum fassen, welche ihm fast vor Augen stand. Eine Erinnerung wie es schien... aber....welche...er konnte dieses Bild nicht einsortieren... Er wischte es als unwichtig weg und grinste Aya dreckig an. "Du hättest das Geld nicht aufbringen können, aber sicher doch deine Schwester, das magere Etwas, ihre Beine hätte sie sicher noch breit machen können. Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich sie in den Armen gehalten habe...." Die Ruhe, die Aya gerade noch so verzweifelt gesucht hatte, entfloh angesichts dieser...dieser völligen Horrorvorstellung, was Schuldig damit implizierte. Er hatte die Beleidigungen des anderen Mannes ertragen, auch wenn sie ihn zornig gemacht hatten. Er hatte versucht, das alles hinunterzuschlucken. Er hatte versucht, sich nicht provozieren zu lassen. Aus und vorbei damit. Hass überschwemmte ihn. Purer, reiner, schmutziger Hass, aus Verzweiflung und Horror geboren. Er gab Schuldig das, was er wollte, ohne es selbst zu wissen. Seine Gesicht verzog sich vor Abscheu, wurde zur hässlichen Fratze der Wut, die brachial und qualvoll aus ihm herauswuchtete. Es war ihm egal, ob Schuldig stärker als er war. Es war ihm egal, wie schwach er selbst sich noch fühlte. Es war ihm egal, dass er hasserfüllt auf den andere Mann losging, ihm seine Faust ins spottende Gesicht trieb. Nein, egal war es ihm nicht. Er wollte es! Er wollte den anderen Mann verletzen für das, was er getan...gesagt hatte. Seine Schwester...AYA. Er hatte sich...Oh....GOTT. Aya erstickte schier an negativen, unmenschlichen Gefühlen, die in seinem ausgezehrten Körper tobten. Wie KONNTE Schuldig es wagen, so über seine Schwester zu sprechen? Wie konnte er es wagen, so etwas vorzuschlagen? Wie konnte er es wagen, zu implizieren... Wie konnte er es wagen, ihm so etwas zu sagen? Wie konnte er es wagen, Aya so etwas anzutun? Er wurde sich bewusst, was Schuldig damit andeutete. In den Armen gehalten...als sie sie entführt hatten...wahrscheinlich auch noch andere Dinge getan hatte... Erkenntnis dämmerte in Aya. Schuldig hatte... Die Augen weit aufgerissen starrte er den anderen Mann für einen Moment lang fassungslos an. War sich kaum bewusst, wie er Schuldig vor die Brust stieß, wie er ihm nachsetzte. Wie er verletzen wollte. Schuldig hatte ein kleines...wehrloses Mädchen... "Du Schwein...was hast du ihr ANGETAN?", schrie er, packte den anderen Mann an der Vorderseite dessen Shirts. Gewährte Schuldig einen exquisiten Blick in die wütenden, fassungslosen Augen, auf die aufsteigenden Tränen, die sich in ihnen zu sammeln drohten vor lauter Unverständnis, dass jemand bereit war, so weit zu gehen, nur um seine Bedürfnisse zu befriedigen... Genugtuung über diesen lohnenden Ausblick auf den in Bewegung kommenden Mann, ließ sich Schuldig kaum von dem Schlag beirren, sondern grinste überheblich. Er erntete seinen Lohn für die Mühen, für die hässlichen Worte, den Hass den er geschürt hatte. Schuldig fuhr zurück in Richtung der Fensterfront als Aya ihm nachkam, sein Gesicht traf und nicht von ihm abließ. Ahh... und wie er es genoss, diesen Ausdruck der Wut in diesen Augen, Speerspitzen schossen auf Schuldig, so derartig aufgebracht hatten Aya seine Worte. Und dabei war es nur die bloße Provokation gewesen, nichts weiter. Denn seine Andeutung hatte nichts mit der Realität zu tun und doch glaubte Aya ihm dies, so weit hatte er ihn getrieben. Oder war es nur wieder dieses perfekte Puzzleteilchen, welches Aya gefehlt hatte um das gewünschte Bild eines Sadisten vor seinem geistigen Auge auferstehen zu lassen? Nein, er selbst hatte diese Vorlage Aya in die Hände gegeben, damit dieser ihn hasste, damit Schuldig den Hass in Aya vor Augen hatte. Aber wollte er wirklich von diesem Mann gehasst werden? Irgendetwas war hier in eine völlig falsche Richtung gelaufen. Und das sah er nicht nur in Ayas Augen, in denen die unterschiedlichsten Emotionen schillerten. Das nicht zuletzt deshalb, weil es tatsächlich Tränen waren, die in einem feinen Film über dem aufgewühlten Violett schwammen. Stille. Sie war ohrenbetäubend und sie ließ das bösartige Lächeln, welches noch schwach in seinen Augen gestanden hatte, die perfide Freude an Ayas Zorn, an seiner Hilflosigkeit, abperlen. Er sah nur noch die Augen, das Unverständnis darin, den vor Wut verzogenen Mund, spürte weder die Finger, die Zug auf sein T-Shirt ausübten, noch die Wand in seinem Rücken. Seine Hände hatten sich schon als Aya ihn angegriffen hatte auf die Oberarme des Anderen gelegt, doch nun krallten sich seine Finger in Ayas Kleidung, in den Mann, um Halt zu bekommen. Er wollte diesen Halt nicht von der Wand, sondern von Aya, von dem Mann, den er mit seinen Worten gerade noch in den Hass getrieben hatte - in den Hass auf ihn. Er ließ sich fallen, zog Aya mit sich hinunter auf den Boden und umklammerte ihn schon fast, ihm so keine Chance zur Flucht oder zur Gegenwehr zu ermöglichen. Er sah ihn nicht an, hatte den Kopf auf Ayas Schulter gestützt, die Stirn abgelegt und war damit beschäftigt genügend Kraft aufzubringen um eine Flucht zu verhindern. "Nichts. Gar nichts habe ich ihr angetan. Ich habe sie nur getragen", sagte er beruhigend, ohne seine Stimme zu stark zu heben, doch die Anstrengung Aya an Ort und Stelle zu halten hörte man dennoch heraus. "LÜGNER!", schrie Aya, war sich mit Horror bewusst, dass Schuldig ihn hinunterzog. Dass er auf dem anderen Mann landete. Dass dieser ihn daran hinderte, sich loszureißen, indem er ihn starr und fest umklammerte. Ihn berührte. Ekel überschäumte ihn. Wie KONNTE Schuldig es wagen...wie konnte er es wagen, ihn anzufassen! "LASS MICH LOS!" Hasserfüllt und zornig wand er sich in den ihn gefangen haltenden Armen, wollte sich losreißen, dem anderen Mann Schmerz zufügen, ihn verletzen und töten. Er nahm den Geruch des Schwarz wahr, dessen Körperwärme, all das, was er nie hatte erfahren wollen. Schon gar nicht von dem Menschen, der so ungeheuerliche Dinge über Aya sagte, die Person, die ihm so nahe stand. "Wie kannst du so etwas über sie sagen? Wie kannst du das? Wie kannst du ihr so etwas antun?", hallte es laut und hysterisch durch das stille Loft. Hasserfüllt und wütend. Für keinerlei rationale Argumente mehr zugänglich. Aya war weit darüber hinaus, auch nur einen Deut darauf zu geben, was der andere Mann zu ihm sagte. Viel zu sehr verätzten dessen Berührungen, dessen verfluchte Nähe sein Denken. Aya stemmte sich gegen seinen Häscher, wand sich in dessen Armen, wandte rohe Gewalt an, nur um sich von ihnen zu lösen. Wie konnte es der andere Mann wagen? Wie? Er schlug um sich. Er wollte verletzen. Er wollte sich losreißen...wollte in die Küche. Wollte sich eines der Messer greifen und es Schuldig wieder und wieder in den verdammten Leib treiben. Wollte ihn vor Schmerzen schreien hören. Schuldig schwieg, den Mund zu einem schmalen Strich verzogen. Er kniff die Augen zusammen, konzentrierte sich allein darauf, Aya festzuhalten. Die Schläge hielt er aus, zuckte nicht zurück, sondern verharrte in Ruhe. Ayas Worte drangen laut an sein Ohr, wollten sich bis in seine Gedanken hineinfressen. Ein unterdrücktes Stöhnen verbiss er sich, als Aya ihm am Brustkorb einen Schlag verpasste und eine empfindliche Stelle traf. Er hatte das verdient, so sah er diese ineinander verschlungene Lage an. Und er wollte es, er wollte jetzt Schmerzen fühlen, damit er wusste, dass er Aya weh getan hatte, damit er selbst litt. Oh Gott, wie verrückt war er eigentlich? Nicht einmal mehr zu bemerken, wenn er in einem schlichten Gespräch, gut einem Streitgespräch...dazu überging den Hass auf sich zu lenken? Darauf wartend, dass Ayas Kräfte nachließen, lagen Schuldigs Arme eisern um ihn, krallten sich seine Finger in die Kleidung. Er sagte nichts, hielt aus, auch wenn er gerne etwas gesagt hätte, aber Aya war viel zu weit von der Vernunft entfernt, um Schuldigs Worte anzunehmen, zuzulassen, dass er sie hören wollte. o~ Aya wusste nicht, wie lange und wie wild er sich gebärdet hatte, wie lange er noch um sich geschlagen hatte. Wie lange er nicht hatte einsehen wollten, dass er keine Chance gegen den Deutschen hatte...nicht in seiner momentanen Verfassung und ihrer Position, die alles andere als angenehm war. Er war übergeschäumt vor Zorn auf den Mann, der seiner Schwester so etwas antun konnte. Der es wagte, Dinge über sie zu sagen, die Aya tief erschütterten. Er trat das, was er über Jahre versucht hatte zu bewahren, mit Füßen. Er erniedrigte sie, geilte sich daran auf, erst sie, dann ihn selbst entführt zu haben und für sein Amüsement zu missbrauchen. Zitternd vor Abscheu gab es Aya schließlich auf, sich gegen den anderen Mann zu wehren, ertrug mit völliger, körperlicher Anspannung steif dessen Nähe. Auch wenn ihm übel war. Auch wenn er sich übergeben wollte... Sein Blick glitt zur Seite, verbiss sich hasserfüllt in einer der dort stehenden Pflanzen. Seinen Griff nicht lockernd, doch die Finger etwas entspannend, registrierte Schuldig, wie Aya ruhiger wurde. Er selbst öffnete die Augen wieder, starrte blind für seine Umgebung vor sich hin. "Wie ...wie ist es dazu gekommen? Hass macht uns hässlich", sagte er zusammenhanglos, mit leiser Stimme ohne sich dessen bewusst zu sein. "Ich habe nichts mit ihr gemacht, Aya", sagte er versöhnlich. Er atmete tief durch, runzelte die Stirn, Ausdruck von Konzentration. "Es war nur...ich wollte dich verletzen, dich ärgern. ...ich habe es weiter getrieben, ohne es zu bemerken, ohne zurück zu können." Er versuchte selbst, den Verlauf noch einmal zurückzuverfolgen. "Wir haben diskutiert, dann gestritten...ich habe keine Grenze mehr gespürt, keinen Halt und etwas in mir wollte dich hassen sehen. Als wollte ich, dass du mich hasst." Tonlos waren seine Worte, doch sein Gesicht drückte angefangen bei den Augen Verzweiflung aus. "Deiner Schwester habe ich nichts getan, meine Worte nichts weiter, als ...es war ...weil ich den Hass in dir weiter schüren wollte", sagte er stockend. "Das hast du geschafft, Gratulation", ätzte Aya mit immer noch abgewandtem Blick. Er verschloss sich vor der evidenten Verzweiflung, vor dem leisen Ton. Hörte nur die Worte, ließ das in sich aufwellen, was er einst so mühsam hatte versucht zu unterdrücken. So...Schuldig hatte also gelogen...hatte ihn nur provozieren wollen? Wie erbärmlich. Als wenn ihn das besänftigen würde. Als wenn es darüber hinwegtäuschen könnte, dass er immer noch direktem Körperkontakt ausgesetzt war. Ein Teil in ihm verabscheute den Telepathen schon alleine deswegen. "Kann ich jetzt gehen?" Er würde nicht zuhören...keiner der falschen Entschuldigungen des Deutschen glauben, die dieser ihm auftischen wollte. Anscheinend war es für Schuldig ein Spiel...ihn reizen. Ihn dann zu besänftigen und wieder zu reizen...aber nicht mit ihm. Schuldig wollte ihn nicht gehen lassen, er klammerte sich an ihn als müsse er sich an ihm festhalten um nicht zu ertrinken. "Ich wollte nicht, dass es soweit kommt. Es ist wie ..", fing er an, und verstummte dann. Er wollte sagen, dass es wie bei einem Opfer war, wie bei einem Einsatz, wenn er jemandes Gedanken verdrehte, seine ureigensten Gefühle schürte, seine Gedanken lenkte, sie herumwirbelte wie bei einem Tanz. Doch er sagte diesbezüglich nichts mehr. Er ließ die Arme um Aya gelegt. "Deine Worte haben mich an einer Stelle erwischt, die schmerzte, vermutlich habe ich mich deshalb auf deine Schwester gestürzt um dir damit genauso wehzutun", schloss er leise. Sein abwesender Blick hatte sich wieder etwas gefestigt, aber er sah immer noch auf den Boden. Aya musste es akzeptieren, dass der andere Mann ihn weiterhin festhielt. Dass er ihm Worte aufzwang, die Aya nicht hören wollte. Er wollte nicht hören, dass er dem anderen Mann Schmerz zugefügt hatte. Nicht jetzt. Nie. Nicht, wenn sich das rote, grausame Ungeheuer namens Hass seine Venen entlangfraß und jede seiner Zellen besetzte. Dass er Gefühle in ihm hervorgerufen hatte, die Aya liebend gerne unterdrückte. Er wollte doch nicht von diesem Ungeheuer aufgefressen werden...und war nun der Gefahr ausgesetzt, nur weil Schuldig ihn zum Spaß provoziert hatte... "Das hast du geschafft", gab er nicht nur zu sich selbst grausam ehrlich zu. "Du benutzt sie und mich dazu, dass du dich besser fühlst...und anstelle mich anzugreifen, missbrauchst du sie...das ist erbärmlich." Seine Hände ballten sich zu starren Fäusten. Er war nun nicht mehr bereit, die Wut gehen zu lassen. Jetzt, wo sie da war und er sich nicht mehr gegen sie wehren konnte. "Du wolltest sehen, wie ich den Kampf gegen meinen Hass verliere? Ich hoffe, du bist zufrieden." Schuldig schwieg zunächst, versuchte sich innerlich wieder zu fangen, einen Halt zu finden. Doch es war nichts da. Denn er hatte nichts, woran er sich festhalten konnte. Nicht in seinen Erinnerungen, nichts was ihm emotional eine Stütze bot. So ertrug er still die Worte, sagte nichts von seiner eigenen Verletztheit, von der Einsamkeit, die er bisher stets von Anfang an seines Daseins zu spüren bekommen hatte. "Nicht du hast den Kampf verloren, sondern ich", sagte er fast unhörbar "Blödsinn!", fauchte Aya erbost, sah dem anderen Mann nun doch in die Augen. Erkannte darin ebenso viele Emotionen wie in sich selbst. Auch wenn der Krieger in ihm nicht zuließ, dass er sie verwertete. Dass er sich bewusst wurde, wie sehr der andere Mann litt. "Sage mir, welchen Kampf DU verloren hast! Was DICH verletzt hat! Oder besser noch...gebe ehrlich zu, dass du es einfach aus Spaß gemacht hat!" Ein Teil in Aya bedauerte die Haltlosigkeit, die Wut und Hass in ihm auslöste. Ein Teil wünschte sich die Ruhe zurück, die ihn nicht so dermaßen zerrissen zurücklassen würde. Doch dieser Teil wurde kleiner und kleiner...immer verzweifelter. Verloren, so fühlte Schuldig sich. Seinem Hass ausgeliefert, dem was danach folgte, der unsagbaren Leere. Ein Schauder überzog seine Haut und ließ ihn frösteln. Ergebend nahm er dieses Gefühl der Kälte in sich auf, war es doch eine Reaktion auf seine momentane Gefühlslage. Er hob den Kopf etwas an, blickte Aya nun offen an, die Atmung nur mühsam kontrollierend, da sie stockte. Sein Blick drückte das aus, was er fühlte, die einsame Trauer, die er nicht benennen wollte. Er wollte kein Mitleid und würde auch keines zu erwarten haben, also warum es nicht wie immer handhaben? "Ja, ich habe es aus Spaß gemacht", sagte er schlicht. Ohne Ausschmückung wiederholte er nur die Worte von Aya, hatte keine Energie um sie in eigene Worte zu kleiden. Doch die Worte...waren so falsch, sie standen im grotesken Gegensatz zu seinem müden, aufgebenden Blick. Er erwartete einen Schlag, denn seine Arme lagen nur noch locker um Aya. Vielen Dank fürs Lesen! Anmerkung: Vielleicht hat sich der eine oder andere von euch darüber gewundert, warum Aya nach zwei Tagen Abwesenheit von Schuldig bereits so geschwächt war. Im Gesamten hat er mehr als 3 ½ Tage nichts gegessen! Am Tag des Auftrages nur wenig, schließlich wollte er sich nicht den Bauch vollschlagen, und dann hat er nichts mehr zu sich genommen. Die Situation, wie wir sie dargestellt haben, sprich Ayas Wahrnehmung, seine Müdigkeit, sein erloschener Wille ... all dies sind Erfahrungen. Es sind also keine Erfindungen. Sie können auch medizinisch belegt werden, falls der eine oder andere es nicht glauben mag. Nach einer gewissen Zeit ekelt es einen an, etwas zu sich zu nehmen, egal ob flüssig oder fest, der Körper wird schwächer und müder, da die Flüssigkeit fehlt. Nur gut, dass Schuldig rechtzeitig gekommen ist! Denn hätte Aya noch länger ausharren müssen wäre ein Krankenhausaufenthalt zum Aufpäppeln von Nöten gewesen *zwinker* Wir haben die Szene bewusst so angelegt, Ayas Essverhalten spielt natürlich auch eine Rolle. Er isst häufiger, dafür weniger. Und wer würde beim Feind gleich nach Essen schreien? Zumal keines vorhanden war. Fortsetzung folgt. Gadreel & Coco Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)