An deiner Seite von DoctorMcCoy (Inuyasha und Kagome) ================================================================================ Kapitel 7: Dunkelheit...und doch ein Funken Licht ------------------------------------------------- Dunkelheit...und doch ein Funken Licht Kaum hatte Inuyasha Kagome berührt, fielen sie beide in diesselbe Dunkelheit, wie Inuyasha am Angang seiner Reise. Doch diesmal kamen sie nicht auf eine wunderschöne, strahlende, grüne Wiese. Nein, hier war nichts Strahlendes und weit und breit konnte man keinen grünen Flecken sehen. Inuyasha bemerkte, dass sie immer noch auf der derselben Stelle wie zuvor standen, nur war die grüne Wiese braun geworden, die Blumen um sie herum waren verdorrt und der Himmel war dumkel und schwarz. Der Wind war eisig und ließ jeden frösteln, der ihn nur berührte. Kein einziger Sonnenstrahl gelangte durch die Wolken und so war alles um sie herum schwarz wie die Nacht. Inuyasha schaute sich immer noch um und konnte sich nicht erklären, was passiert war. Dann traf sein Blick Kagomes. Sie schien nicht überrascht hier zu sein. Aber in ihrem Blick lag Angst. Sie hatte Angst vor dieser Umgebung. Inuyasha musste zwar zugeben, dass man hier nicht besonders fröhlich sein konnte, aber wirklich fürchten, brauchte man sich auch nicht. Aber vielleicht lag es auch nur daran, dass er ein Hanyou war. Ihn, jedenfalls, machte es nur traurig eine solche trostlose, vielleicht schon tote, Gegend zu sehen. „Kagome...wo sind wir?“ Er versuchte ihr ins Gesicht zu schauen, doch Kagome mied seinen Blick. „Bitte, sag es mir, du weißt es doch.“ Kagome schaute nicht auf. Sie hatte sich nicht einmal umgesehen, seit sie hier waren. Sie sagte nur: „Wir sind zurück...“ Kagome sprach so leise, dass Inuyasha sie nicht verstanden hätte, wäre er ein Mensch gewesen, doch mit seinen Hundeohren konnte er sie klar und deutlich hören. „Aber was meinst-“ Kagome ließ ihn nicht ausreden. Sie wandte sich zu ihm und sah ihn an. Ihr ganzer Körper, sogar ihr Gesicht, zeigte die Wut, die sie gerade empfand. Doch Inuyasha achtete nur auf ihre Augen, die immer noch diese entsetzliche Angst vor diesen Ort widerspielgelten. „Du wolltest doch hierhin. Du hast gesagt, du willst mich zurückbringen und das hast du ja auch getan, obwohl ich hier nicht mehr hin wollte. Du hast nicht verstanden, warum, und hast mich einfach gezwungen. Jetzt sind wir hier.“ Sie streckte ihre Arme aus, um Inuyasha noch einmal zu zeigen, wo sie ihn hingebracht hatte. Sie zitterte ein wenig, denn mit jedem Wort war ihre Stimme etwas lauter geworden, sie ließ ihrer Wut freien Lauf. Sie atmete nochmal tief ein und beendete ihren Vortrag mit einen Satz, der Inuyashs hart traf. „Bist du nun zufrieden?“ Nein, er war ganz und gar nicht zufrieden. Sowas hatte er nie gewollt. Er wollte sie doch nicht an so einen Ort bringen, er wollte sie doch einfach nur nach Hause holen, dahin zurück, wo sie hingehörte. Kagome sah ihn noch immer vorwurfsvoll an. Sie gab ihm die Schuld daran, dass sie hier waren, und verlangte eine vernünftige Antwort von ihm. Inuyasha zögerte, denn er wollte nichts Falsches sagen und sie damit noch mehr verärgern. Das konnte er nämlich nur zu gut. Er überlegte, was er sagen sollte, bevor er es wirklich aussprach. Nun fing er ganz zögerlich an, er war sich nicht sicher, ob dies das Richtige sein würde. Aber je mehr er sprach, desto fester wurde seine Stimme. „Kagome, ich weiß nicht wie wir hierher gekommen sind. Ich habe das nicht gewollt. Ich wollte dich finden und dich zurückholen, ja das stimmt. Aber ich wollte dich doch nicht hierher bringen, ich weiß ja nicht einmal wo wir hier sind.“ Er merkte, dass sich Kagomes Wut ein bisschen legte und sie jetzt aufmerksamer zuhörte. Anscheinend wollte sie mehr wissen. Davon beflügelt fuhr Inuyasha fort: „Ich will mit dir in die reale Welt zurück. Zu deiner Familie und deinen Freunden. Und ich werde nicht hier fortgehen, bevor ich das geschafft habe. Ich werde nicht aufgeben.“ Für einen Moment herrschte Stille. Kagome hatte nicht mit einer solchen Antwort gerechnet, sie war noch zu verblüfft, um etwas zu sagen. Sowas hatte er noch nie gesagt, noch nie. Wer war dieser Kerl? Er war auf jeden Fall nicht derjenige, der sonst immer kam, das stand für Kagome fest. Vielleicht würde er ja alles ändern, eine ganz neue Person. Vielleicht würde es nie wieder geschehen, nur weil er jetzt hier bei ihr war. Vielleicht war es nun endlich vorbei. Sie sah ihn an, sie sah ihn lange an. Sie wollte noch mal sicher gehen, doch er sah genau so aus, wie der andere Inuyasha. Doch sie sah etwas in seinen Augen, sie wusste nicht, was es war, doch das hatte sie bei dem Anderen nie gesehen. Sie schöpfte neue Hoffnung. Inuyasha brach die Stille nicht. Er wollte ihr Zeit geben, um nachzudenken. Auch ihren Blicken hielt er stand. Selbst wenn er nur zu gerne gewusst hätte, was in diesen Momenten Kagome durch den Kopf ging, wagte er nicht, sie zu fragen. Er hatte die Hoffnung, dass er gerade ihr Vertrauen, oder zumindest ein Teil davon, gewonnen hatte und wollte sie nicht direkt wieder mit Fragen bombadieren. Wie ein Blitz durchzuckte Kagomes Stimme diese endlose Stille. „Du willst mich also von hier fort bringen?“ Sie wollte noch einmal alle Zweifel, die noch in ihr waren, fortspülen. Sie wollte sich ganz sicher sein, dass sie sich keine falschen Hoffnungen machte. Inuyasha hatte sie zwar gehört, doch er schaute nicht sie an, sondern blickte zum Himmel. Dort hatten die Wolken einen kleinen Spalt geöffnet, sodass die Sonne an dieser Stelle hindurch gelangte und genau auf Inuyasha und Kagome fiel. Für einen kurzen Moment genoss Inuyasha diese Wärme, bevor er sich wieder Kagome zuwandte. „Ja, ich will dich von hier fortbringen. Ich will mit dir zurück in die reale Welt.“ Er streckte seine Hand ihr entgegen. „Kommst du mit?“ Kagome blickte auf seine Hand, dann schaute sie in seine Augen. Zur letzten Bestätigung wollte sie seine Augen noch mal sehen. Wollte sehen, dass er nicht log und es wirklich ernst meinte. Doch sie sah nichts, was sie beunruhigte, nein im Gegenteil, diese goldgelben Augen gaben ihr noch zusetzlich Mut. Sie lächelte und ergriff seine Hand. Inuyasha hatte es endlich geschafft. Er hatte sie endlich überzeugt. Es machte ihn glücklich, sie mal wieder lächeln zu sehen. Und er freute sich schon darauf, sie mit nach Hause zu nehmen. Doch er hatte ein Problem. Er wusste nicht, wie er zurückkommen sollte. Was hatte Kikyo gesagt? Er müsste den Weg selbst finden! Den Weg selber finden. Das war leichter gesagt, als getan. Sie liefen jetzt schon eine ganze Weile nur ziellos durch die Gegend, die sich nicht verändert hatte. Nur die Wolken. Die Wolken hatten sich mit jedem Schritt, den Kagome gegangen war, ein Stückchen weiter zurückgezogen. Inuyasha hatte schon das Gefühl, dass diese Gegend endlos so weitergehen würde. Er hatte immer noch nicht die leiseste Ahnung, wie er hinausgelangen solte aus dieser Einöde. Dies war kein Raum, den man einfach durch eine Tür wieder verlassen konnte. Dies war eine ganze Welt, und zwar Kagomes Welt. Inuyasha blieb abrupt stehen. Wieso war er nicht früher darauf gekommen? Das war ihre Welt, sie hatte sie sozusagen erschaffen. Das hieß, dass nur sie ihn und sich selbst hier rausbringen konnte. Kagome sah ihn an, sie bekam ein wenig Angst, doch sie versuchte so gut es ging, sie zu verbergen. Sie fragte ihn mit fester Stimme, sodass Inuyasha nichts bemerkte. „Warum bleibst du stehen? Hast du es dir anders überlegt? Ich hätte es wissen müssen. Warum habe ich dir denn auch vertraut? Du warst noch nie zuvor hier, und dann sagst du einfach, dass du mich hier fortbringen willst, dass-“ Inuyasha hatte ihr eine Hand auf den Mund gelegt und sah sie mitfühlend an. Er verstand zwar nicht, worauf sie hinauswollte, aber er machte sich Sorgen um sie und er wollte sie nicht enttäuschen. „Nein, Kagome, ich werde bleiben und mit dir zusammen fortgehen. Doch ich kann uns leider nicht hier rausbringen.“ Kagome wollte schon wieder mit einem Redeschwall beginnen, doch Inuyasha hielt sie abermals davon ab. „Ich kann es nicht, aber du, Kagome, und ich werde dich dabei unterstützen.“ Sie schüttelte den Kopf, um den Gedanken aus den Kopf zu bekommen. „Ich? Ich soll uns hier rausbringen?...Nein...das kann ich nicht...wie denn?“ Die Wolken verdichteten sich wieder und ließen keinen einzigen Sonnenstrahl hindurch. Inuyasha schaute verdutzt zum Himmel. Warum schloss sich die Wolkendecke wieder? Was war das nur für ein seltsamer Ort? Kagome riss ihn aus seinen Gedanken. „Ich kann uns nicht hier rausbringen. Er wird kommen und uns daran hindern. Er kommt immer wieder...immer wieder. Ich kann nichts dagegen tun.“ Ihre Stimme bebte vor Angst. Inuyasha wollte ihr irgendwie helfen, doch sie riss sich von ihm los. „Wen meinst du? Wer kommt wieder?“ Inuyasha sah sie drängend an. Er musste jetzt endlich erfahren, was hier los war, doch Kagome blickte an ihm vorbei. Ihre Augen waren starr vor Angst und ihr ganzer Körper zitterte. „...Er ist wieder da...“ Inuyasha drehte sich blitzschnell um. Doch was er dort hinter sich sah, war kein Mensch. Es hatte zwar die Form eines Menschen, doch es war eher so etwas wie ein Schatten. Es war schwer zu erkennen durch die Dunkelheit, doch Inuyasha war sich sicher, wer dieser Schatten war: Gokaru! Er sah sie direkt an, wenn man das so sagen konnte, denn er hatte ja keine wirklichen Augen, doch Inuyasha spürte förmlich seinen Blick auf sich haften. Inuyasha war bereit für den Kampf, selbst wenn er nicht so genau wusste, was hier vor sich ging. Seine Hand wanderte langsam zu Tessaiga und umklammerte schließlich seinen Griff. Er zog es hinaus. Gokaru zeigte keine Regung. Als Tessaiga gerade anfing sich zu verwandeln, spürte Inuyasha eine Hand auf seinen Arm. „Bitte....nicht..“ Inuyasha blickte zu Kagome. „Du darfst nicht gegen ihn kämpfen. Sonst...passiert es wieder. Bitte, ich will das nicht nochmal sehen...“ Verzweiflung...es durchfuhr ihren ganzen Körper. Das Gefühl, nur wieder zuschauen zu können, nichts tun zu können, zerfraß sie. Sie konnte nur dastehen wie eine Statue und das Geschehene beobachten. Inuyasha sah ihre Verzweiflung, sah ihre Hilflosigkeit, dieselbe Hilflosigkeit wie damals, als er gestorben war. Er hatte es schon damals nicht ertragen können und jetzt erst recht nicht, besonders weil er nun etwas dagegen tun konnte. Er ließ Tessaiga zurück in dessen Scheide gleiten. Erst jetzt bemerkte Inuyasha, dass sich Gokaru kein wenig bewegt hatte. Er hatte es wohl nicht auf sie abgesehen, sonst hätte er schon längst angegriffen. Kagome schien dies nicht bemerkt zu haben, sie hatte immer noch fürchterlich Angst und ließ sich auch nicht beruhigen. So hatte Inuyasha sie wirklich noch nie erlebt. Sie hatte vielleicht mal Angst vor einem Dämon gehabt, aber nicht diese hilflose, verzweifelte Angst, die sie jetzt zu übermannen drohte. Inuyasha nahm ihre Hand und drückte sie feste. Er wollte ihr zeigen, dass er für sie da war, egal was passieren würde. „Lass uns gehen!“ Er wollte endlich fort von hier, fort von diesen schrecklichen Ort. Und Kagome musste so schnell wie möglich auch von hier fort, das war Inuyasha klar. Er wandte sich von Gokaru ab und ging mit entschlossenen Schritten voran. Er zog Kagome hinter sich her. Sie ging zögerlich mit, auch wenn sie immer wieder Blicke nach hinten schweifen ließ. Inuyasha hingegen blickte starr nach vorne. Er hatte sich vorgenommen, Kagome erst einmal so weit wie möglich von diesem Kerl wegzubringen. Dann würde er sich um die Rückkehr kümmern. Nach einen weiteren Blick nach hinten blieb Kagome plötzlich stehen. Er wollte sie weiterziehen, doch sie blieb standhaft stehen, auch wenn sie nicht so aussah, als könnte sie noch irgendetwas Anstrengendes tun. Nun schaute auch Inuyasha nach hinten. Schon wieder sah er sich, doch diesmal stand er kampfbereit vor Gokaru mit Tessaiga in der Hand. Auch Gokaru hatte nun seine Kampfposition eingenommen. Er war so verwirrt, dass er gar nicht bemerkte, wie er Kagomes Hand losließ. Jene ließ sich auf den Boden sinken, die Beine angezogen und die Arme um die Knie geschlungen. Dabei wippte sie mit ihrem Oberkörper vor und zurück und wiederholte ständig nur einen Satz: „Nein, es darf nicht nochmal passieren, nicht nochmal...“ Sie sprach diesen Satz unablässig vor sich hin wie ein Gebet. Sie wollte es verschwinden lassen, doch es half nichts. Inuyasha schaute gebannt auf die Szenerie, die vor ihm ablief. Er glaubte es nicht. Die Bewegungen, als sie kämpften, sie waren exakt die gleichen, wie bei seinem Kampf gegen Gokaru. Gerade zog Gokaru Tokijin und griff Inuyasha damit an. Sie kämpften weiter ohne Notiz von ihrer Umgebung zu nehmen. So als wären sie gar nicht an diesem Ort, wie eine Erinnerung...eine Erinnerung. Nun verstand es Inuyasha endlich Er schaute hinunter zu Kagome, die immer noch völlig abwesend auf den Boden saß, wieder hinüber zu den Kämpfenden und ließ seinen Blick nochmals über die tote Gegend schweifen. Kagome war es, die alles hier erschaffte. Zu Beginn, als sie so furchtbare Angst hatte, zurückzukehren, war es ihre Angst, die sie wieder an diesen Ort gebracht hatte. Dieser Ort spiegelte ihre Gefühle wider und darum war es für sie so schrecklich hier zu sein. Sie wurde hier mit ihren Gefühlen konfrontiert, mit ihrer Seele, die so furchtbar leidete. Und sie musste immer und immer wieder den Grund für ihre tiefe Trauer erleben, nämlich Inuyashas Tod. Und jetzt wusste Inuyasha auch, wie er hier mit Kagome wieder verschwinden konnte. Sie musste sich mit ihren Gefühlen auseinandersetzen und sie zulassen, vielleicht hatten sie so eine Chance. Er bückte sich hinunter zu Kagome. Sie war noch immer in ihr Gebet vertieft. Doch sie starrte auf den Kampf zwischen Inuyasha und Gokaru. Auch Inuyasha blickte mal kurz hinüber, gerade als Inuyasha getötet wurde. Er sank zu Boden. Blieb reglos liegen. Gokaru löste sich in Luft auf und im nächsten Moment verschwand auch Inuyasha. Trauer...Inuyasha spürte sie, doch Kagome ließ sie nicht zu, sie unterdrückte sie. Sie wollte es nicht fühlen. Sie durfte nichts mehr fühlen, denn dann würde sie verzweifeln... „Kagome..“ Inuyashas Stimme klang sanft. „Du darfst ruhig weinen, du hast einen geliebten Menschen verloren.“ Kagome blieb reglos sitzen, gab vor keine Notiz von ihm zu nehmen, doch Inuyasha wusste, dass sie ihm zuhörte. „Es ist schlimm, jemanden, den man von ganzem Herzen liebt, zu verlieren. Man glaubt, man könnte nicht mehr weiterleben ohne ihn.“ Er hielt inne, denn was er sah, machte ihn traurig und glücklich zugleich. Eine kleine Träne hatte sich von Kagomes Auge gelöst und rann nun ihre Wange hinunter. „Doch man darf sich vor seinen Gefühlen nicht verstecken, man muss sie zulassen und mit ihnen fertig werden. Egal wie weh es tun wird. Aber man ist dabei ja nicht allein, denn man hat ja immer noch seine Freunde...“ Kagome stand langsam auf, ihren Kopf gesenkt, sodass Inuyasha nicht ihre Tränen sehen konnte. „Ich war traurig...er ist gegangen...er kommt nicht mehr zurück...aber jetzt...“ „Was empfindest du jetzt? Lass es ruhig raus...“ Es fing an zu donnern, doch Inuyasha schenkte diesem keine Aufmerksamkeit. Er hatte nur Augen für seine arme Kagome. „Ich b-bin wü-wütend...“ Es war raus. Sie hatte es gesagt, nun wurde ihre Stimme lauter, sie schrie ihre Gefühle heraus. „Ich bin wütend auf Inuyasha. Er hat gesagt, dass er bei mir bleiben und mich immer beschützen würde. Doch das stimmt nicht. Er ist einfach gegangen. Für immer. Er wird nie wieder kommen. Er hat mich einfach allein gelassen. Das ist nicht fair von ihm...er hat mich einfach allein zurückgelassen.“ Sie weinte, sie konnte ihre Tränen nicht länger halten. Die ganze Trauer und Wut, die sie so lange unterdrückt hatte, ließ sie nun heraus. Sie schlug mit ihren Fäusten gegen Inuyashas Brust. Sie wollte ihm wehtun, so sehr, wie er ihr wehgetan hatte. Inuyasha ließ sie gewähren. Kagome sollte ruhig ihre Wut an ihm auslassen, denn sie hatte völlig recht. Er hatte es ihr versprochen und sie dennoch alleine gelassen. Sie hatte einen guten Grund, auf ihn sauer zu sein. Mittlerweile hatte Kagome mit dem Schlägen aufgehört. Sie lehnte ihren Kopf gegen Inuyashas Brust und murmelte, immer noch weinend: „Es ist nicht fair..es ist nicht fair.“ Warum tat es ihm denn nicht weh? Er hatte sich keinen Millimeter bewegt gehabt. Sie wollte es ihm ins Gesicht schreien, doch als sie ihren Kopf hob, versagte ihre Stimme. Das hatte sie noch nie gesehen...Inuyasha weinte. Ihre Wut war völlig verflogen, stattdessen erfüllte sie nun Erstaunen. „Du-Du weinst?“ Ihre Stimme zitterte noch ein wenig, doch man bemerkte schon, dass sie wesentlich ruhiger geworden war. Inuyasha hob seinen Kopf, sodass sie ihm nicht mehr ins Gesicht sehen konnte. „Keh, ich weine doch nicht. Warum sollte ich denn?“ Doch Kagome gab noch nicht auf, sie hakte weiter nach. „Aber ich habe eindeutig Tränen gesehen.“ „Da hast du dich verguckt. Wahrscheinlich ist mir nur etwas ins Auge geflogen. Hier gibt es ja jede Menge Staub.“ Er hatte es ausgesprochen, bevor er sich stoppen konnte. Er hätte sich am liebsten selbst eine Ohrfeige verpasst. „Kagome...“ Sie hatte sich von Inuyasha abgewandt. „Ja, so sieht es halt in mir aus. Alles voller Staub...trostlos...verlassen...ohne ihn...“ Inuyasha konnte nicht anders. Er ging auf Kagome zu und umarmte sie von hinten. „Ja, es stimmt. Es ist alles meine Schuld. Ich habe dich allein gelassen, obwohl ich dir versprochen habe, dich nie zu verlassen und dich für immer zu beschützen. Du darfst ruhig wütend auf mich sein. Es ist dein gutes Recht.“ Er packte sie an ihren Armen und drehte sie zu sich um. „Aber ich bin zurückgekommen, um dich zu holen. Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Aber ich verspreche dir, dass ich dich ab jetzt nie wieder verlassen werde und dass ich, solange ich lebe, dich immer beschützen werde.“ „Inuyasha?...Bist du es wirklich? Bist du keiner von meinen Fantasien, die mich immer wieder verlassen?“ „Nein, ich bin es wirklich. Ich bin gekommen, um dich zu holen. Um dich zurückzubringen, zu deinen Freunden und zu deiner Familie. Wirst du mitkommen?“ Ihre Augen strahlten wieder und sie lächelte aus vollen Herzen. „Ja, ich werde mitkommen. Aber nur deinetwegen.“ Alles in ihrer Umgebung fing an zu blühen. Das Gras wurde wieder grün, die Blumen zeigten ihre volle Schönheit und die Bäume trugen wieder grüne Blätter. Die Wolken verzogen sich und die Sonne strahlte so hell wie nie zuvor. „Ich weiß auch jetzt, wie wir hier wieder rauskommen. Nimm meine Hand.“ Sie hielt Inuyasha ihre Hand entgegen und dieser ergriff sie freudig. Er saß auf den Boden an einem Baum gelehnt. Als er sich umschaute, sah er Kagome neben sich sitzen, die gerade wieder zu Bewusstsein kam. Er stand auf und reichte Kagome seine Hand, um ihr behilflich zu sein. Sie nahm seine Hand und er zog sie hoch. Sie konnte es nicht fassen. Sie waren wieder in der Wirklichkeit und Inuyasha stand neben ihr. Wie war das möglich? „Inuyasha...wie..wie ist das möglich?“ Inuyasha grinste. Bei dem Gedanken, dass ihm seine Bruder gerettet hatte, musste er einfach lachen. „Sagen wir mal so: Sesshomaru ist doch nicht so übel, wie wir dachten.“ Kagome lief auf ihn zu und umarmte ihn. Sie schmiss sich förmlich auf ihn. „Es ist mir egal, wer es war. Die Hauptsache ist doch, dass du wieder lebst.“ Sie fing an zu weinen. „Ich habe dich so vermisst, Inuyasha.“ Inuyasha erwiederte die Umarmung. Ein Arm schlang er um ihre Hüfte und auf ihren Kopf legte er eine Hand. Er genoss ihr Nähe. „Kagome..bitte weine nicht. Ich mag nicht, wenn du weinst.“ Sie löste sich aus der Umarmung, wischte mit ihren Ärmel die Tränen fort. „Entschuldige, Inuyasha, daran habe ich nicht gedacht, ich bin halt nur so froh, dass du wieder lebst.“ Er ging auf sie zu und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „So mag ich dich...fröhlich. Sollen wir nicht langsam zu den anderen gehen. Sie machen sich schon Sorgen.“ Er wandte sich ab und ging schon vor. Doch Kagome blieb dort stehen, wo sie war. „Warte noch.“ Er drehte sich nochmal zu ihr um. „Bevor du gestorben bist, hast du noch was zu mir gesagt. Leider konntest du meine Antwort nicht mehr verstehen. Daher möchte ich sie dir jetzt sagen: Ich liebe dich auch. Schon seit ich dich das erste Mal hier an diesem Baum gesehen habe. Ich liebe dich, Inuyasha.“ Er konnte es nicht glauben. Hatte sie es wirklich gerade gesagt? Liebte sie ihn? Ja, sie hatte es gesagt. Er ging mit entschlossenen Schritten auf sie zu, auch sie ging nun auf ihn zu. Als sie sich gegenüberstanden, blieben sie eine Weile reglos stehen, nur den anderen in die Augen blickend. „Kagome, ich liebe dich auch.“ Er nahm ihren Kopf in seine Arme und führte ihn an seinen heran. Sie konnten gegenseitig, den Atem des anderen spüren. Sie kamen sich immer näher, bis sich ihre Lippen berührten. Erst berührten sie sich nur zaghaft, ein paar mal hintereinander, bis aus dem Kuss, ein langer leidenschaftlicher Kuss wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)