Bruderstreit von heavenfly (Harry x ?) ================================================================================ Kapitel 11: Ruhe vor dem Sturm ------------------------------ XII. Ruhe vor dem Sturm Irgendwann war Harry dann zu Jeremy ins Bett gekrochen, um vor der nächtlichen Kälte zu flüchten und beide genossen die Wärme des anderen. Sie wussten, dass es noch zu früh für mehr war und in anbetracht dessen, was sie in Jers Erinnerungen zuvor gesehen hatten, waren beide sowieso nicht in der Lage mehr als Trost und Halt zu geben. Irgendwann schliefen sie dann in den Armen des anderen ein und Jer genoss die traumlose Nacht mehr als er geglaubt hatte. Madame Pomfrey reagierte am nächsten Morgen wesentlich gelassener, als damals, als sie Harry zum ersten Mal in Jers Bett vorgefunden hatte, was sicher nicht nur daran lag, dass der schwarzhaarige Deutsche nun nicht mehr wie damals als Verbrecher galt, sondern im Gegenteil sogar schon mehrfach zum Opfer geworden war. Die Krankenschwester mochte diesen jungen Mann mittlerweile sehr gern und sie spürte genau wie Dumbledore, dass zwischen dem berühmtesten Schüler von Hogwarts und dem Verletzten ein inniges Band existierte, welches beiden Kraft gab. Also weckte sie Harry sanft und untersuchte Jeremy, der durch die Bewegungen des Gryffindors in seinen Armen ebenfalls aufwachte, gründlich. Die Verletzung des Jungen war durch die Kräuter und Sprüche der Zauberin schon soweit verheilt, dass sie Jeremy sogar erlaubte, aufzustehen und mit Harry in die große Halle zum Frühstücken zu gehen - unter der Bedingung, dass er sie am Abend noch einmal aufsuchte und sich sonst schonte. Jeremy war froh, aus dem Krankenbett zu kommen und versprach der Frau alles was sie verlangte. Er hasste es, untätig herumzuliegen, wenn um ihn herum die Welt zusammenbrach und genau dieses Gefühl hatte er seit dem Aufwachen. Er hatte ruhig und ohne Alpträume geschlafen - was er hauptsächlich Harrys beruhigender Gegenwart verdankte - und er konnte sich seine Beunruhigung nicht erklären, aber sie war da. Jer kämpfte sich mühsam aus dem Krankenhemd, welches Madame Pomfrey ihm am Samstag an Stelle seiner blutigen Sachen angezogen hatte, und wurde von Harrys Gekicher angesteckt. Der Verband um seinen Oberkörper machte die ganze Sache nicht gerade einfacher und der bebrillte Gryffindor kringelte sich mittlerweile vor lachen. Das war zu köstlich. Damit sie nicht zu spät zum Frühstück kamen, half Harry seinem Freund dann dabei, dessen eigene Sachen anzuziehen und beide ignorierten die Hitze auf der Haut, wo sie sich zwangsläufig berühren mussten, sollte ihr Unterfangen von Erfolg gekrönt sein. Aber das hier war nicht die richtige Zeit geschweige denn der richtige Ort um ihren Gefühlen nachzugeben. Liebe hatte Zeit. Doch auch mit Harrys Hilfe war es schwierig für Jer, in seine Kleidung zu kommen und so kicherte Harry immer noch, als sie schon auf dem Weg zum Turm waren um Harrys Schulsachen zu holen. Es war keiner mehr da und somit beeilten sich der bebrillte Junge seine Bücher zu schnappen. Immerhin wollten sie auch noch was zu essen bekommen. Auf dem Weg zur Halle blieb Harry dann aber doch kurz stehen und als sein schwarzhaariger Freund ihn dann besorgt anblickte, fragte er leise: "Jer spürst du es auch? Seit heut morgen hab ich ein eigenartiges Gefühl ..." Jeremy unterbrach ihn, indem er Harrys Hand nahm und den Jungen weiter den Gang entlang zog. "Ich weiß was du meinst. Wie eine Bedrohung weit hinten am Horizont, die man nicht sieht, von der man aber ganz genau weiß, dass sie unaufhaltsam näher kommt. Ich spüre es auch." Lange schwiegen sie und erst als sie vor der Tür zur großen Halle standen ergriff Harry wieder das Wort. "Es ist Damian. Er wird uns bald angreifen." Jeremy nickte und blickte seinem Freund fast traurig in die Augen. Harry wusste, dass der andere nicht besonders glücklich darüber war, das der Gryffindor ihn nicht nur nicht gehen ließ, sondern ihm auch noch helfen wollte und sich somit selbst in Gefahr brachte. Also lächelte er ihn aufmunternd an und meinte nur: "Aber jetzt sind wir zu zweit. Jetzt werden wir siegen", bevor er die Tür öffnete und in den riesigen Saal dahinter trat. Es war, als wäre soeben Voldemort persönlich in die Halle getreten, denn alle Schüler und Lehrer außer vielleicht Dumbledore starrten die beiden Jungen aus großen Augen an. Verlegen blickten sie zu Boden, nicht genau wissend, ob die Menge nun mehr entsetzt oder mehr neugierig über ihren Anblick war, immerhin wussten sie alle ja noch nicht, dass Damian nur für Jer, nicht aber für Hogwarts eine Gefahr darstellte. Harry tauschte einen schnellen Blick mit seinem Begleiter und beide beeilten sich, zum Grffindor- Tisch zu kommen, wobei ihnen erst auf der Hälfte des Weges auffiel, dass sie noch immer die Hand des jeweils anderen fest umklammert hielten, um sich Kraft und Mut zu geben. Beide ließen gleichzeitig los, als hätten sie sich verbrannt und ihnen war bewusst, dass sie sich nicht auffälliger hätten benehmen können. Dementsprechend groß war die Konkurrenz ihrer beider Gesichtsfarbe mit Rons Haaren, als sie dann endlich am Tisch neben ihren beiden Freunden saßen. Die Schüler wandten sich nur langsam wieder ihrem Essen zu und Harry spürte noch lange den Blick ihres Schulleiters auf sich ruhen. So normal wie möglich bediente er sich am Essensangebot vor sich und wartete auf die neugierigen Fragen von Ron und Hermine. Wenn er bedachte, wie seltsam sich die beiden am letzten Abend benommen hatten und wie sehr sie jetzt vor Neugierde zu platzen schienen wusste Harry, dass die beiden etwas damit zu tun hatten, dass sich sein verletzter Freund letztlich doch dafür entschieden hatte, mit ihm über Damian zu reden. Und der berühmte junge Mann musste auch nicht lange warten, denn Hermine fragte schon kurze Zeit später: "Und?" Jer musste grinsen, angesichts dieser sehr .... aussagekräftigen Frage und Harry lächelte ebenfalls in sich hinein, während er nach außen hin scheinbar unbekümmert sein Brötchen aß. Auch Ron hielt es nun nicht mehr aus und fragte: "Habt ihr miteinander geredet?" "Nein." antwortete Jer an Harrys Stelle halb ernst, halb amüsiert. Das schien ihre beiden Freunde erst einmal zu schocken, denn so wie die beiden Jungs in die Halle gekommen waren, schien alles zwischen ihnen geklärt zu sein. Himmel, sie hatten sogar für alle sichtbar Händchen gehalten. Also mussten sie über ihre Gefühle zueinander doch im klaren sein. Und wenn dem so war musste Jer sich doch auch endlich sicher gewesen sein, dass er Harry vertrauen konnte. Und sie hatten noch immer nicht über die Gefahr gesprochen.... "Soll das heißen, du weißt immer noch nicht mehr - wir sind noch immer so hilflos?", brauste Hermine auf und es bedurfte einer beruhigenden Hand Rons, dass sie nicht empört aufsprang. Was bildeten sich diese beiden eigentlich ein? Da war ein Feind und sie spielten die schüchternen verliebten. Diese.... "Reg dich ab Herm. Ich kenne die Geschichte jetzt und die Gefahr für Hogwarts ist wirklich minimal. Jer wird das Dumbledore dann auch bestätigen", dabei sah der Sucher seinen deutschen Freund fast beschwörend an und dieser seufzte ergeben, bevor er nickte. Aber Ron war irritiert: "Aber ihr habt doch gerade gesagt, dass ihr nicht..." "...mit einander geredet haben?", unterbrach Harry seinen rothaarigen Freund, "Haben wir auch nicht, Jer hat's mir anders gezeigt." "Das findet ihr wohl witzig, hm?", regte sich Hermine noch immer auf - jetzt aber wenigstens leise genug, dass die anderen Gryffindors nichts mitbekamen. "Wir haben uns Sorgen gemacht und ihr beide macht hier Scherze. Ehrlich mal. Erst kommt ihr hier Händchen haltend rein und dann ärgert ihr uns auch noch, obwohl man darüber eigentlich nicht scherzen sollte." "Sorry Herm...das war gestern n bisschen viel und bei euren Gesichtern mussten wir euch einfach etwas auf die Folter spannen." Harry war trotz oder gerade wegen der Bedrohung, die er und Jer noch immer unterschwellig spürten, fest entschlossen, sich den heutigen Tag durch nichts und niemanden verderben zu lassen. Weder durch Erinnerungen, noch durch Standpauken seiner Freundin. Dafür war der Morgen zu schön gewesen.... In Gedanken noch bei dem angenehmen Gefühl von Jers Haut bekam der junge Mann mit der Narbe fast nicht mit, wie sich Hermine beleidigt in ihrem Stuhl zurücklehnte und mit verschränkten Armen meinte: "Na ihr seit euch heute ja sehr einig." Erst jetzt wurde ihm auch der andere Teil von Hermines vorigem Satz bewusst. Erneut wurde er rot und wusste sofort, dass es Jer nicht anders ging. "Du hast es gesehen?", fragte Jeremy vorsichtig. "Was? Oh, dass ihr verliebt Händchen haltend hier reingekommen seid? Klar hab ich das gesehen und da ihr euch echt keine Mühe gemacht habt es zu verstecken, hat es auch der restliche Saal bemerkt", Hermines Stimme triefte nur so vor Schadenfreude. "Scht! Herm, nicht so laut...." Harry wurde immer kleiner in seinem Stuhl und der Appetit war ihm gründlich vergangen. Wie war das noch? Er wollte sich von nichts und niemandem die Laune verderben lassen.....? "Also ehrlich Harry", schaltete sich nun auch Ron ein, "Sogar ich hab das bemerkt. Zum verstecken ist es jetzt echt zu spät!" Unter dem Tisch suchte Jeremy nun Harrys Hand und brachte ihn so dazu, ihn anzusehen. "Sie habe Recht, verstecken können wir es nicht mehr...aber wenn es dich nicht stört ... ich ... ich komm damit klar, wenn es alle wissen." Und Harry wusste, das Jers Worte wahr waren. Für Heimlichtuerei war es zu spät. Achselzuckend wandte er sich wieder seinem Brötchen zu und meinte dann nur noch: "Was solls. Malfoys Gerede kümmert mich eh nicht." ********************** Und natürlich behielt Harry Recht. Keine zwei Stunden später als die Gryffindors aus Verwandlung bei Professor McGonagall kamen, war das alte Gerücht wieder in aller Munde. Harrys einziger Trost war, dass er nun keine Angst mehr davor haben brauchte, Jer zu verlieren, sollte dieser von dem Gerede hören und Ron verhielt sich auch auffallend ruhig bei dem ganzen Klatsch und Tratsch. Irgendwann war der Tag zu Ende und die vier Freunde hatten sogar das Abendessen recht glimpflich überstanden - es schien sogar, als hielte sich der blonde Slytherin mit seinen Kommentaren zurück und die meisten Anpöbelungen kamen von anderen. Jer begleitete die Gryffindors am Abend noch in dem Gemeinschaftsraum und jetzt endlich hatten sie Gelegenheit zu reden. Madame Pomfrey sah Jers Wunde nicht mehr als zu schlimm an und hatte ihm sogar erlaubt, in seinem Zimmer zu schlafen und Dumbledore war ebenfalls beruhigt. Ron und Hermine waren natürlich interessiert, was nun Jeremys Vergangenheit und Damian anging, doch Harry respektierte Jers Wunsch, ihnen ebenso wie Dumbledore nichts von der Beziehung der beiden Brüder zu erzählen. Deshalb hielt er sich bei dem Gespräch weitestgehend heraus und die beiden Gryffindors erfuhren von Jer nur das, was er auch dem Schulleiter erzählt hatte: Damian konnte ihn aufgrund ihrer Verwandtschaft angreifen, stellte für Hogwarts aber keine Bedrohung dar und mit Harrys Hilfe würde Jer seinen Bruder sicherlich auch besiegen können. Dass sich Jer und Harry in diesem letzten Punkt alles andere als sicher waren, verschwiegen sie Ron und Hermine, denn sie wollten sie nicht wieder beunruhigen. Tatsache war allerdings, dass Damian wesentlich mächtiger war als sein Zwilling und auch wenn Harry stark genug war, gegen Voldemort zu kämpfen und zu überleben, so wusste er von der Macht des dunklen Bruders nichts. Der Kampf würde hauptsächlich zwischen den Zwillingen ausgetragen werden und ob Jers Macht dazu ausreichte? Sie wussten es nicht. ---------------------------- Liest das hier eigentlich noch irgendwer??? *hoff* Na alle die's noch nicht aufgegeben haben....ich denke so langsam neigt sich das ganze dem Ende zu. Aber keine Sorge, the big Showdown kommt erst noch!!! *gg* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)