Broken Wings von Sweet-Akane (der Fluch der Liebe) ================================================================================ Kapitel 1: Gedanken ------------------- Noch immer betrete ich nachts dein Zimmer, doch du bist nicht mehr da. Kalte Einsamkeit umfängt mich, wenn ich barfuß zu deinem Bett hinübergehe, mich darauf setze und sanft mit der Hand über deine Decke streiche. Doch jedes Mal zucke ich dabei zurück, denn die Decke ist kalt und deine Wärme hat dieses Bett, ebenso wie ich, schon sehr lange nicht mehr gespürt. Ich ziehe dein Nachthemd unter dem Kissen hervor. Es ist noch genau dasselbe, dass du am Abend davor getragen hast, als dein Lachen noch die Räume unserer Wohnung füllte, als du mich noch mit verliebten Augen angesehen und „JA“ gesagt hast als ich dich bat meine Frau zu werden. Wir lagen dicht aneinandergedrängt in meinem Bett und wollten uns nie mehr loslassen. Du sahst mir in die Augen und ich spürte deine Liebe die mich seit je her gefesselt hatte. Schon bei unserer ersten Begegnung war ich von dir verzaubert, doch mein Stolz versuchte sich zu verletzen, was letztendlich dann auch geschah. Für jedes verdammte Mal, an dem ich dir das Herz gebrochen habe, wollte ich meines in Stücke reißen. Und doch siegte jedes verdammte Mal mein verfluchter Egoismus über meine wahren Gefühle zu dir. Aber auch du wolltest mir deine Gefühle nie gestehen, redetest andauernd von unserer Mission, die wir nicht vernachlässigen dürften. Ehrlich gesagt habe ich dir nie zugehört, sondern nur dem Klang deiner Stimme genossen. Doch dann verdunkelte sich dein Blick und du riefst mich wieder an die Welt zu beschützen und unsere Mission zu erfüllen. Ich habe dir den Ernst in deiner Stimme nie wirklich geglaubt mein kleiner Engel und doch hast du es jedes Mal aufs Neue versucht, mich zu täuschen. Das verletzte mich. Noch mehr aber schrie mein Inneren, wenn ich dich heimlich weinen sah. Du saßest allein auf deinem Bett und weintest beinahe jede Nacht. Wie oft wäre ich am Liebsten herein gestürzt und hätte dich in den Arm genommen. Doch ich konnte nicht. Noch immer muss ich an den Tag in der Kapelle denken. Die Pfeile durchbohrten deinen geschwächten Körper, doch du gingst weiter, nur um mich, MICH, zu retten. Mein Herz setzte sekundenlang aus, als Eugeal dir den Talisman aus deinem Körper schoss und du leblos auf dem Boden lagst. Mein Leben hatte keinen Sinn mehr. Also nahm ich mir die Waffe… und drückte ab… alles wurde wunderbar still um mich herum. Als ich wieder zu Bewusstsein kam und auch dich unversehrt an meiner Seite wieder fand, hätte mein Glück nicht größer sein können. Auch als wir uns im Kampf gegen das Chaos ein letztes Mal in die Augen sahen, war ich unendlich glücklich, da das Letzte, was ich sah, mein geliebter Stern war. Nachdem die Prinzessin uns befreit hatte und wir endlich zu Hause waren, ließen wir uns die ganze Nacht nicht los und als sich unsere Lippen berührten, explodierten meine Gefühle und ich sah dich lange schweigend an, bis ich endlich sagte, was ich dir in all den Jahren sagen wollte: „Ich liebe dich.“ Und du sahst mich an und deine Augen füllten sich mit Tränen. „Ich dich auch, ich dich auch.“ schluchzest du, während ich dir die Tränen abwischte und dich in den Arm nahm. Mit der Zeit wurdest du ruhiger und wir liebten uns, bis wir endlich, Arm in Arm und glücklich, einschliefen… Langsam lege ich dein Nachthemd wieder unters Kopfkissen und stehe auf. Mein Blick fällt auf unser Foto. Wir schauen verliebt in die Kamera und strahlen, als gäbe es nur noch uns zwei auf der Welt. Ich verziehe schmerzlich das Gesicht und versuche zu lächeln, doch es gelingt mir einfach nicht. Ohne mich noch einmal umzudrehen verlasse ich dein Zimmer und schließe die Tür hinter mir. Schweren Schrittes gehe ich hinüber zur Couch und nehme noch einmal deinen Brief in die Hand. Als ich die Zeilen lese fange ich wieder an still zu weinen. Wie jeden verfluchten Abend seit einem Monat gehe ich von dort aus in die Küche, öffne den Apothekerschrank und nehme die kleine braune Flasche heraus. Ich schraube es auf und lasse gleich mehrere Pillen in meine zitternde Hand gleiten. Ohne Wasser schlucke ich sie, schraube die Flasche wieder zu und stelle sie wieder in den Schrank zurück. Wie in Trance wandere ich durch die Wohnung und lasse mich einfach irgendwo fallen. Meine letzten Gedanken, bevor ich in den ersehnten Drogenschlaf falle, gelten den Worten deines Briefes: „Geliebte Kriegerin des Windes. Meine Gefühle haben mich getäuscht und dir ein Versprechen gegeben, dass ich nicht halten kann… Ich gehe fort, um dich nicht für ein Leben lang anlügen zu müssen, denn alles was ich dir geben kann, ist mein Herz. Doch ohne mein Herz kann und will ich nicht leben. Du sagtest einmal dass du am glücklichsten bist wenn du mit deinem Motorrad fährst und der Wind dein Gesicht umbraust… Doch leider bin nicht ich dieser Wind… Ich bin nur ein einfaches Mädchen, das dir nie so viel Glück bescheren kann, wie dieser Wind. Daher muss du versuchen mich zu vergessen. Lebe deinen Traum und lass dich vom Wind liebkosen. In Liebe, deine Michiru PS: Bitte versuch nicht mich zu erreichen, es hat keinen Sinn mehr, bitte verzeih mir… Ich hab mich jetzt doch mal an eine Fortsetzung rangewagt, schreibt bitte ein paar Kommis :-). Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)