Farbenspiele von abgemeldet (Wenn man mit den Einflüssen der Farben spielt... Verrät man mehr, als man eigentlich wollte) ================================================================================ Kapitel 3: Gelb --------------- Titel: Farbenspiele - Gelb Autor: _satsuki_chan_ Fandom: Harry Potter Charaktere: Narzissa Malfoy, Harry Potter Thema: 13 - Gelb Word Count: 1768 Rating: G Anmerkung des Autoren: Der Focus liegt dieses Mal auf Narzissa. Harry verhört sie mit SEINEN Methoden. Beta gelesen von meiner geliebten FULLMOONCHAN! 3 - Gelb Narzissa Malfoy war wirklich eine geduldige, zurückhaltende, besonnene Gattin, Mutter und Frau. Aber was zu viel war, war zu viel. Sie hatte ihren Stolz. Bei Merlin, sie war eine Malfoy - geborene Black - natürlich hatte sie ihren Stolz. Arrogant hob sie ihren Kopf noch ein klein wenig höher und blickte dem Zauberer vor ihr in die Augen, welcher sie mit einem eindeutig hinterlistigen Lächeln in den Raum wies. In einen Raum, der ihr wohl schon nach Minuten Kopfschmerzen bereiten würde. Gelb. Sie verband keine guten Erinnerungen mit dieser Farbe. Gelb stand für Hass und Eifersucht. Hass und Eifersucht standen für Narzissa selbst. Sie bezweifelte nicht, dass dieser miese kleine Ex-Gryffindor haargenau wusste, was sie mit dieser Farbe verband. In diesem Moment war sie sich jedoch nicht allzu sicher, dass Potter wirklich zu den Gryffindors gehörte; seine heimtückischen Züge glichen mehr einem Slytherin - die Farbe entsprach allerdings eher den Hufflepuffs. Und diese wiederum konnten keine der Eigenschaften vorweisen, die man an Slytherins so schätzte. Ein Paradoxon! Und wenn Harry es auch nicht wissen mochte, so schien er doch zu ahnen, dass diese sonnige Farbe sie wahnsinnig machen würde. Und er würde nicht einmal einen Wahrnehmungszauber dafür brauchen... Sie schritt naserümpfend an ihm vorbei. Wütend realisierte sie, dass alles in diesem Raum, was nicht in diesem schrecklichen Gelb leuchtete, von weißer Farbe war. Das Licht, das durch das magische Fenster schien, lies ihre Haare golden schimmern. Golden. Die Farbe Gryffindors. Sie würde ja so wahnsinnig werden. Ihr Gesicht sah aus, als hätte sie in eine Zitrone gebissen, als sie sich auf den weißen Stuhl mit gelben Polstern setzte. Ihr Blick schweifte zum Tisch, auf dem eine Zitronenlimonade fröhlich in einer Glaskaraffe vor sich hinsprudelte - Wie passend. Sie sah Potter, wie er sich ihr gegenüber setzte. Er selbst war heute ausnahmslos in schwarz erschienen, was sie etwas beruhigte. Doch als er seelenruhig nach der Kanne griff und sich ein Glas Limonade einschenkte, fiel diese Gelassenheit nur zu rasch wieder von ihr ab. Denn er fragte sie mit einem dermaßen vorfreudigen Grinsen, ob sie denn nicht auch ein Glas wolle, dass sie ihm am liebsten eine gescheuert hätte. Doch ihr war jegliche Art der körperlichen Bestrafung zuwider. So lehnte sie verbissen ab und ließ sich in die Polster sinken, immer darauf bedacht, ihre steife Haltung nicht zu verlieren. Abwartend fixierte sie seine Augen, das einzig Grüne in diesem Raum. "Nun, Mrs Malfoy...", begann Harry ruhig und musterte sie. Er fühlte sich prompt in die Vergangenheit zurückversetzt, als er ihren Gesichtsausdruck sah. Narzissa blickte ihn missbilligend an, wie sie es bereits bei der Quidditchweltmeisterschaft in seinem vierten Schuljahr getan hatte. Nur das Harry dies heute nicht sonderlich beeindruckte. Narzissa war sich inzwischen über Harry Potters Bestimmung klar geworden. Offensichtlich war er dazu da, ihre Familie in den Wahnsinn zu treiben. Und zwar mit Hilfe dieser Farben. Bei Merlin, wie tief waren sie gesunken? Und er? Er hatte die Fäden in der Hand. Natürlich konnte er in Erfahrung bringen, welche Farbe sie verabscheute. Und auch wenn es heimtückisch war, seinen Gegner auf diese Art zu beeinflussen, so war es doch nur seine Reaktion auf ihr Spielchen gewesen. Er hätte nie für möglich gehalten, dass Menschen dermaßen viel mit Farben verbanden und man sie entsprechend aus dem Konzept bringen konnte, bis er es an sich selbst gespürt hatte. Eigentlich hätte er den Malfoys danken müssen, wenn er dieses Wissen nicht gerade auf sie anwenden würde... So sah er sie abwartend an. Noch hielt sie stand. "Sie haben einen schlechten Geschmack, Mr. Potter!" Er nickte gleichgültig. "Ich dachte mir, dass Sie das sagen würden. Aber das stört mich nicht. Sehen Sie, Mrs. Malfoy, ich bin eigentlich ein sehr rachsüchtiger Mensch, was nur die wenigsten wissen. Betrachten sie es also als Rache für ihr unliebsames Verhalten bei meinem Besuch.", sagte er gerade heraus und konnte eindeutig Erstaunen über seine Offenheit in den Augen der blonden Frau lesen. "Mrs. Malfoy... Wir haben nicht mehr viel Zeit und ich kann die wenige, die wir haben, nicht damit verschwenden Sie aus der Reserve zu locken. Sie werden also verzeihen müssen, dass ich diese unlauteren Methoden anwende!" "Ich muss garnichts, Mr. Potter!", erwiderte sie kalt. "Natürlich, natürlich!", winkte er ab und brachte sie damit an den Rand der Weißglut. Er griff scheinbar geistesabwesend nach dem Limonadenglas und schwenkte es in seiner Hand. "Sei's drum...", murmelte er und starrte in die gelbe Flüssigkeit. "Was verbinden Sie mit der Farbe Gelb, Mrs. Malfoy?" "Sagen Sie es mir!" Er setzte sein Glas ab, ohne davon etwas getrunken zu haben und blickte sie ernst an. "Eifersucht. Eifersucht auf andere Zauberfamilien, die sich so glänzend aus der Affäre ziehen konnten, was Ihnen jedoch nicht gelungen ist. Eifersucht auf andere Ehefrauen, die ihre Männer so viel früher in Empfang nehmen konnten... Nicht wahr?" Sie schwieg, sah ihn ausdruckslos an. Sie musste sich so konzentrieren in diesem Raum. Er fuhr fort. "Hass. Hass auf das Ministerium, das Ihrer Meinung nach nichts versteht und nie verstehen wird. Was mich natürlich einschließt. Sie hassen mich, da ich in Ihren Augen noch weniger Ahnung habe, als die meisten hier!" Er sah, wie sie hart die Zähne zusammenbiss, nur um sich zu beherrschen. Doch er sah, dass er sie bald soweit hatte. "Sie kennen nicht viele Sonnenseiten des Lebens, Mrs. Malfoy. Der Fehler ihres Mannes..." "Lassen Sie meinen Mann daraus!", unterbrach sie ihn mit einer hohen, eisigen Stimme. "Aber, Mrs. Malfoy, es geht ausschließlich um ihn. Denn dieser Fehler impliziert Sie und Draco. Der Fehler wirft lange Schatten auf die gesamte Familie.", sagte er ernst. Auf einmal lächelte sie grausam. "Dann sagen Sie mir doch, welchen Fehler er begangen hat. Was wissen Sie schon über ihn, Mr. Potter!" Er beschwor eine zentimeterdicke, gelbliche Mappe herauf. "Das weiß ich über ihn!", er wies auf die Mappe, ließ jedoch weiterhin seinen Blick auf ihr ruhen. Narzissa lachte. Narzissa lachte schallend. "Sie sind so dermaßen inkompetent, dass es verboten sein müsste, Sie eine solche Untersuchung leiten zu lassen!", meinte sie noch immer kichernd. Doch dann wandelte sich ihr erheiterter Ausdruck in einen dunklen, verbitterten Zug. "Wenn Sie begriffen haben, wird es zu spät sein und das ist der Punkt, Mr. Potter!" Er lächelte milde. "Was denken Sie, weshalb ich Sie sprechen wollte? Wenn ich allein mit den Informationen, die hier drin stehen, arbeiten würde, bräuchte ich Sie nicht. Ich will die Geschichte von ihnen hören, Mrs. Malfoy!" Sie zögerte. Hatte sie etwas zu verlieren? Wenn ja, so wusste sie nicht was, was vielleicht an dieser verfluchten Farbe lag. Eigentlich, bemerkte sie, konnte sie das "vielleicht" streichen. "Ich stehe hinter meiner Familie!", begann sie langsam und starrte auf seinen schwarzen Pullover um sich zu konzentrieren. "Und ich tue nur, was für sie das Beste bedeutet." Er nickte verstehend, doch sie schnaubte nur geringschätzig. "Und wenn das heißt, sich dem dunklen Lord anzuschließen, meinen Mann zu unterstützen, so füge ich mich dem. Aber meinen Sohn für die augenscheinlichen Fehler - wie sie es nennen - meines Mannes büßen zu lassen, geht zu weit. Meinen Mann anzuklagen, obwohl es eindeutige Anweisungen Ihrer 'Seite' gab, geht zu weit." Harry hob überrascht die Augenbrauen. "Unserer Seite?" Narzissa lächelte sardonisch. "Ja, das wussten sie nicht, nicht wahr? Kaum einer wusste das, bis auf Dumbledore, meinem Mann und mich - Natürlich wollte ich Draco da raus halten - Und der, der uns Immunität zugesprochen hat, wurde von Severus umgebracht, in dem Glauben Draco zu helfen. Und mein Sohn? Mein Sohn wollte lediglich alles tun um unserer Familie ihr Ansehen wieder zugeben." Harry war verblüfft. Doch es passte zu Draco, das Ansehen seiner Familie wieder herstellen zu wollen. Es passte zu den Malfoys, alles mit größtmöglicher Verschwiegenheit angehen zu wollen. Er blickte in das gereizte Gesicht seines Gegenübers und atmete tief durch. Sie selbst wusste nun nach ihrem Ausbruch nicht mehr, ob es klug gewesen war, das zu erzählen. Vielleicht hatte dieses Gelb eine zu positive Wirkung auf sie? Ihr wurde übel. "Was beinhaltete das Abkommen mit Dumbledore, Mrs. Malfoy?", fragte Harry und Narzissa sah aufgrund der leicht zitternden Stimme auf. Sie hatte geahnt, dass es den Jungen aus der Bahn werfen würde. Selbst Harry Potter war also noch berechenbar... "Was denn, Mr. Potter!?", fragte sie hämisch. "Zu viel Informationen für Sie?" "Nein, aber Sie müssen zugeben, dass dies sehr überraschend kommt. Warum haben Sie das nicht eher ausgesagt?" Sie lachte beinahe amüsiert. "Wer würde einem Malfoy glauben?", fragte sie zynisch. "Warum sagen Sie es mir dann jetzt!?" Kurz schwieg sie, da sie voraussetzte, dass er einen Teil der Antwort kannte. Diese Farbe war auch die reinste Folter. Gelb. So hell, so verdammt gut... "Es tut nichts mehr zur Sache, Mr. Potter. Selbst wenn Sie meinen Mann für unschuldig befinden, ist es zu spät." "Es ist also..." Er ließ den Satz bewusst offen. "Ja!", nickte sie mit dem Ernst, den sie aufbringen konnte. Harry lehnte sich zurück und schloss die Augen. Er hatte es befürchtet. An keinem der Insassen gingen fünf Jahre Azkaban spurlos vorbei. Wohl auch nicht an einem Malfoy. Und wenn es der Wahrheit entsprach, was ihm Dracos Mutter erzählte, hatte er definitiv zu spät gehandelt. "Weiß es ihr Sohn schon?", fragte er mit seltsam belegter Stimme. Sie schüttelte lediglich den Kopf. "Sind wir fertig? Denn wenn nicht, kann ich für nichts mehr garantieren. Fünf Minuten länger in diesem Raum und-...", sagte sie angespannt und blickte ihm fest in die Augen, nur um das Gelb um sie herum ausblenden zu können. "Ja, wir sind fertig!", nickte er und stand auf. "Können sie Draco zu mir hereinschicken, bitte?", fragte er, als er sie zur Tür geleitete. "Ich bin nicht ihr Dienstbote, Mr. Potter. Aber einmal werde ich ihnen diesen Gefallen tun!", erwiderte sie in ihrer alten Arroganz. Er entgegnete nichts, sondern schloss nur die Tür hinter ihr und lehnte sich gegen diese. Narzissa Malfoy. Eine starke Persönlichkeit, wie er feststellen musste. Er hatte sie nicht in der Art beeinflussen können, wie er gewollt hatte, aber trotzdem hatte er wichtige Informationen bekommen. Ob diese der Wahrheit entsprachen, würde sich zeigen. Sie war eine liebende Mutter und eine treu sorgende Ehefrau. Er sah sich in dem Zimmer um. Gelb. Wenn er an seinen nächsten Kandidaten dachte, fühlte er unterschwelligen Neid in sich heranwachsen. Gelb. Die Farbe des Neides. Vielleicht konnte er es auf die Farbe schieben, dass er neidisch auf Draco war? Neidisch auf eine solche Mutter? Er schüttelte leise lachend den Kopf und verdrängte diesen Gedankengang. Bedächtig griff er nach seinem Zauberstab und mit einem Wink veränderte sich der Raum von Grund auf. Ein leichtes Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als es an der Tür klopfte. TBC Comming next: Orange Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)