Farbenspiele von abgemeldet (Wenn man mit den Einflüssen der Farben spielt... Verrät man mehr, als man eigentlich wollte) ================================================================================ Kapitel 5: Blau --------------- Titel: Farbenspiele - 5 - Blau Autor:_satsuki_chan_ Fandom:Harry Potter Charaktere: Lucius Malfoy, Harry Potter Thema: #15 - Blau Word Count: 1379 Rating: G Anmerkung des Autoren: Lucius ist an der Reihe. Der Letzte, den Harry verhören muss... An Fullmoonchan ein ganz liebes Danke fürs beta-lesen... 5 - Blau Zwar hatten ihm seine Frau sowie sein Sohn von Potters Verhörmethoden berichtet, oder zumindest dachte er, er könne sich ausmalen, was auf ihn zukommen würde. Doch er musste sehr zu seinem Leidwesen feststellen, dass Potter all dies übertraf. Er spürte einen weiteren Stich in seinem Herzen, als er den Raum betrat. Seine Lungen zogen sich schmerzhaft zusammen, als Potter seinen Vornamen beinahe zischte. "Lucius..." Er begann zu frösteln, als er den in blau gehaltenen Raum betrat. Er wusste nicht, ob es an seiner körperlichen Verfassung lag oder an der kühlen Farbe, die ihn zittern lies. Doch hoffte er, dass Potter es nicht sehen würde. Er spürte förmlich, wie seine Arroganz von ihm abfiel. Blau symbolisierte Reinheit. Wollte Potter den reinen, wahren Lucius Malfoy sehen? Ein kurzes, schwaches Grinsen schlich sich über die Züge des Mannes. Wie pathetisch! Er sah auch den Jungen grienen, sah die einladende Geste, mit der Harry ihn bat, sich zu setzen. Er kam dieser nach und atmete ruhig ein und aus, bevor er zum Sprechen ansetzte. "Mr. Potter, ich kann mich nicht erinnern, Ihnen das Du angeboten zu haben!", sprach er rau. Die Wut fehlte in der Stimme. Lucius wusste das. "Hatte Dumbledore es Ihnen angeboten, Lucius?", fragte Harry im Gegenzug und sprach den Vornamen seines Gegenübers genüsslich aus. Zum ersten Mal konnte er einen Triumph gegenüber einem Malfoy ausspielen. Seine Slytherinseite kam eindeutig zum Vorschein, obgleich er sich vorgenommen hatte, Rücksicht walten zu lassen. Lucius´ Herz setzte für einen Takt aus, um danach langsam weiterzuschlagen. "Immer geradeheraus, nicht wahr Potter?", fragte er kurzatmig. Dann wusste er wenigstens, was ihm bevor stand. Nur leider nützte ihm das wenig... Die Tatsache allein, dass er einfach nicht mehr so agieren konnte, wie er wollte, machte ihm schon zu schaffen. Harry sah ihn forschend an. Ihm entging keineswegs der Zustand des Malfoyoberhauptes. Er begann, einen gewissen Respekt zu entwickeln. Manch anderer würde nicht einmal mehr stehen können. "Uns bleibt nicht viel Zeit, Lucius.", antwortete er leicht nickend. "In der Tat, Mr. Potter, in der Tat! Jedoch selbst wenn... meine Frau und mein Sohn sind unschuldig und ob ich für schuldig befunden werde, ist einerlei." "Ich glaube nicht, dass Sie schuldig sind, Lucius!", erwiderte Harry sanft und Angesprochener sah leicht amüsiert in die grünen Augen. "Es tut nichts zur Sache, Mr. Potter!" Harry schloss kurz die Augen. "Vielleicht.....", gab er zu. "....jedoch... bitte ich Sie, mir in allen Einzelheiten von den Geschehnissen zu berichten." Schweigend sah sich Lucius in dem Zimmer um. Dunkelblaue, schwere Vorhänge, blaue Kerzen, die wenig Licht spendeten, blaue Samtsessel, schwarzer Tisch. Auf diesem schwarzen Tisch befand sich eine Kristallkaraffe mit hellblauer Flüssigkeit. Das Kerzenlicht reflektierte sich in der Karaffe, schaffte bizarre, blaue Schatten im Zimmer. Er schloss die Augen, doch konnte er immer noch die Schatten spüren. Bizarr. Er realisierte unwillkürlich, dass er nichts mehr zu verlieren hatte. Also konnte er auch getrost Potter das erzählen, was er wissen wollte. Oder nicht? "Ich bin meiner Familie treu ergeben, Mr. Potter!", begann er. Blau die Farbe der Treue... Er runzelte kurz die Stirn. Potter wusste es, schoss es ihm durch den Kopf. Potter wusste alles, trotzdem wollte er es von ihm hören. Warum? Dennoch fuhr er fort. "War am Anfang die dunkle Seite die Vielversprechenste, so wurde es nach und nach die weiße. Dumbledore war als gutgläubig und vertrauensselig bekannt. Zu wem hätte ich also sonst gehen sollen? Ich bot meine Dienste an, ihm als Spion nützlich zu sein. Doch die Sache im Ministerium...war so nicht geplant....", sein Gesicht wurde zu einer gequälten Grimasse. "..Wie hätte ich anders reagieren können? So oder so wäre ich in Azkaban gelandet. Und ich dachte, es wäre nur eine Frage der Zeit, bis Dumbledore Schritte einleiten würde, um mich zu befreien." Kurz schwieg er und ein zynischer Zug umspielte seine blassen Lippen. "Man sollte eigentlich meinen, dass Naivität und Malfoy einander gegenseitig ausschließen würden..." "Aber warum tat Dumbledore nichts?", platzte Harry dazwischen. Es war ihm wirklich unbegreiflich. Lucius sah ihn scharf an. "Er konnte nicht!", sagte er dann schlicht. "Ich selbst fragte mich das jede Nacht, die ich dort verbringen musste und erst nach Monaten wusste ich, dass er nicht konnte... Auch wenn Sie es vielleicht nicht gerne hören, aber für Dumbledore war ich nur ein kleiner Spion für den er nicht alles riskieren konnte." Einen leicht hasserfüllten Zug konnte Harry in der Stimme ausmachen. Er fühlte sich auf einmal leer. Er sah Lucius, so ausgelaugt, von Schmerzen gequält, angeschlagen... "Außerdem... hätte er etwas unternommen, so hätte der Lord Verdacht geschöpft, war er doch schon nicht zufrieden mit meiner ,Leistung' im Ministerium und dies wäre zweifellos auf meine Familie zurückgefallen... Von daher müsste ich dem Alten vielleicht sogar dankbar sein", sagte er bitter. "Wäre da nicht die Tatsache, dass es auch so auf meine Familie zurückfiel." "Das ist nicht fair", wisperte Harry. Lucius sah ihn nachdenklich an. Dann hob er spöttisch eine Augenbraue. "Sie sind noch naiver als ich, was mich doch beruhigt. Was ist schon fair, Mr. Potter?", fragte er. "Ich habe mich längst damit abgefunden." Harry schloss die Augen, seine Hände wurden taub. "Draco wird das nicht verkraften!", flüsterte er. Ein erneuter Stich in Lucius' Herz. Er lächelte schmerzlich. "Er hat doch seine Mutter und... Sie..." Überrascht sah Harry in Lucius grauen Augen. "Ich bitte Sie....", winkte Lucius ab. "...jeder sieht, wie ihr euch gegenseitig belebt. Jeder fühlt die Spannung zwischen euch. Eigentlich sollte mich die Tatsache, dass mein Sohn scheinbar schwul ist, schocken, nicht wahr?", fragte er offen. Er war sich bewusst, dass seine Ehrlichkeit nicht nur von der Farbe herrührte. Und auch, wenn er sein Verhalten selbst indiskutabel fand, so störte es ihn nicht. Drei, vielleicht vier Tage blieben ihm noch. Zu wenig um sich darüber Gedanken zu machen, was er zurückhalten sollte. Und selbst das fast offensichtliche Verlangen seines Sohnes amüsierte ihn mehr, als es ihn aufregte... Harry selbst war von dieser Aufrichtigkeit überrascht. Er hatte geglaubt, dass es länger dauern würde, bis Malfoy-Senior auftaute. Aber scheinbar... war er ein gebrochener Mann. Gebrochen durch Azkaban. "Darf ich Sie um etwas bitten? Quasi als Gegenleistung für diese absonderlichen Methoden?" Harry nickte mechanisch. Das ein Malfoy um einen Gefallen bat, war... selbst für ihn zu viel. Er fragte sich, ob nicht jeder in einer solchen Situation sich so wandeln würde. Vor allem, wenn es immer schlimmer wurde. Er erinnerte sich an den Anfang der Woche, an dem Lucius ihm noch arrogant und überheblich gegenübergestanden war. Es war nicht viel davon übrig geblieben. "Könnten Sie während diesem Wochenende mit meinem Sohn in unser schottisches Anwesen reisen? Es gibt einige Dinge, die dort erledigt werden müssten!" Harry wollte schon zustimmen, dann stutze er. Am Wochenende...? Er riss seine Augen auf, doch Lucius sah ihn ruhig und abwartend an. "Natürlich!", sagte er langsam und konnte es nicht fassen, worum ihn das Oberhaupt der Familie Malfoy gerade gebeten hatte. Dieser nickte und stand langsam auf. "Ich nehme an, dass ich das Gespräch als beendet ansehen darf?" "Ja..." Langsamen Schrittes ging er zur wohl rettenden Tür. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie viel er Potter preisgegeben hatte. Er hatte sich nicht unter Kontrolle gehabt... Oder hatte er seine Kontrolle bewusst schleifen lassen? Sobald er die Tür erreichte, straffte er jedoch seine Schultern, wandte sich noch einmal um. Seine Augen waren kalt wie eh und je... "Mr. Potter!", nickte er mit der üblichen Arroganz und schritt wehenden Umhangs durch die Tür. .~*o*~. "And then there was silence", wisperte Harry in die Stille hinein. Er hatte nun alle Malfoys verhört. Zwar sahen diese Verhöre augenscheinlich nicht danach aus, doch zweifellos war er zu den Erkenntnissen gekommen, die er brauchte. Denn die Farben hatten den Geist jedes Einzelnen geöffnet. Für Harry war es ein leichtes gewesen, alles herauszulesen, was er wollte. Er konnte seinen Bericht schreiben, der nichts ändern würde. Er nahm seine Brille ab und rieb sich die Augen. Es war so eine verdammte Scheiße... Er hatte wirklich alles sehen können und zum ersten Mal verstand er die Familie Malfoy. Sah, was sich hinter der Fassade abgespielt hatte. Sah die Angst, die Narzissa um ihren Mann hatte. Sah Lucius´ Ruhe, da er sich damit abgefunden hatte. Sah Dracos Unsicherheit. Dracos genießerisches Wissen über seine Gänsehaut. Draco... Er würde ihn hassen, für das, was er tun würde. Für das, um was Lucius ihn gebeten hatte. Trotzdem hatte er vor, Lucius diesen Wunsch zu erfüllen. Diesen letzten Wunsch... TBC Comming next: Braun -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)