Ultima von xXx_StarScream_xXx (Der Drache der Furcht) ================================================================================ Kapitel 5: Und ich dachte schon Ihr würdet mich hassen... --------------------------------------------------------- Die Tür zum Speisesaal wurde aufgerissen. Kira stand wutentbrannt im Türrahmen. "Alle neuen Schüler bis auf den Prinzen, sofort mitkommen!", rief er so voller Hass, dass sofort alle aufsprangen und zu ihm kamen. Nur Nathan blieb sitzen. Dann schloss er die Tür hinter ihnen. Er führte sie in die Trainingshalle. "Also...", meinte er und drehte sich zu den verwirrten Schülern um. "Wer von euch meint, besonders schlau zu sein?!" Die Schüler wussten nicht, was er meinte. "Okay, also direkter: Wer von euch Gören hat Cecil zusammengeschlagen?!" Yohjin konnte in der allgemeinen Stille sein Kichern nicht unterdrücken. Kira stieß die Schüler vor ihm zur Seite und hob ihn am Kragen hoch. "Was ist so lustig?!", schrie er ihn an. "...er hat es verdient.", prahlte er schadenfroh. Sofort verging ihm sein Grinsen, als er Kiras hasserfüllte Augen sah, die mit der Maske noch viel furchteinflößender wirkten. Kira stieß ihn zu Boden. "Was glaubst du eigentlich wer du bist?!", Kiras Stimme überschlug sich vor Zorn, "Wer war noch dabei?! Welche anderen vier Idioten wollen einen Freifahrtschein ins Krankenhaus?!" Langsam bekam es sogar Yohjin mit der Angst zu tun. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, Cecil halbtot zu schlagen... Zitternd hoben Hiro, Kefka und Jaeia die Hände. Sofort machten die anderen einen großen Kreis um sie, so weit weg wie sie nur konnten. Kira schubste sie zu Yohjin. "Wer war der Letzte?!" Keiner meldete sich. "Ich kann auch einfach alle bestrafen!", drohte Kira zornig. Da kam langsam Reino nach vorn. "Ich." Kira packte ihn am Hals und warf ihn regelrecht zu Yohjin auf den Boden. "Ihr fünf bleibt hier liegen, wehe es bewegt sich einer!!", warnte Kira. Zu den andern sagte er, ein wenig ruhiger: "Und ihr geht wieder in den Speisesaal. Kein Wort über das hier!" Die Schüler nickten zitternd und flohen regelrecht aus der Halle. Dann wandte sich Kira langsam wieder zu den fünf ,Rebellen'. Seine Augen sprühten beinahe Funken, so sehr brannte der Zorn in ihnen. Dann packte er den ersten, der zufällig (?) Yohjin war. "Du findest es wohl komisch, Leute, die dir das Leben retten und dafür schwer verletzt zurückkommen, noch schwerer zu verletzen, was?" Yohjin wollte den Kopf schütteln, doch durch Kiras festen Griff kam zu allem Übel ein Nicken dabei heraus. Wenn Kiras Augen noch böser schauen könnten, würden sie es jetzt tun. Er drückte zusammen. Die Adern auf Yohjins Gesicht und Hals wurden dicker, man sah sie von weitem pulsieren. Dann schlug Kira ihm so fest in den Bauch, dass er ihn sich selbst aus der Hand schlug und Yohjin gegen die gegenüberliegende Wand krachte, so fest, dass er ohnmächtig zusammensackte. Dann griff er sich den nächsten, Jaeia. Mit ein paar schnellen starken Schlägen war auch er ohnmächtig. Der nächste war Kefka. Bei ihm reichte ein einziger gut gezielter Hieb in die Magengegend. Der nächste, der ohnmächtig auf den Boden glitt war Hiro. Der letzte Verbleibende war Reino. Als Kira den Schlag führte, konnte Reino gerade noch ausweichen und beschloss sofort, sich das nicht gefallen zu lassen. Er versuchte einen Konterschlag, doch Kira fing den (mit voller Kraft geführten) Schlag mit einer Hand ab und zerquetschte Reino dann fast die Hand. Mit der zweiten Hanf, zur Faust geballt, hämmerte er in Reinos Bauch, bis er zu Boden ging. Dann trat er ihm mitten ins Gesicht, sodass Reino zurückgeschleudert wurde, bis er auf die Wand stieß, an der er mit einem leisen Stöhnen zusammensackte. Vor Wut atemlos schnaufend stand Kira mitten in der Halle und versuchte sich zu beruhigen. Da kam jemand zur Tür hereingehumpelt. Kira wollte schon angreifen, da sah er, wer es war. Er stürzte zur Tür und kam gerade noch rechtzeitig, um Cecil aufzufangen. Cecil sah mit einem Auge herum und sah seine fünf ,Peiniger' am Boden liegen. "Master..." "Shh, sag nichts, ruhe dich aus und werde wieder gesund!", schalt Kira mit sanfter Stimme. "...habt Ihr... sie für... mich... bestraft...?" Kira lächelte und Cecil glaubte eine Träne über Kiras Wange laufen zu sehen. Da hob er die Hand und versuchte, sie wegzuwischen. Er erwischte sie aber nicht und strich Kira neben der Träne über die Wange. Daraufhin nahm Kira seine Hand und hielt sie neben seiner Wange fest. "Natürlich. Du bist doch... mein Lieblingsschüler." Cecil lächelte und schloss die Augen. Er ließ sich zurücksinken, in Kiras Arme. Er fühlte nicht mehr die unerträgliche Hitze, nur noch eine angenehme Wärme, dieselbe wie die, die er auf dem Jinar gefühlt hatte. "...eine angenehme Wärme...", rutschte es Cecil heraus, "...bin ich tot... Kira?" "Hör auf, Cecil. Rede nicht vom Tod, du bist ihm näher als du denkst!", schalt Kira, wieder mit dieser sanften Stimme. Cecil glaubte dieselbe Wärme, die von Kiras Körper kam, in dieser sanften Stimme zu hören. "Ich werde noch nicht sterben...", flüsterte Cecil dann, "Ich kann dich doch nicht alleine lassen... Kira..." Kira lächelte wieder. Eine Weile saßen die beiden schweigend so da, dann glitt Cecil sanft ins Reich der Träume. Kira hob ihn vorsichtig hoch und trug ihn in seinen eigenen Schlafraum. Die Master und der Großmeister hatten ihre eigenen Schlafräume, geräumige Einzelzimmer. Je höher der Rang, desto größer das Zimmer. Vorsichtig setzte er ihn in einen komfortablen Couchsessel. Dann holte er Verbandszeug und kniete sich vor Cecil, der seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen einen schönen Traum hatte. Dann richtete er ihm den Arm, wobei Cecil selbst im Schlaf das Gesicht verzog, und legte ihm eine Armschlinge um, damit er den Arm schonte. Dann verband er seinen Lieblingsschüler fertig. Als er fertig war, hob er ihn wieder vorsichtig hoch und legte ihn in sein Bett. Dann deckte er ihn zu und setzte sich auf die Bettkante. Eine Weile beobachtete er Cecil, wie sich sein Brustkorb regelmäßig hob und wieder senkte. Dann beschloss er, dass er dem Großmeister Bescheid geben müsste, dass er heute kein Training mehr machen würde, und stand leise auf. Eine hartnäckige Strähne hatte sich wieder in Cecils Gesicht geschlichen und Kira strich sie weg. Im selben Augenblick legte sich ein Lächeln auf Cecils Lippen. Während Kira in den Speisesaal ging, überlegte er, was Cecil wohl träumte. Im Saal angekommen trat er mit einer leichten Verbeugung vor Hatake Kakashi und beugte sich etwas nach vor, damit die Schüler nicht hörten, was er dem Großmeister sagte: "Großmeister, ich werde heute das Abend- und Nachttraining ausfallen lassen. Geht das in Ordnung?" Hatake sah ihn prüfend an. "Du hast blutige Hände. Was ist passiert?" "...einer meiner Schüler hat sich schwer verletzt. Ich habe ihn verbunden." "Ist es ernst?" "...er wird bald wieder gesund.", wich Kira der Frage aus. Hatake merkte, dass Kira nicht darüber sprechen wollte, und nickte. "In Ordnung. Ich werde es nach dem Essen bekannt geben." "Vielen Dank." Kira verbeugte sich wieder, diesmal tiefer. Als er hinaus ging, bemerkte er ängstliche Blicke der neuen Schüler. Er erwiderte den Blick nicht. Als Cecil aufwachte, öffnete er die Augen noch nicht. Zu weich war der Untergrund, zu angenehm die Wärme und vor allem der Geruch. Jetzt musste er endgültig tot sein, denn das war das Paradies. Nur noch eine Person fehlte jetzt noch... Da spürte er eine weiche Hand, die eine seiner Strähnen aus seinem Gesicht strich, und er öffnete die Augen. Er erschrak, aber nur ein bisschen. Insgeheim hatte er auf diesen jemand gehofft. Schon seit er damals gegen ihn gekämpft hatte, hatte er sich insgeheim eine solche Berührung gewünscht... auch wenn er es niemals zugegeben hätte. Kira öffnete leise die Tür zu seinem Zimmer. Er trat leise ein und schloss leise die Tür. Dann ging er ebenso leise zum Bett und beugte sich zu Cecil hinab. Er sah schon wieder diese hartnäckige Haarsträhne und strich sie erneut weg. Da öffnete Cecil die Augen. Ein paar Momente sahen sich die beiden stumm an, Kiras Hand hing in der Luft. Dann zog er die Hand zurück und ließ sich auf der Bettkante nieder. "Wie geht es dir?", fragte er. Cecil schloss die Augen, scheinbar, um sich auf seine Schmerzen zu konzentrieren, aber insgeheim atmete er nur tief diesen angenehmen Geruch ein, der ihn umgab. "Hm... Es wird schon wieder...", meinte er schließlich. "Gut." Kira wollte aufstehen, doch Cecil ergriff seine Hand. "Master?" "Waren wir nicht schon bei Kira?" "...Kira?" "Was ist los?" Kira blieb stehen. Cecils Hand war zu schwach um ihn weiter festzuhalten, und so fiel die Hand auf das Bettlaken zurück. "...bleib bitte noch etwas hier...", murmelte Cecil mit bittendem Blick, den Kira ohnehin nicht sehen konnte, da er mit dem Rücken zu Cecil stand. Er zog einen Stuhl heran und ließ sich neben dem Bett nieder. "Na gut. Bis du wieder eingeschlafen bist." "...danke." Kira zuckte die Schultern. "Ich hab ohnehin nichts anderes vor." "Danke... dass du mich... gerächt hast." Kira sah ihm in die Augen und sofort wurde Cecil schön warm. "...keine Ursache." Schweigend sahen sich die zwei an, wie schon so oft an diesem Tag. Da erst schien Cecil die Umgebung aufzufallen. "Wo... sind wir?", fragte er. "In meinem Zimmer. Da du im allgemeinen Schlafsaal... scheinbar nicht mehr sicher bist.", erklärte Kira knapp. Cecil nickte und sank zurück ins Kissen. "Sind die Schmerzen sehr schlimm?", erkundigte sich Kira besorgt. "Es geht schon. Es wäre schlimmer..." Cecil sah Kira an, "...wenn ich allein wäre." Cecils Master lächelte. Eine weitere Weile Stille. "Versuch zu schlafen. Ich pass auch auf dich auf.", meinte Kira mit einem Augenzwinkern. Cecil lächelte und schloss die Augen. Ein letztes Mal atmete er diesen guten Geruch ein und schon war er eingeschlafen. Als Cecil aufwachte war es mitten in der Nacht. Er wusste zuerst nicht, wo er war, und dann waren da auch noch diese komischen Geräusche. Er brauchte eine Weile, bis er sich erinnerte, in Kiras Zimmer zu sein, und noch länger, um die komischen Geräusche als Kiras Atmen zu identifizieren. Er sah seinen Master an. Sein Oberkörper lag auf dem Bett und seine silbrigen Haare umspielten sein Antlitz. ...zumindest das, was man sehen konnte. Er trug wie immer seine metallene Maske. Er schlief und seine Atmung ging regelmäßig und ruhig. Cecil konnte nicht anders als mit den Fingern seiner gesunden Hand durch die weichen Haare seines Masters zu fahren. Er streifte dabei das Band der Maske. Wieder war er versucht, Kira die Maske abzunehmen, und es würde diesmal nichts dazwischen kommen. Mit den jüngsten Ereignissen war es sogar noch verführerischer als jemals davor. Dennoch tat er es nicht. Er hatte irgendwie das Gefühl, dass es falsch wäre, das ohne sein Einverständnis zu tun. Also ließ sich Cecil zurück ins Kissen sinken und schloss die Augen. Er versuchte sich an Kiras Gesicht zu erinnern, aber er schaffte es nicht. So lange war es doch nicht her, warum konnte er sich nicht erinnern? Vielleicht hatte sein Unterbewusstsein es Kira zuliebe verdrängt. Cecil hätte fast die Schultern gezuckt, ließ es aber, als er bemerkte, dass eine solche Bewegung Kira aufgeweckt hätte. Er legte seinen gesunden Arm unter den Kopf und beobachtete Kira weiter. Er wollte ihn einerseits noch länger beobachten, aber andererseits wollte er, dass sein Master aufwachte. Er wusste nicht, warum, eigentlich war es doch so besser, weil er keine Ahnung hatte, welchen Grund er hätte nennen können, um Kira weiterhin so zu beobachten, wenn er wach war. Dieser Gedanke entlockte Cecil ein Lächeln. Nach einer Weile übermannte ihn aber doch die Erschöpfung und er schlief ein. Zugleich mit den ersten Sonnenstrahlen wachte Kira auf. Er richtete sich auf und sofort bemerkte er, wie ungemütlich seine Position in der Nacht gewesen war - sein Rücken schmerzte ihn höllisch. Er stand auf und ging ein paar mal im Kreis, um wach zu werden. Dann blieb er stehen und sah zu Cecil. Dann sah er auf die Uhr und wieder zu Cecil. Er musste jetzt die Schüler wecken, zum Frühstück schicken, die verletzten Schüler dazu bringen, niemandem etwas zu sagen, sie dann zur Krankenschwester bringen, sich etwas für das Morgentraining überlegen, und dann noch selbst seinen Kaffee trinken, bevor das Training losging. Andererseits wollte er Cecil nicht wirklich alleine lassen. Schließlich entschied er, dass er keine Wahl hatte, deckte Cecil wieder zu, weil er in der Nacht mit den Füßen die Decke zerknüllt hatte und dann ohne Decke in dem kalten Zimmer gelegen hatte, und ging zur Tür. Nachdem er einen letzten Blick auf den friedlich schlafenden Cecil geworfen hatte, ging er. Zuerst ging er zum allgemeinen Schlafraum für Schüler und trat ohne Klopfen ein. Er entdeckte, dass die blutigen Decken weg waren. Scheinbar hatte jemand sie gewaschen - wahrscheinlich im Fluss. Dann machte er etwas Radau, damit alle wach wurden. "Frühstück, los, los!", rief er, dann ging er wieder hinaus. Er wollte nicht wieder so angstvolle Blicke ernten wie am vorherigen Tag. Obwohl es ihm eigentlich egal hätte sein können, weil er sich nie viel um andere gekümmert hatte. ...bis auf Cecil... Dann ging er in die Trainingshalle. Zu seiner Überraschung (und auch zu seinem Entsetzen) waren die fünf Verletzten verschwunden. Waren sie aufgewacht? Waren sie geflohen? Hatten sie jemandem davon erzählt? Er schüttelte den Kopf, um all diese komischen, dummen Fragen aus seinem Kopf zu bekommen. Er entschied, dass es nichts brachte, darüber zu grübeln, und ging in den Speisesaal, um zu frühstücken. Nur eine handvoll Schüler und der Großmeister waren schon da, nichts besonderes eigentlich, aber WER die Schüler waren, erschrak Kira. Es waren eben diese fünf Verletzten. Oder? Sie schienen nicht mehr so sehr verletzt zu sein wie am Vortag. Er ging an ihnen vorbei und setzte sich ein paar Plätze neben Hatake. Sein Kaffee wurde kurz darauf serviert. Er nahm einen großen Schluck, dann brütete er über dem morgendlichen Trainingsplan. Nach etwa einer halben Stunde war der Plan komplett aufgestellt und auch die restlichen Schüler waren inzwischen eingetroffen. Komischerweise sah ihn keiner ängstlich oder böse an. Als ob keiner mehr etwas vom Vortag wusste. Er blickte zu Kakashi. Dieser zwinkerte ihm zu, was mit seinem einen Auge merkwürdig aussah. Kira dachte nicht lange darüber nach, er trank schnell seine (inzwischen dritte) Tasse Kaffee aus und packte ein paar Frühstückssachen zusammen. Er wollte sie Cecil mitnehmen, da dieser ja nicht wirklich herkommen konnte. Dann stand er auf und ging aus dem Saal, erneut ohne jeglichen bösen Blick, nur einer grüßte ihn höflich, sonstige Reaktionen blieben aus. In seinem Zimmer angekommne, stellte er das Tablett ab und setzte sich wieder neben Cecil. Er musste gleich zum Training, und er wollte Cecil wenigstens Guten Morgen sagen. Wie auf Stichwort blinzelte Cecil und öffnete die Augen, während er sich mit einem merkwürdigen Geräusch, halb Seufzen, halb Stöhnen, aufsetzte. Er rieb sich die Augen. "Morgen.", begrüßte er seinen Master. "Guten Morgen. Gut geschlafen?" Cecil nickte. "Ich habe Frühstück gebracht. Falls du Hunger hast." Cecil nickte wieder. Passend dazu knurrte sein Magen. "Du hast ja seit gestern Mittag nichts mehr gegessen, nicht wahr?" Cecil nickte erneut. Kira lächelte und stand auf, um das Tablett zu holen. Er stellte es auf den Stuhl und schob diesen näher zum Bett. "Ich muss wieder gehen, das Training leitet sich nicht von selbst. Geh bitte nicht aus dem Zimmer, außer wenn es wichtig ist. Du musst dich schonen, vor allem deinen Arm." Cecil nickte und griff mit seiner gesunden Hand nach dem Tablett. "Wenn es dir Nachmittags besser geht, kannst du mitkommen. In Ordnung?" "Gern. Aber erst nach dem Essen...", sagte Cecil mit vollem Mund. Grinsend verließ Kira das Zimmer. In der Trainingshalle warteten die Schüler bereits. Ein Freund von Cecil kam zu Kira. "Cecil war heute Nacht nicht im Schlafsaal.", meldete er. "Ich weiß. Er ist verletzt, deshalb trainiert er auch heute nicht. Keine Sorge, es wird schon wieder. Dann wollen wir mal anfangen..." Drei Stunden Ausdauertraining folgten, dann kam eine Stunde Krafttraining, und vier Durchläufe eines Hindernisparkurs. Er nahm auch keine Rücksicht auf Nathan. Um halb zwölf beendete Kira das Training offiziell. Die Schüler sanken vor Erschöpfung auf den Boden. Aber während dem Training hatten alle folgsam mitgemacht. Und kein einziger böser Blick. Kira wunderte sich. Aber es war ihm nicht das Nummer-1-Anliegen, da er so schnell wie möglich zurück zu Cecil wollte. Er machte sich permanent Sorgen um ihn. "Wir sehen uns nach dem Mittagessen hier wieder, verstanden?" Sofort waren die Schüler wieder munter und standen auf, um die Halle zu verlassen. Kaum waren die Auszubildenden weg, ging Kira schnellen Schrittes in sein Zimmer. Als er die Tür öffnete, bekam er erst mal einen Schock. Cecil lag nicht im Bett! "Morgen, Kira." Kira drehte den Kopf ein wenig nach rechts und sah, dass Cecil am Fensterbrett saß und in den blauen Himmel hinaussah. Das Blut schien durch den Verband hindurch und Kira runzelte die Stirn. "Tut das denn nicht weh?", fragte er. Cecil sah ihn an und lächelte. "Jetzt nicht mehr." Kira verstand die Anspielung nicht und nickte. "Freut mich, dass es dir besser geht." Kira stellte sich neben Cecil und beäugte seine Verbände. "Setz dich aufs Bett, ich muss die Verbände wechseln. Sie sind schon blutdurchtränkt." Cecil bekam einen leichten rötlichen Schimmer um die Nasenspitze. "Das kann ich doch auch selber.", sagte er leise. Kira blinzelte ihn an. "Wie willst du dir den Verband richtig über den Rücken binden? Jetzt komm." "Ach das geht schon.", versicherte Cecil und versuchte gleich, die Verbände abzunehmen, die um seinen Oberkörper gebunden waren. Sofort schmerzte sein Rücken wieder und der Verband fiel zu Boden. Kira lächelte nachsichtig und hob den Verband auf, um ihn aufzurollen. Dann legte er ihn auf den Tisch und deutete mit dem Kopf aufs Bett. Resignierend vor Kiras Blick setzte sich Cecil aufs Bett. Kira nahm ihm dann die Verbände ab und legte sie zusammengerollt in einer Reihe neben den anderen. Cecil fühlte sich mit jeder abgenommenen Bandage unwohler. Er hatte ja nicht mitbekommen, wie Kira ihm die ersten Verbände angelegt hatte. Kira dagegen war völlig ruhig, wie immer. Nur ein bisschen entspannter als sonst, aber das war er schon seit er Cecil mit dem Jinar zurückgeschickt hatte. Aber Cecil hielt den Mund. Tausend Worte wollten aus ihm heraus, nur damit Kira sie hörte, aber er presste die Lippen aufeinander, damit ihm kein einziges entfloh. Als Kira fertig war, besah er sich die Wunden. "Sie heilen schnell.", meinte er und sah zu Cecil hoch (Kira kniete vor Cecil). Er sah sein konzentriertes Gesicht. "Was ist denn los? Warum bist du so nervös?", fragte Kira mit einem milden Lächeln. Der rötliche Schimmer um Cecils Nase wurde intensiver. Er sah weg. "Ah, nichts, gar nichts." Kira griff nach Cecils gesunder Hand. Da sah der Schüler seinen Master an. "Du bist seit gestern auf dem Jinar so komisch - was ist wirklich los? Mir kannst du es doch sagen." Es sah Kira überhaupt nicht ähnlich, so sanft und nett zu sein, aber seit kurzem war er es zu Cecil. Deshalb beschloss Cecil, doch etwas zu sagen: "...ich glaube... ich bin... ... ...verliebt...", flüsterte er und hoffte, dass Kira das Zittern seiner Stimme nicht mitbekam. Ein paar Momente Stille. Völlig unerwartet nahm ihn Kira dann in den Arm. "Ist doch schön. Hast du es ihr schon gesagt?" "...ihr?" "Na die, die dir den Kopf verdreht. Kenne ich sie?" Cecil fühlte sich vor den Kopf gestoßen, nein, eher, als ob von allen Seiten Schwerter in ihn gerammt würden - mitten durch sein Herz. Cecil schwieg und schüttelte ungläubig den Kopf. Kira interpretierte es als ,nein' und dachte, dass seine Wunden wieder schmerzten, darum griff er zu ein paar neuen Verbänden und begann, Cecil den ersten umzulegen. Bevor er damit fertig wurde, fiel ihm Cecil schluchzend um den Hals. "C-Cecil! Was ist denn...?" Es war Cecil egal, dass sein Rücken schmerzte und sein Arm höllisch brannte, er schluchzte und hielt seinen Master fest. Er schloss die Augen und hoffte, dass Kira ihn nicht wegschieben würde. Ich dachte schon, Ihr würdet mich hassen... Eine Weile war nichts zu hören außer Cecils Weinen. Schließlich legte Kira ihm die Hand auf den Kopf. "Verschieben wir das auf später? Deine Wunden müssen versorgt werden.", sagte er so sanft und ruhig wie nur möglich, obwohl auch in ihm jetzt alles rumorte. Cecil löste sich schnell von ihm. "Es... Es tut mir Leid, Master...", entschuldigte sich Cecil sofort und fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen. "Bleiben wir bei Kira, Cecil. ...es ist okay. Nur... deine Wunden waren der Grund, dass ich mich beim Training nicht konzentrieren konnte. Ich habe mir wirklich Sorgen um dich gemacht. Darum möchte ich mich darum jetzt kümmern." Cecil kannte eine solche unsichere Stimme nicht von seinem Master und nickte bloß. Kira verband ihn weiter, während er Cecils Blicke auf sich spürte. Als er fertig war, richtete er sich auf und sein Kopf war jetzt auf gleicher Höhe wie Cecils. Cecil sah ihm in die Augen. Keiner bewegte sich oder sagte etwas. Ich dachte schon, Ihr würdet mich hassen... Natürlich. Du bist doch mein Lieblingsschüler. Halte durch... Wie könnte ich jemals dieses wunderschöne Gesicht vergessen?! ...habt Ihr... sie für... mich... bestraft...? ...eine angenehme Wärme... ...bin ich tot... Kira? Ich kann dich doch nicht alleine lassen... Es geht schon. Es wäre schlimmer...wenn ich allein wäre. Angesichts von mehreren Erinnerungen - schönen Erinnerungen - mit Kira überkam es Cecil. Er riss mit seiner heilen Hand die Maske von Kiras Gesicht und küsste ihn. Er erwartete spätestens nach zwei Sekunden, das Kira ihn wegschieben und ihn mahnen würde, so etwas nie mehr zu tun. Nach zwei Sekunden tat Kira zwar etwas, aber nicht unbedingt das, was Cecil erwartet hatte - Er legte Cecil eine Hand in den Nacken und hielt ihn mit der anderen fest umschlungen. Cecil sah Sterne, er wusste nicht, wie ihm geschah. Schließlich, nach einigen Sekunden, ließ Cecil die Maske aufs Bett fallen und fuhr Kira durchs Haar. Kira tat dasselbe. Nach einem langen Kuss war es Kira, der sich zuerst löste. "Cecil..." "Es... tut mir schrecklich Leid, Kira... Ich... Es... Ich konnte nicht..." Cecil stotterte herum, bis Kira ihm einen Finger auf die Lippen legte, was ihn effektiv ruhig stellte. "...es ist in Ordnung.", flüsterte Kira und zog Cecil zu sich, um ihn in den Arm zu nehmen. Cecil erwiderte die Umarmung. Nach einer weiteren langen Weile ließ Kira Cecil los. "Ich... muss mich bei dir entschuldigen, Cecil... Ich hätte mich nie dazu hinreißen lassen dürfen.", meinte Kira schließlich - völlig grund- und sinnlos. Als er aber aufsah und in Cecils Augen sah, entdeckte er ein Lächeln und eine einzelne Träne, die über Cecils Wange lief. Schnell wischte Kira sie weg. Cecil schüttelte energisch den Kopf. "Nein, Kira... Seit langem... schon seit Jahren... habe ich von diesen Moment geträumt...", gestand Cecil. Kira lächelte ihn dankbar an. Das erste Mal sah Cecil ein Lächeln ohne Maske. Er wollte ihn nicht wieder traurig machen, aber er musste fragen: "Kira... Warum musst du eine Maske tragen? Was ist denn das für eine Bestrafung? Es tut mir Leid, dich wieder traurig zu machen... aber ich möchte es wissen." "...ich bildete mir damals viel auf mein Aussehen ein. Deshalb hielt es Großmeister Kakashi für die beste Bestrafung, mir diese Maske aufzuzwingen.", meinte Kira und sah aus dem Fenster. Cecil grinste ihn frech an. "Zurecht." "Was?" "Du hast dir zurecht etwas eingebildet.", schmunzelte Cecil. Kira grinste zurück. Dann wuschelte er Cecil durch die Haare. "Meinst du, du kannst heute mitkommen in den Saal?", fragte er schließlich. Cecil überlegte und sah an sich hinunter. "...an sich schon... aber ist wohl nicht so gut, wenn ich da mit der blutigen Kleidung ankomme, oder?" "Hm... du hast recht.", meinte Kira nachdenklich. "Sollen wir was aus dem allgemeinen Schlafsaal holen, oder..." Kira schien skeptisch, ob er weiterreden sollte. "Oder was?" "...oder willst du etwas von mir?" "Der kürzere Weg ist sicherlich zu deinem Schrank.", grinste Cecil. "Wenn dir die Sachen passen...", gab Kira zu bedenken, als er aufstand. "Wir werden sehen.", erwiderte Cecil gespielt trotzig. Kurz darauf kam Kira mit einem Hemd und einer Hose zurück. "Probier das an.", meinte er. Dann fiel ihm scheinbar erst wieder Cecils gebrochener Arm ein. Er tippte sich auf die Stirn. "Ah, tut mir Leid.", sagte er, dann zog er Cecil die Sachen an. Cecil kam sich zwar irgendwie vor wie ein kleines Kind, aber es gefiel ihm, von Kira bemuttert zu werden. Deshalb hatte er auch nichts dagegen, als Kira vorschlug, ihn auf dem Weg zum Saal zu stützen. Kira band sich die Maske wieder um, auch wenn Cecil es nicht gerne sah. Es war schließlich ein Befehl vom Großmeister, dass er sie trug. Im Speisesaal angekommen schlug Kira vor, sich zu ihm auf die Schülertische zu setzen, und Cecil nahm mit Gedanken an den vorigen Abend dankbar an. Keiner der Schüler wagte sich zu ihnen zu setzen, da sie (plötzlich) enormen Respekt vor Kira hatten, und verwirrte Blicke wurden in Kiras und Cecils Richtung gelenkt, als sie herumalberten. Das war man von einem Master nicht gewohnt. Genauso verwirrte sie die Tatsache, dass Kira nicht bei den anderen Mastern saß sondern an einem Schülertisch. Sie hatten ja alle keine Ahnung! Einmal fiel Kiras Blick zum Großmeister, und er schien erfreut zu sein, dass Kira sich gut unterhielt. Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen. Ein atemloser Soldat, der schwer verletzt war, kam hereingehumpelt. "Mein König! Ruto Uzumaki hat seinen Thronerben, Lai Uzumaki, irgendwie hinter unsere Grenzen geschleust! Er baut sich nahe dem Schloss seine Armee auf! Er hat jetzt gedroht, uns anzugreifen!", meldete er und brach zusammen. Kira sprang auf, während Cecil sich mit einem besorgten Blick umdrehte. Kira tastete nach dem Puls des Soldaten. Schließlich stand er wieder auf und schüttelte den Kopf. Kakashi war aufgestanden und sah nun Kira besorgt an. "Alle Master, sofort zur Notfallbesprechung in den Thronsaal! Die Schüler, die erst vor kurzem ankamen, gehen in ihren Raum und bereiten sich auf Kämpfe im oder nahe dem Schloss vor! Die älteren Schüler machen sich bereit, mit den Mastern und mir die Angreifer zurückzudrängen!", befahl Kakashi. Kira nickte und ging schnell zu Cecil, um ihm aufzuhelfen. "Geh in mein Zimmer. Wenn es sein muss, schließ dich ein. Geh auf keinen Fall aus dem Schloss!", wies er seinen Lieblingsschüler an, während die anderen Schüler aus dem Saal gingen, um in den allgemeinen Schlafraum zu gehen. Cecil nickte. "..pass auf dich auf.", murmelte er. Kira legte ihm eine Hand auf die Wange. "Wird schon schief gehen. Geh jetzt.", versuchte Kira, Cecil zu beruhigen. Dieser nickte und humpelte aus dem Saal. Daraufhin ging Kira zum Großmeister nach vorn. Die anderen Master waren bereits mit dem König in Richtung Thronsaal gegangen. "Kira! Ich werde auf deine Fähigkeiten vertrauen müssen. Gib dein Bestes.", sagte Kakashi. Kira nickte und die zwei gingen schnellen Schrittes den anderen Mastern nach. Im Thronsaal setzte sich der König auf seinen Thron, Kakashi blieb jedoch stehen und wandte sich an die Master. "Es ist eine reelle Notsituation. Keine Übung. Keine Gnade. Wenn der Feind über den Memoria-Fluss kommt, ist alles aus. Jetzt haben wir noch den Vorteil, dass sie erst die Brücke überqueren müssen - und nicht in großen Zahlen gleichzeitig angreifen können. Verstanden?" Die Master nickten. Es waren insgesamt fünfzehn Master und ein Großmeister. Katsumoto tippte Kira auf die Schulter. "Was ist los?" "...jetzt zeigt sich, wer von uns der Stärkere ist. Der Stärkere wird derjenige sein, der überlebt.", meinte er. "Nein. Rede nicht so, Katsumoto, wir werden beide lebend zurückkehren." Katsumoto lachte kurz auf. "Das hast du deinem Schüler eingeredet, und das versuchst du dir selber einzureden. Aber tief in dir weißt du, dass wir nicht beide überleben. Vielleicht wird niemand es schaffen - nicht einmal der Großmeister. ...kommt drauf an, wie viele Soldaten Lai hat. Wer weiß? Vielleicht verlieren wir.", erwiderte Katsumoto schief lächelnd. Kira senkte den Blick. "...vielleicht überleben wir auch alle.", flüsterte er. Da lachte Katsumoto wieder. "Noch eine deiner Lügen?", sagte er. Als Kira den Kopf hob um etwas zu antworten, rief Kakashi bereits "Es geht los! Folgt mir!" und ging aus dem Thronsaal. Katsumoto deutete einen Gruß an und ging als einer der ersten aus dem Saal. Kira schüttelte noch den Kopf, dann ging er auch, als einer der letzten. ---|---|--- ja, jetz geht es zu Ende. Die letzte Schlacht ist auch das letzte Kapitel meiner Geschichte. das letzte Kapitel ist am hochladen! viel spaß... und dass ihr mir ja kommis schreibt! ^^ euer kadaj Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)