Ultima von xXx_StarScream_xXx (Der Drache der Furcht) ================================================================================ Kapitel 1: Beginnings --------------------- Ultima - Der Drache der Furcht Hallöchen bei meiner ersten hier veröffentlichten Fanfic! Die Namen sind nicht alle von mir, aber die Geschichte selber ist alles meins ^^ *meeeins* Die Idee allerdings kam von Kadaj0043 *liebgrüß*. Allerdings enthält diese FF hie und da Shounen-Ai, also: Don't like, don't read! Ein bitzilitzi kitshcig vielleicht, aber nicht zu viel. ...find ich halt. Hoffe sie gefällt euch trotzdem. Viele Kommis bitte!! _-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_ Kapitel 1: Beginnings "Master! Master Kira!", außer Atem kam ein Soldat bei einem Mann mit einer metallenen Maske, die sein halbes Gesicht verdeckte, an. "Was ist los?", fragte Kira. "Der König schickt mich! Er will Euch sofort sehen!" Kira nickte und der Soldat entfernte sich. "Master?", einer von Kiras Schülern war zu ihm gekommen. "Es ist nichts, Cecil. Trainiere weiter. Du passt auf die anderen auf, solange ich weg bin." "Wo geht Ihr hin?", fragte Cecil nach. "Zum König.", erwiderte Kira schroff. Cecil warf sich auf den Boden (keiner der anderen Trainierenden wusste, ob er es freiwillig getan hatte oder ob Kira mittels einem Fingerzeichen nachgeholfen hatte) und bat um Verzeihung. "Entschuldigt mein Verhalten, Master. Natürlich gebe ich acht." Kira nickte und verließ die Halle. Nach endlosen, mit gedämpftem Licht erleuchteten Gängen und großen Hallen kam Kira an ein großes, prunkvoll verziertes Tor. Er blieb davor stehen und klopfte an. Nachdem er hereingebeten worden war, wurde von innen das Tor geöffnet. Ein Soldat in respektvoller Haltung stand dahinter und schloss das Tor wieder, als Kira durch war. Kira verbeugte sich tief vor den beiden Personen, die am Ende des Saales auf zwei thronartigen Stühlen saßen. Am rechten, größeren und prunkvoller geschmückten ,Thron' saß der König, Kitsuii Uchiha. Er hatte kräftige, stolze Augen, die voller Leid waren. Verständlich, da seine beiden Söhne Sasuke und Itachi vor ein paar Jahren verschwunden waren. Bei seinem Verschwinden war Itachi 21 Jahre alt. Sein jüngerer Bruder Sasuke war 15, als er kurz darauf auch verschwand. Neben Kitsuii saß ein zweiter Mann, der auch sehr edel, jedoch mehr nach einem Kämpfer aussah. Es war Hatake Kakashi, der Großmeister in Kitsuiis Schloss. Er hatte ein Stirnband über sein linkes Auge gezogen, er hatte es vor einiger Zeit bei einem Kampf verloren. Kira richtete sich auf ein Zeichen von Kitsuii wieder auf. "Mein König. Ich hörte, Ihr wollt mich sprechen?", meinte Kira. Der König nickte. "Ja. So ist es. Wie du weißt, kommen bald neue Schüler zu uns.", begann Kitsuii. Dann fuhr Kakashi fort: "Unter ihnen ist der Prinz der Uzumakis, Nathan. Sein Vater, Ruto Uzumaki, hat uns einen Vorschlag unterbreitet. Wenn sein Sohn Nathan bei uns eine ihm angemessene Ausbildung erfährt, wird Ruto einen Friedensvertrag mit uns unterschreiben. Wenn die Ausbildung Nathans Ansprüchen nicht genügt, wird sein Vater einen Krieg beginnen." Der König erhob sich. Sofort verbeugte sich Kira wieder tief. "Die Uzumakis sind ein gefährlicher Gegner. Deshalb haben wir entschieden, diese Aufgabe nur dem Besten zu übertragen." Kira hob den Kopf. "Der Beste? An wen habt Ihr da gedacht?" Kakashi kicherte kurz und erhob sich ebenfalls, was Kira zu einer erneuten Verbeugung trieb. Hatake war mehr als amüsiert von solcher Naivität. "Der König und ich haben dich ausgewählt." Kira stockte. "Äh... mich? Aber... Katsumoto wäre dafür viel besser geeignet!" Kira bereute es sofort, seine Stimme erhoben zu haben. Seine Reue war berechtigt, denn sofort wurde er zu Boden geschleudert. Hatake hatte ein Fingerzeichen geformt. "Es... es tut mir Leid!", beteuerte Kira. Hatake löste den Bann. Kira stand auf. "Ich bitte vielmals um Verzeihung. Aber wäre nicht wirklich Katsumoto besser für diese Aufgabe geeignet?", fragte Kira, jetzt mit leiser Stimme. Kitsuii schloss nachdenklich die Augen. "Seine Fähigkeiten im Gebiet der Jutsus sind deinen überlegen, das ist wahr. Aber du bist das beste Beispiel der Disziplin im Schloss. Nur wegen diesem einen Kampf... Nun ja. So viel stärker ist Katsumoto nicht. Er ist viel undisziplinierter als du. Deswegen habe ich dich ihm vorgezogen.", erklärte der König. Hatake nickte. Kira sah zwischen den beiden hin und her. Dann sah er ein, dass es nichts half. "Ich habe verstanden. Teilt es mir bitte mit, wenn die Schüler ankommen, Großmeister.", sagte er resignierend. Hatake lächelte nachsichtig. "Das würde ich. Wenn sie nicht schon fast hier wären." "Wie bitte?", fragte Kira etwas perplex, und obwohl er versuchte, es sich nicht ansehen zu lassen, bemerkte es sogar der Soldat am Tor. "Du hast richtig gehört. Du solltest besser zum Fronttor gehen. Sie werden gleich ankommen.", sagte Hatake und man hörte fast schon Sadismus heraus. Kira knirschte unmerklich mit den Zähnen. "Ich... habe verstanden.", quetschte er heraus und ging rückwärts zum Tor. Kurz davor drehte er sich um und der Soldat öffnete das Tor, sodass Kira durchgehen konnte. Zornig stürmte Kira durch die dämmrigen Gänge, auf das Fronttor zu. ---|---|--- Tja, das war das erste Kapitel. Hoffentlich wars nicht zu shclecht *Anfall bekomm* aber naja. Kommis, Kommis, Kommis! Dankeschööön!! Wer hat noch mal, wer will noch nicht? Das nächste Kapitel ist bald on! Danke und tschüss! lg, Kadaj Kapitel 2: Von Prinzen und Entführern ------------------------------------- Einige Stunden zuvor an einem anderen Ort... "Wo bleibt denn der Herr Prinz?", fragte Jaeia seinen Sitznachbarn. Sie saßen in einer Art Reisebus, der bis auf ein paar Plätze (die alle nebeneinander waren) voll war mit Jugendlichen von etwa 18 Jahren. Da kamen eine handvoll Jungen angerannt. Ein etwa dreißigjähriger Mann stand am Eingang zum Bus und erwartete die zu spät gekommenen. "Es tut uns Leid, Herr Asakura!", beteuerte einer der Jungen. "Ich kenne euch schon lange genug, um mit so etwas zu rechnen. Aber bei dir wundert es mich schon etwas, Uzumaki. Normalerweise bist du doch so pünktlich.", schimpfte Yoh Asakura. Einer der Jungen grinste böse in Richtung des Prinzen und sagte: "Er hatte sein Tuch vergessen, darum musste er auf halbem Weg noch mal zurück!" Nathan gab ihm eine Kopfnuss. "Klappe, Tray!", zischte er. Yoh sah Nathan tadelnd an. "Soso. Das königliche Tuch hat der Herr Prinz vergessen. Dann binde es dir schnell um, damit du es nicht mehr vergessen kannst. Und du sollst nicht immer petzen, Tray. Jetzt aber rein mit euch, wir wollen ja nicht ZU SPÄT kommen.", scherzte Yoh und ging von der Tür weg, damit die Teenies an ihm vorbei konnten. Als letztes stieg Yoh selbst ein und schloss die Tür. Dann stellte er sich vorne in die Mitte und sah sich um. Es schien ,als ob alle Plätze besetzt wären. Sicherheitshalber ging er die Liste der Teens noch einmal durch. "Also... Samuel, Raphael, Jaeia, Vince, Krad, Shroi, Madoushi, Ren, Reino, Dark, Mikael, Kaze, Rei, Hiro, Kefka, Fuuma, Lee, Duo, Anne und Sara sind immer noch da, oder?" "Ja." "Faex Haku?" "Hier!" "Sariel Leif?" "Da!" "Fumaii Yohjin?" "Hier!" "Estuan Kami?" "Hier!" "Haruo Tray?" "Bin da." "Hallow Riku?" "Anwesend." "Iskral Akusa?" "Ja, ja." "Uzumaki Nathan?" "Bin ja schon da." "Faciar Sakura?" "...die ist nicht da!", rief Haku, der neben Jaeia saß. Yoh sah ihn an. "Weiß jemand, wo sie ist?" Keiner sagte was. Da deutete Nathan. "Was ist?", fragte Yoh. "Die steht da draußen, ein paar Meter vom Bus entfernt.", sagte Nathan plötzlich. Yoh sah ihn an, als ob er sich ins Monster von Loch Ness verwandelt hätte. "Warum sagst du das erst jetzt?", schalt er Nathan. Dieser zuckte nur mit den Schultern und stand auf, um aus dem Bus zu gehen. "Ich hol sie.", sagte er noch und wartete nicht einmal mehr auf eine Antwort von Yoh. Draußen stand Sakura tatsächlich. Ihre langen Haare waren im Regen völlig nass geworden, genauso wie ihre Kleidung. Nathan lief zu ihr. "Was machst du noch hier draußen?! Komm jetzt mit rein!", meinte er. Sie schüttelte nur den Kopf. "Was soll das? Es ist nass und kalt hier! Jetzt komm mit rein!", sagte Nathan noch mal, mit mehr Nachdruck. "Nein. Ich fühle... die Finsternis... sie umgibt das ganze Schloss der Uchihas. Ich werde dort nicht hingehen.", erklärte sie. Nathan knirschte mit den Zähnen und griff nach ihrem Arm. "Was für ein Blödsinn! Jetzt komm mit!", meinte er nur und zerrte Sakura mit zum Bus. Im Bus ließ er sie los und setzte sich neben Akusa. Sakura wrang ihre Haare aus und ließ sich neben Leif nieder, die ihr winkte. "Was hast du denn da draußen gemacht?", fragte Leif. "Ich hab was gesucht.", murrte Sakura schroff. Leif merkte sofort, dass sie jetzt lieber nichts sagen sollte, und lehnte sich zurück in den weichen Sitz. Sakura warf Nathan noch einmal einen vernichtenden Blick zu, dann tat sie es ihrer Sitznachbarin gleich und schloss die Augen, um die stundenlange Fahrt zu verschlafen. Nathan schnaubte verächtlich, als er Sakuras Blick sah. "Was ist?", fragte Madoushi, der hinter Nathan saß. "Ach, nichts. Sakura ist nur nicht mehr ganz dicht.", murrte Nathan zurück. "Ist das was neues?", fragte Shroi, der seinen Platz vor Akusa hatte, sarkastisch. Krad, Shrois Sitznachbar, begann daraufhin zu kichern. Haku, er saß vor Krad, drehte sich daraufhin auch um. "Was ist so lustig?", fragte er. "Das kapierst du sowieso nicht!", spottete Duo, der natürlich dem ganzen Gespräch gelauscht hatte, von der rechten Seite des Busses hinüber. Da stand Vince auf und stemmte die Hände in die Hüften. Er saß vor Jaeia und musste sich das alles auch anhören. "Jetzt hört doch mal auf! Das hält man ja nicht aus!" Sofort verstummten die Jungen. Sie hatten enormen Respekt vor Vince, vielleicht, weil er sehr stark war und die meisten Techniken sehr gut beherrschte. Vor Nathan hatten sie merkwürdigerweise weniger Ehrfurcht, obwohl er sogar stärker war als Vince. Wahrscheinlich, weil Vince ernsthafter war. Nathan fiel in seinen Sitz zurück und schloss die Augen. Er hatte sich vorgenommen, nicht zu schlafen und sich die Gegend anzusehen, doch er war so unsagbar müde, dass er doch einschlief. Irgendwann rüttelte ihn jemand an der Schulter. "Lass mich, Akusa." Da das Rütteln nicht aufhörte, schlug Nathan die Augen auf. Das war nicht Akusa, der ihn da aufgeweckt hatte. Es war ein Mann, der völlig in schwarz gekleidet war und sein Gesicht verhüllt hatte. "Steh auf.", hörte Nathan die gedämpfte Stimme des Typen. Nathan musste gähnen. Es war völlig unangebracht in dieser Situation, doch er konnte es nicht zurückhalten. Da merkte Nathan erst, dass die anderen weg waren. "Wo..." Nathan kam nicht weiter, da der Vermummte ihn von seinem Sitz zerrte und Anstalten machte, ihn aus dem Bus zu befördern. "Hey! Was fällt dir ein?!", regte er sich sofort auf. Der Vermummte machte ein Fingerzeichen und plötzlich konnte sich Nathan nicht mehr bewegen. "Jetzt hör mir mal genau zu, du Wicht.", sagte der Typ drohend und beugte sich nahe an Nathans Gesicht, "Entweder du machst, was wir sagen, oder wir bringen dich um, kapiert?!" Nathan konnte sich kaum bewegen, doch er schaffte es irgendwie, zu nicken. Der Vermummte schien zufrieden und löste das Fingerzeichen, sodass Nathan sich wieder ganz bewegen konnte. "Raus aus dem Bus.", sagte der Typ. Nathan hatte keine Wahl, er musste tun, was der Typ sagte. Als er aus dem Bus stieg, sah er, dass die anderen gefesselt auf dem trockenen (?) Boden saßen. Nathan sah sich um. Er kannte dieses Gebiet nicht. Sie mussten in La'har sein, dem Verbotenen Land. Da ergriff ihn jemand und Nathan fuhr herum. Es war noch ein vermummter Mann. "Kein Fluchtversuch, kapiert? Du weißt genau, was sonst passiert." Nathan konnte bloß nicken. Der Vermummte Nummer Zwei ließ ihn los und ging in den Bus, um dort mit dem anderen zu reden. Nathan ging vorsichtig und betont langsam zu den anderen. Er kniete sich vor sie. Jetzt erst sah er, dass sie geknebelt worden waren. Er löste die Knebel von Riku, der einzige von dem er wusste, dass er nicht gleich aufschreien und damit die Aufmerksamkeit der Vermummten auf sich ziehen würde. "Was ist passiert?", fragte er hastig. Riku verengte die Augen zu Schlitzen und sah zu den beiden Vermummten im Bus. "Diese Männer haben den Bus überfallen. Es waren mehr als die zwei, fünf, glaube ich. Sie haben Yoh an einen Baum gefesselt und sind weitergefahren, bis hierher." "Sind wir hier in La'har?", fragte Nathan. "Ja." "Hat sich denn Yoh gar nicht gewehrt?" Riku seufzte. "Na klar hat er sich gewehrt, aber er hatte keine Chance gegen diese Typen. Die beherrschen alle möglichen Serail, mehr noch als Yoh. Und sie waren in der Überzahl. Er hatte einfach keine Chance.", erklärte Riku. Nathan holte einmal tief Luft. Wie hatte es nur dazu kommen können? Was wollten diese Typen von ihnen? Das fragte er auch Riku. "Hm...", machte dieser, "Vielleicht dich. Sie könnten es auf den Uzumaki-Prinzen abgesehen haben. Das könnte der Grund sein, weshalb sie dich nicht gefesselt haben." Rikus Antwort machte Sinn. Aber was wollten sie mit Nathan? "Zerbrich dir nicht den Kopf, das bringt nichts. ...pass auf, da kommt einer!", Rikus Stimme war zu einem Flüstern geworden. Nathan stand auf und drehte sich um. Der erste Vermummte stand vor ihm. "Was wollt ihr von mir?", fragte Nathan und hoffte, dass der Typ das Zittern seiner Stimme nicht bemerkte. Der Typ begann zu Lachen. "Wer sagt denn, dass wir etwas von dir wollen?", fragte er amüsiert. "...etwa nicht?" "Nein. Wir sind auf jemand viel Wertvolleren aus.", meinte der Typ mysteriös. "Wer seid ihr eigentlich?", flüsterte Nathan. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er richtig Angst. Der Typ lachte wieder. "Eigentlich bräuchte dich das nicht interessieren, aber ich will mal gnädig sein. Ich bin Raid und der andere Typ, den du schon kennst, heißt Ashton. Die anderen brauchen dich wirklich nicht zu interessieren, die sind für die anderen zuständig.", erklärte Raid. "'zuständig'?" Nathan war nun doch etwas verwirrt. "Denk nicht drüber nach.", sagte Raid. Dann rief ihn Ashton zu sich und er ging mit einem letzten Blick auf Nathan und Riku zu seinem Partner. Nathan wandte sich wieder Riku zu. "Hat der was gemerkt?", fragte er. "Ich glaube schon.", antwortete Riku. "Verdammt! Was hat er jetzt vor?", fragte Nathan daraufhin. Riku zuckte die Schultern, sofern er konnte, und schüttelte den Kopf. "Keine Ahnung." Kapitel 3: Kämpfe, Verluste und Gefühle --------------------------------------- Zur Gleichen Zeit in Na'tir, im Schloss der Uchihas Kira stand nun schon eine ganze Weile am Fronttor und niemand war gekommen. Er trippelte mit den Fingern an die Wand. Schließlich ging er zurück zu Kitsuii und Hatake. "Kira? Sind die Schüler noch nicht da?", fragte der Großmeister. Kira schüttelte den Kopf. "Nein, Großmeister. Niemand ist gekommen." Der Großmeister und der König sahen sich an. "Kann ihnen etwas zugestoßen sein?" fragte Kitsuii den Großmeister. Dieser zuckte die Schultern. "Ich weiß es nicht. Möglich wäre es. Es gibt viele Rebellen, die unbedingt einen Krieg wollen." Kitsuii und der Großmeister standen gleichzeitig auf und Kira verbeugte sich. "Kira! Du wirst mit einigen deiner besten Schüler die Route untersuchen, welche die Schüler genommen haben! Bring sie her, egal mit welchen Mitteln.", befahl der König. Kira nickte und wollte schon gehen, da hielt ihn Kakashi zurück. "Sei vorsichtig. Mit manchen dieser Rebellen ist nicht zu spaßen." Kira nickte und ging nun endgültig. Im Eilschritt ging Kira in die Trainingshalle. Cecil sah sofort, dass etwas nicht stimmte, und lief zu Kira. "Master!" "Cecil! Du gehst mit Aera, Mireille, Kaleo und Urath in voller Montur zum Himmelsdrachentor! Es ist ein Notfall! Ich werde euch dort treffen!" Cecil verstand sofort, dass das keine Übung, sondern bitterer Ernst war, und lief zu den anderen Trainierenden. Kira atmete ein paar mal tief ein und aus, um eine Lösung zu finden. Was konnte passiert sein? Wie viele Gegner hatte er zu erwarten? Wie gefährlich war die ganze Situation? Schließlich ging er aus der Halle in Richtung seines Zimmers. Dort angekommen, nahm er ein sehr edel geschmiedetes Schwert mit einem Kristall am Griff in die Hand. Er strich über die Klinge und hoffte, es nicht benutzen zu müssen. Dann steckte er es sich in den Gürtel, verließ mit eiligen Schritten sein Zimmer und ging Richtung Himmelsdrachentor. Cecil hatte seine vier Kollegen aufgeklärt und gemeinsam waren sie erst zur Waffenkammer und dann zum Himmelsdrachentor gegangen. Kira wartete bereits. Mireille sah sein Schwert und fragte sofort mit besorgtem Blick: "Ist die Lage so ernst, Master?" "Ich weiß es nicht. Aber wir müssen auf das schlimmste gefasst sein." "Was ist eigentlich genau passiert?", fragte Urath vorsichtig. Jeder Auszubildende wusste, wie temperamentvoll Kira sein konnte, und wenn ihm etwas nicht passte, machte er schon mal voreilig ein Serail, ein Fingerzeichen. "Heute sollten neue Schüler ankommen. Unter ihnen der Prinz der Uzumakis. Wenn ihm auf dem Weg hierher etwas zugestoßen ist wird sein Vater, Ruto Uzumaki, einen Krieg beginnen. Deshalb hat der König mich beauftragt, ihn mit den Besten meiner Schüler zu suchen.", erklärte Kira schnell. Urath schwieg. "Und... wir sind die Besten?", fragte Aera. "Wir haben für so etwas keine Zeit. Kommt jetzt.", befahl Kira. Sofort schwiegen alle fünf Schüler und folgten Kira nach draußen. Dort warteten bereits drei Jinar, eine Art Mischung aus Drache und Adler. Kira stieg auf eines der Wesen und sagte: "Kaleo und Urath auf einen, auf den zweiten Mireille und Aera, und Cecil kommt zu mir." Nachdem die Schüler aufgestiegen waren, hoben die Jinar mit gewaltigen Flügelschlägen vom Boden ab. Cecil hielt sich bei Kira fest und bemerkte sofort eine angenehme Wärme, die von seinem Meister ausging. Im selben Moment verdrängte er das Glücksgefühl, das nun in ihm aufstieg. "Was ist los?", fragte Kira und blickte über die Schulter zu Cecil zurück. Dieser erschrak. "Was... Was soll den los sein?!" Cecil glaubte ein Lächeln in Kiras Gesicht zu sehen. Aber diesen Gedanken vertrieb er. Noch nie hatte Kira gelächelt. "Hm... Nur so ein Gefühl.", meinte Kira und wandte sich wieder nach vorn. Zum Glück, dachte Cecil, der im selben Moment rot wie eine Tomate wurde. Er wusste selbst nicht, weshalb. Er schüttelte den Kopf und blickte auf die Landschaft, die sie überflogen, hoffend, dass die Röte in seinem Gesicht bald vergehen würde, genauso wie das Kribbeln in seinem Bauch. La'har Nathan hatte sich zu den anderen gesetzt, da Ashton und Raid sich weigerten, sie zu entfesseln. Er hatte den meisten die Knebel abgenommen. Nur Sakura und Tray hatte er nicht befreien wollen. Sakura, weil es ihm zu blöd war, und Tray, damit dieser nicht massenweise Schwachsinn reden konnte. Er wusste nicht mehr, wie lange er dort gesessen hatte. Niemand traute sich, ein Wort zu sprechen. Das war, weil Nathan einmal von einem der ihm unbekannten Vermummten ein Serail abbekommen hatte. Er hatte den Fehler gemacht und einen der anderen gefragt, ob sie nicht seinen Freunden die Fesseln abnehmen könnten. Er hatte während der Zehn-Minuten-Starre einmal Raid grinsen gesehen. Nathan hatte noch nie jemanden so boshaft sarkastisch grinsen sehen. Nach einer Weile hörte er ein leises Geräusch, das schnell lauter wurde. Es hörte sich an wie ein großer Vogel. Raid, Ashton und die anderen Vermummten, die im Bus etwas besprochen hatten, stürmten aus dem Fahrzeug und starrten in den Himmel. Nathan folgte ihrem Blick. Da war tatsächlich ein großer Vogel. Oder zumindest annähernd so etwas. Dieses Geflügel landete ein Stück von ihnen entfernt. Raid rannte schon in die Richtung, in der er die Wesen vermutete, während Ashton in den Bus stieg und irgendwelches Zeug holte. Die anderen Vermummten standen zuerst ratlos herum, dann holten sie sich aus dem Bus Waffen (die sie zuvor dort hinein geräumt hatten) und folgten schließlich Raid. Nathan war aufgestanden, um die Vögel besser sehen zu können. Als jetzt alle weg waren bis auf einen, schmiedete er schnell einen Plan. Mit Leichtigkeit überwältigte er den überraschten Ashton, als dieser wieder aus dem Bus stieg und befreite daraufhin seine Freunde, diesmal sogar Sakura und Tray. Dann führte er sie ins Dickicht des Waldes, der in entgegen gesetzter Richtung des Landeplatzes der Federviecher lag, und dort setzten sich die Freunde in einem annähernd runden Kreis hin und überlegten, was sie nun tun sollten. Den Bus nehmen und selbst weiterfahren? Schlechte Idee. Keiner wusste, wo sie hinmussten, und selbst wenn, hätte keiner gewusst, wie es dorthin geht. Sakura hatte sich etwas abseits gesetzt. Als Nathan zu ihr kam und sich neben ihr niederließ, sah sie ihn beleidigt an. "Ich wusste es. Oder nicht? Ich sagte gleich, dass wir nicht fahren sollten. Es ist Yohs Schuld. Er war nicht stark genug, uns zu beschützen. Und deine. Du hast mich dazu gebracht, in diesen verfluchten Bus einzusteigen.", murrte sie. "Es ist die Schuld von niemandem. Du meinst also, es sei Yohs Schuld, dass das passiert ist, weil er zu schwach war? Hättest du sie denn besiegen können? Ich denke nicht. Und meine Schuld war es also auch, ja? Wärst du lieber zu Hause geblieben? Wärst weiter schwach geblieben? Hättest dich von vorn nach hinten bedienen lassen?" "..." "Sakura!" Nathan rüttelte Sakura an den Schultern. "Das ist kein Leben, was du geführt hättest! Da hättest du genauso gut wie eine Hauskatze leben können!" Sakura schwieg immer noch. "Verdammt noch mal, Sakura! Hörst du mir überhaupt zu?!" Sakura stieß Nathan von sich weg. "Ja! Ich höre dir zu! Und trotzdem bin ich der Meinung, dass das alles deine Schuld ist!" Tränen traten in Sakuras Augen. Nathan legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sakura sah ihn durch ihre Tränen an. Dann warf sie sich in seine Arme. "Nathan! Deine Schuld... hörst du... Deine Schuld... alles..." Sie konnte nicht mehr weiter sprechen. Nur noch ein Schluchzen verließ ihre Lippen. "Sakura..." Kira hatte den Bus bald gefunden. Schnell landete er in der Nähe. Er sprang vom Jinar. Cecil kletterte etwas langsamer hinunter. "Beeilt euch! Sie sind auf dem Weg hierher!", rief Kira Mireille und Kaleo, welche die anderen beiden Jinar lenkten, zu. Kira fuhr herum. Er sah den ersten kommen. Er hatte rote Haare, sie leuchteten durch das Dickicht der Bäume. Kira war versucht, sein Schwert zu ziehen, dann überlegte er es sich aber anders und machte ein paar Serail hintereinander, so schnell, dass Cecil kein einziges erkennen konnte. Schon wurde der Rotschopf zu Boden gerissen. Sofort sprang er wieder auf und lief jetzt geduckt. Vor Kira war er aber auch so nicht sicher. Irgendwie gelang es dem Rothaarigen dennoch, auf die Lichtung zu gelangen, auf der Kira und Cecil standen. Der Rothaarige trat nach Kira und er hätte ihn sogar erwischt, doch Kira fing den Tritt mit einer Hand ab. Die andere war mit Serail beschäftigt. "Wer bist du? Warum hast du sie entführt?", fragte Kira, während die beiden weiterkämpften. "Ich heiße...", der Rothaarige kämpfte während er sprach genauso konzentriert weiter, "...Raid, und ich habe diese Kinder nicht entführt!" Kira blockte einen weiteren Angriff von Raid, als er sagte: "Sicherlich. Die sind freiwillig von ihrem Ausbilder weg und mit euch gekommen." Raid versuchte nun eine geschickte Schlag-Tritt-Technik. Er traf Kira sogar und dieser wurde von ihm weggeschleudert, auf Cecil zu. Kira wusste den Zusammenprall aber zu verhindern, indem er mit einer Hand den Boden streifte, sich damit drehte und schneller wieder festen Boden unter den Füßen hatte, als Cecil schauen konnte. Während Kira und Raid weiterkämpften, konnte Cecil nur daneben stehen und zusehen. Es regte ihn auf. Es regte ihn auf, dass er Kira nicht im Kampf beistehen konnte. Er ballte eine Hand zur Faust. Wenn er doch nur etwas stärker wäre... Wieder bekam Kira eine Attacke mit voller Wucht ab. Er taumelte kurz, raffte sich aber schnell wieder zusammen und zahlte es Raid doppelt so stark wieder zurück. Schnell formte er ein Serail, das Raid kurz lähmte, ganz kurz nur, doch es war lange genug für Kira, um ein neues Serail zu formen - Das Serail des Schmerzes. Sofort ging Raid ächzend in die Knie. Doch er hatte noch genug Kraft, um Kira am Fuß zu packen. Bevor Kira reagieren konnte, hatte Raid ihn weggeschleudert - Gegen einen Baum. Mit einem Stöhnen sackte Kira zusammen. Er stand zwar wieder auf, doch Raid stand schon wieder vor ihm. "Und das soll also der legendäre Kira sein - dass ich nicht lache!", spottete Raid und setzte zum Finalschlag an. Da wurde er plötzlich mit solcher Wucht weggestoßen, dass er glatt zu Boden fiel. Kira hob den Kopf und sah - Cecil! Seine Augen sprühten vor Zorn. Raid stand auf. "Der Kleine will es also auch mal versuchen? Na schön. Zeig mal, was du kannst." Raid machte eine provozierende Geste. Cecil holte tief Luft, dann stürmte er auf Raid zu. Er verpasste ihm, bevor Raid es verhindern konnte, einen Schlag links, dann rechts, noch mal links, wollte zum nächsten Schlag ansetzen, doch Raid hielt seine Hand fest. Mit seiner freien Hand verpasste Cecil Raid einen Kinnhaken, der ihn veranlasste, Cecil loszulassen. Nach weiteren drei Schlägen verpasste Cecil ihm einen solchen Tritt, dass Raid einige Meter weit geschleudert wurde. Cecil sprang ihm nach und wollte ihm die Füße weg schlagen, doch Raid sprang über Cecil hinweg und stand nun hinter ihm. Ein gewaltiger Tritt beförderte Cecil gegen den nächsten Baum. Raid hatte wirklich ein unglaubliches Ziel. Cecil stand sofort wieder auf und sprang Raid entgegen. Raid wollte ihm schon eine verpassen, doch Cecil packte im Sprung Raids Kragen, zog ihn nach unten und stampfte ihn wortwörtlich in den Boden. Cecil sprang weiter und wollte hinter Raid landen, doch dieser packte ihn an den Füßen und schleuderte ihn weg. Cecil krachte erneut gegen einen Baum (wie viel Ziel kann man haben?!) und sackte daraufhin zusammen. Raid ging langsam zu ihm. Er setzte wieder zum Finalschlag an. Diesmal wurde er ohne Berührung zu Boden gerissen. Er sah auf. Kira stand relativ erschöpft einige Meter entfernt und hatte ein Serail geformt. Raid rappelte sich auf. Da hörte er seine Kollegen kommen. "Jetzt seid ihr beide dran.", sagte er mit erhobenem Kinn. Kira hörte auch etwas. Einen landenden Jinar. Er grinste. "So wie ihr.", sagte er und wandte sich um. Mireille, Aera, Urath und Kaleo kamen angerannt. "Es tut uns Leid!", rief Aera. "Diese blöden Viecher wollten nicht so wie wir wollten!", fügte Mireille hinzu. "Hey, passt auf, da sind Feinde!", ermahnte Kaleo die beiden Mädchen und rannte zu Cecil, der inzwischen zwar wieder wach, aber unfähig, aufzustehen, war. Er half ihm auf. Kira wies Mireille an, Cecil mit zu einem Jinar zu nehmen und zurück ins Schloss zu fliegen. "Aber...!" "Nichts aber!", unterbrach sie Kira, "Das ist ein Befehl! Jetzt geh!" Mireille nickte und stützte Cecil. Dieser wollte aber ganz und gar nicht fliehen. "Master Kira! Werft ihn nicht zu Boden!", riet er seinem Meister. Kira schien zu lächeln (obwohl das eigentlich unmöglich war) und erwiderte: "Ich habe deinen Kampf gesehen, Cecil. Du hast dich gut geschlagen, wirklich. Aber jetzt geh." Cecil nickte und musste sich anstrengen, nicht zu lächeln. Dann ging er mit Mireille zu einem Jinar und erhob sich hoch in die Lüfte. Kira wandte sich Raid zu, der jetzt Unterstützung von vier anderen schwarz gekleideten Männern hatte. "Aera, du hältst dich zurück. Du greifst nur ein, wenn es wirklich nötig ist. Verstanden?" "Ja!", antwortete Aera. "Kaleo, du übernimmst zwei der schwarz gekleideten Männer dort. Urath, du die anderen zwei. Ich übernehme den Rothaarigen. Das ist der Gefährlichste." "Verstanden.", sagten Urath und Kaleo wie aus einem Mund. Da stürmten die vier vermummten Typen auch schon auf sie zu. Kira sprang über sie hinweg und formte im Laufen ein Serail. Raid wurde zu Boden geworfen. Kira trat ihm in die Hüfte, sodass Raid weggeschleudert wurde. Kira lief ihm nach und verprügelte ihn regelrecht. Bis Raid Kira zu fassen bekam und ihn mit voller Wucht über sich selbst zu Boden schleuderte. Kira sprang sofort wieder auf und kämpfte weiter. Kaleo hatte keine Probleme damit, zwei der Vermummten auf Trab zu halten. Er wich einem aus, der daraufhin in den anderen rannte. Kaleo fand das ganze sehr amüsant. Urath dagegen hatte ganz schön zu kämpfen, nicht besiegt zu werden. Er schlug den einen, da bekam er etwas vom zweiten ab, knöpfte er sich den zweiten vor, erwischte ihn der erste. Er war schon richtig verzweifelt. Kaleo hatte einen der Männer ohnmächtig geschlagen und jagte den anderen jetzt durch den ganzen Wald. Da entdeckte er einen Reisebus. Es war der, den er von oben gesehen hatte. Er trieb den Vermummten darauf zu. Dort angekommen, entdeckte er aber nirgendwo die anderen Schüler. Er trat den Typen gegen den Bus, sodass dieser ohnmächtig zusammensackte und eine Beule im Bus hinterließ. Kaleo untersuchte das Gelände daraufhin langsam und vorsichtig. Er entdeckte einen Typen, der scheinbar zu seinen Gegnern gehörte, ohnmächtig vor dem Buseingang liegen. Er überlegte. Wenn dieser Typ aufwachte, würde er ihnen Ärger machen. Kaleo nahm eines der Schwerter, die am Boden lagen. Er setzte es an die Kehle des Typen. Sollte er oder nicht? Wahrscheinlich würde Kira ihn belohnen. Immerhin hatte er einen Feind besiegt. Dieser Gedanke... Der an die Belohnung... Der brachte Kaleo dazu, es wirklich zu tun. Er stach zu. Kaum war der Typ tot, ließ Kaleo erschrocken das Schwert fallen. Er hatte es wirklich getan. Er wich vor der Leiche zurück. Er hatte noch niemals jemanden getötet. Er drehte sich von dem toten Körper weg und lief los. Kira hatte gerade wieder einmal einen mächtigen Schlag einstecken müssen. Er wankte. Doch er riss sich zusammen und formte das Serail des Schmerzes. Raid sträubte sich mit jedem Muskel dagegen, zu Boden zu gehen. Bevor er es sehen konnte, hatte er einen starken Schlag von Kira abbekommen. Er wurde weiter verprügelt, bis er schließlich am Boden lag und schwer atmend zu Kira hochsah. Kalt sah dieses halb von der Maske verdeckte Gesicht zu Raid hinunter. "...bitte... Verschone mich..." flehte Raid. Es war völlig gegen seine Natur, doch er wusste, dieser Mann würde ihn töten, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Kira beugte sich zu ihm hinunter. Er legte seine Hand in Raids Nacken. Dieser wusste überhaupt nicht, was nun wieder mit diesem verrückten Kerl los war. Doch er spürte eine warme Hand im Nacken. Wie lange war es her, dass er so etwas gespürt hatte? Da wurde Raid plötzlich ohnmächtig. Kira hatte auf eine spezielle Stelle Druck ausgeübt, was ihn sofort ohnmächtig machte. Kira richtete sich mit einem tiefen Atemzug auf. Es war geschafft. Nun musste er nur noch die Schüler finden. Da hörte er einen Schrei. Urath lag am Boden, die beiden Vermummten über ihm. Scheinbar überlegten sie, wie sie ihn am besten umbringen könnten. Kira lief so schnell er konnte zu den beiden. Mit einem gewagten Sprung trat er beide Vermummten auf einmal zu Boden, und konnte sogar noch sanft landen. Er zog Urath hoch. "Master... Es... tut mir... Leid...", keuchte Urath. "Sei still! Bleib hier, verstanden? Ich werde..." Kira wurde unterbrochen, als die Vermummten wiederkamen und ihn angriffen. Bevor Kira irgendetwas tun konnte, wurden die beiden von einem Serail zu Boden geworfen und so fest in den Boden gedrückt, dass ihre Augen ganz rot wurden. Kira sah sich um, sah aber niemanden. Die beiden Vermummten schrieen kurz auf, dann blieben sie bewegungslos liegen. Das Serail hatte sie getötet. Jemand sprang da plötzlich direkt vor Kira von einem Baum herunter. Kira trat einen Schritt zurück, Urath deckend. Der Jemand, der nun vor ihm stand, sah nicht aus wie jemand der Uzumakis. Aber er wusste auch, dass es niemand von den Uchihas sein konnte. Sonst hätte er ihn gekannt. "Wer bist du?", fragte Kira sofort. "...jemand, der in den Schatten dieser Welt sein Dasein fristet." "Was meinst du damit? Wie ist dein Name?" "...mein Name... ist vor langer Zeit in der Finsternis verschwunden." "Was soll das?!" Kira war nun wütend. Der Typ schob Kira zur Seite und packte Urath am Hals. Er hob ihn hoch. "Was tust du da?!" Kiras Wut wich Sorge um Urath. "Alte Rechnungen begleichen... Ja... Rache... Das ist meine Aufgabe..." Uraths Augen wurden nun auch rot. "Lass ihn los!" Der Fremde dachte gar nicht daran. "Lass ihn los!!", wiederholte Kira mit mehr Nachdruck. Der Fremde wartete noch eine Weile, dann warf er Urath weg wie ein Stück Abfall. "...Es ist mein Auftrag." "Was?! Was ist dein Auftrag?!", fragte Kira, jetzt vollends wutentbrannt. "...Rache.", erwiderte der Fremde. Dann sprang er in die Baumkrone und war verschwunden. Kira dachte nicht lange über diesen Typen nach, er lief zu Urath und kniete sich neben ihn. Er tastete nach dem Puls seines Schülers. Ein paar Sekunden später stand er mit gesenktem Kopf auf. Aera kam angelaufen. "Master! Was ist mit Urath?", fragte sie, als sie ihren Kollegen am Boden liegen sah. "...er wurde umgebracht." Aera schlug die Hände vors Gesicht. "A-Aber...!" "Ich werde seinen Mörder noch erwischen, keine Sorge.", Kiras Stimme war emotionslos und kalt, als er das sagte. "M-Master..." Kira drehte sich von ihr weg. Da entdeckte er in einiger Entfernung den Bus stehen, den er aus der Luft gesehen hatte. Er achtete nicht auf Aeras Fragen und ging schnellen Schrittes dorthin. Er sah Ashton am Boden liegen und sah, dass er erstochen worden war. Das Schwert lag blutbefleckt daneben. Kira sah ins Dickicht, das gegenüber der Lichtung lag, auf der er gelandet war. Dann beschloss er, sich dort umzusehen. Kaleo war ja auch hier irgendwo am Kämpfen gewesen. Kaleo war in den Wald gelaufen, in dem Nathan und die anderen sich versteckt hatten. Er lief und lief, wollte nichts mehr sehen, hören oder fühlen. Er fühlte sich schuldig. Er wusste, dass es nicht richtig gewesen war, diesen Typen umzubringen. Er stoppte plötzlich. Unweit von ihm saßen zwei Duzend Leute. Er erkannte sie gleich als die vermissten Schüler. Er wartete ab, was sie tun würden. Immerhin galten sie als vermisst. Sakura hatte sich wieder beruhigt und jetzt saßen sie und Nathan nebeneinander an den Baum gelehnt am Boden. "...alles in Ordnung?", fragte Nathan nach einer langen Stille. Sakura nickte bloß. "Es... tut mir Leid.", sagte sie leise. "Was?" "...es ist niemandes Schuld, dass das alles passierte. Ich hätte nicht dir die Schuld geben dürfen." Nathan lächelte mild. "Ach, ist schon okay." Kira war am Waldrand angekommen. Er ging schnellen Schrittes durch das Dickicht, als er zwei Leute an einem Baum sitzen sah. Er schlich näher. Da erhob sich einer der beiden. Nathan stand auf. "Gehen wir zu den anderen.", sagte er. Sakura nickte. Gerade als sie aufstehen wollte, sah sie einen Schatten in einiger Entfernung. "Nathan! Dort ist jemand! Hinter dir!", flüsterte sie erschrocken. Nathan drehte sich nicht um. "Ganz ruhig.", versuchte er, Sakura zu beruhigen. "Was? Aber dort ist jemand! Wenn es jetzt einer von den komischen Typen ist?" Nathan wiederholte sich: "Ganz ruhig. Ich werde dich beschützen." Sakura sah Nathan an, der den Kopf abgewandt hatte. Kira hatte sofort gemerkt, dass er entdeckt worden war, als er den Gesichtsausdruck des Mädchens sah, das noch immer am Boden saß. Er formte sicherheitshalber ein Serail, sodass er nur eine einzelne Handbewegung machen musste, um das Serail zu aktivieren und den Angreifer zu lähmen. Der Aufgestandene kam langsam näher. Kira machte sich bereit. "Wer bist du?", fragte der Typ da. "...die Frage ist, wer du bist.", erwiderte Kira. "Du bist hier der Verfolger, wer bist du?", meinte der Typ trotzig. "Du hast es ja nicht anders gewollt...", meinte Kira und beendete sein Serail. Der Typ wurde von einer unsichtbaren Kraft zu Boden gezerrt. Da sprang das Mädchen auf und rief: "Nathan!!" Kira stockte. War das etwa der Prinz der Uzumakis? Nathan rappelte sich stöhnend wieder auf. "Geh weg, Sakura! Das ist MEIN Kampf!" Der Typ, der ihn scheinbar angegriffen hatte, trug eine metallene Maske, die sein halbes Gesicht verdeckte. Er schien stutzig. "Was ist denn plötzlich? Lust am Kämpfen verloren?", provozierte Nathan. Der Typ schüttelte ungläubig den Kopf. Dann kam er näher. "Du... bist nicht zufällig Nathan Uzumaki, oder?", fragte er. Nathan sah ihn etwas perplex an. "Wer will das wissen?", dachte Nathan, einen perfekten Weg gefunden zu haben, den Namen des Typen herauszufinden. Die Neugier des anderen zu seiner Schwäche machen - das hatte ihm sein Bruder Lai beigebracht. "Hm... Geschicktes Manöver... Prinz." Nathan hätte sich ohrfeigen können. Eine solche Frage fassten die meisten rhetorisch auf - und gaben erst recht keine Antwort. "Aber wegen diesem äußerst gut überlegten Plan Eurerseits, Prinz, werde ich Euch meinen Namen auch preisgeben." Kira musste beinah lächeln. "Ich heiße Kira." "Komischer Name.", stellte Nathan fest. Kira griff nach Nathans Arm. "Kommt, Prinz, ich habe Befehl, Euch zum Schloss zu geleiten." "Aber diese Typen...!" "Sie sind außer Gefecht gesetzt.", erklärte Kira knapp. "...? Aber... Yoh wurde von ihnen mit Leichtigkeit besiegt...", meinte Nathan, während sich in ihm eine Sperre löste, was ihn langsam mit Kira mitgehen ließ. "Er war auch allein. Wir waren zu dritt." "Ah..." Nathan schwieg. Da ging plötzlich Sakura neben ihm her. "Und mich hättest du hier gelassen oder wie? Und was ist mit den anderen?", regte sie sich auf. Da blieb Nathan stehen. "Sie hat recht.", sagte er zu Kira, "Ich kann die anderen nicht hier lassen." Da sah Kira Sakura das erste Mal richtig in die Augen. Sakura wurde irgendwie anders, als sie die dunklen Augen von Kira auf sich ruhen spürte. Dann drehte Kira sich wieder von ihr weg und ging weiter, Nathan mit sich ziehend. "Wenn ich mich nicht irre, müsste einer meiner Schüler bei ihnen sein und sie demnach auch zurückbringen. Also keine Sorge." Daraufhin schüttelte Sakura den Kopf, um diese ihr fremden Gedanken herauszuschütteln. Dann folgte sie Nathan und Kira auf die Lichtung, auf der immer noch zwei Jinar warteten. Kaleo hatte eine Weile gewartet, doch die Teens schienen nichts zu tun. Da entschied er, zu ihnen zu gehen. Es war Riku, der ihn als erstes entdeckte und aufsprang. "Wer bist du?!", fragte er alarmiert. Immerhin waren seiner Meinung nach noch immer die vermummten Typen in der Nähe. "Ich gehöre nicht zu denen, die euch entführt haben.", sagte Kaleo nur, woraufhin sich die meisten etwas beruhigten. "Ich bin Kaleo. Und ihr seid die Schüler, die ins Schloss der Uchihas fahren sollten?" Riku nickte. Er war seit Yohs Abwesenheit stumm zum Anführer geworden. "Gut. Dann kommt jetzt mit." Die restlichen Schüler standen auf und waren schon bereit, mitzugehen. Nur Akusa, Vince, Kaze und Ren blieben stehen. "Was ist mit euch? Wollt ihr etwa hier bleiben?", fragte Kaleo. "...Nathan und Sakura. Sie sind weggegangen. Wir können nicht ohne sie gehen.", sagte Ren betrübt. Kaleo grinste. "Kein Problem. Mein Master wird sie schon längst gefunden haben.", versprach er. "...sicher?", fragte Kaze. Kaleo nickte. Da kamen auch die vier Ungläubigen mit. Kaleo führte sie auf die Lichtung, auf der die Jinar warteten. Auf der Lichtung erwartete sie bereits Kira mit Nathan und Sakura. Nach ein paar Wortwechseln zwischen Nathan und Riku stiegen dann Kaleo, Tray, Yohjin, Reino und Hiro auf einen Jinar, Aera lenkte den zweiten mit Rei, Kami, Samuel und Raphael. Das hieß, Kira würde mit Vince, Haku, Jaeia, Krad, Shroi, Akusa, Nathan, Sakura, Madoushi, Dark, Mikael, Riku, Kaze, Leif, Kefka, Fuuma, Lee, Duo, Anne und Sara im Wald bleiben. "Schickt ein paar Jinar her. Sechs, wenn ich mich nicht verzählt habe. Und Kaleo, berichte dem König, was geschehen ist." Kaleo mochte es nicht, dass ,berichten' sich so ähnlich wie ,beichten' anhörte. Dennoch nickte er. "Natürlich, Master." Damit hoben die Jinar ab und flogen davon. Kira wandte sich an die Schüler. "Ihr bleibt hier auf der Lichtung, wo ich euch sehen kann. Wer weiß, wann noch mehr solcher Leute auftauchen." Die Tenns nickten und verteilten sich in Cliquen auf der Lichtung, nur Sakura, Nathan, Riku, Akusa und Vince blieben bei Kira. Sakura, weil irgendetwas an Kira sie faszinierte, und sie wollte herausfinden, was das war. Nathan, weil er Sakura nicht allein lassen wollte. Riku und Akusa wollten bei Nathan bleiben, und Vince waren die anderen einfach zu laut. Anne, Leif und Sara hatten sich zusammengesetzt, sowie Kaze mit Mikael, Dark, Shroi, Madoushi, Krad. Die dritte Clique bestand aus Lee, Duo und Fuuma, und letzte war die vierte Clique, die sich am weitesten von Kira entfernt hatte, am lautesten war und aus Haku, Jaeia und Kefka bestand. Nathan ließ sich erschöpft nieder. Der ganze Tag war relativ anstrengend gewesen, obwohl er im Bus geschlafen hatte, und dann hatte er auch noch mit einem Serail Bekanntschaft machen müssen. Sakura setzte sich neben ihn. "Alles okay?" Nathan seufzte. "Na ja. Es geht so. Und selbst?" Inzwischen saßen Akusa, Vince und Riku auch neben den beiden. Kira war auf Distanz gegangen und hielt Ausschau nach irgendetwas Verdächtigem. "Könnte besser sein, ehrlich gesagt. Aber das wird schon wieder." "Jammern hilft jetzt auch nichts. Wir sind ja bald im Schloss. Dann ist alles wieder in Ordnung.", meinte Riku. Akusa nickte. "Stimmt." Plötzlich stand Kira hinter ihnen: "Gar nichts ist in Ordnung! Einer meiner besten Schüler wurde getötet! Ein Fremder hat ihn ermordet und weggeworfen, als ob er bloß ein Stofftier gewesen wäre! Ein zweiter, ein noch talentierterer, der für mich wie ein Sohn ist, wurde schwer verletzt! Und dann soll einfach alles wieder in Ordnung sein!?" Kira konnte nicht weiterreden. Sein Hals war wie zugeschnürt. Nathan, Akusa, Vince, Riku und Sakura sahen ihn mitleidig an. Kira wandte sich ab. "Wehe, einer von euch sagt wieder etwas in der Art...", murmelte er noch, bevor er wieder auf seinen ,Wachposten' ging. "Sind diese vermummten Typen so böse?", fragte Sakura leise. "Ich glaube nicht, dass es die Vermummten waren.", meinte Riku, nicht lauter als Sakura. "Wer sonst?", fragte Akusa. "Die Finsternis.", mischte sich Vince ein. "Was?", fragte Nathan. "Es gibt eine Art Organisation hier in der Nähe. Sie hat zwei Anführer. Ihre Namen wissen nicht einmal Mitglieder der Organisation.", erklärte Vince. "Woher weißt du, dass es diese Organisation gibt?", fragte Sakura. "...mein Vater... wurde von ihnen ermordet.", sagte Vince ganz leise. "Oh... Das tut mir Leid.", entschuldigte sich Sakura. "Schon gut.", beschwichtigte Vince, "Es ist erstens lange her, und zweitens werde ich mich ohnehin an dieser Organisation rächen." "Hat diese Organisation auch einen Namen?", wollte Akusa wissen. "Soweit ich weiß, war Yami ihr Name." "Warum machen die so was?", fragte Sakura, ihre Stimme war nicht mehr als ein Hauch. "Mein Vater war dabei, einen Friedensvertrag zwischen den Uzumakis und den Uchihas herbeizuführen. Wenige Tage bevor er seine Idee König Ruto vorlegen konnte, beseitigte ihn Yami.", erzählte Vince weiter. "Und...", begann Riku, wurde aber vom Geräusch mehrerer großer Flügel unterbrochen. Kira kam zu ihnen. "Die Jinar sind da.", berichtete er. Kurze Zeit später waren auf der Lichtung sechs Jinar mit jeweils einem Soldaten der Uchihas als Lenker gelandet. Kurzerhand teilte Kira die Schüler auf die Wesen auf: Auf dem ersten nahmen Leif, Sara und Anne Platz, den zweiten belegten Dark, Krad, Mikael und Vince, auf den dritten stiegen Madoushi, Shroi, Kaze und Fuuma, den vierten bekamen Haku und Jaeia, den fünften besetzten Lee, Duo, Kefka und Akusa und auf den letzten kletterten Sakura, Nathan und Riku. Kira wies den Lenker des sechsten Jinar an, sich zu Haku und Jaeia zu setzen. Dann sprang er auf den letzten Jinar und wies die drei Schüler an, sich gut festzuhalten. Daraufhin hoben alle sechs der Wesen mit einem mächtigen Flügelschlag vom Boden ab und flogen in Richtung des Schlosses der Uchihas. ---|---|--- ja, das war Kapitel nummero 3. jetz wirds langsam ernst mit den beiden ^^ ratet mal wen ich meine... hehe... ^^ das nächste Kapitel ist am hochladen. ich hoffe, dass ihr die andern kapitel auch noch lest und mir fleißig kmmis schreibt!! thanki, euer Kadaj Kapitel 4: Wie aus Blond Rot wird --------------------------------- Na'tir Kaleo hatte, kaum dass er gelandet war, Aera angewiesen, die Schüler in ihre Quartiere zu bringen, und war danach gleich zum König gegangen. "Mein König. Großmeister.", begrüßte Kaleo seine Gebieter und kniete sich gesenkten Hauptes auf den Boden. "Berichte.", befahl Hatake. "Wir haben die Schüler gefunden. Ein Teil wird gerade in die Quartiere gebracht, der andere Teil wird bald eintreffen. Master Kira ist bei den anderen Schülern geblieben und hat mich und einen anderen Schüler hierher geschickt, um Euch Bericht zu erstatten." "Das ist eine erfreuliche Nachricht. Entferne dich.", sagte Kitsuii. Kaleo verbeugte sich beim hinausgehen noch einmal, dann rannte er zurück zu den Jinar am Himmelsdrachentor. Er wies ein paar Soldaten an, mit sechs ihrer Jinar zu Kira zu fliegen und beschrieb ihnen den Weg. Dann ging er in die Trainingshalle, um den anderen Schülern, besonders Cecil, Entwarnung zu geben. Irgendwo in der Luft Hinter Kira saß Sakura, dahinter Nathan und als letztes saß Riku. Sakura hielt sich an Kira fest und seit dem ersten Moment ihrer Berührung hatte sie die unglaubliche Wärme seines Körpers gespürt, welche irgendetwas in ihr in Aufruhr brachte. Dazu kam noch das Gefühl, welches Nathans ,Umarmung' in ihr auslöste. Ihr Herz schlug jedenfalls wie wild. "Wir sind gleich da, keine Angst.", hörte Sakura Kira sagen. "Ich habe keine Angst.", sagte Sakura schnell. Kira sah über die Schulter zu ihr zurück. "Wieso ist dann dein Griff fester geworden?" Als Sakura keine Antwort gab, wandte sich Kira wieder nach vorn. Zum Glück sah keiner, wie rot sie plötzlich geworden war. Kurze Zeit später landeten die sechs Jinar am Himmelsdrachentor des Schlosses. Kira sprang als erstes ab, da den neuen Schülern, inklusive Nathan, ziemlich schlecht geworden war und sie deshalb keine schnellen Bewegungen machen konnten. Kaum war Kira auf dem Boden, hörte er auch schon, wie zwei Leute synchron "Master Kira!!!" schrieen. Er sah zum Tor. Cecil kam herausgehumpelt, fast komplett in Verbänden versteckt. Kira musste wieder fast lächeln. Er ging Cecil entgegen. Gerade, als er einen Meter vor ihm war, stürzte Cecil, weil seine Beine einfach nachgaben. Kira fing ihn auf. "Master! Geht es Euch gut? Habt ihr Raid besiegt?" Kira lächelte nun doch, obwohl Cecil wieder dachte, er hätte sich geirrt. "Ich bin okay. Und ja, ich habe ihn besiegt.", antwortete Kira und half Cecil wieder auf die Beine. Da kam der zweite Schreihals angerannt. Es war ein kleines Mädchen, vielleicht acht Jahre, das sich sofort an Kiras Fuß klammerte. "Kira! Alles okay? Papa sagte mir, dass du weggeflogen bist! Als dann Leo kam, hab ich solche Angst bekommen! Was hast du gemacht?", quietschte sie. Kira hob die Kleine hoch und hielt sie im Arm wie ein Baby. "Aber Linoa, wegen mir brauchst du dir doch keine Sorgen machen. Du weißt doch, dass ich jeden besiegen kann.", sagte er mit sanfter Stimme. Linoa begann zu kichern. "Stimmt. Hab ich ganz vergessen." Kira ließ sie wieder auf den Boden und drehte sich zu den neuen Schülern um. "Kommt mit. Ich bringe euch in eure Schlafräume." Die Schüler mussten sich gegenseitig stützen, weil ihnen so übel war, aber sie folgten Kira. Nach einigen dämmrigen Gängen blieb Kira stehen und deutete auf eine Tür. "Hier ist es. In diesem Zimmer werdet ihr während eurer Ausbildung schlafen." Er öffnete die Tür und die Schüler traten ein. Kira hielt Nathan fest, als dieser auch hineingehen wollte. "Prinz, wollt ihr lieber in einem eigenen Zimmer schlafen?", fragte Kira so höflich wie nur möglich. "Ist schon okay, ich schlafe hier bei den anderen.", damit ging Nathan ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. "Habt Ihr etwa... Angst? Prinz?", murmelte Kira mehr zu sich selbst als zu jemand anderem, dann ging er durch ein paar andere Gänge in die Trainingshalle. Dort angekommen, entdeckte er nur eine Person. Sie stand mitten in der Halle und bewegte sich nicht. Kira wunderte sich, warum die Schüler nicht trainierten, dann sah er auf die Uhr und stellte fest, dass es bereits Trainingsende war. Damit wollte er gehen. Da rief die Gestalt in der Mitte der Halle seinen Namen. Kira wandte sich um und wollte schon mahnend etwas sagen, da derjenige nicht ,Master Kira', sondern nur ,Kira' gerufen hatte. Doch die Person hatte sich umgedreht und man sah jetzt seine schwarzen Haare, die sein Gesicht zum Teil verdeckten, und seine roten Augen, die einen eigenartigen Glanz hatten. Kira stockte. Er erkannten diesen Typen nicht als einer seiner Schüler wieder. "Wer bist du?", fragte er deshalb. Der Typ schien ein Lachen zu unterdrücken. Er antwortete nicht, sondern zog ein Kunai unter seinem dunklen Mantel hervor. Kira musste lächeln. Dann nahm er das Schwert mit dem Kristall am Griff, das immer noch in seinem Gürtel steckte, und richtete es mit einer Hand auf den Typen. "Du willst doch nicht wirklich gegen mich kämpfen, Kira, oder?", provozierte der Typ. "Für dich immer noch Master.", meinte Kira so ruhig wie möglich. Der Typ grinste kurz schief, dann hob er das Kunai und ein heißer Kampf entbrannte. Ein heißer, aber auch kurzer Kampf. Der Typ war schnell, extrem schnell, und in einem seiner vielen Hiebe streifte das Kunai das Befestigungsband von Kiras Maske. Kira wehrte sich tapfer, doch am Ende schlug ihn der Unbekannte mit einem gewaltigen Hieb zu Boden und legte Kira das Kunai an den Hals. Kira konnte es nicht glauben. Er hatte versagt. Sein Gegner war geschwächt, okay, aber dennoch hatte er verloren. Das Kunai war fest an Kiras Hals gepresst, eine dünne Blutspur umrandete die oberflächliche Schnittwunde. "...was hast du jetzt vor... Master?", fragte der Typ grinsend. "..." Kira schwieg. Nicht nur, weil er zu erschöpft war, auch nicht, weil ihm bei jedem Wort, das er sprach, das Kunai die Wunde vergrößern würde, sondern weil ihm der Gedanke an ein Gespräch mit seinem Demütiger nicht zusagte. Der Typ wartete scheinbar auf eine Antwort. "Was denn? Hat Master Kira keine Lust, mit mir zu reden? Dabei sind wir doch fast Geschwister... Wie gemein.", der Typ war so sarkastisch wie er nur sein konnte. Gerade, als Kira dachte, dass es nicht mehr schlimmer werden konnte, kam Cecil in die Halle gehumpelt. Als der Typ Cecil sah, wandte er sich noch kurz an Kira: "Wir werden uns wiedersehen.", dann sprang er hoch, in die Schatten der Decke, und verschwand. Cecil lief zu Kira, der immer noch am Boden lag. "Master!" "..." "Was ist passiert, Master?" "...dieser Typ... er... kämpft besser... als ich...", flüsterte Kira, nicht in der Lage, lauter zu sprechen. "Was? Besser... als Ihr?", fragte Cecil ungläubig. Kira versuchte, zu nicken, daraufhin schmerzte ihn seine Wunde am Hals aber mehr und er fiel stöhnend zurück. Cecil kniete sich neben ihn und hob seinen Kopf hoch, um ihn sich auf den Schoß zu legen. "Cecil... Er wird... wiederkommen... Bald sogar... Ich kann... euch nicht vor... ihm... beschützen..." Kiras Stimme war ein besorgtes, leises Flüstern. Cecil beugte sich näher zu Kira hinunter, um ihn besser zu verstehen. Dabei kam er dem Gesicht seinem Meisters so nahe, dass beide den Atem des anderen spüren konnten. Cecil konnte das Wärmegefühl, das dabei aufstieg, nicht unterdrücken. "...es tut mir... Leid...", hauchte Kira. "Aber es braucht Euch nichts Leid tun, Master!", erwiderte Cecil. Kira lächelte. Da löste sich das Band und die Maske rutschte von Kiras Gesicht. Schnell wollte er das Gesicht wegdrehen, damit Cecil es nicht sah, doch Cecil drehte ihn wieder zu sich. Er erschrak. Er sprang auf, Kira fiel mit einem Schmerzbedingten Stöhnen zurück auf den Boden. Die Augen weit aufgerissen, starrte Cecil Kira an. Das Wärmegefühl wich irrsinniger Hitze, und man sah es an seinen Augen, dass er nicht unbedingt negativ erschrocken war. Trotzdem drehte er sich um und lief aus der Halle, bevor Kira etwas erklären konnte. Nachdem Cecil weg war, blieb Kira noch eine kurze Weile liegen, um sich zu sammeln und den Schmerz zu verdrängen, dann rappelte er sich langsam wieder auf. Er klopfte sich die Erde von der Kleidung (die Halle war mit Erde bedeckt, um optimalen Kampfuntergrund zu schaffen) und hob dann die Maske auf. Er sah sie lange an, dann knotete er das Band wieder zusammen und legte sie sich an. Schließlich, nach einer Weile, in der er zögerte, folgte er Cecil. Cecil rannte durch die abgedunkelten Gänge, halb lächelnd, halb weinend, und wusste nicht, wie er diese Hitze vertreiben sollte. Seit er sich so tief zu Kira gebeugt hatte, rumorte in seinem Inneren alles. Tausende Schmetterlinge flogen in seinem Bauch, er konnte keinen einzigen klaren Gedanken fassen und sein Herz schlug wie wild. Seit er hier aufgenommen und Kiras Schüler geworden war, hatte er dieses merkwürdige Gefühl gehabt, jedes Mal wenn er an ihn gedacht oder ihn gesehen hatte. Und seither hatte er sich gewünscht, sein Gesicht zu sehen. Einmal hatte er gegen ihn gekämpft, das war in seiner Anfangsphase im Schloss gewesen. Wie töricht er doch gewesen war, hatte er doch ernsthaft geglaubt, seinen Master schlagen zu können. Das Resultat war, dass er am Boden lag und Kira neben ihm hockte, mit einem Dolch in der Hand, den er an Cecils Hals gelegt hatte. Kira hatte sich über Cecil gebeugt und ihm an den Augen abzulesen versucht, was er nun tun würde. Da war Cecil kurz davor gewesen, seinem Master die Maske vom Gesicht zu reißen. Zum Glück war, bevor er das tun konnte, Kira aufgestanden und hatte ihn gemahnt, nicht mehr so eingebildet zu sein. Wie recht Kira gehabt hatte - am Anfang war Cecil sehr eingebildet gewesen und war frech zu allen Ausbildern gewesen. Aber nach diesem Kampf war er plötzlich ganz anders geworden. Er war ergeben und demütig geworden, vor allem gegenüber Kira. Als er jetzt durch diese Gänge lief, kam ihm dieser Tag in den Sinn, und jetzt wusste er, was ihn zu diesem Wandel bewegt hatte: Das erste Mal hatte ihm Kira aus kurzer Entfernung in die Augen gesehen. Der pure Gedanke an diesen Blick ließ Cecil erschaudern. Er war im Hofgarten angekommen und lehnte sich erschöpft an die Wand. Es regnete. Cecil hob den Kopf und ließ mit geschlossenen Augen den Regen die Hitze aus seinem Gesicht waschen. Er öffnete die Augen und blickte in den Himmel. Langsam neigte sich die Sonne zum Horizont und der Himmel war eine Mischung aus Orange- und Rottönen. Der Regen versiegte. Wie verzaubert sah Cecil das rötlich gefärbte Tetra-Gebirge an. Er merkte nicht, wie viel Zeit inzwischen vergangen war. Er merkte nicht einmal, dass sich Kira leise neben ihn stellte. Erst als Cecil sich letztendlich zum Gehen wandte, sah er ihn. "Ah... Master...", stotterte Cecil und sofort kehrte die Hitze und das Kribbeln zurück. "Cecil...", begann Kira. Er schien zu überlegen, wie er es ausdrücken sollte. "...vergiss es bitte. Vergiss alles, was in der letzten Zeit geschehen ist. Den Typen, die Maske... das dahinter. Einfach alles." Cecil wandte den Blick ab, blieb wieder am Tetra-Gebirge hängen. "...Ich fürchte... das kann ich nicht.", erwiderte er schließlich. Er spürte Kiras Blick auf sich, doch er erwiderte ihn nicht. Er erwartete ein Serail, zur Bestrafung. Doch nichts dergleichen geschah. "...ich bitte dich... vergiss es.", wiederholte Kira. Cecil schüttelte den Kopf. Eine Weile schwiegen beide. Dann drehte sich Cecil energisch zu Kira um, Tränen standen in seinen Augen. "Wie könnte ich jemals dieses wunderschöne Gesicht vergessen?!", rief er mit tränenerstickter Stimme. Da sah er Kiras Augen. Ein tiefes Leid lag in ihnen. "...Master, was ist los?", sagte er, nun sehr leise. Kira wandte sich ab und wischte sich schnell über die Augen. "Master!" Kira reagierte nicht. Schließlich liefen die Tränen aus Cecils Augen und über seine Wangen, um dann mit einem leisen Geräusch auf den Boden zu fallen. Erst da sah Kira über die Schulter zurück. Cecil wusste nicht, wie ihm geschah. Sein Master hatte sich umgedreht und hatte ihn in den Arm genommen. Jetzt fühlte er Kiras Tränen auf seine Schulter tropfen. "...Master...!" "Ich... trage die Maske nicht zum Spaß.", flüsterte Kira schließlich nach scheinbar endlosen Momenten. "...es war... kurz nachdem mich König Kitsuii aufgenommen hatte... ich war noch sehr jung und unerfahren - und viel zu übermütig. Ich geriet in einen Streit mit Großmeister Kakashi. Damals war er erst Master, und ich sein Schüler. Wir kämpften gegeneinander." Kiras Tränen versiegten, aber Cecil konnte deutlich den Schmerz in seiner Stimme hören. "...er besiegte mich natürlich. Nach dem Kampf war ich so wütend... so... unglaublich wütend... auf den Großmeister... dass er durch meine hinterlistige Attacke... ein Auge verlor. Daraufhin verfluchte... und bestrafte man mich... und ließ mich diese Maske tragen. Seither durfte ich sie niemals in Gegenwart einer anderen Person abnehmen..." Kira holte einmal tief Luft. Die Geschichte schien noch nicht zu Ende zu sein. Und doch schwieg Kira. Er wollte es nicht erzählen. Zu viele schmerzliche Erinnerungen hafteten daran. Kira erwartete, dass Cecil weggehen und ihn nicht mehr als seinen Master anerkennen würde, verständlich wäre es nach dieser Geschichte. Doch Cecils Reaktion war nur eine erwiderte Umarmung. "Master..." Kira war überrascht, eine solche Anrede immer noch zu hören. "...das alles ist lange her. Mich braucht Ihr auf keinen Fall um Vergebung bitten - Ihr seid und bleibt mein Master... für immer." Eine letzte Träne lief über Kiras Wange, eine Träne der Dankbarkeit. Er löste sich aus Cecils Umarmung und legte ihm die Hände auf die Schultern. Er sah ihn daraufhin lange mit unergründlichem Blick an. "Du... bist weitaus weiser als ich es damals war.", sagte er schließlich. Cecil lächelte. Am liebsten hätte er seinem Master den wahren Grund für seine Worte gestanden, doch er wagte nicht, die paar Worte auszusprechen, die es ausgedrückt hätten. Deshalb legte er nur den Kopf schief und lächelte weiter. Kira ließ Cecil schließlich los. "Die Sonne ist untergegangen. Es wird bald Abendessen geben. Gehen wir zurück.", meinte Kira. Cecil nickte und der Master und sein Schüler gingen ins Schlossinnere. Während sie durch die dämmrigen Gänge gingen sagte Kira nach eine Weile Stille plötzlich leise: "Ich würde es vorziehen, wenn du niemandem etwas erzählst. Besonders nicht die Sache im Hofgarten." Bevor sich Cecil zu Kira drehen konnte, um zu antworten, war er weg. Cecil sah sich um, konnte seinen Master aber nirgendwo entdecken. Mit nachdenklichem Blick schlurfte er weiter, in Richtung Schlafräume. Er wollte sich vor dem Essen noch umziehen, da er völlig durchnässt war. Als er die Tür öffnete, schallte ihm sofort lautes Gelächter entgegen. Die neuen Schüler schmissen scheinbar eine Willkommensparty für sich selbst. Cecil stemmte die Hände in die Hüften und schrie so laut er konnte: "RUHE!!!" Sofort verstummten jegliche Lacher und die Schüler sahen ihn an. "Was glaubt ihr, was das hier ist?!", regte er sich auf. Nathan trat zu ihm. "Ich glaube, dass das hier eine Party ist. Und du bist nicht eingeladen. Also..." Nathan machte eine provokante Handbewegung zur Tür. Gerade wollte Cecil etwas böses erwidern, da kam Kira ins Zimmer. "Was ist hier los?", fragte er, ohne Cecil eines Blickes zu würdigen. Cecil öffnete noch einmal den Mund um etwas zu sagen, aber Nathan kam ihm zuvor: "Er hier hat eine wilde Party geschmissen und ich wollte ihn bremsen, doch er hat nicht auf mich gehört und hat gesagt: , Ich glaube, dass das hier eine Party ist. Und du bist nicht eingeladen. Also...' und deutete mich zur Tür! Mich!" Bevor Nathan weiterreden konnte, machte ihm Kira ein Zeichen, still zu sein. "...ich mag keine Lügen, Prinz.", sagte er so ruhig wie er konnte. Innerlich brodelte er vor Wut, dass Nathan ihn so unverschämt anlog. "Wie meint Ihr das, Master?" Kira mochte die Art, wie Nathan ,Master' sagte, ganz und gar nicht. Dieser Junge wurde ihm immer unsympathischer. "Ich weiß ganz zufällig, dass ,er hier' bis eben nicht einmal in diesem Zimmer war - dementsprechend kann er einen solchen Satz nie gesagt haben, und schon gar nicht wäre er in der Lage gewesen, eine Party zu schmeißen." Kiras Stimme war immer noch ruhig. Nathan fühlte sich ertappt. Er schwieg eine Weile, dann drehte er sich zu den anderen um. "Haben wir hier eigenmächtig eine Party gefeiert?" Zuerst schwiegen alle, dann rief Tray: "Nee!" Woraufhin die anderen auch alle verneinten. Kira hätte Nathan am liebsten geschlagen, doch er war eine Schlüsselfigur im komplizierten Schachspiel des ,Krieg und Frieden' Spiels, das zwischen Na'tir und Si'lar am Laufen war. Deshalb ergriff er Tray am Kragen und hob ihn hoch. Dann ging er mit ihm stumm aus dem Zimmer und schloss die Tür. Im Innern wagte keiner einen Laut zu machen. Von außen hörte man dumpfe Geräusche, als ob etwas gegen die Wand gedonnert wurde. Kurz darauf kam Tray allein herein und deutete Cecil an, hinauszugehen. Die neuen Schüler erschraken sich zu Tode. Tray sah aus, als ob ihn ein Lastwagen überfahren hätte. Und trotzdem grinste er frech. "Der meint wohl, das hätte weh getan.", meinte er. Nach einem Moment geschockter Stille brachen alle in Gelächter aus, das aber kurz danach wieder verstummte, als Tray mit einem Stöhnen zusammensackte. "Verdammt... Das hat ja doch weh getan...", ächzte Tray. Cecil trat vor die Tür und verschloss diese wieder. Kira stand mit verschränkten Armen vor ihm. "Was ist plötzlich los? Warum ist er auf einmal so kalt?", dachte Cecil. Da erschien ein Lächeln auf Kiras Gesicht und er klopfte Cecil auf die Schulter. "Was machst du denn für ein Gesicht? Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dich bestraft hätte, oder?", meinte Kira lachend. Cecil fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen. "...tut Ihr nicht?", fragte er vorsichtig. "Natürlich nicht!" Cecil seufzte erleichtert. "Und ich dachte schon, Ihr würdet...", zum Glück verstummte Cecil, bevor er den Satz beenden könnte. Und ich dachte schon, Ihr würdet mich hassen... "Ich würde was?", fragte Kira erheitert nach. "...ah, nichts, Master." Cecil deutete eine Verbeugung an. Glücklicherweise hatte Kira das Band der Maske zusammengeknotet, sonst wäre sie ihm bei dem breiten Grinsen, das er jetzt aufsetzte, wieder heruntergerutscht. "Nun gut. Geh jetzt hinein und..." Kira rubbelte Cecil über die Arme. "...geh dir was Trockenes anziehen, hm?" Dann verschwand er federnden Schrittes im Schatten des Ganges. Cecil lächelte ihm nach, dann strich er über die Stellen seiner Arme, an denen Kira gerubbelt hatte, und sofort spürte er die Hitze wieder. Er schüttelte den Kopf, um diese langsam unangenehm werdende Hitze zu vertreiben, und ging wieder in den Schlafraum. Dort schlich er sich an den neuen Schülern vorbei und zog sich um. Die nassen Klamotten hängte er an eine Leine, die quer durchs Zimmer gezogen war, und wollte sich dann schnell wieder verziehen. Doch Yohjin stellte sich ihm in den Weg. Cecil sah sich um. Rund um ihn standen neben Yohjin auch noch Reino, Hiro, Jaeia und Kefka. "Was ist?", fragte er. "Wegen dir ist Tray verprügelt worden.", murrte Jaeia. "Ach ja? Nicht dass ich wüsste.", erwiderte Cecil und wollte sich, um sinnloser Kämpferei aus dem Weg zu gehen, an Yohjin vorbei zur Tür drängen und verschwinden. Er wollte nicht nur Ärger mit Kira vermeiden, sondern er war auch noch relativ stark geschwächt vom Kampf gegen Raid. Doch Reino packte ihn am Ärmel und zog ihn zurück. "Wohin denn so eilig, Blondie?" Hiro griff in seine mittellangen, blonden Haare und zog daran. "Tray ist unser Freund. Du wirst nicht ungeschoren wegkommen.", drohte Kefka. Dann zogen ihn die fünf in eine Ecke des Raumes und versteckten ihn unter ein paar Decken, nachdem sie ihm einen Deckenzipfel in den Mund gesteckt hatten, damit ihn niemand hörte. "Sobald die andern weg sind, geht's los. Freu dich!", sagte Jaeia bösartig. Cecil konnte sich nicht wehren. Aus mehreren Gründen nicht - zuerst einmal war er halb ohnmächtig vom Kampf gegen Raid. Dazu kam sein instabiles Innenleben seit er sich auf dem Jinar an Kira geklammert hatte. Dann noch so eine Art Panik - eine Mischung aus Angst, was diese Typen mit ihm machen würden, und lähmender Wut, dass er sich das auch noch gefallen ließ. Kira saß im Speisesaal und hielt Ausschau nach Cecil. Alle Schüler waren da, nur Cecil und eine handvoll der neuen Schüler war nicht da. Sie waren schon über eine halbe Stunde zu spät. Noch nie war jemand so viel zu spät zum Essen gekommen. Nervös trippelte er mit den Fingern auf den Tisch. Katsumoto saß neben ihm und besah sich seine Nervosität beinahe amüsiert. "Was ist los, Kira?", fragte er schließlich. Kira seufzte (was sich hinter der Maske komisch anhörte) und hörte auf zu trippeln. "Einer meiner besten und verlässlichsten Schüler ist noch immer nicht da. Ich mache mir Sorgen.", erklärte Kira. Katsumoto klopfte Kira auf die Schulter. "Der wird eingeschlafen sein und hat nicht mitbekommen, dass es schon so spät ist. ...machst du dir etwa ernsthaft Sorge, dass ihm was passiert ist?", meinte Katsumoto. Kira seufzte noch tiefer. "Er ist einer meiner besten Schüler. So leicht kann ihm nichts passieren - normalerweise. Aber von dem Auftrag am Nachmittag ist er ernstlich verletzt zurückgekehrt. Seine Konzentration ist auch nicht so perfekt wie sonst... Heute kommen so viele unglückliche Zufälle zusammen - ich hoffe, es ist ihm nichts passiert.", Kiras Stimme wurde mit jedem Satz leiser und am Ende flüsterte er schon fast. Katsumoto lächelte ihn aufmunternd an. "Wird ihm schon nichts passiert sein." Kira grinste ihn schief an. "Ich hoffe es, Katsumoto. Ich hoffe es wirklich." Ein paar Minuten nach dieser Konversation kamen Yohjin, Hiro, Jaeia, Kefka und Reino endlich in den Saal. Sie setzten sich schnell zu den andern damit keiner bemerkte, dass sie erst jetzt kamen, doch Kira hatte sie dennoch entdeckt. Jetzt machte er sich ernstlich Sorgen. Er stand auf und deutete eine Verbeugung zum Großmeister und zum König an. Dann warf er Katsumoto einen besorgten Blick zu. Als dieser nickte, verließ Kira schnellen Schrittes den Saal durch eine Art Hinterausgang, damit ihn die Schüler nicht sahen. Er lief, ja rannte schon fast zum Schlafsaal der Schüler. Er riss die Tür auf und sah sofort einen Haufen Decken, den er im selben Augenblick für verdächtig erklärte. Er eilte zu dem Haufen und warf eine Decke nach der anderen zur Seite, bis er bei der letzten auf einmal erschrak. "Cecil!!" Kira schleuderte die letzte Decke weg und hob Cecil vorsichtig hoch. Er war über und über mit Blut befleckt, das aus tiefen Schnittwunden floss, einen Deckenzipfel im Mund, der ihn wohl am Schreien hindern hat sollen, und scheinbar war einer seiner Arme gebrochen. Einer der Arme, die ich vorher noch gerubbelt hatte. Cecil öffnete die Augen halb. "Ma...ster...", keuchte er. "Cecil! Was ist passiert? Wer hat dir das angetan?!" "...neue... Schü...ler... fünf... Rache... für... gaaahhrrrr..." Cecil hustete und spuckte Blut. Kiras Augen verengten sich zu Schlitzen. Er häufte ein paar der Decken wieder an und lehnte Cecil dagegen. "Ich komme gleich wieder. Halte durch...", flüsterte Kira und strich Cecil eine seiner Strähnen aus dem Gesicht. Sie war einmal blond gewesen, doch nun war sie blutdurchtränkt und rot. Er stand auf und verließ schnell das Zimmer. ---|---|--- hehe, jetzt kommt Kiras Rache. ^^ Hoffe euch htas gefalen, das nächste kapitel ist bald on. viele, viele kommis bitte! euer kadaj Kapitel 5: Und ich dachte schon Ihr würdet mich hassen... --------------------------------------------------------- Die Tür zum Speisesaal wurde aufgerissen. Kira stand wutentbrannt im Türrahmen. "Alle neuen Schüler bis auf den Prinzen, sofort mitkommen!", rief er so voller Hass, dass sofort alle aufsprangen und zu ihm kamen. Nur Nathan blieb sitzen. Dann schloss er die Tür hinter ihnen. Er führte sie in die Trainingshalle. "Also...", meinte er und drehte sich zu den verwirrten Schülern um. "Wer von euch meint, besonders schlau zu sein?!" Die Schüler wussten nicht, was er meinte. "Okay, also direkter: Wer von euch Gören hat Cecil zusammengeschlagen?!" Yohjin konnte in der allgemeinen Stille sein Kichern nicht unterdrücken. Kira stieß die Schüler vor ihm zur Seite und hob ihn am Kragen hoch. "Was ist so lustig?!", schrie er ihn an. "...er hat es verdient.", prahlte er schadenfroh. Sofort verging ihm sein Grinsen, als er Kiras hasserfüllte Augen sah, die mit der Maske noch viel furchteinflößender wirkten. Kira stieß ihn zu Boden. "Was glaubst du eigentlich wer du bist?!", Kiras Stimme überschlug sich vor Zorn, "Wer war noch dabei?! Welche anderen vier Idioten wollen einen Freifahrtschein ins Krankenhaus?!" Langsam bekam es sogar Yohjin mit der Angst zu tun. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, Cecil halbtot zu schlagen... Zitternd hoben Hiro, Kefka und Jaeia die Hände. Sofort machten die anderen einen großen Kreis um sie, so weit weg wie sie nur konnten. Kira schubste sie zu Yohjin. "Wer war der Letzte?!" Keiner meldete sich. "Ich kann auch einfach alle bestrafen!", drohte Kira zornig. Da kam langsam Reino nach vorn. "Ich." Kira packte ihn am Hals und warf ihn regelrecht zu Yohjin auf den Boden. "Ihr fünf bleibt hier liegen, wehe es bewegt sich einer!!", warnte Kira. Zu den andern sagte er, ein wenig ruhiger: "Und ihr geht wieder in den Speisesaal. Kein Wort über das hier!" Die Schüler nickten zitternd und flohen regelrecht aus der Halle. Dann wandte sich Kira langsam wieder zu den fünf ,Rebellen'. Seine Augen sprühten beinahe Funken, so sehr brannte der Zorn in ihnen. Dann packte er den ersten, der zufällig (?) Yohjin war. "Du findest es wohl komisch, Leute, die dir das Leben retten und dafür schwer verletzt zurückkommen, noch schwerer zu verletzen, was?" Yohjin wollte den Kopf schütteln, doch durch Kiras festen Griff kam zu allem Übel ein Nicken dabei heraus. Wenn Kiras Augen noch böser schauen könnten, würden sie es jetzt tun. Er drückte zusammen. Die Adern auf Yohjins Gesicht und Hals wurden dicker, man sah sie von weitem pulsieren. Dann schlug Kira ihm so fest in den Bauch, dass er ihn sich selbst aus der Hand schlug und Yohjin gegen die gegenüberliegende Wand krachte, so fest, dass er ohnmächtig zusammensackte. Dann griff er sich den nächsten, Jaeia. Mit ein paar schnellen starken Schlägen war auch er ohnmächtig. Der nächste war Kefka. Bei ihm reichte ein einziger gut gezielter Hieb in die Magengegend. Der nächste, der ohnmächtig auf den Boden glitt war Hiro. Der letzte Verbleibende war Reino. Als Kira den Schlag führte, konnte Reino gerade noch ausweichen und beschloss sofort, sich das nicht gefallen zu lassen. Er versuchte einen Konterschlag, doch Kira fing den (mit voller Kraft geführten) Schlag mit einer Hand ab und zerquetschte Reino dann fast die Hand. Mit der zweiten Hanf, zur Faust geballt, hämmerte er in Reinos Bauch, bis er zu Boden ging. Dann trat er ihm mitten ins Gesicht, sodass Reino zurückgeschleudert wurde, bis er auf die Wand stieß, an der er mit einem leisen Stöhnen zusammensackte. Vor Wut atemlos schnaufend stand Kira mitten in der Halle und versuchte sich zu beruhigen. Da kam jemand zur Tür hereingehumpelt. Kira wollte schon angreifen, da sah er, wer es war. Er stürzte zur Tür und kam gerade noch rechtzeitig, um Cecil aufzufangen. Cecil sah mit einem Auge herum und sah seine fünf ,Peiniger' am Boden liegen. "Master..." "Shh, sag nichts, ruhe dich aus und werde wieder gesund!", schalt Kira mit sanfter Stimme. "...habt Ihr... sie für... mich... bestraft...?" Kira lächelte und Cecil glaubte eine Träne über Kiras Wange laufen zu sehen. Da hob er die Hand und versuchte, sie wegzuwischen. Er erwischte sie aber nicht und strich Kira neben der Träne über die Wange. Daraufhin nahm Kira seine Hand und hielt sie neben seiner Wange fest. "Natürlich. Du bist doch... mein Lieblingsschüler." Cecil lächelte und schloss die Augen. Er ließ sich zurücksinken, in Kiras Arme. Er fühlte nicht mehr die unerträgliche Hitze, nur noch eine angenehme Wärme, dieselbe wie die, die er auf dem Jinar gefühlt hatte. "...eine angenehme Wärme...", rutschte es Cecil heraus, "...bin ich tot... Kira?" "Hör auf, Cecil. Rede nicht vom Tod, du bist ihm näher als du denkst!", schalt Kira, wieder mit dieser sanften Stimme. Cecil glaubte dieselbe Wärme, die von Kiras Körper kam, in dieser sanften Stimme zu hören. "Ich werde noch nicht sterben...", flüsterte Cecil dann, "Ich kann dich doch nicht alleine lassen... Kira..." Kira lächelte wieder. Eine Weile saßen die beiden schweigend so da, dann glitt Cecil sanft ins Reich der Träume. Kira hob ihn vorsichtig hoch und trug ihn in seinen eigenen Schlafraum. Die Master und der Großmeister hatten ihre eigenen Schlafräume, geräumige Einzelzimmer. Je höher der Rang, desto größer das Zimmer. Vorsichtig setzte er ihn in einen komfortablen Couchsessel. Dann holte er Verbandszeug und kniete sich vor Cecil, der seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen einen schönen Traum hatte. Dann richtete er ihm den Arm, wobei Cecil selbst im Schlaf das Gesicht verzog, und legte ihm eine Armschlinge um, damit er den Arm schonte. Dann verband er seinen Lieblingsschüler fertig. Als er fertig war, hob er ihn wieder vorsichtig hoch und legte ihn in sein Bett. Dann deckte er ihn zu und setzte sich auf die Bettkante. Eine Weile beobachtete er Cecil, wie sich sein Brustkorb regelmäßig hob und wieder senkte. Dann beschloss er, dass er dem Großmeister Bescheid geben müsste, dass er heute kein Training mehr machen würde, und stand leise auf. Eine hartnäckige Strähne hatte sich wieder in Cecils Gesicht geschlichen und Kira strich sie weg. Im selben Augenblick legte sich ein Lächeln auf Cecils Lippen. Während Kira in den Speisesaal ging, überlegte er, was Cecil wohl träumte. Im Saal angekommen trat er mit einer leichten Verbeugung vor Hatake Kakashi und beugte sich etwas nach vor, damit die Schüler nicht hörten, was er dem Großmeister sagte: "Großmeister, ich werde heute das Abend- und Nachttraining ausfallen lassen. Geht das in Ordnung?" Hatake sah ihn prüfend an. "Du hast blutige Hände. Was ist passiert?" "...einer meiner Schüler hat sich schwer verletzt. Ich habe ihn verbunden." "Ist es ernst?" "...er wird bald wieder gesund.", wich Kira der Frage aus. Hatake merkte, dass Kira nicht darüber sprechen wollte, und nickte. "In Ordnung. Ich werde es nach dem Essen bekannt geben." "Vielen Dank." Kira verbeugte sich wieder, diesmal tiefer. Als er hinaus ging, bemerkte er ängstliche Blicke der neuen Schüler. Er erwiderte den Blick nicht. Als Cecil aufwachte, öffnete er die Augen noch nicht. Zu weich war der Untergrund, zu angenehm die Wärme und vor allem der Geruch. Jetzt musste er endgültig tot sein, denn das war das Paradies. Nur noch eine Person fehlte jetzt noch... Da spürte er eine weiche Hand, die eine seiner Strähnen aus seinem Gesicht strich, und er öffnete die Augen. Er erschrak, aber nur ein bisschen. Insgeheim hatte er auf diesen jemand gehofft. Schon seit er damals gegen ihn gekämpft hatte, hatte er sich insgeheim eine solche Berührung gewünscht... auch wenn er es niemals zugegeben hätte. Kira öffnete leise die Tür zu seinem Zimmer. Er trat leise ein und schloss leise die Tür. Dann ging er ebenso leise zum Bett und beugte sich zu Cecil hinab. Er sah schon wieder diese hartnäckige Haarsträhne und strich sie erneut weg. Da öffnete Cecil die Augen. Ein paar Momente sahen sich die beiden stumm an, Kiras Hand hing in der Luft. Dann zog er die Hand zurück und ließ sich auf der Bettkante nieder. "Wie geht es dir?", fragte er. Cecil schloss die Augen, scheinbar, um sich auf seine Schmerzen zu konzentrieren, aber insgeheim atmete er nur tief diesen angenehmen Geruch ein, der ihn umgab. "Hm... Es wird schon wieder...", meinte er schließlich. "Gut." Kira wollte aufstehen, doch Cecil ergriff seine Hand. "Master?" "Waren wir nicht schon bei Kira?" "...Kira?" "Was ist los?" Kira blieb stehen. Cecils Hand war zu schwach um ihn weiter festzuhalten, und so fiel die Hand auf das Bettlaken zurück. "...bleib bitte noch etwas hier...", murmelte Cecil mit bittendem Blick, den Kira ohnehin nicht sehen konnte, da er mit dem Rücken zu Cecil stand. Er zog einen Stuhl heran und ließ sich neben dem Bett nieder. "Na gut. Bis du wieder eingeschlafen bist." "...danke." Kira zuckte die Schultern. "Ich hab ohnehin nichts anderes vor." "Danke... dass du mich... gerächt hast." Kira sah ihm in die Augen und sofort wurde Cecil schön warm. "...keine Ursache." Schweigend sahen sich die zwei an, wie schon so oft an diesem Tag. Da erst schien Cecil die Umgebung aufzufallen. "Wo... sind wir?", fragte er. "In meinem Zimmer. Da du im allgemeinen Schlafsaal... scheinbar nicht mehr sicher bist.", erklärte Kira knapp. Cecil nickte und sank zurück ins Kissen. "Sind die Schmerzen sehr schlimm?", erkundigte sich Kira besorgt. "Es geht schon. Es wäre schlimmer..." Cecil sah Kira an, "...wenn ich allein wäre." Cecils Master lächelte. Eine weitere Weile Stille. "Versuch zu schlafen. Ich pass auch auf dich auf.", meinte Kira mit einem Augenzwinkern. Cecil lächelte und schloss die Augen. Ein letztes Mal atmete er diesen guten Geruch ein und schon war er eingeschlafen. Als Cecil aufwachte war es mitten in der Nacht. Er wusste zuerst nicht, wo er war, und dann waren da auch noch diese komischen Geräusche. Er brauchte eine Weile, bis er sich erinnerte, in Kiras Zimmer zu sein, und noch länger, um die komischen Geräusche als Kiras Atmen zu identifizieren. Er sah seinen Master an. Sein Oberkörper lag auf dem Bett und seine silbrigen Haare umspielten sein Antlitz. ...zumindest das, was man sehen konnte. Er trug wie immer seine metallene Maske. Er schlief und seine Atmung ging regelmäßig und ruhig. Cecil konnte nicht anders als mit den Fingern seiner gesunden Hand durch die weichen Haare seines Masters zu fahren. Er streifte dabei das Band der Maske. Wieder war er versucht, Kira die Maske abzunehmen, und es würde diesmal nichts dazwischen kommen. Mit den jüngsten Ereignissen war es sogar noch verführerischer als jemals davor. Dennoch tat er es nicht. Er hatte irgendwie das Gefühl, dass es falsch wäre, das ohne sein Einverständnis zu tun. Also ließ sich Cecil zurück ins Kissen sinken und schloss die Augen. Er versuchte sich an Kiras Gesicht zu erinnern, aber er schaffte es nicht. So lange war es doch nicht her, warum konnte er sich nicht erinnern? Vielleicht hatte sein Unterbewusstsein es Kira zuliebe verdrängt. Cecil hätte fast die Schultern gezuckt, ließ es aber, als er bemerkte, dass eine solche Bewegung Kira aufgeweckt hätte. Er legte seinen gesunden Arm unter den Kopf und beobachtete Kira weiter. Er wollte ihn einerseits noch länger beobachten, aber andererseits wollte er, dass sein Master aufwachte. Er wusste nicht, warum, eigentlich war es doch so besser, weil er keine Ahnung hatte, welchen Grund er hätte nennen können, um Kira weiterhin so zu beobachten, wenn er wach war. Dieser Gedanke entlockte Cecil ein Lächeln. Nach einer Weile übermannte ihn aber doch die Erschöpfung und er schlief ein. Zugleich mit den ersten Sonnenstrahlen wachte Kira auf. Er richtete sich auf und sofort bemerkte er, wie ungemütlich seine Position in der Nacht gewesen war - sein Rücken schmerzte ihn höllisch. Er stand auf und ging ein paar mal im Kreis, um wach zu werden. Dann blieb er stehen und sah zu Cecil. Dann sah er auf die Uhr und wieder zu Cecil. Er musste jetzt die Schüler wecken, zum Frühstück schicken, die verletzten Schüler dazu bringen, niemandem etwas zu sagen, sie dann zur Krankenschwester bringen, sich etwas für das Morgentraining überlegen, und dann noch selbst seinen Kaffee trinken, bevor das Training losging. Andererseits wollte er Cecil nicht wirklich alleine lassen. Schließlich entschied er, dass er keine Wahl hatte, deckte Cecil wieder zu, weil er in der Nacht mit den Füßen die Decke zerknüllt hatte und dann ohne Decke in dem kalten Zimmer gelegen hatte, und ging zur Tür. Nachdem er einen letzten Blick auf den friedlich schlafenden Cecil geworfen hatte, ging er. Zuerst ging er zum allgemeinen Schlafraum für Schüler und trat ohne Klopfen ein. Er entdeckte, dass die blutigen Decken weg waren. Scheinbar hatte jemand sie gewaschen - wahrscheinlich im Fluss. Dann machte er etwas Radau, damit alle wach wurden. "Frühstück, los, los!", rief er, dann ging er wieder hinaus. Er wollte nicht wieder so angstvolle Blicke ernten wie am vorherigen Tag. Obwohl es ihm eigentlich egal hätte sein können, weil er sich nie viel um andere gekümmert hatte. ...bis auf Cecil... Dann ging er in die Trainingshalle. Zu seiner Überraschung (und auch zu seinem Entsetzen) waren die fünf Verletzten verschwunden. Waren sie aufgewacht? Waren sie geflohen? Hatten sie jemandem davon erzählt? Er schüttelte den Kopf, um all diese komischen, dummen Fragen aus seinem Kopf zu bekommen. Er entschied, dass es nichts brachte, darüber zu grübeln, und ging in den Speisesaal, um zu frühstücken. Nur eine handvoll Schüler und der Großmeister waren schon da, nichts besonderes eigentlich, aber WER die Schüler waren, erschrak Kira. Es waren eben diese fünf Verletzten. Oder? Sie schienen nicht mehr so sehr verletzt zu sein wie am Vortag. Er ging an ihnen vorbei und setzte sich ein paar Plätze neben Hatake. Sein Kaffee wurde kurz darauf serviert. Er nahm einen großen Schluck, dann brütete er über dem morgendlichen Trainingsplan. Nach etwa einer halben Stunde war der Plan komplett aufgestellt und auch die restlichen Schüler waren inzwischen eingetroffen. Komischerweise sah ihn keiner ängstlich oder böse an. Als ob keiner mehr etwas vom Vortag wusste. Er blickte zu Kakashi. Dieser zwinkerte ihm zu, was mit seinem einen Auge merkwürdig aussah. Kira dachte nicht lange darüber nach, er trank schnell seine (inzwischen dritte) Tasse Kaffee aus und packte ein paar Frühstückssachen zusammen. Er wollte sie Cecil mitnehmen, da dieser ja nicht wirklich herkommen konnte. Dann stand er auf und ging aus dem Saal, erneut ohne jeglichen bösen Blick, nur einer grüßte ihn höflich, sonstige Reaktionen blieben aus. In seinem Zimmer angekommne, stellte er das Tablett ab und setzte sich wieder neben Cecil. Er musste gleich zum Training, und er wollte Cecil wenigstens Guten Morgen sagen. Wie auf Stichwort blinzelte Cecil und öffnete die Augen, während er sich mit einem merkwürdigen Geräusch, halb Seufzen, halb Stöhnen, aufsetzte. Er rieb sich die Augen. "Morgen.", begrüßte er seinen Master. "Guten Morgen. Gut geschlafen?" Cecil nickte. "Ich habe Frühstück gebracht. Falls du Hunger hast." Cecil nickte wieder. Passend dazu knurrte sein Magen. "Du hast ja seit gestern Mittag nichts mehr gegessen, nicht wahr?" Cecil nickte erneut. Kira lächelte und stand auf, um das Tablett zu holen. Er stellte es auf den Stuhl und schob diesen näher zum Bett. "Ich muss wieder gehen, das Training leitet sich nicht von selbst. Geh bitte nicht aus dem Zimmer, außer wenn es wichtig ist. Du musst dich schonen, vor allem deinen Arm." Cecil nickte und griff mit seiner gesunden Hand nach dem Tablett. "Wenn es dir Nachmittags besser geht, kannst du mitkommen. In Ordnung?" "Gern. Aber erst nach dem Essen...", sagte Cecil mit vollem Mund. Grinsend verließ Kira das Zimmer. In der Trainingshalle warteten die Schüler bereits. Ein Freund von Cecil kam zu Kira. "Cecil war heute Nacht nicht im Schlafsaal.", meldete er. "Ich weiß. Er ist verletzt, deshalb trainiert er auch heute nicht. Keine Sorge, es wird schon wieder. Dann wollen wir mal anfangen..." Drei Stunden Ausdauertraining folgten, dann kam eine Stunde Krafttraining, und vier Durchläufe eines Hindernisparkurs. Er nahm auch keine Rücksicht auf Nathan. Um halb zwölf beendete Kira das Training offiziell. Die Schüler sanken vor Erschöpfung auf den Boden. Aber während dem Training hatten alle folgsam mitgemacht. Und kein einziger böser Blick. Kira wunderte sich. Aber es war ihm nicht das Nummer-1-Anliegen, da er so schnell wie möglich zurück zu Cecil wollte. Er machte sich permanent Sorgen um ihn. "Wir sehen uns nach dem Mittagessen hier wieder, verstanden?" Sofort waren die Schüler wieder munter und standen auf, um die Halle zu verlassen. Kaum waren die Auszubildenden weg, ging Kira schnellen Schrittes in sein Zimmer. Als er die Tür öffnete, bekam er erst mal einen Schock. Cecil lag nicht im Bett! "Morgen, Kira." Kira drehte den Kopf ein wenig nach rechts und sah, dass Cecil am Fensterbrett saß und in den blauen Himmel hinaussah. Das Blut schien durch den Verband hindurch und Kira runzelte die Stirn. "Tut das denn nicht weh?", fragte er. Cecil sah ihn an und lächelte. "Jetzt nicht mehr." Kira verstand die Anspielung nicht und nickte. "Freut mich, dass es dir besser geht." Kira stellte sich neben Cecil und beäugte seine Verbände. "Setz dich aufs Bett, ich muss die Verbände wechseln. Sie sind schon blutdurchtränkt." Cecil bekam einen leichten rötlichen Schimmer um die Nasenspitze. "Das kann ich doch auch selber.", sagte er leise. Kira blinzelte ihn an. "Wie willst du dir den Verband richtig über den Rücken binden? Jetzt komm." "Ach das geht schon.", versicherte Cecil und versuchte gleich, die Verbände abzunehmen, die um seinen Oberkörper gebunden waren. Sofort schmerzte sein Rücken wieder und der Verband fiel zu Boden. Kira lächelte nachsichtig und hob den Verband auf, um ihn aufzurollen. Dann legte er ihn auf den Tisch und deutete mit dem Kopf aufs Bett. Resignierend vor Kiras Blick setzte sich Cecil aufs Bett. Kira nahm ihm dann die Verbände ab und legte sie zusammengerollt in einer Reihe neben den anderen. Cecil fühlte sich mit jeder abgenommenen Bandage unwohler. Er hatte ja nicht mitbekommen, wie Kira ihm die ersten Verbände angelegt hatte. Kira dagegen war völlig ruhig, wie immer. Nur ein bisschen entspannter als sonst, aber das war er schon seit er Cecil mit dem Jinar zurückgeschickt hatte. Aber Cecil hielt den Mund. Tausend Worte wollten aus ihm heraus, nur damit Kira sie hörte, aber er presste die Lippen aufeinander, damit ihm kein einziges entfloh. Als Kira fertig war, besah er sich die Wunden. "Sie heilen schnell.", meinte er und sah zu Cecil hoch (Kira kniete vor Cecil). Er sah sein konzentriertes Gesicht. "Was ist denn los? Warum bist du so nervös?", fragte Kira mit einem milden Lächeln. Der rötliche Schimmer um Cecils Nase wurde intensiver. Er sah weg. "Ah, nichts, gar nichts." Kira griff nach Cecils gesunder Hand. Da sah der Schüler seinen Master an. "Du bist seit gestern auf dem Jinar so komisch - was ist wirklich los? Mir kannst du es doch sagen." Es sah Kira überhaupt nicht ähnlich, so sanft und nett zu sein, aber seit kurzem war er es zu Cecil. Deshalb beschloss Cecil, doch etwas zu sagen: "...ich glaube... ich bin... ... ...verliebt...", flüsterte er und hoffte, dass Kira das Zittern seiner Stimme nicht mitbekam. Ein paar Momente Stille. Völlig unerwartet nahm ihn Kira dann in den Arm. "Ist doch schön. Hast du es ihr schon gesagt?" "...ihr?" "Na die, die dir den Kopf verdreht. Kenne ich sie?" Cecil fühlte sich vor den Kopf gestoßen, nein, eher, als ob von allen Seiten Schwerter in ihn gerammt würden - mitten durch sein Herz. Cecil schwieg und schüttelte ungläubig den Kopf. Kira interpretierte es als ,nein' und dachte, dass seine Wunden wieder schmerzten, darum griff er zu ein paar neuen Verbänden und begann, Cecil den ersten umzulegen. Bevor er damit fertig wurde, fiel ihm Cecil schluchzend um den Hals. "C-Cecil! Was ist denn...?" Es war Cecil egal, dass sein Rücken schmerzte und sein Arm höllisch brannte, er schluchzte und hielt seinen Master fest. Er schloss die Augen und hoffte, dass Kira ihn nicht wegschieben würde. Ich dachte schon, Ihr würdet mich hassen... Eine Weile war nichts zu hören außer Cecils Weinen. Schließlich legte Kira ihm die Hand auf den Kopf. "Verschieben wir das auf später? Deine Wunden müssen versorgt werden.", sagte er so sanft und ruhig wie nur möglich, obwohl auch in ihm jetzt alles rumorte. Cecil löste sich schnell von ihm. "Es... Es tut mir Leid, Master...", entschuldigte sich Cecil sofort und fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen. "Bleiben wir bei Kira, Cecil. ...es ist okay. Nur... deine Wunden waren der Grund, dass ich mich beim Training nicht konzentrieren konnte. Ich habe mir wirklich Sorgen um dich gemacht. Darum möchte ich mich darum jetzt kümmern." Cecil kannte eine solche unsichere Stimme nicht von seinem Master und nickte bloß. Kira verband ihn weiter, während er Cecils Blicke auf sich spürte. Als er fertig war, richtete er sich auf und sein Kopf war jetzt auf gleicher Höhe wie Cecils. Cecil sah ihm in die Augen. Keiner bewegte sich oder sagte etwas. Ich dachte schon, Ihr würdet mich hassen... Natürlich. Du bist doch mein Lieblingsschüler. Halte durch... Wie könnte ich jemals dieses wunderschöne Gesicht vergessen?! ...habt Ihr... sie für... mich... bestraft...? ...eine angenehme Wärme... ...bin ich tot... Kira? Ich kann dich doch nicht alleine lassen... Es geht schon. Es wäre schlimmer...wenn ich allein wäre. Angesichts von mehreren Erinnerungen - schönen Erinnerungen - mit Kira überkam es Cecil. Er riss mit seiner heilen Hand die Maske von Kiras Gesicht und küsste ihn. Er erwartete spätestens nach zwei Sekunden, das Kira ihn wegschieben und ihn mahnen würde, so etwas nie mehr zu tun. Nach zwei Sekunden tat Kira zwar etwas, aber nicht unbedingt das, was Cecil erwartet hatte - Er legte Cecil eine Hand in den Nacken und hielt ihn mit der anderen fest umschlungen. Cecil sah Sterne, er wusste nicht, wie ihm geschah. Schließlich, nach einigen Sekunden, ließ Cecil die Maske aufs Bett fallen und fuhr Kira durchs Haar. Kira tat dasselbe. Nach einem langen Kuss war es Kira, der sich zuerst löste. "Cecil..." "Es... tut mir schrecklich Leid, Kira... Ich... Es... Ich konnte nicht..." Cecil stotterte herum, bis Kira ihm einen Finger auf die Lippen legte, was ihn effektiv ruhig stellte. "...es ist in Ordnung.", flüsterte Kira und zog Cecil zu sich, um ihn in den Arm zu nehmen. Cecil erwiderte die Umarmung. Nach einer weiteren langen Weile ließ Kira Cecil los. "Ich... muss mich bei dir entschuldigen, Cecil... Ich hätte mich nie dazu hinreißen lassen dürfen.", meinte Kira schließlich - völlig grund- und sinnlos. Als er aber aufsah und in Cecils Augen sah, entdeckte er ein Lächeln und eine einzelne Träne, die über Cecils Wange lief. Schnell wischte Kira sie weg. Cecil schüttelte energisch den Kopf. "Nein, Kira... Seit langem... schon seit Jahren... habe ich von diesen Moment geträumt...", gestand Cecil. Kira lächelte ihn dankbar an. Das erste Mal sah Cecil ein Lächeln ohne Maske. Er wollte ihn nicht wieder traurig machen, aber er musste fragen: "Kira... Warum musst du eine Maske tragen? Was ist denn das für eine Bestrafung? Es tut mir Leid, dich wieder traurig zu machen... aber ich möchte es wissen." "...ich bildete mir damals viel auf mein Aussehen ein. Deshalb hielt es Großmeister Kakashi für die beste Bestrafung, mir diese Maske aufzuzwingen.", meinte Kira und sah aus dem Fenster. Cecil grinste ihn frech an. "Zurecht." "Was?" "Du hast dir zurecht etwas eingebildet.", schmunzelte Cecil. Kira grinste zurück. Dann wuschelte er Cecil durch die Haare. "Meinst du, du kannst heute mitkommen in den Saal?", fragte er schließlich. Cecil überlegte und sah an sich hinunter. "...an sich schon... aber ist wohl nicht so gut, wenn ich da mit der blutigen Kleidung ankomme, oder?" "Hm... du hast recht.", meinte Kira nachdenklich. "Sollen wir was aus dem allgemeinen Schlafsaal holen, oder..." Kira schien skeptisch, ob er weiterreden sollte. "Oder was?" "...oder willst du etwas von mir?" "Der kürzere Weg ist sicherlich zu deinem Schrank.", grinste Cecil. "Wenn dir die Sachen passen...", gab Kira zu bedenken, als er aufstand. "Wir werden sehen.", erwiderte Cecil gespielt trotzig. Kurz darauf kam Kira mit einem Hemd und einer Hose zurück. "Probier das an.", meinte er. Dann fiel ihm scheinbar erst wieder Cecils gebrochener Arm ein. Er tippte sich auf die Stirn. "Ah, tut mir Leid.", sagte er, dann zog er Cecil die Sachen an. Cecil kam sich zwar irgendwie vor wie ein kleines Kind, aber es gefiel ihm, von Kira bemuttert zu werden. Deshalb hatte er auch nichts dagegen, als Kira vorschlug, ihn auf dem Weg zum Saal zu stützen. Kira band sich die Maske wieder um, auch wenn Cecil es nicht gerne sah. Es war schließlich ein Befehl vom Großmeister, dass er sie trug. Im Speisesaal angekommen schlug Kira vor, sich zu ihm auf die Schülertische zu setzen, und Cecil nahm mit Gedanken an den vorigen Abend dankbar an. Keiner der Schüler wagte sich zu ihnen zu setzen, da sie (plötzlich) enormen Respekt vor Kira hatten, und verwirrte Blicke wurden in Kiras und Cecils Richtung gelenkt, als sie herumalberten. Das war man von einem Master nicht gewohnt. Genauso verwirrte sie die Tatsache, dass Kira nicht bei den anderen Mastern saß sondern an einem Schülertisch. Sie hatten ja alle keine Ahnung! Einmal fiel Kiras Blick zum Großmeister, und er schien erfreut zu sein, dass Kira sich gut unterhielt. Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen. Ein atemloser Soldat, der schwer verletzt war, kam hereingehumpelt. "Mein König! Ruto Uzumaki hat seinen Thronerben, Lai Uzumaki, irgendwie hinter unsere Grenzen geschleust! Er baut sich nahe dem Schloss seine Armee auf! Er hat jetzt gedroht, uns anzugreifen!", meldete er und brach zusammen. Kira sprang auf, während Cecil sich mit einem besorgten Blick umdrehte. Kira tastete nach dem Puls des Soldaten. Schließlich stand er wieder auf und schüttelte den Kopf. Kakashi war aufgestanden und sah nun Kira besorgt an. "Alle Master, sofort zur Notfallbesprechung in den Thronsaal! Die Schüler, die erst vor kurzem ankamen, gehen in ihren Raum und bereiten sich auf Kämpfe im oder nahe dem Schloss vor! Die älteren Schüler machen sich bereit, mit den Mastern und mir die Angreifer zurückzudrängen!", befahl Kakashi. Kira nickte und ging schnell zu Cecil, um ihm aufzuhelfen. "Geh in mein Zimmer. Wenn es sein muss, schließ dich ein. Geh auf keinen Fall aus dem Schloss!", wies er seinen Lieblingsschüler an, während die anderen Schüler aus dem Saal gingen, um in den allgemeinen Schlafraum zu gehen. Cecil nickte. "..pass auf dich auf.", murmelte er. Kira legte ihm eine Hand auf die Wange. "Wird schon schief gehen. Geh jetzt.", versuchte Kira, Cecil zu beruhigen. Dieser nickte und humpelte aus dem Saal. Daraufhin ging Kira zum Großmeister nach vorn. Die anderen Master waren bereits mit dem König in Richtung Thronsaal gegangen. "Kira! Ich werde auf deine Fähigkeiten vertrauen müssen. Gib dein Bestes.", sagte Kakashi. Kira nickte und die zwei gingen schnellen Schrittes den anderen Mastern nach. Im Thronsaal setzte sich der König auf seinen Thron, Kakashi blieb jedoch stehen und wandte sich an die Master. "Es ist eine reelle Notsituation. Keine Übung. Keine Gnade. Wenn der Feind über den Memoria-Fluss kommt, ist alles aus. Jetzt haben wir noch den Vorteil, dass sie erst die Brücke überqueren müssen - und nicht in großen Zahlen gleichzeitig angreifen können. Verstanden?" Die Master nickten. Es waren insgesamt fünfzehn Master und ein Großmeister. Katsumoto tippte Kira auf die Schulter. "Was ist los?" "...jetzt zeigt sich, wer von uns der Stärkere ist. Der Stärkere wird derjenige sein, der überlebt.", meinte er. "Nein. Rede nicht so, Katsumoto, wir werden beide lebend zurückkehren." Katsumoto lachte kurz auf. "Das hast du deinem Schüler eingeredet, und das versuchst du dir selber einzureden. Aber tief in dir weißt du, dass wir nicht beide überleben. Vielleicht wird niemand es schaffen - nicht einmal der Großmeister. ...kommt drauf an, wie viele Soldaten Lai hat. Wer weiß? Vielleicht verlieren wir.", erwiderte Katsumoto schief lächelnd. Kira senkte den Blick. "...vielleicht überleben wir auch alle.", flüsterte er. Da lachte Katsumoto wieder. "Noch eine deiner Lügen?", sagte er. Als Kira den Kopf hob um etwas zu antworten, rief Kakashi bereits "Es geht los! Folgt mir!" und ging aus dem Thronsaal. Katsumoto deutete einen Gruß an und ging als einer der ersten aus dem Saal. Kira schüttelte noch den Kopf, dann ging er auch, als einer der letzten. ---|---|--- ja, jetz geht es zu Ende. Die letzte Schlacht ist auch das letzte Kapitel meiner Geschichte. das letzte Kapitel ist am hochladen! viel spaß... und dass ihr mir ja kommis schreibt! ^^ euer kadaj Kapitel 6: Griever ------------------ Am Erddrachentor angekommen teilte der Großmeister die Master in Zweiergruppen ein - Kira bleib übrig und so ging er mit Kakashi. Die Gruppen gingen mit einigem Abstand zu der nächsten Gruppe geradlinig in Richtung des Memoria-Flusses. Der Memoria-Fluss heißt deshalb Memoria, weil in ihm die Erinnerungen der Toten verweilen. Das Wasser ist glasklar und glänzt in verschiedenen Farben. Es war fast Ironie, dass der Fluss nun durch das Blut von Toten und Beinah-Toten getrübt würde. Kira und Kakashi gingen etwa in der Mitte der ,Reihe'. Sie schwiegen eine Weile, dann versuchte Kakashi, ein Gespräch zu beginnen: "Wie geht es denn deinem Schüler? Er sah ganz fit aus im Speisesaal." Kira unterdrückte ein Lächeln, als er an Cecil dachte. "Es wird wieder. Er ist noch etwas schwach auf den Beinen, aber auch das wird bald besser werden.", erzählte Kira. Er hatte keine Lust, mit Kakashi über Cecil zu reden - mit dem Mann, den er zwar respektierte, aber auch bis aufs Blut hasste, über seinen Liebsten Schüler zu sprechen - dem konnte er nichts Gutes abgewinnen. Wieder eine Weile Schweigen. "...ich warne dich nur dieses eine Mal, Kira. Wenn du deine Maske auch nur ein einziges Mal vor dem Jungen abnehmen solltest - wird auch er bestraft." "Wie bitte?" Kakashi blitzte ihn regelrecht an. "Ich habe lange genug zugesehen. Aber dieses Herumalbern - im Speisesaal! Wo euch jeder sehen konnte! Vor den anderen Schülern! Vor den anderen Mastern! Das war zu viel! Ihr könnt euch nicht aufführen wie pubertierende Teenager!" Kira sah Kakashi perplex an. "Entschuldigt bitte, Großmeister... aber... das geht Euch absolut nichts an!" Kakashi blieb stehen, wies aber die anderen Gruppen, die ihn jetzt verwirrt ansahen, an, weiterzugehen. Seine Augen sprühten Funken vor Zorn. "Wie kannst du es wagen... Ich wusste, dass es eine zu leichte Strafe war, dir nur die Maske anzulegen!" Kakashi wollte ein Serail formen und Kira für solchen Ungehorsam und Aufmüpfigkeit bestrafen, aber Kira hielt seine Hand fest. "Nein." Hatake riss sich los. "Ich habe auch lange genug zugesehen. Du hast die Schüler missbraucht. Du hast sie zu simplen Söldnern gemacht. Zu seelenlosen Marionetten. Du hast vergessen, wozu der König überhaupt Schüler aufnimmt!" "Und du hast scheinbar vergessen, mit wem du sprichst! Du wagst es, einen Großmeister zu duzen!" Kira hatte ein Serail geformt, bevor Hatake etwas dagegen tun konnte, und der Großmeister wurde zu Boden geworfen. Wie aus dem Nichts hatte er das Schwert mit dem Kristall am Griff in der Hand und hielt es Hatake an den Hals. Kakashi wagte nicht, sich zu bewegen. "Keine Ausflüchte mehr. Du bist gefeuert, Hatake." Mit einem schnellen Hieb war das Leben des mehr oder minder korrupten Großmeisters zu Ende. Kira wischte mit Kakashis Kleidung das Blut vom Schwert. Dann steckte er es zurück in den Gürtel und ging weiter, als ob nichts gewesen wäre. Kira hatte Recht gehabt: Kakashi war korrupt gewesen. Ein mysteriöser Unbekannter hatte Kakashi viel Geld geboten, um aus den Schülern Söldner zu machen. Der ursprüngliche Zweck der Ausbildung wurde vertuscht. Kira war immer ein neugieriger Schüler gewesen. Kurz nach seiner Aufnahme hatte er ein Gespräch zwischen Hatake und dem Typen belauscht. Da hatte er von der unglaublichen Korruption seines damaligen Masters gehört. Als der Typ dann weg war, hatte Kira Hatake zur Rede gestellt. Als Kakashi nicht antwortete, griff er an. Während des Kampfes verlor Kakashi ein Auge, aber trotzdem gewann er. Danach wurde Kira mit der Maske bestraft - aber nicht weil er davor eingebildet gewesen war, wie er Cecil erzählt hatte, sondern um ihn daran zu hindern, etwas davon weiterzuerzählen, was er gehört hatte. Natürlich hätte er es erzählen KÖNNEN, aber er wurde durch die Maske an seine Niederlage erinnert. Schließlich waren die Master (jetzt ohne Großmeister) am Memoria-Fluss angekommen. An der anderen Seite sah man in einiger Entfernung ein Lager. Kira sah genauer hin. Er konnte dort ein paar Menschen ausmachen. Ohne auf die anderen zu warten, ging er über die Brücke und schritt den Feinden furchtlos entgegen. Da hörte mitten auf der Brücke plötzlich Geschrei - jemand schimpfte mit jemandem, der sich lautstark wehrte. Er wandte sich um. Da standen ein paar der neuen Schüler - inklusive Nathan und Sakura. Kira seufzte resignierend und ging zurück. Er musste die Schüler wegschicken, es konnte zu einem schweren und für unerfahrene Kämpfer tödlichen Kampf kommen. Katsumoto schimpfte gerade mit Sakura, und Nathan stand daneben und versuchte, Sakura zu verteidigen. Da trat Kira zu ihnen. "Was tut ihr denn hier?", fragte er schroff. Nathan sah ihn etwas genervt an. "Master Kira, wir wollen Euch helfen. Wir wollen mitkämpfen." Kira machte eine Geste, die etwa sagen sollte: Ihr habt nicht einmal eure Entführer besiegt. "Ich glaube nicht, dass ihr uns helfen könntet.", sagte er kurz und bündig. Nathan knirschte mit den Zähnen. "Ich kann gut kämpfen! Ich wäre keine Last! Ich dulde es nicht, dass mein eigener Bruder Verträge bricht!!", rief er aufgebracht. Stimmt ja... Er ist Lais Bruder. "Dann überlasst mir und den anderen Mastern diesen Kampf. Glaubt Ihr, Euer Bruder würde nicht gegen Euch kämpfen, Prinz? Er würde Euch vernichten. Wortwörtlich. Ich weiß nicht, wie viel Ihr von den Techniken der Uzumakis wisst, aber es gibt zwei Serails, die, kombiniert, tödlich sein können. Das sind Saykan und Yokun." "Saykan und Yokun? ...davon habe ich noch nie etwas gehört.", sagte Nathan. Kira bemerkte nicht, dass er nicht die Wahrheit sagte. Katsumoto schimpfte währenddessen immer noch lautstark mit Sakura, die sich nicht minder laut wehrte. Es schien, als ob sie nicht wusste, dass er ein Master war. "Saykan und Yokun sind gemeinsam in der Lage, ein schreckliches Monster zu rufen - Griever. Griever war einst ein Gott, aber jetzt ist er ein Dämon, der nur noch existiert, um zu vernichten. Und nur Lai kennt beide Serails, um ihn zu rufen. ...das heißt, selbst wenn Lai nicht den Mut haben sollte, direkt mit Euch zu kämpfen, wird er einfach Griever rufen. Und Griever erkennt weder Freund noch Feind." "Woher wollt Ihr wissen, dass Lai ihn rufen würde? Vielleicht würde er gar nicht..." Kira unterbrach ihn mit einer Handbewegung. "Er würde. Er ist der König der Uzumakis. Er wird nichts über sein Volk stellen - dementsprechend würde er alles tun, uns, die Uchihas, zu vernichten. Wir sind die einzigen gefährlichen Gegner, welche die Uzumakis noch haben. Alle anderen haben sie vernichtet. Das solltet Ihr wissen." Nathan schwieg. Er wusste, dass seine Familie jeden Gegner aus dem Weg geräumt hatte. Aber... bis jetzt hatte er nie die Ausmaße einer Meldung wie ,Der Feind ist vollkommen vernichtet' realisiert. Jetzt, wo er den ,Feind' besser kannte, begriff er die Schrecklichkeit in ihrem vollen Ausmaß. "...ich werde gegen Lai kämpfen.", sagte Nathan. "Habt Ihr mir zugehört, Prinz? Er wird nicht gegen Euch kämpfen! Er wird Griever rufen!", erwiderte Kira. "Das ist mir egal. ...ich werde meinen Bruder... töten." "..Ihr geltet dann als Verräter, als Nuke-Nin, ich hoffe, Ihr seid Euch dessen bewusst, Prinz." "Ab jetzt... bin ich kein Prinz mehr.", murrte Nathan und ging langsam in Richtung Brücke. Sakura hatte den Streit mit Katsumoto unterbrochen und stellte sich vor Kira. "Ihr lasst ihn gehen? Ihr wisst, dass er keine Chance hat!", regte sie sich auf. Sakura kannte keine so genannten Vorgesetzten, schien es. "Natürlich weiß ich das.", erwiderte Kira ruhig, "Aber sieh dir seine Augen an. Nichts und Niemand kann ihn davon abbringen, gegen Lai zu kämpfen." Sakura schwieg eine Weile, dann nickte sie. "Ihr habt Recht.", sagte sie leise. Nathan stand am anderen Ende der Brücke, da sah er, wie jemand auf ihn zukam. Kira erschrak. Der Typ sah dem, gegen den er in der Trainingshalle gekämpft hatte, extrem ähnlich. Der Typ blieb vor Nathan stehen, mit Respektsabstand, versteht sich. "Prinz Nathan, ich befürchte, Ihr müsst..." Nathan unterbrach den Typen. "Nein. Ich bin kein Prinz mehr. Ich bin ein Nuke-Nin, und werde meinen Bruder bekämpfen!", erwiderte er. Der Typ sah Nathan eine Weile verwirrt und geschockt an, dann wandte er sich um. "Wie Ihr wünscht. Dann wird Euch Euer Bruder töten." Damit ging er zurück zu einem anderen Typen, der nahe dem Lager stand. Aus der Entfernung konnte man nichts erkennen, und schon gar nichts hören. Aber nach einer Weile verschwand der Typ, der eben bei Nathan war, am Horizont und der andere, der mit dem eben verschwundenen gesprochen hatte, kam näher. Schon von weitem erkannte Kira ein Schwert in seiner Hand. Schließlich blieb der Typ einige Meter von Nathan entfernt stehen. "Lange nicht gesehen.", sagte der Typ. "So ist es, Bruder.", erwiderte Nathan. Sakura sah zwischen den Brüdern hin und her. Eine Spannung lag in der Luft, die jeden Moment unvorhersehbar machte. Schließlich zog Nathan sein Schwert (das königliche Schwert der Uzumakis). "Was denn, Brüderchen, willst du etwa den König von Si'lar mit dem königlichen Schwert der Uzumakis töten? Ich hörte zwar schon von meinem Boten, dass du dich jetzt als Nuke-Nin versuchst, aber dass du es so ernst meinst... erstaunlich." Nathan sah seinen Bruder kalt an. "Was du nicht sagst." Lai sah ihn eine Weile still an, dann hob er das Schwert, sodass die Spitze der Klinge auf Augenhöhe Nathans war. "Sag rechtzeitig bescheid, wenn du aufgibst, in Ordnung?", sagte Lai sarkastisch. "Dasselbe gilt für dich. Obwohl ich dich dennoch töten werde.", erwiderte Nathan noch immer eisig. "Dann mal los.", meinte Lai, und bevor er es kommen sehen konnte hatte ihn Nathan mit einem Tritt weggeschleudert und sprang ihm nach. Lai landete elegant auf den Füßen und parierte den kommenden Schlag mit Leichtigkeit. Dann konterte er und traf den leichtsinnigen Nathan am Arm, sodass dieser das Schwert fast fallen ließ. Aber seine enorme Willenskraft brachte ihn dazu, es weiter festzuhalten, selbst mit einer schweren Verletzung wie jener, die ihm sein Bruder eben zugefügt hatte. Er hob es zitternd hoch. Lai hielt ihm sein Schwert mit einer Hand unter die Nase. "Willst du das wirklich durchziehen? Du wirst sterben, wenn wir weiterkämpfen.", sagte er wie beiläufig. "Nein... ich werde niemals... gegen dich verlieren!", erwiderte Nathan trotzig. Daraufhin schlug er blindlings um sich, hoffend, dass er Lai irgendwie erwischte. ...dem war jedoch nicht so. Lai wich zuerst aus, aber dann merkte er, dass Nathan ihn auch nicht traf, wenn er einfach stehen blieb. "Ich bin nicht versessen darauf, dich zu töten, kleiner Bruder. Aber wenn du so weiterkämpfst, wirst du mit Sicherheit sterben.", meinte er mit einer warnenden und doch sanften Stimme. "Nie...mals!" Nathan schlug immer noch um sich, völlig aufgelöst und gleichzeitig rasend vor Wut. Lai wurde das Theater zu dumm und er schlug Nathan das Schwert aus der Hand. Daraufhin trat er ihm in die Kniekehle, sodass Nathan niederknien musste. Er stützte sich am Boden ab und atmete schnell. "Niemals... wirst du... mich... besiegen...", hauchte er. Lai seufzte. Dann formte er ein Serail - Saykan. Kira sah das und erschrak. "Er ruft Griever!", murmelte er aufgeregt und lief zu den Brüdern. Sakura sah zwischen Nathan, Lai und Kira hin und her und folgte Kira letztendlich. Nathan spuckte Blut. Das Serail Saykan war nicht nur Teil der Beschwörung von Griever, sondern rief auch noch starke Schmerzen hervor. "Gibst du auf?" Nathan konnte nur den Kopf schütteln. "...elender Sturkopf! Sieh endlich ein, dass du mich nicht besiegen kannst!" Lai schlug ihm in die Seite, nur leicht, und doch genügte es, um Nathan umzuwerfen. Vor Schmerzen gekrümmt lag Nathan da, und doch erwiderte er Lais beinahe besorgten Blick zornig. "Gib doch endlich auf, Nathan." Der zornige Blick blieb bestehen. "Du liegst verletzt am Boden während ich noch topfit bin! Wenn du nicht aufgibst, stirbst du!" Nun lag in Lais Augen endgültig Sorge. Nathan konnte sich nicht erinnern, jemals solche Gefühle in den Augen seines Bruders gesehen zu haben. Das einzige Gefühl, das er an ihm kannte, war Hass, wenn überhaupt. Nathan rappelte sich mühsam und raunend auf, dann sah er seinen Bruder an. Er hob das Schwert mit seinem verletzten Arm hoch. "Nathan..." Lai wollte wieder etwas Beschwichtigendes sagen, damit sein kleiner Bruder nicht kämpfte, doch da gaben Nathans Beine nach (wahrscheinlich der hohe Blutverlust) und er stürzte nach vor. Lai fing ihn mit einem Arm auf, hockte sich hin und legte Nathan auf den Boden, auf dem sich jetzt schon eine beachtliche Blutlache ausgebreitet hatte. Nathan öffnete mühselig die Augen und blickte in die seines Bruders, wieder lag Besorgnis darin. "Lai... Warum... hast du mich verraten?", fragte Nathan leise. "Verraten?" Lai wusste scheinbar nicht, worüber Nathan sprach. "...Vater... vertrieb mich... und sagte... wenn ich jemals... zurückkehren würde... finge er einen... Krieg mit dem Land an... in dem ich mich zuletzt... aufgehalten... hatte... Ich fragte ihn... warum er mich fortschickte... und er sagte... damit ich nicht gefährlich werde... für... dich..." Nathans Stimme wurde mit jedem Wort leiser, er wurde zusehends schwächer. Lai rüttelte ihn sanft, damit er nicht einschlief. "Das habe ich nie gewollt! Mit hat Vater erzählt, du wärst freiwillig gegangen! Hätte ich das gewusst...!" Nathan wand sich schwach, doch Lai hielt ihn fest. "Lass mich... los... jetzt ist es auch... schon zu spät...", murrte Nathan und sofort ließ Lai ihn los. "Ich habe nichts damit zu tun, Nathan, das musst du mir glauben!", beteuerte Lai und sah sich um, damit er Zeit gewann für ein nächstes Argument. Da sah er hinter sich Ruto Uzumaki schreiten, anmutig wie es sich für einen ehemaligen König gehörte, und mit dem königlichen Schwert von Si'lar der vergangenen Generation (jede Generation der Uzumaki-Könige erhielt ein eigenes Schwert). Etwa ein Duzend Meter von Lai und Nathan entfernt blieb Ruto stehen. "Sohn.", begrüßte er Lai, "Nuke-Nin.", sagte er zu Nathan. Lai hielt ihm sein eigenes Schwert unter die Nase. "Wie kannst du es wagen, hierher zu kommen, wo du uns doch beide angelogen und damit gegeneinander ausgespielt hast!!" Ruto zuckte die Schultern. "Ich brauchte doch einen Grund, Na'tir anzugreifen.", sagte er wie beiläufig. Lai ballte seine freie Hand zur Faust. Nathan richtete sich halb auf, um Ruto ansehen zu können. "Du... du bist der Verräter.", hauchte er, und als ob er damit all seine Energie verbraucht hätte, fiel er zurück auf den Boden. Lai sah kurz zu seinem Bruder, dann nickte er. "Er hat Recht... Nicht er ist der Nuke-Nin... Du bist es!" Damit stach Lai mit einem verzweifelten Schrei zu, doch Ruto wich (für sein Alter erstaunlich schnell und präzise) aus, nur um dann zu kontern. Kira war stehen geblieben, als er Ruto kommen sah. Er hörte nicht, was die drei redeten, aber als Nathan sich energisch aufrichtete, nur um dann wieder kraftlos zurückzufallen, wusste er, dass er eingreifen musste - bald. Sonst würden beide Brüder sterben. Lai fiel auf die Knie. Er hielt sich die Kehle. "Ich dachte, mit dir hätte ich einen loyalen König gefunden, doch du bist nichts weiter als ein Nuke-Nin. Alle beide seid ihr Verräter. Und ihr wagt es, mich einen Nuke-Nin zu schimpfen? Das werdet ihr bereuen.", schimpfte Ruto. Lai stützte sich mit seiner freien Hand am Boden ab, mit der anderen versuchte er die Blutung zu stoppen. Er konnte es kaum glauben: Ruto hatte seinem eigenen Sohn die Kehle durchgeschnitten. Nathan war inzwischen auf die Knie gekrochen und hatte sich neben Lai gehockt. "Bruder!" Plötzlich fühlte er sich zurückversetzt in die Zeit, als er sieben war - und seinen Bruder am Boden liegend vorgefunden hatte. Lai hatte ihm damals gesagt, dass alles okay wäre. Doch Nathan hatte gesehen, dass das nicht stimmte. Er hatte seinen großen Bruder umarmt und versucht, ihn zu trösten, während Lai alle Mühe hatte, nicht in Tränen auszubrechen. Schließlich rückte Lai mit der Wahrheit heraus: "Vater hält mich für zu schwach, egal, wie hart ich trainiere. Ich kann machen was ich will, er wird nie zufrieden sein. Er wird mich immer wieder bestrafen für meine Unfähigkeit..." Nathan sah Lais Wunden deutlich vor sich, als er zurückdachte. Eine gewaltige Wut stieg in ihm hoch, die es ihm ermöglichte, aufzustehen. Er formte Saykan. Ruto zuckte zusammen, die Welle des Schmerzes hatte ihn erreicht, drohte ihn zu Boden zu drücken, doch er hielt ihr stand. Nathan zögerte, Yokun zu formen. Griever war unberechenbar. Es war damals... vor ziemlich genau zehn Jahren... Ich war noch im Letai-Clan. Aber ich erinnere mich noch genau. Eines Nachts wurde ich von dem Geschrei der anderen Clanmitglieder aufgeweckt. Ich rannte nach draußen und da sah ich ihn das erste Mal: Griever, den schwarzen Drachen mit dem speerförmigen Schwanz, der einen meiner Freunde nach dem anderen aufspießte. Ich wollte ein paar Serails formen, ihn irgendwie angreifen, meine Freunde rächen; aber ich konnte mich nicht bewegen. Nach einer Weile sah mich Griever. Seine roten Augen glühten mich an. Er öffnete sein Maul und ich sah die dunkle Flamme in meine Richtung kommen; noch immer war ich wie erstarrt. Ich wäre damals verbrannt worden - doch mein Meister warf sich vor mich. Ich hörte jede Nacht seinen schmerzgepeinigten Schrei. Meine Erinnerungen verfolgten mich, ließen mir keine Ruhe, seit zehn Jahren konnte ich nicht mehr gut schlafen. ...bis gestern. Nathan entschied sich, Griever zu rufen. Er wollte Rache, vielleicht auch Erlösung, Erlösung von seinen Schuldgefühlen. Immerhin war er es gewesen, der für die Vernichtung des Letai-Clans vor zehn Jahren verantwortlich war. Damals hatte er Griever nicht kontrollieren können - das ganze Dorf war ausgerottet worden. Kein einziger Überlebender. Er fühlte sich jetzt stark genug, den schwarzen Drachen zu kontrollieren. Also tat er es; er formte Yokun. Blitze zuckten um Nathan herum, als ob sein ganzer Körper elektrisch geladen wäre. Die Blitze vereinten sich über seinem Kopf und fuhren hoch in die Wolken. Die getroffene Wolke verdunkelte sich, bis sie ganz schwarz war. Dann kam Nebel daraus hervor, er bildete einen gigantischen Schatten. Der fahle Umriss verdunkelte sich bis in die Mitte, dann materialisierte sich der Schatten zu einem riesigen Drachen mit schwarzen Schuppen. Rote Augen glühten die Menschen an, die dort unten so winzig klein standen. Er schlug mit seinen Schwanz um sich, der wie ein Speer geformt war. Kira sah nach oben. Seine Augen weiteten sich in Panik. Er sah wieder alles vor sich. Brennende Häuser, blutüberströmte Leichen seiner Freunde... Und der schwarze Drache über dem Dorf, der ihn so hämisch angesehen hatte; der Drache, der seinen Meister auf dem Gewissen hatte. Nathan ging zu Boden. Keuchend kniete er dort, auf seine unverletzte Hand gestützt. Er und Lai sahen sich an. Lai lächelte schwach. "Führe... unsere Rache... zu... Ende...", hauchte er. Dann wurden seine Augen weiß und er fiel nieder. Nathan hob ihn etwas hoch und drehte ihn herum. Sein Arm schmerzte höllisch, doch es war ihm egal. "Bruder! Mach die Augen auf! Lai!!", schrie Nathan entsetzt. Ruto fragte sich, woher er die Kraft zu diesem Ausruf genommen hatte. "Er wird die Augen nicht aufmachen. Er ist tot.", sagte Ruto emotionslos. Man könnte denken, er würde Lai nicht kennen. Nathan blitzte ihn hasserfüllt an. Bevor er jedoch auch nur ein Wort sagen konnte, fuhr der Speerschwanz Grievers herab wie ein Blitz und erstach Ruto mit solcher Wucht, dass er hart in den Boden gedrückt wurde. Nathan sah Griever an. "...folgt er... dem Hass?", murmelte er. Jetzt hatte er auch endlich verstanden, warum er damals keine Kontrolle über den schwarzen Drachen gehabt hatte: Er hatte Fi'nir, das Land des Letai-Clans, nicht wirklich gehasst. Da Griever nur auf hasserfüllte Menschen hört, war er unkontrollierbar. Fast wäre Griever damals tatsächlich unaufhaltsam geworden, wenn sich nicht dieser eine Meister für seinen Schüler geopfert hätte. Ein Opfer der Zuneigung verbannte Griever bis zur nächsten Beschwörung. Kira sah dabei zu, wie der Drache Ruto perforierte. Er hätte sich freuen können - der größte Gegner der Uchihas war tot. ...doch die Tatsache, dass Griever es getan hatte, senkte seine Freude auf Null. Er blickte dem schwarzen Drachen kurz an. Dann senkte er seinen Blick und sah, wie die Uzumaki-Brüder nebeneinander knieten, besser gesagt, wie Lai in Nathans Arm lag - regungslos. Er schritt zu ihnen, und Sakura hinterher. Sakura rannte vor und kniete sich neben Nathan. Er schloss gerade Lais weiße, leblose Augen. "Nathan...", murmelte sie und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Erst da lief die erste Träne über Nathans Wange. "...es ist meine Schuld... nicht wahr? Allein meine Schuld...", wimmerte er. Nathan sah zuerst eine Weile Sakura an, die kein Wort sagen konnte. Dann fiel sein Blick auf Griever, der über ihnen flog. Jetzt war Ruto tot, was konnte er dann noch hassen? Oder auch nur so tun, als ob er es hassen würde, wie er es bei Lai getan hatte? Ihm fiel nichts ein. Der Drache ließ ein dämonisches Grollen hören. Worauf wartest du?, sollte es heißen. Nathan beugte sich über Lai, er schaukelte vor und zurück, immer mehr Tränen traten aus seinen Augen. Sakura sah auch nach oben, und sie erschrak - Griever war es scheinbar Leid zu warten. Sein Schwanz war angehoben, die speergleiche Spitze war nach unten gerichtet - auf Nathan. Sakura hatte nur einen Moment, um zu zögern. Nathan... es tut mir Leid. Ich hätte nicht dir die Schuld geben dürfen. Niemand hat daran Schuld. Nathan war zurückgefallen, irgendetwas hatte ihn dahin befördert. Er sah auf. Sakura stand gekrümmt da, Blut floss über ihr Shirt. Erst da sah Nathan die Stichwunde in ihrer Brust. Einen Moment später drohte sie niederzufallen, und Nathan fing sie auf. Sie sah ihn aus halb geöffneten Augen an. "W-Was zum Donner hast du gemacht?!", schalt er sie leise. Sie holte ein paar Mal tief Luft, ehe sie antworten konnte: "Du... hast doch einmal.. erzählt... dass Griever... wieder verbannt wird... wenn... jemand sich aus... Zuneigung opfert..." Nathans Augen waren bereits stark gerötet vor seinen salzigen Tränen, doch immer noch (oder schon wieder?) flossen Tränen über sein Gesicht. "Er hört nicht... nur auf Hass... sondern... er ist der... manifestierte... Hass... Er tut genau das... wozu der Hass... jemanden treiben will... Er tötete Ruto... weil... du ihn umbringen wolltest... und gerade eben... wollte er dich... umbringen... weil du... keinen Hass mehr... empfunden hast... Ich konnte... das... nicht zulassen..." Sakuras Stimme war nur noch ein Hauch. Nathan hielt ihren Kopf fest. "Sakura! Du kannst mich doch jetzt nicht allein lassen!" "Warum... nicht?", fragte Sakura schwach lächelnd. "Weil... Na weil..." Nathan wurde leicht rot um die Nase. Dann kniff er die Augen zu und sah schnell zu Boden. "Weil ich dich liebe!" Eine Weile wagte Nathan nicht aufzublicken. Dann fühlte er Sakuras Hand an einer Wange. Er sah ihr in die Augen. "Ich... Ich li... ich..." sie wollte unbedingt noch etwas sagen, doch sie hatte keine Kraft mehr dafür. Sie sank leblos in seine Arme. Nathans Augen wurden leer. Er starrte zuerst Sakura an, dann fiel sein leerer Blick auf Lai zurück. Er legte Sakura sanft neben Lai und stand dann auf. Er blickte hoch zu Griever. "Griever, Geschöpf des Hasses! Ich hasse dich!!" ---|---|--- jaja, der Griever... ich stelle ihn mir so vor, wie er in ff8 aussieht... in etwa. XP das Kapitel wird wohl das vorletzte sein. hoffe es hat euch so gut gefallen wie mir ^^ also dann, viele kommis bitte! euer kadaj Kapitel 7: Das Ende ------------------- Nathan blickte hoch zu Griever. "Griever, Geschöpf des Hasses! Ich hasse dich!!" Kira hatte das alles mit angesehen. Er erinnerte sich an sein Erlebnis mit Griever. "Na? Kehrt die Erinnerung zurück?", hörte Kira. Er fuhr herum. Vor ihm stand der Typ, der ihn in der Trainingshalle der Uchihas besiegt hatte, und noch ein zweiter, der ihm sehr ähnlich sah, aber etwas älter war. "Wer seid ihr?!", fragte er alarmiert. "Das weißt du immer noch nicht? ...na ja.", meinte der erste Typ, der kleinere. "Mein Name ist Itachi. Itachi Uchiha.", erklärte der Ältere da. Kira sah mit verwirrtem Blick zwischen den zwei hin und her. "Itachi und... Sasuke?", fragte er. Der kleinere nickte. "Die Söhne vom König? Wo wart ihr all die Jahre?", fragte Kira weiter. "Das hat Zeit. Zuerst müssen wir diesen Drachen besiegen.", unterbrach Itachi, als Sasuke antworten wollte. Sein kleiner Bruder nickte. Dann sprangen die zwei synchron hoch, und im nächsten Augenblick sah Kira die beiden auf dem schwarzen Drachen stehen. Selbst aus dieser Entfernung erkannte Kira die Serails, die sie formten. "...diese Kombinationen habe ich schon mal irgendwo gesehen...", murmelte er. Als er den Effekt sah, wusste er es wieder; der Drache musste landen, es war das Serail des Uneingeschränkten Gehorsams gewesen. Es wirkte nicht ganz so wie es sollte, da Griever ja nur auf Hass hörte, aber es beeinflusste ihn. Kira sah weiterhin zu, was die Uchiha-Brüder taten, während er überlegte, woher er dieses Serail kannte. Griever hockte nun mit hängenden Armen auf dem Boden und blickte die beiden Brüder, die auf ihm saßen, grimmig an. Sasuke ließ sich sanft vor dem Drachen nieder. "Du hast dem einzigen Land, das unserem noch Widerstand leistete, beide Könige genommen und einen Prinzen zurückgelassen. Das bedeutet das Ende des Kriegs. Ist dir klar, was dann passiert?", fragte er. Als ob Griever jedes Wort verstanden hätte, schüttelte er den Kopf. "Wenn das passiert, müssen wir uns ein neues Hobby suchen. Und ich weiß auch schon eines.", meinte Sasuke hämisch grinsend und Itachi sagte daraufhin: "Drachen jagen?" Sasuke nickte breit grinsend. Dafür, dass er schon relativ alt war und als extrem gefährlich eingestuft worden war, war Sasuke sehr kindlich. Sein älterer Bruder wachte über ihn wie ein Vater. Man merkte ihnen ihre Bruderschaft nicht an, bis auf die Tatsache, dass sie sich äußerst ähnlich sahen. Griever schnappte nach vorn und hätte Sasuke fast erwischt, da dieser unachtsam gewesen war. Doch Itachi hatte ihn weggezogen. "Brüderchen, pass doch auf!", schalt er ihn. "Tut mir Leid...", grummelte Sasuke und sah zu Griever. Itachi zog ein Katana und sprang hoch, die Waffe auf Grievers Auge gerichtet. Griever hatte währenddessen mit seinem speerförmigen Schwanz ausgeholt und zielte auf den jüngeren der Uchiha-Brüder. Im selben Moment, als das Katana in das Auge des Drachen stach, perforierte dessen Speerschwanz Sasuke. Itachi blickte entsetzt zu seinem Bruder, als er dessen gequälten Schrei hörte. Griever riss sein Haupt zurück vor Schmerz, Blut floss aus seinem Auge.. "Wird wohl nichts mit dem Drachenjagen!", schien er ihm mit einem diabolischen Grinsen zuzurufen. Itachi stürzte zu seinem kleinen Bruder und nahm ihn in den Arm. "Brüderchen!", flüsterte er aufgeregt. "Ita...chi... tut mir... Leid... Ich hab... wieder mal nicht... aufgepasst...", Sasukes Stimme war nur noch ein Hauch. Die Wunde blutete stark. Itachi wollte etwas sagen, doch Sasuke deutete mit zitternder Hand hinter ihn. "D...Drache...", kaum hörbar verließ diese Warnung Sasukes Lippen. Itachi drehte sich halb um, ohne Sasuke jedoch loszulassen. Itachi sah, was Sasuke gemeint hatte; doch er wich nicht aus. Kira begann immer schneller zu laufen, er hatte jetzt lange genug zugesehen. Er ließ auf keinen Fall zu, dass sich so eine Tragödie wie damals noch einmal zutrug. Kira rannte zu den Brüdern so schnell ihn seine Beide trugen, doch er kam dennoch zu spät. Itachi fiel auf die Knie, neben seinen Bruder, er legte ihm eine Hand auf den Kopf und fuhr Sasuke durch die Haare. "Brüderchen..." Sasuke klammerte sich an seinen großen Bruder. "Itachi! Warum bist du nicht... ausgewichen?!", Sasukes Stimme war immer noch sehr leise, doch man hörte die Panik heraus, die Angst um seinen Bruder. "...dann hätte er... ja dich erwischt, Kleiner..." Itachi gab sich tough, doch Sasuke erkannte, wie ernst es um ihn stand. Er ignorierte seine eigenen Wunden, sein Bruder, sein über alles geliebter Bruder Itachi, er war tödlich verletzt. Itachi fühlte die Tränen auf seiner Schulter und flüsterte mit sanfter Stimme: "Hey, nicht weinen. Komm schon, so wild ist es nicht. Wir sind zusammen, das allein zählt." Sasuke sah auf und nickte mit Tränen in den Augen. "Du hast Recht... Brüderchen..." In dem Moment kam Kira an und hockte sich neben die zwei. Bevor er etwas sagen konnte, löste Itachi sich von seinem kleinen Bruder und zeigte Kira einige Serails, ohne jedoch deren Wirkung zu aktivieren. "Kira... Diese Kombination... kann Griever töten... endgültig... Es ist das mächtigste aller Serails... Ultima." Kira versuchte, die Serail nachzumachen. Sasuke machte auch ein paar. "Diese... aktivieren seine Macht...", quetschte er hervor und auch diese Serails beherrschte Kira beim ersten Versuch. Sasuke und Itachi lächelten sich an. "Wir... hatten Recht.", meinte der kleinere. "Ja... er ist es...", erwiderte Itachi. Kira sah die beiden verwirrt an. "Was?" "Du weißt... dass wir vor Jahren verschwunden sind...", brachte Sasuke nun nur noch mit Mühe heraus. Kira nickte. "Aber... du wusstest nie den Grund, oder? ...niemand kannte ihn...", meinte Itachi fast schon melancholisch. Kira verneinte. "Wir sind gegangen... um den Auserwählten zu finden... Wir mussten gehen... Wir kannten Grievers Zerstörungswut und Unbeherrschbarkeit...", meinte der Ältere dann weiters, "...wir mussten den Auserwählten finden, damit dieser dann... Ultima beschwören kann... um Griever... endgültig zu vernichten..." Itachis Stimme versagte kurz, doch nach einem tiefen Atemzug fuhr er fort: "Doch jetzt... machte unsere Reise... unsere Suche... gar keinen Sinn... Denn... der Auserwählte... war von Anfang an im Schloss der Uchihas...", nun konnte Itachi gar nicht mehr weiter sprechen. "Dieser Auserwählte...", beendete jetzt Sasuke die Ansprache seines Bruders, "...bist du." Kira sah Sasuke fassungslos an. "Was soll ich sein? Aber... Wie kann ich... es war doch nie... und warum... ich..." Kira stotterte sinnlos herum, bis Sasuke ihn unterbrach: "Du bist es... nur der Auserwählte wäre in der Lage, mich... im Kampf zu besiegen. ...erinnerst du dich... an den Kampf in der Übungshalle? Ich... habe gemogelt. Ich kenne das Geheimnis der Maske, deshalb... habe ich sie angeritzt - um zu gewinnen.", gestand Sasuke und lehnte sich müde an Itachi. "Welches... Geheimnis...?", fragte Kira nach einer Weile. Itachi sah ihn aus seinen roten Augen an. "Es war nicht Kakashis Idee... das mit der Maske... es war unser Vater. Er... hatte Angst - immerhin hattest du gerade... seinen stärksten Kämpfer... nämlich Kakashi... fast besiegt... Er ließ eine Maske anfertigen... die... die Kräfte einer Person, die sie trägt... unterdrückt... dann redete er... dir ein, dass es Kakashis... Strafe gewesen wäre...", nach dieser Erklärung legte er einen Arm um Sasuke und seufzte tief. "...es... geht dem... Ende zu... Sag es... nicht unserem... Vater... dass wir... aufgetaucht... sind... er würde... unseren... Tod... nicht... verkraften...", hauchte Itachi zuletzt. Dann sanken er und Sasuke gleichzeitig zusammen und fielen gemeinsam in den ewigen Schlaf. Kira blieb eine Weile neben den beiden so tapferen Brüdern sitzen, dann stand er langsam auf. Er sah sich um. Griever lag am Boden, aus einem Auge blutend und sogar ziemlich erschöpft aussehend, Nathan kniete unansprechbar neben seinem Bruder Lai und Sakura, und sonst lebte niemand mehr außer den anderen Mastern, die am anderen Ende der Brücke warteten. Sie hatten wohl Angst bekommen, als Griever aufgetaucht war. Doch was war das, was Kira dort hinten, hinter den Mastern, sah? Es kam jemand. Wer konnte das sein? Es waren alle Master hier. Kakashi war tot. Keinem der Schüler war es erlaubt, hierher zu kommen. Kira sah genauer hin. Er kannte diese Art, zu humpeln... Nach einer Weile war er sicher, zu wissen, wer das war, und wandte sich wieder Griever zu, um sicherzugehen, dass dieser nicht plötzlich ihn oder denjenigen, der da kam, angriff. "Kira!" Als er diese kindliche Stimme hörte, wandte Kira doch den Kopf zurück. "Cecil..." "Was...! Was ist das für ein Monster?", wollte Cecil mit leicht ängstlichem Unterton in der Stimme wissen. "Das... ist Griever. Die Bestie, die..." Kira schien nicht weiter sprechen zu wollen, "...die dein Heimatdorf zerstört hat." Cecil sah Griever zuerst erschrocken und dann hasserfüllt an. "...können wir ihn besiegen?", fragte er dann. "Nein.", sagte Kira schnell, woraufhin Cecil ihn verwirrt ansah. "Was...?!" "Wir werden nicht gegen ihn kämpfen. Ich werde kämpfen. Du bist noch zu schwach.", erklärte Kira sachlich. Cecil griff nach Kiras Armen und wie ein kleines Kind schüttelte er diese. "Ich will dir aber helfen!! Mir geht es gut!" Kira riss sich los und schob Cecil kalt etwas zurück. "Nein. Es ist zu gefährlich. Es sind schon zu viele Menschen durch dieses Monster gestorben. Ich werde nicht zulassen..." Kira wandte sich zu Griever. "...dass es dich auch noch erwischt. Du bist mir schon viel zu oft viel zu nahe am Tod gewesen." Cecil trat ein paar Schritte zurück. "Aber... Kira... wenn du allein kämpfst...", seine Stimme war tränenerstickt, "wirst du... dann wirst du..." Cecil musste stoppen, er brach in Tränen aus, "Dann wirst du sterben!!" Mit gesenktem Kopf und ständig von Schluchzern hochgezogenen Schultern stand er da. Plötzlich legten dich zwei Arme um den zuckenden Körper und eine sanfte Stimme versuchte, ihn zu beruhigen. "Cecil... Keine Sorge. Ich werde diesen Drachen vernichten..." Dann schob Kira seine Hand unter Cecils Kinn und zwang ihn dazu, ihn anzusehen. Langsam senkte Kira sein Gesicht auf Cecils hinab und die beiden küssten sich. Nach dem langen Kuss war es zuerst Cecil, der sich löste. "...lass mich nicht allein...", flüsterte er. Kira wischte eine Träne von Cecils Wange und zwinkerte. "Ich würde dich nie alleinlassen.", versicherte er. Er strich seinem Schüler ein letztes Mal über die Wange, dann drehte er sich zu Griever um, der sich inzwischen aufgerichtet hatte und die beiden mit glühenden Augen anstarrte. "Cecil, geh hinter die Brücke. Das kann jetzt heftig werden." Kiras Stimme war kälter und fester wie eh und je. Cecil nickte bloß resignierend und ging langsam zurück. Als Kira Cecil in Sicherheit wusste, formte er ein Serail nach dem anderen, wie die Uchiha-Brüder es ihm gezeigt hatten. Als er das letzte geformt hatte, bemerkte er , dass die Master alle noch auf dieser Seite des Memoria-Flusses standen. Er wollte sie warnen, doch es war zu spät; die Serail-Kombination, Ultima, begann sofort zu wirken. Wassermassen spritzten als meterhohe Wand aus dem Memoria-Fluss, das Wasser färbte sich in allen Regenbogenfarben. Dieses regenbogenfarbene Licht strahlte auf Kira, der nun ohne sein Zutun schwebte. Das Licht hüllte ihn ganz ein, bis er selbst strahlte. Griever erhob sich alarmiert in die Luft. Er holte mit einem Flügel weit aus und wollte Kira mit dem Flügelschlag davon schleudern, doch der Flügel prallte ab. Das Regenbogenlicht hatte ein Schutzschild um Kira gebildet. Kira streckte unwillkürlich die Arme zu den Seiten aus und das Licht sammelte sich in seinen Händen. Es kam Kira so vor, als ob die Serails ihn dazu zwangen, bestimmte Dinge zu tun. ...er bekam Angst; Angst, dass er jemanden verletzen oder gar töten könnte, der ihm sehr wichtig ist; Angst, die Kontrolle zu verlieren. Wie damals... Ultima zwang ihn dazu, die Hände nach vorn zu strecken, woraufhin sich die beiden Lichtkugeln vereinigten und auf Griever zuschossen. Der Drache wollte sich mit seinen enormen Flügeln schützen, doch die Leuchtende Kugel zerriss das Leder seiner Flügel und traf ihn mitten ins Drachenherz. Daraufhin begann jede Ader unter den vielen Schuppen zu leuchten, bis der ganze Drache strahlte. Ein letzter Schmerzensschrei verließ Grievers Kehle, bevor er in einer gigantischen Rauchwolke verglühte. Das Leuchten aus Kiras Körper ließ dennoch nicht nach. Wieder sammelten sich Energien in seinen Händen, und Ultima zielte diesmal auf die anderen Master. Kira wollte das nicht, er versuchte, die Kontrolle über seinen Körper wieder zu erlangen; doch Ultima war stärker. Der Energieball wurde abgefeuert und tötete die Master - alle. Als dann niemand mehr auf dieser Seite des Memoria-Flusses war und die Wassermassen des Flusses keine Aussicht auf die andere Seite zuließen, erlosch das Licht und Kira fiel zu Boden, wo er hart aufschlug. Kira rappelte sich auf und sah sich um. Was hatte er angerichtet? Da fiel ihm erst Nathan ein. Hatte Ultima ihn erwischt? Er blickte zu Lai und Sakura, und sah, dass Lais toter Körper auf dem bewusstlosen Nathan lag. Selbst im Tod liebte Lai seinen Bruder noch und beschützte ihn. Deshalb hatte wohl Ultima Nathan übersehen. Die Wasserwand des Memoria-Flusses strömte zurück ins Flussbett. Kira blickte traurig auf und sah Cecil auf ihn zulaufen. Cecil warf sich in Kiras Arme. "Kira! Ist es... vorbei?", fragte er leise nach einer Weile. Kira nickte. "Ja... es ist vorbei..." "Was... ist los? Du klingst so... traurig.", stellte Cecil fest. "...das Serail, das Griever tötete... es... übernahm die Kontrolle... und... zwang mich dazu... die... die Master zu töten..." Kiras Stimme brach ab. Cecil umarmte Kira kurz fester. "Es... war nicht deine Schuld." "Was weißt du denn schon?!", schrie Kira plötzlich mit einer Cecil gegenüber ungewöhnlich kalten Stimme. Cecil ließ ihn erschrocken los und trat einen Schritt zurück. "K-Kira?" Kira schüttelte den Kopf. "Es... es tut mir Leid... Es war das Serail. Es hat immer noch Macht über mich..." "Kira..." Cecil trat wieder etwas näher und legte eine Hand an Kiras Hals. "Ich... habe Angst.. Cecil... Ich habe Angst vor mir selbst... Was, wenn ich dir etwas antue?" Kira hatte wirklich panische Angst, das hörte Cecil an seiner Stimme. "Das wird nicht geschehen." Cecil versuchte, Kira irgendwie zu helfen, doch es schien, dass er es nicht konnte. "Oder... willst du nicht mehr bei mir sein?" Kira schüttelte energisch den Kopf und hielt Cecils Hand fest. "Ich möchte nichts lieber, als für immer bei dir zu sein, Cecil... " "Aber?" " ...ich fürchte mich nicht vor dem Tod, dazu hätte ich keinen Grund. Aber ich fürchte mich davor, was morgen sein könnte." "Kira... Du... hast vor, zu gehen, nicht wahr?" Der Größere schwieg eine Weile. "...bring Nathan bitte ins Schloss. Er braucht viel Ruhe. Auch du solltest dich etwas hinlegen." "Und was ist mit dir? ...ich gehe nicht ohne dich.", sagte Cecil bestimmt. "Ich... komme noch mit ins Schloss." Cecil überhörte das ,noch' und senkte lächelnd seine Hand von Kiras Hals zur Hand. "Dann gehen wir." Kira nickte und die beiden gingen zu Nathan, um ihn zum Schloss zurückzubringen. Etwas später hatten die erfahrenen Schüler der Uchihas die Leichen von den Mastern, Lai, Sakura und Kakashi geborgen. Itachis und Sasukes Körper waren spurlos verschwunden. Kitsuii hatte kurz darauf Kira zum Großmeister und Cecil zum Master ernannt. Als Nathan aufgewacht war, hatte er als erstes einen Friedenspakt mit Kitsuii geschlossen, immerhin war er der letzte Überlebende Uzumaki-Erbe. Viele Begräbnisse folgten in den nächsten Wochen. Allmählich war wieder der Alltag ins Schloss zurückgekehrt. Wieder einmal lagen Kira und Cecil am Morgen im Bett und keiner der beiden wollte den anderen loslassen, was das Aufstehen gewaltig erschwerte. Und wieder einmal war es Kira, der nachgab. Er kroch müde aus dem Bett und zog sich an. "Cecil, als Master musst du ein Vorbild sein. Als erstes musst du mal pünktlich sein.", neckte Kira den kleineren, der sich immer noch vor sich hin dösend im Bett herumdrehte. Cecil richtete sich auf und sah Kira vorwurfsvoll an. "Ach, und als Großmeister darf man zu spät kommen?" "Natürlich. Großmeister dürfen alles." Cecil stand letztendlich doch auf, und ein breites Grinsen legte sich auf seine Lippen. "Stimmt doch gar nicht.", sagte er trotzig. Kira trat näher zu ihm. "Stimmt wohl." "Gar nicht wahr." "Doch wahr." Um diesen Streit zu schlichten, kam Kira noch näher und hinderte Cecil durch einen Kuss am weiterdiskutieren. Nach einer Weile lösten sich die zwei voneinander. "Das ist nicht fair. Das machst du immer.", beschwerte sich Cecil schmollend. "Soll ich es lieber lassen?", fragte Kira, wenige Millimeter von Cecils Gesicht entfernt. Ein mildes Lächeln von Kira und Cecil konnte nicht mehr weiterschmollen. Auch der kleinere begann nun zu lächeln und schüttelte sanft den Kopf. Als sich die zwei wieder aufs Bett fallen ließen, meinte Kira noch: "Wir werden sicher nie zu Vorbildern - wir kommen doch niemals pünktlich..." Durch Cecil wurde Kira zu einem heldenhaften Großmeister. Viele nannten ihn den Helden ohne Furcht. Doch die Angst saß tief in Kiras Herz. Nein, Kira war kein Held ohne Furcht; aber er war stärker als die Furcht. Und diese Kraft, die ihn stärker als die Angst machte, gab ihm Cecil. Deswegen war er noch im Schloss. Er war nicht weggelaufen; er war nicht zu schwach, um die Furcht zu bekämpfen. Die Furcht saß in Form eines Drachens in Kiras Herz. Der Name des Drachens... war Ultima. ---|---|--- so, das war das letzte Kapitel. ich hoffe, es hat euch so viel Spaß gemacht, die story zu lesen, wie ich hatte, sie zu schreiben. ich hoffe auf viele viele kommentare! euer kadaj Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)