Vegetas Nichte von abgemeldet (Ein waschechter Saiyajin) ================================================================================ Kapitel 5: Gespräche und Erinnerungen ------------------------------------- Hin und her gerissen schaute Son-Goku Morgan nach, bis diese am Horizont verschwunden war. "Und?" aus großen Augen blickte er Vegeta an "Was und?" "Willst du ihr nicht hinterher?" "Warum sollte ich?" "Na ja. Meinst du nicht, du solltest noch mal mit ihr reden?" "Nein. Es ist alles gesagt, alles geklärt. Ende. Du kannst jetzt wieder um deinen dummen Baum rumhüpfen und Geschenke auspacken." "Für dich is die Sache also schon wieder gegessen?" Ein Nicken war die Antwort. "Wer war denn diese Fremde überhaupt?" wollte Trunks wissen "Ist oder war sie gefährlich?" "Nein" Son-Goku schüttelte den Kopf "Sie war eigentlich ganz nett." "Ganz nett?" schrie sein Sohn entsetzt auf "Die war voll fies die Tussi. Hat mich und Trunks Bastarde genannt" "Ja und Mutter Hure" setzte Trunks hinzu "Warum hast du ihr das durchgehen lassen, Vater?" Vegetas Blick schweifte weit ab und die Ferne. Er nahm die Worte seines Sohns nur hintergründig war und antwortete auch dementsprechend Standardmäßig "Geht dich nichts an." "Und was wollte sie hier?" fragte Son-Goten weiter "Sicherlich nicht mal eben n Ausflug machen..." Erwartungsvoll schaute er über Vegeta zu seinem Vater, doch weder der eine, noch der andere, fühlte sich wirklich angesprochen. Fragend sahen sich die beiden Jungs an und zuckten mit den Schultern. Zumindest von Letzterem waren sie ein solches Verhalten überhaupt nicht gewohnt, wo er doch sonst immer plapperte wie ein Wasserfall. Vegeta seufzte schwer "Wir sollten wieder gehen" sagte er. "Was?" Son-Goku fuhr auf "Was hast du gesagt?" "Putz dir die Ohren" motzte der Ältere "Ich habe gesagt wir gehen." "Wohin?" "Zurück zu den Anderen, Penner" "Nein!" kaum hatte er ausgesprochen, da presste sich der Jüngere die Hand fest auf den Mund. Da hatte er wohl laut gedacht. Anders als bei Vegeta, hatte er noch immer nicht ganz akzeptiert, dass Morgan wieder verschwunden war und wohl auch nicht zurückkommen würde. Sollte er ihr folgen? Der Prinz zog die Augenbrauen hoch "Wie nein?" wollte er wissen "Hast du wieder mal n kleinen Aussetzer oder was?" "Ja, hey Papa. Alles klar?" besorgt blickte Son-Goten seinen Vater an "Du guckst so komisch" Und in diesem Moment hatte dieser endlich eine Entscheidung gefällt. Seine Augen blickten entschlossen in den Himmel "Ich fliege ihr nach" sagte er mit fester Stimme "Jetzt sofort" Vegeta fuhr hoch "Du verdammter Idiot" brüllte er "Das lässt du schön sein, klar?" "Es wäre eigentlich deine Aufgabe, nach ihr zu suchen" meinte sein Kamerad unbeirrt "Ist sie dir denn so egal?" "Halt dich da raus" befahl der Ältere ihm "Das geht dich gar nichts an. Kümmer dich um deine eigenen Familie. Morgan ist weg. Akzeptier es und gib endlich Ruhe" Son-Goku schüttelte allerdings nur den Kopf und schwang sich in die Luft "Ich werde sie finden und mit ihr reden" "Lass das ja sein" "Vegiss es." "Sie ist meine Nichte, verdammt noch mal, du hast nichts mit ihr am Hut" "Nichte?" Trunks horchte auf "Morgan?" "Na toll" Vegeta klatschte zynisch in die Hände "Warum sendest du's nicht gleich im Fernsehen Kakarott?" "Sorry" verlegen fuhr sich der Angesprochene durch die Haare "Jetzt wissen sie's jedenfalls." "Morgan...dieses Mädchen ist meine...Cousine?" Vegetas Sohn riss erschrocken die Augen auf "Ja aber..." "Nichts aber" unterbrach sein Vater ihn barsch "Sie ist meine Nichte. Nimm es so hin oder lass es bleiben, aber nerv mich gefälligst nicht damit." "Weiß Mama schon davon?" "Wie sollte sie denn?" "Stimmt" der Lilahaarige nickte und schaute auf Vasum herab, der direkt vor Son-Goten stand und noch immer nicht ganz fassen konnte, was ihm wieder fahren war. Er war in Sicherheit. In Frieden, musste nie wieder den Diener spielen- ein schönes Gefühl. "Kümmert ihr euch schon mal um unsere Freunde, ich werde bald nachkommen" sagte Son-Goku schließlich "Das lässt du schön bleiben" donnerte Vegeta "Was willst du denn mit deinem blöden Geblubber schon erreichen? Sie hat sich längst entschieden und wenn du denkst, sie noch rum zu kriegen und zum Bleiben zu bekommen, dann bist du noch bekloppter, als ich dachte. Ich kenne Morgania und von jemandem wie dir, wird sie sich sicher nicht um den Finger wickeln lassen." Der Jüngere verdrehte die Augen "Stimmt. Unterklassekrieger und so'n Scheiß. Hatte ich völlig verdrängt" Er lachte leicht "In diesem Fall ist sie genauso verbohrt, wie du" "Hör jetzt auf damit und pack dich auf deinen Arsch" "Ja, mach ich.." der "Unterklassekrieger" nickte und preschte los "...wenn ich wieder da bin" Fröhlich winkte er der kleinen Gruppe zu "Bis da-han" und verschwand in den Wolken "Bleib gefälligst hier!!!" brüllte der Prinz ihm noch nach "So ein Volltrottel. Hoffentlich bringt sie ihn um" Morgan hatte sich mittlerweile schon wieder aufgemacht und einige Meilen hinter sich gelassen, als sie erneut anhielt. Irgendwie spürte sie, dass sie die Ereignisse der letzten Stunden doch noch nicht so verarbeitet hatte, wie sie es sich wünschte. Schuld. Es war alles nur die Schuld dieser verdammten Menschen. Nur wegen ihnen war Vegeta plötzlich so...regelrecht handzahm geworden- beinahe unausstehlich. Sie schaute hinunter auf die Erde und musste leicht schmunzeln, als sie ein kleines Dorf mit maximal 6 Häusern erblickte. Idyllischer konnte es kaum aussehen und es kam wie gerufen. Warum sollte sie denn auch eine Ausnahme machen? Sie hatte bisher jedes Volk ausgelöscht und bestraft- aus welchen Gründen auch immer- und jetzt würde sie erst recht keine Gnade walten lassen. Diese widerlichen Kreaturen hatten ihr ihr gesamtes, weiters Leben versaut, ihr den Onkel genommen. Damit konnte und vor allem wollte sie sich nicht abfinden. Es tat ihr verdammt weh, auch nur daran zu denken, nun freiwillig Kameraden ihrer Rasse zu verlassen und sie wollte keine Schmerzen fühlen. Jeder, der es wagte, sie so zu quälen, gehörte getötet. Sie landete gemächlich auf dem einheitlich geschnittenen Rasen und schaute sich mit gerunzelter Stirn um. Im Hintergrund konnte sie das Gezwitscher einiger Vögel hören und das Plätschern eines, wahrscheinlich in der Nähe liegenden, Wasserfalls. Die Leute, die hier lebten, schienen es ja wirklich gut zu haben- erneut huschte ein grässliches Grinsen über ihre Lippen- nicht mehr lange. Son-Goku holte alles aus sich heraus, um der Aura der Prinzessin zu folgen. So wie es aussah, schien sie sich ganz in der Nähe zu befinden Eigentlich wusste er selbst nicht so genau, warum er sie überhaupt noch einmal aufsuchte- wahrscheinlich hing das wieder mit seinem Sinn für Gerechtigkeit zusammen und mit der Tatsache, dass sie ihm irgendwie leid tat. Er wusste zwar nicht ganz genau, was für ein Verhältnis zwischen ihr und Vegeta geherrscht hatte, bevor ihr Heimatplanet zerstört worden war, aber es musste mit Sicherheit gut gewesen sein, sonst hätte sich der Prinz ganz anders verhalten. Er hatte festgestellt, dass die Beiden eine gemeinsam hatten, nicht zuletzt diese verdammte Sturheit. Nie würde Morgan aus freien Stücken zurückkommen, um sich vernünftig über die Ereignisse zu unterhalten und ihr Onkel würde wahrscheinlich eher sterben, als ihr zu folgen und sie um Halt zu bitten. Der junge Saiyajin seufzte schwer. Die ganze Arbeit schien mal wieder einzig und alleine an ihm hängen zu bleiben- aber wenn es für den Frieden der Welt war, dann tat er es gerne. Als er unter sich mehrere, vereinzelte Häuser sah, spürte ihre Präsenz verdammt stark, als würde sie neben ihm stehen und er schwebte langsam Richtung Boden. Angewidert verzog er das Gesicht. Es stank grässlich nach Kuhmist und Landwirtschaft und er fragte sich, was sie in einer solchen Gegend wohl suchte. Dort gab es doch wohl gar nichts. Er fuhr erschrocken zusammen. Dieser starke Energiefluss- es war genau derselbe, den er auch schon gespürt hatte, als Morgan gelandet war und angefangen hatte, zu töten. Es stimmte- in dieser Umgebung gab es nichts- nichts, außer Menschen, die man umbringen konnte. Er landete, schaute sich gründlich um und rannte ein paar Schritte weit, hielt wieder an, horchte, fühlte. Erst einige Minuten später viel ihm die hellgrüne Farbe ihres T-Shirts ins Auge, die zwischen einigen Häusern hervorblitzte und sich leicht von den Naturtönen der Umgebung unterschied. Sie hatte doch wohl nicht wirklich vor, ihren Zerstörungsfeldzug fortzusetzen? Morgan ließ sich den aufkommenden Wind hart um die Ohren fegen und legte ihren Kopf in den Nacken. Was hatte Kakarott doch gleich gesagt? Er liebte diesen Planeten? Wie konnte dieser Idiot so etwas nur sagen? Das war doch absurd. Wie konnte ein Saiyajin nur mit diesen Schwächlingen auskommen? Da gab es doch schon beim alltäglichen Leben Schwierigkeiten. Das Fliegen, seine Kraft- hielt er dies etwa alles geheim? Sie schnaubte. Wahrscheinlich war es ihm auch noch peinlich, solch ein Können zu besitzen. Bei dem Gedanken daran, dass er sich bei jedem Lebewesen, dem er über den Weg lief für seine Herkunft entschuldigte, musste sie leicht lächeln. Ein wahrer Unterklassekrieger eben. Stolz war für ihn wohl ein Fremdwort. Sie richtete ihre Konzentration auf das Ziel vor sich- ein ordentliches und gepflegtes Häuschen mit Vorgarten, Balkon und Veranda, umrahmt von unzähligen Blumen - hauptsächlich Rosen und Tulpen. Sie hatte sich nicht mehr die Mühe gemacht, extra zu gucken, ob jemand zu Hause war, hoffte es aber inständig. Ansonsten hätte sie schließlich unnötig Energie verschwendet und das musste ja nun wirklich nicht sein. Wie schon so oft zuvor streckte sie ihren rechten Arm aus und öffnete die Hand, um genügend Ki zu sammeln. Ein einfacher Strahl würde reichen- er würde vielleicht sogar die restlichen Gebäude auch gleich zu Grunde richten, was weniger Arbeit für sie bedeuten würde. Sie konnte den Planeten nicht mehr als Ganzes zerstören- nicht, seitdem sie wusste, dass ein Familienmitglied dort glücklich lebte, doch die Bewohner konnte sie ja trotzdem zur Hölle schicken. Vielleicht würde sie damit ja jemandem auch einen Gefallen tun. Also Son-Goku sah, dass die Prinzessin anfing, einen Angriff zu starten, rannte er schleunig auf sie zu und packte sie, wie auch schon wenige Stunden zuvor, am Handgelenk, bevor sie überhaupt erst agieren konnte. Sie war überrascht, das konnte man ihr deutlich ansehen. Ihre grünen Augen funkelten ihn halb wütend, halb fragend an, doch sagte sie zunächst einmal nichts. "Bist du schon wieder auf deinem Rachefeldzug?" fragte er sie daher ruhig "Ich dachte, du wolltest hier verschwinden." "Ja, das wollte ich auch" keifte sie ihn da mit der üblichen, schlechten Laune an "Ich werde abhauen, keine Sorge, aber nicht ohne hier vorher aufgeräumt zu haben." "Hast du Vegeta denn vorhin gar nicht zugehört? Es bringt doch nichts, jetzt tausende von unschuldigen Menschen umzunieten." "Oh doch" widersprach sie "Genugtuung, das bringt es." "Und was noch?" wollte er provozierend wissen "Nichts weiter. Und glücklicher macht es dich auch nicht" "Wer hat gesagt, dass ich glücklich sein will?" Perplex starrte er sie an, errang aber schnell seine Fassung wieder "Jeder will glücklich sein" "Ach ja, wirklich?" sie lachte "Na ja, wenn du meinst..." "Wieso bist du denn sonst auf die Erde gekommen und hast nach Angehörigen gesucht?" fragte er "Eben weil du dir dadurch erhofft hast, eine glücklichere Zukunft zu haben. Und wenn du was anderes behauptest, dann lügst du" "Gut Spatzenhirn, dann lüge ich halt" Erst jetzt viel dem männlichen Saiyajin auf, dass er noch immer ihr Handgelenk umgriffen hatte. Es war verdammt schwer, sie zum Guten zu bekehren, aber was hatte er denn erwartet? Sie war Vegetas Nichte und wenn der erst nach etlichen Jahren zu Frieden bereit war, wie lange würde sie denn dann erst brauchen? Er seufzte schwer. Vielleicht musste er das Ganze ja auch nur anders angehen. Erstaunt merkte Morgan, wie ihr Vordermann ihre Hand plötzlich bewegte und sie auf seinen Oberkörper manövrierte. Seine Blicke wirkten dabei so entschlossen, dass es ihre nahezu einen Schauer über den Rücken jagte. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ihr jemand folgen würde und vor allem nicht dieser Nichtling. Sie wollte unbedingt wissen, was er vorhatte, konnte sich aber auf sein Verhalten keinen Reim bilden. "Was soll das?" fragte sie ihn deshalb "Hör auf mit diesem kindischen Mist." "Ich kann deine Enttäuschung gut verstehen" sagte er mit kraftvoller Stimme "und auch deine Wut ist gerechtfertigt..." "Was?" - hatte er das eben wirklich gesagt? Er wollte sie verstehen? Dass sie nicht lachte. "...aber ich kann es nicht hinnehmen, dass du all diese Gefühle an den Menschen auslässt. Wenn du schon jemandem damit schaden musst, dann nimm mich, denn im Grunde genommen ist es ganz alleine meine Schuld, dass Vegeta hier auf der Erde lebt und nicht mehr der ist, für den du ihn zu halten scheinst." Wie in Stein gemeißelt stand er vor ihr und wartete auf eine Reaktion. Eine kleine Attacke von ihr und er wäre tot, das wusste er, aber er vertraute in sie und das bisschen Güte, das hoffentlich noch irgendwo in ihr innewohnte. "Du?" ungläubig schaute sie ihn an "Wieso denn du?" "Das ist eine längere Geschichte" antwortete er "Lass mich soviel sagen: Dein Onkel und ich standen schon immer in Konkurrent zueinander und nachdem er einmal im Kampf an mir gescheitert ist, hat er auf Rache gesinnt. Und da ich mich auf der Erde aufgehalten hatte, musste er das zwangsläufig auch - und das so lange, bis er mir gewachsen war." "Und warum ist er nicht einfach abgehauen, als er dich besiegt hat? Wird ja wohl nicht so schwer gewesen sein." Son-Goku musste grinsen "Er hat mich nicht besiegt." "Nie?" "Nie!" Für einen Moment lang schaute sie zur Seite. "Was für ein Schwächling" dann erst wurde sie sich bewusst in was für einer Position sich der Saiyajin vor ihr befand und sie geriet ins Stocken. Soviel Aufopferung und Mut hatte sie selten erlebt. Wollte sich dieser Hirnie tatsächlich für dieses schwache Erdenpack einsetzen und sein Leben einfach so in ihre Hände legen? Sie hatte jetzt die einmalige Gelegenheit, diesen Nervsack aus dem Weg zuräumen und würde sicher nicht so dumm sein, sich die entgehen zu lassen. "Ich werde dich töten" sagte sie mit bebender Stimme, doch noch immer ließ er keinen Deut von ihr ab. Er stand einfach nur da und wartete geduldig. Selbst als er die Energie merkte, die sie sammelte, rührte er sich nicht vom Fleck. "Warum verschwindest du nicht einfach?" verlangte sie zu wissen "Willst du wirklich sterben?" "Nein" sagte er fest "Aber ich hoffe, dass DU diejenige sein wirst, dir mir mein Leben schenkt." "Ich?" schrie sie "Wieso denn ausgerechnet ich?" "Weil ich denke, dass du gar nicht so schrecklich bist, wie du tust." "Ich..." sie hielt inne "Ich habe unzählige Menschen getötet. Ich habe jeden umgebracht, der mir über den Weg gelaufen ist. Schau...schau dir Vasum an...Ich...ich habe...ihn gefoltert. Wie kannst du da nur...kannst du da nur sagen, dass ich nicht so "schrecklich wäre"?" "Vegeta ist auch ziemlich grässlich gewesen, als er damals auf der Erde gelandet ist" erklärte er "und schau ihn dir jetzt an. Er ist geradezu lieb." Verzweifelt rang sie nach Fassung. Dieser Typ glaubte tatsächlich an eine gute Seite in ihr. Sie glaubte sich wage an eine Zeit zu erinnern, in welcher sie diese auch noch besessen hatte, aber nun... "Und was hat das jetzt mit mir zu tun?" fragte sie mit leiser Stimme "Ihr habt fast die gleichen Einstellungen und scheint nicht selten unterschiedlicher Meinungen zu sein. Ich denke, auch du könntest es schaffen, in Frieden zu leben" "Toller Schluss, den du da gezogen hast" bemerkte sie sarkastisch "Aber was ist, wenn ich nicht in Frieden leben will?" sie wurde wieder ruhiger und starrte zu Boden "Alleine werde ich wenigstens von niemandem enttäuscht" Son-Goku löste sich aus seiner Starre, als er merkte, wie sie ihre Hand von ihm nahm und die Energie wieder von ihr wich. Die Sache mit Vegeta musste sie wohl doch härter getroffen haben, als angenommen und er fühlte mit ihr. Die ganze Zeit nach einem Prinzip gelebt zu haben, das keine Gefühle und nur den Hass auf andere Wesen voraussetzte, um der eigenen Rasse alle Ehre zu machen und dann feststellen zu müssen, dass der größte Verfechter dieses Prinzips schon lange dagegen verstieß, musste schrecklich sein. Er konnte sich vorstellen, wie es tief in ihrem Inneren aussehen mochte. Sie war durcheinander, verletzt und traurig. Die Wut war doch da nur die Oberfläche, hinter der sie alles andere zu verstecken versuchte. Morgan zuckte zusammen, als sie wie aus dem Nichts plötzlich etwas wohlig Warmes auf ihrer Schulter spürte und riss die Augen entsetzt auf. Ihr Gegenüber schaute ihr fest entgegen und hatte seine hand entschlossen auf sie gelegt. Er trat ein bis zwei Schritte weiter auf sie zu und starrte sie weiterhin unbeirrt an. "Hör auf damit" verlangte sie "Lass los. Er hat dir erlaubt, mich anzurühren?" Sie wollte seinen Arm energisch von sich schlagen, wurde aber von ihm aufgehalten, indem er ihr Gelenk packte und eisern festhielt. "Ich weiß, wie du dich fühlen musst" sagte er ruhig "Aber es wäre einfach für dich, wenn du dir helfen lassen würdest" "Ich brauche keine Hilfe" sagte sie hart "Und schon gar nicht von dir, Unterklassekrieger" "Ja, klar" er lachte leicht "Vegeta hat mir schon prophezeit, dass du so was sagen wirst" er wurde ernst "Aber das ist mir egal, klar?" "Wie bitte?" "Du hast schon recht verstanden" "Nimm jetzt endlich deinen Flossen von mir. Was soll denn diese Kacke?" Anstatt zu antworten, starrte er sie nur eingehend an. Wie sie so vor ihm stand und ihn verdutzt anstarrte, nicht definieren konnte, was er mit ihr vorhatte, musste er schon zugeben, dass sie wirklich hübsch war - mit ihren schwarzen Haaren und dem frechen Pony, der perfekt zu ihren grünen Augen passte. "Was schaust du denn so?" hörte er sie fragen und dann machte sich sein Körper einfach selbstständig. Morgan wusste gar nicht erst, wie ihr geschah, als er sie plötzlich sachte packte und sie, wie eine Puppe, in seinen Armen landete. Ohne sich noch groß darüber Gedanken gemacht zu haben, hatte ihr Gegenüber seine Arme um sie gelegt und sie fest an sich gezogen, bevor sie sich noch groß davor wehren konnte. Wie sie so dastand, so eng an ihn gedrückt, kam sie sich ganz schön bescheuert vor. Hatte er etwa Mitleid mit ihr, weil sie so ein erbärmliches Leben führte? Es war die erste Umarmung seit langen Jahren und erst jetzt wurde ihr wieder bewusst, wie sehr sie die Nähe einer anderen Person doch vermisst hatte. Trotzdem stieß sie sich nach wenigen Millisekunden schon wieder von ihm ab "Was soll das? Ich brauche dein Mitleid nicht" schrie sie ihn wütend an, doch anstatt ebenfalls lauter zu werden, schüttelte er mit einem wissenden Lächeln den Kopf. "Du denkst, ich habe Mitleid mit dir?" fragte er sie "Tut mir leid, aber da liegst du falsch" "Was ist es dann?" "Hast du das nicht vermisst?" konterte er mit einer Gegenfrage "Ich habe gemerkt, wie du zusammen gezuckt bist." "Ja, weil ich jemandem wie dir nicht zu nahe kommen wollte" "Hör auf" verlangte er "Ich weiß, dass das nicht stimmt. Du warst es einfach nicht mehr gewohnt, dass sich dir jemand mit guten Absichten gegenüberstellt. Alles was du die ganze Zeit erfahren hast war doch nur Angst und Hass." "Ach..." "Hör zu. Das Leben ist so etwas Kostbares und du willst es nur mit Tot und Zerstörung ausfüllen? Niemals mehr glücklich sein oder dich zur Ruhe setzen? Dein...unser Volk mag Regeln gehabt haben, an die man sich zu halten hatte, aber das war damals. Diese Gesetze wurden von einer vollkommen anderen Generation aufgestellt- hat dich jemals jemand gefragt, was du denn später einmal machen möchtest?" "Du redest geistigen Dünnschiss" erwiderte sie trocken "Wir Saiyajin sind alle gleich. Es war noch nie anders. Unser Kodex besteht schon seit Jahrhunderten und noch nie hat sich ihm jemand widersetzt." "Andere Frage" beschloss er "Nehmen wir mal an, du würdest jetzt abfliegen, weiter töten und erobern bis du alt und kurz vor deinem Tode wärest und jemand würde dich fragen, ob du, wenn du die Chance hättest, noch einmal so leben möchtest...was würdest du sagen?" "Nie und nimmer" schoss es augenblicklich aus ihr heraus und sofort biss sie sich auf die Unterlippe, als ihr bewusst wurde, was sie da gerade zugegeben hatte. Son-Goku lächelte triumphierend "Hab ich's mir doch gedacht." "Du kannst denken?" "Ich habe irgendwo mal einen Satz aufgeschnappt" er kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf "Mein Sohn hat ihn mir mal gesagt. Er stammt aus einem Film, den er mal in der Schule gesehen hat." "Und.?" "Er besagt: Das Leben ist zu kurz um die ganze Zeit wütend zu sein (AMERICAN HISTORY X- Drama pur)" er lachte verwegen "Passt doch, oder?" Sie schwieg. Ihre Augen suchten verzweifelt nach einem Punkt, auf den sie sich fixieren konnten, doch sie fanden keinen. Er hatte Recht. Verdammt noch mal Recht. Gott, wie sie das hasste. Ihr bisheriges Leben war eine einzige Katastrophe - sich dessen bewusst zu werden war ein harter Schlag und dass ausgerechnet Kakarott ihr das vor Augen halten musste- ein Saiyajin, der in ihren Augen eigentlich ein dümmlicher Volltrottel war, zerrte an ihren Nerven. "Wenn ich jetzt die Wahl hätte, zwischen Leben und Jenseits würde ich das Jenseits wählen" sagte sie leise und verbittert "Dort kann es auch nicht mehr schlimmer werden als hier" Beschwichtigend hob ihr Gegenüber die Hände vor den Oberkörper "Nein, nein, nein" widersprach er schnell "So was darfst du gar nicht mal denken. Das ist falsch, hörst du? Falsch." "Was soll daran bitte so falsch sein?" wolle sie wissen "Falsch ist ja dann anscheinend das, was ich die ganzen Jahre über gemacht habe." "Aber du hast die Chance, es die nächsten Jahre besser zu machen" lenkte er ein "Sieh's Positiv" Wie er da so vor ihr mit den Händen in der Luft herumfuchtelte, da musste die Prinzessin unwillkürlich lächeln. Irgendwie war er ja doch ganz nett.- wenn auch ziemlich nervig, aber dennoch freundlich und hilfsbereit. Der Knoten war geplatzt. "Und weißt du, was ich jetzt mache?" fragte er sie, als er ihre entspannten Gesichtszüge erkannte "Wieder verschwinden und mir meine Ruhe lassen?" "Hey!" schrie er auf "Diesen Tonfall lassen wir jetzt ganz dezent hinter uns, oder war das eben etwa ein Necken?" "Nein, mein voller Ernst" "Ich würde sagen, es war ein guter Anfang in dein neues Leben" Überrumpelt schnappte sie nach Luft "Moment mal" warf sie ein "Wer hat was von neuem Leben gesagt?" "Na ja, is doch klar, dass du jetzt hier auf der Erde bleibst" erwiderte er bestimmend "Weggehen kannst du auf jeden Fall nicht mehr" "Ach und warum nicht?" "Weil ich das sage" er lachte verlegen "Ich will dir da jetzt ja keine Befehle geben, aber Vegeta würde es sicher auch gefallen. Ihr habt euch sicher noch viel zu erzählen." "Das ist der einzige Punkt, indem ich mit dir übereinstimme" sagte sie "Und außerdem" er hob den Zeigefinger "Werde ich ab heute dein neuer Coach in Sachen Frieden und Freude sein" "Kann man dich auch austauschen?" "Nein, geht nicht. Ich bin fest eingestellt" "Na toll" sie verdrehte die Augen "Du wolltest irgendetwas machen..." "Ich?" fragend sah er sie an "Ja, du hast doch eben gesagt ,und weißt du, was ich jetzt mache'?" "Ah jaaaa" er sprang kurz in die Höhe und landete gekonnt. Dann hielt er ihr seine Hand vor die Nase "Hallo, mein Name ist Son-Goku. Willkommen auf der Erde." Leicht zögernd schlug sie ein. "Morgania" sagte sie "Und ich werde diesen Planeten leider gleich wieder verlassen" "Aber du hast doch eben gesagt, dass du mir zustimmst, dass du mit Vegeta etwas zu bereden hast." "Ja, das habe ich. Aber das heißt noch lange nicht, dass ich gleich zu ihm renne und anfange zu brabbeln" Als sie sein entrüstetes Gesicht sah, wurde sie etwas sanfter "Hör zu" sagte sie "Ich glaube nicht, dass es eine so gute Idee ist, wenn ich hier bleibe. Ich...ich kann das einfach nicht alles so schnell hinter mir lassen, wie du dir das anscheinend denken magst." "Dann versuch es halt" "Nein" sie schüttelte den Kopf "Und ich kann auch nicht sagen, dass ich mich hier sehr wohl fühlen werde. Ihr habt schließlich alle Familie. Ich will mich da nicht zwischen drängen. Wahrscheinlich gäbe es nur Theater - du weißt, wie ich zu den Menschen stehe. Ich brauche meine Ruhe und die werde ich hier sicher nicht finden." Unruhig wippte ihr Gegenüber auf und ab und suchte angestrengt nach weiteren Argumenten, um sie von einem Leben auf der Erde zu überzeugen. Unter keinen Umständen würde er sie gehen lassen- wo er es doch geschafft hatte, sie auf den richtigen Lebensweg zurückzuführen. Irgendetwas in ihm sehnte sich danach, sie glücklich zu sehen. Mit einem Grinsen auf den Lippen und einem unbeschwerten Lachen. "Außerdem habe ich viel zu viele Leute umgebracht" sie legte die Stirn in Falten "Nein, das geht auch nicht. Das kannst du drehen und wenden wie du willst. Ich kann nicht bleiben." Son-Goku rieb sich das Kinn "Und...und was ist...und was ist, wenn dein Aufenthalt nur befristet ist" fröhlich schnippte er mit den Fingern "Ja, das ist es. Ein Ultimatum" "Ein Ultimatum?" wiederholte sie verdutzt "Na dann schieß mal los." "Wir machen das einfach so" er holte tief Luft - ja, das war eine gute Idee "Du bleibst...sagen wir mal nur n paar Wochen und wenn es dir dann nicht gefällt, kannst du ja immer noch gehen" "Das is ne blöde Idee" behauptete sie stur "Da mach ich nicht mit" Bockig verschränkte er die Arme vor dem Oberkörper "Manno" stieß er maulig aus "Du hast aber auch an allem was auszusetzen." "Ich habe nur keinen Bock, das letzte Rad am Wagen zu sein" erklärte sie "egal für wie lange. Das muss ich mir nicht geben." "Mensch, Bulma und die anderen sind super nett. Da bist du doch nicht das letzt Rad am Wagen" "Wer weiß" sie zuckte mit den Schultern "Es gibt vieles, dass ihr nicht über mich wisst" und ließ sich hinterrücks auf den Boden fallen. "Na aber Vegeta scheint dich gut zu kennen" erwiderte der Ältere und nahm neben ihr Platz. Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf und kippte nach hinten "Bleib hier auf der Erde, los. Gib dir einen Ruck" "Ich kann nicht, Kakarott" sagte sie mit Nachdruck "Wenn du dir Sorgen um die toten Menschen machst- die können wir locker mit den Dragon Balls wiederbeleben" "Die Menschen sind mir egal" schnaubte sie "und meinetwegen können noch viel mehr in's Grad beißen" "na na na" rief er tadelnd "Wie war das? FRIEDEN!!" "Ach hör mir doch auf" winkte sie ab "Zu einem Weichei machst du mich ganz sicher nicht" Er zwinkerte frech "Wer weiß." "Nie und nimmer" sie wurde ernst "Warum bist du mir gefolgt?" "Nun jaaa..." er schürzte die Lippen und grinste "Weil ich mir gedacht habe, dass du gar nicht so schlecht sein kannst- und ich hatte Recht" als sie ihn fragend anstarrte, redete er weiter "Ich hab's an deinen Blicken gesehen. Sie haben sich vollkommen von deinen Handlungen unterschieden und da hab ich gewusst, dass in dir was Gutes steckt. Ich hatte nur nicht gedacht, dass es so einfach werden würde, dir das wieder vor Augen zu halten" "Freu dich nicht zu früh" warnte sie "Wir Saiyajin sind unberechenbar" Er winkte lässig ab "Vegeta ist nach den zahlreichen Kämpfen auch in etwa durchschaubar geworden" "Nach den zahlreichen Kämpfen?" fragend zog sie die Augenbrauen hoch "Nach was für Kämpfen denn? Meinst du die, dir er gegen dich geführt hat?" "Ach ja, stimmt" als wäre ihm gerade etwas Wichtiges eingefallen, schlug er sich mit der flachen Hand gegen die Stirn "Du hast ja keinen blauen Dunst, was in hier auf der Erde alles abgegangen ist" "Was soll denn hier abgegangen sein?" "Oh, ne ganze Menge" er sog nachdrücklich die Luft ein, um seinen Worten mehr Spannung zu verleihen "Hmm...wo fang ich am Besten an? Ah ja, genau" er schwang sich von seiner Liegeposition wieder in den Sitz und schlug das eine Bein über das andere. "Weißt du, was Cyborgs sind?" "Cyborgs? Hältst du mich für ganz verdummt?. Natürlich weiß ich, was das is" "Sorry, war ja nur ne Frage" "Ja, aber ne ganz besonders blöde. Jedes Kind weiß, was ein Cyborg is." "Na ja gut, dann weißt du halt, was das ist" sagte er leicht genervt "Das is ja schon mal super" "Und weiter im Text..." "Bei uns sind mal solche Cyborgs aufgetaucht. Ziemlich fiese gesellen und so, gegen die wir antreten mussten" erzählte er, während er ein paar Grasbüschel vor sich aus dem Boden zog und zur Seite schmiss. Dann kam ihm die Idee "Hey, weißt du was?" "Ne, aber du wirst es mir mit Sicherheit gleich sagen" "Genau" ohne auf ihre aufziehenden Worte einzugehen hob er, wie ein Lehrer, den Zeigefinger und hielt ihn vor ihr Gesicht "Schon mal was von Telekinese gehört?" "Fängst du schon wieder mit diesem dummen Kram an?" kam die Gegenfrage "Ich mag zwar nicht auf diesem Planeten aufgewachsen sein, aber ich hab auch ne Bildung, ob du's glaubst oder nicht" "So war das doch auch gar nicht gemeint" lenkte er zerknirscht ein "Aber das würde ich gern mit dir machen" "Was?" "Na dir per Gedanke die Geschehnisse der letzten Jahre zeigen. Das geht schneller, als alles haarklein zu berichten" erklärte er "Was sagst du?" Ungläubig schaute sie ihn an und zog die Augenbrauen hoch "Und du willst mir jetzt wirklich weiß machen, dass du diese Gedankenübertragung beherrscht." "Na klar" er nickte bestätigend "Was denkst du denn?" "Na dann mach mal" Leicht säuerlich biss er die Lippen aufeinander. Dieses Mädchen grub an seinen Nerven. Wieso glaubte sie ihm nicht ein einziges Mal? Aber bitte, dann würde er sie halt vom Gegenteil überzeugen müssen. Entschlossen schaute er sie an und legte seinen Zeige und Mittelfinger direkt auf ihre Stirn. Sofort zuckte sie zusammen und sprang auf "Was soll das denn schon wieder? Willst du mir das Auge ausstechen oder was?" "Ich wollte die Telekinese an dir durchführen" rief er entrüstet "Hast du etwa Schiss vor mir?" "Na ja" ihre rechte Augenbraue machte leichte Bekanntschaft mit ihrem Pony "Wer weiß, was du alles für kranke Ideen ausheckst. Du hättest mich eben genauso gut töten können" Energisch tippte er sich gegen die Stirn "Was hältst du eigentlich von mir? Denkst du ich will, dass du hier bleibst, nur um dich ins Jenseits zu jagen?" seine Stimme nahm eine ungewohnte Lautstärke an "Hör auf mich so anzufahren" befahl sie ihm knurrend "Ich kenne dich nicht, Unterklassekrieger, aber ich kannte andere Wesen mit so kranken Gedanken." "Na danke" wie ein kleines Kind legte er sich auf die Seite und drehte ihr demonstrativ den Rücken zu. Verdutzt blinzelte sie ein paar Mal "Was geht denn jetzt ab?" unwillkürlich musste sie Kichern "Bist du jetzt etwa beleidigt, Kakarott?" Er antwortete nicht. Stattdessen kam ein undefinierbares Schnauben von ihm, was sie noch mehr amüsierte. "Du benimmst dich wie ein Baby" stellte sie fest, woraufhin er seine Hände zu Fäusten ballte. Das Gleiche kam auch immer aus Vegetas Mund- er konnte es schon nicht mehr hören. Eigentlich hatte er sich ja erhofft, einen ganz anderen Charakter in ihr zu finden, aber jetzt konnte er unmöglich übersehen, dass sie seinem einstigen Erzfeind, wie ein Ei dem anderen glich. Umso mehr erstaunte ihn ihr nächster Satz. "Okay, dann komm. Führ deine Telekinese an mir durch" Ein kleines Geräusch neben sich verriet ihm, dass sie sich anscheinend wieder gesetzt hatte. Er konnte ihre Blicke förmlich spüren. Sie starrte ihn die ganze Zeit über an und wartete wahrscheinlich auf eine Reaktion. "Hast du jetzt keine Angst mehr, dass ich dich töten könnte?" wollte er wissen "Nein" antwortete sie "Jetzt bin ich drauf vorbereitet und kann dich schneller den Löffel abgeben lassen, als dir lieb ist." "Okay..." ungeschickt rollte er sich auf die andere Seite, sodass er ihr gerade ins Gesicht blicken konnte und setzte sich wieder auf "Bereit?" Sie nickte. Erneut legte er ihr die beiden Finger auf die Stirn. Dieses Mal allerdings mit nicht ganz so viel Elan und Mut. Die Prinzessin merkte, wie er leicht zitterte , konnte sich darauf aber keinen Reim bilden- wie bei so vielem, was er tat. Angst hatte sich sicherlich nicht vor ihr und kalt konnte ihm auch nicht sein. Die Sonne schien siedendheiß auf sie herab und kannte kein Erbarmen. Was dann folgte würde sie wohl ihren Lebtag nicht mehr vergessen. Als stände sie unter Drogen wurde sie plötzlich in eine Art Strudel hineingezogen und konnte einige Zeit später, wie in einem Kino, verschiedene Bilder und Frequenzen von Vegeta, Son-Goku und anderen Gestalten erkennen, von denen sie allerdings erst später erfuhr, wer sie waren. Son-Goku zeigte ihr alles. Die Landung von Radditz und dessen Tod, der mit seinem eigenen einherging, sein Training bei Meister Kaio im Jenseits, den Kampf gegen Vegeta und Nappa, Vegetas Niederlage, den Kampf auf Namek gegen Freezer, Vegetas Tod, den Kampf gegen die Cyborgs und Cell und auch den Fight gegen Boo, der von allen wahrscheinlich der anstrengendste gewesen war. Er bekam mit, die die Gesichtszüge seiner Gegenüber immer mehr entgleisten und sie plötzlich laut keuchte, nachdem die letzten Erinnerungsfetzen sie erreicht hatten. Nun war sie diejenige die am ganzen Körper bebte, wie Espenlaub. Ihre Augen waren weit aufgerissen, als sie sich zurückfallen ließ und in den Himmel starrte. "Dann stimmt es ja wirklich" murmelte sie " Vegeta...ist wirklich schon gestorben. Und das mehr als ein Mal" "Sag ich doch" sagte er und ließ sich neben sie fallen "Glaubst du's jetzt endlich?" Sie nickte "Und ich habe ihn auch noch Schwächling genannt...Dabei hat er schon so oft kämpfen müssen" "Ja, es war nicht ganz einfach, sich gegen all die Gegner zu behaupten" meinte ihr Nebenmann "aber er hat sich mit Bravour geschlagen" "Das will ich auch hoffen. Das gehört sich auch für einen Prinzen" ein Grinsen huschte über ihre Lippen "Und du scheinst dann ja so was wie der Retter des Universums zu sein" Augenblicklich wurde er rot "Na jaaaaa" sagte er lang gezogen "Ich war ja nicht alleine" "Oh, auch noch bescheiden. Du machst deinem Ruf als Unterklassekrieger aber keine Ehre" "Könnten wir diesen Quatsch vielleicht hinten anstellen?" fauchte er gereizt "Ich kann es nicht mehr hören. Es reicht schon, wenn Vegeta mir jeden Tag damit in den Ohren liegt. Da musst du nicht auch noch gleichziehen" "Schon gut" sie nickte "Ich werde mich bemühen. Aber ändern kannst du eh nichts daran." "Ja aber ihr auch nicht" Sie schmunzelte "Du scheinst nicht das beste Verhältnis zu meinem Onkel zu haben, oder?" fragte sie und wechselte somit schnell das Thema "Als ich euch vorhin so gesehen habe, habe ich mich echt gefragt, wann ihr euch endlich an die Gurgel geht." "Was willst du erwarten? Er hat mir nie verziehen, dass ich ihm schon so oft das Leben gerettet habe und" er kicherte kurz "auch immer noch stärker bin, als er "Aso" sie verstand "Aber wir sind schon lange keine Feinde mehr" erzählte er weiter "Na das ist ja toll" meinte sie gelangweilt "So genau wollt ich's eigentlich gar nicht wissen, aber trotzdem dank für die Info" "Keine Ursache" lachte er heiter "Dann..." "Dann kann ich ja jetzt verschwinden." Sie stand schleunig auf und klopfte sich energisch den Dreck von den Klamotten "Mach's gut, Kakarott" Schneller, als das menschliche Auge gucken konnte, hatte sich der männliche Saiyajin vor sie gestellt und breitete die Arme aus "Du kannst nicht gehen" bestimmte er "Das wäre nicht fair. Schließlich habe ich dir ja eben auch die Geschehnisse der letzten Jahre übermittelt." "Ich habe nicht gewusst, dass du dafür ne Gegenleistung erwartest" sagte sie säuerlich und kniff die Augen zusammen. "Natürlich" er nickte "Und zwar will ich, dass du auf mein Ultimatum eingehst." "Und was, wenn ich das nicht mache?" herausfordernd blickte sie ihn an und stemmte die Hände in die Hüften "Dann zerstör ich dein Raumschiff. Dann kommst du gar nicht mehr hier weg." "Das wagst du nicht." "Wollen wir wetten?" er forme eine kleine Energiekugel und grinste schräg "Soll ich feuern?" "Lass das ja sein." zielorientiert griff sie nach seinem Arm und riss ihn herum. Die Attacke löste sich in Luft auf. "Also, was ist nun? Bleibst du hier auf der Erde?" grinsend beugte er sich zu ihr herunter und hielt sein Ohr direkt vor ihren Mund "Ich höre?" "Nein." "Wie bitte? Ich hör dich so schlecht" witzelte er "Wiederhol das noch mal." "Ich sagte nein." "Also...hast du was gesagt?" Sie grinste leicht "Hör auf mit diesen Spielereien" verlangte sie und gab ihm einen sanften Stoß "Das ist lächerlich. Du kennst meine Antwort." "Aber ich akzeptiere sie nicht" flötete er "Und ich lass dich auch nicht weg, bis du dieses kleine Wörtchen gesagt hast, das ich hören will." Sie runzelte die Stirn und presste die Lippen fest aufeinander. "Wieso bist du so scharf darauf, dass ich bleibe?" "Hab ich doch schon mal gesagt. Weil Vegeta dich sicher wieder sehen möchte und ihr bestimmt viel zu berichten habt. Außerdem..." er hielt kurz inne "bist du ein Saiyajin und ich würd gern mal gegen dich im Kampf antreten." Sie seufzte schwer "Auch so ein Trainingsfanatiker. Ich hab's geahnt." "Also? Bleibst du? Bleibst du? Bleibst du?" wie ein kleiner Hund um seinen Knochen, so hüpfte der Ältere um die Prinzessin herum und schaute sie erwartungsvoll an. Er war sich seiner Sache ziemlich sicher. Wenn sie wirklich verschwinden wollte, hätte sie das längst getan und würde sich nicht noch länger von ihm aufhalten lassen. Erneut musste sie leicht lächeln. Dieser Typ war doch wirklich nicht mehr normal. Sein Verhalten war mehr als komisch- und das sollte ein Saiyajin sein? Trotzdem musste sie zugeben, dass sie seine Idee gar nicht mehr so abwegig fand. Sie konnte es ja wenigstens mal versuchen, bei den Menschen zu leben. Schlimmer als zuvor konnte es eh nicht mehr werden. Sie schloss ergeben die Augen "Also schön. Du hast gewonnen." Kaum hatte sie ausgesprochen, da wurde aus seinem kleinen Hüpfern ein riesiger Sprung in die Luft "Jippieh!" schrie er aus "Gewonnen! Gewonnen, gewonnen, gewonnen!" "Du spinnst!" sie tippte sich gegen die Stirn "Ein falsches Wort und ich bin wieder weg." "Okay" er nickte "Wird registriert und eingespeichert" dann landete er vor ihr und grinste sie breit an. "Ach ja, nur noch eins." "Oh nein, was kommt jetzt noch?" "Könnten wir uns darauf einigen, dass du mich Son-Goku nennst? Kakarott klingt irgendwie so...so ernst" "Es ist dein Saiyajinname" stieß sie empört aus "Wenn er nicht ernst klingen sollte, hätten sie dich Ferdinand genannt" sie rieb sich das Kinn "Son-Goku...woher kommt dieser Name eigentlich?" "Mein Ziehvater hat ihn mir hier auf der Erde gegeben. Ich bin praktisch damit aufgewachsen" antwortete er "Und außer Vegeta nennt mich jeder so." "Na schön. Son-Goku. Ich wird's mir merken" "Gut, dann lass uns zurückfliegen. Die Anderen warten sicherlich schon auf uns" übermütig packte er ihre rechte Hand und zog sie mit sich in die Luft. "Bin ich etwa dein Hund?" wollte sie wissen "Lass los" Sofort leistete er ihrer Forderung Folge "Hey, wie wär's mit nem kleinen Wettfliegen?" fragte er sie und strahlte dabei über das ganze Gesicht "Hast du Lust?" "Lust nicht gerade, aber ich wette, du gibst eh wieder nicht Ruhe, bist ich eingewilligt habe" antwortete sie nicht gerade begeistert und gähnte laut "Okay, lass uns loslegen." Ein fröhliches Lachen drang aus seinem Mund und irgendwie steckte seine gute Laune sie an. Es musste großartig sein, so unbeschwert in den Tag hinein zu leben- ohne sich über etwas größere Gedanken machen zu müssen, oder Verpflichtungen zu erfüllen. Vielleicht würde sie das ja irgendwann auch einmal schaffen. Sie stellten sich beide direkt nebeneinander in gleicher Höhe und gleichem Abstand auf. Der Wind fegte ihnen beiden um die Ohren und immer wieder musste die Prinzessin sich damit abmühen, sich die Haare aus dem Gesicht zu schlagen, damit sie etwas sehen konnte. Belustigt beobachtete Son-Goku sie dabei. "Bereit?" fragend sah er sie an und ließ seine Muskeln spielen "Klar" nickte sie und richtete ihren Blick in die Ferne "1..." "2..." "3..." Mit einem Wahnsinnstempo preschten beide los und ließen riesige Landschaftsabschnitte einfach hinter sich. Für eine ganze Weile war es hartes Kopf an Kopf Gerangel, was sie sich lieferten- sie schenkten sich wirklich nichts- doch nach und nach sah es so aus, als würde Son-Goku die Oberhand gewinnen. Er lag nun schon mit guten 4 Metern vorne und grinste siegessicher. Morgan ihrerseits verzog das Gesicht. Dachte dieser Penner etwa, er würde gewinnen? Es hatte ja allen Anschein, als würde er sie gewaltig unterschätzen. Auch sie setzte ein Grinsen auf. Ein großer Fehler. Der Saiyajin vor ihr glaubte zu träumen, als sie plötzlich an ihm vorbeisauste und ihm dabei noch großspurig zuwinkte. Für einen Moment spielte er mit dem Gedanken, sich in einen Super Saiyajin zu verwandeln, beschloss aber, es sein zu lassen- schließlich war dies nur ein Spiel und auch ziemlich unfair, denn soviel er wusste, konnte seine Gegnerin nicht mutieren. Er holte noch einmal alles aus sich heraus, schaffte es aber nicht mehr sie einzuholen- so kam es auch, dass sie zu guter letzt gewann. Grinsend landete sie auf dem Rasen, auf dem sie auch schon Zeiten zuvor gestanden hatte und schaute ihn aufgeweckt an. "Na, was bekomme ich?" fragte sie "Wofür?" sein Gesicht war voller Fragezeichen "Na ich habe doch gewonnen" führte sie weiter aus "Was für'n Preis wartet auf mich?" Er landete direkt neben ihr und schaute sie von der Seite her an "Ich hab keinen Preis" gab er zu "Wie du hast keinen Preis?" sie schnaubte "Na toll. Für was habe ich das denn dann gemacht?" "Zum Spaß..." sagte er "Mir hat das keinen Spaß gemacht" behauptete sie prompt "Dumme Kindereien." Der Ältere schmunzelte. Er wusste, dass Gegenteiliges der Fall war- nicht umsonst hatte sie ihm kurz zuvor noch zugewunken und beinahe gelacht. "Vegeta und die Anderen scheinen schon wieder im Haus zu sein" bemerkte er, während er sich umschaute "Weiß du eigentlich, was heute für ein Tag ist?" Schweigend schüttelte sie den Kopf "Es ist Weihnachten" erklärte er "Das Fest der Liebe und Freude." "Stehen deshalb in jedem Haus diese dummen Bäume herum?" wollte sie wissen "Und schauen die Menschen deshalb alle aus, wie aus dem Ei gepellt?" Er nickte "Die Leute hier bereiten sich das ganze Jahr schon darauf vor. Es ist das wichtigste Fest für sie." "Und ihr macht diesen Quatsch mit?" "Nun ja" fing er an "Chi - chi...also meine Frau..." - wieso zum Teufel viel es ihm auf einmal so schwer, über sie zu sprechen? "...sie legt großen Wert darauf, dass die Traditionen eingehalten werden und sie liebt dieses Fest." "Also ja" schlussfolgerte sie "Mich würden keine zehn Pferde dazu bekommen." "Irgendwann wirst du damit umgehen können..." "Oder auch nicht" Sie wandte sich ab und stiefelte ein paar Schritte weiter. Die Trümmerhaufen der Häuser, die sie zerstört hatte, lagen kreuz und quer vor ihren Füßen herum, nur die Leichen der Menschen waren weggeschafft worden- das Blut jedoch klebte noch am Boden. "Keine Sorge" hörte sie Son-Goku hinter sich sprechen "Die Dragon Balls bringen das wieder in Ordnung" "Wie oft muss ich noch sagen, dass die Bewohner dieses Planeten mir vollkommen egal sind?" zischte sie, während er leicht die Augen verdrehte. "Komm. Ich stell dich meinen Freunden vor." "Kann's kaum erwarten" erwiderte sie sarkastisch und folgte ihm schlurfend. Nach weniger als 100 Metern blieb der männliche Saiyajin wieder stehen und wies hinter sich auf eines der Reihenhäuschen- blau gestrichen mit weißem Dach und bepflanzten Balkonkästen. Von Innen schien gedämpftes Licht nach draußen und mehrere Stimmen waren zu hören, die wild durcheinander redeten. Er lächelte verlegen "Wie schon gesagt: sie machen sich bestimmt Sorgen" versuchte er den Krach zu erklären. "Scheint das pure Chaos zu herrschen" bemerkte sie und zog die Augenbrauen hoch "passt ja zu dir" "Sie werden dich sicher herzlich in Empfang nehmen" versicherte er "Ich kenne sie. Und noch dazu ist heute Weihnachten- was Besseres konnte dir gar nicht passieren." "Na wenn du das sagst." Etwas nervös war sie dann doch, als ihr Vordermann plötzlich Anstalten machte, die Haustür zu öffnen und die Klinke hinunterdrückte. "Komm" verlangte er und winkte ihr zu "Na los." Schleunig lief sie ihm hinterher und betrat gemeinsam mit ihm das Gebäude. Große Bilder, mindestens an die 20, hingen an den Wänden und zeigten Son-Goku und seine Familie in den verschiedensten Posen und Situationen- auch ein Foto von ihrem Onkel war angebracht worden, worüber sie sich innerlich köstlich amüsierte. Er war dort gemeinsam mit seinem Sohn zu erkennen, mit dem sie ja ebenfalls schon Bekanntschaft gemacht hatte, und legte dabei ein solch missmutiges Gesicht auf, dass sie sich schon denken konnte, wie sehr ihm die Fotografiererei gefallen haben musste. "Er hat einen Heidenaufstand gemacht, als Bulma ihn knipsen wollte" erzählte Son-Goku, als er ihre Blicke bemerkte "Bulma..." sie überlegte kurz und versuchte sich an die Ereignisse zu erinnern, die er ihr zukommen lassen hatte. "das war diese Erdenfrau, richtig?" Er nickte "Vegetas Lebensgefährtin" Sie zuckte leicht zusammen "Das brauchtest du nicht extra noch betonen. Is schon schlimm genug Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)