Das Glück kommt vom Himmel! von Zack (Seto und Joey) ================================================================================ Kapitel 2: Eins --------------- Eins: Unsicher stand Joey vor der Wohnungstür, da er nicht wusste, ob sein Vater zu Hause oder auf einer seiner häufigen Kneipentouren war, von denen er meist erst spät in der Nacht zurückkehrte. /Was ist, Honey? Angst?/ //Ehrlich gesagt, ja!// /Ich hab dir doch unterwegs versprochen, dass so etwas nie wieder passieren wird. Vertrau mir!/ //Na dann , auf deine Verantwortung.// /Jaaah, Honey-Baby!/ Mit dem Öffnen der Tür schlug ihnen als erstes eine Wolke abgestandener Luft entgegen, die so extrem nach Alkohol stank, dass Joey regelrecht fühlen konnte, wie Xen gedanklich die Nase rümpfte. /Puh! Was ist denn das für ein Gestank? Liegt da irgendwo ein totes Tier herum?/ //Nein! Ich hab dir doch gesagt das mein Vater Alkoholiker ist.// Sie schüttelte innerlich den Kopf. /Ja! Aber so schlimm? Da muss sich einiges ändern./ Gerade als Joey die Wohnung betreten hatte und sich nach seinem Vater umsehen wollte, merkte er, wie er plötzlich die Kontrolle über seinen Körper verlor. Ohne auch nur das geringst damit zu tun zu haben, schnellte er innerhalb des Bruchteils einer Sekunde herum und fing mit sicheren Griff eine leere Bierflasche ab, die mit ziemlicher Wucht auf direktem Kollisionskurs mit seinem Kopf geflogen war. Das wäre sicher eine nette Platzwunde geworden! //Äh, Xen? Warst du das eben?//, fragte er leicht verunsichert. /Na, wer denn sonst?/ //Danke!//, nuschelte er ein Wenig verlegen. /Hey, dafür bin ich schließlich da! Und jetzt sieh gut zu und lerne, junger Padawan!/ Bedächtig ließ sie ihren Blick über Joeys Vater wandern, der im Türrahmen stand und ganz offensichtlich für das tieffliegende Geschoss verantwortlich war, bevor sie ihn mit spöttischer Höflichkeit begrüßte : "Schönen guten Tag! Willst du nicht herein kommen? Ich würde dir sogar ein Bier anbieten, aber..." Demonstrativ drehte ihren Fang herum, so dass die letzten zwei Tropfen der ehemals darin enthaltenen Flüssigkeit aus dem Flaschenhals auf den schmuddeligen Teppichboden des Zimmers fielen und dort versickerten. "...leider hat irgendwer schon alles weggesoffen!" "Halts Maul, du Missgeburt!", schrie der Mann in der Tür aggressiv, was Xen allerdings nicht sonderlich zu imponieren schien, da sich ein freches Lächeln auf ihr Gesicht schlich. "Hey! Für sie immer noch Mister Missgeburt! Wenn ich bitten darf!" //Xen, hör auf ihn zu reizen. Er kann gefährlich werden.// /Ehe der mich anfasst, regnet es Handys vom Himmel./ Das schien der Besagte allerdings ganz anders zu sehen, denn er stürmte, von Xens Antwort bis aufs Blut gereizt, auf den Blonden zu. Davon völlig unbeeindruckt schnippte Xen mit Joeys Fingern und Mr Wheeler blieb plötzlich stehen. Was war da los? "Ganz einfach, du Säufer!" Nachdem sie die Wohnungstür geschlossen hatte, positionierte sie sich auf einem Stuhl , den sie sich aus der Küche geholt hatte, direkt vor Mr. Wheeler, in dessen Augen der blanke Hass leuchtete. Lässig strich sie einige Haarstränen aus dem Gesicht und grinste den Mann frech an. Ihre Augen Blitzten geradezu vor Belustigung "Scheiße, ne? Jetzt kannst du mich gar nicht mehr schlagen." Joey war einfach nur sprachlos und sah dem ganzen schweigend zu, während sein Vater ganz offensichtlich vor Zorn kochte "So ein Pech aber auch. Ts, ts, ts!" "Du kleines Arschloch! Was hast du mit mir gemacht?" "Für dich immer noch Mister Arschloch! Verstanden?" Der Mann beruhigte sich etwas und fragte dann : "Was willst du?" "Gut! Ich sehe, wir verstehen uns jetzt etwas besser. Was ich will... Kannst du das nicht erraten?" Der Mann schüttelte verwirrt den Kopf und Xen seufzte : "Oh... du sollst dich Verpissen!" "Wie Verpissen?" Nachdem sie vom Stuhl aufgestanden war, ging sie auf Joeys Vater zu, zerrte ihn, noch immer grinsend, am Kragen zu sich herunter und flüsterte ihm, so kalt, dass ihm merklich eine Gänsehaut über den Rücken lief, ins Ohr: "Du sollst verschwinden, aus meinen Leben und aus dieser Stadt." Dann lies sie ihn los und stemmte, noch breiter grinsend, ihre Hände in die Hüfte und fügte hinzu : "Solltest du es nicht machen, werde ich dich töten!" / /Xen! Er ist immer noch mein Vater!// /Keine Angst! An dem mach ich mir doch nicht die Finder schmutzig. Das wäre eindeutig unter meinem Niveau. Ich jage dem alten Säufer nur einen kleinen Schrecken ein.../ //Das wird schwierig.// /Lass mich machen./ Man konnte deutlich sehen, wie beim älteren Wheeler der kalte Schweiß ausbrach. "Das ist doch nicht dein Ernst?!" "Nicht? Wie oft hast du mich geschlagen? Und da meinst du, ich besäße noch so etwas wie Mitleid oder gar Liebe dir gegenüber? Mach dich doch nicht lächerlich! Also?" Der Mann und spuckte dem Jungen ins Gesicht : "Hier hast du meine Antwort, du Punk!" Joey kramte ein Taschentuch hervor, wischte sich seelenruhig die Spuke aus dem Gesicht und schüttelte verständnislos den Kopf. "Warum machen es mir die Menschen nur immer so schwer?" Mit einem erneuten Fingerschnippen begann Joeys, mittlerweile leicht panischer, Vater in der Luft zu schweben. Ein Umstand, der Xen zutiefst zu befriedigen schien. "Ja! So lieb ich das! Ich denke, ich werde ein etwas Basketball mit dir spielen! Hoffentlich bist du gut im Nehmen, das könnte nämlich ein klitzekleines bisschen weh tun." Sie sah sich in der wüsten Wohnung um und grinste dem Mann frech ins Gesicht : "Keine Angst! Wo nichts wächst kann ja bekanntermaßen auch nichts kaputt gehen. Viel Spaß!" Damit flog Mister Wheeler hart gegen die Decke. Besorgt fragte Joey //Du bist dir sicher, dass er dabei nicht drauf geht?// /Nein! Ich lass ihn nur etwas leiden. Das hat er auch verdient. Mach dir um den keine Sorge, davon bekommt er höchstens ein bisschen Kopfweh./ Ein leichter Schlenker mit Joeys Hand, und sein Vater schlug hart auf dem Boden auf. Sie schritt auf ihn zu und fragte : "Na? Verschwindest du?" Unter stöhnen brachte er nur hervor : "Ver...giss...es!" Bedauernd schüttelte sie den Kopf: "Wie schade! Na ja, dann kann das Spiel ja weiter gehen." Wieder und immer wieder flog der Mann an die Decke und knallte kurz darauf auf den Boden, so lange, bis er Xen anflehte: "Ich gehe. Nur hör auf!" "Na also, funktioniert doch! Warum denn nicht gleich so?" Damit schnippte sie mit den Finger und Joeys Vater rappelte sich vom Boden auf. Oh wie seine Knochen schmerzten. Xen deutete mit dem Finger zur Tür : "Da ist der Ausgang! Doch zuvor..." Noch einmal schnippte sie, so dass Mr Wheeler sich nicht bewegen konnte und ging auf ihn zu. Ängstlich sah er seinem Sohn dabei zu, wie dieser seine Brieftasche aus seiner Jacke zog, etwas Geld heraus nahm und sie dann wieder zurücksteckte. Den Rest würde sein Vater schließlich brauchen, um aus der Stadt zu heraus zukommen. Danach nahm er auch noch den Wohnungsschlüssel an sich und meinte grinsend: "Nur um ganz sicher zu gehen." Nachdem er die Wohnungstür geöffnet und seinen Vater zu ihr herumgedreht hatte, sagte er kalt: "Sollte ich bemerken, und ich werde es merken, dass du dich nicht an unsere kleine Vereinbarung hältst, kannst du schon mal deinen Grabstein bestellen." Dann zog er ihn noch einmal zu sich und fauchte : "Verstanden?" Blass nickte der Mann. Sanft streichelte der Blonde ihm übers Gesicht und gab ihm einen letzten Kuss auf die Wange : "Viel glück du altes Haus! Kann nicht sagen, dass du mir fehlen wirst!" Dann nahm sie schnippend den Bann von Mr Wheeler, was dieser sofort dazu nutzte, panisch an Joey vorbei aus der Wohnung zu flüchten. Dieser Junge hatte ihm die größte Angst seines Lebens eingejagt. Das war kein Kind, das war ein Dämon. Zufrieden beobachteten Joey und Xen, wie Mister Wheeler die Treppe des Hochhauses hinunter rannte. Wenige Augenblicke später wetzte er, durch das Fenster im Flur ersichtlich, die Straße entlang und bog bei der ersten, sich bietenden Gelegenheit nach rechts ab. /Na! Bist du zufrieden?/ //Xen ich liebe dich!// /Danke für die Blumen! Ich liebe dich natürlich auch./ Nachdem sie mit einem letzten Schnipsen die Tür geschlossen hatte, sah sie auf die Uhr und sprach fürsorglich: /Es wird Zeit, dass du ins Bett kommst./ //Aber...// /Nichts Aber! Wir haben 23 Uhr und du musst Morgen früh raus./ //Aber ich hab doch meine Hausaufgaben noch gar nicht gemacht.// /Die erledige ich für dich. Und nun leg dich hin./ Beruhigt nickte der Blonde und ging in sein Zimmer, das der einzige saubere Bereich der Wohnung war. Xen staunte. /Hier sieht es aber gemütlich aus./ //Ja, das ja auch mein Reich. Hier kommt, oder wohl eher kam, mein Vater nie herein.// /Nach der Schule bringen wir erst mal die Wohnung in Ordnung und gehen was zum Essen einkaufen./ //Du bist ein Engel.// /Danke!/ Als Joey sich umgezogen und ins Bett gelegt hatte, war er so müde, dass ihm sofort die Augen zufielen. ______________________________________________________________________ Fettes Lob wieder an meine Betterleserin _____________________________________________________ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)