There's no hope von Aon ================================================================================ Träume I - Der Traum von Lothlorien ------------------------------------- Kapitel 19: Träume I - Der Traum von Lothlorien Die Sonne fällt durch silberne Blätter, die sich sacht im sanften Wind bewegten und ein Meer aus sanften weißen und metallenen Farben bildet. Das Sonnenlicht bricht sich in ihnen und strahlt in sichtbaren Bündeln auf das Grün zu Füßen der riesigen Mellorn, die so erhaben seit Anbeginn der Zeit stehen. Schatten und Trost spendend, ein Heim für Elb und Tier bilden in ihren hohen, herrlichen Wipfeln, welche Sicherheit einem jeden zu sprechen, der dort gedenkt sein Haus zu erbauen. Stimmen liegen im Wind, singen von Frieden und wundervollen Orten und es scheint, als bringe dieser Wind den Geruch von Salz mit sich und die Kühle der nahen schneebedeckten Gipfel, die stolz gen Himmel ragen, Caradhras genannt ,von allen, gefürchtet, bewundert , verehrt oder verflucht. Ein Weg, bewachsen und kaum noch zu erkennen eröffnet sich jedem, den er als würdig erachtet und der durch die Wächter an den Grenzen hindurch gelassen wurde in diese herrliche Reich aus Weiß und Silber, in das Reich aus Licht und Friede, in dem jede gehetzte Seele Ruhe findet, ob sie es wünscht oder nicht und dabei die Zeit vergisst, die in diesem Land so nichtig erscheint, so sinnlos wie eine Schneeflocke im Sommer. Helle Wesen begleiten den Wanderer mit ihren Gesängen und ihrem freien Lachen, tanzen Reigen am Pfadesrand und heißen ihn mit hellen Stimmen willkommen, wie sie nur dem Unsterblichen Volke gehören könne, das durch Zeitalter reist, Menschenleben hinter sich lassend und alles zu überstehen scheint mit dem Licht, dass diesen Wesen innewohnt und welches hinausstrahlt in die Welt, um sie in dunklen Zeiten zu erhellen, andere zu leiten und Hoffnung schenkend. Es umfängt die, die in das Innere des Reiches vordringen, lässt die Besucher das Gefühl des Fliegens erleben, wenn sie lautlos über Moos und Gras wandeln, welches die Schritte und jede Geräusche zu dämpfen im Stande zu sein scheinen, Es wird zum Tanze aufgefordert, zu Hafenklängen, Flöten und sanften Gesängen, die einen nicht anders entscheiden lassen, als die Hand eines dieser hellen Wesen zu ergreifen und sich leiten zu lassen zu den Plätzen im Walde, zwischen den Riesen aus alten Zeiten und den schönen goldenen Eleanor, die sich zart um die Füße schmiegen und den Reigen umranden. Leichte, lichte Schritte, getragen von einer Schwerelosigkeit, die man nie zuvor erfahren hat und die einen vergessen lässt, weswegen man so lang sich nicht im Reigen wiegte, zum Takte tanzte. Sorgen, Ängste… es ist so weit entfernt, unwahr mit einem Mal und erscheint nichtig und klein im Vergleich zu dem, was einem in diesem Gewölbe aus Ästen und Blättern widerfährt. Der Tanz geht weiter, fort und fort, bis die Stadt zu sehen ist , die Stadt in den Bäumen, die sich um Stämme und in die Kronen hinauf zieht, vom Lichte Nenyas erhellt. Sie erscheint mystisch, traumhaft und unwahrhaft, bis man die Stufen hinauf geleitet wird, die sich um einen der Mellorn nach oben windet, immer wieder an den Händen gehalten und weiter gezogen, sodass man nicht einmal die Chance erhält, zurück zu sehen, hinab auf dieses Wunder Adar’s. Wächter stehen in den Gängen mit lächelnden Gesichtern, den Kopf sacht neigend, als würden sie jedem Gast die Ehre erbieten und herrlich verzierte Flügelportale öffnen sich, die mit Bäumen und Sternen verziert sind, aus weißem Silber und Mithril gefertigt. Sie gestatten den Blick in den großen Saal, der mit langen Tafeln ausgestattet ist und in dem die herrlichen Geschöpfte fröhlich sitzen, trinken und speisen, lachen und scherzen, sich zu prostend und völlig gelöst sich amüsierend, während zartes Harfenspiel die Szene begleitet. Auch dem Wanderer wird ein Tisch angeboten, neben diesen wunderbaren Wesen, bei denen er sich willkommen fühlt, nicht ausgeschlossen oder seltsam, da er nicht zu ihrem Volk gehört, im Gegenteil. Speisen werden aufgetafelt und süßer Wein ergießt sich in den feinen Kelch, der aus weißem Holz gefertigt ist und mit herrlichen Ranken ein makelloses Glas umfängt, in dem der Wein wie Gold schimmert. Süßlich wie ein himmlischer Kuss dieser Gastgeber, rinnt er die Kehle hinab, lässt einen wohlig aufseufzen, während das Mahl seinen Weg zwischen Lippen und in Magen findet, wo es einen labt und vollkommen sättigt mit unzähligen Aromen und kleinen Feuerwerken des Geschmackes. Nichts anderes in Adar vermag diesen Genuss zu übertrumpfen und als die Morgenstunden bereits grauen, die Nacht dahin fliegt, wie der Tag zuvor, erhebt man sich um zur Ruh zu gehen, sich zu betten in weiche Kissen und Laken, die einen wie auf Wolken auffangen und in sanfte Träume hinüber tragen, die kaum dies’ gesehene übertreffen können. Die Zimmer, so licht und leicht eingerichtet, so herrlich geschnitten und vom Morgenlicht durchflutet, dass bis zum Bett sich vorarbeitet und schließlich von feinen Stoffen gehindert wird, den Schlaf zu stören, sodass man ungehindert seinen Rausch der Sinne genießen und ausschlafen kann, bis man erneut geweckt wird von diesen Wesen, von der Sonne, die es schaffte, die Vorhänge zu heben im Wind und mit ihren Strahlen den Schlafenden in die Welt um ihn herum zurück zu holen. ~~~~~ Laute Rufe sind zu hören, Schreie und ich wache erneut auf, schrecke aus diesem Traum auf, der mir etwas Ruhe gegönnt hatte und meine Seele streichelte. Ich sehe an mir herab und erblicke die neue Kleider, die ich erhalten zu haben scheine. Ein Lendenschurz, in den Farben Rot und Gelb verdeckt nur das nötigste, während an meinem Hals ein breites Band prangt, an dem eine feine Kette zu sehen ist. Es schneidet in meine Haut, verletzt sie und auch meine Handgelenke ziert dieser eigentümliche Sklavenschmuck, der schmerzhaft sich in das Fleisch frisst bei jeder Bewegung. Meine Lider schließen sich. Auch wenn der Aufbruch nach Harad nah ist, meine Besitzer jetzt alles zusammen räumen, so hat mir dieser Traum doch etwas gegeben, was mir niemand mehr wirklich nehmen kann… Hoffnung, denn in meinen Träumen, bin ich frei. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)