There's no hope von Aon ================================================================================ Serenai ------- Kapitel 22: Serenai Die Zeit vergeht und es ist bereits früher Sommer, als ich mein meine neue Heimat sehe. Das ist es? Hier soll ich also bleiben? Sand, wohin man sieht. Hohe Dünen, die vom Wind umspielt werden und die Luft ist so trocken, dass meine Kehle brennt bei jedem Schlucken, dass ich durchführe. Die Haradhrim, die mich mit sich nahmen, sind gnadenlos, lassen mich laufen, während sie auf Kamelen und Pferden durch den Sand traben, sich nicht die Fußsohlen dabei verbrennen auf dem glühenden Boden dieses Landes. Ich trage nur ein Laken, dass ich eng um mich lege, auch wenn es heiß darunter ist und ich kaum noch stehen kann, da die Schwärze sich meiner bei jedem fünften Schritt bemächtigt, doch es ist besser, als dieser sengenden Sonne ausgesetzt zu sein, die bereits meinen Rücken verbrannte, sodass sich die Haut abschält, wenn ich diese Menschen richtig verstanden habe. Leicht nach oben sehend, blicke ich zu dem, der mich kaufte, der der Anführer dieser Gruppe ist, wie mir scheint und ich ahne sehr langsam, was noch auf mich zukommen wird. Er hat mich vor anderen noch geschützt, die sich über mich hermachen wollten, da er sagte, er wolle mich zuerst erproben und dabei dieses Glitzern… dieses kalte, erbarmungslose Glitzern in den dunklen Augen, dass mir den kalten Schweiß auf die Stirn getrieben hatte. Erneut wird mir schwarz vor Augen. Erneut schwanke ich und einer der Männer schnaubt mich von der Seite an, während er seine Wasserflasche gerade in der Hand hält, davon trink nach seinen Worten. Ein anderer kommt näher und reicht mir mit harschen Worten den Lederbeutel, aus dem ich seit wir die Reise von Tirith antraten, getrunken habe. Es ist bitter, brennt in meiner ausgetrockneten Kehle, doch es ist besser, als gar nichts. Dickflüssig, wie Öl, rinnt es hinab in meinen Körper. Was es ist, weiß ich nicht einmal, aber ich denke, dass es ein Kräutersud ist, damit ich das kostbare Wasser nicht erhalte… Habe ich denn etwas anderes gedacht? Dass ich als Sklave… als Hure für diese Menschen etwas Wasser erhalte, was bei meinem letzten Besitzer mein ständiger Begleiter wurde? Kaltes Wasser zum Waschen, selbst im Winter… Wasser zum Trinken, oft nur den ganzen Tag über auch als Nahrung, wenn ich nicht genug Geld zu ihm brachte und jetzt… Fast sehne ich mich in diese Stadt zurück, in der ich wusste, was mich erwartet, in der ich Freunde hatte, auch wenn es nur zwei waren, doch sie haben mir geholfen, den Tag erträglich gemacht und wir haben gelacht… oder einfach auf der Mauer auf die Landschaft gesehen, etwas vergessen, was wir sind, doch jetzt… Es scheint, als würde ich das Zimmer dieses Mannes nicht erneut verlassen… scheint, als würde ich dort bleiben, bis er meiner überdrüssig wurde und das wird nicht so schnell geschehen, wie ich den Anschein habe. Doch meine Gedanken beginnen erneut zu schweigen, wie immer seit wir die Wüste betraten und die Truppe nur leise spricht, es sei denn, sie fühlt sich sicher, wie jetzt? Und dann höre ich etwas. Mein Kopf hebt sich. Sind das Flötentöne? Leicht mich herum wendend, sehe ich zu meinem neuen Besitzer der auf einer bleichen Flöte spielt. Warum? Es hört sich seltsam an und dieses Instrument jagt mir einen kalten Schauer über den Rücken. Es ist fast weiß.. wie die gebleichten Gebeine, die ab und an im Sand lagen von größeren Tieren, von Pferden, die zurück gelassen wurden, weswegen auch immer. Nein… nicht weiter daran denken! Nicht weiter darüber nachdenken! Mich erneut nach vorn wendend, erblicke ich zwischen den Dünen einen Stadt. Ist das unser Ziel??? Ist das dieses… Serenai? Im gleißendem Sonnenlicht scheinen die Mauern zu flimmern und es ist so unwirklich, dass her Menschen leben sollen! Hier, in der Einöde! Hier ohne Wasser? Doch wir reiten darauf zu. Ich sehe ein großes Gebäude mit Kuppeldächern, die türkis und dunkelblau schimmern, von Gold durchsetzt, oder sind das die Sonnenstrahlen? Ich glaube, bin mir sogar sicher, dass diese Kuppeln der Palast von dem sind, der nun mein Seil, dass um meiner Hüfte liegt, ergreift und mich neben sich zerrt, sodass ich mit ihm Schritt halten muss, gleichauf mit seinen Beinen, die in den Steigbügeln stehen.. Die Tore öffnen sich und dahinter erscheint eine enge Straße, die von rechteckigen Häusern gesäumt wird. Schatten, von Brücken, Überdachungen oder eine Art einfache Baldachinen, die vor den Eingängen sich befinden und den Bewohnern als Sonnenschutz dienen, versprechen Linderdung bei dieser Hitze. Menschen säumen die Straße, die in Bodenlange, schlichte Kleider gehüllt sind, meist mit Kopftüchern versehen, damit die Sonne sie nicht zu sehr trifft und ein Sonnenstrich droht. Hier und da spielen Kinder auf den Straßen. Sie rennen Tonscheiben hinterher, die sie mit einer Gerte anstoßen und als auch der letzte unserer Karawane das Tor passiert hat, schließt es sich geräuschvoll erneut und ich muss kurz zurücksehen. Kein Entkommen.. Die Mauern sind ebenso hoch wie die der weißen Stadt und die Wächter sind zahlreich, wachsam, patrouillieren über die Zinnen und durch die Straßen. Die Bewohner, wenn sie gerade auf der Straße sind, halten inne, bilden eine Gasse und senken den Kopf als der, der mich neben sich gehen lässt, sie passiert. Ist es ihr König? Ihr Hauptmann? General? Priester? Ich weiß nicht, wie die Rangordnung ist. Weiß nicht, wer mich kaufte oder für wen… das heißt… ich weiß, dass ich ihm dienen werde und somit ist mein letzter Gedanke nicht wirklich richtig. Ich fühle jedoch ihre Blicke auf mir, die Verwunderung? Ist es das? Sind sie verwundert, mich zu sehen? Warum? Ich habe ständig den Begriff Elb gehört, während wir ritten, ab und an rasteten. Bin ich… einer dieser Wesen? Mein letzter Besitzer hatte es mir nie gesagt, doch ich war gern gesehen bei den Männern, die mich für die Dienste bezahlten. Meine Haare.. Und sie hatten gelacht, als meine Ohren immer wieder zum Vorschein kamen… Aber das würde bedeuten, dass ich nicht gefangen sein darf! Elben sind doch Freunde des Königs Ellassar gewesen! Warum bin ich dann… Ich bin sicher keiner dieser Wesen.. Nur ein Mensch, der das Pech hat, so auszusehen, so verändert zu sein… Sonst hätte man mich sicher befreit..so oft wie ich in der Kaserne der Wächter war… Meine Augen schließen sich, da ich fast etwas Hoffnung empfunden habe, doch es ist jetzt egal. Ich habe gesehen, was sie mit diesem anderen Sklaven gemacht haben, weiß, dass mir wohl das selbe Schicksal blüht, wenn ich nicht mehr genüge und ich weiß nicht, ob ich vor dem Tod Angst haben sollte, oder nicht, oder ob ich eher die Art von diesem mit Furcht abwarten sollte. Ich sehe hinauf in den blauen Himmel, der durch die Häuser zu sehen ist und muss unwillkürlich an meine Träume denken, wenn ich des Nachts ruhen darf. Diese schönen Träume, diese herrlichen Orte. Blumen, Wasser, lachende Wesen und Kinder voller Freude. Ich träume von Elben… von ihren Festen, ihren Tänzen und ich bin mitten drin. Es ist wie Hohn, dass ich dies erlebe, dass ich dies sehe ! Ich… der letzte, dem solche Träume gehören dürfen.. Was wollen sie mir auch sagen? Dass es überall besser ist als dort, wo ich gerade bin? Dass ich Hoffnung haben soll? Aber wofür, wenn ich nur für die Betten mich eigene? Wofür soll ich dann mich daran klammern, was ich in ihnen sehe? Ich will diese Träume nicht mehr, nie mehr! Doch je länger ich fort bin von dieser Stadt, je mehr ich mich dagegen wehre… um so deutlicher werden sie und um so mehr quält es mich, wenn ich aufwache und die Realität mich mit einem Paukenschlag zurück holt, um mich auszulachen und für das, was ich in meinem Inneren ersehne zu verspotten mit ihrer Grausamen Fratze, die so viele Gestalten und Wandlungen kennt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)