Princess von Chibi_Chan ([Renji/Rukia]) ================================================================================ Kapitel 1: Farewell ------------------- Princess Das rötlich schimmernde Licht der aufgehenden Sonne tauchte die sonst blütenweißen Türme des Court of Pure Souls in einen warmen Ton von Rosa. Die Vögel sangen ihre allmorgendlichen Lieder und alles wirkte auf eine ungewohnte Art und Weise friedlich. Es war Spätsommer. Und obwohl gerade erst der Morgen dämmerte, herrschte im Gebäude der sechsten Division ein bereits reges Treiben. Zwischen den vielen geschäftigen Shinigami in ihren schwarzen Uniformen die ehrgeizig auf und ab irrten, schien das zierliche, junge Mädchen auf den ersten Blick kaum aufzufallen, doch sie konnte die vielen Augenpaare regelrecht spüren die von allen Seiten auf sie gerichtet wurden. Bis vor kurzem war sie in aller Munde gewesen. Erstrecht hier, in der Division die ihrem Bruder unterstand. Unbeirrt jedoch strich sie ihre dunkelblauen Kleider glatt und setzte ihren Weg zielstrebig fort. Vor einer dunklen Holztür des Wohnblocks machte sie schließlich Halt und holte tief Luft ehe sie drei mal kurz und bündig anklopfte. Das warme Sonnenlicht fiel ihr auf den Rücken, während sie ungeduldig hin und herwippte und nach rechts und links blickte um sich zu versichern dass sie von niemandem beobachtet wurde. Eine sanfte Briese die von den hohen Türmen hinab in den Hof fiel, zerzauste ihr glänzendes, blau-schwarzes Haar dass sie ein wenig genervt wieder zurecht strich ehe sie ein weiteres Mal heftiger anpochte. Ein verschlafenes Brummen von drinnen war zu vernehmen, anschließend tapsende Schritte und daraufhin das Herumdrehen eines Schlüssels im Schloss. "Verdammt, Shuuhei..! Weißt du eigentlich wie spät es ist!?", wurde ihr schlecht gelaunt gegen den Kopf geworfen, während sich die Türe in den kleinen Raum hinein öffnete, wobei den Scharnieren ein gequältes Quietschen entfuhr. Der junge Mann der nun im Türrahmen stand gähnte herzhaft, riss jedoch plötzlich hellwach die Augen auf als er feststellte das es nicht sein bester Freund war der vor der Tür auf ihn lauerte. "O-Oi.. Rukia!", murmelte er überrascht und sah zu ihr hinunter. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt. "Na, gut geschlafen, Fukutaichou-dono?", fragte sie und grinste ihm frech entgegen. Der rothaarige verzog das Gesicht. Er hasse es wenn sie das tat und sie wusste darüber gut bescheid. Da es ihm im jetzigen Moment jedoch noch zu früh zum Aufregen erschien, sprach er ruhig weiter. "Was willst du hier?" "Fragen ob ich reinkommen darf..", antwortete sie schnell und setzte ein unschuldiges, bittendes Lächeln auf, auf das der junge Mann schnell mit geröteten Wangen bei Seite blickte. Es brachte ihn durcheinander wenn sie das tat. Und doch war er sichtlich überrascht über ihren plötzlichen Besuch den sie die letzten 40 Jahre für scheinbar unnötig gehalten hatte, trat jedoch bei Seite und machte ihr Platz um einzutreten, worauf sie munter an ihm vorbeischritt. Der Blick des Mädchens fiel musternd durch den Raum. Er war genauso wie sie ihn sich vorgestellt hatte: genauso klein (was in er Soul Society nicht verwunderlich war), genauso unordentlich und genauso.. genauso.. Ach, man konnte einfach erkennen das er hier lebte! Der rothaarige Fukutaichou schloss schweigend die Tür und lehnte sich mit überkreuzten Beinen an die Wand. Schweigend beobachtete er seine Besucherin. Sie war noch nie hier gewesen. In den letzten Jahren hatten sie sich niemals privat getroffen. Sie hatten sich vollkommen aus den Augen verloren. Doch dies war besser kein Thema das zu einem Zeitpunkt wie diesem aufgewärmt werden sollte. "Also, was willst du hier?", drängelte er erneut und genauso brummig wie zuvor. Anhand des zerwühlten Futons der inmitten des kleinen Raumes auf dem Boden lag, konnte man deuten das er bis eben noch geschlafen hatte. Rukia seufzte und fuhr herum. Eigentlich war diese Nachricht nicht das, mit dem sie das Gespräch beginnen wollte.. Und allgemein hatte sie sich diese Begegnung ein wenig lockerer vorgestellt, was sich nun als falsch herausstellte. Renji zog ein Band aus dem Ärmel seines halbgeöffneten Schlafyukatas und fasste seine Haare notdürftig zu einem lockeren Zopf zusammen. Es schien als wolle er die Stille überbrücken. "Was verschafft mir die Ehre dass das werte Fräulein KUCHIKI sich einmal hier, in meinem trauten Heim blicken lässt?" - ein ungewollter Klang von Sarkasmus schwang schon wieder in seiner Stimme mit. Diese Geheimnistuerei ging ihm allmählich auf die Nerven und sah ihr dazu außerdem überhaupt nicht ähnlich. "..mich verabschieden.", sprach sie schließlich leise und wand ihren Blick auf den Boden. Die seidigen Strähnen ihres Haars fielen ihr ins Gesicht. Ihr eigener, warmer Atem schlug ihr gegen die Brust. Renji stutzte. Genauso überrascht über ihr plötzliches Auftauchen war er auch nun über diese Nachricht. "Dich.. verabschieden?", fragte er und verzog das Gesicht zu einem leichten, ungläubigen Grinsen, "Wohin willst du denn gehen? Mach keine Witze!" Er schüttelte den Kopf. Allerdings war ihm selbst nur allzu gut klar dass es mit Sicherheit kein Scherz gewesen war. Erst denken, dann sprechen. Ein Sprichwort das er sich deutlich öfter durch den Kopf gehen lassen sollte. Das Mädchen legte die Hände hinter dem Rücken ineinander und sah bei Seite, worauf hin sie tief Luft holte. "Ich gehe.. in die reale Welt zurück.", flüsterte sie schon beinahe und schloss die Augen. Sie wusste absolut nicht wie er reagieren würde. Deshalb war er auch der letzte gewesen zu dem sie sich auf den Weg gemacht hatte um ihre Entscheidung zu überbringen. Der rothaarige blinzelte perplex und Stille trat ein. Er musste sich verhört haben. Eindeutig. "In die Menschenwelt?", fragte er langsam und möglichst darauf bedacht sich seine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen, die nach einem kurzen Augenblick in dem ihm ein anderer Gedanke durch den Kopf schoss der Verärgerung wich: "Du gehst zu diesem orangehaarigen Bastard!" Rukia sah ihren Gegenüber leicht erschrocken an, ehe sie das Gesicht verzog: "Er ist kein orangehaariger Bastard! Was weißt du denn schon?" Die Erschütterung die auf einmal bei dem rothaarigen lag machte sich schnell in einem leicht verzweifelten Wutausbruch Luft. "Genug um sagen zu können was gut für dich ist! In diesem Gigai sitzt du für Hollows wie auf dem Präsentierteller!", fuhr er sie an und ging wild gestikulierend auf Rukia zu, worauf diese unsicher zurückwich. Trotz funkelte in ihren Augen. "Ich kann schon auf mich selbst aufpassen. Außerdem sind dort meine Freunde.", entgegnete sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Egal wie laut Renji wurde und egal wie sehr er mit Schimpfworten um sich warf, sie wusste das er ihr niemals zu nahe treten und niemals verletzen würde. "Hier hast du doch auch Freunde und einen Bruder der dich braucht!", Renji fuhr sich hektisch durchs Haar und bannte einige seiner roten Strähnen, die ihren Weg in sein Gesicht gefunden hatten, wieder nach hinten. "Nii-sama hat nichts dagegen.", argumentierte sie sofort. Für das Mädchen schien die Entscheidung längst gefallen zu sein. "Rukia!", rief er plötzlich laut und packte sie schon beinahe grob an den Schultern, worauf sie erschrocken die Augen aufriss und zusammen zucke. "R-Renji.." Augenblicklich ließ er sie los und trat zurück. "Bitte überleg' es dir noch mal.", sprach er deutlich ruhiger und kratze sich an der Wange. Rukia jedoch schüttelte nur den Kopf. All seine Bemühungen waren vergebens. Sie würde sich von ihrem Vorhaben nicht mehr abbringen lassen. Sie war stur. "Morgen früh ist es so weit! Ich sagte doch dass ich mich VERABSCHIEDEN möchte.", sagte sie in einem kühlen Ton der ihn wahnsinnig werden ließ. Dazu die unaufhörlich brodelnde Eifersucht die ihm beinahe die Luft abschnürte. Ichigo - alleine dieser Name machte ihn rasend. "Verdammt, Rukia! Ich werde dich nicht gehen lassen!", fuhr er wütend hoch, worauf das Mädchen ihn verständnislos ansah. "So, und warum nicht? Ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen!", sagte sie sicher und stemmte eine Hand in die Seite. "Aus dem Grund dass es das letzte Mal der größte Fehler meines Lebens war!" Seine Stimme bebte inzwischen vor Zorn, doch der kühle, selbstsichere Ausdruck von Rukias Gesicht war gewichen. "R-Renji.." Und erneut sprach sie seinen Namen auf diese Art und Weise aus die ihn schwach machte. Die ihn dazu brachte sie an sich reißen zu wollen und zu beschützen. Egal was auch passierte. Doch er hielt sich zurück. Er durfte ihr nicht zu nahe treten und erstrecht nicht durfte er sie berühren wie er es sich insgeheim manchmal wünschte. So wie Liebende es taten.. Doch der rothaarige hatte schnell verstanden das sie diese, seine Liebe, wohl für immer einseitig bleiben würde. Sie liebte diesen Ryoka-Jungen.. Ichigo Kurosaki. "Renji.. - verdammt. Sie hatte den Tonfall schon wieder benutzt - ..warum sagst du mir das?", fragte sie leise und mit einem Unterton der förmlich darum bettelte aus seinem Munde zu hören dass es ihm nicht so wichtig war, wie es sich angehört hatte. "Weil ich es ernst meine. Ich habe in meinem ganzen Leben nichts so sehr bereut wie das ich dich habe gehen lassen.", antwortete er noch immer deutlich lauter und gröber als gewollt. Um Himmels Willen! War er gerade dabei ihr ein Liebesgeständnis zu machen!? "W-warum hast du mich dann nicht besucht? Warum hast du mir nie geschrieben!", wehrte sie seine Worte panisch ab, sodass sie nicht zu tief drangen. "Ich habe jeden Tag nach dir gefragt. Bei deiner Division und im Haus deiner Familie. Bis mir dein Bruder eines Tages über den Weg gelaufen ist und mir gedroht hat, sollte ich es noch einmal wagen nach dir zu fragen." Renjis Worte trafen so, wie er es gehofft hatte. Eigentlich war es meistens sie, die ein Wortgefecht gewann, doch Ausnahmen bestätigten die Regel. "I-Ichigo würde sich dem widersetzen und mich trotzdem besuchen kommen!", sagte sie trotzig worauf Renji die absolute Wut packe. Das war nicht ihr Ernst! "Verdammt, Rukia..", schrie er sie in einem überaus harschen Ton an, "Ich wollte das Beste für dich! Verstehst du das nicht?" "Wen Ichigo nicht gewesen wäre, dann wäre ich jetzt tot!", schrie sie unbekümmert zurück, worauf ihr Gegenüber augenblicklich verstummte. Direkter hätte sie ihm nicht sagen können dass sie ihn nicht brauchte. "Ichigo.. Ichigo.. wenn es diesen Ryoka-Bastard nicht geben würde, hätte dieses Spektakel niemals stattgefunden! Dann hätte dich niemand retten müssen.. Dann wäre ich vielleicht stark genug für dich gewesen.", protestierte er lautstark weiter und packte sie ein weiteres Mal grob an den Schultern. Die Augen des Mädchens waren ängstlich geweitet. "Verdammt, wenn du niemals adoptiert worden wärst.. wenn du - seine Fingerspitzen drückten sich heftiger in den Stoff ihrer Kleidung - diesen Jungen niemals getroffen hättest, dann würdest du jetzt mich lieben!" "Renji! Hör auf!", befahl sie ihm leicht zögerlich, dieser schien dies jedoch in seiner Rage kaum wahrzunehmen. "Wenn wir niemals Shinigami geworden wären, dann wären wir in Rukongai wahrscheinlich schon längst verheiratet! Rukia.. du.. du.." Das Mädchen zuckte inzwischen bei jedem seiner Worte zusammen wie ein verschrecktes Tier. Ihre Hände hatte sie schützend vor ihren Körper gezogen. "Bitte.. hör auf.", flehte sie leise, schloss die Augen und drehte den Kopf zur Seite, da ihr Freund sie in Richtung der Wand zu drängen schien. Warum sagte er ihr all diese Dinge? "Rukia, du solltest MICH lieben!" Verzweifelt schüttelte sie den Kopf und gab einen von Schmerz geprägten Laut von sich als ihr Gegenüber sie plötzlich auf den Futon zu Boden drückte und über sie beugte. Was hatte er vor? "Nein! Hör auf!", rief sie nun deutlich lauter. Panisch versuchte sie den anderen von sich herunterzudrücken, sich gegen ihn zu wehren als er plötzlich begann den Obi ihres Yukatas zu öffnen und die beiden Stofflagen auseinander zog um ihren Körper zu entblößen. Scharf sog Rukia die Luft ein als sie seine Hände auf ihrer Brust und den Innenseiten ihrer Schenkels spürte und stemmte sich gegen ihn, doch er war zu stark. Mit Leichtigkeit hielt er sie am Boden fest in der Lage alles mit ihr tun zu können das er wollte. "Renji! Hör auf! Hör auf!", rief sie verzweifelt.. weinte.. schrie.. doch er war so vollkommen außer sich das selbst diese Schritte nichts mehr zu nutzen schienen. Erst als ihre flache Hand mit einem heftigen Schlag auf seine Wange traf, fuhr er plötzlich nach hinten und ließ von ihr ab. "Renji.." Schwer atmend blickte er in ihr Gesicht, erst jetzt realisierend was er eigentlich getan hatte. Tränen standen in Rukias Augen und sie zitterte am ganzen Leib, wobei sie mit fahrigen Bewegungen versuchte ihrer Kleider wieder um ihren Körper zu ziehen, was ihr jedoch nur schwer gelang. Zu tief saß ihr der Schock in den Knochen. "Rukia.. Ich.. Ich..", stotterte er plötzlich und hob vorsichtig eine Hand um diese auf ihre Schulter zu legen, zögerte jedoch. Das Mädchen zitterte noch immer, doch die funkelnden Tränen hatten sich inzwischen ihren Weg über ihre blassen Wangen hinab gebahnt. Dunkle Flecken waren auf dem weißen Stoff des Futons zurückgeblieben. "Rukia.. Es tut mir leid.", sprach er hastig und reuevoll, allerdings mit dem bereits aufsteigenden Gefühl der Angst. Sie würde ihn hassen dafür was er getan hatte. Das war selbstverständlich. "Ich sagte dir du sollst aufhören..", schluchzte sie und legte ihre Hände auf ihr Gesicht. Es war ihr peinlich wenn jemand sie weinen sah. Egal wer. "Warum..? Du hast mir versprochen mich zu beschützen. Ich.. Ich dachte ich muss mich vor dir nicht fürchten.." Renji schluckte schwer und biss sich mit solch einer Heftigkeit auf die Lippe das diese zu bluten Begann und ihm ein metallischer Geschmack in den Mund schoss. Widersprechen konnte er ihr nicht. "Ich dachte du bist mein bester Freund!", sagte sie in die Stille hinein, noch immer auf dem Futon zusammen gekauert. Sie wagte es nicht aufzustehen und die Wohnung zu verlassen, auch wenn sie sich im Moment nichts sehnlicher wünschte. Jedoch war die Angst das er noch einmal über sie herfiel viel zu groß. Sie fühlte sich wie eine Geisel. "Ich will nicht dein bester Freund sein.", entgegnete er leise und starrte auf den dunklen Boden, doch ihren Blick der Enttäuschung, Trauer und Verwirrung in sich vereinte, nahm er trotzdem wahr. "Ich liebe dich." Er hob seinen Blick und sah in ihre blauen Augen die sich plötzlich überrascht weiteten. Sie traute ihren Ohren nicht. "All die Jahre hast du es nicht gesehen. Und du hast mich einfach nicht gesehen.", sprach er leise und ballte eine Faust. Selbst für ihn kostete es unheimlich viel Überwindung ihr das zu beichten das er all die Jahre lang in seinem Herzen verschlossen gehalten hatte. In Sicherheit vor allem und jedem. Doch er hatte sich diesem Moment, hätte er ihn sich wirklich einmal gezielt ausgemalt, deutlich anders vorgestellt. Da er in seinem Leben allerdings noch niemals das erreicht hatte, das manche ,einen Traum verwirklichen' nannten, wunderte es ihn nicht das nun auch diese Aktion nach hinten losgegangen war. Er war nicht gut genug um seinen Taichou zu schlagen und er war auch nicht gut genug um dessen Schwester für sich zu haben. "Aber.. warum?", fragte sie erneut leise und sah ihm in die Augen. "Kannst du dir erklären warum du Ichigo liebst?", antwortete er einfach, von der Bitterkeit seiner eigenen Worte selbst überrascht. Sie fühlten sich an wie ein kräftiger Schlag in den Magen. Rukia schüttelte den Kopf. Dabei hatte sie sich niemals eingestanden das sie den anderen eigentlich wirklich so sehr mochte. War es denn so? "Warum behauptest du das eigentlich?", wehrte sie erneut ab und rieb sich über die geröteten Wangen. Renji seufzte und lächelte traurig. "Es ist die Art wie du ihn ansiehst und wie du lächelst wenn er bei dir ist.", erklärte er. Es war vielleicht besser wenn er sie gehen ließ. Bei Ichigo war sie glücklich.. Und in Sicherheit vor ihm und seiner krankhaften Eifersucht. Rukia verstummte erneut. Er hatte Recht und es war so kindisch dies eigentlich zu bestreiten. "Du solltest jetzt gehen. Es würde deinen Bruder sicher freuen wenn du am Abend vor deiner Abreise mit ihm zusammen bist.", murmelte er und erhob sich vom Boden, lief durch den Raum und sah in die kleine Teekanne die auf dem niedrigen Arbeitstischchen stand. Rukia schwieg. Wortlos erhob sie sich ebenfalls und steuerte auf die Tür zu. "Es tut mir leid.", flüsterte sie, worauf er überrascht herumfuhr. "Hm..?" "Renji, es tut mir leid das ich deine Gefühle nicht erwidern kann.", wiederholte sie und blickte demütig zu Boden worauf der junge Mann nur den Kopf schüttelte. "Du bist sicherlich nicht derjenige der sich zu entschuldigen hat.", antwortete er monoton und legte eine Hand in seinen Nacken, "Vergiss einfach alles was ich gesagt habe." Seine Worte hallten dumpf in seinem Hinterkopf nach. Es tat weh so etwas zu sagen, vor allem wenn man sich nichts sehnlicher wünschte als auf Erwiderung zu stoßen. "Ich.. gehe dann.", sprach sie leise und legte eine Hand auf den Türknauf. Renji stellte die Kanne ab und blickte schweigend zu ihr hinunter, wonach er zwei Schritte auf sie zuging. Das Mädchen wich zurück. Doch nicht das was sie erwartet hatte trat ein. Er drückte sie nicht grob gegen die Wand oder schrie sie an, nein, er zog sie in eine zögerliche Umarmung mit keinerlei Hintergedanken. Zärtlich streichelte er durch ihr Haar und über den Rücken. "Es tut mir leid..", flüsterte er leise und löste sich wieder von ihr. Sie sah schüchtern zu ihm auf und nickte kurz, hatte sich allerdings schon abweisend zur Tür gedreht als er sich noch einmal an sich drückte und sie vorsichtig auf die Stirn küsste. "Werde glücklich, Prinzessin." Noch einmal nickte sie nur, lächelte diesmal jedoch leicht. Prinzessin. Diesen Namen hatte er ihr gegeben als sie noch in Rukongai gelebt hatten. Wenn sie miteinander gespielt hatten war sie die Prinzessin und er der Ritter gewesen. "Auf Wiedersehen.", sagte er schließlich in einem ungewohnt leisen Tonfall, den er von sich überhaupt nicht kannte und öffnete ihr die Tür, durch die sie langsam die Wohnung verließ. Noch einen einzigen kurzen Blick aus ihren blauen Augen heraus schenkte sie ihm, ehe sie ihm den Rücken zuwand und ihren Weg in Richtung des Hauptgebäudes der Division wieder aufnahm. "Leb wohl, Abarai Renji.", sprach sie leise. Es klang als wolle sie ihn niemals wiedersehen. Als die schwere Tür in Schloss fiel, war der rothaarige, junge Mann in seinem Appartement auf dem Boden zusammengesunken. Seine geballte Faust traf mit einem lauten Krachen des Holzes auf die Dielen hinunter. Sie war weg. Er hatte den gleichen Fehler erneut begangen. Doch die Hauptsache sollte doch sein das sie glücklich war. Und deshalb war dies der Moment an dem er beschloss sie ein für alle mal gehen zu lassen, denn sie brauchte ihn nicht mehr. Die Prinzessin hatte endlich ihren wahren Prinzen gefunden. Und was man liebte, sollte man freilassen.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)