Lass mich nie mehr alleine... von sayomi (TaiTo) ================================================================================ Part I ------ Autor: sayomi Titel: Lass mich nie mehr alleine... Fandom: Digimon Pairing: Tai/Matt, TK/Kari Disclaimer: Digimon™ gehört Akiyoshi Hongo und Toei Animation Co. Ltd.; die Storyline ist von mir; ich mache mit dieser Geschichte keinerlei finanziellen Gewinn; "..." Gesprochenes #...# Gedachtes (...) Kommentare Lass mich nie mehr alleine... Part I Taichi Yagami und seine Schwester Hikari saßen mit ihren Eltern in einem blauen Mercedes und fuhren eben eine Küstenstraße entlang. "Sieh nur Kari, dort drüben auf den Klippen, das ist eure neue Schule, Burg Wallenstein", sagte Frau Yagami freudig und deutete aus dem rechten Fenster. Die Kinder folgten ihrer Hand und sahen etwas entfernt ein rechteckiges Gebäude mit vier Türmen. Burg Wallenstein war einst eine richtige Burg gewesen und stand nun schon seit mehreren hundert Jahren an dieser Stelle. Der Blick war von dieser Stelle wirklich wunderschön, es wurde nämlich bereits Abend und so strahlte die Sonne die Burg von der Rückseite an und hob sie Pechschwarz vom leuchtend orange-roten Himmel ab. Tai wandte seinen Blick wieder ab und seufzte einmal tief. #Toll...ich frag mich was die geritten hat als sie beschlossen haben uns hier rein zu stecken. Ständig in der Schule sein, sogar sonntags, das ist doch die reine Hölle. Und Freunde hab' ich hier auch keine, kenne ja keine Menschenseele. Ich frage mich warum wir überhaupt umziehen mussten...ich hasse es, alles, vor allem diese neue Schule...Burg Wallenstein...was für ein bescheuerter Name...und Kari freut sich auch noch so... na ja, mit vierzehn hätte ich es vielleicht auch noch aufregend gefunden... aber mit sechzehn?# "Wie lange geht man eigentlich in diese Schule hier?", fragte er schließlich seinen Vater. "Nun, den Abschluss macht man mit achtzehn oder neunzehn, ich kenne mich mit den Trimestern aber leider nicht so gut aus", antwortete dieser nachdenklich. #Na toll...wunderbar...zwei bis drei Jahre auf dieser doofen Schule verbringen...vielleicht werfen sie mich ja raus wenn ich mich einfach unmöglich benehme...ja, das werd ich machen.# "Wir sind da! Wir sind endlich da!", rief Kari aufgeregt. Kaum als der Wagen zum stehen gekommen war riss sie die Tür auf und sprang hinaus. Sie breitete die Arme aus und atmete die Meeresluft tief ein. Ja, hier gefiel es ihr. Sie würde bestimmt schnell Freunde finden, denn das war ihr schon immer leicht gefallen, so oft wie sie umgezogen waren. Alle zwei bis drei Jahre waren sie mehrere hundert Kilometer weit umgesiedelt und nun kannte sie über ganz Japan verstreut hunderte Menschen. Taichi war weniger schwungvoll aus dem Auto gestiegen, bedachte seine Schwester mit einem Lächeln und holte ihr Gepäck aus dem Kofferraum. Ihre Eltern waren sofort von einer älteren Dame begrüßt worden. Sie hatte schwarzes Haar, das bereits von einigen grauen Strähnen durchzogen war, strahlend grüne Augen und schon einige Falten im Gesicht. Dennoch sah sie nicht alt und geknickt, sondern jung und voller Elan aus. "Guten Tag, wir sind Herr und Frau Yagami, die Eltern von Taichi und Hikari", begann ihre Mutter und streckte der Frau die Hand entgegen. Diese ergriff sie sogleich lächelnd und sah sich dann nach den Kindern um. Als sie die beiden beim Auto sah, winkte sie ihnen fröhlich zu. Kari erwiderte die Geste, Tai wandte sich gelangweilt ab. Er wollte sich mit niemandem anfreunden, und schon gar nicht mit einer Lehrerin oder wer auch immer die Frau war. "Ich bin die Direktorin der Schule, Frau Katoshi. Ich werde ihnen jemanden schicken der Hikari und Taichi die Schule zeigen kann." Sie hatte auch noch Herrn Yagami die Hand geschüttelt und war dann mit Schwung wieder in der Eingangshalle verschwunden. Die beiden Erwachsenen gingen zurück zu ihren Kindern und halfen ihnen, die vielen Koffer und Taschen in die Burg zu tragen, dann verabschiedeten sie sich, als sie Frau Katoshi wieder kommen sahen. "Und schreibt uns jede Woche ein mal! Viel Spaß ihr beiden und macht uns keine Schande!" Die Mutter winkte ihnen aus dem Auto noch zu, dann verschwand der Wagen auch schon vom Parkplatz und trat die nicht geringe Rückreise an. Tai und Kari drehten sich wieder um und die Direktorin stand mit zwei Jungen vor ihr. "Yamato und Takeru Ishida, das sind Taichi und Hikari Yagami. Die beiden werden euch jetzt eure Schlafsäle zeigen und nach dem Essen, hoffe ich, auch die restliche Schule. Überhört nur nicht den Gong!" Sie lächelte den vieren noch einmal aufmunternd zu und stob dann in einen Gang auf der rechten Seite davon. Taichi musterte die beiden Brüder. Sie sahen sich sehr ähnlich: blonde Haare, wunderschöne blaue Augen und cremefarbene Haut. Er vermutete das Yamato in seinem und Takeru in Karis Alter sein würde. "Hallo, ich bin Kari. Also Hikari", begann das Mädchen lächelnd und schüttelte den Brüdern die Hand. "Ich bin Takeru, aber alle nennen mich TK!" Nicht weniger freudig schüttelte er dem Mädchen die Hand. Sie hatte ihm vom ersten Anblick gefallen. Kinnlange, braune Haare, schokoladenbraune Augen und ein umwerfendes Lächeln. "Komm, ich zeig dir gleich deinen Schlafsaal. Wir gehen zwar in dieselbe Klasse, sind aber wegen diesem Jungs - Mädchen Zeug nicht im selben Raum, du weißt schon, Aufsichtspflicht der Lehrer und so", plapperte der Junge drauf los und Kari nickte immer wieder. Sie nahmen gemeinsam all ihre Koffer und Taschen (die wahrlich mehr waren als Tais Sachen) und marschierten davon. Yamato sah sein gegenüber immer noch gebannt an. Die wuscheligen braunen Haare und die schokobraunen Augen hatten ihn in eine Art Bann gezogen. Erst als der andere ihn anstupste schüttelte er den Kopf um wieder in die Realität zurückzukehren. "Ähm... ich bin Yamato... kannst mich aber Matt nennen...", stammelte er immer noch ein wenig abwesend. "Gut. Ich bin Tai. Komm schon, zeig mir unseren doofen Schlafsaal. Und wer war die alte Frau vorhin?" "Das war Frau Katoshi, die Direktorin. Sie ist echt nett." Er nahm einen großen Koffer und Tai folgte ihm brav wie ein Hündchen mit den restlichen Sachen. Sie gingen erst rechts in einen Gang der aussah als wären sie noch im Mittelalter. Es waren zwar Heizkörper angebracht doch die fielen kaum auf da sie wie die Mauer dahinter bemalt waren. Es hingen Lampen zu beiden Seiten des Ganges die ein sehr gelbliches Licht ausstrahlten, was den Eindruck erweckte es handle sich um eine Fackelbeleuchtung. Taichi musste zugeben, dass das Gebäude eine äußerst wohlige Ausstrahlung hatte. "Wie sehen die Schlafsäle überhaupt aus? Und wie viele sind da drin?", fragte er leicht interessiert. "Naja, in der ersten, zweiten und dritten sind sie zu zehnt in einem Raum, aber ab da versuchen sie uns Privatsphäre zu geben und wir kommen immer zu zweit in einen Raum." Taichi lächelte leicht. Er würde in die sechste kommen und so musste er sich nur mit einem dieser Internatheinis rumschlagen. "Weißt du zufällig mit wem ich mir ein Zimmer teilen muss?" Yamato lachte leicht auf. "Ja, ganz zufällig. Er heißt Matt und spaziert gerade vor dir her." Tai stockte kurz. Mit dem sollte er sich das Zimmer teilen? Er fand ihn ja nett... und gut aussehend... aber anscheinend wusste er nicht mit wem er es zu tun bekam... Taichi war nämlich schwul. Seine Eltern hatten es der Direktorin mitgeteilt und sie hatte auch nichts dagegen gehabt ihn aufzunehmen, die vorherigen Schulen hatten allesamt abgelehnt. Deshalb gingen sie auch auf eine die so weit von ihrem neuen Haus entfernt war. Sie stiegen nun eine Treppe hinauf und kamen dann in einen Turm. Relativ weit oben blieb Matt schließlich vor einer hölzernen Tür stehen die als Griff einen Eisenring besaß. Er holte einen Schlüssel aus seiner Tasche und schloss sie auf. Was Taichi dann zu sehen bekam verschlug ihm die Sprache... Der Raum war nicht sehr groß, aber der Platz war mehr als nur gut genützt. Die beiden Betten waren in einer Ecke zusammen geschoben, sodass sie auf den ersten Blick wie nur ein großes aussahen. Man konnte sie durch einen weinroten Vorhang Blickdicht voneinander trennen. Die Möbel waren alle aus einem dunklen, fast schwarzen Holz, was sie sehr mittelalterlich erscheinen ließ. Unter dem Fenster standen zwei Schreibtische und an der Wand gegenüber den Betten standen zwei große Kästen. Von dem dunklen Holz hoben sich überall metallene Griffe und Scharniere ab. Der Boden war vollends von einem flauschigen, weißen Teppich bedeckt, doch das wunderbarste an dem Raum hatte Tai bereits in seinen Bann gezogen. Es handelte sich dabei um einen Kamin. Er war recht groß für den Raum und machte die heimische Atmosphäre perfekt. Taichi legte seine Sachen ab und kniete sich vor dem Kamin auf den weichen Teppich. "Oh man... das ist unglaublich...", brachte er atemlos hervor. Matt stand in der Tür und grinste. Er selbst hatte nicht weniger begeistert auf den Anblick reagiert. Er trug Tais Sachen in die Mitte des Raumes und ging zu ihm hinüber. "Los komm', du musst auspacken. Dort hinten ist ein kleines Bad wo du dich nach der Fahrt ein bisschen zurechtmachen kannst. In etwa einer halben Stunde gibt es Essen." Tai viel plötzlich etwas ein. Es war bereits Oktober...warum also war Matt alleine in dem Zimmer? Ging es sich wegen der Anzahl der Schüler vielleicht nicht aus? "Sag mal Matt...warum warst du eigentlich alleine in dem Zimmer hier?" Matts Lächeln verschwand aus seinem Gesicht und er setzte sich aufs Bett. Taichi sah ihn verwirrt an und setzte sich ihm gegenüber auf den Teppich. #Was ist denn nun los? Ich hoffe ich habe nichts Falsches gesagt...# "Naja, weißt du, ich hatte schon seit der ersten ein Zimmer für mich alleine...", begann er leise. Es schien ihm sehr unangenehm zu sein darüber zu sprechen. "Ich dachte bis zur dritten wäre man in einem Gemeinschaftsschlafsaal?", fragte Taichi verwirrt nach. "Naja, normalerweise ist man das ja auch..." "Aber...?" "Naja... du musst wissen...ich...nun ja... ich finde auch Jungs toll... und ich bin von meiner alten Schule geflogen, weil ich einem Jungen dort gestanden habe das ich mich in ihn verliebt hatte... er hat das dem Direktor gemeldet und daraufhin wurde ich verwiesen...das hier war die einzige Schule die mich daraufhin noch aufnehmen wollte, unter der Bedingung, dass ich ein Zimmer für mich alleine bekam, denn sie hatten Angst das ich über jemanden herfallen könnte oder so..." Er grinste leicht und sah Tai dann in die Augen. "Ich habe mich schon gefragt warum sie dich mit mir in ein Zimmer gesteckt haben, wo doch ,so eine Gefahr' von mir ausgeht." Der braune Wuschelkopf sah ihn erst ausdruckslos an, dann formten seine Lippen sich zu einem Grinsen und schließlich lachte er lauthals drauf los. Matt sah ihn entgeistert an und wusste nicht was er nun davon halten sollte. Nach ein paar Minuten hatte Taichi sich wieder beruhigt und sah den blonden belustigt an. "Also, jetzt verstehe ich warum sie uns in ein Zimmer gesteckt haben...ich hatte mich auch schon gewundert..." "Hä? Wieso denn?" "Ich bin schwul", setzte er nun etwas ernst hinzu. Auch wenn Matt ,bi' war, hatte er Angst vor dessen Reaktion. Bisher waren zwar noch alle mit ihm klar gekommen, aber keiner wollte eng mit ihm befreundet sein weil sie immer dachten, er könnte eines Tages wenn sie alleine waren über denjenigen herfallen. Dabei gab es nicht viele Jungs die Taichis Geschmack trafen. "Du...oh Mann... die kommen vielleicht auf Ideen...", sagte Matt schließlich grinsend. "Vielleicht hoffen die ja darauf, dass wir uns verlieben, denn dann hätten sie uns ja quasi aus dem Verkehr geschafft und die Allgemeinheit wäre wieder sicher!", scherzte Tai und Matt stimmte in sein Lachen mit ein. #Mann, der Kerl ist echt in Ordnung... vielleicht sollte ich mich mit ihm anfreunden, dann wird es hier nicht ganz so ätzend...# Matt riss Tai aus seinen Gedanken. "Jetzt pack endlich aus, sonst wirst du bis übermorgen nicht fertig!" Nach gut zwanzig Minuten hatten die Beiden Tais Sachen ausgepackt und in Kasten und Schreibtisch verstaut. Der braunhaarige war eben im Badezimmer um sich zu waschen und zu kämmen während Matt auf seinem Bett lag und nachdachte. #Das hab ich ja wieder toll gemacht... da lerne ich jemanden kennen der von meiner Sexualität nicht abgeschreckt ist und dann verliebe ich mich...# Seit er damals von der Schule geflogen war, hatte er keine Gefühle mehr zugelassen und sich vorgenommen sich nie wieder zu verlieben, da es ihm nur Probleme gemacht hatte. Dann hatte er Tai gesehen und war sofort Feuer und Flamme für ihn gewesen. Er sah ja auch einfach umwerfend aus...die braunen Haare die ihm frech in alle Richtungen abstanden, die braunen Augen in denen man einfach nur versinken konnte... er seufzte einmal und drehte sich auf den Bauch, den Kopf auf die verschränkten Arme gelegt. #Vergiss es einfach Matt...vergiss die Gefühle und lass ihn nicht an dich ran...lass niemanden an dich ran, dann kann man dir auch nicht wehtun...# Ein heller Ton erklang als Taichi aus dem Badezimmer kam. "Ist das der Gong fürs Abendessen?" "Hm? Ähm... ja...", stammelte Matt verwirrt und stand auf. "Los komm', ich werd' dir dann nach dem Essen das restliche Gebäude zeigen, okay?" "Geht klar!", rief Tai strahlend aus. Die beiden machten sich auf den Weg und stießen vor dem Speisesaal auf Takeru und Hikari. "Na ihr beiden, alles klar bei euch?", fragte TK lächelnd. "Oh ja, alles bestens. Ich hab dich schon vermisst, Schwesterchen", meinte Tai zwinkernd. "Ich dich auch Tai", antwortete das Mädchen lächelnd und hakte sich bei ihrem Bruder ein. Sie lehnte sich mit dem Kopf an seine Schulter und schloss einen Moment die Augen. Sie liebte ihren Bruder ungemein und er war ihr wichtiger als alles andere auf dieser Welt. Niemand könnte je seinen Platz in ihrem Herzen einnehmen und sie wusste, dass es umgekehrt genau dasselbe war. Tai strich Kari liebevoll über die Wange und erntete dafür von Matt und TK grinsende Blicke. "Was?!", fragte der braunhaarige verwirrt. "Wenn wir nicht wüssten, dass ihr Geschwister seid, könnte man euch für ein Liebespaar halten!" "Das macht nichts", meinte Kari schmunzelnd und schubste TK ein Stück voran. "Nun aber los, ich sterbe bereits vor Hunger!" Sie ließ ihren Bruder los und folgte Takeru zum Tisch der Erstklässler. Dort wurde sie erstmal jedem Kind vorgestellt und lächelnd schüttelte sie allen zur Begrüßung die Hand. Matt und Tai gingen inzwischen ebenfalls zu ihrem Tisch, und die Prozedur vollzog sich von neuem. Ein Mädchen mit langen, blau-schwarzen Haaren saß neben Kari und plauderte aufgeregt mit ihr. Sie hieß Jelena und kam aus Russland, sprach jedoch nur Japanisch. Ihre Eltern hatten ihr Russisch nicht beigebracht als sie noch klein gewesen war, warum konnten sie ihr heute auch nicht mehr sagen. Jelena senkte schließlich die Stimme und beugte sich ein Stück näher zu Kari. "Sag mal, wer war denn der Junge mit dem du bei der Tür warst? Ist das dein Freund? Der sieht ja echt toll aus, einfach umwerfend!" Hikari lachte laut auf als Jelena fertig gesprochen hatte und dieser starrte sie nur verwirrt an. "Das ist mein Bruder Tai... Taichi um genau zu sein." "Achso! Sag mal, kannst du mich dem einmal vorstellen?" "Klar kann ich! Aber jetzt lass mich endlich essen, mein Magen rebelliert schon!" Und tatsächlich konnte man kurz darauf vom Bauch des Mädchens ein klägliches Knurren vernehmen, das jäh verstummte als die Platten und Schüsseln mit Essen aufgetragen wurden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)