Ai to Sei- My Life is Your Game von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 5: Decisions – whispering voices leading into a brighter world ---------------------------------------------------------------------- Sei to Ai – My Life Is Your Game ja... es geht also weiter...dank zweier Kommentare hab ich mich entschlossen das 5. Kapitel zu Ende zu schreiben.. auch wenn ich es lange zeit nicht mehr wollte. chapter FiVe: Decisions – whispering voices leading to a brighter world Ein leises stetigen Piepen erfüllte den ansonsten totenstillen Raum. Der Raum war groß, in jenem sterilen weiß gestrichen wie es alle Zimmer dieser Art waren. In der Mitte ein Bett, umstellt von blinkenden, leise vor sich her surrenden Geräten. Auf dem Bett lag, an all die Geräte angeschlossen ein schmaler, zerbrechlich aussehender Junge mit blondem, kurzem Haar. Seine Augen waren geschlossen. Er sah aus als würde er einfach nur friedlich schlafen. Doch die dicken Verbände um seine Arme und die dünnen Schläuche, welche aus verschiedenen Stellen aus dem Verband kamen, störten diesen Eindruck. Das Gesicht des Jungen war blass, die Atmung ging ruhig. Das Bild der Stille wurde unterbrochen,als die Tür aufgerissen wurde und ein etwa gleichaltriger Junge in den Raum stürzte. Er stürmte auf das Bett zu und brach davor fast zusammen. „KAZUKI!!!“ Jetzt kam ein Mann in weißer Kleidung ebenfalls in den Raum gestürmt, packte den Jungen vor dem Bett und zog ihn ihn etwas grob zurück. „ich hab Ihnen gesagt sie können nicht zu ihm. Sein Zustand ist schlecht. Gehen Sie bitte!! Nur Familienmitglieder haben im Moment Zugang zu Watanabe-kun!“ wies der Arzt den Jungen zurecht und führte ihn aus dem Zimmer. Draußen brach der Orangehaarige Junge in die Knie, kauerte auf dem Boden. Tränen liefen in Strömen aus seinen Augen. „Kazuki... Kazuki... doushite??“ Da kam eine Frau den Flur entlang gerannt. Ihr Blick fiel auf das Bündel am Boden und sie keuchte entsetzt. „Kami?? was geht heir vor? Wo ist mein Sohn? Wo ist Kazuki??“ Der Arzt trat ernst auf sie zu. „Watanabe-san? Ich muss mit ihnen reden..“ Kami,der noch immer weinend auf dem Boden saß hörte die folgenden Worte wie durch einen schweren Dunstschleier gedämpft. Worte wie „lebensbedrohlicher Blutverlust“ „eine Pulsader aufgeschnitten“ „Machtlos“ „kaum Chancen zur Rettung“ drangen an sein Ohr, hallten in seinem Kopf wieder. Kazukis Mutter drohte zusammenzubrechen, der Arzt musste sie stützen. Ihr Blick fiel, durch tränen verschleiert, auf Kami. „Was ist denn nur passiert? Warum tut er so was? Kami-kun?? Warum...“ Die Tränen lösten sich aus ihren Augen, als sie Kami anschrie: „WARUM HAST DU DENN NICHT AUF IHN AUFGEPASST???“ Kami zuckte unter jedem einzelnen Wort zusammen wie unter einem Schlag. „ich.. es.. es tut mir so.. so leid.. ich wollte doch nicht...“ „Ich dachte du bist sein bester Freund?! Nur deswegen habe ich mich nie in das Leben meines Sohnes eingemischt.. ich hab darauf vertraut das du auf ihn aufpasst... was ist denn nur passiert??“ Ein Räuspern des Arztes. „Es sieht sehr nach einem Selbstmordversuch aus....und.. wenn kein Wunder geschieht.. dann kann es passieren das der Versuch erfolgreich war..“ Frau Watanabe fuhr herum, sah den Arzt geschockt an. „Selbstmord?“ „Ja.. wir haben zahlreiche Verletzungen an seinen Armen gefunden... Seine Wohnung war zerstört.. Nachbarn haben gehört wie er darin herumgewütet hat.. und er war definitiv alleine..“ Kazukis Mutter sah wieder zu Kami. „Es ist deine Schuld.. du hast ihn alleine gelassen...“ flüsterte sie rau. „Ich möchte zu meinem Sohn!“ Der Arzt nickte, führte sie dann in das Krankenzimmer. Kami blieb auf dem Flur. Sein Kopf drohte zu explodieren. Hatte Kazuki wirklich versucht sich umzubringen? War der Schritt bis zu dieser endgültigen Entscheidung wirklich nur noch so klein gewesen? Hatte Kazuki ihm deshalb zuvor alles gebeichtet? Kami wusste nicht wie lange er dort gesessen hatte,als Kazukis Mutter das Zimmer wieder verliess. „Ich will mit dir reden.. jetzt!“ meinte sie ruhig. Kami hob sein verweintes Gesicht zu ihr empor, schluckte und nickte leicht. Mühsam stand er wieder auf, sein Körper zitterte leicht. Sein Blick klebte an der Tür,die Tür hinter der Kazuki lag. Dann folgte er den langsamen Schritten von Frau Watanabe. Kamis Kopf war wie leer gefegt, jeder Atemzug schnitt wie Rasierklingen in seine Lunge. Es tat so unglaublich weh. Der Schock, als er durch puren Zufall erfuhr das Kazu im Krankenhaus liegt, der Schock ihn dort so liegen zu sehen, die Vorwürfe und die Schmerzen von Kazukis Mutter.. und vor allem seine unglaublichen Schuldgefühle. Und immer wieder die gleiche Frage,die in seinem Kopf herumgeisterte: Hatte Kazuki sterben wollen? War seine Qual so unerträglich gewesen,das der Tod ihm der letzte Ausweg erschien? Ausgelaugt setzte er sich auf eine Parkbank, legte den Kopf in den Nacken und liess seinen Tränen -endlich freien Lauf. Er weinte lautlos,aber heftig, krümmte sich immer wieder zusammen, als sein Körper mit den heftigen Schluchzern nicht mehr fertig zu werden drohte, der Schmerz und die Verzweiflung ihn übermannte. Wie sehr wünschte er sich, alles wäre anders gelaufen. Doch hätte man ihn gefragt,was genau hätte anders laufen sollen, er hätte keine Antwort gewusst. Er empfand für Kazuki viel mehr als nur blosse Freundschaft, stand ihm viel zu nahe. Doch.. Liebe. Liebe heißt doch man will die andere Person so nah bei sich fühlen wie es nur geht, sie berühren, küssen. Ihr immer wieder sagen,das man sie liebt. Hatte er je dieses Gefühl bei Kazuki gehabt? Tatsächlich hatte er sich ein oder zweimal gefragt,ob er sich nicht in ihn verliebt hatte. Doch schließlich hatte er es beiseite geschoben, abgewehrt mit der Begründung,das seine Gefühle einfach nur eine sehr starke Freundschaft waren. Eine Freundschaft, bei der die zärtlichen Berührungen und die Nähe normal waren, fast schon zwingend. Es war ihm nie falsch vorgekommen. Doch jetzt.. wenn er gewusst hätte, was er damit ausgelöst hatte, dann hätte er vielleicht alles anders gemacht. Hätte... wenn... vielleicht.... Zuviel Unsicherheit.. zu viel Vergangenheit, die sich nicht mehr verändern liess. So sehr er das auch wollte. Niemals hatte er Kazu so weh tun wollen, seine Gefühle so verletzen wollen. Niemals hatte er gewollt das es so weit kam. Kami kauerte sich auf der Bank zusammen, die Beien eng an den Körper gezogen,die Arme darum geschlungen, das Gesicht in ihnen ergraben. Warum konnte das alles kein böser Traum sein? ************************** Ein helles Licht. Es blendete ihn durch die geschlossenen Lider. Löschte für einen Moment seinen Willen aus, jene zu öffnen. Erst als die Intensität abnahm, wagte er es, blinzelte zwischen einem dünnen Schlitz hindurch in den gleissend hellen Raum. Drückte seine Augen wieder zu. //es tut weh...// Ein dumpf pochender Schmerz erwachte in seinem Arm, durchzog ihn vom Handgelenk bis nach oben zur Armbeuge. Nachdem sein Bewusstsein Stück für Stück zurückkehrte, nahmen auch seine anderen Sinne ihre Arbeit wieder auf. So hörte er neben sich ein leises Surren, sowie weit entfernt klingende Stimmen, gedämpft. Atmete den typischen klinischen Geruch nach Desinfektionsmitteln ein. Und spürte ein unangenehmes Kribbeln im Körper. Endlich hatten seine Augen sich an die Lichtintensität gewöhnt und er konnte sie ganz öffnen. Irritiert sah Kazuki sich in dem Zimmer um. Rechts neben sich surrende und blinkende Maschinen. Links neben sich ein kleiner Tisch, auf dem in jeweils zwei Vasen zwei Blumensträuße standen mit kleinen Karten daran. Er wollte sich bewegend als ein ziehender Schmerz sich von seinem Handgelenk ausbreitete und ihn mit einem schmerzerfüllten Wimmern zurücksinken liess. Eine Weile lag er so, als die Tür sich öffnete und einer der Ärzte das Zimmer betrat. „Ah.. Watanabe-kun. Sie sind wach. Ich weiß die frage klingt dumm.. aber wie fühlen sie sich? Außer das ihre Arme sehr schmerzen dürften.. andere Beschwerden? Übelkeit? Schwindel? Kopfweh?“ Verwirrt aber wahrheitsgemäß schüttelte Kazuki seinen Kopf. Nein, bis auf den Schmerz in seinen Armen ging es ihm gut. „Na das hört sich doch gut an.“ meinte der Arzt aufmunternd. „ich denke wir können sie heute Abend oder Morgen früh entlassen. Sollen wir ihre Mutter informieren, damit diese Sie abholt?“ Kazuki erschrak. Seine Mutter. Um Himmels Willen, wenn die erfuhr was geschehen war... hastig schüttelte er den Kopf. „Nein, sagen sie ihr bitte nichts!“ „Nun ja.. ihre Mutter weiß bereits Bescheid.. sie war auch schon hier.“ Der Blonde wurde blass. „Oh.. trotzdem.. könnten sie Niikura Kaoru anrufen,das er mich-“ Kazu stoppte. Seine Lippen zitterten leicht,als ihm bewusst wurde,um was er den Arzt hatte bitten wollen. Kaoru anrufen.. doch Kaoru war nicht länger erreichbar. E konnte ihm nicht länger helfen. Der Junge wimmerte, drehte sich von dem Arzt weg. „Ich brauche niemanden..“ kam es noch leise. Dann war Stille und wenige Minuten später, war Kazuki wieder alleine. Alleine mit der Stille die ihn auffrass. Warum lebte er noch? Wie hatte man ihn finden können? Kami? Nein, unmöglich. Wie nur warum war er nicht tot? Und.. war er froh, das er noch lebte? Kazuki begann darüber nachzudenken,ob er irgendeine Erleichterung spürte. Doch daran hatte sich nichts geändert. Er war noch immer nicht fähig etwas zu fühlen. In ihm herrschte noch immer die Stille, die gleiche Leblosigkeit wie vor diesem jämmerlichen Fluchtversuch. Doch das er es überlebt hatte, zeigte ihm, das ein Teil in ihm offenbar noch nicht bereit war zu sterben. Er rollte sich auf die Seite. Schlief wieder ein. So verbrachte er den Großteil der zeit bis er am nächsten Abend entlassen wurde. Die bedrückende Stimmung holte ihn mit voller Wucht ein,als er seine verwüstete Wohnung betrat. Doch jetzt aufzuräumen war ihm zu anstrengend. Er war nur schon so früh entlassen wurden, weil er versprochen hatte sich zu schonen. Den Zettel mit der Adresse eines Psychiaters, den der Arzt ihm gegeben hatte, liess er achtlos auf dem Tisch liegen. Schleppte sich zu seinem Bett und liess sich darauf fallen. Müdigkeit überfiel ihn, er schloss seine Augen wieder und schlief nur wenige Sekunden später wieder ein. In seinen Träumen begegnete er Kami, der ihm ewige Liebe schwor.. ihm schwor immer bei ihm zubleiben. Sagte,das es nur Kazuki für ihn gab. Der er niemals jemanden anderen lieben würde. Ein unbändiges Glücksgefühl machte sich in Kazu breit. Endlich.. endlich war sien Wunsch wahr geworden. Er rannte auf Kami zu, wollte sich in seine Arme werfen. Doch plötzlich verschwand Kami langsam. Wurde immer kleiner.“Ich liebe dich nicht!“ Wie ein Donnern ertönten die Worte. Sie hallten in dem unendlich großen Raum wieder. Liessen Kazu in die Knie gehen, die Hände verzweifelt nach Kami ausgestreckt, bis dieser verschwunden war. Dann begann das ganzen von vorn. Die gleichen Versprechungen, das gleiche Glücksgefühl, die gleiche Hoffnung... der gleiche Verrat. Es war als würde Kazukis Erinnerung daran das Kami ihn verraten würde, sofort wieder ausgelöscht. Er glaubte dem Anderen jedesmal aufs neue. Erfuhr so jedes mal aufs neue den grausamen Schmerz des Verrates. Dieses Spiel wiederholte sich immer und immer wieder. Irgendwann wachte Kazuki mit Tränen überströmten Gesicht auf. Er krümmte sich in seinem Bett zusammen. Erst als der grausame Schmerz in seinem Inneren wieder zu jenem dumpfen Pochen verebbt war, schaffte er es aufzustehen. Der Gedanke nach diesem Traum Kami in der Schule begegnen zu müssen, liess ihn erschaudern. Er beschloss stattdessen ein wenig spazieren zu gehen. Trat im Bad vor die schwarz schimmernde Fläche und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht. ER schlüpfte ein die zerknitterten sachen vom Vortag und verliess die Wohnung. Ziellos irrte er durch die Straßen. Es war noch früh und die meisten Leute, denen er begegnete,waren Schüler. Er wusste nicht wie oder warum er letztendlich an diesem Ort ankam, doch schließlich erstreckte sich vor ihm das Flughafengelände. Langsam schritt er darauf zu, betrat die große Halle in der, zu jeder Tages-und Nachtzeit, geschäftiges Treiben herrschte. Erschöpft liess er sich vor der großen Anzeigetafel auf eine Bank fallen und starrte auf all die Orte. Ein Name stach ihm ins Auge, schaffte es das ihm tränen in die Augen stiegen. Amerika... Wie sehr wünschte er sich in dieses Flugzeug steigen zu können. Alles hinter sich lassen zu können. Und für immer in den Armen jener person liegen zu können, die ihn liebte. Bei der er sich geborgen fühlte. Diei hm noch nie weh getan hatte. „Manchmal sollte man tun,was einem das Herz sagt..“ erklang eine sanfte Stimme neben ihm. „Auch wenn es einen großen Schritt bedeutet.. auch wenn es bedeutet, das man alles andere zurücklassen muss.. völlig neu anfangen muss. Manchmal.. gibt es keine andere Möglichkeit mehr, wenn man in dieser Welt überleben will. Wenn man.. wenigstens ein wenig glücklich sein möchte.“ Kazuki wandte den Kopf. Neben ihm saß ein junger Mann mit schwarzen, kinnlangen, ihm ins Gesicht hängenden Haaren. Warme, braune Augen sahen ihn ernst, aber verständnisvoll an. Ein leichtes Lächeln zeigte sich. „Wenn du das Gefühl hast, das du da wo du jetzt bist, nicht mehr glücklich sein kannst...wenn es dich an einen Ort zieht, an dem du eine größere Chance hats,glücklich zu werden.. dann solltest du dem Ruf in dir folgen..“ Kazuki öffnete den Mund, wollte etwas sagen, doch kein Wort kam heraus. „Nein.. das ist keine Flucht.. es ist auch nicht feige.. denn es erfordert eine menge Mut diesen Schritt zu wagen.. und es ist auch nicht egoistisch... denn.. nicht nur du selbst wirst glücklich.. sondern auch die Person zu der es dich zieht. Wenn du diesen Schritt wagst... hast du die Chance auf einen Neuanfang.“ Der Junge hob die Hand und strich mit seinen Fingern sehr sanft über den dicken Verband um Kazukis Handgelenk. „Auf einen Neuanfang,der nicht _so_ enden wird...“ Verwirrt aber auch fasziniert sah Kazu den Fremden an. Im Hintergrund ertönte die Ansage eines gelandeten Fluges. der Fremde horchte auf, dann breitete sich ein glückliches Lächeln auf seinen Zügen aus. „Wag es.. denn.. du wirst sehen.. jeder kann glücklich sein.. nach all der Dunkelheit.. wird Licht folgen!“ Er stand auf, strich Kazu über den Kopf und ging langsam davon. Ein Ruf wurde laut. „Ryu!!!!“ Kazu beobachtete, wie ein Junge mit braunen, leicht zerzaust aussehenden Haaren auf den schwarzhaarigen von eben zustürmte. Ihm in die Arme fiel und sich an ihn klammerte. „Ryu..“ Der Schwarzhaarige lächelte zärtlich, strich dem anderen zärtlich über die Wange, sah ihn an. Dann küssten sie sich innig, schmiegten ihre Körper aneinander. Der Kuss, ihre ganzen Umarmung drückte eine tiefe Sehnsucht, und zugleich eine unbändige Freude aus. „O-kaeri Kirito...“ flüsterte Ryu zärtlich. Sah dem anderen in die Augen. „Ich hab auf dich gewartet..“ „Ich bin da.. ich bin endlich bei dir Ryu..“ „Ich hätte ewig auf dich gewartet Kiri..“ Ryu warf Kazuki noch einen letzten Blick zu,dann lief er, eng an seinen Koi geschmiegt, mit diesem davon. Tränen liefen Kazu über die Wangen. Jetzt verstand er die Worte Ryus. Mit einem fast friedlichen Lächeln trat er den Heimweg an. Zuhause kramte er Kaorus Brief heraus, sein Blick suchte etwas und fand es schließlich. Er griff nach dem Telefon. ******************* ~Durch Nacht und Flut ich spüre dich ich hör dich rufen lese deine spuren ich weiß ich finde dich doch find ich wirklich was ich suche?~ Ungeduldig saß Kazuki auf dem unbequem Stuhl. Vor ihm der Schuldirektor, der gerade mit Kazukis Vater telefonierte. Dann legte er auf und sah Kazu ernst an. „Sie sind sich wirklich sicher,das sie das wollen, Watanabe-kun?“ Kazuki nickte, er räusperte sich. Die ganze nacht über hatte er darüber nachgedacht. Darüber ob er sich sicher war.. und wie er es erklären sollte. Am Ende war sein Kopf klar gewesen. So klar wie schon lange nicht mehr. Er begann zu erklären. ************************ Kami rannte durch die Straßen, stürzte von einer Bahn in die nächste. Sah immer wieder auf die Uhr. In seinem Kopf drehte sich alles. Das konnte nicht wahr sein. Es konnte einfach nicht wahr sein. Warum auf einmal? Warum so plötzlich? Ohne ihm etwas zu sagen? Ohne irgendjemanden was zu sagen? Und doch schien es wahr. Die Wohnung- leer. Kein Tür-oder Briefkastenschild mehr. Das Telefon-abgemeldet. Erst nachdem er den Schuldirektor fast angefallen hatte, hatte dieser ihm endlich gesagt was los war. Der Schock saß tief. Doch noch tiefer war der Unverständnis über diese Entscheidung. Es glich einer Flucht. War das wirklich Kazukis letzter Ausweg gewesen. Und grade dorthin... Er rannte weiter. Endlich sah er das große Gebäude langsam vor sich auftauchen. Mobilisierte seine letzten Kräfte. Er musste es einfach rechtzeitig schaffen, er musste! Kazuki sah nach oben. Er lächelte leicht. Das erste richtige Lächeln seit sehr langer Zeit. Wenn Ryu Recht hatte, dann war dies seine letzte Möglichkeit. Die letzte Möglichkeit für ihn, glücklich zu werden. Vielleicht würde er es bereuen. Vielleicht würde es Momente geben, in denen er zweifelte, in dem er sich wünschte er könnte wieder zurück. Doch er würde nicht allein sein. _Er_ würde da sein um ihn aufzufangen. Ihn zu bestärken, das seine Entscheidung richtig gewesen war. Kazu atmete zittrig ein. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Schon jetzt. Dabei dauerte es noch so lange,bis er ankommen würde. Seine Hand umklammerte fester den Griff seines Koffers. „Du hast die richtige Entscheidung getroffen!“ Kazu zuckte zusammen, drehte sich um. Da standen Ryutarô und Kirito. Ryu lächelte ihn an. „Du wirst es nicht bereuen!“ nickte Kirito ihm zu. Kazu lächelte unsicher. „Ich..ich hoffe es.. ich.. ich bin nicht so stark... und ich habe Angst..“ Die beiden kamen auf ihn zu, bleiben vor ihm stehen. „Das ist normal.. doch glaub mir.. wenn du erst mal _da_ bist.. wenn du ihn siehst.. sein Lächeln.. wenn du siehst wie er sich freut dich wiederzusehen.. werden alle Zweifel vorbei sein.“ Kazuki nickte leicht, wandte sich an Ryu. „Warum..hast du mich angesprochen damals?“ Ryu legte den Kopf schief. „Ich hab deinen Blick gesehen.. alles an dir.. hat soviel Verzweiflung ausgedrückt.. und..“ Er nahm Kazus Arm und schob sanft den Ärmel zurück,so das der Verband sichtbar wurde. „das kenne ich zu gut...“ beendete er den Satz sanft. Gleichzeitig hob Kirito seinen Arm, auf der Unterseite waren schwach rosa Striche zusehen. Fast verblichene Narben. „Ich musste es mit ansehen.. und konnte nichts tun... aber jetzt.. wird das nicht mehr passieren.. ich passe auf ihn auf!“ redete der Schwarzhaarige weiter. Sah Kirito mit einem liebevollen Lächeln an, was dieser erwiderte. Die Blicke der beiden wandten sich wieder Kazuki zu. „Ganbare!“ „Ganbare!“ wünschten ihm beide Glück. Kazuki nickte, lächelte ehrlich. „Arigatô.. ganbarimasu!“ Kami stürmte in die Halle, sah sich hektisch um. Sein Blick fiel auf die zahlen und Buchstaben etwas über ihm, suchte hektisch etwas. Fand es und stürmte weiter. Verzweifelt sah er sich um. War er zu spät? War Kazuki bereits weg? Sollte die Chance, ihn aufzuhalten, wirklich vernichtet sein? „Kazu...“ Plötzlich sah er ein paar Meter vor sich, einen zerwuschelten blonden Haarschopf. Eine schlanke,fast zerbrechliche Jungengestalt. „Kazuki!!“ „Kazuki!!“ Kazu zuckte zusammen und fuhr herum. Seine Augen weiteten sich entsetzt, als er sah wer da auf ihn zugerannt kam. //Nein.. wieso?? Wie hat er es herausbekommen? Ich hab doch extra allen Beteiligten gesagt,sie sollen es nicht weiter sagen..// Keuchend kam Kami bei ihm an, stützte sich erschöpft auf seine Knie, rang nach Atem. Dann richtete er sich auf, sah Kazu aus großen, verletzten Augen an. „Sag das es nicht wahr is!“ stiess er hervor. „Sag mir,das du nicht ernsthaft vorhast wegzugehen!!!“ Der Blondhaarige seufzte leise. Deshalb hatte er vorgehabt heimlich zu verschwinden. Er hatte diese Konfrontation gefürchtet. Obwohl er wusste,warum er ging. Obwohl es mehr als genug gewesen war auch den Direktor zu überzeugen. Würden seine gründe und seine Gefühle.. würden sie reichen um auch ihn zu überzeugen? „Kami...“ fing er an. Er hob den Blick zu Kamis Augen. Den Augen die ihn nächtelang verfolgt hatten, die es, auch jetzt noch schafften dieses Kribbeln in ihm auszulösen. Doch so stark das Kribbeln früher gewesen war, wurde es jetzt von einem stechenden Schmerz übertönt. Kamis Anblick, zusammen mit all den schönen,kostbaren Erinnerungen, war in der letzten Zeit pure Qual für ihn gewesen. Kazuki hatte die Augen geschlossen und sich plötzlich in einer Szene wiedergefunden, als er in Kamis Armen lag. Er war nachts eingeschlafen und plötzlich lag er auf Kamis Bett. Kami saß hinter ihm und spielte mit der PS2, hatte seine Arme auf Kazus Rücken abgelegt, ihre Körper berührten sich an mehreren Stellen, so das Kazu die Wärme seines Freundes spüren konnte. Ab und zu lehnte Kami sich vor und leicht auf Kazukis Rücken. So war es jedesmal gewesen. Sobald Kazu seine Fantasie, seine Erinnerungen nicht mehr hatte kontrollieren können, waren all diese Momente auf ihn eingestürzt, hatten ihm im nachhinein schier das Herz zerrissen vor Sehnsucht nach dieser Zeit. Hatten das Gefühl der Einsamkeit noch mehr verstärkt. Alles was er dann noch hatte tun können, war zu schreien. ZU schreien um nicht von all der Verzweiflung zerrissen zu werden. Und niemand war da gewesen um ihn aufzufangen. Niemand der ihn hielt und ihm das Gefühl gab nicht ganz allein zu sein. Die einzige Person, die dazu in der Lage gewesen wäre, war weit weit weg. Kazuki beobachtete,wie der Schmerz nach und nach in Kamis Augen überhand nahm, während er ihm all dies erzählte, versuchte ihm begreiflich zu machen, das dies hier seine letzte Chance war, um nicht endgültig zu zerbrechen. Um nicht vollständig am Leben zu scheitern. „Kaoru ist jetzt der einzige dessen Zuneigung ich annehmen kann, ohne das ich gleichzeitig das Gefühl habe wahnsinnig zu werden. Ich weiß nicht ob ich es schaffen werde ihn zu lieben.. ich weiß das ich ihn niemals so sehr lieben werde wie dich.. doch ich weiß das ich ihn lieben kann.. das ich die Chance dazu habe,wenn ich erst einmal weg bin von hier... und von dir.. ich weiß das alles was geschehen ist,niemals beabsichtigt war von dir. Doch manchmal ist das schlimmer als alles andere. Ich bin froh das du so glücklich bist jetzt.. und ich möchte das nicht zerstören. Doch solange ich hier bin, werde ich immer wie ein Schatten sein.. du wirst vor Schuldgefühlen, egal wie groß oder klein sie sind, deine Situation nie völlig genießen können. Ich werde unsere gemeinsame zeit immer in guter Erinnerung haben.. doch.. vielleicht wäre es besser gewesen,wenn wir uns niemals so nahe gekommen wären.. Wenn diese Nähe für uns nicht so selbstverständlich gewesne wäre. Für dich war es immer nur gute Freundschaft.. gleichzeitig hast du mir das Gefühl gegeben, das es mehr sein könnte. Es war mein Fehler mich darauf einzulassen.“ Kazuki holte Luft, räusperte sich. Lange hatte er nicht mehr soviel zu seinem Freund gesprochen. „Die Entfernung.. ist der letzte Weg für uns beide glücklich zu werden..“ „Ich.. ich kann aber nicht glücklich sein,wenn du nicht bei mir bist Kazuki! Auch wenn ich dich nicht liebe.. heißt das nicht das ich dich nicht mag. Im Gegenteil..“ Kazuki zuckte zusammen, seine Augen füllten sich mit Tränen. „Kami verstehst du denn nicht? Genau das ist das problem an der sache. Mir reicht blosse Freundschaft einfach nicht. Willst du es mir wirklich antun,das ich jedesmal leide wenn ich mit dir zusammen bin? Das ich innerlich schreie, wen ich sehe wie du Rei küsst? Das ich wieder so sehr abstumpfe,das ich mir weh tue um überhaupt noch etwas zu fühlen? Oder ich so verzweifelt werde, das das hier-“ Kazu riss seinen Ärmel hoch, streckte Kami den bandagierten Arm entgegen-“ wieder passiert?“ „Verdammt Kami.. ich möchte weder Narben an meinem Arm noch will ich sterben.. Aber jede Minute die ich so mit dir verbringe schwächt meinen Willen.. hast du eine Ahnung wie grausam diese Art der Freundschaft für mich wäre? Ist dir dein eigenes Glück so wichtig,das du das ignorieren könntest?“ Kazuki ging in die Knie, sah auf den Boden vor sich, während die tränen haltlos zu Boden tropften. „Ich wollte nie Mitleid von dir.. doch.. jetzt.. hast du keines mit mir? Kannst du mich nicht verstehen? Das ich verzweifelt einen Ausweg gesucht habe? Das ich einfach von dir weg muss um nicht innerlich zu sterben? Bei Gott.. Kami... Ich kann einfach nicht mehr! Ich liebe dich so sehr.. und solange ich dich jeden Tag sehen muss.. jemanden sehen muss,den ich niemals so haben darf, wie ich es gerne hätte..“ Seine Stimme wurde leiser. „Willst..willst du es ernsthaft riskieren.. mich irgendwann.. irgendwann zu besuchen.. und mich auf dem Boden liegend vorzufinden.. die Pulsadern aufgeschnitten.. oder.. leere Tablettenschachteln neben mir? Willst du das ich irgendwann aus der Schule renne und mich vor ein Auto werfe?“ Er riss den Kopf hoch. „WAS WILLST DU KAMI???“ Geschockt wich der Ältere einen Schritt zurück. Sein Herz war kaum noch in der Lage zuschlagen. Zu sehr drückte eine hand es zusammen. „Ich will leben Kami.. ich möchte wieder glücklich sein.. wieder ein wenig so wie früher sein können.. als mein Lachen noch echt war.. als ich nicht gezwungen war diese Maske aufzusetzen, nur damit du dich wohl fühlst und nicht gezwungen bist dir Sorgen zu machen, obwohl du das nicht willst.“ Kami schluchzte leise auf. In seinem Inneren tobte ein Sturm. Die Erkenntnis, was er angerichtet hatte, und die Reflektion von Kazukis Gefühlen, raubten ihm schier den Atem. Langsam sank er zu Kazuki nach unten und sah ihn an. „Aber..wieso dorthin? Wieso _so_weit weg? Was ist.. wenn du es bereust? Wenn du erst mal dort bist.. gibt es kein zurück mehr. Du musst völlig neu anfangen.. wie willst du das schaffen, ganz allein?“ Der Blick des Blonden wurde traurig. „Traust du mir nicht einmal das zu? Hältst du mich wirklich für so schwach? Und..ich bin nicht allein...“ „Aber.. du stehst ihm nicht so nahe wie mir! Er kennt dich nicht so gut wie ich dich kenne! Du.. du bist ihm nicht so wichtig wie mir!“ stiess Kami heftig hervor. Etwas in ihm war erwacht,das nun mit aller kraft versuchte Kazuki zurück zuhalten. Er wollte ihn nicht na kaoru verlieren. Er wollte seinen blonden Engel bei sich behalten. Ihn nicht teilen müssen. „Keiner kennt dich so gut wie ich!“ Ein verzweifeltes Kopfschütteln kam zur Antwort. „Hast du dir mal überlegt warum das so ist? Warum ich sonst kaum noch Freunde habe?“ Er maß sein gegenüber mit einem langen, ernsten Blick. „Weil du es nie zugelassen hast. Sobald mir jemand wichtig wurde, bist du eifersüchtig geworden.. hast angefangen dich zurückzuziehen von mir.. und zu dem Zeitpunkt waren meine Gefühle für dich schon zu stark. Aus Angst dich zu verlieren habe ich jedesmal klein beigegeben.. bin jedesmal zu dir gekommen und habe mich entschuldigt.. selbst wenn es nicht meine Schuld war.. Meine Angst, das du dich von mir abwendest, war so groß das ich bereit war alles zutun,damit du wieder mit mir redest.. Und wenn ich dafür auf dem Boden hätte kriechen müssen. Ich habe akzeptiert,das ich keine neuen Freunde mehr finden konnte.. das die wenigen die ich vorher hatte, sich nach und nach von mir abgewendet haben.. weil ich glücklich war solange du bei mir warst. Ich war.. abhängig von deiner Zuneigung. Du hättest alles von mir verlangen können. Und all die zeit lang, war Kaoru der einzige der bei mir geblieben ist, der sich auch damit abgefunden hat,wenn ich ihn nur einmal in der Woche kurz besucht habe. Der nie mehr verlangt hat,als ich ihm geben konnte. Der trotz alldem für mich da war, wenn's mir schlecht ging und zugehört hat. Und er... er liebt mich!“ Kamis Augen wurden groß- „Er.. liebt dich? Woher...“ er sah Kazuki zweifelnd an. „Er hat es mir gesagt.. ich.. ich habe mit ihm geschlafen.. und er hat es mir gesagt!“ Der Gesichtsausdruck des Anderen wechselte von Erstaunen zu Schock. „Du hast...was??!“ „Das schockt dich jetzt, nicht wahr? Aber es ist passiert.. ich bereue es nicht... und ich möchte zu ihm. Ich will bei ihm bleiben..“ Im gleichen Moment als Kazuki dies sagte, wurde ihm bewusst wie stark sein Wunsch war, zu Kaoru zugehen. Er sah selbst ein wenig erstaunt aus. „Ich möchte zu ihm.. ich..ich kann es kaum erwarten bei ihm zu sein.. bei ihm, der mich liebt..der solange gewartet hat..“ Kazuki stand auf. Eine neue kraft durchfloss seinen Körper. All diese Dinge zu sagen, bekräftigen ihn. ja.. er wollte nichts mehr als zu Kaoru. In dessen Armen liegen, seine Wärme spüren.. geliebt werden. „Kami.. ich hoffe du bist noch sehr sehr lange glücklich mit Rei.. und..ich hoffe du wünschst mir dasselbe..“ Kami sah ihn schweigend an. Er konnte das noch immer nicht akzeptieren. Ein Gong ertönte. Dann erklang die symphatische Frauenstimme und rief den Flug auf. Kazuki sah auf. „Mein Flug.“ Kami erhob sich nun ebenfalls, noch immer ohne ein Wort zusagen. Stand steif vor Kazu. Der Jüngere sah ihn an. Hatte auf eine Umarmung zum Abschied gehofft. Doch die abweisende Haltung des Anderen machte die Hoffnung zunichte. „Dann... vielleicht sehen wir uns irgendwann wieder... Leb wohl Kami...“ Kazuki nahm seine Tasche auf. Er wollte nur noch weg. Nie hätte er gedacht da Kami so wenig Verständnis und Mitgefühl für ihn aufbringen würde, das er so egoistisch sein würde. Er drehte sich um und ging. Liess die person die er tief in seinem Herzen mehr liebte als alles andere und die Person die ihm mehr leid zugefügt hatte als je jemand zuvor, hinter sich stehen. Als Kazuki die Gangway betrat breitete sich ein Gefühl absoluter Ruhe in ihm aus. Es war ein gutes Gefühl. Keine Reue.. keine Zweifel mehr. Nur das Wissen, das seine Entscheidung richtig gewesen war. „Sayounara Nihon.. sayounara Kami...to.. sayounara kodoku..“ Er warf einen letzten Blick auf die Skyline Japans, dann stieg er in das Flugzeug. ~*~ Over the rainbow I wanna fly blinded by the light in my eyes your beauty caught my heart long before and finally I heard your longing call back into your arms leaving sadness behind joyful in your love till nothings left in my mind ~*~ ~~~***OWARI***~~~ es ist vollbracht... die FF ist zu ende... ich hoffe das ende gefällt euch mehr als das davor. ich hoffe die Szene ma Ende ist nicht zu kitschig..und letztendlich..ist es doch ein happy-end.. ich denke ich war in der lage es so zuschreiben, weil auch bei mir ein endgültiger Schlusstrich gezogen wurde. Ich wünschte nur.. ich könnte es Kazuki gleich tun..und einfach abhauen.. doch.. auf mich wartet nirgends jemand.. egal wohin ich fahren würde.. ich wäre nur noch einsamer als ich es ohnehin schon bin. Doch für Kazuki wollte ich so etwas nicht. Nur weil die Realität leiden heißt..muss das nicht auch in der Fantasie so sein, nicht wahr? Mich stimmt dieses Ende friedlich...und ruhig. Jedenfalls...sagt mir wie euch das Ende gefällt.. Und danke das ihr meine FF gelesen habt, danke an diejenigen die mir einen Kommi hinterlassen haben ...vielen dank... Kazu~ Musik: The TraX : Over The Rainbow-piano version; X Japan;Kirito; Chihiro Onitsuka; Gazette; Deadman, Dir en grey -Garden Osaka Jo Live version...u.a. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)