Streuner von -Elenya- (von Mia für Nic und John mit vielen freundlichen Grüßen) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Wir zogen uns an und John nahm ein paar alte Arbeitsblätter mit. Alles musste sehr schnell gehen, denn John sollte so tun als ob er die Blätter nur in ihr Zimmer legen würde. Mit unseren Fahrrädern fuhren wir zum ersten Haus. Alyana und ich versteckten uns und die Sechzehnjährige stellte sich mutig vor mich, falls jemand kommen würde, müsste er erst an ihr vorbei. Sie konnte Karate und Judo. Ihr Vater kam aus Japan, ihre Mutter war Deutsche. Doch japanisch waren an ihr nur die Haare. Pierre klingelte und betrat das Haus. Wenig später ging er, gefolgt von einem Typen, in Richtung Wald davon. John wartete kurz, dann betrat er das Haus. Knapp fünf Minuten später kam er wieder raus und lief zu uns. „Fehlanzeige. Auf dem Handy sind keine verdächtigen Nachrichten. Aber ich glaube das nächste Mal muss einer ablenken. Die Mutter von dem Typ hier ist schon in Richtung Zimmer gekommen und hat gefragt, ob´s mir gut geht.“ Alyana nickte und sagte: „Das mach ich.“ Durch meinen Kopf schoss plötzlich der Gedanke, dass die drei dass alles für Nic und micht taten und ich nichts weiter tat, als zuzuschauen. „Nein, das mache ich.“, sagte ich und trat neben Alyana. „Du? Aber dann erzählt die Mutter dem Typen, dass ein kleines Mädchen da war.“ Ich schaute ihn wütend an. „Ähm...ein großes Mädchen.“ Ich nickte zufrieden, dann schaute ich zu Alyana. „Kann ich mir deine Sachen leihen? Und deine Schminke?“ Sie willigte ein und ich schminkte mich und zog ihre Jacke an. Dann machte ich mir zwei hohe Zöpfe und sagte mit piepsiger Stimme: „Na, wie gefall ich euch?“ John schaute mich so an, als hätte Pierre ihn gerade gefragt, ob sie zusammen ins Kino gehen wollten. „Ja, ich glaube das geht so.“, stotterte er. Dann sah er zu Alyana und ich sah die Sehnsucht in seinem Blick. Er trat zu ihr. „Hat dir unsere Nacht wenigstens gefallen?“, fragte er. Obwohl er leise sprach verstand ich jedes Wort und ich bekam ein schlechtes Gewissen. Wegen mir, hatte er sich kampflos ergeben. Pierre war so fies! Diesen Schönling hätte ich am liebsten auf den Mond geschossen! Aber Aylana liebte anscheinend nicht John, sondern gerade diesen Schönling. Alyana nahm ihn in den Arm. „Ja.“, hauchte sie in sein Ohr. „Aber mache dir keine falschen Hoffnungen. Ich liebe Pierre und das wird für immer so blei-.“ Ich unterbrach sie, um John den Rest zu ersparen. „Wir sollten jetzt gehen. Pit wartet sicher schon bei dem andern Typen.“ Sie schauten sich kurz an und nickten dann. Für Alyana war es sicher auch schwierig zu jemandem zu sagen: „Ich liebe dich nicht.“ Ich musste das auch einmal machen. Da war so ein Junge, der war fünfzehn, als ich dreizehn war und total in mich verschossen. Hat mir Liebesbriefe geschrieben und so. Auf dem Schulhof lief er mir immer nach und einmal hat er mich ohne Vorwarnung geküsst und gesagt, dass er mich liebt. Da musste ich ihm die Wahrheit ins Gesicht sagen und das war schrecklich. Er tat mir richtig Leid. Aber für meine Gefühle kann ich nichts, außerdem war ich noch etwas jung für einen Freund, finde ich. Danach hab ich ihn nie wieder gesehen. „Mia? Kommst du?“, fragte Alyana und ich nickte etwas verwirrt. „Lies sie mir bitte noch einmal vor.“, bat ich John. Wir hatten eine Nachricht gefunden, die nicht nur verdächtig, sondern offensichtlich war. John hatte sie sich abgeschrieben und ich war schrecklich aufgeregt und wischte mir die Schminke ab. „Also...,“, begann John, „Komme heute um fünf zu Tom. Bringe Briefumschlag mit, damit Nic eine Nachricht schreiben kann. Wir bereden was weiter zu tun ist. Versuchen Aufenthaltsort vom Mädchen durch ihn rauszukriegen.“ Ich löste meine Zöpfe und gab die Gummis zitternd zu Alyana. Als der Name Nic fiel durchströmte mich ein schreckliches Angstgefühl. Das konnte doch alles nicht war sein! Ich sagte mir immer wieder, dass sie nicht versuchen würden uns umzubringen. Da s war doch Quatsch! Warum gerade wir beide? Nic war sicher irgendwo im Wald und nicht bei den Typen. Die sprachen von einem anderen Nic. Ganz sicher! „Was machen wir jetzt?“, fragte Alyana. John grübelte. „Wenn ich doch nur wüsste wo dieser Tom wohnt, oder wer er ist!“, ärgerte er sich. „Vielleicht könnten wir die Eltern der Jungs nach einem Tom fragen.“, überlegte Alyana. Ich schüttelte den Kopf. „Das ist zu auffällig, wenn wir alle fünf Minuten reinkommen und nach irgendwas fragen...“ Ich wandte mich an meinen Bruder. „Kennst du keinen Tom, oder so, der in eine höhere Klasse geht?“ „Nein. Nicht an unserer Schule.“ Nun standen wir da, unter einem Blätterdach und versuchten eine Lösung zu finden, jeder für sich allein. Irgendwo zwitscherte eine Amsel und ich dachte darüber nach, was passieren würde, wenn Nic umgebracht werden würde. Es war gar nicht auszudenken und ich versuchte an etwas anderes zu denken, weil ich immer denke, wenn ich mich auf die Sache konzentriere, dann passiert sie auch. Das wollte ich natürlich nicht. Ein Schnauben holte uns aus unseren Gedanken. Es war Pierre. Er wischte sich mit dem Handrücken über das Gesicht und schnaubte: „Pardon, da war dieser Thomas Fritsch, der wollte unbedingt noch ein Mädchen haben!“ John kochte fast vor Wut, als Alyana zu Pit ging und ihn zärtlich streichelte. Doch plötzlich hellte sich seine Miene auf. „Wie heißt der? Thomas? Wird er vielleicht Tom genannt?“, fragte er aufgrergt und ich verstand. Pierre nickte. „Ja, das ist sein Spitzname. Er wohnt da hinten in der Pestalotzistraße 4.“ „Woher kennst du ihn?“, fragte Alyana. „Oh...das ist eine lange Geschichte. Der ging mal auf meine Schule und wollte immer so sein wie ich. Er hat immer kleinere élèves, pardon, Schüler runtergemacht. Er ist bestimmt tausend mal sitzengeblieben und saß mal zwei Jahre im Gefängnis, weil er eine Jugendliche fast getötet hätte...Das ist einer! Schrecklicher Typ...“, murmelte er noch etwas weiter und mir gefror fast das Blut in den Adern. „Oh nein!“, wimmerte ich. Wenn ich daran dachte! Mein armer Nic! John kam schnell zu mir und beruhigte mich, indem er einen Arm um meine Schultern legte und meinen Kopf streichelte. Alyana schien sehr neugierig. „Was hat er denn mit dem Mädchen getan?“, fragte sie. Pierre überlegte. „Ach er hat sie erpresst, in der Schule, dann hat er sie verfolgt und hätte sie fast mit einem Messer erstochen, hätte das Mädchen sich nicht zu helfen gewuust. Sie hat rechtzeitig um Hilfe gerufen, da sie ein schlechtes Gefühl hatte und ist dann weggelaufen. Er ist ihr, dumm wie er wahr, gefolgt und so direkt in die Arme der Polizei gerannt. Mon Dieu, wie kann man so dumm sein!“ Ich zitterte am ganzen Körper. „Warum ist er wieder rausgekommen?“, fragte John. Pit schüttelte denn Kopf. „Du kennst doch die da beim Gericht – Lebenslänglich für einen Autodiebstahl, zwei Jahre für Mordversuch!“ „Wie alt ist er denn?“ „Hm...ich glaube so zweiundzwanzig.“ Alyana schaute ungläubisch. „Zweiundzwanzig, glaub ich nicht!“ „Ist aber so!“, fauchte er zurück. Er war sehr ehrgeizig und leicht verlezt. John sagte: „Lasst uns dahin gehen.“ „Und was willst du dann da machen?“, fragte Pit gereizt. „Nach Hinweisen suchen, kommt jetzt!“ Er packte mein Handgelenk und zusammen gingen wir zur Pestalotzistraße 4. Als wir da so vor dem Haus standen, kam plötzlich ein aufgeregter junger Mann mit braunen Haaren und schrecklicher Kleidung aus dem Haus heraus gestürzt. Es war Thomas Fritsch. John streckte sofort schützend den Arm vor mich und verdeckte mich mit seinem Körper vor Toms Blicken. Dann schob er mich plötzlich hinter Alyana u Und ging auf Thomas zu. „Hey, Tom! Ich bin der Kumpel von Rick und den anderen. Sie haben mich zu dir geschickt um dir zu helfen.“, sagte er und Thomas blieb stehen. Ich hielt den Atem an. Was tat mein Bruder da? „Ach ja? Gut, dann aber leise! Ich möchte nicht, dass davon die halbe Welt erfährt!...Und auf dich hab ich gewartet. Ich dachte schon du kommst nicht mehr. Wir müssen den Brief schreiben!“ John nickte und sagte dann: „Warte noch einaml kurz, geh schon mal ins Haus.“ Er nickte und ging. John kam zu uns gerannt und fragte: „Hat einer von euch ein Filmhandy?“ Pierre nickte. „Das allerneuste, das filmt sogar im ganz Dunkeln und macht keine Geräusche. Man kann damit zehn Minuten aufnehmen. Krass nicht?“ „Her damit! Schnell. Ich will gucken ob Nic da oben ist. Ich filme alles verdächtige, heimlich.“ Pierre gab ihm verduzt sein Handy. „Du brauchst garnichts heimlich zu machen. Du kannst die Kamera nämlich abmachen und hier oben festklemmen.“ Er klemmte die kleine Kamera oben an Johns Jacke. „Die Kamera wird durch Funk gesteuert. Drück einfach auf den Knopf, wenn du anfangen möchtest.“ Alyana und ich wunderten uns noch mehr. „Solche Handys gibt’s doch gar nicht!“, sagten wir wie aus einem Munde. „Aber hier ist doch eins! War auch nicht gerade billig.“ Er lächelte. John verschwand im Haus. Wir warteten bestimmt eine Stunde und ich war schrecklich aufgeregt. Da endlich erschien John wieder. Er war blass und zeigte uns mit einer Geste sofort mitzukommen. Wir gingen zu einem nahegelegenen Spielplatz am Waldrand. Ich zitterte und mir war übel vor Aufregung. „Und?“, fragte ich, weil ich die Spannung nicht mehr aushielt. John schwieg. Pierre baute sein Handy wieder zusammen, spielte jedoch keinen Film ab. „Was ist?“ Ich schrie fast. Zitternd sprang ich auf, lief zu John und schüttelte ihn. „Sag mir endlich was los ist! Bitte!“, flehte ich und endlich kehrte die Farbe in sein Gesicht zurück. „Setz dich hier hin.“, sagte er und ich ließ mich fallen. Er holte Luft, sah mich lange an und sprach: „Er hat Nic in seinem Keller.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)