Vampir Liebe von abgemeldet (wenn Vampire verliebt sind...) ================================================================================ Kapitel 8: ein Kuss ------------------- Janina atmete erleichtert auf, als die Schulglocke endlich ertönte. Sie hatte wirklich Mühe gehabt, nicht ein zu schlafen. ‚Wozu soll Geschichte im wirklichem Leben eigentlich gut sein?’, fragte sich das Mädchen, während es seine Sachen zusammenpackte. Erschrocken fuhr sie herum, als sie plötzlich einen Atem in ihrem Nacken spürte, und sah sich Marius gegenüber. Ihre Gesichter waren kaum eine Handbreite von einander entfernt. Marius grinste sie an. „Darf ich die junge Dame heim begleiten?“ „Gerne“, erwiderte Janina mit einem ebenso breiten Grinsen. Ein paar Minuten später waren sie auf der Straße und Janina schlug den Weg durch den Park ein, mit dem Hintergedanken, so viel Zeit wie möglich alleine mit Marius verbringen zu können. Obwohl noch nicht Winter war, war es schon ziemlich kalt und Janina fröstelte in ihrer recht dünnen Herbstjacke. Als Marius das bemerkte zog er seine eigene Jacke aus und legte sie Janina um die Schultern. Janina wollte ihm wieder sprechen, mit der Befürchtung, dass er sich erkälten könnte. Doch Marius unterbrach sie und versicherte ihr, dass ihm nicht so leicht kalt werden würde. Im Geheimen dachte sich Marius, dass er gern wieder einmal die Kälte spüren würde. Wie lang war es wohl schon her? Sicher zehn Jahre, wenn nicht mehr. „Marius, ich hätte da mal eine Frage“, unterbrach Janina plötzlich seine Gedanken. Etwas verwirrt sah er sie an, „Was gibt’s denn?“ Das Mädchen zog die Jacke zu Recht ums ich mehr in hier verkriechen zu können, denn es kam ein leichter aber kalter Wind auf. „Ich wollte eigentlich wissen, warum du immer eine Sonnenbrille trägst. Hast du Angst, dass sich alle Mädchen Reihenweiße in deine Augen verlieben?“, während sie sprach, sah sie ihn herausfordernd grinsend von der Seite an. Kurzzeitig glaubte sie eine Art Verlegenheit zu erkennen, doch sie verschwand so schnell, dass sie sich nicht sicher war. Marius konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Findest du denn meine Augen sooo schön, dass du dich gleich in sie verlieben würdest?“ Der Gegenangriff war geglückt: Janina lief rot an und suchte fieberhaft nach einer Antwort. „Nun ja, dass kann ich nicht sagen. Ich hab noch nie deine Augen gesehen…“, meinte sich ausweichend. „Vielleicht trage ich genau deswegen so gern eine Sonnenbrille, damit nicht jeder meine Augen sieht.“ Janina gab sich aber nicht so schnell geschlagen. „Wieso probierst du es nicht einfach aus, und nimmst mal deine Brille ab?“ „Naja, falls du Recht haben würdest, und sich jedes Mädchen auf Anhieb in meine Augen verlieben würde, wäre das ziemlich anstrengend für mich. Deshalb belasse ich es lieber dabei, meine Sonnenbrille zu tragen. Verschafft mir weniger Troubles als Mädchen, die hinter mir her dackeln, nur weil sie meine Augen schön finden…“, Marius lachte, was eine Gänsehaut auf Janinas Rücken verursachte. „Außerdem finde ich es nicht so toll, wenn man sich nur in die Augen eines Menschen verliebt. Meiner Meinung nach gehört viel mehr dazu.“ Auf das Argument konnte Janina nichts erwidern. Sie erwiderte nur ein zustimmendes „Hmm… Hast wohl Recht“, und überlegte, was sie so sehr an diesen Jungen fesselte. Doch Marius erlöste sie bald von ihren wirren Gedanken mit der Frage, wo genau sie wohne, und den Rest des Weges unterhielten sie sich prächtig. Als sie bei der Hälfte ihres Weges angekommen waren, blieb Marius plötzlich stehen und pflückte eine einsame Blume vom Wegrand, die die bittere Kälte überlebt hatte, wenn auch etwas angeschlagen, denn sie ließ schon beinahe ihren süßen Kopf hängen. Er kam langsam immer näher auf Janina zu, blieb keine Handlänge vor ihr stehen und steckte die Blume vorsichtig in Janinas Haare. Anstatt sich umzudrehen und weiter zu gehen strich der Junge vorsichtig über ihre Haare bis zu ihrer Wange. Janina schloss die Augen und genoss, wenn auch leicht verwirrt, diese Zärtlichkeit. Ihre Knie begannen zu zittern, als sie merkte, dass Marius sie langsam näher zu sich zog um sie küssen. Hunderte von Schmetterlingen machten sie auf der Stelle in Janinas Bauch breit. Der Kuss war einfach umwerfend. Als Marius seinen Kopf zurückzog, um ihr ins Gesicht zu sehen, kämpfte Janina leicht mit dem Gleichgewicht. Sie öffnete langsam ihre Augen und sah, wie sich Marius schüchternes Lächeln wie in Zeitlupe zu einem angstverzehrten Blick veränderte. Er sah auf etwas direkt hinter ihr. Janina dreht sich in die Richtung um, in die Marius so ängstlich blickte, als sie plötzlich einen harten Schlag auf den Kopf bekam und alles dunkel wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)