Ich Severus Snape von abgemeldet (Young Severus - ein bisschen Depri - Erster Band meiner Saga) ================================================================================ Kapitel 8: Das letzte Jahr -------------------------- Kapitel 7 Das letzte Jahr H ogwarts - Das letzte Jahr - Meine GAME (Grässlich Anstrengende Magier Examen) - Vorbereitung auf St Mungos - Meine Tränke … Soll ich weiter machen? Ja, beschließe ich - Das belauschte Gespräch kann nichts mit mir zu tun gehabt haben, überhaupt nichts … Aber dennoch wird meine Stimmung immer düsterer. Dazu trägt auch noch etwas anderes bei. Ein neuer Bursche ist bei uns im Schlafsaal - Igor Karkaroff - Hieratus alter Kumpel aus Dumstrang. Mein Freund benimmt sich eigenartig. Hat er sich mit Karkaroff geschrieben? Wusste er, dass dieser seine GAME bei uns in Hogwarts schreiben würde? Karkaroff ist immer dabei, wenn ich mal mit Hieratus im Gemeinschaftsraum Schach spielen will oder zum Unterricht gehe oder zum Essen oder… Mein Freund schleicht wie ein Kater um Karkaroff her-um. Seltsam, so hat er sich noch nie benommen. Und Karkaroff? Ich mag ihn nicht besonders, aber er hat vieles zu erzählen - finstere Sachen - Träume von Macht - Hass auf Muggel, Schlammblüter, Mischblüter - seine Lobeshymnen auf Reinblütige - und der Dunkle Lord … immer wieder der Dunkle Lord. Der soll in England le-ben und Karkaroff will sich ihm nach der Schule an-schließen. Er redet auf mich und Hieratus ein, will, dass wir auch mitmachen. Nun, ich spiele schon länger mit diesem Gedanken, aber konkrete Pläne hatte ich nie – und Vieles, was Igor da erzählt, klingt für mich nach komplettem Bockmist. Karkaroff fordert mich auf, weitere Tränke zu brauen, meine alten Geschäftsbeziehungen zu benutzen, um weitere Leute für den Dunklen Lord anzuweben. Lest-range habe mit ihm von mir gesprochen, meine Tränke gelobt, meine Fähigkeiten … und das schmeichelt mir sehr – irgendwie ein tolles Gefühl. Doch nicht nur Karkaroff redet vom Dunklen Lord, ganz Slytherin redet darüber, ganz Hogwarts … aber sie nennen ihn nicht den Dunklen Lord - sie fürchten ihn, haben panische Angst von ihm und seinen dunkeln, mächtigen Fähigkeiten, seinen üblen Taten. Inzwischen ist er in die Öffentlichkeit getreten und es klingt recht bedrohlich, was man so über ihn hört – mehr als das, denn alle sprechen von ihm als „Du-weist-schon-Wer“ oder von „Er, dessen Namen nicht genannt werden darf.“ Es gibt nur vier Leute, die seinen richtigen Namen nennen: Voldemort! Hören wir diesen Namen, zuckt jeder zusammen und sieht sich furchtsam um, als könne er aus der leeren Luft erscheinen, sobald sein Namen genannt wird. Alle fürchten sich dann, auch wir aus Slytherin. Und wer ist es, der den Namen ausspricht? Potter – Black – Lupin – Dumbledore! Ich habe Gesprächsfetzen zwischen meinen drei Erz-feinden und Dumbledore belauscht, nur winzige Fetzen, nichts Konkretes, aber es genügt, um zu wissen, dass sie nie auf seiner Seite stehen werden, sich nie beugen wer-den, immer gegen ihn kämpfen werden... Ich habe von Dumbledore immer als einen etwas schrä-gen Vogel gedacht, aber jeder weis, was für ein mächti-ger Zauberer er ist und er hält nichts davon, wenn je-mand schlecht behandelt oder sogar verletzt wird - Es sollen sogar schon Leute umgekommen sein. Die Spezia-lität des Dunklen Lords soll der Averda Kedavra Fluch sein. Ein Fluch, der sofort tötet, ohne äußere Spuren zu hin-terlassen ... ein unverzeihlicher Fluch… (nicht, dass ich den nicht auch beherrschen würde – aber ich würde ihn nie gegen einen Mitmenschen einsetzen). Karkaroff bedrängt uns so sehr, dass wir schließlich zu-sagen, uns nach der Schule dem Dunklen Lord anzu-schließen. Man sollte später nicht auf der falschen Seite stehen, meint er und Hieratus stimmt ihm etwas zöger-lich zu. Er redet Karkaroff überhaupt oft nach dem Mund… Hieratus ist mein Freund, mein Blutsbruder und er hat immer zu mir gehalten. Seine Worte der der Bestätigung von damals hallen immer noch in mir nach, sein Ver-sprechen, immer zu mir zu halten, egal, was geschehen wird und meine Bestätigung, das Selbe für ihn zu tun. Das alles spielt auch eine Rolle bei meiner Zustimmung - die Anerkennung für meine Arbeit an meinen Tränken schmeichelt mir. Zum ersten Mal in meinem Leben er-halte ich die Achtung, den Respekt, die Anerkennung, die ich immer haben wollte. Ich verändere mich, werde finster, skrupellos, selbst-herrlich, arrogant - der unsichere junge Mann ist ver-schwunden - ich bin kalt, hart, fast grausam … Ich tue was ich will, egal, was andere sagen. Potter und seine Freunde kümmern mich nicht mehr. Keine Träume mehr von Lily und Black, keine Gefühle. aber ich brenne, brenne mit einer schwarzen Flamme, wie ich sie noch nie verspürt habe. Ich schlafe kaum noch, aber ich arbeite viel. Keine Wanderungen durchs Schloss, keine Abstecher in den Verbotenen Wald, keine Träume an meinem Fenster. Endlose Nächte an meinen Kesseln - immer heimlichtuerischer werde ich. Leer? Bin ich leer? Weis nicht. Und wenn, spielt es keine Rolle mehr. Bin ich einsam? Was ist Einsamkeit? Ich habe zu-viel zu tun. Frieden? Freude? Spaß? Seit den Flugstun-den auf meiner Lichtung habe ich das nicht mehr emp-funden. Hieratus hat mich mal als verschlossen bezeichnet, jetzt kommt keiner mehr an mein wirkliches Ich heran, nicht einmal er. Mein wirkliches Ich … tief in mir vergraben ist immer noch etwas, das von der Nacht an der Quelle im Wald träumt, von der Elfe auf der Lichtung, von Freundschaft, von Liebe, von Nähe, aber ich verschließe es immer tiefer in mir - Bringe Schlösser, Riegel, Ziegel-mauern davor an, damit es keiner finden kann, keiner dran rühren kann, keiner es verletzen kann - nicht ein-mal ich selbst… Vielleicht bin ich auch eifersüchtig auf Karkaroffs Be-ziehung zu Hieratus. Häufig flüstern die Beiden mitein-ander und wenn ich dazu komme, verstummen sie so-fort und Hieratus wirft mir einen schuldbewussten Blick zu. Ich weis nicht, was ich davon halten soll. Auch die Herumtreiber haben sich verändert und ich kümmere mich kaum mehr um sie. Sie spielen mir keine Streiche mehr, kein Feixen, keine Beleidigungen. Wir funkeln uns nur noch wortlos und bösartig an, wenn wir uns zufällig in den Gängen begegnen. Nur manch-mal, in den schwärzesten Stunden der Nacht, zerreißt es mir fast das Herz, dass Potter jetzt fest mit Lily zusam-men ist. Es scheint ein regelrechter Riss durch Hogwarts zu ge-hen. Auf der einen Seite Slytherin, auf der anderen Seite die anderen Häuser. Dumbledore scheint bekümmert zu sein und die anderen Lehrer haben alle einfach Angst. Über der ganzen Schule liegt eine so schreckliche Atmo-sphäre von Entsetzen, Furcht und Misstrauen, dass die jüngeren Schüler nur noch geduckt durch die Gänge huschen. Es ist übel, wirklich übel. Immer lauter werden die Gerüchte über Leute, die ver-schwinden. Manchmal sehe ich Schüler, die irgendwo herumstehen und sich schier die Seele aus dem Leib heulen. Später stellt sich dann heraus, dass Eltern, Ge-schwister, Freunde, Verwandte verschwunden sind oder tot. „Nein“, denke ich mir dann jedes Mal, „du bist nicht, wie Dumbledore. Es ist nicht klug, sich gegen den Dunklen Lord zu stellen.“ Es wird Weihnachten und wir wollen zu dritt zu Hiera-tus - Karkaroff will uns begleiten. Es wird ein eigenartiges Fest. Es gibt zwischen meinem Freund und mir keine Gespräche mehr, wie früher, im-mer ist Karkaroff dabei und verhindert es. Er kennt nur noch ein Thema: Der Dunkle Lord… Er stellt uns dessen Anhänger vor, macht sich wichtig, spielt sich auf, drängt sich in den Vordergrund. Bizarre Personen, alle tragen dunkle Roben und haben verhüllte Gesichter bei unseren Treffen, doch ich erkenne einige Stimmen - Lestrange … Malfoy … Dolohov ... Gespräche über Macht, Gewalt, Morde, geplante Aktionen gegen Muggel… Einmal wache ich mitten in der Nacht auf und starre verloren an die Decke. Düstere Gedanken quälen mich. Bin ich ein Schwarzer Magier? Was tue ich hier eigent-lich? - Macht. Respekt. Anerkennung - Aber ist es das wert? ‚Ja’, sage ich mir. ‚JA. Ich will es so.’ ‚Aber Lily, Black und auch Dumbledore…’ ‚Egal. Völlig egal. Ich mache einfach mein Ding.’ ‚Tote - Es hat Tote gegeben...’ ‚Aber was geht mich das eigentlich an? Ich habe keinen umgebracht.’ Aber meine Tränke? Nun, wenn ich es nicht mache, macht es ein anderer … und ich habe mich an das Geld gewöhnt. Ich setze mich auf und krame panisch in meinem Koffer herum. Mein Schlaftrunk … keine Träume … keine Ge-danken … kein Gewissen… Mein Körper beginnt mich wieder zu quälen und aus dem Nebenzimmer höre ich Hieratus und Karkaroff, manchmal haben sie Mädchen dabei, aber häufig sind es auch die Beiden allein. Haben sie was miteinander? Ist das der Grund für ihr Flüstern? Ist das der Grund für Hieratus seltsames Benehmen in Karkaroffs Gegenwart? Der Grund, dass ich nicht mehr mit meinem Freund al-leine reden kann? Wahrscheinlich, aber es geht mich nichts an. Möchte ich mich ihnen anschließen? Mich schaudert und würgt es. Ich mit einem Mann? Um Got-tes Willen! Sofort schießt mir mein Vater, der alte Bas-tard, durch den Sinn. Widerlich. Ein Mädchen? Nee, die lacht nur wieder verächtlich, aber es gibt Frauen, Muggelfrauen, die sich für ihre … Dienste … bezahlen lassen - keine Zärtlichkeiten, keine Liebe, keine Gefühle - Nur Sex und Befriedigung. Ich steige aus dem Bett und werfe mir Umhang und Ro-be über, verlasse fluchtartig die Wohnung. Inzwischen kenne ich Muggel London recht gut, obwohl ich mich irgendwie außerhalb davon bewege. Ich kenne die Straßen, weis, wo ich diese Frauen finde - Karkaroff - Er hat mir vieles gezeigt, vieles erzählt, immer mit ei-nem schmierigen Unterton und immer hatte ich den Eindruck, dass er mich loswerden will, um mit Hieratus alleine sein zu können. Ich habe diesen Schritt noch nie in Erwägung gezogen. Sex gegen Geld – Abartig, pervers - und außerdem wollte ich Karkaroff nie die Genugtuung geben, auf seinen ekelhaften Rat gehört zu haben, aber heute ist es mir egal - die Laute aus dem Nebenzimmer … heute Nacht sind sie mir zu viel geworden, der Drang in meinem Körper zu quälend. Es ist mir einfach zu wenig, an mir selbst rum zu machen. Ich sehe nicht mehr jung aus, bin ein vollständig er-wachsener Mann - „Du bist ein Mann und hast die Gefühle eines Mannes“, höre ich die Worte meines Freundes - also handle ich danach - ich komme in die richtige Straße. Frauen, viele Frauen, jung, alt, hübsch, weniger hübsch, aber alle bis zur Unkenntlichkeit geschminkt. Hohe Schuhe, Seidenstrümpfe, kurze Röcke, sehr kurze Röcke und knappe Blusen aus denen ihnen fast die Titten raus hängen. Ich schaue sie mir alle an. „Welche?“ denke ich bei mir. Meinem Geschmack entspricht eigentlich keine von ih-nen, aber egal, dann halt irgendeine, ein Körper ohne Gesicht. Ich gehe zu einer hin, die noch recht jung aus-sieht und einigermaßen hübsch ist. „Wieviel?“ brumme ich heiser. Sie nennt ihren Preis und ich nicke. „Aba extra, kost auch extra“, meint sie noch. Ich nicke nochmals - Muggelgeld habe ich genug – und sie führt mich zu einem schäbigen Hotel, lässt mich für ein Zimmer zahlen und führt mich eine knarrende Treppe hinauf. Das Zimmer ist so armselig, wie der gan-ze Ort, die ganze Gegend, es ist muffig, ungelüftet, stinkt nach ich weis nicht was. „Ausziehn?“ fragt sie und lässt einen Kaugummi knal-len. Ich nicke, werfe ihr ein Bündel Geldscheine aufs Bett. Sie strahlt mich an. Es ist wohl soviel Geld, wie sie sonst an einem ganzen Abend verdient. Sie zieht Rock und Bluse aus. Darunter trägt sie nichts. Ihre Netzstrümpfe gefal-len mir, sie erregen mich. Sie will auch die ausziehen. „Lass sie an“, sage ich rau. Sie nickt, drapiert sich aufs Bett und nimmt ihre Beine auseinander, braungraues, krauses Fell dazwischen, eine Spalte, sie sieht feucht aus. „Willst du dich nich auch ausziehn, Süßa?“ nuschelt sie und ich schüttle nur den Kopf, fummle an meinem Um-hang rum, ziehe meine Robe hoch, schiebe meine Un-terhose zur Seite. Dann gleite ich neben sie aufs Bett. Mein Penis wippt vor meinem Körper auf und ab und ich versuche in sie einzudringen, stelle mich furchtbar ungeschickt an, aber so jung sie auch aussieht, sie ist eine erfahrene Vertreterin ihres Fachs. Sie fasst mich an und hilft mir, dass ich in sie eindringen kann. Es fühlt sich eigenartig an, auf jemanden zu liegen, aber was soll´s – das war es ja, was ich wollte, oder? Ich fange an, mich zu bewegen. Es tut gut, ganz anders, als meine eigene Hand. Das Mädchen unter mir beginnt sich zu winden, stößt mir ihren Unterleib entgegen. Er-regend, aber irgendwie steril. Lust, aber keine echten Gefühle. Mir wird sofort klar, dass ihre Erregung nur gespielt ist. Ja, sie ist feucht, aber nicht warm, kalter Schleim klebt zwischen ihren Beinen. Plötzlich packt mich eine eiskalte Wut auf diese Frau und ich stoße immer fester und härter, ramme meinen Penis nur so in sie hinein, drücke sie mit meinem gan-zen Gewicht aufs Bett und rammle … rammle… Es ist ein freudloser Höhepunkt, den ich erreiche, aber ich bin befriedigt und leer, eigenartig leer. Ohne ein weiters Wort zu sagen, verlasse ich rasch das Haus und wandere durch die nächtlichen Straßen. Warum habe ich das getan? Warum kein richtiges Mädchen, eins das mich mag? Zwei Gründe - Es gibt kein Mädchen, das mich mag und … Andrea. Wahrscheinlich würden sie alle so auf mich reagieren, wie sie … verächtlich. Meine entsetzlich, ent-stellenden Narben. Eine Professionelle stellt keine Fra-gen, die lässt sich nur für ihre Dienste bezahlen. War es die Sache wert? Irgendwie schon, mein Körper ist wie-der ruhig, aber es war kalt, leer, unpersönlich. Nun, wenn ich keine anderen Möglichkeiten habe, dann nut-ze ich eben diese. Ein paar Tage später kehren wir nach Hogwarts zurück und die Stimmung dort ist noch bedrückter geworden, wenn das überhaupt möglich ist. Es hat neue Morde gegeben, an Magiern, genauso wie an Muggel. Eine Au-ra von Angst hängt über dem Schloss und die jüngeren Schüler scheinen sich wie eine verängstigte Schafherde um die ratlosen Lehrer zu scharen. Potter und Lily sind Schulsprecher und versuchen, sich um die verschreckten Kinder zu kümmern, seine Freun-de helfen dabei, vielleicht haben sie deswegen auch kei-ne Lust mehr, sich weiterhin mit mir rumzuärgern - Ist mir nur Recht. Ich arbeite und lerne weiter, doch in einer dunklen Nachtstunde wird mir irgendwann klar, dass ich nie nach St Mungos gehen werde - zu viele Opfer meiner Tränke werden dort behandelt - Lestrange hat es mir erfreut geschrieben und mir zu meiner guten Arbeit gratuliert. Inzwischen weis ich natürlich, dass jeder Trankbrauer so etwas wie eine eigene „Handschrift“ hat und die meine ist unverkennbar. Ein einziger Trank, den ich in St Mungos braue und jeder weis, wem sie die Op-fer dort zu verdanken haben. Kurzzeitig verfalle ich in tiefste Depressionen, dann ent-schließe ich mich, mein Geschäft einfach weiter zu füh-ren, denn damit verdiene ich genug Gold, um davon zu leben. Ostern kommt und damit mein achtzehnter Geburtstag. Er hat für mich keine Bedeutung mehr. Hogsmeade? Was soll ich schon dort? Jede Menge ver-schreckte Kinder, jede Menge furchtsamer Leute. Flüs-tern, Tuscheln, Angst. Ich bin so entsetzlich kalt gewor-den, habe den Ruf grausam zu sein. Die jüngeren Schü-ler fliehen in den Gängen, wenn ich vorbei komme. Einmal sehe ich beim Rasieren genauer in den Spiegel und schaue in meine Augen. Schwarz, ohne Wärme, oh-ne Glänzen oder Funkeln, wie bodenlose Löcher. „Schwarz“, denke ich, „Schwarz, wie deine Seele, Seve-rus, mein Alter.“ Mein Gesicht scheint einem zehn Jahre älteren Mann zu gehören, nichts Gutaussehendes, nichts Attraktives, nichts, was jemanden anziehen könnte. Die Lippen mit einem verächtlichen Grinsen verzogen, die Zähne gelb, ein wenig schief, meine Haare fallen weit über meine Schultern und sind so fettig, wie schon immer, dunkle Ringe unter den Augen - der Preis für die endlosen schlaflosen Nächte - ich kann jetzt nur noch schlafen, wenn ich meinen speziellen Trank zu mir nehme. Und sonst? Es gibt andere Tränke, die mich wach halten, wenn ich arbeiten will. Mein Körper ist stark geworden, aber sehr hager. Essen bedeutet mir weniger als je zu-vor. Hätte mich Hieratus nicht häufig fast gewaltsam in die Große Halle geschleppt, hätte ich fast gar nichts mehr gegessen. Mein Freund will über die Feiertage wieder nach Lon-don, meinen Geburtstag feiern. Sagt, er habe ein beson-deres Geschenk für mich. Wenn er meint, mir liegt nicht viel daran. Wir sind alle so hektisch, so fiebrig gewor-den, als könne schon der nächste Tag unser letzter sein. Nicht nur die Schüler im siebten Jahr, alle, sogar die Lehrer. Nur Dumbledore scheint immer noch die Ruhe weg zu haben, auch wenn er mir langsam irgendwie hilflos vorkommt. Hieratus hat eine Party in seinem Haus geplant und er hat dazu Mädchen eingeladen. Auf den ersten Blick wird mir klar, dass es Professionelle sein müssen, um Klassen besser als das Mädel, dass ich an Weihnachten aufgegabelt habe. „Severus, Alter“, meint er. „Die Mädels sind extra für uns da, such dir eine aus. Ich finde, es wird Zeit, dass du endlich deine Unschuld verlierst. Ist ja nicht mehr nor-mal, was du betreibst.“ Ich grinse ihn an, aber mein Grinsen ist ziemlich ge-quält - Unschuldig? Wenn ich jemals unschuldig war, ist das schon lange vorbei. Seit ich zehn bin und mein Va-ter, der alte Bastard, mir in so vielen Nächten seine ver-hassten Besuche abgestattet hat? Seit ich es mir selbst besorge und dabei von Lily und Black träume? Seit letz-ten Weihnachten? Die Peitsche? Der Stacheldraht? Oder ist es, seit ich den ersten schwarzen Trank gebraut ha-be? Ich und Unschuld? Was für eine absurde Vorstel-lung. Hieratus schmeißt eine rauschende Party, viel Alkohol, dieses Rauchzeug, ein gewaltiges Büffet und er hat so-gar dafür gesorgt, dass ich Kürbissaft trinken kann, wenn mir das lieber ist. Nett von ihm… Die Mädchen trinken, kiffen und amüsieren sich. Auch sie erscheinen mir hektisch und fiebrig, als wollten sie ihr Leben nochmal genießen, bevor alles vorbei ist. Sie machen sich an uns drei Männer heran. Sie reden kaum, nur ihre Hände sprechen. Ich mag diese Berüh-rungen nicht und packe die meine einfach am Arm und ziehe sie grob in mein Schlafzimmer. Sie lächelt, zeigt schlechte Zähne, beginnt sich auszu-ziehen. Ich mache mir nicht die Mühe, meine Robe ab-zulegen und werfe mich einfach auf das Wesen auf dem Bett. Ich bin nicht besonders erregt, eigentlich kotzt und widert mich die ganze Sache an, aber wenn die Nutte schon mal da ist… Irgendwie wird er mir steif und es gelingt mir, in sie einzudringen und ich rammle dieses hohle, leer lächeln-de Wesen, das mit seinen falschen Wimpern klimpert. Sie greift nach meinem Rücken und ich schlage ihre Hände weg. Ich will nicht, dass sie mich anfasst. Ich ekle mich vor ihren langen, scharfen Fingernägeln. „Bring es zu Ende“, denke ich, „und dann wirf sie einfach raus … Trink deinen Trank und schlafe … schlafe, ohne Träume…“ Genau das tue ich auch und sie schaut mich verletzt an. Was will sie noch von mir? Hieratus hat sie doch schon bezahlt, oder? „Raus, raus mit dir“, schnappe ich und zerre sie zur Tür, öffne diese und schleudere das Wesen nach draußen, höre ihr Schluchzen, als ich die Tür wieder zuknalle - Schluchzen, Heulen, wie meine Mutter … und genauso leer… Der Rest der Ferien ist ein einziges Fiasko. Ich verlasse das Zimmer nicht mehr und schlafe nur noch mit Hilfe meiner Tränke. Ich will keine Fragen beantworten, kei-ne Erklärungen abgeben, nicht denken, nicht reden, nicht fühlen. „Jetzt kann Hieratus zufrieden sein“, denke ich noch, bevor der Trank zu wirken beginnt, „Mit meiner Unschuld ist es nun endgültig vorbei.“ Die GAME kommen fast unbemerkt, schleichen sich regelrecht an mich heran und überfallen mich gnadenlos. Ich schreibe, gebe mein Bestes, obwohl ich weis, dass es eigentlich keinen Sinn mehr für mich hat. Ich schätze, es ist reine Gewohnheit, dass ich mir trotzdem noch Mühe gebe. Ich möchte immer noch keine enttäuschten Blicke sehen, von Dumbledore und Leech. Jetzt ist auch das letzte Schuljahr zu Ende. Wie viele von meinen alten Bekannten werde ich wieder sehen? Potter? - Black? - Lily? Bei Hieratus werde ich weiterhin wohnen, aber was sonst? Es erwartet mich eine leere Zukunft, ohne Sinn, ohne Träume, ohne Hoffnung … alles ist bitter, dunkel und leer.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)