Licht und Schatten (Teil 2) von abgemeldet (Sess/Kagome) ================================================================================ Kapitel 3: Vergiss mich nicht ----------------------------- Kapitel III: Vergiss mich nicht Kapitel Nummero drei, von mir, für euch! Wir erinnern uns: Sess liebt Kagome, Kagome mag ihn irgendwie auch und dennoch geht sie nach Ise und ihre Wege trennen sich! Wie das wohl ausgeht? °§^§^§° Mutig setzte sie einen Fuß vor den anderen, immer weiter auf den Schrein, auf das Haupttor zu. Schließlich hatte sie doch hier hin gewollt. Dennoch stoppte sie kurz vor dem ersten Bannkreis der diesen heiligen Ort umgab und drehte sich um. »Vergiss mich nicht.«, flüsterte sie und der Wind trug ihre Stimme weiter, bis zu den Bäumen. Sie wusste nicht, dass Sesshoumaru noch dort war und wachsam jeden ihrer Schritte beobachtete, ja sogar jetzt noch ihre Stimme hören konnte. Hätte den Youkai in dem Moment jemand beobachtet, so hätte er sich über den traurigen Ausdruck in den sonst so kalten Augen gewundert. »Ich kann dich nicht vergessen. Nie mehr.«, murmelte er. Deswegen hatte er sich nie verlieben wollen. Doch offenbar war das Schicksal einen anderen Weg gegangen. Schließlich sah Sesshoumaru, wie Kagome durch den Bannkreis schritt. Er sprang wieder auf den Weg zurück und verfolgte langsam die Spur von Jaken, Ahun und Rin. Es wurde an der Zeit weiter zuziehen, anstatt trübsinnigen Gedanken nach zuhängen. XVII Erst war Kagome noch unsicher weitergegangen, doch dann hatte sie ihre Schritte beschleunigt und stur geradeaus gesehen. Sie durfte auf keinen Fall zurück blicken, denn dann wäre sie schnurr stracks wieder umgekehrt. Allerdings wusste sie nicht, wie sie in den Schrein gelangen sollte, denn das Tor war fest verschlossen. Haben die denn keine Klingel, dachte die junge Frau leicht verärgert und sah sich suchend um, als ein Knarren sie zusammenzucken ließ. Die riesigen Tore schwangen auf und gaben den Blick auf einen Innenhof frei. Kagome sah sich nun misstrauisch um, da niemand zu sehen war. Dann ging sie vorsichtig und sehr wachsam durch das Tor. Allerdings drehte sie sich augenblicklich um, als dieses hinter ihr krachend wieder zufiel. »Wer seid Ihr?«, hörte sie da eine Stimme hinter sich fragen. Langsam wandte sie sich um und stand nun einer Miko gegenüber, die vielleicht ein bisschen älter war als sie selbst. »Mein Name ist Kagome.«, antwortete sie deshalb. Die andere musterte sie, doch war ihr Blick freundlich. »Ihr seid eine Miko? Dann heiße ich Euch in diesem Schrein willkommen. Ihr müsst eine anstrengende Reise hinter Euch haben.« Kagome nickte. Anstrengend und verwirrend, dachte sie schließlich. Ihr Gegenüber lächelte immer noch nach wie vor freundlich. »Warum habt Ihr die beschwerliche Reise zu uns unternommen, Kagome-dono?«, fragte sie schließlich, wo bei sie darauf achtete Kagome respektvoll anzureden. Sie spürte, dass die Jüngere mächtiger war als sie selbst. »Könnte ich zuerst Euren Namen erfahren?«, meinte Kagome und die andere blinzelte. »Oh, verzeiht. Mein Name ist Sachiko.« Kagome nickte. »Ich komme aus einem kleinen Dorf, wo meine Lehrerin immer noch ist. Doch da das Shikon no Tama wieder komplett und vernichtet worden ist, sah ich keinen Grund mehr, dort zu bleiben.«, sagte sie. Sachiko blinzelte sie zuerst an, doch dann stieß sie einen kleinen Schrei aus. Kagome sah die andere Miko leicht irritiert an. »Ihr seid die Hüterin des Shikon no Tama gewesen?«, brachte die Ältere schließlich atemlos heraus. »Ja.« »Ihr seid eine Berühmtheit, selbst hier. Ihr müsst mir zur obersten Priesterin, Megumi-sama, folgen. Sie wird Euch unbedingt kennen lernen wollen!«, rief Sachiko. Kagome nickte leicht verwirrt und ließ sich mitziehen. Sie hätte nie gedacht, dass man selbst hier von ihr gehört hatte. XVIII »Kagome-san, ich freue mich, Euch hier begrüßen zu können.« Kagome nickte lächelnd, während sie den Duft des Tees einzog, der gerade eingegossen wurde. Ihr gegenüber saß eine Frau, die wahrscheinlich in Kaedes Alter war, aber irgendwie sehr viel mehr Würde ausstrahlte, als die Miko des kleinen Dorfes. Aber auch Megumi war sehr freundlich. »Verzeiht, Megumi-sama. Aber woher habt Ihr von mir erfahren?«, fragte Kagome, als sie ihre Teetasse wieder abstellte. »Ich glaube jede Miko in ganz Japan, hat von der Vernichtung des Shikon no Tama und dieses Youkais Naraku gehört.« »Hanyous.«, meinte Kagome. Megumi warf ihr einen irritierten Blick zu. »Er war kein Youkai, sondern ein Hanyou.«, erklärte Kagome. Die Ältere nickte. »Ich bin sehr gespannt auf Eure Geschichte. Doch nicht mehr heute. Sicher seid Ihr müde und wollt Euch ausruhen. Dennoch möchte ich Euch noch eine Frage stellen.« Kagome nickte. »Wie lange gedenkt Ihr zu bleiben?« Kagome sah aus dem Fenster, wo langsam die Sonne unterging und damit wieder das Ende eines Sommertages ankündigte. »Ich weiß nicht. Ich habe keine wichtigen Verpflichtungen, die mich in nächster Zeit irgendwohin berufen werden.«, antwortete sie schließlich. Megumi schien darüber mehr als nur erfreut. »Dann bitte ich Euch zu bleiben. Ich bin mir sicher unsere jüngeren Mikos können noch viel von Euch lernen.« »Ich nehme Euer Angebot dankend an, Megumi-sama.«, meinte sie und verbeugte sich. »Sachiko wird Euch Euer Zimmer zeigen.« XIX »War Eure Reise sehr beschwerlich? Und seid Ihr vielen Dämonen begegnet?«, fragte Sachiko. Kagome folgte ihr durch die verschlungen Gänge. »Bitte, Sachiko-san, du kannst mich auch duzen.«, meinte sie und die andere nickte. »Aber hast du nun starke Youkai gesehen? Ich hörte, das die gefährlichsten Menschengestalt haben.« »Ja, dass stimmt. Und ich bin auch einigen begegnet.« Und ich habe einige Monate an der Seite von einem gelebt, dachte sie außerdem traurig, ließ sich jedoch nichts anmerken. Doch dann fiel ihr etwas auf. »Sachiko-san, wie alt bist du? Es kommt mir nicht so vor, als hättest du den Schrein jemals verlassen.«, meinte Kagome. Sachiko nickte lächelnd. »Ich bin neunzehn und habe mein ganzes Leben hier verbracht. Ich glaube nicht, dass ich irgendwo allein in einem Dorf klar kommen würde.«, sagte sie. »Warum?« Sachiko blieb stehen und sah sich verschwörerisch um, bevor sie etwas näher zu Kagome rückte. »Nun weißt du, auch wenn ich eine Miko bin, glaube ich nicht, dass ich ewig der Versuchung wieder stehen könnte, mich nicht doch irgendwann zu verlieben. Aber als Miko muss man rein bleiben und das wäre dann nur schmerzhaft, wenn ich den Mann, den ich liebe von mir stoßen müsste.« »Ah ja.«, meinte Kagome leicht grinsend. »Warst du schon mal verliebt, Kagome-dono?« Diesmal war es Kagome, die stehen blieb. »Ja.«, antwortete sie schließlich zögerlich. »Und was ist geschehen?« »Er ist gestorben.« Sachiko schlug die Augen nieder. »Tut mir leid. Es war sicher schmerzlich für dich.«, meinte sie. Kagome setzte sich wieder in Bewegung. »Schon gut. Du konntest es schließlich nicht wissen.«, erwiderte sie. XX Schweigen hatte sich ausgebreitet, nicht einmal Rin schien danach wenigstens ein bisschen die Gegend zu erkunden, so wie sie es auch sonst immer tat. Das Mädchen sah nur ernst zu den Sternen hinauf und seufzte leise. »Ob Kagome-sama vom Schrein aus wohl auch die Sterne sehen kann?«, fragte sie schließlich leise und sah zu Jaken. »Ich weiß es nicht, Rin.«, meinte dieser nur. Die beiden waren mit Ahun allein auf der Lichtung, denn Sesshoumaru hatte sich abgesondert. Doch auch der Youkai sah zu den Sternen hinauf. Hatte er wirklich das Richtige getan? Andererseits konnte er seine Entscheidung nicht mehr abändern, denn die Bannkreise Ises hielten ihn von Kagome fern und das auf ewig. Er sollte sich nun wirklich um andere Dinge kümmern. Zum Beispiel diese Katzen suchen und endgültig zum Schweigen bringen. Allein für die Tatsache, dass sie Kagome getötet hatten, würde er ihnen die Köpfe von den Schultern holen. Und außerdem musste er sich ja auch um Rin kümmern. XXI »Es verwundert mich immer wieder, wie klar die Sterne doch sind.«, meinte Sachiko und Kagome nickte. »Gestern Nacht hatte man auch schon so eine klare Sicht.«, redete die andere nun weiter und Kagome war dankbar dafür, dass es im Hof so dunkel war. Gestern Nacht… Die junge Frau spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. Gleichzeitig verwünschte sie Jaken, denn sie war sich fast sicher, dass sie nicht nach Ise gegangen wäre, wenn der Frosch nur etwas später aufgetaucht wäre. Kagome schüttelte energisch den Kopf. Was dachte sie hier eigentlich? »Kagome-dono, geht es dir gut?«, fragte Sachiko besorgt. »Ich bin etwas müde.«, log Kagome. Die andere Miko nickte verständnisvoll. »Du hattest ja auch einen anstrengenden Tag.« XXII »Sesshoumaru-sama, welche Richtung wünscht Ihr einzuschlagen?«, fragte Jaken, den auf einer Klippe stehenden Youkai. Vor einer Woche hatten sie Ise hinter sich gelassen. Seitdem hatte Rin zwar kaum gejammert, aber man sah ihr nur zu deutlich an, dass die Miko ihr fehlte. Und auch Sesshoumaru schien immer öfter in trübsinnige Gedanken zu versinken. Und nun hatten sie die Grenze des Westens, das Meer, erreicht. »Kagome-sama hat mal gesagt, dass sie das Meer mag.«, meinte Rin. Sesshoumaru sah stumm auf die Kleine hinunter. Kagomes Name versetzte ihm jedes Mal einen kleinen Stich. Außerdem fragte er sich, ob sie wirklich glücklich in Ise war. »Sesshoumaru-sama?«, fragte Jaken noch einmal vorsichtig. »Wir gehen nach Hause.«, meinte der Inuyoukai schließlich. Das war die beste Entscheidung. Die Arbeit, die sich inzwischen bei ihm angehäuft haben musste, die ganze Verwaltung, würde ihn von den Gedanken an Kagome ablenken. Zumindest für eine Weile. Und da er keinen Schlaf brauchte konnte er sich bestimmt eine Woche lang damit beschäftigen. Vielleicht viel es ihm dann leichter an die junge Frau zu denken, ohne gleich den bitteren Geschmack der Einsamkeit zu kosten. Und je schneller er in sein Schloss kam, umso besser. »Rin, Jaken, steigt auf Ahun.«, befahl er und erhob sich selbst in die Luft. XXIII »Komm schon, Kleines, konzentrier dich.«, meinte Kagome zu einem kleinen Mädchen und dieses nickte, als sie erneut Pfeil und Bogen zur Hand nahm. »Offenbar mögen Euch unsere Mädchen sehr, Kagome-san.«, hörte sie jemanden hinter sich sagen und sie drehte sich sofort um, verbeugte sich höflich. »Megumi-sama.« Die ältere Frau ließ sich nieder und betrachtete die Kinder um Kagome herum. »Ihr scheint viele Talente zu besitzen. Und Eure Kraft ist erstaunlich. Ich bin mir fast sicher, dass sich kein Dämon in Eure Nähe wagen würde.«, meinte sie. Kagome sah auf den Papierstreifen in ihrer Hand, den sie schon halb gefaltet hatte. Eigentlich hatte sie den Kindern ja beibringen wollen, wie man Shikigamis erschaffte, doch als sie erst gestern geübt hatte einen zu erschaffen, schließlich hatte sie das schon lange nicht mehr gemacht, war sie doch ein bisschen erschrocken. Vorher war es immer ein schöner Vogel gewesen, der aber irgendwie sehr traurig gezwitschert hatte. Jetzt jedoch hatte ihr Shikigami eine ganz andere Form und sie hatte da so eine kleine Ahnung warum. Shikigamis entstanden durch die Kraft ihrer Schöpfer und sahen so aus, wie es der Magier in seinem tiefsten Herzen wünschte. Das konnte man einfach nicht beeinflussen. »Wollt ihr Euren Unterricht nicht fortsetzen? Euer Publikum ist scheinbar sehr gespannt.«, lächelte Megumi und Kagome schreckte aus ihren Gedanken auf und sah zu der Gruppe Kinder, nun eigentlich waren es fast Jugendliche, von ungefähr dreizehn Jahren, die sie aufmerksam musterte. Sie schluckte leicht und faltete dann geschickt den Zettel weiter. »Ihr müsst euch immer darauf konzentrieren, dass dies ein Geist werden soll, der euch beschützt, Nachrichten überbringt oder für euch auch Dinge holt, an die ihr selbst nicht herankommt. Er wird von Euch gesteuert und niemand anders kann ihm einen Befehl erteilen. Alles was der Shikigami tut, ist auf euch zurückzuführen. Und seine Gestalt entspringt dem tiefsten Inneren eures Herzens.«, erklärte sie und setzte die Papierfigur auf ihre Hand. Sie holte leicht Luft und pustete das Papier schließlich von ihrer Hand. Ein Leuchten erfüllte diesen abgeriegelten Hof, auf dem sie standen und die Mädchen ließen bewundernde Ausrufe hören, als der Shikigami schließlich aus dem Licht hervortrat. »Ein wirklich schönes Tier. Und mit so einer ungewöhnlichen Augenfarbe.«, meinte Megumi und Kagome spürte wie ihr Herz unangenehm hart gegen ihren Brustkorb schlug. Vor ihr stand ein wunderschöner weißer Hund mit goldenen Augen und sah sie ruhig an. Kagome machte eine Bewegung mit der Hand und der Shikigami löste sich in Luft auf, während der Zettel wieder in ihre Hand flog. Ein enttäuschtes Seufzen ging durch die Reihen der Mädchen. Doch Kagome achtete nicht darauf, sondern wandte sich Megumi zu. Die jüngeren konzentrierten sich wieder auf das Üben. Was hätten sie auch sonst tun sollen? »Ihr habt wirklich viel erlebt in den wenigen Jahren, die Ihr erst Miko seid. Und Ihr habt Euch auch offenbar gut eingewöhnt, obwohl ihr erst vor zwei Wochen hier ankamt.«, meinte die Ältere. »Nun, alle sind hier sehr freundlich zu mir. Es fiel mir also nicht sonderlich schwer mich schnell an die Atmosphäre hier zu gewöhnen.«, erwiderte Kagome lächelnd. Das stimmte. Vor allem hatte sie ihre Geschichte um den Kampf mit Naraku immer wieder erzählen müssen. Allerdings hatte sie sich, was ihre Reise zum Schrein anging eher bedeckt gehalten und lediglich erwähnt, dass sie einige Begleiter hatte. Doch irgendwie hatte sie niemanden sagen wollen, dass sie ausgerechnet einen Youkaifürsten begleitet hatte. »Ihr erwähntet, dass Ihr oft von einem Eurer Begleiter beschützt worden seid. Demnach muss er ein erfahrener Kämpfer gewesen sein. Ein Samurai?«, fragte Megumi und Kagome schüttelte den Kopf. »Oh, dann etwas höher gestellt? Ein Prinz? Ein Fürst?«, fragte sie weiter und die Jüngere schluckte leicht. »Ein Fürst.«, brachte sie schließlich heraus. »Seltsam, ich hätte nicht gedacht, dass ein Adliger mit so wenig Gefolge reisen würde.«, überlegte Megumi laut. Kagome überlegte derweil fieberhaft, wie sie auf ein anderes Gesprächsthema ausweichen konnte, ohne Verdacht zu erregen. Aber ständig über Sesshoumaru ausgefragt zu werden, war ihr dann doch irgendwie unangenehm. Megumi jedoch musterte die junge Frau vor sich, die immer in Gedanken versunken zu sein schien. »Ihr habt euch offenbar gut mit Sachiko-chan angefreundet.«, meinte sie und Kagome sah sie warm lächelnd an. »Ja, sie ist ein sehr liebes Mädchen. Ihr kennt sie wohl gut?« »Ja. Sie ist die Enkelin meiner Schwester.« Kagome blinzelte etwas verwirrt. »Oh.«, war alles was sie dazu beitragen konnte. Megumi lachte leise. »Das hättet Ihr nicht vermutet, nicht wahr? Nun, wir sind uns auch nicht sonderlich ähnlich.«, meinte sie. Kagome sah sie nun doch neugierig an. »Wie kommt es, dass Sachiko-san hier im Schrein aufgezogen wurde?«, fragte sie. Megumi sah zu den Mädchen auf dem Hof, bevor sie Kagome antwortete und sie wählte ihre Worte mit Bedacht. Ihr war nicht entgangen, dass Kagome ein etwas anderes Verhältnis zu Dämonen hatte, als die meisten anderen Menschen. Doch darüber wollte sie sich einfach kein Urteil erlauben. »Sachikos Familie wurde in einer Nacht von Dämonen ausgelöscht. Da ich die einzige lebende Verwandte war, nahm ich sie hier auf.« Kagome ließ leicht den Kopf hängen. »Gab es einen Grund für diese Morde?«, fragte sie und Megumi seufzte. »Es waren nur niedere Dämonen, keine Youkai im wirklichen Sinne, wie ihr sie scheinbar zu kennen scheint, also nichts, was wirkliche Menschengestalt hatte. Sie waren wohl einfach auf Beutefang.« Kagome nickte leicht betrübt. »Dennoch tut es mir Leid.«, sagte sie. Megumi schüttelte den Kopf. »Das muss es nicht. Ihr, Kagome-san, hattet das Glück einige Youkai kennen zu lernen, die wohl ihren Kopf auch zum Denken haben und nicht nur niederen Instinkten folgen.«, meinte sie. Kagome nickte und sah dann zum Himmel. Ja, Youkai die ihren Kopf auch zum Denken benutzten. Oder die manchmal zu viel nachdenken, schoss es ihr unwillkürlich durch den Kopf und sie sofort tauchte ein Bild von Sesshoumaru vor ihrem inneren Auge auf. Was der Youkaifürst wohl gerade tat? XXIV Besagter Herr des Westens hatte sich, kaum das er gestern angekommen war, in sein Arbeitszimmer zurückgezogen und sich unter seiner Arbeit begraben. Niemand durfte ihn stören und alle hielten sich daran, da nur zu gut bekannt war, dass die Missachtung seines Befehls auch durchaus mit einer schmerzhaften Bekanntschaft mit irgendeiner Wand enden konnte. Eine Person im Schloss jedoch dachte gar nicht daran, dass der Fürst ihr auch nur im Entferntesten etwas antun könnte. »Bitte wartet, Hime-sama.«, keuchte eine Dienerin etwas panisch, doch das Menschenmädchen überhörte sie geflissentlich. Die Youkai fragte sie währenddessen, wie ein Mensch, noch dazu ein achtjähriges Kind, das mindestens zwei schwere Kimonos trug, die auch noch die Bewegungsfreiheit einschränkten, sich so schnell bewegen konnte. Jetzt war ihr Rin doch tatsächlich schon wieder entwischt und sie wusste, dass ihr Herr darüber alles andere als erfreut sein würde. »Na, Aoi, mal wieder Rin-sama verloren?«, hörte sie eine andere Dienerin feixen. »Möchtest du auf sie aufpassen?«, fauchte Aoi wütend. »Nicht nötig. Ich weiß, dass die Prinzessin schwerer zu hüten ist, als ein Sack Flöhe.«, meinte sie. Aoi, ihres Zeichens persönliche Dienerin und Zofe von Rin, holte einmal tief Luft. »Was die Hime-sama braucht ist eine Mutter. Der Taishou sollte sich eine Gefährtin suchen.«, meinte sie dann sehr leise. »Sag ihm das ins Gesicht.«, sagte die andere Dienerin und ging schließlich grinsend von dannen. »Ich bin doch nicht lebensmüde.«, murmelte die zurückbleibende Youkai und sah sich schließlich suchend um. Wo war nur dieses Kind? Angestrengt spitzte sie die Ohren und tatsächlich hörte sie etwas entfernt das Rascheln von Stoff, der über den Boden schleifte. Sofort eilte sie los und bog um die nächste Ecke, doch dann erstarrte sie. Im nächsten Moment hatte sie sich allerdings auch schon auf den Boden geworfen, berührte mit der Stirn die blank polierten Dielen. »Oyakata-sama.«, brachte Aoi hervor. Sesshoumaru hob lediglich eine Augenbraue. »Solltest du nicht auf Rin aufpassen?«, fragte er schließlich und man konnte deutlich die Ungehaltenheit aus seiner Stimme heraushören. »Aber Sesshoumaru-sama, ich bin ihr weggelaufen, Aoi-san kann nichts dafür.«, mischte sich nun Rin ein. Die Dienerin war leicht gerührt darüber, dass die Kleine sie doch tatsächlich schützen wollte. Schließlich hatte sie mehr oder minder versagt und ihre Aufgabe nicht gut erfüllt. Und was sollte man schon von einer nachlässigen Bediensteten halten? »Und warum bist du ihr weggelaufen?«, fragte Sesshoumaru jetzt das Mädchen und diese zog einen leichten Schmollmund. »Ich wollte dich besuchen, weil du die ganze Zeit einfach in deinem Zimmer geblieben bist.«, meinte sie. »Ich habe zu arbeiten.«, erwiderte Sesshoumaru gelassen. Rin sah ihn dennoch vorwurfsvoll an. »Und du solltest lernen.«, meinte er. Die Kleine seufzte und tapste zu der Dienerin, die sich eher langsam erhob und schließlich mit dem Kind davon ging. »Ihr solltet bedenken, Rin-sama, dass er wirklich viel zu tun hat.«, meinte sie. Rin jedoch seufzte nur leicht. »Ich wette wenn Kagome-sama hier wäre, hätte er sich nicht die ganze Zeit mit seiner Arbeit beschäftigt.«, murmelte sie. Aoi sah verwirrt zu der Prinzessin. Kagome? Redeten sie hier von einer Frau? Einer Frau, die tatsächlich Aufmerksamkeit vom Fürsten erhielt? Diese Person hätte Aoi zu gern in Augenschein genommen und ihr ihren Respekt ausgesprochen. Schließlich interessierte sich Sesshoumaru doch so selten für andere Lebewesen und deren Belange. XXV Einige Wolken verdeckten die Sonne, als Kagome einige Blätter zusammenfegte und dabei grinsend Sachikos Ausführungen über eine Miko hier im Schrein zuhörte. Lästereien gab es eben auch an einem solchen Ort der völligen Reinheit, schließlich lebten hier größtenteils nur Frauen. Allerdings blickte sie verwundert auf, als sie das Knarren des Haupttores hörte. »Wer ist das?«, fragte sie leise, als Sachiko näher zu ihr trat. Gerade waren einige Männer in den Hof geritten und einer von ihnen stieg gerade von seinem Pferd und verbeugte sich vor einer herannahenden Miko, die ihm mit einem freundlichen Lächeln den Weg wies. »Das ist der Fürst Shotaro. Ihm gehört das Land um den Schrein.«, meinte Sachiko leise. »Das Land gehört dem Inu no Taishou.«, protestierte Kagome sofort. Sachiko blinzelte sie verwundert an, bevor sie lachend den Kopf schüttelte. »Es stimmt schon, dass der Herr des Westens über den ganzen Westen herrscht, aber dennoch leben hier auch Menschenfürsten, Kagome-dono. Aber wie auch immer ein Dämonenfürst die Verwaltung seiner Ländereien mit der Verwaltung der menschlichen Fürsten abstimmt, kann uns doch eigentlich egal sein.«, meinte sie. Kagome seufzte laut. Erst denken, dann sprechen, dachte sie zum mindestens hundertsten Mal. Hatte sie gerade unbewusst den Titel benutzt, den Sesshoumaru von seinem Vater geerbt hatte? Herr aller Hunde… Kagome versuchte diese Gedanken aus ihrem Kopf zu verdrängen, als sie sich wieder an Sachiko wandte. »Sachiko-san, was möchte der Fürst denn bei uns?«, fragte sie. »Beten, natürlich.« Kagome verzog leicht das Gesicht. »Das ist mir auch klar. Wofür? Doch nicht für den guten Ausgang einer Schlacht?« Sachiko stützte sich auf ihren Besen. »Nein. Er betet für seine verstorbene Frau und deren Kind. Und das jetzt seit einem Jahr.« »Er muss sie sehr geliebt haben.«, meinte Kagome. »Oh, davon gehen wir hier alle aus. Denn weißt du, obwohl er ja schon fast dreißig ist, war er erst einmal verheiratet und hat auch keine einzige Konkubine gehabt.«, erklärte Sachiko. Doch dann sah sie verwundert auf und verbeugte sich schließlich. Kagome tat es ihr gleich, als sie erkannte, wer plötzlich vor ihr stand. »Ein neues Gesicht, Sachiko-san?«, fragte Shotaro und lächelte warmherzig. »Das ist Kagome-dono, Shotaro-sama.«, meinte die Angesprochene und Kagome verbeugte sich erneut. Aus den Augenwinkeln konnte sie sehen, dass der Fürst tatsächlich noch sehr jugendlich wirkte und eigentlich gar nicht schlecht aussah. Freilich hätte sie es nicht gewagt ihn anzustarren. Mittlerweile wusste sie, wie man sich einem Fürsten gegenüber zu benehmen hatte. Wenn sie es genau bedachte, hatte sie sich in Gegenwart von Sesshoumaru immer reichlich unhöflich verhalten. »Es freut mich Euch kennen zu lernen, Kagome-sama.«, meinte er. »Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite.«, entgegnete Kagome. Shotaro nickte und ging zu seinen Begleitern zurück. »Netter Kerl, oder?«, grinste Sachiko. Kagome warf ihr einen abschätzenden Blick zu. »Jetzt weiß ich, warum Megumi-sama dich nicht einfach in irgendein Dorf schickt. Du würdest bei den hübschen jungen Dörflern wohl sehr schnell schwach werden.«, meinte sie. Sachiko zog einen Schmollmund. »Der Geist ist willig, aber mein Fleisch ist schwach.«, murmelte sie. Kagome lachte und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu. °§^§^§° Morwie: Kagome hat also ihren Spaß! Gloomy: Tja und Sesshy terrorisiert seine Dienerschaft! Chanti: Somit sind doch alle glücklich und zufrieden! Morwie: Du willst sie doch aber nicht ewig getrennt lassen, oder? Chanti: Wer weiß? *scheinheilig tu* Gloomy: Hexe, Hexe… *murmel* Chanti: *böse funkel* Gloomy: *still ist* Morwie: *kopfschüttel* Du lernst es aber auch einfach nicht! Gloomy: (…) Na egal! Also hier sind ja eine Menge neue Personen aufgetaucht! Morwie: Ja, ein Fürst, eine dämonische Dienerin und zwei Mikos! Gloomy: *auf Planung schau* Spielt davon eigentlich irgendjemand in Teil 3 mit? Morwie: *am Kopf kratz* Tja…. Chanti: Natürlich! Alle haben einen Gastauftritt! Morwie: Alle? Chanti: *nick* Alle!! Gloomy: Du hast ihnen doch nur Namen gegeben, weil du nicht ständig „die junge Miko“ und so’n Kram schreiben wolltest! Chanti: *durchschaut worden ist* Na und? *beleidigt* Morwie: Ist doch aber auch für die Leser eine bessere Orientierung! Gloomy: Apropos Leser! Chanti: Also im nächsten Kapitel machen wir gleich am Anfang einen riesen Zeitsprung! Gloomy: Ja und Fluffy fühlt sich in seinem Schloss überhaupt nicht wohl! Morwie: Aber hier passt der Spruch „My home, my castle!“ Chanti/Gloomy: *drop* Schon klar, Morwie! Morwie: Was denn? Chanti: Nun, auf alle Fälle, scheint Kagome auf die Zielgruppe Fürsten eine sehr anziehende Wirkung zu haben! Gloomy: Tja, dass Mädel sieht halt gut aus! Morwie: Und sie bekommt auch Besuch von alten Freunden! Chanti: Was Kagome allerdings nur wieder zum Nachdenken bringt! Gloomy: Und es heißt…. Morwie: Tag für Tag! Chanti: Also wie immer! Ihr hinterlasst mir einen schönen Kommi und ich schick euch eine schicke ENS, wenn Kapitel vier on ist! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)