A call in the Dark von Faenya (Liebe endet nie <<< Das 15. Kapitel (Asche zu Asche) wartet auf Freischaltung! Viel Spaß!) ================================================================================ Kapitel 9: Verzweiflung ----------------------- „Rede endlich! Wo hast du es versteckt!“ Despart stieß Taeko zu Seite. „Sprich!“ In diesem dunkeln Keller in dem es so nach Verwesung roch hatte sie sich bereits umgesehen. Keine Fluchtmöglichkeit. Keine Möglichkeit sich in irgendeiner Form zu wehren, gegen die Schläge die immer wieder auf die gefesselte Koreanerin niederprasselten. Despart schien seine helle Freude daran zu haben das ihm so verhasste Mädchen zu verprügeln. In einem kleinen mit starken Eisen vergitterten Fenster erkannte man, wie die Sonne auf ging und ihrer warmen Strahlen ausschickte, die nur leider den kleinen Kellerraum nicht vollkommen erreichten. Taeko grinste. „Tut mir ja Leid, aber ihr könnt mich schlagen so lange ihr wollt! Ich weiß es nun mal nicht! Und wer sich dort hinten auch immer im Dunklen verstecken mag. Richte ihm aus, dass es mir egal ist was ihr mit mir macht! Ich kann es euch nicht sagen, weil ich es nicht weiß!“ Ihr entwich ein leises Lachen. Die Gestalten in den Schatten des Raumes bewegten sich. Ein leises Flüstern war von einer tiefen Stimme zu vernehmen. „Du bist dran...!“ – „Ja Meister!“, antwortete ein Mädchenstimme. Eine junge Frau trat vor und baute sich vor Taeko auf, die gekrümmt und verletzt am Boden lag. „Das ist meine Sache! Halt dich da raus!“, protestierte Despart. „Halt du dich raus, alter Mann! Deine Prügeltechnik hat uns ja wohl nicht weiter gebracht!“ Sie drängte den Grauhaarigen von der Gefangenen weg. Unter ihrer schwarzen Kapuze war ihr Gesicht nicht auszumachen. Taeko grinste weiter. „Was kommt jetzt?“, fragte sie herausfordernd. Das fremde Mädchen riss sich die Kapuze vom Kopf und sah mit stechendem Blick in die Augen der Koreanerin. Dieser wich das Grinsen vom Gesicht. „Hakura, Miststück, ich musste dir kann man nicht vertrauen! Mieses Biest!“ Sie spuckte der Jüngeren demonstrativ entgegen. „Spar dir das!“, erwiderte die Rothaarige. Dann wurde das weiße in ihren Augen plötzlich schwarz. Taekos Augen dagegen wurden müde, ausdruckslos. Als fiele sie in eine Trance. „Sag mir was du weißt! Wo versteckst du die verloren gegangenen Teile der Quintem Mächte?“ „Ich weiß es nicht! Ich habe sie nicht!“, murmelte Taeko, ihre Augenlider zitterten angestrengt um nicht zu zufallen. Hakura bestärkte ihre Bemühungen. Immer intensiver wurde ihr Blick, sie konzentrierte sich auf die Erinnerungen der Koreanerin, verengte angestrengt die Augen zu Schlitzen. „Bruchstücke, ich sehe nur Bruchstücke... verschwommen. Ich kann mir darauf nichts zusammen reimen!“ Dann durchzuckte die Schamanin plötzlich ein ganz deutliches Bild. Das Bild von Taekos Tochter. Schnell verwarf sie wieder dieses Bild und versuchte es durch Kopfschütteln aus ihren Gedanken zu entfernen. „Was hast du gesehen?“, fragte ihr Meister Hakura. „Blut!“, log sie. „Du verschweigst mir etwas!“, beschuldigte er die Rothaarige. „Das Blut des Alten! Ich hab nach dem Quintem gesucht! War klar das da Bilder von ihm zwischen sind!“, entgegnete sie. „Was sollen wir nun mit ihr machen? Sie ist wertlos! Und wir wissen immer noch nicht wo sich die fehlenden Teile befinden!“, beschwerte sich Despart. „Keine Sorge! Sie wird früh genug sterben!“, beschwichtigte der Braunhaarige Despart, aus dessen Stimmer er den Blutdurst sprechen gehört hatte. „Ich möchte unsere Freunde nur noch ein wenig Leiden sehen! Besonders meinen lieben Bruder, wenn einer seiner engsten Freunde zusammen mit dessen Freundin stirbt.“ Auf Desparts Gesicht schlich sich ein zufriedenes Lächeln. Hakura hatte dem Gespräch misstrauisch zugehört. Ohne, dass einer der Männer etwas davon mitbekam griff sie den Kopf der Koreanerin, die inzwischen regungslos auf dem kalten Steinboden lag. Noch ein Mal rief sie Rins Bild, dann löschte sie Taekos Erinnerungen daran Hakura dort gesehen zu haben vollständig aus. Schon bald würde sie ihre Befehle erhalten. Bangend sah sie dem entgegen. --- Über Dobbie Village zogen sich gegen Abend Gewitterwolken zusammen. Grau, bedrohlich und ballten sie sich zu Türmen, in denen die Blitze schon gefährlich zuckten. Gelegentlich rollte Donnergrollen durch die Wüste. Die Schamanen hatten sich im Patcheen Café versammelt. „Lyserg, hast du irgendetwas gefunden?“, fragte Anna ihn nun schon zum elften Mal. „Nein Anna! Das Pendel kann weder Taeko noch diesen Despart orten!“ Draußen war es zu windig und es war zu laut als das man irgendetwas hätte abklären können. Hakura war vor kurzem mit eineigen anderen zurück aus der Wüste gekommen: kein Erfolg bei der Suche. „Irgendwann musst du doch auch was aufs Radar bekommen!“, fluchte Horo². „Vergesst es. Die sind nicht mehr in der Nähe, der Typ hat sich längst aus dem Staub gemacht!“ Sann war dazu gekommen und unterbrach Annas Suchaktion, sie zweifelte ernsthaft an den Bemühungen ihrer Freunde. „Ich kenne ihn, der ist nicht so dumm und hält sich hier in der Nähe auf.“ „Verdammt dann bringt es halt nichts, aber ich werde jedenfalls nicht untätig rum sitzen und Däumchen drehen!“, keifte die Itako. „Wo ist eigentlich Rin, wie übersteht sie das?“, wollte nun Horo² wissen. Der Blonden schien der Schreck ins Gesicht geschrieben zu sein. „Wo ist sie?“, fragte Anna nun auch und sah sich fragend um. Yoh, der gerade das Zimmer betreten hatte, und aus dem kalten Wind, der zur Zeit in der Wüste wehte in das warme Café kam, legte derweil eine Hand auf Annas Schulter, das schien die junge Frau zu beruhigen., doch die Ruhe war nicht von langer Dauer. „Hey“, meinte der König der Schamanen. Hat jemand Taro zufällig gesehen?“ Nun war es aus mit Annas Nerven, diese lagen nämlich mittlerweile blank. „Nicht schon wieder!“, stöhnte jemand aus der Runde. „Ok, Planänderung!“, kommandierte Anna. „Wo sind die Kids, die waren doch grad noch da, hat irgendjemand sie gesehen?“ --- Als Ren ins Café kam herrschte dort wahnsinniger Trubel. Alle rannte durcheinander der Lärm kratzte haarscharf an der Schmerzgrenze, man verstand sein eigenes Wort nicht, und mitten drin stand Anna und war am Rand der Verzweiflung. Ren lehnte sich mit verschränkten Armen an die Wand und er sagte kein Wort. Der schweigende Chinese wurde von seinen Freunden nicht bemerkt, so hing er seinen Gedanken nach. Die Zähne aufeinander gebissen, den Blick gesenkt und eine Faust so stark geballt, das selbst seine kurzen Fingernägel in seine Hand schnitten. Genau wie damals vor fünf Jahren! Ein andere Ort, aber die gleiche Situation. Nein, nicht die gleiche! Heute musste Rin auch darunter leiden. In jenem Moment, als Ren das Café schon wieder verlassen wollte, weil offensichtlich niemand etwas Neues über Taekos Verbleib zu berichten wusste, hörte er wie jemand etwas durch den gesamten Raum rief: „Wo ist Rin?“ Ren rang sich ein verkrampftes Lächeln ab, ging zurück zu den anderen. „Bleibt ruhig, sie ist in der Wohnung! Total Fertig! Ich hab sie da gerade hingebracht!“ „Und Taro?“, fragte Yo vorsichtig. „Der ist mir vorhin entgegen gekommen, wollte wahrscheinlich ins Apartment...“ „DU HAST RIN DA OBEN ALLEINE GELASSEN?“, entsetzte schrie Anna den Chinesen an. „Was hast du, krieg dich wieder ein, da ist sie sicher!“, antworte ihr diese. Ren hatte einfach keine Lust auf eine Diskussion mit Anna, das konnte sie sich sparen. Er musste erst einmal seinen Kopf klar kriegen. „Sie ist vier, ihre Mutter ist verschwunden, mit Despart, einem Mann, der schon versucht hat uns alle, ganz speziell Taeko zu töten und Rin selbst zu entführen, es blitzt und donnert, er Wind fegt beinahe das Haus weg und du sagst sie ist oben, in deiner Wohnung, mutterselenallein, und das meine ich wörtlich, sicher?! Sie ist VIER Ren, verflucht und auch wenn du als eiskalter Tao vielleicht glaubst, das ihr das nichts ausmacht, Verdammte scheiße sie ist erst vier!“, wetterte Anna weiter. „Ich sehe kurz nach ihr!“, schlug Hakura vor und sah zwischen den beiden Schreienden hin und her, denn Ren ging nun zum Gegenangriff über. „Nun halt aber mal die Luft an! Denkst du as weiß ich nicht? Dein Sohn ist doch auch alleine oben, wenn ich mich nicht vertue! Du lässt ihn doch auch allein, er ist auch erst vier! Lass Rin meine Sorge sein und halt dich daraus! Tut mir ja fürchterlich Leid, wenn du glaubst alle herumkommandieren zu müsse, und alles besser zu wissen, kann ich dir nicht helfen!“ Rens Worte trafen Anna. Sie wollte gerade erwidern, dass er sich gefälligst um seine Tochter kümmern sollte, das sie nicht alt genug wäre um mit dieser Situation fertig zu werden, ... das sie doch bloß ein kleines Mädchen wäre, doch da fiel ihr etwas viel Treffenderes ein. „Tja, wenn du immer noch nicht weiß was ich meine, kann ICH DIR nicht helfen! Ist stimmt nun Mal wirklich: Vater werden ist nicht schwer Vater SEIN jedoch sehr!“, entgegnete Anna vorwurfsvoll und schnippisch. Ren senkte seinen Blick. „Du weißt gar nicht wie wahr das ist Anna, davon hast du keine Ahnung!“ murmelte er vor sich hin ohne, dass auch nur irgendjemand im sehr gefüllten Raum seine Worte verstand. Plötzlich wurde die Itako von Yoh recht unsanft, was gar nicht seine Art war, am Handgelenk gepackt. „Kann ich mal kurz mit dir sprechen?“, fragte er in einem besorgter Stimme. Er zog sie im Café von den anderen weg und um eine Ecke, deren Gang zu den Toiletten führte. „Musste das sein?“, wollte Yoh wissen. „Der letzte Satz war überflüssig!“, bemerkte er. „Was soll das Yoh? Ren schickt die Kleine einfach nach oben und überläst sie sich selbst!“ „Jetzt komm runter!“, versuchte er seine Frau zu beruhigen. „Lass Ren in Ruhe! Der hat schon genug zu knabbern. Wenn ich es mir überlege will Rin bestimmt alleine sein! Dafür kommt sie viel zu sehr nach ihrem Vater! Außerdem, was meinst du was für eine Wut sich in ihm angestaut hat! Ich bin froh das er sie an uns auslässt und nicht an der Kleinen! Jetzt warst du es eben aber das ist nicht halb so schlimm als wenn er Rin anmotzt! Verstehst du!“ Anna sah ihren Mann verblüfft an. So eine lange Rede hatte sie gerade von ihm nicht erwartet, aber was er sagte mochte schon wahr sein. Nachdem Yoh und Anna wieder zurück bei den anderen waren hörten sie kurz darauf die Schelle über der Tür bimmeln. „Hakura geht hoch zu Rin! Es war besser du kriegst es ab als die Kleine!“, erklärte Ren. „Soll das jetzt eine Entschuldigung sein?“, fragte Anna provozierend, doch ihre Stichelei wurde nur mit einem stechenden Blick erwidert. „Verlang jetzt ja keine Antwort von mir!“ --- Unterdessen kauerte Rin in der Wohnung ihrer Eltern in einem Schrank. Sie klammerte ihre Arme um die Knie, machte sich ganz klein. „Na?“, fragte eine Stimme die im hinteren Teil des Zimmers stand. „Was verkrümelst du dich denn da?“, stichelte Taro. „Nichts! Geh weg!“, fauchte Rin, dann durchzuckte ein Blitz den dunklen Himmel und kurz darauf grollte ein Donner durch die Stadt. Das kleine Mädchen schrak zusammen. „Hast du Angst vorm Gewitter?“, hakte Taro nach, der ihr verängstigtes Gesicht sah. Zwischen seinen Beinen krabbelte, der schwarz weiße Kater daher. Er maunzte leise, weil es ihm nicht gelang über die schwelle des Schrankes zu klettern als er versuchte zu Rin in den Schrank zu schlüpfen. Der jüngste Asakura nahm das den Kater hoch und reichte ihn zu Rin hinein. „Hier, der will zu dir!“ „Hotu!“, wisperte Rin und schloss das kleine maunzende Wesen in die Arme, das Run ihr vor wenigen Stunden anvertraut hatte. „Und, hast du?“, wollte Taro wissen. „Nein!“, entgegnete Taekos Tochter trotzig. „Und warum weinst du dann?“ „Ich wein nicht! Hau ab! Ich will allein sein!“ -„Aber, ich soll dich nicht alleine lassen!“ „Verschwinde!“ -„Nein, nicht bevor du sagst was du hast!“ „Lass mich in Ruhe!“ -„Deine Mutter, hm?“ „Halt die Klappe!“ -„Sie ist weg...hm?“ „Du sollst die Klappe halten!“ -„Hat sich für dich getauscht...“ „Ich sagte lass es!“ -„Dieser Despart Typ scheint ja,...“ „HÖR AUF!“ Ein Blitz erhellte mal wieder das Zimmer, Hotu sprang erschrocken auf, versenkte seine noch nicht besonders scharfen Krallen in Rins Rock. Kurz danach ertönte der Donner. „Seid wann quatschst du so viel!“, maulte Rin. Der jüngste Asakura zuckte lediglich mit den Schultern und grinste wie sein Vater es so of tat. Dann nahm er seine Kopfhörer ab und stülpte sie Rin über die Ohren. „Hier, hör mal!“, lachte er. Unbeeindruckt lauschte die Vierjährige der Musik, irgendwann fielen ihr dann die Augen zu und döste mit Hotu, dem schnurrenden Kater, im Arm und Taros Lieblingsliedern im Kopf ein. Doch lange hielt die Ruhe nicht an, denn schon bald wurde sie sanft angeschubst. „Hey, aufwachen Rin! Lass uns runter zu den anderen gehen!“ Hakuras Rote Haare fielen ihr ins Gesicht. Überrascht sie in der Wohnung zu sehen blinzelte Rin leicht verschlafen. Die Schülerin lächelte und streckte dem kleinen Mädchen die Hand aus, um ihr aus dem Schrank zu helfen. In dem Moment, als sie die Hände der beiden berührten durchzuckte sie ein Gedanke, Erinnerungen, Bilder, eine Vision oder wie immer man das definieren konnte. Feuer, eine junge Frau mit roten Haaren, ihr Gesicht war rußgeschwärzt und ein weiteres Mädchen im selben Alter mit langen, wehenden dunklen Haaren, deren bernsteinfarbene Augen bedrohlich blitzten. Eine tiefe Stimme, übertönte das knisternde Feuer und den pfeifenden Wind. Die Mächte versammeln sich. Einige Gute, Einige Böse und einige Unerwartete Sie werden ihr Bestes geben, in einem Kampf, den es so noch nie gegeben hat und stehen einem altbekannten Feind gegenüber. Am Ende muss die gesamte Welt sich auf die Fähigkeiten eines kleinen Mädchens verlassen. Und die letzte Frage die sich noch stellt ist... Wer... ...wird... ...diesen Kampf entscheiden... ...und überleben? Der Wind schürte die Flammen, die von neuem aufloderten. Erschrocken fuhren die Mädchen auseinander. Hakura blickte wesentlich irritierter drein, als die Vierjährige und Taro, der nicht einmal einen Meter entfernt stand zerknautschte verwirrt das Gesicht. Doch Rin schien unberührt und trotzdem, sah sie Hakura wissend an. Das war keine normale Vierjährige, beschloss die Schamanin. Das konnte einfach nicht sein! --- Es war still im Café der Patcheen. Zu still. Klirrendes Geschirr hier, raschelnde Kleidung da, doch ansonsten sprach keiner ein Wort. Der Tag, die Nachricht von Taekos Verschwinden hatte alles fertig gemacht. Die Schelle über der Tür klimperte zum wiederholten Mal an diesem stressigen Tag. Ein Roter Haarschopf lugte herein, erblickte die betrübten Gesichter. Dann drängte sich Hakura herein, die Taro und Rin vor sich her schob. Niemand hob den Blick. Die Schamanen waren jeder für sich mit sich selbst beschäftigt. Ren hatte seinen Teller nicht angerührt. Selbst das Glas mit Milch war noch voll. Das kleine Vierjährige Mädchen setzte sich neben ihn, sah Ren besorgt an. Sie tastete nach seinem Arm, den er vor der Brust verschränkt hielt und klammerte sich daran. Auch wenn man hätte meinen können, dass sie schon längst keine Tränen mehr hatte liefen ihr diese erneut die Wangen hinab. Rins Augen waren ohnehin bereits rot geschwollen. Die Schamanen am Tisch waren besorgt, dass Ren die Kleine vielleicht wegstoßen würde, doch zu ihrer Erleichterung hat er es nicht. Unerwarteter Weise zog er die Kleine auf seinen Schoß und nahm sie in die Arme. Sanft strich er ihr über den Kopf. „Was hat Despart vor?“, murmelte Sann vor sich hin, und durchbrach damit das Schweigen der Schamanen. Ren hob den Blick und entgegnete: „Das ist mir egal!“ Sandori sprang auf und knallte die Hände auf den Tisch „Wie kann dir das egal sein? Wir müssen wissen was der Mistkerl plant und ihn davon abhalten!“ Sie kannte Ren Streitsucht, aber eine Widerrede wollte sie sich nicht bieten lassen, es konnte nicht angehen, dass er sich mir jedem anlegte. Er war schließlich nicht der einzige an dem die Situation nagte. „Erst einmal müssen wir Taeko da herausholen!“, schrie er ihr nun entgegen, was Sann dazu brachte, das ihr der Kragen platzte. „Ren, wir können für Taeko im Moment nichts tun!“, brach es aus ihr heraus. Im Café herrschte wieder angespannte, entsetzte Stille. Dann schob Ren den Stuhl knarrend zurück, hob Rin auf seinen Arm und stand auf. „Du redest als wäre sich schon tot!“, waren seine letzten Worte, bevor er die Tür krachend hinter sich zu warf und mit Rin aus dem Sichtfeld der anderen verschwand. Mit viel zu vielen Gedanken im Kopf ginge er langsam, damit Rin hinterher getapst kommen konnte. Die Schamanen Stadt ließen sie immer mehr hinter sich, bis sie allmählich die Stelle erreichten, an der Despart wieder auf der Bildfläche erschienen war. Ein blauer Schleier schien entfernt von ihnen im Wind zu tanzen, doch bei näherem Hinsehen erkannte, man den blauen Haarschopf. „Taeko!“ „Mum!“, entfuhr es Ren und Rin. Ohne groß nach zu denken rannten beide auf die junge Frau zu. „Taeko! Wie...?“ Ren war erleichtert Taeko wieder zusehen. Doch seine Freude wandte sich schnell in Verwirrung um. Wie war das möglich? „Ich bin nicht hier um eure Fragen zu beantworten!“ Ihre Stimme hatte eine ungekannte Kälte. Hinter ihrem Rücken zog sie eine neue Waffe, ... ein neuer Schutzgeist hatte sich ihr angenommen. Ein böse gewordener Geist, dessen Augen rot funkelten. Garven... der stumme Geist, der einst Taekos Vater, dann Taeko und schließlich Sandori gehört hatte. Aber, hatte Sandori nicht gesagt ihr Schutzgeist wäre verbannt worden? Denn im Moment bildete er das Oversoul mit einem Dolch, den Taeko in der Hand hielt und so befand sich ein schmales Schwert in Taekos Besitz. Das durfte nicht wahr sein! Ren blieb nicht fiel Zeit zum nachdenken, denn schon griff Taeko mit dem Langschwert an. Ihr Hieb verfehlte ihn nur um Zentimeter, er hatte es gerade noch so geschafft Rin in Deckung zu bringen. „Was soll das?“ „Du Lügner! Mörder, Verräter!“, fauchte sie ihm auf Koreanisch entgegen. Ihre Worte gaben für ihn keinen Sinn. „Was zum Teufel...!“ --- Hakura sah der Szene von weitem zu und hatte sich hinter einer Düne versteckt. Doch durfte es nicht weiter gehen, niemand hatte bemerkt wie sie sich von den anderen entfernt hatte und Ren gefolgt war und auch die Kämpfenden sollten von ihrer Anwesenheit nichts erfahren. Sie beschloss Yoh und die anderen her zu holen, heimlich, also schickte sie Blackfeather los um den Schamanen zu berichten, was in der Wüste vor sich ging. „Was hab ich nur getan?“, warf sie sich vor. „Deine Freunde haben dich verraten!“, wisperte Hakura, ohne in Erscheinung zu treten. Sie hatte Taekos Erinnerungen an ihr wahres Ich schon einmal aus ihrem Gedächtnis löschen müssen. Noch einmal musste Hakura der Koreanerin nicht unter die Augen treten, also blieb sie auf Abstand zu der angeketteten Blauhaarigen. „Nein, das würden sie niemals!“, bestritt Taeko vehement. Sie war von den Stunden der Folter und der Gefangenschaft bereits nieder gekämpft. -„Auch dein ach so geliebter Ren!“ „Verschwinde Miststück!“, schrie sie der Fremden im schwarzen Mantel entgegen. -„Er ist ein kaltblütiger Mörder wusstest du das?“ „Nein, ist er nicht!“, brüllte die Blauhaarige. -„Er hat schon viele Menschen und Schamanen getötet, ohne nur mit der Wimper zu zucken!“ „Das ist nicht wahr, hör auf damit!“ Doch Hakura hörte nicht auf: „Du weißt, das es war ist! Das war auch der Grund warum du dich gegen ihn und seine Freunde gestellt hast!“ „Das ist nicht wahr!“ Verzweifelt wehrte Taeko sich gegen die Stimme, wollte all das nicht hören. „Oh doch, du hast ihn geliebt, du hast ihn gehasst und du hast ihn bekämpft! Erinnere dich!“ Als wäre ein Schalter umgelegt worden, so rasten nun Bilder durch Taekos Geist, sie fühlte sich leer. Bilder von Blut, Bilder von Opfern, Erinnerungen an Kämpfe, ... zwischen ihr und Ren. Viel musste Hakura nicht dazudichten und in Taekos Kopf pflanzen, die Bedingungen waren ideal, da Ren und Taeko sich tatsächlich schon bekämpft hatten. So musste die Rothaarige lediglich die Reihenfolge, der im Kopf der Koreanerin neu erschienenen Erinnerungen, anderes anordnen. Taekos Augen wurden glasig, in ihrem Innern machte sich eine Unsicherheit breit, Zweifel nagten an ihr. Von nun an war es leicht Taekos Geist zu verwirren. Sie würde tun, was Hakura ihr sagte, ihr Meister würde den Rest erledigen! --- „Was redest du da?“, fragte Ren, dem es nicht in den Kopf ging, als alles aus dem Ruder lief. Immer noch stand Taeko wie erstarrt in der Wüste. Die Stimme in ihrem Kopf wollte nicht verschwinden. “Tu was ich dir sage, töte ihn! Bring es zu Ende! Töte ihn!“ Hakura liefen die Tränen die Wangen herab, als sie das Drama mit ansehen musste. Sie hatte keine andere Wahl, sie musste ihr dies befehlen, oder ihr Meister würde Hakura töten. Die Stimme in Taekos Kopf nahm einen flehenden Klang an. “Töte ihn!“ „Ich werde nicht gegen dich kämpfen!“, rief Ren. „Wenn du dich auch nur irgendwie um mich scherst, dann kämpfst du richtig und aus voller Kraft! Beweis mir, das ich im unrecht bin!“ Wieder erhob Taeko ihr Oversoul. „KÄMPFE!“ Ihrem Schwert entgegnete Ren seine Hellebarde. „Was ist los mit dir?“, schrie er sie an. „Was mit mir ist, fragst du! Ich werde dir sagen was los ist!“ Von allen Seiten ließ sie auf Ren Attacken niederprasseln. „Angelogen hast du mich! Kampf gegen Gut und Böse, pah! Das kann man aus allen möglichen Richtungen sehen nicht wahr? wer ist gut, du bestimmt nicht!“ „Taeko ich versteh kein Wort! Lass den Scheiß!“ Mit einem Gegenschlag, nur einem einzigen zerstörte er ihr Oversoul. Viel Furioku schien sie nicht gehabt zu haben. Schon von vorneherein musste sie erschöpft gewesen sein, denn nun war sie nicht einmal in der Lage ein neues Oversoul zu errichten. Mit gesenktem Blick kam sie ihm immer näher. Rin sah ihre Mutter und ihr stiegen die Tränen in die Augen. „Taeko lass das, du machst Rin Angst!“, versuchte Ren sie zur Vernunft zu rufen, doch es gelang ihm nicht. Die Koreanerin schritt weiter auf ihn zu, dann warf sie plötzlich den Dolch nach ihrer Tochter. Bevor dieser das kleine Mädchen treffen konnte steckte das Messer schon on Rens Schulter. „Rin lass deine Mutter und mich für einen Moment allein ja? Sie ist nicht sie selbst! Also lauf zu Anna in die Stadt, hast du verstanden?“ Die Vierjährige nickte und rappelte sich auf. Den violetten Schal sah man im Wind wehen als sie, so schnell sie nur konnte zu den Toren von Dobbie Village rannte. „Verdammte scheiße, was hast du vor?“, brüllte Ren. Er wollte sich aufrichten, doch sein Körper war wie gelähmt. „Versuch gar nicht dich zu bewegen. Das Gift wirkt sonst nur noch schneller.“ Wütend zog Ren den Dolch mit einem Ruck aus seiner Schulter und musterte ihn. „Gift?“ Daraufhin entriss Taeko dem Chinesen die Waffe und beugte sich über ihn. Den Kampf, den sie ihm Innern mit sich ausmachte konnte man sogar nach Außen hin sehen. --- „Gift?“, fragte sich auch Hakura. „Wie, ... aber?!“ Dann ging ihr ein Licht auf. „Dieser Drecksack!“ Langsam löste sich die geistige Verbindung zu Taeko. Irgendwie hatte Hakura keinen Zugang mehr zur Seele der Schamanin. Und es war ihr reichlich egal, ob diese es aus eigener Kraft geschafft hatte sich von der Manipulation zu befreien, oder ob es an Hakuras Wut und Zweifeln lag. --- Taeko erhob den Dolch. Auf Rens ausdruckslosem Gesicht fiel eine ihrer Tränen. „Na los, tu dir keinen Zwang an!“, brachte er gequält hervor. „Ich, ... es...“ Die Koreanerin schluchzte. Dann steckte sie all ihre noch zurück vorhandene Kraft hinter den Dolch und ließ ihn auf Ren herab fahren. „NEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIINNNNNNNN!“, schrie Rin verzweifelt. Sie krallte sich an den Arm ihrer Mutter. Unwillkürlich wurde sie durchgeschüttelt, als diese ihren Arm mit samt dem kleinen Mädchen hob. Wo kam die kleine plötzlich her? Sollte sie sich nicht in Sicherheit bringen? „Taeko!“ „Tae-chan!“ „Hey, was tust du!“ „Taeko!“ „Tae-chan!“ Die Angesprochene warf einen Blick auf die Schamanen, die soeben zu ihr gerannt kamen. Sandori, Toki, Yoh, Anna und Run. Er schöpft ließ sie den Am sinken, die Waffe fallen und fiel neben Ren in den Sand. Sie betastete Rens Wunde an der Schulter und sah, wie das dickflüssige Blut an ihrer Hand hinunterlief. „Der Traum, der Alptraum!“, murmelte sie und ließ alles Weitere über sich ergehen. Ren lächelte, als er Taeko bei sich spürte. Mit aller Kraft streckte er seine Hand nach ihrer aus und drückte diese leicht. Stimmengewirr bahnte sich um sie an. Fragen, die nach Antworten verlangten, doch das würde warten müssen. ______________________________________________________________________ So meine Lieben, meine Kommi Dank Rede fällt heut unerwartet kurz aus, da ich das Kap schnell on stellen will ^^ *im Eiltempo schreibt* Also Run-chan! Das mit dem schnell weiter schreiben hatten wir ja im GB geklärt nicht wahr? Das ist bei mir leider mal so mal so, manchmal hänge ich auch furchtbar lange an einer Stelle und kann nicht einfach an einer anderen weiter machen! Danke für den Kommi! ^^ *white-cat vom Rande des Wahnsinns weg zieht* Sag mal spinnst du? Irgendwann kreiselst du vor Verzweiflung noch so schnell das du runter fällst! Die Prophezeiung kam vor (du weißt die englische, die ich dir geschickt hatte!) und nun weißt du auch wie der Kater heißt: Hotu! Ich hab dich lieb und deshalb versuche ich die Wortdreher zu vermeiden öhm, wann hab ich das überhaupt verzapft mach ich das öfters? (Wortdreher sowieso aber dieses ‚frügte’ fragte bla Dingsda!) Hoffe dieses dahin geschmierte Kapitel heftest du nicht gleich unter P ab! Aber egal, erstmal danke für den Kommi! Kone, du bist auch dahinter gekommen wer die Bösewischt sind ^^ *jubel* Hat sich die Hakura – Taro – Despart Sache geklärt? nein? Also, Hakura hat die Fähigkeit sowohl lebende als auch tote Seelen zu Manipulieren (ähnlich wie, aber mächtiger als eine Itako!) Also kann sie z.B. in Erinnerungen herum hutscheln! Noch mal Danke für den Kommi! *weiter pest!* Cassy, Na? Hab ich mit dem Drama übertrieben? Sorry, aber es geht wieder Berg auf! Danke für den Kommi und das nächste Kap heißt übrigens: Überlebt Biss dann heagdl Eure Faey Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)