A call in the Dark von Faenya (Liebe endet nie <<< Das 15. Kapitel (Asche zu Asche) wartet auf Freischaltung! Viel Spaß!) ================================================================================ Prolog: Gefunden ---------------- Hallo meine Lieben, kommen wir zur Fortsetzung meiner FF A burning wish *allen ein Sitzkissen reicht* Hier hast dus wieder Cekario! Habens alle gemütlich? Ok, dann fang ich mal an! Dieser Prolog, spielt zu folgenem Zeitpunkt: Einige Stunden nachdem Taeko in den Höhlen zurück blieb. Viel spaß, es geht los. (Tusch bitte) Faenya Production Prodly Presents (da tata dadadadada tata lalalalaaaaa~ tamtada lalalalaaa~ *die bösen Blicke von allen einfängt* JA OK ICH HÖR SCHON AUF^^) A call in the dark... (Auftritt Jane Doe) Prolog: Gefunden An einer Landstraße lag ein junges Mädchen im Graben. Ihr Gesicht trug schrammen, an ihrem Arm sah man Verbrennungen. Ihre Kleidung war in Fetzen gerissen. Die nachtblauen Haare bedeckten den grossteil ihres Gesichts. An ihrem Hals hing eine kleine Kette mit einem Schmetterlings Anhänger daran. In ihrem Nacken schimmerte eine dunkle Rune durch ihre Kleidung, auf ihrem rechten Schulterblatt zeichnete sich eine feine Narbe ab. „Makoto, look! Siehst du das?“ Gem tippte ihren Mann an, der am Steuer saß und sich auf die Straße konzentrierte. Im Regen glitten die Scheibenwischer immer wieder über die Windschutzscheibe. Hin und Her. Draußen war nur wenig zu erkennen. Doch Gem erkannte es ganz genau im Scheinwerferlicht. „Stop! Halt an, halt an!“ rief sie lautstark mit ihrem amerikanischen Akzent worauf hin Makoto widerwillig bremste. „Da lieg ein Girl in die Graben!“ Hastig stiegen die Beiden aus und rannten zu der junge Frau. „Honey, steh auf, was ist mit dir?“ fragte Gem besorgt. „Komm wir nehmen sie mit nach Hause!“ „Wäre es nicht besser sie in ein Krankenhaus ...“ weiter kam er nicht, denn Gem fiel ihm ins Wort. „Das können wir immer noch tun aber unsere Wohnung ist näher, bis wir in die traffic... die Verkehr am hospital sind dauert es ages.“ Wieder berichtigte sie sich: „Dauert es Ewigkeiten! So, hurry up!“ Sie scheuchte ihn mit dem Mädchen auf dem Arm zurück ins Auto und setzte sich hinters Steuer. „Oh shit, ich kann nisch fahren mit diese Auto!“ rief sie und tauschte mit ihrem Mann die Plätze. Sie setzte sich nach hinten auf die Rückbank und legte den Kopf des Mädchens in ihren Schoß. Langsam kam dieses wieder zu Bewusstsein. „Warum... warum hast du mir geholfen?!“, wisperte sie halblaut. „Dammed! Was redet das Kind?!“ fragte Gem ihren Mann. Doch die junge Frau flüsterte weiter: „Warum... hast... du... mich aus... dem Abgrund... gezogen?“ „Fahr schneller! Come on!“, schrie Gem, „Sie döst mir wieder weg! Hey, Mädchen wach bleiben, immer schön wach bleiben!“ Hin und wieder tätschelte die Amerikanerin dem Mädchen auf die Wange. °Oh my godness! Was ist bloß mit dir passiert!°, dachte sie als sie den lädierten Körper näher betrachtete. Bei sich zu Hause angekommen, rief Makoto eilig den Arzt. Dieser untersuchte sie eingehend und beteuerte, dass das Mädchen dringend ins Krankenhaus und näher untersucht werden müsse. Zusammen mit dem Arzt brachte das Ehepaar Kamaku die junge Frau in Krankenhaus. Dort wurden zu den schweren äußeren Verletzungen auch noch innere Blutungen festgestellt. „Hätten sie das Mädchen nicht gefunden, weiß ich nicht ob sie überlebt hätte! Sie sagten, das sie sie an der Straße gefunden haben?“ Das Ehepaar nickte. „Tja, dann müssen wir von Fahrerflucht ausgehen, auch wenn ich sagen muss, das Verbrennungen in diesem Falle doch sehr ungewöhnlich sind! Der Zustand der jungen Frau besserte sich immer mehr und nach dem ihm das Ehepaar dafür verbürgt hatte sich um die junge Frau zu kümmern willigte er ein, sie nach ihrer Entlassung in die Hände von Gem und Makoto übergeben zu lassen, überlies damit das fremde Mädchen, das inzwischen als Jane Doe eingestuft wurde der Pflege von Mr. und Mrs. Kamaku. „Sie hat einige Verletzungen, manche davon sind ziemlich schwerwiegend! Aber ihre Inneren Verletzungen sind so weit es gehend verheilt und das Fieber sinkt stetig. Sind sie sich auch wirklich sicher, dass sie sich um das Mädchen kümmern wollen!“ „Das ist no problem! Wir werden ihr helfen, bis es ihr wieder besser geht.“ Der Arzt nickte, ließ ihnen Medikamente und ähnliches da, dann wand er sich der Stationstür zu und ging. Insgeheim fragte er sich aber doch, warum sich das Ehepaar so rührend um das Mädchen kümmerte. Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen, nahm Gem ein altes Foto aus ihrer Brieftasche und starrte es förmlich an. „Sie sieht ihr zum verwechseln ähnlich doesn’t she?“, fragte Gem und legte eine ihrer Hände auf Makotos Schulter, der gerade mit einem nassen Lappen die Stirn des Mädchens kühlte. „Ja, aber sie kann es nicht sein!“ antwortete er ihr. „Kim ist tot! Und außerdem wäre deine Schwester einige Jahre älter als dieses Mädchen hier!“ Gem lächelte. „Yeah, your right, but, ... sie sieht ihr trotzdem ähnlich!“ die Amerikanerin legte das Bild zurück und warf noch mal einen Blick darauf bevor sie ihre Brieftasche wieder schloss und in ihre Tasche gleiten ließ. Zwei Mädchen waren darauf zu sehen. Die eine war etwa ende zwanzig, anfang dreißig Jahre alt, die Andere mitte zwanzig. Sie lagen sich in den Armen, die ältere zerwuschelte ihrer kleinen Schwester kindisch die Haare. „I thought we’d be too old for that by now, aren’t we!?!“ Hörte Gem das Lachen ihrer kleinen Schwester und musste unwillkürlich zu dem Blauhaarigen Mädchen schauen, das dort lag, die Augen geschlossen und einen kühlenden Lappen auf der Stirn. Langsam begann sie sich zu regen. Plötzlich richtete sie sich ruckartig und mit weit aufgerissenen Augen auf, der Lappen rutschte ihr von der Stirn. „Wo bin ich?“ fragte die junge Frau verwirrt sie hatte einen starken, koreanischen Akzent, sprach japanisch jedoch fließend. Die Blauhaarige besah ihre bandagierten Arme und die vielen Wunden, mit denen sie überseht war. „Was ist mit mir passiert?“ Makoto und Gem erholten sich schnell von dem kleinen Schock und der Japaner antwortete. „Wir haben dich an der Straße gefunden! Sag, wie heißt du?“ Ein langes Schweigen trat ein. Die junge Frau faste sich an den Kopf. Ihr Blick wurde suchend trüb und leer. Dann sah sie vorsichtig auf. „Ich weiß es nicht!“ Ich weiß, es ist sehr kurz, aber das waren die Anfänge der Ursprungs FF auch. Ich hoffe ich kann euren Wünschen einigermaßen gerecht werden! Bis Bald, das 1. Kap ist bereits in Arbeit! Kapitel 1: An einander vorbei ----------------------------- Cakario, es tut mir schrecklich Leid, das dir der Prolog nicht gefallen hat! *ihm ein neues Sitzkissen zu wirft* *das alte von Teufelchen Faey zerhackstückelt wurde* „Gomen nasai!“ Ich habe die Befürchtung, dass dir die nächsten dann auch nicht gefallen! Aber danke, dass du so ehrlich bist! Run-chan, white-cat, ihr habt das Rätsel auch gelöst (Ok war keine große Sache!) Schön das ihr auch wieder dabei seit! Heute wird Verwirrung gestiftet (Jaja~ ist nix neues bei mir) Denn, ... ach, lest selbst: ... Die Schüler verließen in Scharen das Internat. „Wochenende!“, riefen einige freudestrahlend. Toeka stand am Fenster und sah viele von ihnen in Richtung der Busse gehen, die in die umliegenden Städte fuhren. „Lass ihr den Schülern wieder Auslauf?“ Die Blauhaarige lächelte. „Du würdest sie wahrscheinlich von morgens bis Abends entweder einsperren oder ihre Runden drehen lassen, nicht wahr?“ Der Itako hinter ihr entwich ein Lachen. „Na sicher!“ Die Stimmung senkte sich wieder. Die beiden Frauen wurden ernster. „Fahrt ihr bald wieder?“ fragte Toki. „Wir bleiben noch bis zu den Ferien. Dann muss Yoh dem Schamanenrat noch einen Besuch abstatten. Taro und ich fahren dann zurück nach Tokyo!“ Die Koreanerin nickte. „Run, Sandori und ich wollte Shoppen gehen! Kommst du mit?“ Toeka zögerte, lächelte aber wieder beruhigt über den Themenwechsel. „Gerne!“ antwortete sie. --- Ren ging die Hauptstraße Mervans entlang. Er sah wie die Busse des Internats hielten und die Schüler herausströmten, sah zu, wie sich kleine Grüppchen bildeten und sich in alle Winde verstreuten. Auf der Straße war einiges los. Autos hupten, ein lautes Stimmengewirr erfüllte die Luft. Jedes Jahr kam er aufs Neue her. Meistens nur für eine Nacht, dann ging er normalerweise zurück nach Dobbie Village oder zu seiner Familie nach China. Doch dieses Jahr war es anders. Er wollte weder in seine Wohnung, noch zu seinem Onkel, seinem Großvater und seiner Mutter. Sie würden ihn wieder drängen zu heiraten, die Tradition der Taos fortsetzen. Aber er hatte sich noch nie so einfach ihrem Willen gebeugt. Nur ein einziges Mal. Und das war schon zu viel! Das hatte er ihnen auch klar gemacht! Jetzt konnte er vorerst nicht zurück! Nicht ohne seine Ehre zu verlieren. Er ballte vor Wut die Faust bei dem Gedanken daran, brachte sich aber wieder unter Kontrolle und ging weiter. Als er an einem Café vorbeikam warf er einen kurzen Blick hinein. Darin waren zu viele Menschen für seinen Geschmack Genau wie auf der Straße. So stürzte er sich wieder in die Menschenmenge auf dem Bürgersteig und setzte seinen Weg fort. Mit einem seltsamen Gefühl das in ihm zurück blieb. --- Das Café war gut besucht, die Kellnerinnen liefen hin und her. Es herrschte geschäftiges Treiben. Amaya wischte sich den Schweiß von der Stirn. Es war Freitag zu einer Zeit, die sie normalerweise mit ihrer Tochter verbrachte. Sie vermied es möglichst am Wochenende zu Arbeiten. An solchen Tagen kamen häufig Schüler aus der nahe liegenden Privatschule her. Die Uhr über der Theke zeigte, dass es schon nach 15 Uhr war. „Wo bleibt denn Lee? Sie wollte mich doch ablösen!“ fragte Amy ihre Kollegin, während diese ein Tablett zu einem der Tische balancierte. „Ich hab keine Ahnung!“ antwortete diese und konzentrierte sich darauf nichts fallen zu lassen. „Egal, ich muss jetzt jedenfalls los! Rin wartet auf mich und ich habe Gem-san schon den ganzen Tag auf sie aufpassen lassen! Ich will ihre Gutmütigkeit nicht überstrapazieren!“ Amaya hörte noch ein – „Aber du kannst doch jetzt nicht einfach gehen! Wir sind unterbesetzt!“ – von ihrer Kollegin, nahm ihre Kellnerschürze ab und warf sie ihr zu. „Sag das Lee, sie ist zu spät! Ich muss los! Meine Schicht ist schon lange zu Ende!“ Mit einer Kusshand verabschiedete sich die Blauhaarige und verließ das Café durch den Hinterausgang. Zur gleichen Zeit klirrte die Schelle über der Eingangstür. Vier Frauen betraten das Café und setzten sich in eine der Nischen. Eine von ihnen war groß und grünhaarig. Die Zweite trug eine blaue Perlenkette um den Hals und ein schwarzes Kleid. Die Dritte war blauhaarig und trug einen langen Zopf. Ihr folgte eine Frau, die ebenfalls Blaue Haare hatte und mit ihren rotbraunen Augen ihre Blicke durch den Raum schweifen lies. „Ich war noch nie hier! Ich fahre selten nach Mervan“ meinte sie. Die Grünhaarige im Chinesischen Kleid entgegnete: „Um nicht zu sagen - nie -. Die anderen Städte um Kantara herum bieten sich ja auch wohl viel eher an, oder?“ Sie lachte. „Die Schüler scheint es ja wohl nicht zu stören. Ich dachte wir probieren es mal aus.“ Einige der jungen Leute in dem Café blickten die Blauhaarige erschrocken an. „Sunô-sensei, was machen sie denn hier?“, fragte eine junge Schülerin. „Darf eure Lehrerin nicht auch mal Freizeit haben?“, antwortete die Frau lächelnd. „Hey, ist das eine eurer Schülerinnen?“ fragte die Blonde. Toeka saß still daneben und sah zu ihrer Schwester die antwortete: „Ja Anna, das ist sie. Und eigentlich hat sie über das Wochenende noch einiges zu tun! Steht nicht am Montag deine Prüfung an?“ Toeka konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen! „Ist schon gut, geh wieder zu deinen Freundinnen!“ warf die Grünhaarige ein. „Run musst du mir den Spaß verderben!“, lachte Sann. Anna schüttelte den Kopf. Doch die Schülerin hatte sich trotz Runs Einwand noch nicht entfernt. „Hatten sie nicht noch Klausuren zu korrigieren Sensei?“, antwortete sie schlagfertig, machte auf dem Absatz kehrt und ging wieder zu ihrem Tisch. „Ihr färbt zu viel auf eure Schüler ab!“, lachte Anna die Schwestern an. „Scheint so!“, antworteten sie gleichzeitig. --- Amaya lief die Seitenstraße entlang. Im Laufen löste sie ihren Zopf, drückte die Tasche enger an sich. „Nicht schlimm genug, das Ayako mit mir die Schicht tauschen musste! Nein! Lee muss auch noch zu spät kommen und jetzt muss ich rennen damit ich doch einkaufen kann. Klasse!“ Die junge Frau nahm die Abkürzung durch eine der Gassen zur Hauptstraße. Die Häuser ragten links und rechts von ihr hoch. Als sie auf die Straße kam stieß sie mit einem Mann zusammen. „Können sie nicht aufpassen!“ hörte sie ihn rufen, antwortete ein „Gomen nasai!“, war aber schon wieder in der Menschenmasse verschwunden. Die Fahrzeuge auf der Straße gaben einen Ohrenbetäubenden Lärm von sich. Ren war auf der anderen Straßenseite stehen geblieben und schaute hinüber. „Ich hätte schwören können, dass ich eben ihre Stimme gehört habe!“ Er schüttelte den Kopf. °Du wirst schon verrückt!° schallt er sich und ging weiter. „Meister Ren, was habt ihr gehört?“ fragte Rens Schutzgeist besorgt. „Nichts, Bason es war nichts!“ Amaya war indessen am Supermark angekommen. “Na, Jane-san, brauchst du wieder Milch?“ Die Blauhaarige lächelte, als sie die Kassiererin ansprach. „Natürlich, ohne kann ich nicht!“ Amy bezahlte und nahm die Tüten mit den Milchflaschen an sich. „Grüß Gem, Makoto und deine Tochter von mir!“ – „Natürlich, mach ich!“, rief sie und trat den Heimweg an. Mit den schweren Tüten bewaffnet betrat sie ein nicht allzu weit entferntes Haus. Sie balancierte die Tüten auf ihrem Knie, und den Schlüssel aus ihrer Tasche zu kramen. „Endlich!“, rief sie, nach dem sie ihn gefunden hatte und schloss auf. Im Treppenhaus war es kühl. Angenehm. Sie stiefelte die Treppen hoch und setzte die Tüten dieses mal ab, bevor sie aufschloss. Ein kleines quirliges etwas kam ihr entgegen gesprungen und warf sie beinahe um. „Mummy!“ Rin tanzte um ihre Mutter herum. „Ja~ ist ja gut ich bin wieder da!“ Amy nahm ihre Tochter auf den Arm und ging in das kleine Wohnzimmer. „Ich kann dir gar nicht genug danken Gem, das du die Kleine...“ Amaya wurde von ihrer Tochter unterbrochen. „Ich bin nicht klein!“ protestierte diese. Amy lächelte. „Natürlich nicht! Du bist mein großes Mädchen!“ Die 21-Jährige stupste ihrer vier-jährigen Tochter auf die Nase und führte ihr Gespräch mit Gem fort. „Na ja, das du sie nimmst solange ich arbeiten muss! Du und Makoto hab schon so viel für mich und Rin getan!“ Die Amerikanerin antwortete freundlich: „Das ist doch kein Problem! Ich helfe dir gern! Makoto und ich helfen dir doch gerne und es ist immer wieder schön wenn die Kleine...“ –„Hey!“ – „...ähm, Große im Haus für ein bisschen Leben sorgt.“ Gem machte sich daran zu gehen. „Das Angebot steht immer noch, du brauchst nicht hier unten zu Wohnen. Oben in unserer Wohnung ist genug Platz und dann würdest du die Miete sparen!“ Die Blauhaarige nickte. „Es geht schon. Im Moment kommen wir hin. Aber danke! Ihr seit ja nur eine Etage entfernt!“ Die Amerikanerin verabschiedete sich und stieg die Treppe herauf in ihre Wohnung. „Ach Honey, ich mache mir doch bloß Sorgen!“ murmelte sie vor sich hin und sah wie die Tür von Amayas Wohnung sich schloss. --- Anna Run und Toeka saßen noch Stunden lang im Café. Sie unterhielten sich darüber was im vergangenen Jahr alles passiert war. In den letzen Tagen waren sie nicht dazu gekommen, da Sandori Toeka und Run unterrichten mussten. Und Anna erst kurz vor Taekos Todestag angereist war. „Quälst du Yo immer noch mit Training?“ fragte Run ihre Freundin. „Ja, und wie!“ antwortet sie lachend. Toeka genehmigte sich ebenfalls ein Grinsen. In den letzten Tagen war sie dazu nicht aufgelegt gewesen. „Ich dachte ja eigentlich, nach dem ihr geheiratet habt und der nun ja Schamanenkönig ist würde das langsam abflauen. Und jetzt: Nach vier Jahren Ehe machst du ihn immer noch fertig!“ Die vier Frauen lachten. „Der soll sich ja nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen. Wenn ich ihn nicht ab und zu Mal in die Spur schicke, dann sitz er ja nur noch rum und döst!“, rechtfertigte sich Anna, konnte ein leichtes Lächeln jedoch nicht abstellen. „Und wie läufts bei den Jungs. Ich hab gehört Toeka, dass es zwischen dir und Seath im Frühling endlich gefunkt hat! Wurde auch Mal Zeit!“ Toeka errötete leicht! Sandori flüsterte: „Ja, gefunkt so kann man das wohl nennen! Aber das hatte es ja eigentlich schon seit...ihr wisst schon“ Sandori zögerte und senkte ihren Blick, dann fuhr sie fort: „Danach war ihrerseits Funkstille!“ Trocken fügte Run hinzu: „Die beiden hätten beinahe unser Haus abgefackelt!“ Sie schüttelte den Kopf. Anna schaute Run ungläubig an. „Das meinst du doch nicht wörtlich, wie sie haben ‚das Haus abgefackelt’!“ Sandori erwiderte jedoch fies grinsend: „Nein, wirklich! Die haben sich so in Rage geredet, da ist ne Kerze umgekippt und da hat’s gebrannt!“ „Sandori, das reicht jetzt aber!“, herrschte Toeka sie verlegen an. „Wir müssen echt öfter telefonieren, ich bekomme ja gar nichts mit! Du zum Beispiel Sann, wie läufts mir Horo²!“ Sandori lief bis zum Haaransatz rot an. „Nichts was soll denn da sein?“, fragte sie scheinheilig. Eine Kellnerin kam an ihrem Tisch vorbei und Run fragte rasch ob sie nicht zahlen konnten. „Bevor hier noch anderes zu Tage kommt!“ sagte sie in die Runde und alle nickten. „Ich habe Taro schon viel zu lange bei den Jungs gelassen. Die verderben mir ihn noch völlig!“, meinte Anna. Doch die Kellnerin stutze. „Jane-san, was machst du denn hier, wolltest du nicht zu deiner Tochter? Du bist doch eben erst...“ Fragend musterte sie Toeka, die eine völlig andere Richtung schaute. Dann blickte Toki ihr mit ihren leuchtend rot-braunen Augen direkt ins Gesicht, und die Frau wich zurück. „Bitte was?“, fragte Toeka verwirrt. Die Kellnerin stammelte nur: „Entschuldigen sie, ich muss sie wohl verwechselt haben!“ rasch ging sie zurück zur Theke. Danach kam eine ihrer Kolleginnen und kassierte. Aber Toeka lies ihr Kommentar keine Ruhe. „Verwechselt?“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Schluss für heute! Ich muss zusehen, dass ich mit den Kapitel schneller voran komme! Das erste ist für mich immer das schwerste! Aber ab dem 2 weiß ich ungefähr was ich mir so aus den Fingern saugen will!! Lasst euch überraschen, der Titel steht jedenfalls schon fest und ist Programm: Wiedersehen! Bis dann! Eure Faenya PS: Zu Run und Kyle meine Liebe White_cat Sorry das wollte ich so nicht nur vor lauter Pairings hab ich den Überblick verloren. Nein Run hat nix mit Seaths Bruder. Wollt ich zuerst so schreiben aber 1. find ich Run und Ly Pai Long sind zwar Schuttgeist und Daoistin, aber die gehören untrennbar zusammen so wie Faust und Eliza! (hatte ich total verpeilt) 2. Kommt Kyle nicht mehr wirklich vor nur so am Rande! (Die Autorin hat sich mit ihren eigenen Pairings verwirrt) Na toll~!^^° HEL Kapitel 2: Wiedersehen ---------------------- Hallo ihr lieben ich begrüße euch zu einem neuen und etwas längeren Kapitel *stolz ist* Ich bin wieder über die 3000 Wörter Juhu! Neu dabei begrüße ich deathdealer und Nikira! Sorry das ich euch nicht schon fürs letzte Kap -Hallo! Und Danke- gesagt habe aber als eure Kommis eintrafen wartete das Kap schon auf freischaltung! Also hier *Kissen zu wirft* Da habt ihr sie! Hallo auch meinen anderen Lesern schön euch wieder zu sehen! *in die Runde schaut* Hey Run-chan, hey white_cat, scharfsinnig wie immer ihr beiden. Natürlich müssen Ren und Taeko jetzt endlich auf einander treffen sonst wird’s ja langweilig! *Cerkario anschaut* Ich hoffe du kommst auch endlich mal wieder auf deine Kosten. Hallo Kone schön dich wieder zu sehen! Wie geht’s denn so? Da fehlt doch eine! Angel ähm,... Lovely_Julia, wo bist du? Gerade du müsstest mir nach diesem Kap eigentlich wieder eine Kopfnuss geben! Aber Emy-chans Version von ‚Wiedersehen’ hätte dich echt auf die Palme gebracht! Schade, ich kann nicht auf dich warten, die anderen wollen lesen( hoffe ich jedenfalls)! Also, viel Spaß! ___________________________________________________________________________ „So wurde Dobbie Village gegründet! Habt ihr noch irgendwelche Fragen?“, fragte Toeka in ihre Klasse. „Sensei, wann kommen wir zum Schamanen Krieg?“ Im Klassenzimmer wurde es schlagartig ruhig. Dort wo kurz zuvor noch die Stimmen der ersten Klasse herum murmelten herrschte nun gespannte Stille. Die Lehrerin senkte den Kopf. „Zunächst werden wir nun die Schamanen Könige durch gehen. Dann werden wir die Taten von Asakura Hao kennen lernen und die Ereignisse im letzen Schamanenkampf. Wir gehen Chronologisch vor. Der Schamanen Krieg nehmt ihr erst im vierten Schuljahr durch, bis dahin habt ihr noch Zeit.“, antwortete sie. „Aber Sensei! Wir sind hier doch im ehemaligen Hauptquartier des Quintem Zirkels. Ich würde gerne wissen wie es dazu kam. Es steht noch nichts davon in den Aufzeichnungen! Was ist hier vor fünf Jahren geschehen?“ Der Schüler ließ nicht locker. „Das besprechen wir ein anderes Mal. Die Stunde ist vorbei. Bis zu nächsten Stunde möchte ich, dass ihr Dobbie Villages Entstehung noch einmal durch geht. Die jährlichen Prüfungen stehen vor der Tür, also streng euch an.“ Grummelnd begaben sich die Schüler aus dem Raum. An ihrem Pult ließ Toki sich in den Stuhl fallen. °In jedem Jahrgang die selbe Frage! Meine Güte, dieses Thema scheint die Schüler ja wirklich zu fesseln.° Immer wieder wurde sie an die schrecklichen Ereignisse erinnert, die fünf Jahre zuvor geschehen waren. Diese Schule stellte ein Mahnmal da. Eine Warnung für künftige Generationen. Derartiges sollte nicht noch einmal geschehen. Toeka nahm sich vor ihren Schülern in der nächsten Stunde einen kleinen Einblick in die nicht allzu weit zurückliegende Vergangenheit zu geben. Die Koreanerin verließ ihren Raum und ging hinaus ins Freie. Dort standen die Schüler auf der Ebene verteilt und hörten Sandori zu. Lange beobachtete Toeka ihre Schwester, wie sie mit ihren Schülern die Oversouls durchnahm. Fadia schwebte neben ihr, so konnte Sann die Geistform und ähnliches einfacher erklären. Auch Sandoris Unterricht war schon beendet, doch die junge Lehrerin war dafür bekannt, dass sie ihren Unterricht gelegentlich überzog. Aber die Schüler blieben gerne freiwillig etwas länger was ziemlich ungewöhnlich war und wohl an dem geringen Altersunterschied zwischen Schülern und Lehrerin lag. Toeka ging weiter und erkannte einige Meter entfernt etwas, was sie nie für möglich gehalten hätte. Ren stand wieder am Grabmal. „Ich hatte gedacht du wärst wieder abgereist!“ Ren regte sich nicht. „Überraschung!“, meint er nur trocken. Das genügte Toki bei weitem nicht also fragte sie: „Was machst du hier?“ Der Chinese richtete seinen Blick auf sie. „Na, hast du dich wieder beruhigt!“ „Was machst du hier?“ wiederholte Toki. „Ich bin in einer Wohnung in Mervan untergekommen. Hab mich hier ein bisschen umgesehen. Nette Unterrichtsmethoden!“ Er zeigte zu der Ebene, wo Sandori mit einem ihrer Schüler kämpfte. „Fadia, Geistform, in den Bogen!“ „Jjin, in das Baton!“ Sandori nickte ihrem Schüler anerkennend zu. „Das Oversoul konntest du erschaffen, nun zeig mir wie du damit umgehst!“ Sann schoss einige Pfeile ab die leuchtend auf den Schüler niederprasselten. Mit kreisenden Bewegungen parierte er den Angriff und konterte indem er auf sie zu lief und mit Schlägen bedrängte. Er war schnell. Den Pfeilen die ihm auf seinem Weg entgegen kamen wich er rasch aus. „Du verringerst die Distanz. Gut!“ Der Schüler glaubte seinen Sieg schon sicher als er mit dem Baton nach ihr schlug. Seinen Angriff blockte Sandori mit ihrem Bogen, doch der wurde ihr aus der Hand geschlagen. „Fadia, Wechsel!“, rief die junge Frau, trat mit dem Fuß nach dem Baton, fegte ihrem Schüler die Beine weg. „Wir haben beide keinen Oversoul mehr, der Kampf ist beendet! Ich habe ein unentschieden herausgeholt!“, grinste der Schüler doch Sandori machte ihm einen Strich durch die Rechnung. „Du irrst dich.“ Sie zog einen Pfeil hervor kniete sich zu ihm hinab und hielt den leuchtenden Oversoul an seine Kehle. „Mediumswechsel, das nehmt ihr erst nächstes Jahr durch. Aber es war ein guter Kampf, du hast bestanden!“ Sie erhob sich und half ihrem Schüler auf, dieser verneigte sich vor ihr und ging zurück zu den anderen Prüflingen die ihm anerkennend auf die Schulter klopften. „Der nächste.“ Ein Mädchen trat hervor. Sie hatte feuerrote Haare und spielte mit einem Fächer in ihrer Hand. Auf ihrer Schulter saß ein schwarzer Rabe. Sandori nickte. „Dann mal los!“ „Blackfeather Geistform, In den Fächer!“, rief die Schülerin. --- Ren sah dem Schauspiel interessiert zu. Doch Toeka brodelte innerlich. „Warum bist du hier. Du tauchst doch sonst nur einmal im Jahr auf, warum bist du nun zum zweiten Mal in einer Woche hier?“ „Run war nicht da, ich warte auf sie.“ Immer noch hatte Toeka keine Antwort von ihm erhalten. Sein Blick wanderte wieder zu dem Grabmal. „Ich kann einfach nicht glaube, das sie tot ist!“, murmelte Ren geistesabwesend. Das machte Toeka hellhörig. „Auch nach all dem was ich mit meinen eigenen Augen gesehen habe kann ich es nicht glauben.“ Toki nickte. „Wunder dich nicht, aber mir geht es genau so!“ Sie dachte an die Verwechslung in diesem Café. „In Mervan, da hat mich so eine Kellnerin mit einer ihrer Kolleginnen verwechselt. Im ersten Moment dachte ich, sie hätte Taeko gemeint.“, gestand sie. „Ich hab neulich geglaubt ihre Stimme zu hören.“ Ren schüttelte den Kopf und in seiner Maske aus Kälte und Abstand bildete sich ein kleiner Riss als er das sagte. Nach einer Minute des Schweigens fragte Toki zaghaft: „Du hast sie wirklich geliebt oder?“ „Mir wurde beigebracht, dass Menschen widerliche Kreaturen sind. Da sie nichts wert sind. Ich wurde gedrillt zu morden, zu töten. Alles was ich konnte war angreifen und zerstören. Damals hat Yo mich eines besseren belehrt. Er hatte mich besiegt und ich habe an meinen Prinzipien gezweifelt. Als wir uns dann im entscheidenden Schamanenkampf um die Krone gegenüber traten war ich entschlossen zu siegen und habe wieder versagt. Und wieder habe ich an mir selbst gezweifelt. Ich habe mich verändert, als ich Yo und die anderen kennen gelernt habe und ich habe mich wieder verändert als ich auf Taeko traf... Sie hat mir viel bedeutet! Aber ich habe es ihr nie gesagt, und das ist wohl eines der Dinge, die ich mir nie verzeihen werde! Genau so wie die Tatsache, das ich ihr nicht helfen konnte, das was du mir heute noch vorwirfst!“ Er sagte es ohne jegliches Gefühl in der Stimme. Doch seine Augen verrieten das es nicht spurlos an ihm vorbei ging. Toeka war überrascht über das was er sagte. „Du hast meine Frage nicht beantwortet. Hast du sie geliebt?“ Der Chinese schloss kurz die Augen, dann kehrte die Abgewandtheit zurück und sein Blick war wieder kalt und gefühllos. „Ich gehe jetzt! Sag Run, dass ich da war! Und das ich mit ihr reden muss!“ So ging er wie üblich. Als Toeka sich umdrehte und rief: „Aber, wie soll sie dich erreichten?“, war er schon längst verschwunden. „Phe, Idiot!“ Kopfschüttelnd dachte sie über seine Worte nach. Mit dem Motorrad fuhr Ren zurück nach Mervan. Er kam an den kleineren Ortschaften vorbei, die nahe beim Internatsgebäude lagen. An seinem Ziel angekommen stieg er ab. Einige Tage zuvor hatte er ein Café entdeckt. Fürs Frühstück war es schon zu spät, er hatte sowieso keinen Hunger. °Ein Glas Milch wäre jetzt wirklich nicht schlecht.° Genervt bemerkte er, dass es sein Bike nirgendwo in der Nähe abstellen konnte. So fuhr er einige Straßen weiter und ging den Rest zu Fuß. „Meister Ren! Dieses Gefährt werde ich nie verstehen!“ Bason erschien und fasste sich an den Kopf. Für einen so alten Chinesischen Krieger musste das Motorrad wahrlich ein Gerät des Teufels sein. --- „Puh, kurz Mittagspause, ich kann nicht mehr!“ Amaya ließ sich auf einem Stuhl in der Küche fallen. „Mach ruhig, der Ansturm hat sich ja gelegt! Ich schaff das erstmal allein. Du hast wahrscheinlich wieder die ganze Nacht kein Auge zu gemacht hab ich recht?“ fragte Lee. Die Tür schelle klingelte. „Ich mach das schon.“, meinte die Kollegin freundlich. „Lee, weißt du wo Rin ist?“ Die Frau drehte sich zu Amy um. „Ich glaube sie ist im Hof und spielt.“ Die Blauhaarige ging zum Hinterausgang und spähte hindurch. Ihre Tochter saß auf dem Boden und zeichnete Striche in den Sand. „Nari, mach dich nicht zu schmutzig ja!“ Die Kleine nickte, spang auf und rannte umher. „Lauf nicht zu weit weg!“ Amaya schaute sich noch einmal um und ging zurück in die Küche. Dort nahm sie sich eine Flasche Milch aus dem Kühlschrank und goss sich ein. --- Ren ging die Straße entlang zu dem Café Bason schwebte neben ihm her. Aus einer Seitengasse hörte er eine Frau rufen: „Lauf nicht zu weit weg!“ „Meister, habt ihr das gehört?“ Der Chinese blieb stehen. Er vernahm aus der Gasse Schritte und ein Kichern. Plötzlich flog ein kleiner Stein aus dem Dunkeln direkt auf Ren zu. „Was soll das?“, fragte er genervt in die Gasse hinein. Seine Stimme hallte an den Wänden wieder, die nun rechts und links an ihm hinauf ragten. Wieder hörte er ein Kichern und ein weiterer Stein flog in seine Richtung. Ren folgte der Stimme in die Gasse. „Meister, er könnte eine Falle sein!“ „Damit werde ich schon fertig Bason!“, erwiderte Ren leicht beleidigt. Schritt für Schritt näherte er sich dem Kichern und fand sich in einem Innenhof wieder. „Hihi, der große Mann sie lustig aus in diesem Kostüm, wie ein alter Krieger!“ Dich Stimme kam aus einer der hinteren Ecken. „Komm raus!“, rief Ren, doch schon sah er eine Bewegung und hörte, wie eine Tür ins schloss. Resignierend ging er zurück zur Hauptstraße. Einige Häuserblocks weiter kam das Café in Sicht. --- „Rin was hast du da draußen schon wieder gemacht?“ fragte Amaya ihre Tochter die gerade mit Schwung auf den Stuhl hüpfte. „Nichts, da war bloß so ein Mann in einem komischen Kostüm.“, antwortete das kleine Mädchen griff mit beiden Händen das Glas Milch ihrer Mutter und trank es in einem Zug aus. „Hey!“ Amy stemmte ihre Hände in die Hüften, „Das war meins!“ Aber die Blauhaarige sah ihre Tochter trotzdem lächelnd an „Du bist ganz schön dreist, weist du das!“ und zerwuschelte ihre Haare. „Lass das!“, meckerte die Vierjährige und strich sich die Haare glatt. Einige Minuten später kam Lee in die Küche gestürmt. „Du Jane-san! Ähm da draußen ist jemand, der möchte ein Glas Milch.“ Amaya hob ihre Tochter hoch und setzte sich auf den Stuhl und platzierte Rin auf ihrem Schoß. „Der Chef sagt immer wir führen keine Milch, was meinst du warum ich immer ein paar Flaschen hier für mich unterbringe. Sag ihm wir haben keine!“, antwortete Amy Schultern zuckend. „Der sieht aber ziemlich bedrohlich aus, für meinen Geschmack! Ich gebe ihm ein Glas Milch das Geld kannst du dir ja aus der Kasse nehmen!“ --- Ren saß ungeduldig an einem Tisch am Fenster zur Straße. „Wie lange braucht man denn bitteschön um ein Glas Milch einzuschütten.“ In dem Café herrschte gähnende Leere. Was für ein Gegensatz zum Wochenende wo er gesehen hat, wie sich die Schüler des Internats regelrecht um die Plätze schlugen. Er stand auf und ging zur Küchentür. Durch das kleine Fenster blickte er herein und sah die Kellnerin, die ihn eben bedient hatte. „Bitte Jane-san!“ „Nein!“ hörte Ren eine ihm bekannte Stimme rufen. „Sag ihm, dass wir keine Milch haben!“ Die Kellnerin ging zurück ins Café, aber dort fand sie niemanden mehr vor. Nur noch die Schelle zeigte, dass soeben jemand gegangen war. „Na toll Jane, du hast gerade einen Kunden verjagt!“ Draußen ging Ren einige Schritte. Er war verwirrt. Das konnte einfach nicht wahr sein. „Das ist unmöglich!“ Er drückte sich an die Hauswand. °Der Innenhof!°, durchfuhr es ihn und er rannte zurück, dorthin wo er das Kichern vernommen hatte. Vielleicht würde er dort eine Antwort finden. --- Kaum hatte sich die Mittagsflaute gelegt stürmten schon wieder die Kunden auf das Café ein. „Rin, nein, bleib in der Küche!“ rief Amy ihrer Tochter zu während sie die Tablettes zu den jeweiligen Tischen brachte. „Hi! Amy!“ Die angesprochene fuhr erschrocken herum. „Was machst du denn hier Gem?“, fragte sie entgeistert . „Ich komm gerade vom Labor, Makoto hat wieder mal fast alles in die Luft gejagt. Ich bin froh, dass er das nicht zu Hause macht!“ Gem sah Rin hinter der Küchentür hervor spähen und winkte ihr. „Du Gem ich hab keine Zeit, du siehst ja, hier ist der Teufel los!“ Die Amerikanerin nickte verständnisvoll. „Honey, ich bin auch nicht hier um dich bei der Arbeit zu stören, ich wollte nur Rin mitnehmen. Dann ist sie dir , wie sagt man hier, ... vor den Füßen weg!“ Erleichtert rief die Blauhaarige Rin zu sich. „Hey meine Süße, Gem nimmt dich mit nach Hause in Ordnung?“ Eine Antwort konnte sie nicht erwarten, denn die Vier-jährige kam sofort aus der Küche gestürmt. „Grandma!“ Gem nah das Mädchen auf den Arm. „Wir sehn uns dann heute Nachmittag!“ Zum Abschied lies sie die Kleine noch mal winken und trat aus der Tür. „Danke!“, rief Amy ihr noch hinter her, doch da liefen sie schon am Fenster vorbei. Der Nachmittag kam und somit auch der Feierabend für Amaya. „Ich geh dann! Ayako ist schon da!“, verabschiedete sie sich und trat den Heimweg an. Sie zog die Tür hinter sich zu und betrat den dunklen Innenhof. „Ich hasse es hier lang zu gehen!“, murmelte sie abwesend. Amy hatte das ungute Gefühl beobachtet zu werden. Sie beschleunigte ihre Schritte und war schon bald an der hellen Straße angekommen. Auf dem Bürgersteig drängte sie sich durch die Menschenmassen bis sie schließlich ihr Haus erreichte. Als sie die Haustür aufschließen wollte spürte sie deutlich einen Blick im Nacken. „Lange nicht gesehen!“, hörte sie eine Stimme hinter sich, die ihr aus welchen Gründen auch immer bekannt vorkam. Sie drehte sich nicht um antwortete auch nicht. Amy öffnete die Tür und trat ein. Doch dann sagte der Fremde etwas das sie zögern lies die Tür hinter sich zu schließen. „Fünf Jahre!“ Amaya drehte sich um. °Was?° Ihr Entsetzten schien ihr ins Gesicht geschrieben zu sein, denn der Fremde meinte: „Schau nicht so als wärst du überrascht.“ Amy sah sich den Mann mit der Sonnenbrille genau an. Sie kannte ihn, dem war sie sich bewusst. Der Fremde nahm seine Sonnenbrille ab und sah ihr in die Augen. Die junge Frau erschrak. °Diese Augen!° Amy wurde schwindelig. Die dunklen violetten Haare, die gelben Augen. Alles an ihm erinnerte sie an Rin. Um sie herum drehte es sich, vor ihren Augen rasten Bilder an ihr vorbei. Bilder von einer Stadt, viele Leute um sie herum. Ein Kuss, ein Abend am Lagerfeuer. Eine Höhle, dieser Mann nur jünger. Ein Bild zeigte sich ihr, wie der Junge bewusstlos vor ihr lag, an ihren Händen klebte sein Blut. Immer noch benommen, tat sie einen Schritt zurück. --- Ren sah Taeko entsetzt an. °Was ist denn?°, fragte er sich als er sah, wie sie geistesabwesend auf ihrer Hände starrte sie aneinander rieb als wolle sie etwas los werden. Dann fasste sie sich an den Kopf und sackte zu Boden. Ihr ganzer Körper zitterte. „Das soll aufhören!“, schrie sie. Der Chinese trat einen Schritt auf sie zu und sah den letzten Hinweis, der ihm bestätigte, dass dort Taeko vor ihm kniete. An ihrem Handgelenk konnte er deutlich die Tätowierung erkennen, die auch Toeka und Sandori trugen. Ren beugte sich zu ihr hinunter. Streckte den Arm aus um sie festzuhalten. Es schien als hätte sie einen Anfall, der sich nun aber langsam abschwächte. „Wer bin ich? Wer sind sie?“ Seine Hand zuckte zurück. „Was?“, fragte er verwirrt. „Wer zum Teufel bin ich?“ „Taeko, ich bin es! Ren! Es ist alles OK! Was ist mit dir passiert?“ Ren wusste nicht wie er reagieren sollte. „Woher weiß ich, dass ich dir trauen kann?“, fragte sie weiter. „Wo wohnst du, ich bring dich nach oben!“, war Rens Antwort und half ihr hoch, die Bitterkeit in seiner Stimme war nicht zuüberhören. Misstrauisch, musterte die junge Frau den Chinesen. „Ich kenne dich, ich weiß, ich kenne dich, aber... beweis mir, das ich wirklich diese Taeko bin, von der du sprichst.“ Die beiden gingen die Treppen hoch. Taeko war von diesem ‚Anfall’ geschwächt, konnte aber wieder gerade gehen. Der Chinese überlegte kurz. °Sie kann sich nicht erinnern? Sie hat alles vergessen, ALLES?° „Du trinkst gerne Milch...“ die Frau fiel ihm ins Wort: „Das weiß die halbe Stadt!“ „Auf deinem Handgelenk ist eine Tätowierung eine Blüte mit fünf Blättern und in der Mitte ein Jing-Jang!“ Taeko schüttelte den Kopf. „Das kannst du eben erst gesehen haben. Allmählich nervte ihn das Gespräch. „An deiner rechten Schulter zieht sich eine etwa zehn bis fünfzehn Zentimeter lange Narbe von links oben nach rechts unten über dein Schulterblatt.“ Die Blauhaarige sah ihn fassungslos an. Woher sollte er das wissen! „Hier ist meine Wohnung, ich muss aber noch eine Etage höher!“ „Warum?“ „Komm mit!“ Sie wusste nicht genau wieso sie ihm vertraute. Sie wusste auch nicht ob das richtig war, aber die frappierende Ähnlichkeit mit ihrer Tochter, und ein seltsames Gefühl, das sich nicht beschreiben ließ, veranlassten sie dazu. --- Amaya klopfte an Gems Wohnungstür. „Ich bins!“ Die Tür öffnete sich. Ren stand rechts daneben. Außerhalb von Gems Sichtweite. „Amy, da bist du ja!“ rief Gem, dann trat Ren neben die Blauhaarige. Die Amerikanerin erschrak. „Sorry dear, aber wer ist das?“ Amy zögerte. „Das ist, ...!“ Ren nahm ihr das ab. „Mein Name ist Ren Tao.“ Gem zog die Stirn kraus. „Well, ... come in!“, verfiel die Amerikanerin in ihre Muttersprache. „Darling come over here please! Take the little Lady with you!” Amaya sah sie böse an und zog sie zur Seite. „Ich weiß nicht wie, ich weiß nicht wieso, aber er ist ein Teil meiner Vergangenheit und ich würde ganz gerne mehr darüber erfahren also... könntest du dich bitte 'normal verhalten?“ Ihr Gesichtsausdruck hatte etwas Flehendes. Sie wies Ren an ihr zu folgen und ging ins Wohnzimmer. „Setzen sie sich doch bitte!“, bot Gem ihm einen Stuhl an. Makoto kam ins Zimmer mit Rin auf dem Arm und erschrak. „Ähm, Gem, who’s that guy?“, fragte der Japaner seine Ehefrau mit vorgehaltener Hand ind er Hoffnung, das der Fremde kein Englisch sprach. „Makoto, Gem ich bitte euch! Könnte ihr auch normal reden!“ Amaya zog die Augenbraue hoch. Makoto setzte Rin vorsichtig ab, die direkt zu ihrer Mutter lief. Ren sah das kleine Mädchen entgeistert an. Er war regelrecht erstarrt. „Mummy!“, die Kleine sprang auf Amayas Schoß. „Schau mal, das ist dieser Mann, der hatte noch jemanden bei sich in so nem komischen Kostüm. So eine Rüstung!“ Ren konnte immer noch keinen klaren Gedanken fassen. „Und du fragst mich nach einem Beweis?“ Ein wenig Wut machte sich in ihm breit. Um nicht zu sagen, er schäumte vor Zorn. „Hast du sie dir mal angesehen?“ Amaya ließ das nicht auf sich sitzen. „Schrei mich nicht an!“ Gem und Makoto zogen sich rücksichtsvoll zurück. „Ich hab ein mulmiges Gefühl in der Magengegend!“, wisperte Makoto während sie die Beiden von der Küche aus beobachten. „Was immer er ihr auch erzählt haben mag, er scheint Amy gut zu kennen!“ - „Und das weißt du weil, ...?“ Gem lächelte, „Schau dir die drei doch mal an.“ Die Beiden Streithähne hatten sich mittlerweile beruhigt. „Ich kann es immer noch nicht glauben, das du lebst!“ Er sah ihr direkt in die Augen. „Ich meine, alle denken du bist tot!“ Amaya wusste nicht mehr zu sagen als ein simples „Warum?“ Ren schüttelte den Kopf, "Das erkläre ich dir später!“ –„Ich will es aber jetzt wissen!“ Er sprang auf. „NEIN!“ Dann atmete Ren einmal tief durch. „Lass dir das von deinen Schwestern erklären!“ Amys Gesicht entspannte sich. „Ich habe Schwestern?“ Ren nickte. Einen Augenblick lang überlegte er. „Ich komme morgen vorbei. Dann fahren wir zu ihnen, es ist nicht weit!“ Amaya schaute ihn traurig an. „Das geht nicht! Ich muss morgen arbeiten.“ „Dann lass dich entschuldigen!“ Es wurmte sie tierisch, das er ihr sagte was sie zu tun hätte, aber ihre Neugier war stärker als das sie ihm jetzt widersprechen würde. Amaya setzte Rin in ihrer Wohnung ab und begleitete ihn nach draußen. „ Ich bin gleich wieder da, lass die Wohnung ganz!“ Sie tippte ihrer Tochter auf die Nase und fing mit Ren die Treppen hinunter. Vor dem Haus blieben sie noch einen Moment stehen. „Ich kann mich nicht an viel erinnern, ich sehe nur Bruchstücke. Aber, ich kriege dieses Bild nicht aus meinem Kopf!“ Sie rieb sich wieder die Hände. „Dieses Bild mit deinem Blut an meinen Händen!“ Der Chinese griff ihre Hand und drückte sie. „Mach dir keinen Kopf, das war nicht deine Schuld!“ Ren ließ sie los und entknotete das Band um seinen Hals. Von dem Riemen ließ er zwei Ringe in seine Hand gleiten. Einen davon legte er ihr in die Hand und schloss diese. „Hier, das ist deiner!“, meinte er nur murmelnd und ging um die Ecke. Amaya ließ er verwirrt zurück. Auf dem Dach des gegenüberliegenden Hauses hockte ein Mann der sich seelenruhig ansah, was sich unter ihm abgespielt hatte. „Ah, sie haben sich also wieder gefunden! Interessant! Wollen wir mal sehen, wie sich das weiter entwickelt! Das Spiel beginnt“ Mit einem Satz zurück verschwand er spurlos. ... To be Continued ... ________________________________________________________________________________ Ja, ich höre endlich mal an einer etwas spannenderen Stelle auf. (ein kleines bisschen spannender hoffe ich *Cekario ansieht*) Ich arbeite fieberhaft am nächsten Kap, muss aber auch noch ne Hausarbeit abgeben also könnte das ein wenig dauern! Ich hab ein paar Kaps meiner anderen FF’s hochgeladen da könnt ihr in der Zwischenzeit ’reinschaun wenn ihr Lust habt! *sich verbeugt* Ciao *flausch* eure Faey Kapitel 3: Vergangenheit in Fetzen ---------------------------------- *Jonnny ein Kissen zu wirft* Da hast du!! *grins* Ich persönlich hab nix gegens Spoilern, will ja wissen was ihr so denkt! Ich liiiiieeeebe Spekulationen! ^^ hehe Und white_cat: du bist mal wieder so voreilig und so agressiv! Ich meine ICH überlasse dir Despart gerne, aber du musst dich hinten anstellen, ich glaub Taeko Ren und die anderen haben mit ihm auch noch ein Hühnchen zu rupfen aber sonst, ... er ist dein ^^ (will sonnst noch jemand drauf kloppen?? Immer gerne doch!) Ich kann deine Fragen sogar heute schon fast alle beantworten aber mit Rins Schutzgeist musst du noch warten kommt aber auch noch! Freut mich das ihr alle so gespannt wissen wollt wer der unheimliche Mann ist. *in die Runde schaut* Ich spanne euch noch ne weile auf die Folter und gebe ‚kleine Hinweise’ *mit dem Zaunpfahl winkt* ^^° Es sind drei Personen, aber die dritte wurde eh noch nie namentlich genannt also ist das erstmal wayn! Ach so, Run-chan! Natürlich muss Ren sich zusammen reißen, siehe... heute ganz besonders ^^ *Renchen quäl* hihi Und ich höre gern an solchen stellen auf weil, 1. Ist es ein Tagessprung! 2. Steigt die Spannung, alles klar?!^^ An Alle, ... Jonnny, Nikira Run-chan, white-cat, Cekario (schön das es dir besser gefallen hat!), Kone: noch mal danke für die Kommis! *sich verneig* Freu mich wie bolle wenn dieser Rote Balken erscheint! Sie haben einen Fanfic Kommentar erhalten *rumhüpft* jaaaa~ Und jetzt ist genug gelabert, hier isset das neue Kap! ___________________________________________________________________________ Amaya blinzelte als ein paar Sonnenstrahlen durch ihr Fenster fielen und den Raum erhellten. Sie setzte sich verschlafen auf und warf einen Blick auf den Wecker. „Oh mein Gott, NEIN, schon neun Uhr, ich muss mich fertig machen!“, rief sie gehetzt kramte ihr Kleid und die frisch gewaschene Schürze aus dem Kleider Schrank und rannte ins Bad. Nach immer mit der Bürste durch ihr blaues Haar fahrend, lief sie in die Küche, schüttete sich ein Glas Milch ein trank es gierig aus. Währenddessen kam Rin in den Raum getapst immer noch im Nachthemd, ihren Panda hinter sich her ziehend* und rieb sich müde die Augen. In aller Ruhe ging sie zum Kühlschrank, und nahm die Milchflasche heraus. Dann schob sie einen Stuhl vor die Küchentheke und kletterte darauf und von da aus auf die Arbeitsfläche. Aus dem Obersten Schrank nahm sie ein großes Glas und sprang von der Theke auf den Stuhl und auf den Boden, schob ihn Knarrend an den Tisch und setzte sich darauf. Gemütlich schüttete sie sich die Milch ein und nippte daran. „Was ist denn los? Warum hetzt du so Mummy?“, gähnte die Kleine. „Komm, zieh dich an Nari ich muss zur Arbeit! Warum hat der Wecker denn nicht geklingelt?“, trieb Amy ihre Tochter zur Eile an während sie sich die Schürze umband. „Den hast du doch ausgestellt!“, grummelte Rin und lies sich von ihrer Mutter aus der Wohnung ziehen. Gem war überrascht Amy zu sehen. „Was machst du denn hier! Wollte dich dieser ... junge Mann nicht abholen!“ Langsam dämmerte es Amy. Sie schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. „Das hatte ich total vergessen!“, murmelte sie. „Kann ich Rin denn den ganzen Tag bei euch lassen?“, fragte Amaya zögerlich. „No Sorry Honey!“ Daraufhin senkte die Blauhaarige traurig den Kopf. „Wir werden dich nämlich nicht alleine fahren lassen!“, lächelte Gem freundlich. „Wir haben schon alles eingepackt. Ich würde auch gerne mehr über dich erfahren.“ Amaya war sichtlich erleichtert. „Wir nehmen Rin mit und fahren euch hinterher all right? Und jetzt geh runter und zieh dich um, oder willst du in den Sachen losfahren?“ Die junge Frau sah an sich hinab. „Nein, natürlich nicht!“ Sie drückte Rin der Amerikanerin in die Hand und lief die Treppen hinunter. In Eile lief sie in ihr Zimmer griff eine weite schwarze Hose, ein enges T-shirt und eine etwas wärmere Jacke. Schnell zog sie sich um, nahm aber keine Tasche mit. Ihr Blick fiel auf den Ring, den Ren ihr gegeben hatte bevor er gegangen war. Er lag auf dem Nachtisch neben ihrem Bett. Amaya öffnete den Verschluss ihrer Kette mit dem Schmetterlingsanhänger und fädelte den Ring darauf. „Ich würde zu gerne wissen wo es überhaupt hin geht!“ murmelte Amy, als sie die Treppen zu Gem und Makoto hoch ging. Vor dem Haus hörte sie Motorengeräusche und sah aus dem Fenster. „Ein Motorrad!?“, fragte Makoto misstrauisch. Amayas Augen glitzerten leicht als sie die schwarze Maschine sah. Sie nahm Rin und ging langsam aber aufgeregt die Treppen runter und nach draußen. „Wie denkst du denn, dass ich Rin mitnehme? Zu dritt passen wir da ganz bestimmt nicht drauf!“, begrüßte sie Ren. „Du wolltest sie mitnehmen!?“, entgegnete er. Makoto trat vor und musterte Ren von oben bis unten. „Das haben wir schon geregelt, wir fahren euch mit dem Auto hinterher.“ Der Chinese stimmte zu und warf Taeko eine Sonnenbrille zu. Makoto war noch nicht zufrieden: „Können sie überhaupt dieses Ding dort fahren? Haben sie einen Führerschein?“ Ren nickte nur knapp und startete den Motor. „Komm schon, oder willst du hier Wurzeln schlagen?“, fragte er und bat Taeko aufzusitzen. Es war ein seltsam vertrautes Gefühl das Motorrad zwischen den Beinen zu haben. Gem Makoto und Rin stiegen ins Auto und drängten darauf loszufahren. Mit einem Mal gab Ren Gas und Taeko fiel beinahe hinten weg und krallte sich im letzten Moment in Rens Jacke fest. °Aber irgendwas stimmt nicht!°, grübelte die Blauhaarige. °Oh man, wenn das so weiter geht landen wir gleich im Graben.°, dachte Ren als er Taekos Arme an seinem Rücken spürte. Etwas verkrampft saßen die beiden auf dem Bike. Taeko hatte wie Ren die Sonnenbrille aufgesetzt und ließ sich den Wind durchs offene Haar wehen. Irgendwann lehnte sie den Kopf an seinen Rücken und drückte sich etwas näher an den Fahrer. Dieser kochte innerlich konzentrierte sich aber aufs fahren, aber Taeko gab es ein ungewohnt angenehmes Gefühl. Nach etwa einer halben Stunde Fahrt rief Taeko im zu: „Wie weit ist es noch?“ Sie sah, wie kleinere Städte an ihnen vorbei zogen. „Zu Fuß ist es ein Marsch von ein zweieinhalb Tagen! Das dauert noch!“, antwortete Ren lautstark, doch offensichtlich nicht laut genug, den Taeko fragte, „WAS?“ Ren drehte sich halb zu ihr um und versuchte tunlichst die Straße nicht aus dem Blickfeld zu verlieren! „Es dauert noch ne Weile!“, rief er nun lauter und sie zeigte ihm mit einem Nicken, das sie verstanden hatte. Taeko warf einen Blick nach hinten wobei ihrer Haare ihr ein wenig die Sicht nahmen und winkte Rin zu, die Zwischen Gem und Makoto vorne im Auto auf dem Kindersitz hockte. Ihre Tochter winkte ihr grinsend zurück. Ren schaute ebenfalls zurück und sah die Kleine. Völlig in Gedanken schüttelte er den Kopf. „HEY!“, schrie Taeko ihn an. „Schau nach vorne!“ Das Motorrad schlingerte. „Fahr mein Bike nicht in den Graben!“ Ren warf seinen Blick reflexartig wieder auf die Straße, doch er erinnerte sich an ihrer Worte. „Was hast du gesagt?“, fragte er sie, doch als er sich zu ihr drehen wollte schlug sie auf seine Schulter, „Du sollst nach vorne gucken!“ „Nein, danach!“ Aber Taeko antwortete nicht. Noch einmal eine halbe Stunde verging bis die beiden Fahrzeuge hielten. „Wo lang nun?“, fragte Makoto aus dem geöffneten Fenster heraus. „Da ist es schon wir sind gleich da! Den Rest gehen wir zu Fuß!“ Taeko sah sich nachdenklich um, hier war doch nichts, nur Nebelschwaden, doch zwischen dem Dunst erkannte sie allmählich die Umrisse einer Burg. Der Blauhaarigen kroch eine Gänsehaut den Körper hoch, was nicht nur an dem Wind lag, der um sie herum pfiff und ihrer Haare in alle Richtungen wehen ließ. Sie öffnete die Jacke, nahm ihren langen Haarschopf, steckte ihn in den Kragen und zog den Reisverschluss wieder bis ans Kinn. Als die drei aus dem Auto stiegen rannte Rin auf ihre Mutter zu, die sie an die Hand nahm. „Wo sind wir hier?“, warf sie die Frage in die Runde und Gem erwiderte: „Das ist diese Privatschule habe ich Recht?“ Ren gab ein undefinierbares Grummeln von sich, was wohl so etwas wie -Ja- bedeuten sollte. Sie gingen den schmalen Weg entlang, der auf eine große weitläufige Ebene führte. Auf einem großen Hügel ragte die Burg empor. So etwas hatten Gem und Makoto noch nicht gesehen, jedenfalls nicht in Japan. Was machte eine Burg im englischen Stil mitten im Land der aufgehenden Sonne? Aber Taekos Erstaunen zog sich nicht ausschließlich daraus. Etwas anderes verblüffte sie. Sie war der Meinung diesen Anblick schon einmal genossen zu haben, jedoch nicht aus dieser Perspektive. Über ihre Ahnungen schwieg sie jedoch eisern während Ren die vier die steinerne Treppe hinauf in die Burg führte. „Sagt, wie spät ist es?“ fragte er Gem, die zufällig eine Uhr trug. „Kurz vor elf, wieso?“ Der Chinese überlegte einen Moment. „Sie haben bestimmt noch Unterricht!“, murmelte er mehr zu sich selbst als zu den anderen. „Mummy, ich hab ein ganz tolles Kribbeln auf der Haut! Das ist voll witzig!“, flüsterte Rin aufgeregt. Taeko teilte dieses Gefühl, doch fand sie es weniger spannend als Furcht einflößend. Lag es an der kindlichen Naivität, das Rin keinerlei Unwohlsein verspürte, oder war da etwas, das Rin wusste oder eben nicht wusste? Jedes andere Kind hätte im Schatten dieses monströsen Schlosses und noch dazu im Nebel Rotz und Wasser geheult. Warum blieb ihre Tochter so ruhig? „Ob Taekos Tätowierung den Eingang wohl auch öffnet?“ fragte sich Ren laut. „Was murmelst du da vor dich hin?“ meckerte Taeko. „Ich denke nach!“ giftete er zurück und die Blauhaarige fuhr ihn an: „Dann denk schneller!“ Gem grinste verschmitzt. Was sich neckt, ... „Wir gehen hoch ins Schloss!“, stimmte er schließlich an und zog Taeko samt Rin hinter sich her. „Wohin auch sonst!“, meinte die Kleine in ein Lächeln hinein. Gemessenen Schrittes folgten dann Makoto und Gem. An einem riesigen Holzportal machte die Gruppe halt. Ren sah daneben zwei Geisterwachen stehen. Zunächst zuckte Taeko bei deren Anblick. „Was hast du?“ Ren stieß sie an und sie zeigte in die Richtung. „Kannst du sie sehen?“ fragte er. Darauf nickte sie nur ließ sich aber nicht anmerken, das sie diese Figuren reichlich suspekt fand. Die Vier-Jährige an ihrer Hand musterte die Wachen von oben bis unten. Das zeigte Ren, das auch sie die Geister sah. „Das ist ja schon mal etwas. Wenigstens das hast du nicht verdrängt!“ Er wand sich an die Wachen. „Tao Ren, ich möchte zu meiner Schwester!“ Eine der Wachen verschwand in die Burg, durchschwebte die Wand. Der andere wartete die Rückkehr des Boten ab. „Mit wem reden sie denn?“, fragte Makoto. Gem stand wie versteinert da. „Was, war das???“, fragte sie und löste ihre Erstarrung ansatzweise auf. „Du hast sie auch gesehen?“, fragte Taeko interessiert. „Sie habe sie gesehen?“, wollte auch Ren wissen. Makoto schaute zwischen ihnen allen hin und her. „WAS? WAS HABT IHR GESEHEN?“ „Geister! Das war ein Geisterbote, der kommt gleich zurück!“, warnte Ren kurz bevor der Geist seinen Kopf durch die Tür steckte und ihnen erlaubte einzutreten. Gem schrak wieder zusammen, Taeko hatte sich unerklärlicherweise daran gewöhnt. „Geister? Wie bitte? Und du ihr könnt sie sehen?“ fragte Makoto ungläubig. Er hatte das Gefühl das alle um ihn rum den Verstand verloren oder er selbst. „Da warten heute ja noch einige Überraschungen auf mich hab ich Recht?“, warf Taeko ein. Ren grinste, es war das erste Mal, so glaubte sie jedenfalls, dass sie ihn grinsen sah. In der Halle kam ihnen eine junge Frau mit grünen Haaren entgegen. Ihr folgte ein großer Mann mit schwarzen Haaren dessen Hautfarbe von einem ungesund wirkenden grau geprägt wurde. „Ren, was machst du denn hier! Und wen hast du, ... Bei allen Geistern!“ Sie schlug sich die Hand vor den Mund. „Tae..., Taeko?“ Die Blauhaarige wollte Lächeln, doch wieder durchzucken sie ein Anfall. Die Bilder, sie wurden immer detaillierter und klarer. Die Frau im Chinesischen Kleid war zu sehen, sie hielt gelbe Papierstreifen in der Hand. Hinter ihr stand dieser große Mann Ein Bild wie sie von ihr umamt wurde, in einem anderen erhielt sie von ihr eine Ohrfeige. Sie pendelte mit einem Lederband und Ringen vor ihrem Gesicht herum. Und letztendlich blieb Taekos inneres Auge vor einem Bild in der Wüste stehen. Wie ein Film lief es vor ihr ab. Dort standen Ren und diese Frau. Sie redeten, aber nicht auf Japanisch. Dann ging Ren davon, und sie hörte nur wie die Grünhaarige ihm nachrief: „DANN ERZÄHL IHR VERDAMMT NOCHMAL DAVON!!! UND VERGISS DIESE AUSREDE, DIE ZIEHT LÄNGST NICHT MEHR!" schrie sie nun wieder auf Chinesisch. Taeko fühlte, die sie von Ren an den Schultern gepackt wurde. Auch Gem fragte besorgt: „Amy! Was ist los? Hast du das öfter?“, als sie ihr kreidebleiches Gesicht sah. Taeko stand weiter hin aufrecht. „Es war nicht so schlimm wie beim letzten Mal! Aber Gewöhnen will ich mich nicht daran!“ Run sah ihren Bruder fassungslos an. „Ren! Was...was soll das, was ist hier los?“ „Was für eine Begrüßung!“, murmelte er und stütze Taeko in dem er seinen Arm um ihrer Hüfte schlang. „Geht’s wieder?“ Gem trat einen Schritt von ihr zurück. „Ren, das musst du mir aber erklären wer ist das?“, bohrte Run weiter. Taeko schrak zurück. War sie etwa nicht die, für die Rens sie gehalten hatte? Aber woher kamen dann die Erinnerungsfetzen? „Sie lebt!“, antwortete Ren seiner Schwester. „Taeko lebt, und sie steht hier vor dir!“ Run musterte die Blauhaarige von allen Seiten. Ihr Temperament hatte sich mittlerweile gelegt. Der Blick der Chinesin fiel auf die Kette an der ein Schmetterling hang, schweifte dann zu ihrer Hand. Auf dem Gelenkt prangte die Tätowierung. „Sie ist es!“ Run stiegen die Tränen in die Augen. „Du bist es wirklich!“ Run zog die Blauhaarige zu sich und drückte sie. „Aber wie?... Egal wir müssen zu Toki... und zu Sann, sie werden in die Luft springen vor Freude Fadia und Kizu werden auch ausflippen. Und Anna erst!“ Die Chinesin packte Taeko und zerrte sie hinter sich her. Von Freude geblendet, bemerkte sie nicht die Vierjährige, die hinter ihrer Mutter hervor trat und mitgeschleift wurde. „Warte Run, nicht so schnell!“ rief Ren ihr hinterher und hob das kleine Mädchen auf, das bei der Hetzerei gestolpert war. Taeko musste bei dem Anblick grinsen und Run erhielt einen weiteren Schock für diesen Tag. Ihre Augen funkelten freudig, als sie Ren sah, mit Rin auf dem Arm. „Ihr habt mir einiges zu erklären!“ Sie sah Ren direkt in die Augen. „Einiges!“, wiederholte sie mit Nachdruck, konnte ihre Freude aber nicht verbergen. „Kommt mit wir gehen in meine Wohnung.“ Sei wand sich an den Mann neben ihr. „Pai Long Es tut mir Leid das ich dich fast schon als Bote benutze, verzeih! Geh doch bitte und sag Toki, das sie in nach Hause kommen sollen, ach ja und schick einen Geisterboten zu Anna! Bei Sandori kommen wir selber vorbei! Ich danke dir!“ Pai Long nickte gehorsam und machte verschwand in den Gängen der alten Burg. „Kommt mit, ihr habt viel zu erzählen!“ Ren wunderte sich über den Zugang von der Burg in die Unterstadt. In den Kellergewölben befand sich ein ebenso bewachter Eingang, wie das Haupttor. Als sie in die verlorene Stadt eintraten staunten alle nicht schlecht. Auch Ren war ein weiteres Mal von der Leuchtenden Stadt fasziniert. Taeko kam es seltsam vor, dass sie mit diesem Ort nicht das Geringste verbannt, obwohl sie ihn wunderschön fand. „Du warst noch nie hier!“, beantwortete Ren ihre fragenden Blicke. °Kann er etwa Gedanken lesen?° überlegte sie. °Oder kennt er mich einfach so gut?° Sie gingen einen Umweg zu Runs Haus, am Kampf-Übungsplatz vorbei. Sandori kämpfte gerade wieder Mal mit einer Schülerin. Sie lies ihren Bogen sinken, als sie die Gruppe sich nähern sah. „Warte einen Moment! Bitte, wir führen es jeden Augenblick weiter.“, vertröstete sie das rothaarige Mädchen mit dem Raben auf der Schulter und rannte fröhlich den Geschwistern entgegen. „Ren! Was machst du denn hier!“ Sie stockte. Je näher sie ihnen kam, desto langsamer wurden ihre Schritte. Erschrocken lies sie ihre Waffe fallen. „Ren das ist ein ganz makaberer Scherz! Das ist nicht lustig, ich kann darüber nicht lachen!“ Fadia war hinter ihr erschienen und keifte Ren und Run an. Sandori rann eine Träne die Wange hinab. „Ich scheine ja eine sehr deprimierende Wirkung auf alle hier zu haben!“, scherzte Taeko, doch sie bekam von Run einen Knuff in die Seite. „Was erwartest du?! Wir alle dachten du wärst tot!“ Ein wenig reumütig rieb Taeko sich den Arm und ging auf das Mädchen zu, dass einige Meter von ihnen entfernt stand. Rin ließ sie im Hintergrund. Man sollte es ja nun wirklich nicht übertreiben, schlimm genug würde es sein zu erfahren, das die eigene Schwester von den Toten auferstanden war. Sandori wich verärgert und ängstlich zurück. „Wer auch immer du bist, bleib mir vom Leib!“, fauchte Sann Taeko an, wie eine Katze, die in die Ecke getrieben wurde. Sie wollte weg rennen, doch die Ältere war schneller und packte sie an der Schulter. Wie ein Blitz durchzuckte Taeko da, was ihr bei Run und Ren nur einen Blick in die Augen benötigt hatte. Ein Schwall an Bildern der sich nicht aufhalten ließ und ein stechender Schmerz, so wie ein starker Druck auf den Kopf. Zu nächst zeigte sich ein Geistermädchen, das bläulich schimmerte. Ein Mann so groß wie ein Schrank war im Hintergrund zu sehen. Ein Köcher und ein Bogen. Dann ein Schwert an einem langen Stock. Später war es Sandori, sie würgte ein Mädchen mit dem Bogen, Dann stand sie vor einer Mauer in der Wüste, hinter hier eine Armee von Schwarzgekleideten. In einer Halle hielt sie einem anderen Mädchen einen Pfeil an die Kehle und wenig später wurde Sandori in der Selben Halle von Ren, Run, ihr selbst und dem Mädchen das im anderen Bild gewürgt wurde, umarmt. Taeko blinzelte kurz. „Meine Familiengeschichte ist wohl nicht gerade einfach gestrickt?“, meinte sie, während sie einen Blick über die Schulter zu Ren warf. Ihre Hände zitterten immer noch. Das Geistermädchen mit den Schmetterlingsflügeln sah das Amulett ihre Mutter an Taekos Hals schimmern. „Bleib ruhig!“, versuchte Taeko die Jüngere zu beruhigen und Sandori war über die Sanftheit ihrer Stimme verblüfft. Die Stimme ihrer Schwester gab ihr ein warmes wohltuendes Gefühl. „Damit es erst gar keine Missverständnisse gibt: Ja, Ich bin wohl die für die ihr mich haltet, habe aber keinen Ahnung davon, was wann wo damals geschehen ist, und ich hoffe inständig, das ihr mich darüber aufklären werdet. Am meisten interessiert mich warum hier überall Gespenster herum spucken, aber ich hab viele Fragen!“ Dann zog sie Rin hervor und nahm sie auf den Arm und antwortete auf Sanns und Fadias erschrockene Blicke: „Jetzt kippt nicht gleich um! Das ist Rin, meine Tochter, damit hätten wir das schon mal geklärt! Können wir jetzt weiter?“ Taeko war ziemlich schwach auf den Beinen, doch das wollte sie nicht zeigen. „Das hättest du ihnen auch einfühlsamer beibringen können!“ Gem legte ihr die Hand auf die Schulter. „Oder?“ Taeko rollte mit den Augen. „Du hast ja Recht, aber ich will weiter!“ rechtfertigte sie sich. So sammelte die Gruppe Sandori und Fadia ein, die ein wenig verunsichert den anderen folgten. In Runs Haus warteten derweil Toeka, Anna Yo und Taro, gespannt auf das, was Run ihnen erzählen wollte. Anna spielte mit ihrem Sohn, der auf ihrem Schoß saß und Toki ging besorgt vor dem Fenster auf und ab, schaute jedoch nicht hinaus. Yo lehnte mit geschlossenen Augen an der Wand, sodass man nicht ausmachen konnte ob der nun im stehen schlief oder nicht. Von draußen hörte man Stimmen die sich dem Haus näherten. Die Tür öffnete sich und sechs Personen traten ein. Taeko hielt sich hinter Run und drückte Rin an sich. Wer weiß wie die anderen reagieren würden! „Da bist du ja Run, was war den so wichtig, das Pailong mich aus dem Unterricht holen musste?“ Ren antwortete statt seiner Schwester. „Ich habe jemanden mitgebracht!“ Er trat hinter Run, nahm ihr Rin ab und stieß Taeko ins Blickfeld der anderen. Leicht stolperte sie nach vorne fing sich aber und stellte sich aufrecht hin. Die beiden Mädchen waren ihr schon in den Anfällen begegnet. Die Blonde hatte Sandoris Pfeil am Hals und die Blauhaarige wurde von ihr gewürgt. °Reichlich aggressive Familie!° Taeko zuckte in Gedanken mit den Augenbrauen was Toeka wohl als hochnäsige Geste verstand und in den falschen Hals bekam. Bei ihrem Anblick erbebte Toeka vor Zorn. Anna stockte der Atem und Yo warf Run fragende Blicke zu. „Was hat das zu bedeuten?“ „Du hast ja schnelle eine neue Freundin gefunden Ren! Und auch noch eine, die Taeko zum verwechseln ähnlich sieht. Ich dachte du würdest sie vergessen wollen, aber ich habe mich offensichtlich geirrt... stattdessen ersetzt du sie einfach!“ Sie ballte die Faust bis ihrer Fingernägel ihr ins Fleisch schnitten. „Wenn du die neu gebunden hättest, wäre mir nicht in den Sinn gekommen etwas dagegen zu sagen. Taeko hätte gewollt, dass du wieder glücklich wirst, das hätte sie auf jeden Fall. Aber sie einfach durch eine billige Kopie zu ersetzten ist abartig, weist du das! Und dann wagst du es auch noch sie hier her zu bringen! Ich hab ja vieles erwartet aber das nicht! ...Das nicht!“ Der verächtliche Unterton in ihrer Stimme und ihrer wütenden Augen zeugten von Ärger und trotzdem liefen ihre Tränen der Trauer und der Enttäuschung über die Wangen. Sandori näherte sich ihr vorsichtig. „Schau genau hin!“ wisperte sie. „Schau ganz genau hin! Es ist Taeko, sie ist es!“ Sandori hob das Kinn ihrer Schwester und zeigte in die Taekos Richtung. „Taeko, hol Rin!“ Ren trat hervor und stellte sich mit Rin neben Taeko. Erst fiel Toekas Blick auf Ren, der ein kleines Mädchen auf dem Arm hielt, dann noch mal auf die junge Frau, die er mitgebracht hatte. Mit ausgestreckten Fingern und vor erstaunen offenem Mund ging Toeka auf ihre Schwester zu. Erst als ihre Fingerspitzen Taeko berührten konnte sie es wirklich glauben. „Bist du es wirklich? Du Bist wieder da?“ flüsterte Toki die sich Taeko nähre betrachtete. „Für eine Tote sehe ich noch ziemlich lebendig aus, was!“ scherzte diese mit Tränen in den Augen. Halb lachend und halb weinend fielen sich die Zwillinge in die Arme. „Schluss mit der Sentimentalität, ...“ Taeko wischte sich eine Träne weg. „Ich glaube wir haben uns einiges zu erklären!“ --- „Meister, ich habe die Schule beobachtet! Die Zielperson ist eingetroffen!“ Der junge Mann nickte. „Das hast du gut gemacht!“ Das Mädchen senkte den Kopf. Sie kniete vor ihrem Herrn. „Aber Meister, ich verstehe nicht den Zweck. Wie sollen eine junge Frau und ein kleines Mädchen euch im Wege stehen? Die Kleine, sie hat nichts getan!“ „Zweifelst du etwa?“ Vehement schüttelte sie den Kopf. „Nein, Meister, aber...!“ „KEIN ABER! Ich habe dich erschaffen, und ich kann dich ebenso gut wieder zu Staub zerfallen lassen, der du euch eigentlich bist! Und nun geh, und führ aus, was ich dir aufgetragen habe!“ Sie ließ sich von ihm nicht einschüchtern, wand sich jedoch trotzdem ab und verschwand. Ein alter Mann trat hinter dem anderen aus der Dunkelheit. „Was willst du?“ fragte der Jüngere. „Könnt ihr diesem Balg wirklich trauen, sie ist doch bloß eine Göre wie die anderen auch!“ grummelte der andere. „Ich habe sie in der Hand, sie ist nichts weiter als eine Schachfigur, die ich auch liebend gerne bereit bin zu opfern. Wartet ab!“ ...To be continued... * [ DANKE _mira-chan_ Für das Fanart, die Idee mit dem Panda wird natürlich gleich umgesetzt! ^^] Und wieder ein ...to be continued... Ihr kommt der Lösung schon sehr nahe! Aber es ist noch niemand direkt drauf gekommen (Andeutungen zählen nicht!) wer der Bösewicht in dieser Story nun ist, oder hat es nur niemand aussprechen wollen? Egal, jedenfalls fange ich jetzt sofort mit dem nächsten Kap an! Sorry für die Fehler, bin im Moment meine eigene Beta-Leserin! Meldet sich jemand freiwillig? *alle sich verziehen sieht!* Hab ich mit gedacht! ^^ *fett grinst* *wink* *runde knuddel* eure Faenya Kapitel 4: Die Schamanenschule ------------------------------ Stille hatte sich in der Wohnung ausgebreitet, so ergriffen waren die Freunde von Taekos Rückkehr von den Toten. „Wie ist das möglich, wie konntest du überleben?“, fragte Run kopfschüttelnd. „Ich weiß ja noch nicht einmal wie ich gestorben bin. Ich kann mich nur an Bruchstücke erinnern!“ Fassungslosigkeit machte sich in den Gesichtern der anderen breit. „Wo warst du denn all die Jahre lang?“ fragte Anna, die Taro absetzte, der sich sogleich zu Rin gesellte. „Ich war nicht weit von hier, in Mervan. Ich wurde von Gem und Makoto aufgenommen!“ Sie drehte sich zu dem Ehepaar um und lächelte. „Wir haben sie an der Hauptsraße gefunden und ins Krankenhaus gebracht. Als es ihr besser ging nahmen wir sie mit nach Hause!“ Diesmal war Yo der Fragende: „Aber, ... wenn du doch so zusagen nur einen Katzensprung entfernt warst, warum seid ihr euch dann nie begegnet!“ Darauf fiel Anna ihm ins Wort: „Wie den auch? Die anderen waren ja nicht grad täglich in Mervan und die Stadt ist groß!“ Verwirrung machte sich in Taeko breit. [Wie in den Kommischreibern ^^°] Wer war nun wer? Fragend blickte sie sich um, den Gesichtern ihren Erinnerungsbruchstücken zuordnend und kam doch nicht weiter. Ren setzte Rin ab, die vom ständigen hoch heben und absetzen schon grummelte. Der Chinese trat aus der Gruppe hervor. „Mr. und Mrs Kamaku, das sind Taekos Schwestern Sandori,...“ er zeigte auf die Jüngste und danach auf Taekos Zwillingsschwester. „...Toeka, und wahrscheinlich können nur sie sie sehen Mrs Kamaku, ...“ – „Gem!“ unterbrach sie ihn. „Du kannst mich Gem nennen!“ Ren nickte, „Gem, das ist Fadia, sie ist die älteste der Fünf.“ Er deutete auf das Geistermädchen. Makoto stutzte. „Fünf, ich sehe aber nur drei! Mit diesem ‚Geist, von dem sie sprechen, sind es vier Schwestern. Wo ist die Fünfte?“ Der Japaner trat Ren gegenüber. „Sie können mich Ren nennen!“, antwortete er nur. „Mein Name ist Makoto, nach dem wir das geklärt hätten würde ich meine Frage gerne beantwortet wissen!“ Schnell warf Toki ein: „Kizu musste meine Klasse beaufsichtigen, wenn niemand die ruhig hält gibt es sonst noch Mord und Totschlag!“ Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. „Es ist gleich Mittagspause, sie dürfte gleich vorbeischauen!“ „Horo² müsste auch gleich hier sein!“, meinte Sandori und wurde von allen schief angesehen woraufhin sie errötete. Ren schaute sich um ob noch irgendjemand ihn unterbrechen würde und fuhr fort. „Das dort sind jedenfalls Yo und Anna, der König und die Königin der Schamanen, und der kleine dort ist ihr Sohn,...“ Ren kramte eine Sekunde in seinem Gedächtnis nach dessen Namen. „...Taro, und meine Schwester Run haben sie,... habt ihr ja bereits kennen gelernt.“ Gem lachte. „König und Königin, muss ich sie jetzt mit Hoheit oder Ähnlichem ansprechen?“, fragte sie ernsthaft interessiert. Ebenfalls lachend fuchtelte Yo abweisend mit den Händen. „Nein, das ist nun wirklich nicht nötig!“ Schließlich sah er Annas Lächeln und wusste es ihr gefallen würde so betitelt zu werden! Alle setzten sich an den großen Tisch in Runs Wohnzimmer. Taeko saß zwischen Ren und Gem. Auf ihrem Schoß zappelte Rin herum, die gleich darauf zusammen mit Taro die Schamanenstadt erkunden ging. Später stieß die Blauhaarige dem Chinesen leicht in die Seite. „Danke!”, flüsterte sie kaum hörbar. “Wofür?“, fragte er im Selben Ton zurück. „Dafür, dass du sie alle vorgestellt hast, ich kannte doch ihre Namen nicht mehr! Das war mir peinlich!“ murmelte sie verstohlen. Bevor Ren antworten konnte, wurde die Tür aufgestoßen und Horo² kam hereingestürmt. Alle sahen ihn mit bösem Blick an, bis er schließlich ganz vorsichtig die Tür wieder schloss. Kurz darauf, steckt Kizu ihren Kopf durch die geschlossene Tür und schwebte gesittet in den Raum. „Was gibt’s?“, fragte sie neugierig und der Ainu konnte sich ein, „Was hab ich verpasst?“ nicht verkneifen. Die Gruppe sandte ihre Blicke zu Taeko, die an einem Platz, seitlich zu den gerade erst Eingetroffenen. „Ist das möglich? Bist du es wirklich!“ Taeko lachte über diese Begrüßung. „Die Frage hab ich heute schon öfter gehört!“ entgegnete sie grinsend, während Dakizu zu Toeka schwebte und sich in Gedanken von ihr alle Einzelheiten erklären ließ. „Also, der Stürmische dort vorne ist Horo², der Freund von Sandori und die Geistgestalt, die eben zu Taekos Zwillingsschwester geschwirrt ist heiß Dakizu!“, führte Ren seine Vorstellungen fort, wobei Horo² und Sann gleichermaßen rot anliefen. Dakizu stattdessen meckerte bloß: „Nenn mich noch einmal Geistgestalt und es setzt was!“ Kindisch streckte sie ihm die Zunge raus. Taeko gönnte sich bei diesem Anblick ein Grinsen. „Ich kanns nicht fassen! Aber wie,... die Höhle, sie war völlig ausgebrannt!“, meinte Horo², der sich zu Sandori gesellt hatte und dem die Kinnlade sprichwörtlich auf dem Boden herum schrammte. „Sie kann sich nicht erinnern! An gar nichts!“ Der Blauhaarige schaute wie ein Auto bloß nicht so schnell. Fragend zog er die Augenbrauen hoch. „Das erklär ich dir gleich, jetzt sind wir erstmal dran ihr etwas zu erzählen!“, war Sann in die Runde. Ein langes Schweigen trat ein und keiner wollte den ersten Schritt tun und ihr erklären was damals geschehen war. Schweren Herzens begann Anna zu erzählen. „Wir sind Schamanen, die Bindeglieder zwischen der Welt der Lebenden und dem Reich der Toten. Wir können Geister sehen, können uns mit ihnen verbünden und verbinden. Dadurch sind wir zu Dingen fähig, die wir als normale Menschen nicht vollbringen könnten. Alle fünfhundert Jahre bekämpfen sich Schamanen gegenseitig, kämpfen um die Krone des Schamanenkönigs um sich mit dem König aller Geister verbünden zu können. Bei diesem Kampf haben wir uns Kennen gelernt, jedenfalls Yo Horo² und Ren. “ Die Blonde machte eine kurze Pause und Toeka begann zu reden: „Unsere gesamte Familie besteht, ...“ Toki verbesserte sich. „ ...bestand aus Schamanen, unsere Mutter war eine, unser Vater und auch seine Eltern! Doch auch als Schamanen waren wir fünf nicht wie die anderen. Wir zogen ständig um blieben nie lange an einem Ort, das machte unsere Kindheit auch nicht gerade einfacher. Wir wurden verfolgt, doch davon ließen unsere Eltern uns möglichst nichts mitbekommen. Aber, ...“ Schließlich ergriff Sandori das Wort. „Unsere Eltern starben, als ich sechs Jahre alt war, du warst damals acht, und nicht zu Hause. Die Männer, die uns die ganze Zeit verfolgten, wollten uns haben, doch das ließen Mum und Dad nicht zu. Sie verloren dabei ihr Leben!“ Toeka übernahm es für ihrer Jüngere Schwester weiter zu sprechen, sie wusste, dass es Sann schwer fiel darüber zu reden. „Diese Männer wollte uns mitnehmen aber dank Fadia konnten wir fliehen, nur, ... Sandori blieb zurück. Und du warst auch nicht da. Wir alle haben uns sieben Jahre lang nicht gesehen.“ Und dann begann Ren zu die Geschehnisse zu schildern: „Kurz bevor du in die Schamanenstadt namens Dobbie Village kamst fandest du Fadia, doch ihr wurdet angegriffen. Sie starb dabei und wurde zu deinem Schutzgeist!...“ Ren erzählte vom Kampf der Schamanen, davon, wie er Taeko trainiert hatte und wie sie Toeka uns Sandori wieder gefunden hatte. Er klärte sie über Toekas Mitgliedschaft zu der Gruppe von Mördern auf, die ihre Eltern auf dem Gewissen hatten, die Intrigen, die Sandori geschmiedet hatte, ihr Angriff auf die Schamanenstadt und ihre Gründe dafür. Doch das wichtigste Detail, und das wussten alle, ließ er aus. Rens Beziehung zu Taeko, darüber schwieg er sich aus. Niemand sprach ihn darauf an, denn sie wussten, dass sein Schweigen einen Grund hatte. Es war der Punkt gekommen, über den entscheidenden Kampf zu sprechen. Doch niemand traute sich auch nur ein Wort zu sagen. Fragend sah Taeko sich um, darauf hoffend, das jemand von den anderen ihr endlich Preisgab, wie sie ihr Gedächtnis verloren hatte, doch eine Mauer des Schweigens stand ihr im Weg. „Lass ihnen Zeit!“ Gem legte ihrer Ziehtochter die Hand auf die Schulter. °Sie hatte genug Zeit! Ich warte auf diese Antwort schon fünf Jahre lang!° dachte Taeko. Plötzlich hörte sie eine Stimme in ihrem Kopf, eine sehr vertraute Stimme! °Dann wirst du ein oder zwei weitere Tag in Ungewissheit auch überleben!° Die Blauhaarige sah sich suchend um und fing den Blick von Fadia auf. °Wie schön, wir sind immer noch im Geiste verbunden!°, vermittelte sie ihr. °Kann man das auch abstellen?° scherzte Taeko und grinste über ihren Gedanken. Die anderen sahen Fadia und ihre Schwester an, deren Lippen von einem Lächeln umspielt wurden. „Dann sind die Sunô - Schwestern ja wieder vereint!“, lachte Run. „Sunô?!“, durchfuhr es Gem im gleichen Moment. „Hast du eben Sunô gesagt?“ Sie wollte es jetzt genauer wissen. „Wie hieß eure Mutter?“ fragte Makoto. „Unsere Mutter?“, murmelte Toeka völlig perplex, „Ihr Name war Kinami, Kinami Sunô!“ Makoto erstarrte. „War eurer Vater Jakazu Sunô?“ Seine Frage wurde eindringlicher. „Kim, Ihr Name war nicht Kinami sondern Kim! Nur Ihr Mann hat sie Kinami genannt. Ihr Mädchen Name, war Kim Green!“ In Gems Augen glitzerte es. „Sie war meine Schwester!“ Die Gruppe schaute sie ungläubig an. Alle Blicke wanderten zu der Amerikanerin. „Ich musst nicht das sie Töchter hatte, ich habe sie nur alle paar Jahre gesehen, bis... bis man mir sagte, das ihre Überreste und die ihres Mannes in ihrem Haus gefunden wurden. Es war bis auf die Grundmauern abgebrannt.“ Sie schüttelte den Kopf. Plötzlich knarrte ein Stuhl, Toki stand auf und ging zum Regal im Flur. Dort stand immer noch das Familienfoto. „Ist das deine Schwester?“ Sie zeigte auf ihre Mutter und hielt Gem das Bild hin. Eine Träne rollte der Amerikanerin die Wange entlang. „Das ist sie!“ schluchzte sie unter Tränen. Ihre Stimme bebte. „Fügungen des Schicksal, was? Ihr habt mich aufgenommen, weil ich deiner Schwester so ähnlich sehe. Und dann stellt sich heraus, das ich ihre Tochter bin!“, wisperte Taeko asl sie sich das Bild näher besah. Makoto nahm seine Ehefrau in den Arm, die teilweise vor Freude zitterte. Doch die anderen schreckten bei dem Wort ‚Schicksal’ zusammen. Sandoris Gesicht war kreidebleich. Als Taeko das sah fragte sie besorgt: „Hab ich was falsches gesagt?“ Doch die junge Koreanerin fing sich wieder. „Nein, alles in Ordnung! Das ist doch toll! Wir haben nicht nur unsere Schwester zurück, sondern auch unsere Tante kennen gelernt!“ Das Wort Tante sprach sie nur zögerlich aus, als müsste sie sich daran gewöhnen. „Sandori, nicht wahr?“ fragte Gem ebenso zaghaft. „Du bist deiner Mutter sehr ähnlich! Sie hat auch immer diesen Gesichtsausdruck gehabt, wenn sie etwas beschäftigte!“ Die Amerikanerin merkte wie glücklich sie das Mädchen damit gemacht hatte. „Danke!“ Run kramte in einem der Schränke. Was sie zum Vorschein brachte war ein großes dickes Buch, das Ren bekannt vorkam. „Hier, vielleicht hilft das deinem Gedächtnis ein wenig auf die Sprünge!“, lachte sie. Toki schaute erschrocken auf ihre Uhr. „Wir müssen los! Horo², Sann, die Schüler warten bestimmt schon! Der Unterricht fängt wieder an. Möchtest du mitkommen Taeko? Ich wollte meinen Schülern etwas über den Schamanenkrieg erzählen. Das könnte auch helfen!“ „Ich passe solange auf die Kleine auf!“, warf Ann zusätzlich noch ein. „Gerne!“ kam nur von Taeko und folgte ihrer Schwester. „Wir treffen uns gleich wieder hier?“, fragte sie Ren verunsichert, der nur stumm nickte genau wie Makoto und Gem. „Wir schauen uns hier ein wenig um, ist das in Ordnung?“ wurde Run von dem Ehepaar gefragt. „Natürlich, ich würde ihnen die Schule gerne zeigen!“, antwortet sie freundlich. So verließen sie alle das Haus. Zurück blieben nur Ren und Yo, denn auch Anna ging, um nach Taro und Rin zu sehen. „Ist es nicht seltsam, das sie wieder da is?“, fragte Yo den Chinesen. „Ja...“, antwortete dieser in Gedanken versunken. „...es ist seltsam!“ Währendessen machten sich Taeko und ihre Schwester auf den Weg zum Klassenzimmer. Dakizu hatten sie vorgeschickt um die Kinder ruhig zu halten. „Es ist total seltsam sich nur an Bruchstücke erinnern zu können.“, meinte sie schließlich um das Schweigen zu brechen, das sich im ergeben hatte. „Woran kannst du dich denn erinnern?“ wollte Toki wissen. „Kleinigkeiten, Gesten kommen mir bekannt vor. Einzelne Bilder von Personen, zum Beispiel von dir oder Ren.“ Taeko stockte. „...Wie stand ich zu ihm? Immer hin haben wir eine Tochter, das ist nicht zu verleugnen! Waren wir verheiratet, verlobt? Ich habe keine Ahnung!“ Toeka blieb stehen und senkte ihren Blick. „Du hast ihn geliebt! Du hast nicht gewollt das ihm etwas passiert!“ Eine Träne fiel zu Boden. „Ich sollte dir versprechen, dass er dir nicht folgt, aber das hab ich nicht gehalten, dafür schäme ich mich!“ Taeko ging einen Schritt auf sie zu und nahm sie zaghaft in den Arm. „Wohin folgen?“ Toki schüttelte sich und wischte sich über die Augen. „Das erkläre ich dir später! Lass uns gehen, ich bezweifle, das sie lange auf Kizu hören werden.“ Sie lachte wieder, doch Taeko sah ganz genau, das es ein aufgesetztes Lächeln war. In dem Klassenzimmer herrschte wirres Chaos. Papierschwalben flogen durch die Gegend, der Lärmpegel war auf ein für die Ohren höchst ungesundes Maß angeschwollen. Die Shcüler saßen auf den Tischen tranken und aßen. Lasen in Büchern oder Zeitschriften. Andere spielten Karten oder hatten ihre Geister mit sich vereinigt und kämpften mit einander, wobei so einige Kleinigkeiten zu Bruch gingen. Kaum hatte Toeka den Raum betreten wurde es still. Innerhalb von Sekunden saßen alle auf ihren Plätzen, hatten ihre Bücher herausgeholt, ihre Geister gerufen, und guckten nach vorne zu ihrer Lehrerin. „Guten morgen Sensei!“, meinten alle im Chor, während sie sich zum Pult begab. Taeko ließ ihren Blick beeindruckt über die Klasse schweifen. „Du hast sie ja wirklich unter Kontrolle!“ Sie nickte anerkennend und wurde von Toki zu sich gewunken. „Na Kizu, bist du mit ihnen klar gekommen?“, fragte die junge Lehrerin ihren Schutzgeist. „Wie immer nicht war? So lange sie das Gebäude ganz lassen!“ In den Reihen wurde geflüstert: „Wer ist das?“, „Sie sieht Sensei Sunô sehr ähnlich nicht war?“, doch es genügte ein Blick von Toki um die Schüler zur Ruhe zu bringen. „Das ist meine Schwester Taeko Sunô, sie wird heute die Stunde mitverfolgen, ich erwarte von euch, dass ihr so mitarbeitet wie immer, habt ihr verstanden.“ Es folgte allgemeines nicken der Klasse. Eine Schülerin hob ihren Arm in die Höhe. Ihre Ruhe und Kälte beunruhigte Taeko. Das Mädchen hatte dunkelrote Haare, die ihr bis weit über die Scbulter gingen und fast schwarze Augen. Man konnte nicht ausmachen wo ihre Pupillen waren. „Sensei, sie wollten uns etwas vom Schamanenkrieg erzählen!“, meinte sie ruhig und gelassen. „Wollte ich das? Ich sagte irgendwann, später... aber du hast Recht, es gibt keinen Grund es euch vorzuenthalten. Langweilt euch aber nicht, wenn ihr das Thema in zwei Jahren noch einmal durchkaut!“ Sie sah zu ihrer Schwester die sich im hinteren Teil des Raumes auf einem Stuhl niedergelassen hatte. „Wir ihr wisst ist Dobbie Village der Ort, an dem der König der Geister ruht. Es ist eine Schamanenstadt. Doch lange bevor Dobbie Village gegründet wurde gab es eine weiter Schamanenstadt: Kantara. Damals hatte der Geisterkönig dort seinen Platz und ruhte dort mit einer weiteren Quelle der Macht, die ihm ebenbürtig war. Wie ihr noch erfahren werdet gab es viele die den Geisterkönig für böse Zwecke missbrauchen wollte, damals war es nicht anders. Viele trachteten nach seiner Macht. So auch nach der Kraft der Quelle, die ihren Sitz in Kantara hatte.“ Plötzlich wurde Toeka von der Schülerin mit den roten Haaren unterbrochen. „Das haben sie uns schon berichtet als wir über Dobbie Village sprachen! Was hat das mit dem Schamanenkrieg zu tun?“ Toeka versuchte ruhig zu bleiben und antwortete: „Dazu komme ich noch, schon mal etwas von ‚Geduld ist eine Tugend’ gehört?“ Die Schülerin verstummte und Toki fuhr fort. „Es gab Schamanen, die unterwarfen sich völlig dem willen des Geisterkönigs und andere, die nur der Quelle, die sie Quintem nannten, folgten. Irgendwann gelang es jemandem die Macht des Quintems an sich zu reißen, doch er wurde vom Schamanenkönig und vom König der Geister daran gehindert sie für böses zu nutzen. Also wurden fünf Wächter bestimmt, auf die Teile dieser Macht übertragen wurden. Als sie starben verweilte ihre Seelen in einem Siegel, das die Quelle verschloss und ließen ihre Fähigkeiten in neuen Generationen von Schamanen wiedergeboren werden. Denn die Macht die den Gegensatz zum Geisterkönig bildete könnte eines Tages ja gebraucht werden, wenn dieser in die Falschen Hände gelangte. So wie Seki es vor einigen Jahren schaffte.“ Toki schüttelte den Kopf. „Oh man ich klinge schon wie Goldva!“ flüsterte sie kaum hörbar und einige der Schüler mussten leise kichern. „ Jedenfalls wurden diese Kräfte in fünf Schwestern wiedergeboren und wie ihr euch vielleicht erinnert gab es eine Gruppe von Schamanen, die nur dem Quintem folgte, also wollten sie diese Mädchen in ihren Reihen wissen. Doch das ließen ihre Eltern nicht zu... Ich merke schon, ich hohle zu weit aus!“ unterbrach Toeka sich selbst, als sie in die gelangweilten Gesichter ihre Schüler blickte. erneut erzählte Toeka von der Schlacht um Dobbie Village bei der die Schüler schließlich interessiert zu hörten. Auch Taeko wurden weitere vertraute Einzelheiten bekannt. „Nächste Woche erzähle ich vom Kampf in Kantara aber bis dahin müsst ihr euch noch gedulden!“ endete sie. Als alle ihre Bücher und Taschen zusammenpackten und den Raum verließen ging die Rothaarige Schülerin an Taeko vorbei. Ein kalter, unangenehmer Schauer fuhr der Koreanerin den Rücken hinab bei ihrem Anblick. „Wer ist dieses Mädchen?“, fragte sie später ihre Schwester. „Das ist Haruka... sie ist eine unserer besten Schülerinnen!“ Taeko hatte ein seltsames Gefühl bei diesem Mädchen, aber darauf gab sie in der derzeitigen Situation nichts, denn ihr kam in dieser Umgebung so einiges merkwürdig vor. So wie Hakura gingen die Zwillingsschwestern nach draußen auf die Ebene. Dort bereitete Sandori schon ihren unterricht vor und wartete auf Toekas Klasse. „Na da kommen ja schon meine Schüler und haben meine Schwestern im Schlepptau. Na ihr Lieben wer möchte heute als erstes?“ fragte Sann kampflustig. Sie hatte sehr gute Laune, was den Schülern und Schülerinnen auf Anhieb auffiel. Hakura stand auf. Auf ihrer Schulter erschien der wohlbekannte schwarze Rabe und aus ihrem Rockbund zog sie den Fächer. Alle Blicke waren auf sie gerichtet. Toeka wollte ihrer Schwester das Grabmal zeigen doch diese blieb interessiert stehen und wollte sich den Kampf mit anschauen. „Das ist nichts Besonderes!“, beschwichtigte Toki sie „Hakura ist zwar eine exzellente Schülerin, aber egal wie gut sie Kämpf, Sann spielt immer mit ihren Schülern! Sie haben jedoch eigentlich nicht die geringste Chance!“, spielte sie Taekos Interesse hinunter und trotzdem blieb diese stehen und beobachtete den Kampf. Sann schickte Fadia in den Bogen, und auch Hakura baute Geistkontrolle auf. Ihre Roten am Hinterkopf mit einer Nadel hochgesteckten Haare wehten im kalten Herbst Wind. In Sandoris Augen funkelte es angriffslustig, doch die Augen der Jüngeren zeigten kaum Gefühl. „Blackfeather in den Fächer!“ Sann freute sich auf den Kampf. es gab einfach Schüler mit denen es Spaß machte sich zu messen. „Mal sehn ob du deine Hausaufgaben gemacht hast!“ Sann schoss einige Pfeile auf das Mädchen ab, denen jedoch von ihre geschickt ausgewichen wurde. Ein weitere leuchtender Pfeil raste direkt auf die Rothaarige zu. Schützend hielt sie ihr Oversoul vor sich. Der Fächer wurde vom Pfeil durchbohrt und Hakuras Geistkontrolle fürs erste gebrochen, da sie offensichtlich nicht fiel Furyoku verwendet hatte. „Eins zu null für mich!“ lachte die Lehrerin, doch sie würde sich nicht lange freuen können. Klingenförmige Böen kamen auf Sandori zu, die er ihr schwer machten auszuweichen. Sie setzte nach einander Pfeile dagegen und brachte sich aus der unmittelbaren Gefahren Zone. „Jetzt zeig ich dir mal was ich wirklich drauf habe!“, flüsterte die Schülerin überheblich. Taeko erschrak bei ihrem Anblick. °Ihr Blick, er ist so kalt!° Sandori durchbrach mit einem Pfeilhagel die Verteidigung ihrer Schülerin und schoss einen Pfeil hinterher, genau auf diese zu. Hakura ging unterdessen zum Nahkampf über wich den Fpeilen mit einem Sprung zur Seite aus und stand einen Sekundenbruchteil später neben ihrer Lehrerin und entriss ihre den Bogen. „Wechsel“ hallte es über die Ebene. Sandori zog ihren letzten Pfeil aus ihrem Köcher und stach damit nach Hakura, die ihn ihren Fächer durchbohren lies. Dann schloss sie ihn mit einer Handbewegung, drehte ihn herum, so, das der Pfeil seine Besitzerin verließ und warf sowohl Pfeil, als auch Fächer von sich. „Bis hier hin nicht schlecht, du hättest aber die Medien nicht davon werfen sollen. Ein faires unentschieden!“ sie reichte der Rothaarigen die Hand und ging mit ihr weiter. „Tja, Reflex! Es war mir eine Ehre mit ihnen zu kämpfen!“ Sie verbeugte sich höflich lächelnd und sah Sandori davon gehen. Fadia erschien neben Sann und folgte ihr zu Taeko und Toki. „Die hat ganz schön was drauf, irgendwann wird sie uns alle besiegen können, sie hätte es auch beinahe geschafft!“, lächelte sie anerkennend. „Kommt, lasst uns zum Haus gehen, die anderen warten bestimmt schon!“ meinte Sann, doch Toki widersprach ihr. „Wir wollten zum Grabmal!“ Fadias Gesciht verzerrte sich. „Meinst du nicht, dass sollte Ren, ...!“ Sandori war auch nicht besonders von diese Idee überzeugt und überredete ihre ältere Schwester wieder in die Schamanenstadt zurück zu gehen. "Ich muss sowie so erstmal nach Rin sehen!" warf taeko ein und Dakizu fügte hinzu: „Wir müssen auch noch die Zimmer aufteilen!" "Ihr schlaft doch heute hier oder?“ fragte die Jüngste freudestrahlend. „Natürlich!“ stimmte Taeko zu und schlenderte mit ihren Schwestern die Treppen hinauf. Als die Schüler sich nach zu Unterrichts ende verstreut hatten verschwand Hakuras freundliches Lächeln von ihrem Gesicht. Ihre Haarnadel glühte leuchtend als Oversoul. „Du kannst wieder das Medium verlassen! Blackfeather!“ Der Rabe krähte auf ihrer Schulter. „Wechsel!“, hallte es durch die Wüste. Das Leuchten von Hakuras Fächer verschwand. Dafür glühte die Nadel in ihren Haaren auf. „Ich hätte es ‚beinahe’ geschafft???“ Ein hämisches Grinsen legte sich auf ihre Lippen. „Ich verstehe die Anweisungen des Meisters nicht! Sie sind doch nicht die geringste Bedrohung!“ Hakura kraulte ihren Raben und ging zurück in die Burg. °Ich darf keine Zweifel haben. Meine Existenz liegt in seiner Hand!°,d achte sie, als sie das große Portal durchschritt. „Dieses Mädchen ist merkwürdig! Hakura, meine ich!“, überlegte Taeko laut, als sie ihren Schwestern folgte. „Das ist unsere Schwester: Immer am Grübeln, obwohl sie bei allen geistern besseres zu tun hätte!“ lachte Fadia. „Jetzt mach dir mal keinen Kopf, wenn du dich erstmal wieder erinnern kannst, wird dir einiges wieder ganz normal vorkommen!“ So, da sind wir wieder mal am Ende eines Kaps angekommen. Wie gesagt, ham im Moment keinen der Beta liest und somit kann ich für Fehler trotz mehrfachem Nachlesens keine Verantwortung übernehmen ^^ Die Kommi Dankesrede kommt auch erst jetzt: Soooo, ... erstmal die lübe Run-chan! Ich wollte nicht, das du jetzt total aufs Spekulieren verzichtest! Das liebe ich doch so, aber ich sehe es einfach mal als strafe dafür an, das ich euch so auf die Folter spanne, also geruhsames zurücklehen, bidddö sehr!^^ Nikira, freut mich, das ich dir damit eine Freude machen konnte! ich hoffe du bist wieder da wenn dieses Kap on kommt! Tja, Jonny, du bist nicht der einzige der mit den Namen durcheinander kommt, ich nämlich auch! und ich hab diese Personen erschaffen (mit Ausnahme die von SK natürlich!) Das ist doppelt schlimm! *grins* Nun zu dir white_cat! WOW schon wieder so nen ellen langer Kommi *freu* Ich hoffe ich konnte dir annähernd alles per GBE erklären wenn nicht frag weiter, du weist ich mag das *freu* Puh, ich mach dann ma Schluss, denn meine Finger tun weh! Hab mich beim Linolschnitzen geschnitten! (Scheiß Kunstunterricht!) Ok bis dann, tüdellüü *alle knuddelt* euer Faenya Kapitel 5: Wie bin ich gestorben? --------------------------------- Hey Hallo alle samt! Entschuldigt, dass ich so lange nicht weiter geschrieben hab. Schule: Ich weiß jetzt mehr über den Koreakrieg als ich jemals wissen wollte aber es hat sich gelohnt! Na ja, lassen wir das!!! Jedenfalls, Run-chan versucht sich am Spekulieren,... na? Hat mein wink mit dem Zaunpfahl was Hakura betriff gewirkt? Ich werde mich bemühen weiter von dir gewünschte süße Szenen einzubringen (tu dich mit Emarya zusammen die ist auch schon am nörgeln!) Hier ist noch ein versteckter Hinweis für alle, nehmt mal den Namen von Hakura auseinander und fügt zwischen der ersten und den zwei anderen Silben ein paar Buchstaben hinzu und ihr erhalten den Namen ihres Erschaffers! ^^ Ha. – kura fällt euch was auf? *grins* Hallo Niki/Cassy na wie war England? sry das es mit dem nächsten kap so lange gedauert hat s.o. hoffe es gefällt dir auch weiter hin! Dasselbe gilt natürlich für Kone und pass auf mit dem dreieckspringen sonst wird’s dir schwind’lich! Cekarion! Hallihallo! Ja der Vergleich ist angebracht, ich weiß aber noch nicht ob man sie zum Guten bekehren kann! white_cat, du fehlst was ist denn los? Diesmal wird eine lange unbeantwortete Frage von dir endlich gelöst! Du hast mal ( in den alten Kommis die von mit deleted wurden! >.<)gefragt warum das Medallion von Taeko so besonders ist, heute erfährst du’s! Das wars auch schon wieder! Und es geht los, Vorhang auf! Taeko war schweiß gebadet und saß kerzengerade in ihrem Bett. Im ersten Moment wusste sie weder wo sie wo noch warum. Dann fiel es ihr wieder ein. Sie war in der Schamanenschule, um genauer zu sein, in der Stadt darunter, in Kantara. Es war eine Tortur gewesen Rins ins Bett zu bekommen, die –hoffentlich- ruhig im Nebenzimmer lag und schlief. Sandori hatte sie, ihre Tochter, Makoto, Gem und Ren in eins der unbewohnten Häuser Kantaras gesteckt. Unglücklicherweise war es, weil bis dato niemand darin wohnte noch unbeheizt. Die Blauhaarige blickte kurz aus dem Fenster und sah, das es draußen stock dunkel war. Plötzlich bemerkte sie im Augenwinkel einen Schatten an der Tür der sich bewegt hatte, doch als sie genauer hinsah war bereits verschwunden. °Einbildung!°, redete sie sich ein und zog ihre Bettdecke bis ans Kinn. Schließlich fiel sie wieder in einen unruhigen Schlaf der sie schon so lange Nacht für Nacht begleitete. Ren trat einen Schritt zurück als Taeko bemerkte, dass jemand sie beobachtete. Hinter sich vernahm er ein leises Rascheln und als er sich umdrehte sah er die kleine Rin auf sich zutapsen, den Panda hinter sich herziehend. „Hat Mum wieder schlecht geträumt?“ „Was machst du hier? Warum bist du nicht im Bett?“ zischte Ren die Kleine an. „Ich kann nicht schlafen, wenn Mum im Nebenzimmer liegt und schluchzt und weint und schreit!“, rechtfertigte sich die Kleine mit einer Sturheit, die Ren bemerkenswert bekannt vorkam. Er nahm das Mädchen hoch und trug sie in ihr Zimmer. „Leg dich hin, sonst erkältest du dich und schniefst morgen den ganzen Tag rum!“, bemerkte er trocken, setzte Rin auf dem Bett ab und legte die Decke über sie. Die Kleine kuschelte sich ins Kissen und drückte ihren Panda an sich. „Wie soll ich dich eigentlich nennen?“, fragte sie unverwandt. „ Tao-san? Ren? Dad? Oder wie?“, hakte sie nach. Ren verzog das Gesicht zu einem leichten Lächeln. „Wie kommst du drauf, dass ich dein Dad bin?“, stellte er die Gegenfrage, doch Rins argwöhnischer Blick verriet, dass sie für ihr Alter schon ziemlich weit war. „Ich bin vielleicht erst vier, aber nicht bescheuert!“ Nun konnte Ren sich ein Lächeln wahrlich nicht mehr verkneifen, als Rin die Arme beleidigt vor ihrem Körper verschränkte und ihn mit bösen Blicken strafte. Auch wenn sie äußerlich größten Teils ihm glich so hatte sie doch sehr viel von Taekos Art. „Du hast Recht, man sollte dich nicht unterschätzen!“, gestand er ein, bevor er das Zimmer verließ und die Tür schließen wollte. „Dad?“ Ruckartig drehte Ren sich ein weiteres Mal um. „Lässt du bitte die Tür offen?“ Der Chinese nickte und schob die schon fast geschlossene Tür wieder ein kleines Stück auf. Zufrieden schloss das Mädchen die Augen und Ren ging zurück in sein Zimmer. Am nächsten Morgen platzen Sandori und Run in das kleine Haus am Rand der Stadt. „Hey Leute aufstehen! Frühstück!“, rief die Koreanerin lautstark und rannte von Zimmer zu Zimmer. „Gem, Makoto-san, aufstehen! Wir haben die große Tafel gedeckt!“, meinte Run als sie an deren Zimmertür klopfte. Ein kleines müdes Etwas kam aus einem anderen Zimmer gekrochen, auch Ren hatte sich aus dem Bett gequält und Taeko stand verschlafen an den Türrahmen ihres Zimmers gelehnt im Flur. Vollkommen dösig rieb sich das kleine Mädchen die Augen. „Was schreist du denn so!“, murmelte sie. Ren war ebenfalls nicht gerade bester Laune und brummte: „Wir sind doch nicht taub!“, „Wenn man euch beide so sieht könnte man sich vor Lachen kugeln!“, grinste Sandori vor sich hin und zog die ebenso verschlafene Taeko zu sich ran. „Die fünf Jahre haben dich nicht gerade zu ner Frühaufsteherin gemacht, was?“ Taeko lachte schwach. „Nicht wirklich, das einzige was mich aus dem Bett gezogen hat war der Gedanke zu spät zu Arbeit zu sein und die Hoffnung, das es zum Frühstück Milch gibt!“ Hinter Sann erschien Fadia. „In weiser Voraussicht darauf euch drei bei uns zu haben hat Anna Yoh in aller herrgottsfrühe in die Spur geschickt um Milch zu kaufen!“ Ren, der zwischen zeitlich wieder in sein Zimmer gegangen war um sich umzuziehen öffnete die Tür und bemerkte: „Die hat sich auch nicht verändert! Immer noch die alte Sklaventreiberin!“ Daraufhin entgegnete seine Schwester: „Lass das bloß nicht Anna hören die lässt dich sonst wahrscheinlich noch mit Yoh trainieren!“ Mit dem Zeigefinger fuchtelte die Chinesin vor dem Gesicht ihres Bruders herum. „Ist ja schon gut, können wir jetzt frühstücken gehen?“, zeterte er und sah sich suchend um. „Wo ist Rin?“ Die Tür quietschte, als Taeko in Rins Zimmerblickte und diese sich wieder in ihre Bettdecke verkrümelt hatte. „Süße, aufstehen, sonst trink ich dir deine Milch weg!“, drohte die Blauhaarige. Mit einem Satz war das vier-jährige Mädchen aus dem Bett gesprungen und sah ihre Mutter mit vernichtendem Blick an. „Das wagst du nicht!“ Run musste grinsen. Diesen Satz aus dem Mund des Mädchens zu hören war einfach zu köstlich. „Mach dich fertig, sonst gehen wir ohne dich! Schnell verschwand auch Taeko kurz in ihrem Raum und kam in Jeans und T-shirt wieder zurück ihre Haare hatte sie zu einem Zopf geflochten und lagen über ihrer Schulter. Ungekämmt und immer noch im Nachthemd wurde Rin von ihrer Mutter schließlich an der Hand gepackt und gemeinsam stiefelten sie nun alle zum Haus von Run und Toeka. Immer noch von der Schamanenstadt fasziniert sah Taeko sich um. Beim Frühstück kabbelten sich Sann und Horo mal wieder, Anna kommandierte Yo herum und Run war über Anblick von Ren Taeko und Rin sehr belustigt. Die saßen nämlich am Tisch jeder jeweils ein Glas Milch vor sich stehend oder in der Hand. „Was ist?“, fragte Rin die über der Lippe den Rest Milch hängen hatte. Nachdem sich alle von ihrem leichten Lachkrampf erholt hatten kam das Frühstücks Gespräch wieder auf Taeko. „Hey Schwesterchen, wir müssen noch deine Sachen aus der Wohnung holen, du kannst dir ja nicht jeden Tag meine Klamotten leihen!“, mit einem Grinsen auf den Lippen biss Toeka in ein Stück Toast. „Ähm, ich muss mich auch noch bei meinem Boss melden, ich hab ja gestern schon gefehlt und, ... irgendwie muss ich ja auch mein Geld zusammenkratzen!“, erwiderte Taeko leicht verlegen. „Mach dir mit dem Geld mal keine Sorgen, ... das regeln wir schon, nicht war Ren? Und wohnen kannst du natürlich auch hier, versteht sich ja von selbst!“, tat Run diese Sache als geklärt ab. „Aber ich kann euch doch nicht auf der Tasche liegen!“, protestierte Taeko. „Ach, lass mal! Das kriegen wir schon geregelt! Wenn du dein Gedächtnis erst wieder hast, kannst du hier ja auch als Lehrerin anfangen! Im schlimmsten Fall helfen unsere Eltern nach!“ Ren stutze bei diesem letzten Satz. „Run, könnte ich dich mal kurz sprechen!... Allein?!“, fügte er hinzu und zog seine Schwester in ein anderes Zimmer. Sorgfältig schloss er die Tür. „Mit Onkel, ...!“ Run sah in seinem Blick dass etwas nicht stimmte und zog genervt die Augenbrauen hoch. „Was hab ihr schon wieder angestellt? Hab ihr euch wieder gefetzt?“ „Sagen wir’s so: Es gab von ihm und Großvater wieder eine nette kleine Ansprache zum Thema ‚die Fortführung der Tao-Tradition!’ Sprich, Junge wann heiratest du endlich!“ Run schüttelte resignierend den Kopf. „Und du bist natürlich wieder ausgetickt, hast gesagt du wirst nicht heiraten, hast ihnen die Meinung gegeigt und gesagt sie sollen doch machen was sie wollen aber dich in Zukunft aus ihren Plänen raus lassen! Schon klar!“ Ren brummte vor sich hin: „So in etwa! Und jetzt sag ja nicht das hätte sich mit Taeko ja jetzt alles geklärt und alles ist Prima! Zu so einem Gespräch mit dir lass ich mich nicht noch mal ein!“ Als hätte Ren gewusst was sie sagen wollte war Run nun der Wind aus den Segeln genommen. „Na ja, eine Erbin haben sich ja schon mal!“ Ren öffnete die Tür und wollte zurück zu den anderen gehen. „Du weißt so einfach ist es nicht. Es war damals nicht einfach und heute ist es das noch weniger!“ Die anderen warteten gespannt auf die Geschwister, die jedoch keinen Ton von dem Preis gaben was sie so still und heimlich besprochen hatten. „Was war das eigentlich, was ihr mir gestern noch zeigen wolltet? Das Grabmal!“ Urplötzlich verschluckte sich Ren an einem Schluck Milch den er eben zuvor genommen hatte nach dem er sicht hinsetzte und hustete vor sich hin. „ Ihr wolltet ihr das Mal zeigen?“ Um ihn zu beschwichtigen fuchtelte Sann mit den Armen vor sich hin. „Wir hatten es uns anders überlegt und dachten, es ist besser wenn du das machst!“ „Na dann, los!“, rief Taeko und lies ihr Toast fallen. „Ich wäre dann so weit!“ „Nicht so hastig, Taeko, ich denke wir sollten dir noch etwas geben! Du könntest es brauchen! Sann?!“, meinte Toki. Plötzlich zog Sann aus einer Tasche eine schwarze Totentafel. Nach einem Blick auf Fadia ging sie damit auf Taeko zu und drückte sie ihr in die Hand. „Fadia ist dein Schutzgeist, nicht meiner. Diese Tafel gehört dir!“ Taeko war sichtlich von dieser Geste gerührt. Toeka legte ihrer Zwillingsschwester eine Hand auf die Schulter. Hinter ihr schwebte Dakizu und Fadia war immer noch neben Sann „Ich hab nichts was ich dir dafür geben könnte!“, erwiderte Taeko verlegen. „Das brauchst du auch nicht!“, antwortete Sann. Da kam Taeko eine Idee. „Warte!“ Sie fuhr sich mit den Händen am Hals entlang und löste die Öse ihre Kette. Nach dem sie den Ring von dem Kettchen genommen hatte, ließ sie das Amulett in Sandoris Hand gleiten. „Nimm sie!“ Ihre Schwestern waren erstarrt. „Du weißt nicht was das ist oder?“, fragte Dakizu sie. „Es ist ein Schmetterlingsanhänger!“ Wie selbstverständliche sprach Taeko diesen Satz aus, doch die anderen waren nach wie vor wie erstarrt.. „Es gehörte Mum! Es war ihr Medium!“, meinte Sandori die den kleinen silbernen Schmetterling verträumt ansah! Taeko schloss ihrer und Sandoris Hände um das kleine Amulett. Gerührt hatten die anderen das Schauspiel mit angesehen. Ren stand abseits, die Arme verschränkt. Er riss seine Augen weit auf, als er die kleine Kette leuchten sah. Als ob sie sich verbrannt hätten, ließen Sann und Taeko das Amulett von einem Moment auf den anderen auf den Boden fallen. Verwirrt schauten sie sich an, als ein Glimmen das Amulett verließ, sich in zwei teilte und immer mehr an gestallt annahm. „Mum...“ wisperte Toeka. Auch Dakizu wagte es nicht laut zu sprechen. „Dad?“, flüsterte sie. “Oh my god! Kim!“ Gem war den Tränen nah, als sie den Geist ihrer Schwester vor sich sah. „WAS?!” fragte Makoto verzweifelt, der nicht in der Lage war die Seelen der Toten zu sehen. „Dort sind Taekos Eltern.“, staunte Horo² der die beiden von Bildern kannte. Anna zog Yo dessen Mund vor Erstaunen weit offen stand aus dem Haus und zwinkerte Run zu ebenfalls zu gehen. „Warum dürfen Horo² und Ren bleiben?“ f ragte Yoh. „Denk mal ganz scharf nach mein Lieber!“, meinte seine Frau, hob Taro hoch und schloss hinter sich die Tür. „Wie ist das möglich?“, fragte Gem immer noch mit feuchten Augen. „Wir haben unsere Geister in diesem Amulett versiegelt!“ Kinami Sunôs sanfte Stimme durchflutete den Raum. „Wir durften nicht zulassen, dass die Hawks unsere Seelen gefangen nehmen!“, erklärte Jakazu Sunô weiter. „So konnten wir bei unseren Töchtern sein uns sie beschützen!“ Kinami lächelte liebevoll und sah die Tränen in den Augen der Schwestern. Sie schwebte auf Fadia zu, die ihrem Mutter immer noch fassungslos anstarrte. „Als du in die Geisterwelt übergingst und schließlich Taekos Schutzgeist wurdest, haben wir dich geführt!“ Allmählich fand die Jüngste Schwester ihre Stimme wieder. „Mum? Bist du es wirklich?“ Am ganzen Körper zitternd hielt sich Sann an Horo²s Arm fest. „Ja, und da du den Anhänger besitzt, sind wir deine Schutzgeister. Nur weil ihr alle wieder zusammen gekommen seid konntet ihr unsere Seelen aus dem Amulett befreien. Na los, leg die Kette an!“ Vorsichtig bückte sich dir junge Koreanerin nach dem Schmuckstück. Sachte hob sie es auf und lies es sich von Horo um den Hals legen. „Sie steht dir!” Hastig wischte sich Sann über ihr Gesicht und schaute in die Runde! „Lasst uns losgehen! Na los, ab zum Grabmal sonst fang ich noch wirklich an zu flennen!“ Den anderen Mädchen standen ebenfalls die Tränen in den Augen. „Ja, lasst uns gehen!“ Rin schaute die beiden Geister noch faszinierter an als Fadia Dakizu und die anderen. „Grandma?“ Dann legte die kleine den Kopf schief und betrachtete sie. Alle mussten bei diesem Anblick lächeln und fanden ihre Fassung wieder. Bald waren die Tränen vergessen. Die Asakuras warteten bereits vor der Tür. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Grabmal. Draußen vor dem Schloss war es schweinekalt. Der Wind wehte um das alte Burggemäuer und gab pfeifende Geräusche von sich. „Da wären wir!”, meinte Toeka, als die Gruppe vor dem großen Geröllhaufen ankamen, der einst der Eingang zum Quintem Heiligtum war. Plötzlich gingen alle auf Abstand. Nur Ren und Taeko gingen näher an das Grabmal heran Selbst Rin hielt sich im Hintergrund und wurde von ihren Tanten beschäftigt. Der Stein zeigte immer noch das Zeichen für„Mut“. „Hier? Hier ist es passiert?”, fragte Taeko. Der Chinese nickte. Er fand keine Worte. Taeko trat vor und bahnte sich einen Weg durch den Schutt „Was machst du zum Teufel?“ Ren packte sie an der Hand und zog sie zurück! „Ich will verdammt noch mal wissen was damals passiert ist.“ Von ihrer Entschlossenheit überrascht ließ er für einen kurzen Moment locker, denn sie sogleich nutze um sich von ihm loszureißen. „Taeko!“, konnte er ihn nur noch hinterher rufen. “Dieses sture Weib!”, doch er war ehr sauer auf sich, das er sie nicht abgehalten hatte als auf sie und kletterte hinterher in die Höhle. „Was machen die da?“, fragte Sann und wollte ihnen hinter her. „Die können da doch nicht rein, sind die Lebensmüde!“ Kinami und Gem hielten sie davon ab den beiden hinterher zu laufen. Die Mutter mit Worten, die Tante mit Taten. Gem streckte den Arm vor ihr aus. „Lass sie das klären!“, meinte Kinami. Sann wich einen Schritt zurück. „Sicher das das so eine Gute Idee ist Taeko?“, fragte Fadia, die Taeko gefolgt war unsicher. „Ich will mein Gedächtnis wieder haben.“ Das war alles was ihr dazu einfiel. --- Zwischen den rauen Wänden der Gänge hin und hertaumelnd erreichte Ren die Halle, den ehemaligen Tempel. Er musste blinzeln um etwas erkennen zu können. Zwischen dem dichten Rauch konnte er so gut wie gar nichts sehen. Am Rand des Abgrunds in dem man nur noch Schwärze sah rutschte er beinahe ab. Er blickte hinunter, rief nach Koco, erhielt aber keine Antwort. Um ihn herum züngelten die Flammen in die Höhe und die Hitze kroch geradezu aus dem Boden. Ren erschrak als sich zwei Hände auf seine Schultern legten. Links von ihm stand Horo² rechts Yo. „Ren, sie ist fort. Du kannst ihr nicht mehr helfen!“ Der Chinese riss sich los. „NEIN!“ Horo² ergriff das Wort. „Wir müssen hier raus. Die Höhle stürzt gleich total ein.“ „Sie würde nicht wollen, dass du hier mit drauf gehst!“ Rens Augen flackerten als er wieder dort stand. Diese Höhle, die ihn schlimmes hatte durchleben lassen. Und immer noch klaffte in der Mitte dieser Abgrund. Trief schwarz und ewig während bedrohlich, an dessen Rand Taeko nun mit trübem Blick stand, die Augen nur auf einen Punkt gerichtet. „Taeko lass uns von hier verschwinden!“, sprach Fadia ihr beruhigend zu. „Hier, hier ist es passiert! ...Ich spür es! ich kenne diesen Ort!“ Unwillkürlich tastete sich nach der Rune in ihrem Nacken und starrte danach gebannt auf die Hand, die das Brandmal berührt hatte. Dann schweifte ihr Augenmerk auf die Tätowierung an ihrem Handgelenk. Sie zitterte am ganzen Körper. „Weiß du, dass es zum kotzen ist, sich an nichts, aber auch gar nichts zu erinnern. Zum Kotzen!“ Die Koreanerin ließ sich auf die Knie sinken und schüttelte resignieren den Kopf. „Du wolltest uns beschützen. Du hast uns alle gerettet!“ Ren trat einen Schritt nähre an sie heran. „Despart, der Anführer des Quintem Zirkels wollte die Quelle ja unbedingt öffnen aber du hast ihm zunächst einen strich durch die Rechnung gemacht. Du hattest ebenfalls die Möglichkeit daraus kraft zu schöpfen! Aber danach ging alles schief!“ „Dein Blut an meinen Händen! Dieses Bild!... Das war hier, hab ich recht?“ Wieder konnte Ren nur nicken. „Aber wie gesagt, es war meine eigene Schuld! Ich war einen Moment lang unaufmerksam!“, beschwichtigte er sie obwohl er wusste, dass es nicht ganz der Wahrheit entsprach. Aus dem Rauch erschien Despart. Sein Gesicht von Wunden gezeichnet. „So hilflos? Ich werde dem ein Ende bereiten.“ Er hob sein Oversoul um sie mit einem weiteren Energieblitz zu Strecke zu bringen. Taeko hustete. An ihrer Stirn klebte Blut. Doch bevor Lord Despart sie in die Geisterwelt zu schicken vermochte wurde er von hinten gepackt. Ren hatte sich wieder aufgerafft, hielt sich gerade so auf den Beinen und drückte die Klinge Seines Oversouls an Desparts Hals. Dieser reagierte schnell, stieß ihn von sich weg und traf Ren mit einem Hieb seines Schwertes am Bauch. Der Chinese sackte zusammen. Taeko richtete sich auf und ging schwach, mit zitternden Knien auf ihn zu und lies sich neben ihm fallen. Der Lord begann zu lachen und wollte angreifen. „Ein letztes Mal vereint!“ Er baute sich vor ihnen auf, aber zum Angriff kam er gar nicht erst. „Das wirst du Büßen du Bastard!“ „Nachdem du mich hier raus geschafft hattest kann ich dir nicht mehr sagen was passiert ist!“, bedauerte er und näherte sich ihr Stück für Stück mehr. Wie In Trance schienen die nächsten Worte aus der jungen Frau herauszusprudeln. „Ich werde diesem Bastard alles heimzahlen, er wird dafür büßen, was er uns angetan hat. Büßen!“ “Ich habe die Säulen gesprengt, Ich hab das Quintem zerstört!“ Ihre Stimme bebte. „Ich hab die Höhle zum Einsturz gebracht!“ Die Tränen wollte auch nicht mehr ausbleiben. „...ich bin selbst Schuld!“ Taeko vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Schon lange hatte sie nicht mehr so sehr geweint. In den fünf Jahren hatte sie einige Tränen vergossen, doch nichts war mit dem zu vergleichen. Ren kniete sich zu ihr hinab und legte seine Arme um sie. Er konnte sie nicht so weinen sehen. „Wie hab dich das bloß überlebt? Wie nur?“, fragte Taeko nicht wissend, das Ren sich gerade die selbe Frage stellte. Sanft wog er sie hin und her, bis ihre Tränen schließlich versiegten. Fadia schwebte in Sicherer Entfernung und zog sich weiter zurück. --- Hakura sah von der nahe gelegenen Klippe über die Ebene hinweg wie Ren und Taeko die gerade die Höhle verließen. „Meister?“ Der braunhaarige Mann hinter hier wand sich von den Schamanen ab. „Was?“ “Warum sind wir hinter ihnen her?” Ein wütender Ausruf war nicht anders zu erwarten. „Weißt du es immer noch nicht? Sie haben etwas, das mir gehört! Nur deshalb habe ich sie damals am Leben gelassen. Nur deshalb hat sie überlebt. Sie und dieser alte Narr!“ „Und wir wissen immer noch nicht wo sich die Überreste des Quintems verstecken!“ Ihr Meister schnaubte verächtlich. „Das herauszufinden ist eben deine Aufgabe! Ich habe dich zurückgeholt Hakura, um mir zu dienen wie du es auch damals getan hast! Enttäusche mich nicht, du weiß was dir sonst blüht!“ Hakura senkte den Kopf. „Ja Meister!“ Der Scheiterhaufen loderte als der leblose Körper des Mädchens darauf gelegt wurde. „Ich werde dich zurückholen, das verspreche ich dir!“ Der Mann auf dessen Gesicht im Schein des Feuers Schatten spielten blickte gebannt in die Flammen. Das tote Mädchen wurde vom Feuer verschluckt wie einst ihre Mutter. „Du wirst nicht umsonst gestorben sein!“ Erneut warf Hakura einen Blick auf die anderen Schamanen. „Das Spiel hat noch längst nicht begonnen, wir platzieren gerade mal die Figuren!“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ein Kapitel voller Flashbacks ^^ und es ist ein wenig kurz geraten, aber wiegesagt! Schule und ich wollte endlich wieder ein neues Kap bringen. Ich hoffe es gefällt euch wenigsten ein bisschen und ihr lasst Kommis da! Ciao, HEAGDL eure Faenya Kapitel 6: Druck von Außen -------------------------- Fragt mich nicht nach dem Titel, ich hab keine Ahnung warum ich das Kap so genannt hab! I wie passts aber i wie auch nciht, tja... Ha! Heute wird wieder ein bisschen Songfic eingebracht ^^ das Kapitel hält sich schon ziemlich lange auf meinem PC! Es war lange im Voraus geplant aber noch nicht voll endet, Nach meinem Geburtstag hab ich’s dann endlich fertig gekrigt mit Musikalischer Unterstützung natürlich! Hier habt ihrs nun! (Kommi – Dankes - Rede Am Ende des Kaps^^) _____________________________________________________________________________ „Es hat sie trotzdem nicht weiter gebracht was?“ Yo Horo und Ren saßen auf einem Felsvorsprung unterhalb der Burg. „Ich meine, das sie sich in die Höhle geschlichen hat... oder?“, ergänzte Yo. Der Schamanenkönig hatte sich dort vor seiner lieben Frau versteckt. Gemeinsam beobachteten die drei Männer, wie unten in der Ebene eine Klasse von Sandori unterrichtet wurde. Auch Taeko und Toki waren dort unten und sahen gespannt zu. „Sie kann sich immer noch nicht an besonders viel erinnern! Und es ist jetzt schon mehr als zwei Wochen her, das sie wieder bei uns ist!“ Ren wusste, dass er nicht der einzige war dem das zu schaffen machte. Taeko musste es noch viel schlimmer gehen. °Ich seh doch ganz genau, das ihr Lächeln nur aufgesetzt ist!°, dachte Ren als er sie mit ihren Schwestern herum albern sah. I wanted you to know that I love the way you laugh I wanna hold you high and steel your pain away I keep your photograph and I know it serves me well I wanna hold you high and steel your pain “Was macht ihr da unten?” Diese kleine Mädchenstimme ließ alle drei Schamanen zusammen schrecken. Wer nämlich gerade geschickt die Steine hinab geklettert kam waren niemand anderes als Taro und Rin. „Was macht ihr denn hier?“, riefen Yoh und Ren entsetzt. „Wir haben zuerst gefragt!“, grinste Taro. Yo und Ren sahen sich an. „Ihr könnt doch nicht hier bleiben!“, meinte Yoh. „Versteckst du dich wieder vor Mum?” Volltreffer! Direkt ins Schwarze und Yoh verstummte. Der König der Schamanen seufzte resignierend. „Yoh... Yooo~h!Yoh!” Annas Stimme hallte von den Wänden der Burg wider als sie heraus trat und zur Steintreppe ging. Suchend ließ sie ihre Blicke schweifen. Nachdem sie wieder in die Burg gegangen war atmete Yoh erleichtert aus. „Das war knapp!“ Die Jungs grinsten und Rin schüttelte voller Unverständnis den Kopf. An den Felsen war es windig. Rins Zöpfe wurden von einer Böe erfasst und hin und her geweht. Ihre Unterlippe zitterte vor Kälte, doch sonst ließ sie sich nichts anmerken. Auch Taro ging es nicht besser, aber er machte keinen Hehl daraus, dass ihm verflucht kalt war. “Was gehst du auch ohne Jacke raus!“, zeterte die Kleine. „Komm her, Großer!”, meinte Yoh, setzte ihn neben sich, wickelte ihm seinen Schal um und zog ihm seine Mütze über den Kopf. Zu guter Letzt entledigte sich Yo seiner Jacke in der sein Sohn nun ziemlich verloren wirkte. „Weichei!“, schallte Rin den etwas älteren Jungen. „Was denn?“, fragte dieser scheinheilig und versuchte gerade seine Hände in den schier unendlichen Weiten von Yos Jacke wieder zu finden. Ren sah die Vierjährige an, die dort stand als würde es ihr nichts ausmachen vom Wind beinahe weg geweht zu werden. Der Wind stellte mit dem Rock ihres Kleides an was er wollte und die Jacke die sie darüber trug schien sie auch nicht wirklich vor der Kälte zu schützen. „Was seid ihr auch so kalt angezogen! Morgen haben wir zwei Triefnasen hier!“, meckerte Horo² mit einem Grinsen auf den Lippen, das sich ganz schnell in Erstaunen verwandelte als er sah, wie Ren die Kleine an sich zog und sie in seinen Mantel einwickelte. Nicht nur Horo² war entgeistert, auch Rin schaute verwundert drein. Ihre verwirrten Blicke übertrafen wirklich alles. Das Grinsen auf Yohs und Horo²s Gesichtern wurde immer breiter. „Haltet bloß die Klappe Jungs!“ „Bricht da etwa das Steinherz eines Gewissen Herrn >Spitzkopf< Tao?“ Dabei kam der Ainu nicht ohne eine Beule davon. “Ich sagte halt die Klappe!” Unterdessen kuschelte Rin sich unbeobachtet in den Mantel ihres Vaters und versank regelrecht darin. Ein Bild für die Götter: Yoh und Ren nur in ihren Shirts und die Beiden Kleinen die sich in den Mänteln ihrer Väter verkrochen. „Ich fühl mich irgendwie ausgegrenzt!”, murmelte Horo² halb im Scherz. “Na dann halt dich ran mit Sandori!“, grinste Yoh und beobachtete, die der Blauhaarige Stufe für Stufe röter wurde. --- „Taeko willst du nicht auch mal wieder kämpfen?“ neckte Sandori ihre ältere Schwester. „Aber ich hab doch weder ein Medium noch weiß ich...“ Rasch wurde sie von ihrer Zwillingsschwester unterbrochen. „Papperlapapp! >Ich weiß nicht wie!?< Das ist ja wohl nun wirklich nicht das Problem, aber das mit dem Medium ist ne andere Sache! Dafür wäre eigentlich Ren zuständig!“ Toeka sah zu Run hinüber, welche sogleich verstand und zur Burg lief. Die Drei anderen Mädchen hatten die Arme um ihrer Körper geschlungen und zitterten vor Kälte. „Verfluch ist das kalt wenn man sich nicht bewegt!“ bibberte Sann, die ihre Schüler bereits zurück in ihrer Räume geschickt hatte. „Also hat Ren mein Medium?“ Alle nickten. „Vielleicht hat er es in seiner Wohnung in Mervan?”, überlegte Toki. „Und warum haben wir es dann nicht geholt, als wir dort waren?“ Taeko erinnerte sich daran, wie sie mit Gem und Makoto zusammen zurück in die Stadt gefahren waren und Rins und ihrer Wichtigsten Sachen auf dem Motorrad mit nach Kantara gebracht hatten. Vor zwei Tagen hatten der Japaner und die Amerikanerin in ihrem Van den Rest mitgebracht (ein paar Möbel und Ähnliches)und Taekos Wohnung aufgelöst. „Seltsam! Was hat der Kerl nur? Warum sagt er mir so was wie mit dem Medium nicht?” Cause I’m broken, when I’m lonesome and I don’t feel right when you’re gone away You’ve gone away, you don’t feel me anymore --- „Ren! Reeeeeeeen! REN!”, rief Run nach ihrem Bruder. “Yoh! YOH ASAKURA! Sag Run, hast du Yoh gesehen? Der faule Kerl drückt sich wieder vorm Training! Wenn ich den erwische!“, grummelte Anna zusätzlich. „Nein! Tut mir Leid!”, antwortete die Chinesin. “...hab ich nicht. Ich suche selber nach Ren.” Anna zog misstrauisch die Augenbraue hoch. “Rin und Taro sind auch wie vom Erdboden verschluckt. Dann stuzte sie plötzlich. “Warte mal!” Ren, Rin, Yoh, Taro und Horo² duckten sich auf dem Vorsprung und drückten sich an die Felswand. Den Atmen anhaltend hörten sie, wie sich Run und Anna unterhielten. Keiner der Fünf rührte sich. °Hoffentlich findet sie uns hier unten nicht!°, dachte Yoh und kniff die Augen zusammen. „Zu-spät!“, zischte Anna und tippte ihn an. Taro war inzwischen an Yohs Arm angelegt eingenickt und auch Rin döste in Rens Armen dahin. „Seid ihr wahnsinnig die Kleinen mit hier runter zu nehmen?!“, herrschte Run ihrem Bruder von oben herab an. „Ist ja schon gut, wir kommen nach oben!“, giftete Ren zurück und reichte ihr Rin hoch. „Wenn Tae-chan das erfährt bist du erledigt! Du kannst so wieso gleich mal zu ihre runter gehen und dann holt ihr das Kwan Dao aus deiner Wohnung in Mervan.“, meckerte Run weiter. Ren zögerte einen Moment. „Sie will wieder kämpfen?“ “Nur ein bisschen mit Sann zum Spaß, aber sie ist eine Schamanin, natürlich will sie auch ein wenig kämpfen und vielleicht trainieren, das kannst du ihr nicht verbieten! Du kannst ihr ja helfen, wie in alten Zeiten!“ Ren blieb stumm, darum redete Run weiter. „Ich weiß das du das Medium ihrgendwo hast! Also rück es raus!“ “Heute nicht, vielleicht später!” “Nein du alter Querkopf, du holst es heute!“ Ren dachte gar nicht dran. „NEIN!“ --- Einige Minuten später trafen sich Ren und Taeko an seinem Motorrad. „Na los steig auf!“ Der Chinese war mürrisch, dass es sich von seiner Schwester hatte breitschlagen lassen. „Nun mach schon!“ Taeko sah ihn verwirrt an und als er ihr die Schlüssel zu warf konnte sie es völlig aufgeben zu denken. „Was soll das?”, fragte sie verwirrter denn je. „Ich hab dir doch letztes Mal schon gesagt, das es dein Motorrad ist und das ich nachdem du... Ach hör auf zu labern und steig endlich auf.” Taeko setzte sich auf das Bike, steckte den Schlüssel ins Zündschloss startete den Motor. Ren setzte sich hinter sie. „Darf ich denn wirklich?” Ren versuchte sich an einem Lächeln. War das wirklich die Taeko die er kannte? „Mir hat jemand einmal gesagt >Das Können ist nicht das Problem und das Dürfen interessiert mich nicht!<“ Daraufhin entwich Taeko ein Grinsen. „Das kommt mir irgendwie bekannt vor!“ „Natürlich, das hast du mir an den Kopf geworfen! Und jetzt fahr!“ Immer noch zögerte die Koreanerin, doch dem konnte Ren schnell Abhilfe schaffen. Er nahm ihre Hände und legte diese auf den Lenker, dann umfasste er sie, trat die Kupplung und schaltete an der linken Seite des Lenkers in den ersten Gang. „Siehst du, so einfach ist das!“ Taeko lächelte, gab Gas bog auf die Hauptstraße ein und fuhr Richtung Mervan. „Schalten, verflucht du musst schalten!“, rief Ren, als Taeko zu viel Gas gab. --- „Wann werden die Beiden denn endlich wieder zu einander finden? Das ist ja echt grausam mit anzusehen!“, fluchte Sandori, die das Schauspiel mit angesehen hatte und trat vom Fenster zurück. „Das tut wirklich in der Seele weh!“ entgegnete Horo² neben ihr und legte seine Arme von hinten über ihre Schultern. Sann griff danach. „Wirklich!“, stimmte sie ihm zu. „Na, ihr scheint ja keine Probleme mehr zu haben oder wie?“ Die Beiden schreckten gleichzeitig hoch, dabei stieß Sann mit dem Kopf gegen Horo²s Kinn. Der hatte sich nämlich auf sie gestützt. „Euch ist auch echt nicht mehr zu helfen!“, meinte Anna grinsend. Sie hielt Taro und Rin an jeweils einer Hand. „Warum passt du eigentlich die ganze Zeit auf Rin auf, Taeko kümmert sich anscheinend gar nicht mehr um die Kleine!“ Von Sandori bekam der Japaner einen Schlag auf den Hinterkopf, von Anna eine Ohrfeige und von Rin einen Tritt gegen sein Schienbein. „Aua, wofür hab ich das denn jetzt verdient?“, fragte er unwissend. „Taeko kümmert sich sehr wohl um Rin! Sag so etwas nie wieder!“, herrschte Sann ihn an. „Sie hat viel nach zu holen. Das muss doch schlimm sein sich an die Vergangenheit nicht erinnern zu können.“, begann Anna ihn anzuschnauzen. „Lass Ren mal machen! Es ist ja nicht so, dass sie Rin abschieben würde! Sie muss sich bloß über einiges klar werden!“, erklärte sie. Sann nickte, „Sie tut zwar als wäre alles in Ordnung aber allein über die Situation mit Ren zerbricht sie sich schon den Kopf. Wir müssen ihr Zeit lassen!“ Horo² nickte, er hatte verstanden. „Entschuldigt, Ich dachte ja nur wegen der Kleinen, ... Aua!“ Der Ainu schrie wieder auf. “Was soll den das schon wieder?” „Sag nix schlechtes über Mum!“, meckerte Rin, die ihm wieder vors Schienbein getreten hatte. „Ist doch Ok, ich hab mich doch entschuldigt, wofür war das?“, fragte Horo². „Nenn mich nicht noch mal Kleine!!!“, meinte Rin eiskalt. --- „Was machst du denn... zu meiner Wohnung müssen wir hier lang!”, rief Ren, als Taeko mit dem Bike an der Kreuzung vorbei gefahren war. „Sorry, war schon unterwegs zu Gem!“, kicherte sie. Die Koreanerin fand sichtlich Gefallen dran mit dem Motorrad durch die Gegend zu fahren. „Da können wir ja gleich noch hin! Jetzt dreh die Kiste endlich!” Taeko hat wie geheißen und bog in die 2. Straße ein. An einem großen Haus wies Ren sie an zu halten. „Ich bin gleich wieder da!” Taeko stieg ebenfalls ab. “Ich komme mit.” Das war Ren nicht so recht aber er sagte nichts. “Guten Tag Tao-san. Sie habe ich ja lange nicht mehr gesehen! Wo waren sie denn in den letzten Wochen?“, fragte eine Ältere Dame in Hausflur. Sie schien ziemlich spießig zu sein und man sah ihr auf den ersten Blick ihre Neugier an. „Ich war mit persönlichen Angelegenheiten beschäftigt!“, antwortete Ren und zog Taeko an der Hand hinter sich her. Die alte Dame blieb erschrocken zurück und sah den Beiden nach. Ihre Neugier war ganz offensichtlich niemals gestillt und Diskretion schien ein Fremdwort für sie zu sein. „Die alte Schreckschraube, ich war kaum zwei Tage eingezogen da kursierten schon Gerüchte über mich, echt nicht zu fassen!“, grummelte er und blieb vor einem Apartment im zweiten Stock stehen. “Herein spaziert!”, meinte er, nachdem er die Wohnungstür aufgeschlossen hatte. „Ich such auch eben noch ein bisschen Kram von mir zusammen! Hatte dazu noch nicht all zu viel Gelegenheit, verstehst du?“ Taeko wunderte sich, das er sie so direkt ansprach. „Ja, ja mach nur!“ Währenddessen konnte sie sich in Ruhe umsehen. Die Wohnung war nicht allzu klein aber auch kein Palast. Zwei zwar nicht sehr geräumige aber einigermaßen helle Zimmer eine winzige Küche und ein Bad. Ren kramte gerade ein paar seiner Klamotten in eine Tasche, als Taeko den zweiten Raum betrat. Dort war auf einer Art Sekretär eine große Hellebarde mir rotem Griff und glänzender Klinge aufgebart. Die Blauhaarige trat näher und konnte im schwachen Licht, das durch das eigentlich abgedunkelte Fenster einfiel ihr Spiegelbild auf der Klinge erkennen. Neben der Waffe stand ein schwarzweiß Bild in schwarzem Rahmen und mit einem schwarzen Band in der rechten unteren Ecke. Darum herum standen Schalen mit Räucherstäbchen. Sie erschrak als sie sich selbst auf dem Bild entgegenlächeln sah. „Das bin ja ich!”, wisperte sie. In diesem Moment betrat Ren den Raum griff an Taeko vorbei nach dem Bild und verstaute es in seinem Rucksack. „Ich hab alles, wir können gehen!“, meinte er kalt und drehte sich noch einmal um, bevor er den Raum verließ. „Nun nimm dein Medium schon mit, dafür sind wir doch extra hergefahren!” Vorsichtig nahm sie die Hellebarde von dem Ständer und mit wenigen geschickten Griffen klappte Taeko die Waffe zusammen. Von sich selbst überrascht, dass es ihr so leichfertig gelungen war folgte sie Ren die Treppe hinab und schloss die Tür hinter sich. In Gedanken immer noch über sein Verhalten nachdenkend stieg sie die Treppen hinunter. °Was macht dir Sorgen Ren?° The worst is over now and we can breath again I wanna hold you high you steel my pain away There’s so much left to learn and no one left to fight I wanna hold you high and steel your pain --- „Das ist echt schlimm mit an zu sehen, das die Beiden einfach nicht zu einander finden!“, überlegte Sandori laut, als sie mit Anna auf dem Weg zu Toki hinunter in die verlorene Stadt waren Horo² war in der Burg geblieben und musste noch Unterrichten. Taro und Rin wurden von Run in Obhut genommen, damit sie nicht wieder ohne Begleitung in der Burg herumstromerten. Zu Annas und Taekos Leid vorzugsweise in den Kerkern! „Ach Sann lass ihnen doch Zeit, ich meine schau dich doch selbst mal an! Du traust dich auch nicht auszusprechen, das du mit Horo² zusammen bist, ob wohl es doch eigentlich jeder weiß!“, zeterte Anna. Sie öffnete gerade die Tür zu Tokis Haus und schloss sie schlag artig wieder. „Beim Konig der Geister, Himmel noch eins, was ist denn heute los!“, flüsterte sie und trat einen Schritt zurück. „Was ist denn?”, fragte Sann neugierig und lugte durch den Türspalt. „Ich würde das sein lassen!“, warnte Anna, doch wann hörte Sann schon mal auf Warnungen! Was sie in der Wohnung sah ließ ihr den Atem stocken und breit grinsen. Toeka und Seath standen eng umschlungen im Flur und erkundeten die Mandeln des jeweils Anderen. „Wow könnt ihr lange die Luft anhalten!“, grinste Sandori weiter, „Davon sollten Ren und Taeko sich mal ne Scheibe abschneiden!“ Es war ihr wirklich nicht möglich das freche Grinsen abzustellen womit sie sich böse Blicke einfing. „Ja, ja ich geh schon aber flammt nicht wieder das Haus an verstanden!“ Die Achtzehnjährige ließ ihre Schwester nun mit ihrem Freund allein und verzog sich. „OK? Wohin dann?” Anna und sie grinsten sich an. “Lassen wir die Beiden lieber alleine!” --- “Gem, Makoto, hallo, seid ihr zu Hause?”, rief Taeko in die Wohnung, nach dem sie aufgeschlossen hatte. „Darling, what a surprise! Makoto komm her!” Gem schloss ihre Ziehtochter in die Arme. “Hey Gem, so lange ist es auch nicht her, das wir uns gesehen haben! Ihr wart doch vorgestern erst in Kantara!“, erwiderte Taeko die Umarmung und stellte sich vor ihr auf. „Habt ihr noch irgendwelche Sachen hier? Die hätten wir euch doch das nächste Mal mitbringen können!“, meinte Makoto. „Ach, wir waren in der Gegend, wegen was anderem und wollten vorbeischauen!“ „Ihr seid immer Willkommen!“, lächelte die Amerikanerin und bat ihnen einen Stuhl in der Küche und einen Becher Tee an. “Gem, wir sind doch nicht aus der Welt!” “Sag Amaya, wie geht es denn voran mit deinem Gedächtnis?” „Taeko!“, unterbrach Ren den Japaner. „Ihr Name ist Taeko!“ - “Ren sie können mich nennen wie sie wollen!“, unterbrach sie seinen Gedankengang und fuhr fort: “Seit Vorgestern ist nicht viel passiert Makoto, ich denke ich muss Geduld haben!“ Gem hatte die bösen Blicke von Ren wohl bemerkt. „Amy, ... äh Ta... Taeko...Sann und Toki müssen auch bald mal vorbei kommen!” Der Stuhl knarrte und Ren stand ruckartig auf. „Entschuldigen sie mich! Ich warte draußen!“, er verbeugte sich höfflich. Dann verließ der die Wohnung und ließ die Tür ein wenig zu laut in Schloss fallen. Taeko sah ihm einerseits leicht verärgert, andererseits besorgt hinterher. „Fadia ist hier und, ...!Es tut mir Leid Makoto,... Gem, aber ich denke dieser Besuch fällt heute wohl ein wenig kurz aus!“ Verständnisvoll lächelnd verabschiedete das Ehepaar sich von ihr und sie folgte Ren nach draußen. „Ich komme bald wieder, versprochen!“, waren ihre letzten Worte bevor sie die Wohnung verließ. „Ren, warte doch!“, rief Taeko Ren hinterher, der schon auf dem Weg zum Motorrad war. „Lass uns nach Hause fahren!“, sagte er tonlos und stieg auf die Maschine. „Na los, ich fahre! Du fährst wie der Teufel, das kriegt man ja Zustände! Komm steig auf!“ Wortlos, setzte Taeko sich hinter Ren auf das Bike und sie fuhren los. Cause I’m broken, when I’m open and I don’t feel like I am strong enought Cause I’m broken when I’m lonesome, and I don’t feel right when you’re gone away --- Run blätterte in dem Fotoalbum, das sie Ren hatte schenken wollen. “Schau mal Rin, das sind deine Mum und dein Dad!“ Sie zeigte der Vierjährigen ein Bild auf dem Taeko versuchte Ren zum Lachen zu bringen, was ihr nur mäßig gelang. „Dad ist witzig,...!” lachte Rin und schaute sich auch die anderen Bilder an. „Du nennst ihn tatsächlich Dad?“, fragte Run ihre Nichte. “Klar, aber irgendwie nicht so gern wenn andere dabei sind! Zum Beispiel Mum!“ „Und Ren hat nichts dagegen?” Die Kleine lächelte immer noch. „Nö! Er kommt auch abends wenn Mum schläft zu ihrem Zimmer und beobachtet sie! Dann treffen wir uns da und er steckt mich jeden Abend wieder ins Bett und deckt mich zu! Er lässt sogar die Tür offen!“ Run hatte den Erzählungen des kleinen Mädchens interessiert zu gehört und konnte es doch nicht glauben. „Ren?!?” Rin nickte und blätterte weiter in dem Album. Taro saß daneben und besah sich ebenfalls die Bilder, auf einigen erkannte er seine eigenen Eltern wieder. °Mein Bruderherz überrascht mich doch immer wieder!°, dachte Run erstaunt. --- Am Wald bremste Ren das Motorrad plötzlich ab. „Ren was hast du, du hast die ganze Fahrt über nichts gesagt! Warum bist du vorhin so ausgerastet?“ Der Chinese stellte die Maschine an ihren Angestammten Platz, setzte seinen Weg allerdings nicht in Richtung Burg fort, sondern ging tiefer in den Wald hinein. „Hey, ich rede mit dir!“, rief Taeko und folgte ihm. „Du hast mich noch nicht erlebt wenn ich wirklich ausraste!“, war seine Antwort. Abgewiesen blieb Taeko stehen. „Wenn du sagst, ich hätte dich noch nie erlebt wenn du ausrastest, meinst du dann vor oder nach meiner Amnesie?“ Wieder kam von dem jungen Mann keine Antwort. Er blieb einfach stehen, kehrte ihr immer noch den Rücken zu. „Warum sträubst du dich da gegen wenn ich Amaya genannt werde? Warum regt dich das auf?“, fragte Taeko weiter. Ren begann zu flüstern: „So viele Fragen...“ “JETZT ANTWORTE MIR!!!”, grollte sie. Ren schien das nicht besonders zu verwundern. Immer noch eiskalt erwiderte er: „Weil ich Taeko geliebt habe!“ Der kalte Wind wehte durch den Wald und brachte die Äste zum Zittern, zum Rascheln. Die Blauhaarige musste erst einmal realisieren was Ren ihr dort eben gesagt hatte. „Du hast sie geliebt... was heißt du hast, warum sprichst du in der Vergangenheit? Ich meine, ...ich bin doch Taeko! Oder?!“ „Du hast dich wirklich verändert! Die alte Taeko hätte das nicht bezweifelt! Egal ob Amnesie oder nicht!“ Ren drehte sich zu ihr um. Seine Augen waren bedrohlich und böse. Wut erfasste Taeko. “Ich hab mich verändert?! Wer hätte das nicht?“ Die Koreanerin griff nach dem zusammen geklappten Kwan Dao. Sie klammerte sich so fest daran, dass ihre Hand bald schmerzte. „Weißt du eigentlich was ich alles durch gemacht habe?“ Fadia, die die ganze Zeit in der Totentafel gesteckt und von der Situation nichts mitbekommen hatte, wurde nun von ihrer Schwester gerufen. „Fadia, in die Hellebarde!“ Das leuchtende Geister Mädchen mit den schimmernden Flügel erschien und ging in das Medium über. °Was hast du vor Taeko? Willst du gegen Ren kämpfen, was ist los, was...!° Taeko ließ sich nicht beirren. °Halt die Klappe und tu was ich dir sage!° Das Geistermädchen wurde stutzig. °Wie konntest du auf einmal Geistkontrolle aufbauen?° Mit voller Wucht schlug Taeko mit ihrem Oversoul auf Ren ein, dieser hatte bereits das Donnerschwert geöffnet, baute aber keine Geistkontrolle auf und ließ die Klinge der Hellebarde an seiner Klinge hinab gleiten. „Gem und Makoto haben mich aufgenommen! Als ich niemanden hatte!“, schrie Taeko Ren an. „Ich hatte nichts, keine Familie, keine Freunde, noch nicht einmal einen Namen!“ Der Blauhaarigen kamen die Tränen. Eine davon tropfte auf Ren herab, als dieser einen weiteren Schlag abwehrte. „In den Akten hieß ich Jane Doe, eine Unbekannte! Ich war heil froh als sie mich Amaya nannten, Amaya Kamaku! Ich hatte wieder einen Namen, eine Identität! Ich war keine Jane Doe mehr!” Wie ein Berserker drosch sie auf den Chinesen ein. „In einer Regennacht haben sie mich gefunden, ‚Regennacht’ haben sie mich genannt! Und als Rin zu Welt kam, haben sie mir geholfen, mit der Kleinen, mit meinem Leben! Weißt du wie die Nachbarn mich genannt haben? Schlampe Hure,... hat mit Sechzehn schon ein Kind und kennt nicht einmal den Vater! Aber das war nicht das Schlimmste! Rin haben sie auch so weit fertig gemacht, dass ich sie nicht in die Kinderkrippe schicken wollte! Niemand wollte mit ihr spielen, die Eltern von diesen Kindern haben es ihren Söhnen und Töchtern auch noch verboten! Gem und Makoto habe mir geholfen, mir Kraft gegeben obwohl ich eine völlig Fremde war. Fünf Jahre lang! Sie dürfen mich verdammt noch mal nennen wie sie wollen! Du hast kein Recht ihnen das zu verbieten!“ Taeko atmete schwer! Schließlich hatte sie Ren dann zu Boden gedrückt, sie saß rittlings auf ihm, die Klinge der Hellebarde steckte direkt neben seinem Gesicht im Boden. Verzweifelt klammerte sie sich mit beiden Händen an den Griff. Ren hatte sich nicht gewehrt, nicht das Geringste getan. “Und trotzdem, auch wenn man mich manchmal anders nennt, auch wenn ich mich verändert habe, auch wenn ich meine Erinnerungen verloren habe! ICH BIN IMMER NOCH TAEKO!!!, Ich bin immer noch Taeko... Taeko Sunô!“ Erschöpft wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht, als Ren den Spieß umdrehte und sie zu Boden drückte. Die Waffe aus ihrer Hand geschlagen seine Hände neben ihrem Gesicht abgestützt. „Das war’s was ich hören wollte!“, flüsterte er. „Ich will nur, dass du dich endlich besinnst wer du bist!“ Ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, bevor er sich zu ihr hinunter beugte und sie küsste. Cause I’m broken when I’m open and I don’t feel like I am strong enought Cause I’m broken when I’m lonesome and I don’t feel right when you’re gone away You’ve gone away, you don’t feel me anymore _______________________________________________________________________________ So, das wars auch schon wieder, na? Genug Spannung, Genug Aktion? Sagts mir ^^ Das Lied ist übrigens (na wer hat’s erkannt?) Broken von Amy Lee feat. Sether War das schlimm mit dem Songfic teil? Naja, ich weiß nicht ob ich es in dieser FF noch mal mache! Wir werden es sehen! Zur Kommi Dankes Rede (Hach, ich liebe diesen Part!) Jonny unser erster in der Liste! Die Flashbacks waren zwar viele aber auch nötig (zur erklärung un so...) Aber mit den Namen nehm ich dir das nicht übel! Sind wirklich viele ^^ Aber wozu gibt es die Steckbriefe(guck zur Not in A burning wish nach! *grins*) Die Ursprungs FF A burning wish ist übrigens bald ein Jahr alt *feier* *Runde Kaffe und Kuchen spendier* Cassy, schön das es dir gefallen hat, freut mich immer wieder! Run-chan hab ich dir das mir Hakura gesagt oder hast dus selber raus gefunden? (So viele bunte Faben @.@ ~.~ @.@ *schwindel* Hui, ich sollte nicht so viel in der Kunst Abteilung in der Schule herum hängen, all diese giftigen Dämpfe ^^) <<< Gedächtnisschwund lässt grüßen (hey Momentamal! *grübel*, das kenn ich doch irgendwoher *grins*) Siehst du Kone, mir wird auch schwindelig, ich kenn das Gefühl also, aber bei mir hat das wie gesagt andere Gründe (obwohl ich auch viel im Dreieck springe...wenn ihr meine Mutter kennen würdet *seufz*) Schön das es dir Gefallen hat! Apropos, ich muss jetzt mit meiner Mutter feiern!!! Neben meiner 1. FF und meinem Animexx Dasein (demnächst 18.12 und 2.12 2005 > beides ein jahr alt geworden meine rechen Künste! *servierten für den Kuchen verteilt*)... hat nämlisch nach mir höchstpersönlich auch meine Mutter Geburtstag (Mein Bruder am 6. meine Mum am 12. und ich am 10. Dezember... was ein Stress!) Jetzt köpf ich ne Fläschchen Rotwein die mir Mein Bruderherz grad vorbei gebracht hat und geh mit meiner Family feiern! Bis zum Nächsten Kap ("Rückkehr nach Dobbie Village" oder, "Wo alles begann" Ich bin mir noch nciht ganz eins^^) Wenn wir uns vor her nicht mehr lesen (ich weiß nicht wie weit ich mit dem nächsten Kap wie schnell komme!) auch gleich schon mal Frohe Weihnachten, Happy Hanuka, Frohes Julfest und gesegnete Rauhnächte! Was auch immer! Jedenfalls einen Guten Rutsch ins Neue Jahr! Man ließt sich hoffentlich, eure *HEAGGGGGDL* Faenya! Kapitel 7: Wo alles begann -------------------------- (EDIT! Hört -wenn ihr möchtet- doch bitte dieses Lied beim Lesen! http://www.youtube.com/watch?v=t-v4dSNEIbc Ist bloß ein Vorschlag, aber ich hab das Lied gehört als ich geschrieben hab, wusste nu nicht wie es heiß! ^^) __________________________________________________________________________ Taeko stand in der Wüste. ihre Haare wehten um her und waren wie ein blauer Schleier in der rötlich gelben Landschaft. Ihr gegenüber stand Ren. Beide hatten ihre Waffen gezückt! Wutendbrand schrie die Koreanerin dem Chinesen etwas Unverständliches zu. Die Atmosphäre war voller Wut und Hass. Die Nerven lagen blank. Sowohl Taekos als auch Rens Körper war mit Wunden übersäht. Einige Meter standen drei Personen von denen nur die Silhouetten erkennbar waren, da sie mit der Sonne im Rücken auf den Kampf herab sahen. „Töte ihn!“ „Töte ihn!“ „Töte ihn!“ Riefen die Schatten. „TU ES!“ Wie befohlen lief Taeko auf Ren zu, der keine Anstalten machte sich zu wehren. Dann stach das Blauhaarige Mädchen ihm ihre Hellebarde durch den Körper. Rin stand ebenfalls nur wenige Meter entfernt. Sie weinte. Sie schluchzte herzzerreißend. „Mum, nein!“ Taeko atmete schwer, als Ren in ihren Armen zusammen brach. Blutüberströmt ging sie mit ihm zusammen zu Boden. „Was.., was habe ich getan?“, wisperte Taeko immer noch in Trance. Sie rieb ihre Hände an einander um das Blut, des in ihrem Schoß liegenden Mannes, davon zu entfernen. Es hatte keinen Sinn. Angewidert streckte sie ihre Hände von sich. Ren röchelte, er spuckte Blut. „WAS HAB ICH GETAN???“, schrie Taeko wieder. Doch Ren hatte inzwischen die Augen geschlossen. Sein Kopf hatte sich zur Seite gesenkt und Blut gemischt mit Sand klebte an seinem gesamten Körper. Ein hämisches Lachen durch drang die Wüste. Es stach wie tausend Schwerter in Taekos Herz. Einer der Schatten war hervor getreten. Taeko konnte nicht viel erkennen, außer den langen Roten Haaren und der kleinen Statur. „NEIN!“ „Nein!“ Taeko wälzte sich im Bett hin und her. Nach einem ihrer Alpträume war sie wieder ruckartig aufgewacht. „Verflucht!“ Taeko rieb sich die Schläfen. Sie konnte wie so oft nicht wieder einschlafen. „Das ist ja zum aus der Haut fahren!“, Sie warf ihrer Bettdecke zurück und sprang aus dem Bett. Als sie den Flur durchqueren wollte und zu Bad ging stieß sie mit jemandem zusammen. „Oh, ...“ Vor ihr stand Ren. „Wo wolltest du denn hin Mitten in der Nacht?“, fragte sie verschmitzt lächelnd, dann erinnerte sie sich an ihren Traum und fuhr zusammen. Von Ren kam nur ein Brummen zurück. „Ich hab Rin ins Bett gebracht!“, murmelte er. Taeko stutze. „Aber, das hab ich doch schon vor Stunden gemacht!“ „Sie ist wieder raus gekrabbelt, das macht sie immer!“ Taeko verschränkte die Arme vor der Brust. „Aha, das ist mir aber neu!“ Ren zuckte nur mit den Schultern. Er sah an der Blauhaarigen herab, die nur ein viel zu kurzes T-Shirt und eine Boxershorts mit der Aufschrift „I hate Mornings!“ trug. Auch ihr viel jetzt auf wie wenig beide nur trugen und sie dachte an den Kuss zurück, und an all das was am Tag geschehen war. Sie waren ja einfach schweigend zurück nach Dobbie Village gegangen ohne ein Wort darüber zu verlieren. Taeko wollte schon mit ihren Fingern an ihre Lippen fahren, da riss Ren sie aus ihren Gedanken. „Konntest du wieder nicht schlafen?“, fragte er während beide im Flur standen. Die Koreanerin schüttelte den Kopf. Von ihren Alpträumen wollte sie ihm nicht erzählen. Er musste ja nicht wissen wie oft er blutüberströmt in ihren Armen lag. Die Träume liefen schließlich immer gleich ab. Dann ging Ren einfach an ihr vorbei in die Küche des Hauses. „Möchtest du auch ein Glas?“, fragte er und hielt ihr die Milchflasche entgegen. „Ja, gerne!“, antwortete Taeko und setzte sich an die Küchentheke. Vorsichtig nippte sie an der kalten Milch, die Ren ihr vor die Nase gestellt hatte. Schweigend tranken die beiden, bis Ren sein Glas in die Spüle stellte und die Küche verließ. Taeko wollte sitzen bleiben, doch Ren griff nach ihrem Arm und zog sie sachte hinter sich her. „Was...?“, entwich es Taeko ein wenig zu laut. „Scht! Weck doch nicht alle!“, rügte Ren sie und legte sich in seinem Zimmer ins Bett. Taekos Arm hatte er los gelassen und nun stand sie wie bestellt und nicht abgeholt in seinem Zimmer. „Na komm!“, Der Chinese hielt ihr das Laken hoch und zögernd legte sie sich zu ihm. Wortlos schlang er seine Arme um sie und drückte sie an sich. Taeko wurde warm und ein wohliges Gefühl durchströmte ihren Körper. Gleichmäßig atmend lehnte sie ihren Kopf gegen Rens Brust und schlief innerhalb weniger Minuten ein. --- Am nächsten Morgen kitzelte etwas an Taekos Nase. Sie schlug die Augen auf und erkannte ihre kleine Tochter die auf ihr saß und mit dem Finger auf ihrer Nase herum tippte. „Na, bist du endlich wach?“, schnaubte die kleine und erstaunlicher weise musste Taeko zugeben, das sie lange nicht so gut geschlafen hatte. Sie warf einen Blick zur Seite, doch Ren lag nicht mehr neben ihr. Stattdessen stand er im Türrahmen und schaute die beiden Mädels schief an. „Macht euch fertig oder wollt ihr das Frühstück verpassen?“, meckerte er. --- „Yoh, beeil dich!“, rief Anna durch das Haus. „Wann geht unser Flug?“, fragte Run, die Anna dabei zusah, wie sie geschäftig ihre Taschen und Koffer packte. „Wir schauen uns heute noch die Zeremonie an und dann fliegen wir!“, entgegnete Anna. „Yo muss ja zum Schamanenrat, aber danach fliegen wir wieder nach Tokio! Manta will uns im Gasthaus bestimmt auch mal wieder sehn!“, lächelte Anna. Die Chinesin senkte leicht enttäuscht den Kopf. „YOH, JETZT HAU REIN!“ Ein weiteres entschuldigendes Lächeln huschte über das Gesicht der Itako, während sie zwei Taschen aus dem Zimmer trug. Kopfschüttelnd verließ Anna das Haus und brachte ihre Taschen zu den Bussen, die die Schüler später zum nächsten Bahnhof oder zum Flughafen bringen sollten. Manche Busse fuhren auch direkt nach Tokio, doch diese steuerte Anna nicht an. „Yoh, wo bleibst du denn?“, rief Anna und drehte sich ruckartig um, doch hinter ihr stand nicht ihr Ehemann sondern Taeko und Ren. „Jetzt bleib ruhig und hetz nicht so Anna, der Jet fliegt uns schon nicht weg! Wir haben Zeit!“, meinte Ren und verstaute Taekos Rins und seine Taschen in dem lade Raum des Busses. „Aber die Zeremonie fängt bald an!“, widersprach ihm Taeko und trieb ihn zu Eile an. Als sie wieder am Schloss angekommen waren hatten sich in der großen Halle bereits alle Schüler versammelt. Stühle waren aufgestellt, und alle warteten auf die Entlassung in die Winterferien. Auf der Bühne standen Horo² Sandori Toeka, Run und einige andere Lehrer. Besondere Schüler wurden geehrt die Semesterzeugnisse vergeben und Run hielt eine kleine Ansprache, dabei ließ sie nicht aus, dass sie einige Lehrer im nächsten Semester verlassen würden und verabschiedete diese. Zum Schluss entließ sie die Schüler in ihrer Ferien. „Ich wünsche euch allen schöne Weihnachten und einen Guten Rutsch in neue Jahr!“, erklärte sie, doch an weitere Sätze war gar nicht zu denken, denn die Schüler brachen in großen Jubel aus und sprangen auf. In dem Getümmel versuchten Yoh und die Anderen den Überblick nicht zu verlieren. Am Ausgang der Burg verabschiedeten Run und Sann noch ihrer Schüler und sahen wie diese sich auf die Busse verteilten oder von ihren Eltern abgeholt wurden. Einige Schüler entledigten sich ihren Krawatten und Schleifen und verließen singend, jubelnd, lachend und lärmend die Schule. Große Abschiedsszenen ereigneten sich unten am Fuße des kleinen Berges von dem die Burg auf die weite ebene hinabblickte. Erstsemester tauschten Telefonnummern und Emailadressen aus und wussten gar nicht, wie sie es die nächsten zwei Wochen über ohne einander aushalten sollten. Und doch freuten sich alle über den Beginn der Ferien. Nur eine nicht. Hakura stand mit ihrem Koffer auf der Ebene und überlegte in welchen Bus sie ihre Tasche packen sollte. Das Jahr zuvor hatte sie sich bereits aufgeregt, dass man während der Ferien gerade zu aus der Schule geschmissen wurde, doch dieses Mal kam ihr dieser Umstand sehr gelegen, denn sie hatte einen Auftrag ihres Meisters zu erfüllen. “Hefte dich an ihre Fersen!“ Die Rothaarige hielt in ihren Gedanken inne als sie Anna und Yoh mit Taro an der Hand an sich vorbeigehen sah. „Was machst du denn noch hier Hakura?“, fragte Toeka besorgt, deren Taschen gerade von Seath zu den Bussen getragen wurden. „Ich, ...Ich wollte fragen...“, begann das Mädchen, „Ich habe gehört sie fliegen nach Dobbie Village Sensei?“, brachte sie heraus. Toeka sah ihrer Schülerin fragend an. „Ja, das ist richtig wieso fragst du?“ Run trat heran. Sie hatte das Gespräch mit angehört. „Müsstest du nicht nach Tokio?“ Die Chinesin wusste, dass Hakura keine Familie hatte und bei einem Vormund lebte. „Das ist, es! Ich kann nicht nach Tokio und deshalb wollte ich fragen, ob ich mit nach Dobbie Village könnte!“, fragte sie zögerlich. „Ich komme für alle Kosten auf, daran soll es nicht scheitern, es ist nur so... Mein Vormund ist geschäftlich auf Reisen und,...“ „Kein Problem!“, warf auf einmal Yoh ein und sah sich dann doch leicht unsicher um, weil er nun von allen angestarrt wurde. „Es ist doch kein Problem!“, bestätigte er noch einmal. „Wir haben doch immer noch dort die Wohnungen und, weil wir mit dem Jet fliegen, kostet und das auch keinen Yen! Wieso sollten wir sie denn nicht mitnehmen?“ Ren und Taeko waren mit Rin dazu gekommen und langsam aber sicher bildete sich eine kleine Menschen Traube um Hakura. Mit Skepsis betrachtete Taeko das rothaarige Mädchen, sagte aber nichts. „Ich kann doch auf Rin und Taro Aufpassen! Damit hätte ich kein Problem!“, bot Hakura an und damit war es auch schon fast beschlossen. Alle waren damit einverstanden, das Hakura mit nach Dobbie Village flog. Nur an Taeko nagten noch die Zweifel. °Irgendetwas stimmt mit dem Mädchen nicht, ich weiß nur nicht was!°, murmelte sie in Gedanken. °Du machst dir zu viele Sorgen Koco!°, erwiderte Fadia, die ihre Gedanken gehört hatte. °Wir werden sehen!° Hakura ging freundlich lächelnd zusammen mit den anderen zu einem der Busse, die zum Flughafen fuhren. Plötzlich meinte Taeko ein hämisches Grinsen auf dem Gesicht der jüngeren zu sehen, als sie sich von ihren Lehrern abwendete. Hastig schüttelte die Blauhaarige den Kopf und als sie ihren Blick wieder auf Hakura lenkte war das Grinsen bereits wieder von deren Lippen verschwunden. Die Schüler warteten ungeduldig auf die Abfahrt der Busse. Einige winkten von Fenster zu Fenster den Freunden im daneben stehenden Bus zu, bis sich diese dann endlich in Bewegung setzten. Die Fahrt verlief ruhig, auch wenn die Schüler auf halben Weg anfingen Weihnachtslieder zu singen in die alle einstimmten, außer Rin und Ren. Auch Taro schien nicht auf den Singsang zu achten, denn er lauschte der Musik die aus seinen oder viel mehr Yohs Kopfhörern drang, mit denen der jüngste Asakura in letzter Zeit häufig anzutreffen war. Die Beiden Kleinen saßen bombenfest angeschnallt nebeneinander. Rin drückte ihre Stirn gegen die Scheibe des Busses. Am Flughafen mussten sie eine Weile warten, der Flug hatte Verspätung. Alle saßen in der Abflughalle auf ihren Taschen oder auf dem Boden und hingen ihren ganz eigenen Gedanken nach, bis der Ausruf für ihren Flug in die USA kam. Als die Gruppe von Schamanen den Jet erreichte wurden die Flugbegleiter zunächst leicht von Ren auf Chinesisch angemeckert, dafür, dass sie zu spät waren. Nebenbei wurde ihm noch eine Nachricht seiner Eltern ausgerichtet, doch Ren winkte ab und ließ alle einsteigen. Taeko betrachtete voller erstaunen den Privatjet der Familie Tao. „Sag mal, wie viel hat das Ding gekostet?!?!“ „Ach, ...“ Ren machte eine abwertende Bewehung, die wie so oft bei ihm leicht arrogant herüber kam. „Davon haben wir noch ein paar!“ Er zuckte mit den Schultern und half Rin die Stufen in den Flieger hoch, dich für sie viel zu steil waren. „Ich kann das alleine!“, meckerte die Kleine, hielt sich an dem provisorischen Geländer fest, und tapste hoch. Der etwa einen Kopf größere Taro ging ohne Umstände hinter ihr her, die Hände in den Hosentaschen und grinste sich einen ab, wegen Rins Unbeholfenheit. Ihre Größe oder ehr das Gegenteil war ebenso ihre größte Schwäche. „Na, mach mal schneller!“, grinste Taro verschmitzt. „Geh doch vorbei wenn du willst!“, entgegnete Rin trotzig und ließ ihn an ihr vorbei gehen. Bei der nächsten Stufe stolperte Yohs Sprössling jedoch und fiel auf die Nase. „Zu früh gefreut!“, grinste nun Rin hämisch und stolzierte, immer noch eine Hand am Geländer mehr oder weniger elegant, je nach dem wie man das Getaptse einer Vierjährigen elegant nennen durfte an ihm vorbei. Die Erwachsenen hatten dafür nur ein Kopfschütteln übrig und amüsierten sich köstlich über dieses kleine Schauspiel. Und Taro? Der hatte sich wieder aufgerappelt und grinste weiter über beide Ohren. --- In einem Schloss am Rande der Volksrepublik China tobte Tao Jen vor Wut. „Wie kann er es wagen sich von uns abzuwenden, und dann auch noch trotz alledem die Familienjets zu benutzen!“ Der Chinese schmiss eine Vase vom Tisch, die klirrend zu Boden fiel. Gleich eilte ein Jang Shi auf die Scherben zu um diese aufzufegen. „Jen, du kannst ihm keinen Vorwurf machen, sei froh, das er wieder unter Menschen kommt. Er hat sich seid Taekos Tod dermaßen verschanzt! Und dann drängst du ihn auch noch dazu zu heiraten! Was hast du dir dabei gedacht Jen?“ Ran Tao fächerte mit ihrem Fächer vor ihrem Mund. „Er wird sich schon besinnen, gib ihm Zeit!“ „Er hat schon viel zeit gehabt, zu viel!“ So griff Jen nach dem Telefon, das er nur ungern und äußerst selten benutze und wählte eine Nummer! --- Taeko starrte fasziniert aus dem Fenster. „Du guckst als wärst du noch nie geflogen!“, lächelte Run nach dem sich das Flugzeug schon vor einigen Stunden in die Lüfte erhoben hatte. Taeko zuckte hilflos mit den Schultern. „Bin ich ja auch so gesehen noch nicht! Kann mich nicht dran erinnern.“, scherzte sie. „Deinen Humor hast du aber offensichtlich noch nicht vergessen.“, meinte Ren, als plötzlich das Telefon in der lehne seines Sitzes zu klingeln begann. Er blickte auf das Display und verzog genervt das Gesicht. „Nun nimm schon ab!“, drängelte Run. „Ja, ja, ist ja gut!“ Der Chinese nahm ab. „Was willst du Onkel?“ Im Telefon knackte es. Außer Run verstand niemand was Ren redete. Toki und Sann bekamen nichts mit, sie saßen zu weit entfernt. Doch Taeko kamen die Worte bekannt vor. Je mehr sie hörte, desto ehr wusste sei was Ren sagte. „Nette Begrüßung, Junge! Aber dadurch das du im Tao Jet fliegst kann man dich wenigstens erreichen.“ Ren hatte auf Lautsprecher gestellt, damit Run mithören konnte. “Guten Tag Onkel!“, meinte nun auch Run. Die anderen Schamanen in Hörweite stellten ihre Ohren auf Durchzug. Aber Rin hatte bei den Worten aufgehorcht, Nicht das sie auch nur ein Wort verstand, doch ihr Interesse war geweckt. “Was willst du Onkel?“, wiederholte Ren. “Fragen wann ich endlich heirate, wann du endlich deinen Erben bekommst? Ich darf dich beruhigen, es gibt einen Erben und es ist eine Erbin! Bist du jetzt zufrieden?“, grummelte Ren in seinem Chinesisch daher. Taeko sah ihn erstaunt an. Sie hatte die Worte Erben, Erbin und den Satz ‚Bist du jetzt zufrieden?’ verstanden wusste aber weder, was es zu bedeuten hatte noch warum sie seine Worte verstand. Nun ergriff wieder Run das Wort: “Taeko lebt und sie hat eine Tochter: Rin. Nun hatte die Vierjährige in mitten des Gefasels nun aber den Namen ihrer Mutter und ihren eigenen Namen herausgehört. Da war sich die Kleine sicher. Am Anderen Ende der Leitung änderte sich die Stimme. Nicht mehr Rens Onkel sprach sondern Rens Mutter. “Sie lebt, das ist ja schön, aber wie ist denn das möglich?“ “Lange Geschichte, Mutter! Wenn ihr uns bitte entschuldigt, wir sind auf dem Weg nach Dobbie Village!“, ruckartig legte Ren auf. Immer noch prägte ein genervter Ausdruck sein Gesicht. „Worum ging es?“, fragte Taeko scheinheilig. „Wer war dran?“ „Mein Onkel, meine Mutter! Hat sich geklärt!“, knurrte er und warf Run einen Blick zu der in etwas heißen sollte: „Sei bloß still!“ Hakura beobachtete aus der Ferne, das Spektakel. Einige sitze weiter hatte sie das Gespräch mit angehört. Sie sprach und verstand kein Chinesisch worüber sie sich in diesem Moment ärgerte, doch sie ahnte das nicht alles so glatt lief im Hause Tao und das war Information genug. --- Im Familienanwesen der Taos starrte Jen den Hörer des Telefons an. „Der wagt es, ...!“, rief er, wurde aber von einem lautstarken Lachen unterbrochen. Aus vollem Herzen lachte Ran Tao und Jen kam es beinahe so vor als lachte sie ihn aus. „Was ist so witzig?“, fragte er gereizt. Sie wischte sich ihre Lachtränen aus dem Gesicht. „War es nicht genau das, was du wolltest? Einen Erben! Da hast du ihn! Ist das nicht wundervoll? Freu dich für Ren, seine geliebte Taeko lebt! Ich kann mir das zwar keineswegs erklären, aber ich freue mich für ihn! Sie fächerte sich Luft zu. „Das Mädchen hat ihre Tochter Rin genannt! Das passt doch oder etwa nicht! Keine Sorge! Ren ist verbissen, der lässt sie nicht mehr gehen! Und du hast die Fortführung der Tao Tradition!“ Die Blauhaarige Tao konnte sich ihr Lachen immer noch nicht abstellen. Tao Jen stand fassungslos im Raum. Er sagte nichts mehr und das schien Ran Tao nur zu gut zu gefallen. --- „Da wären wir!“, rief Yo glücklich, als der Flieger endlich gelandet war und die Schamanen wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Gemeinsam gingen die Schamanen in das Flughafengebäude, um ihr Gepäck zu holen. Dort warteten schon einige Personen gespannt. „Meister Yoh!“, rief ein großer Mann mit einer unheimlich albern aussehenden Haartolle. Hinter ihm schlenderten ein jüngerer und wesentlich kleinerer Grünhaariger an den sich ein braunhaariges Mädchen klammerte. Auf seiner Schulter saß eine kleine rosa Elfe, die im grellen Licht der Sonne glitzerte, deren Strahlen durch die großen Fensterscheiben des Flughafens fielen. „Hallo Yoh!“ Ein dunkelhäutiger Junge mit eindeutig amerikanischem Akzent gesellte sich ebenfalls dazu. Als Taeko hinter Ren hervor trat, starrten sie die vier fassungslos an. „Ich hasse es wenn die so reagieren!“, maulte Taeko Ren gegenüber, der mühsam versuchte Ryu, Lyserg Milly und Yoco, so hatte Yo sie begrüßt, zu erklären warum Taeko wieder unter den Lebenden war. Nach dem er geendet hatte blickten die vier Schamanen immer noch verstört drein. „Haben wir überhaupt genug Fahrzeuge um uns alle nach Dobbie Village zu bringen?“, fragte Anna nun, als sie in die große Runde sah, doch Milly beantwortet ihre Frage rasch. „Sharona wartet draußen in ihrem Wagen! Da passen noch vier Leute rein!“ „Billy wartet auch draußen, auf die Ladefläche kann das ganze Gepäck.“, fügte Ryu hinzu. „Außerdem hat Yoco sein Auto auch um die Ecke stehen!“, warf nun wieder Milly ein. Anna rechnete. „Wir müssen achtzehn Leute nach Dobbie Village schaffen! Das passt so nicht!“ „Klar passt das!“, winkte der Amerikaner ab. „Also gut,...“, seufzte Anna und übernahm das Ruder. „Yoh, Horo, Ryu! Ihr holt unser Gepäck! Ren, du kümmerst dich um dein Motorrad, darüber will ich mir nicht auch noch den Kopfzerbrechen.“ Sie atmete kurz tief durch. „Rin und Taro fahren zusammen mit Run vorne bei Billy mit! Run sorg dafür das die Kleinen gut angeschnallt sind!“ Über die Proteste der beiden Kinder hinweg redete Anna weiter. Währendessen zog Run die beiden schon zu Billys Auto. Auf dem Parkplatz ging die Planung weiter. „Seath, Toki, Horo und Sann fahren bei Ryu im Wagen mit!“ Wieder hielt Anna Inne um zu überlegen. Belustigt sah Taeko zu, wie jeder im Umkreis von vier Metern zusammenzuckte wenn sie ihre Befehle bellte. „Milly, Lyserg, Taeko und Ren gehen zu Sharonas Wagen!“, kommandierte die Blonde. Auch Taeko schrak nun bei diesem Befehlston zusammen. „Yoh, Hakura und ich, fahren bei Yoco mit alles klar?“ Die Itako war einen Blick in die Runde und da niemand sich rührte wollte sie fortfahren doch Ren sprach ihr dazwischen. „Lass Taeko und mich mal aus deiner Rechnung raus! Wir fahren mit dem Motorrad!“, meinte er und war dabei einige Gepäckstücke auf Billys Ladefläche zu räumen. „In Ordnung, dann hätten wir das geklärt!“ Anna atmete wieder tief durch und fragte sich insgeheim ob man wohl schon mit einundzwanzig Jahren graue Haare bekommen konnte. --- Hakura lächelte. Nach all den Jahren würde sie endlich die Schamanenstadt Dobbie Village wieder sehen. Die Stadt in der für sie alles ihren Anfang nahm und in der für sie auch alles sein Ende gehabt hatte. Ungern erinnerte sie sich an den Pfeil der Armbrust der damals ihr Herz durchbohrte und danach der Scheiterhaufen, dessen Flammen sie umgeben hatten, lange nach dem der letzte Funke Lebens in ihr erloschen war. Sie zitterte bei dem Gedanken daran. Um ihre Gedanken zu ordnen schüttelte die Rothaarige den Kopf. Das alles war nun schon so lange her! Viel zu lange um sich in der Gegenwart sorgen darüber zumachen. --- Taeko hatte eine Sonnenbrille aufgesetzt und fuhr mit Ren auf dem Motorrad über die Straßen durch die Wüste in einer immer gleich bleibenden Landschaft. Vor ihnen bremste die Karawane an Fahrzeugen ab und blieb urplötzlich stehen. „Wir sind da! Den Rest müssen wir zu Fuß!“, rief Yoco und Taeko fragte sich leicht verärgert warum Schamanenstädte auf die letzten Kilometer immer nur per Fußweg erreichbar waren. Ren stieß sie an. „Wir können auch mit dem Motorrad weiter, so wie Billy!“, er zeigte auf den großen Mann, der nun das gesamte Gepäck aus den anderen Autos auf seine Ladefläche schmiss. „Nein! Lass uns das Bike drauf packen und zu Fuß mit den anderen gehen!“, schlug sie vor und half Ren gleich darauf das Motorrad auf Billy Van fest zu machen. „Es ist wirklich nicht weit, von den Felsen dort aus kann man die Stadt schon sehen!“, erklärte Ryu ihr. „Echt?“ Die Blauhaarige sprang lächelnd von der Ladefläche. Schon die ganze Zeit der Fahrt über hatte sie den Drang verspürt den Ort zu sehen wo alles begonnen haben soll. Ein kribbeln im Bauch, das sie als Neugierde oder auch einfach nur als Heimweh empfand. Taeko lief, sie rannte voraus bis sie auf den Felsen in der Wüste stand von dem Ryu gesagt hatte, das man von dort aus auf die Schamanenstadt herabblickten konnte. Er hatte nicht gelogen! Sie atmete einmal tief ein und aus. Ihre Haare wurden vom Wüstenwind umher geweht. Die Koreanerin wusste nicht warum, sie wusste nicht was es zu bedeuten hatte aber in ihr machte sich ein Gefühl breit. Ein Gefühl von Freiheit und gleichzeitig von Zuhause. In den Sand fielen warme salzige Tränen, als sie über die Häuser blickte die sich vor ihr erstreckten. Hinter ihr spürte sie die Anwesenheit von zwei weiteren Personen. „Dobbie Village!“, flüsterte Ren in Taekos Ohr. Auf seinem Arm hielt er Rin, die sich nun an den Rücken ihrer Mutter klammerte, deren Körper leicht anfing zu beben. Immer noch liefen ihr Tränen die Wangen hinab. Sie schluchzte. „Was hast du!?“, fragte Ren. Taeko wischte sich lächelnd mit dem Handrücken über die Augen. „Ich bin zu Hause!“ ________________________________________________________________________________________ Ich weiß das hat extrem lange gedauert! Aber dich hab (mal wieder) eine neue FF angefangen und wollte zu nächst mal daran arbeiten! Es ist eine Naruto FF About a legend of love and honour! Die Schüler der san-Nin! (Sasu x saku) Wenn ihr wollt könnt ihr ja mal rein schauen! Jetzt ist aber erst einmal wieder meine SK FF dran! Im nächsten Kapitel ist übrigens in Dobbie Village (für uns ein reichlich verspätetes) Weihnachten und später auch ein Chinesisches Neujahrsfest, das ist jedenfalls so geplant aber ich übernehme keine Garantie für Änderungen ^^! Also freut euch auf Besinnliches Feiern mitten in der Wüste! Was sie die Charas wohl schenken werden?! O_o? So, zu euren Kommis ^^ Tja, meine lieben Kone und Cassy, beeilt habe ich mich ja offensichtlich nicht, nun ja irgendwie hatte ich ne Blockade und ich hoffe das kommt nicht wieder vor! Aber hier, wie ihr seht ich habs doch noch i wie geschafft! Hast Recht Runchen, „Wo alles begann“ passt besser, ist auch schöner aber jetzt muss ich das nächste Kap anders nenne, das fing nämlich auch mit Wo an (mehr verrate ich aber nicht! ^^) Und Ren ist doch ohne blaues Auge und ohne rote Wange davon gekommen. Sind einfach zurück nach D.V. geschlichen (ich fand das zu langweilig noch auszuführen ^^°) und wenn du Gem und Makoto nicht magst, is das nit schlimm! Die werden aber nach und nach mit Renchen besser klar kommen! So, schön dich wieder zu lesen white_cat! ^^ Wieder mal ein langer Kommentar Marke White_cat Production! und leciht verwirrend (Hey schau dir das doch nicht von mir ab ^^ mit der Verwirrung – stiften und so) Run-chan schreibt jetzt auch so toll lange Kommis! Aber wie so oft muss ich dir sagen white_cat, das sich deine Fragen wahrscheinlich im nächsten Kap von selbst beantworten! Nunja, ich verzieh mich dann mal und hoffe auf gaaaaa~nz ganz viele Kommis ^^! Ich beeil mich diesmal wirklich mit dem nächsten Kap *promis!* Eure Faey! Kapitel 8: So wie damals... Es wiederholt sich! ----------------------------------------------- Wieder einmal spiele ich mit den Parallelen zwischen der Ursprungs FF und dieser Fortsetzung genau so wie zwischen den Eltern und ihren Kindern, wem sie auffallen sagt es, aber ich glaube in den nächsten 2 kapis werden sie deutlicher auffallen!^^ Viel Spaß beim Lesen! Eure Faey „Guten MOOOOOORRGGGEN!“, rief Rin fröhlich durch die Wohnung. Mit voller Wucht landete sie auf dem Bett ihrer Eltern. „Aufstehen, die Sonne scheint!“, lachte sie beim Anblick von Rens und Taekos müden Gesichtern. „Weißt du warum sie so wach ist?“, brummte Ren. „Kein Schimmer!“ Die Beiden quälten sich aus dem Bett. Während Ren ins Bad stiefelte war Taeko in der Küche verschwunden. Rin war bereits angezogen. Ihr rot graues Kleid und kleine Stiefel. Als Taeko in den Kühlschrank sah, stand lediglich eine leere Milchflasche darin. „Ok, ihr Beiden, wer war’s?“, fragte sie sauer. Rin grinste in sich hinein. „Deshalb bist du so früh aufgestanden, du kleine...“ weiter kam sie nicht, den Ren stand schon fertig hinter ihr und verabschiedete sich. „Ich geh schon mal runter zu den anderen!“, meinte er und küsste Taeko flüchtig. Dann war er auch schon weg. „Was ist denn heute Morgen los?“, fragte Taeko verwirrt. „Es ist Weihnachten!“, erklärte Rin. „Das weiß ich auch du Schlaumeier!“ Sie strich Rin über den Kopf und zerwuschelte dadurch ihre Zöpfe. „HEY!“ „Nicht das du auch wie dein Vater drauf kommst dir die Milch im Café unter den Nagel zu reißen! Du wartest eben auf mich verstanden?“ --- Durch die Straßen der Stadt ging ein junges Mädchen mit roten Haaren. Nach einigen Tagen, die sie bereits wieder in der Schamanenstadt war erkannte sie, das sich seid ihrem letzten Besuch in Dobbie Village einiges geändert hatte. Wie auch sonst in der ganzen Welt. Nach Tausend Jahren, konnte man auch nicht erwarte, das alles so war wie damals. Die Zeit stand nun mal nicht still. „Aber die Arena steht immer noch dort wo sie immer war!“ Lächelnd ging Hakura weiter. Am und zu musste sie nach dem Weg fragen. Nach so langer zeit konnten schon mal die ein oder anderen Erinnerungen verblassen. Trotzdem war es so, als wäre Hakura in ihr altes Leben zurückgekehrt. Als sie noch selber in diesen Gemäuern um die Krone des Schamanenkönigs gekämpft hatte. Sie blieb ruckartig stehen, als ihr Orakelpager anfing sich zu regen. „In einer halben Stunde am Nordwall!“, sagte die Nachricht ihres Meisters. „Hoffentlich treffe ich nicht wieder auf den Opa! Vielleicht ist er ja schon an seinen eigenen Worten krepiert!“, dachte das Mädchen gehässig und ahnte schon, das ihr Wunsch nicht der Realität entsprach. --- „Frohe Weihnachten!“, rief Taeko fröhlich, als sich alle am Morgen nach Heilig Abend zum Frühstücken trafen. Alle hatten Geschenke dabei. Feierlich eingepackt, in buntem Papier, mit Schleifen verziert, standen sie auf dem Boden oder auf dem Tisch. Das Café der Patcheen war geschmückt mit Lichterketten, Sternen, eine Krippe stand auf der Theke und wie in Amerika üblich hingen vereinzelt an den Türrahmen Mistelzweige. „Euch Beiden auch Frohe Weihnachten!“ antwortete alle nach und nach. „Mum, können wir jetzt Frühstücken?“, fragte Rin leicht genervt. Von einem Moment auf den anderen war ihr die gute Laune vergangen. Sie hatte mit Weihnachten so gar nichts am Hut. Das einzige was ihr daran gefiel, waren die vielen Lichter, die immer überall verteilt hingen und alles im Dunkeln erleuchteten. „Willst du deine Geschenke gar nicht haben?“, fragte Anna, deren Sohn schon mit seiner neusten Errungenschaft herumwerkelte. Rin murmelte nur etwas Undefinierbares. Sie glich immer mehr ihrem Vater, fanden Taeko und Anna. „Ok, wenn Madam keine Geschenke will, kann ich ja das Tuch, das sie sich gewünscht hatte behalten!“ Plötzlich begannen Rins Augen zu glitzern. „Das violette, dunkle?“, fragte sie aufgeregt. Taeko grinste. „Frohe Weihnachten meine Süße!“, sie tippte ihrer Tochter Liebevoll auf die Nase. „Das ist von Gem, Makoto und mir!“ Das kleine Mädchen kuschelte sich glücklich in das Schal-ähnliche Seidentuch. „Taro, ich hab auch was für dich!“, lächelte Taeko und sah ihre Schwestern verschmitz an, die auch am Tisch saßen. Ren zog die Augenbrauen hoch. Er wusste was jetzt kam. „Gib deinem Vater doch seine Kopfhörer wieder, er sieht komisch aus ohne!“, meinte der Chinese. Taro sah enttäuscht aus, tat aber was Ren ihm sagte. Yoh musste lächeln und wuschelte dem Kleinen durch die Haare. Irgendwie konnte dich der jüngste Asakura nicht über das Packet freuen, das ihm Taeko dann in die Hände drückte. Doch als er das Papier von dem Geschenk abgerissen hatte, leuchteten seine Augen. Ein Paar große Kopfhörer, wie Yoh sie hatte, nur waren diese silbern und schwarz. „Danke!“, flüsterte er überwältigt. Anna lächelte zunächst ihrem Mann und dann Taeko an. Allerdings schaute sie leicht verlegen. „Das habt ihr ja gut hin gekriegt! Jetzt hab ich nichts Für Rin!“ Ren stand auf. „Ich aber!“ Er zog ein kleines Schächtelchen und gab es Rin, die völlig mit ihrem Seidentuch beschäftigt war. Mit großen Augen betrachtete sie das Geschenk und öffnete es. Ein kleines Armbändchen kam zum Vorschein, an das ein silbernes Yang Zeichen geknotet war. Der dunkle Stein, in der Mitte des Symbols glänzte und schimmerte im Licht rötlich. Es war ein Granat „Danke!“ Wie Taro erstaunt, band sie sich das Schmuckstück um das Handgelenk. Ihre Eltern sahen sich an. „Ren?“ Run ging neben ihrem Bruder am See entlang. „Hm?“, brummte dieser einsilbig. „Was schenkst du Taeko zu Weihnachten?“ Lange war Run nicht mehr in Dobbie Village gewesen. Es hatte sich nichts verändert. Nur die Dicken Staubschichten in den Apartments, hatten gezeigt, das lange niemand mehr dort gelebt hatte. „Ist schon komisch wieder hier zu sein! Es ist als wäre alles wie damals!“, murmelte Ren. „Hallo! Ich hab dir ne Frage gestellt Bruderherz!“ Der Chinese drehte seinen Kopf zu Run. „Hm?“ Die Grünhaarige brodelte. „Ich hab dich gefragt, was du Taeko zu Weihnachten schenkst!“ Immer noch kam von dem jungen Mann keine Antwort. „Wie wäre es mit einem Kleinen Anhänger?“ Endlich sprach der Chinese wieder. „So was hatte sie doch schon!“, bemerkte er. „Man(n) kann seiner Freundin nie genug Schmuck schenken!“, Run grinste. „Ich darf dir nicht sagen was, aber ich warne dich schon mal, Taeko schenkt dir auf jeden Fall etwas! „Ren, komm mal mit raus!“, rief Taeko und zog ihn, noch bevor er sein Glas Milch ausgetrunken hatte aus dem Café. „Was denn?“, fragte der Chinese leicht genervt. Er wollte ihr das Geschenk geben und zwar lieber drinnen. „Mitkommen!“, befahl die Blauhaarige. Doch als die Beiden das Café verlassen wollten wurden sie aufgehalten. Yoco stand vor der Tür und so verharrten Taeko und Ren kurz unter dem Mistelzweig. Bevor der Amerikaner eintrat zeigte er mit dem Finger darauf uns verzog sich. „Ist hier in Amerika so Tradition!“, grinste der Schwarzhaarige. Taeko zuckte mit den Schultern und lächelte Ren an: „Na wenn das Tradition ist wollen wir sie mal nicht berechen nicht wahr?“ In Rens Mundwinkel zuckte es. „Nein, nicht wirklich!“, flüsterte er und schlang seine Arme um sie, zog sie zu sich heran. Leidenschaftlich küssten sie sich vor den Augen der andern. „Wäre damit dem Brauch genüge getan?“, fragte Ren, der einen sarkastischen Ton in der Stimme nicht so recht unterdrücken konnte. Yoco klappte der Unterkiefer herunter und nickte. „Na also, dann komm jetzt mit!“, zeterte Taeko und zerrte Ren hinter sich her. Ein kalter Wind fuhr durch die engen Gassen und Taeko ärgerte sie, ihre Jacke nicht angezogen zu haben. Dann standen sie schließlich vor den Toren der Stadt. „Tadaaaaa!“ Die Koreanerin breitete die Arme aus und präsentierte einen Blick auf die Einöde der Wüste, in der in diesem Fall einige Fahrzeuge herum standen. Ren blickte sich suchend um. „Was denn, da steht doch bloß dein Bike...!“ Bei genauerem Hinsehen erkannte er, das es gar nicht Taekos Motorrad war. An den Seiten waren rote und silberne Streifen, die es von Taekos Nachtschwarzem Bike unterschieden. „Wie hast du,...!“, fragte der Schamane verblüfft. „Ryu hat es besorgt und mir geholfen das alte Ding wieder flott zu machen! Sieht gut aus, nicht wahr?“ Ren ging um das Motorrad herum und sah es sich genau an. „Aber, ... warum?“ Jetzt war Taeko beleidigt. „Hey! Wenn du’s nicht haben willst...!“ Schmollend verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Ich dachte, wenn wir Rin mitnehmen, können wir ja nicht zu dritt drauf und außerdem hatte ich nicht vor die Maschine immer im Flieger von Japan nach Amerika und zurück zu schleppen!“ „So war das doch nicht gemeint!“, meckerte Ren. „Also freust du dich?“, hakte die Koreanerin nach. Ohne es direkt auszusprechen nickte er. „Nun sag es auch!“ „Ja, verflucht ich freu mich drüber!“ Mit den Augen rollend drehte er sich zu ihr um. „Zufrieden?“ Taeko legte ihre Arme um seinen Hals. „Ja.“, flüsterte sie und legte ihre Lippen auf seine. Über der Schamanenstadt brauten sich inzwischen dunkle Wolken zusammen leichter Fisselregen fiel vom Himmel auf den sandigen, staubigen Boden. „Mir ist kalt, lass uns wieder rein gehen!“, bibberte Taeko und rieb sich über die Arme. --- „Na, Alter traust du dir das auch zu? Ich bezweifle ja, das du das schaffst!“ Hakura hatte sich aus Dobbie Village heraus geschlichen. Im Norden der Schamanen Stadt traf sie einen alten Mann, im dunklen Mantel, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. „Fass dir an deine eigene Nase, du kleines Miststück!“, schimpfte der alte Mann die Rothaarige an. „Denk an deine eigene Mission!“ Hakura stieß ein spitzes Lachen aus. „Kleines Miststück!? Hüte deine Zunge ... Tattergreis!“ „Ich habe schon solche Dinge erledigt, da warst du noch gar nicht geboren Kleine!“ Die Schamanin lachte wieder. „Wirklich? Da täusch dich mal nicht Alter! Vor tausend Jahren habe ich noch in dieser Stadt gelebt und für den Meister gekämpft! Schick deinen Vorgängern einen schönen Gruß, wenn du sie in der Geisterwelt besuchen kommst! Denn viel mehr als ein paar kümmerliche Fetzen und dein armseliger Geist werden eh nicht von die über bleiben!“ „Im Gegensatz zu dir gehöre ich der Zeit noch zu den Lebenden! Danke für den Rat, aber NEIN DANKE! Von einem Haufen Staub und Asche muss ich mir so etwas nicht anhören! “, gab der Grauhaarige zurück und grinste hämisch. Hakura brodelte vor Wut. Ihre Augen begannen vor Zorn zu Funkeln. „In diesem Haufen Staub und Asche, wie du mich, oder wohl ehr meinen hübschen jungen Körper nennst steckt mehr Seele als in dir vergreistem alten Sack!“, entgegnete die Rothaarige. „Pass auf was du sagst! Sonst, ...“, zischte der Mann. „Sonst was?“, konterte Hakura bissig. „Es reicht!“ Eine weitere Person hatte sich zu den beiden gesellt. Auch er war in einen schwarzen Mantel gehüllt. „Das Mädchen kann sehr aufbrausend werden!“, warnte er. „Also wähle deine Worte weise!“ Würdevoll verneigte sich Hakura vor dem anderen Mann. „Meister! Ich habe ihm nur meine Bedenken zu seinem Plan mitgeteilt!“ „Das ist nicht nötig meine Liebe! Er wird damit schon zu Recht kommen, ... oder sterben!“ In der Stimme von Hakuras Meister lag kein Funken Mitleids, er wandte sich nur kalt zu dem alten Mann. „Und du! Denk immer daran, das du auch immer noch in der Geisterwelt verschimmeln würdest, wäre ich nicht gewesen!“ Unliebsam daran erinnert schritt der Grauhaarige zurück und verschwand. „Du weißt was du zu tun hast Hakura!“, wisperte er. „Ja, Meister!“ Mit einer weiteren huldvollen Verbeugung verschwand auch sie. Zurück blieb der junge Meister. Er zog sich die Kapuze vom Kopf. Darunter kamen braune lange Haare zum Vorschein und eine unschöne Narbe zog sich von seiner Stirn über die Nase bis zum Kinn. „Feiere ruhig, mein Lieber Bruder! Freu dich mit deiner Familie über das Leben! Bald wirst du nichts mehr zu lachen haben! Dein Glück wird in Trümmern vor dir Liegen, wenn ich erst die Macht des Quintems besitze...“ --- Als Taeko das Café wieder betrat hatte sie ein seltsames Gefühl in der Magengrube. Irgendetwas stimmte nicht. Nach dem sie sich umgesehen hatte wusste sie auch was. „Wo ist Rin?“, fragte sie in die Runde. „Hakura kam gerade vorbei und ist mit ihr und Taro spazieren gegangen!“, antwortete Run und sah Ren erwartungsvoll an. Nicht wirklich dadurch beruhigt, das ein Mädchen, dem sie nicht einmal ansatzweise vertraute Rin in ihrer Obhut hatte. „Spazieren, um die Zeit?“ Doch viel Zeit zum Grübeln war nicht für Taeko, denn Ren hatte ihr bereits ein Geschenkt vor die Nase gehalten. „Na nimm schon!“ Er fuchtelte damit vor ihr herum. Entgeistert nahm sie das kleine Paket an. Die kleine in blauem Papier eingewickelte Schachtel klapperte, wenn man sie schüttelt. Zum Vorschein kam ein kleines Schmuckkästchen das eine kleine Kette in sich barg. Ein Ying Anhänger aus Silber. In dem etwas dunkleren Schmuckstück war ein kleiner Diamant eingefasst. „Es passt zu Rins Armband!“, erklärte Ren. „Und warum hast du keins?“, fragte Taeko glücklich lächelnd. „Danke nein! Die Tätowierung auf dem Rücken reicht mir völlig!“ „Wahre Worte!“, stimmte Taeko zu und zeigte demonstrativ ihre Quintem Tätowierung am Handgelenk, die ebenfalls durch ein Ying Yang Zeichen geprägt war. Dann öffnete sie die Öse der Kette und legte sich das Schmuckstück um den Hals. Run musste grinsen und hielt sich die Hand vor den Mund. „Schade das Rin nicht da ist, aber dann gebe ich euch euer Geschenk eben so!“ Sie zauberte eine nicht verpackte Schachtel hervor, deren Deckel locker auf dem Karton saß. „Hier, das passt sogar zu dem ganzen Ying Yang Kram!“ Die Chinesin musste sich wirklich das lachen verkneifen, als sowohl Taeko als auch Ren die Augen weit aufrissen. Ein kleines putziges Kätzchen krabbelte heraus. Es hatte schwarz-weißes Fell und grüne Augen. Das Gesicht war auf der rechten Seite schwarz, auf der linken weiß, doch die Augen waren links weiß und rechts schwarz umrandet. Ying und Yang, gut und Böse, Himmel und Luft. „Na ja, ein Milchtrinker mehr oder weniger!“, grinste Anna. „Das müssen wir Rin zeigen, die tickt aus!“, meinte nun Taeko und Yoh fügte hinzu. „Ach ja, Ren, es ist ein Kater, wir dachten du brauchst vielleicht etwas Verstärkung in dem Frauen Haushalt!“ „Das ist nicht witzig!“, grummelte er mit einem vernichtenden Blick in die Runde. Horohoro und Yoco hielt vor Lachen nichts mehr auf den Stühlen. „DOCH ist es!“ Das lachen erhellte den Raum, selbst Ren genehmigte sich ein Schmunzeln und niemand konnte mehr ernst belieben. Doch die Stimmung schlug schnell um. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Hakura stolperte mit Taro im Arm in das Café. „Es tut mir Leid, ... es ich weiß nicht wo...!“ Das Mädchen war völlig aufgelöst, darum trat Run auf ihre Schülerin zu und packte sie an den Schultern um die Rothaarige zu beruhigen. „Sie war eben noch da, ... und als ich mich um gedreht hatte, ... da...“ Sie versteckte ihr Gesicht in den Händen um ihre Tränen zu verbergen. Taeko sah sich um. Ihr Herz raste. „Hakura... wo ist Rin?“, fragte sie. Ihr kam all dies leidlich bekannt vor. "Sann hast du eine Ahnung wo Ren hin ist?" Sanns Gesicht war starr vor Schreck, als sie sich zu den anderen umdrehte. "Sann? Hallo? Sann? HEY!" Keine Antwort. "WAS IST LOS SANN?" Taeko ging einen Schritt auf sie zu und schüttelte ihre Schwester. "Sie hat, ... er ist,... ich konnte nicht, Toeka hat ihn mitgenommen!" „Ich weiß es nicht!“, antwortete die Schamanin. Ihre roten Haare verdeckten ihr verweintes Gesicht. „WO IST MEIN TOCHTER?“, schrie die Koreanerin. Anna nahm ihren Sohn rasch in den Arm. Energisch stieß Taeko Run zur Seit und schüttelte Hakura heftig durch. „Wo ist sie, wo ist Rin, was ist passiert?“ „Ich habe mich nur kurz ...umgedreht und ihre... Hand los gelassen, und... als ich... zu ihr runter sah..., war sie... weg!“, erklärte die Schamanenschülerin stammelnd und schluchzend. Schließlich ließ Taeko das Mädchen los. Sie fluchte sich auf Koreanisch die Seele aus dem Leib. Dann griff Ren nach ihrem Arm. Er sagt nichts, sah sie nur durchdringend an. Allein in diesem Moment senkte sich ihr puls wieder. Sie musste sich beruhigen. „Es ist alles in Ordnung, wir finden sie, sie ist doch schon oft mal in einer Ecke verschwunden! Denk doch an die verwinkelte Burg, da haben wir sie und Taro meistens im Kerker wieder gefunden.“, versuchte Yoh die Gemüter zu beruhigen. „Ja, wahrscheinlich stromert sie nur durch Dobbie Village und erkundet die Stadt auf eigene Faust!“, stimmte Lyserg zu. „Wenn sie Hunger hat kommt sie nach Hause!“, meinte auch Horo² „Sie ist nicht wie du oder Yoh, Horo²!“, witzelte Yoco. Taeko schüttelte den Kopf. Anna schlug mit beiden Händen auf den Tisch, sie hatte Taro an Yoh weiter gereicht. Taekos besorgter Blick machte ihr Angst, warum war sie so ausgerastet, sie kannte doch ihre Tochter. Die Intuition einer Mutter sollte man nicht unterschätzen. Wenn die Blauhaarige sagte, dass etwas nicht stimmte, dann war es auch so. „Yoh, Horo², ihr geht zum Sternenheiligtum, schaut nach ob sie sich vielleicht dahin verirrt hat!“, befahl Anna. „Wenn sie dort nicht ist, dann bitte den König der Geister um Rat. Er wird wahrscheinlich dazu schweigen aber mach es trotzdem!“ Sie ging im Kopf alle Möglichkeiten durch. „Run, du gehst zu Ren und Taekos Wohnung, schau ob sie vielleicht wieder nach Hause gegangen ist! Die anderen schwärmen aus. Sucht in den Straßen in jeder Gasse! Findet sie!“, bellte Anna und sofort gehorchten alle ihrem Befehl und verschwanden nach draußen wo die Mittagssonne gerade auf ihrem höchsten Punkt stand und die Stadt im kalten Winter erhellte. --- „Ihr werdet sie nicht finden!“ --- „König der Geister, ich bitte dich. Sag mir wo sich Rin Tao befindet!“ Auf dem Monitor im Sternenheiligtum, im Raum des Schamanenrates erschien ein flimmerndes Bild. Ein Mann im dunkeln Mantel stand dort in der Wüste. Ein Schal wurde vom Wind mitgerissen und segelte durch die Luft. Er war violett! Goldva trat hinter Yoh. „Der König der Geister hat lange geschwiegen. Doch er sagt, das die die ihr sucht, in den Händen des Bösen ist!“ Yoh riss entsetz die Augen auf. Ohne ein weiters Wort zu verlieren rannte er hinaus. Er suchte nach Taeko und Ren. „Verdammt!“ --- Taeko lief schreiend durch die Wüste. Irgendwo musste Rin doch sein. Die ganze Stadt hatte man nach dem kleinen Mädchen durchsucht, sie aber nicht gefunden. „Rin! RIN! Wo bist du... RIN“ Ren rannte hinter Taeko her. „Rin, wo steckst du? Run, bist du dir sicher, das sie nicht in der Stadt ist.“ Per Handy hielt er Kontakt zu seiner Schwester. Das konnte einfach nicht war sein. „Das ist alles meine Schuld, hätte ich nicht, ... Ren, was soll ich tun, wo ist sie?“ Taeko blickte sich in der Einöde um. Nirgendwo war auch nur eine Spur von ihrer kleinen Tochter zu sehen. Alles sah gleich aus. „Wo ist sie?“ Auf einmal glitt ein Schal durch die Luft. Das dunkle Seiden Tuch fiel direkt vor Taekos Füße. Auch Rens Blick folgte dem Schal. Als die Blauhaarige sich bückte um danach zu greifen ließ eine Stimme sie zusammen zucken. „Sucht ihr die Kleine hier?“ Etwas..., jemand hatte vor den Beiden aufgebaut. Die Stimme so dunkel wie die Nacht und doch nur das leise Krächzen eines alten Mannes. Ren erkannte ihn sofort, auch unter dem schwarzen Mantel, der in der Wüste trotz der Kälte so fehl am platzt wirkte. Der graue Bart, der stechende Blick. Es gab keinen Zweifel. Unter dem schwarzen Stoff bewegte sich etwas. Rin trat mit emotionslosen Blicken hervor. Sie lebte, doch ihre Augen waren wie tot. Taekos Herz schien für einen Moment aufzuhören zu schlagen. Dann begann es wieder, laut zu klopfen, zu hämmern in ihrer Brust. Viel zu schnell. „Das ist er, ... das ... ist ...er...?!“ In ihrem Kopf rasten Bilder an ihr vorbei. Qualvolle Schreie, Hilferufe, Schlachtenlärm. Blut, überall Blut und das klirrende Geräusch wenn die Klingen zweier Schwerter aneinander stießen. “Es ist VORBEI! Mach dich darauf gefasst deine Inkanationen wieder zu sehen! IN DER HÖLLE!“ „Das kann nicht sein! Ich habe dich getötet!“, brachte Taeko gequält hervor. All das schnürte ihr die Kehle zu. Sie konnte kaum Atmen. Ren war regungslos. Entsetzt und Wütend starrte er den alten Mann an, den er wie nichts anderes auf der Welt verabscheute. „DESPART!“, fauchte Ren. Der Chinese rannte mit gezogener Waffe und errichtetem Oversoul auf seinen Gegner zu. Doch ohne ihn auch nur erreicht oder gar seine Hellebarde zum Schlag erhoben zu haben, wurde er zurück geschleudert, sein Oversoul gebrochen „Verflucht!“ „Vorsicht! Du könntest auch Rin treffen!“, schrie Taeko entsetzt und rannte zu Ren, der unsanft im Sand gelandet war. „Geht’s dir gut?“ Despart hielt einen kleinen Dolch an den Hals des kleinen Mädchens. „Noch ein Angriff und die Kleine stirbt!“ „Lass meine Tochter frei!“, schrie Taeko. „Du Bastard, lass sie gehen!“, schimpfte Ren ebenfalls. Wieder stand der Tao, die Hellebarde immer noch kampfbereit. „Da gibt es eine Möglichkeit! Ich habe kein Interesse an der kleinen Ratte!“, grinste der alte Mann- „Pass auf was du sagst!“, zischte Ren. Dann fuhr Despart fort: „Ich gebe sie euch, unter einer Bedingung!“ „Komm zum Punkt!“, keifte die Koreanerin. „Ich will dich, Taeko ich brauche dich für meinen Plan!“ Taeko zögerte nicht. „Dann gibst du uns Rin zurück?“, fragte sie. Despart nickte. „Ist das dein Ernst?“ Ren hielt die Koreanerin fest. „Was hast du vor Taeko?“ „Ich rette meine Tochter!“ Gleichzeitig, mit diesem Satz hebelte Taeko sich aus dem Schraubstockgriff des Taos und brach Ren damit beinahe das Handgelenk. Er zeigte keine Regung in deinen Zügen, keine körperlichen Schmerzen konnte man in seinen Augen ablesen. Nur die Qual Taeko nicht gehen lassen zu wollen. Deshalb hielt er sie weiter fest. „Du weißt, ich kann dir die Knochenbrechen!“, wisperte sie. „Du weißt, ich werde das nicht zulassen!“, entgegnete er. Der Koreanerin kamen die Tränen. „WIR HABEN KEINE WAHL! Wenn wir ihn angreifen riskieren wir Rin auch zu verletzten!“ Despart lachte. „Ich werde euch die Entscheidung abnehmen!“ Ren versuchte sich zu bewegen, doch er konnte nicht. „Was...!?“, dachte er. Noch nicht einmal seine Lippen waren in der Lage sich zu bewegen, sein gesamter Körper wollte ihm nicht mehr gehorchen Taeko befreite sich aus Rens Griff. Die Blauhaarige zitterte leicht, als sie auf ihren Erzfeind zuging. Sie entriss Despart den Dolch und sah auf ihre Tochter hinab. Als sich die Blicke von Mutter und Tochter trafen, sank Taeko auf die Knie und umarmte Rin. „Geh zu deinem Vater! Ich hab dich lieb meine Große!“, flüstere sie ihr ins Ohr, küsste sie kurz auf die Stirn und stand auf. Sie sah Despart drohend in die Augen. „Lass sie gehen! Du hast was du willst!“, giftete sie. „Ja das habe ich!“, erwiderte der Herr der Finsternis hämisch. Dieser tat, was er versprochen hatte und stieß Rin von sich weg. Das kleine Mädchen stolperte vorwärts und als Ren sich wieder bewegen konnte und loslief um nach Rin zu sehen, waren Despart und Taeko bereits verschwunden. „Nein!“, fluchte Ren, fiel auf die Knie und schlug mit der Faust in den Sand. Er drückte die Kleine an sich, die nun über seine Schulter blickte. Langsam schien Rin aus ihrer Trance zu erwachen. „Dad! Was... Mum... warum hat sie das getan?“, stammelte sie. „Deine Mutter hat einen Drang danach sich für andere aufzuopfern!“ Ren spuckte diese Worte nahezu auf den sandigen Boden. „Scheiße!“ „Ren! Despart...!“, rief Yoh, der durch die Wüste zu Ren lief und sich immer weiter von Dobbie Village entfernte. Als er Ren sah, mit Rin im Arm, den Seidenschal um sie gewickelt ahnte er nichts Gutes. Der Schamanenkönig verlangsamte seine Schritte. Rens Augen waren kalt und voller Hass. Lange sagte er kein Wort doch dann zischte er. „Er ist zurück!“ ___________________________________________________________________________ Ihr wolltet Drama, ihr kriegt Drama! Und wie ihr Drama kriegt! Nächstes Mal wird es noch schlimmer, und ich sage schon voraus, das einige von Taekos Alpträumen in Erfüllung gehen und ihrer Vergangenheit anders gedeutet wird, als sie eigentlich sollte ^^ Wir nähern uns der Hälfte der FF und so langsam müssen einige Bomben Platzen. zum Beispiel die Neuigkeit, dass einer der Bösewichte unsere tot geglaubter Lord Despart ist. Die Anderen Beiden dürften ja auch erkannt worden sein. Wer Hakuras Meister ist, müsste soweit also klar sein. Oder etwa doch nicht? Und das schlimmste ist, das unsere Schamanen davon keine Ahnung haben! Wie es dazu kam, dass der Herr der Finsternis nicht (wie sowohl von Hakura als auch Taeko gewünscht) in der Hölle schmort, erfahrt ihr im Kapitel »Überlebt« (das ist das Übernächste!) Da wir auch aufgeklärt warum Hakura eine Untote ist und wie Taeko es aus der einstürzenden Höhle geschafft hat. Erstmal kommt demnächst das Kapitel »Die Stimme aus der Wüste« Der Titel ist mal wieder nicht so ganz das wahre aber kann sich ja noch ändern. Jetzt (endlich) zu euren Kommis! zunächst mal Run-chan: Diese Boxershorts existiert wirklich wie ich dir ja schon gesagt habe! Die Reaktion von Jen Tao ist derzeit (man siehe die Situation) ehr unwichtig und nebensächlich! ^^ Nicht nur dir fällt Rins Ähnlichkeit zu ihrem Vater auf. Den Charakter schaut sie sich wohl so ziemlich ab (Nana Ren, schlechter Einfluss!) Das Weihnachten in der Wüste ist ja wohl ein wenig ins Wasser gefallen ich hab’s nicht näher beschreiben und besinnlich ist es auch nicht geworden aber immer hin gab es Geschenke ^^ danke, dass du mich so angespornt hast! Dann meine Kone: Ist das mit Hakura jetzt etwas klarer? Pass auf es kommt noch dicker! Und dramatischer! So hast du es dir doch gewünscht oder? (hehe selbst schuld!^^) Das mit der heimeligen Familie mit Kater und allem drum und dran muss noch etwas warten! *grins* Cassy: Ich hoffe ich werde deinen Erwartungen gerecht, das ist alles was ich dazu sagen kann *sich dankend verneigt* white_cat AAaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhh Das kann ich gar nit alles hier beantworten aber dafür hab isch dir ja schon GBE und ENS geschrieben! Hab ich dich neugierig gemacht mit der Prophezeiung? tja Tja, sie wird bald in den Kapiteln auftauchen! Also freu dich auf die nächsten Kapitel. *superflausch* PS: Süße, die Kater Szene ist DIR gewidmet!!!!!!!! (Bist zwar ne Katze und kein kater aber ich wurde nciht von ungefer dazu inspiriert ^^... *sich vorstellt wie du wie Horo und Yoco vom Stuhl kippst* *lach* hehe ^^ Freut euch alle drauf, denn das von euch gewünschte Drama nimmt jetzt erst richtig seinen Lauf!!! Bis dahin, *euch alle durch knuddelt* eure Faey! Kapitel 9: Verzweiflung ----------------------- „Rede endlich! Wo hast du es versteckt!“ Despart stieß Taeko zu Seite. „Sprich!“ In diesem dunkeln Keller in dem es so nach Verwesung roch hatte sie sich bereits umgesehen. Keine Fluchtmöglichkeit. Keine Möglichkeit sich in irgendeiner Form zu wehren, gegen die Schläge die immer wieder auf die gefesselte Koreanerin niederprasselten. Despart schien seine helle Freude daran zu haben das ihm so verhasste Mädchen zu verprügeln. In einem kleinen mit starken Eisen vergitterten Fenster erkannte man, wie die Sonne auf ging und ihrer warmen Strahlen ausschickte, die nur leider den kleinen Kellerraum nicht vollkommen erreichten. Taeko grinste. „Tut mir ja Leid, aber ihr könnt mich schlagen so lange ihr wollt! Ich weiß es nun mal nicht! Und wer sich dort hinten auch immer im Dunklen verstecken mag. Richte ihm aus, dass es mir egal ist was ihr mit mir macht! Ich kann es euch nicht sagen, weil ich es nicht weiß!“ Ihr entwich ein leises Lachen. Die Gestalten in den Schatten des Raumes bewegten sich. Ein leises Flüstern war von einer tiefen Stimme zu vernehmen. „Du bist dran...!“ – „Ja Meister!“, antwortete ein Mädchenstimme. Eine junge Frau trat vor und baute sich vor Taeko auf, die gekrümmt und verletzt am Boden lag. „Das ist meine Sache! Halt dich da raus!“, protestierte Despart. „Halt du dich raus, alter Mann! Deine Prügeltechnik hat uns ja wohl nicht weiter gebracht!“ Sie drängte den Grauhaarigen von der Gefangenen weg. Unter ihrer schwarzen Kapuze war ihr Gesicht nicht auszumachen. Taeko grinste weiter. „Was kommt jetzt?“, fragte sie herausfordernd. Das fremde Mädchen riss sich die Kapuze vom Kopf und sah mit stechendem Blick in die Augen der Koreanerin. Dieser wich das Grinsen vom Gesicht. „Hakura, Miststück, ich musste dir kann man nicht vertrauen! Mieses Biest!“ Sie spuckte der Jüngeren demonstrativ entgegen. „Spar dir das!“, erwiderte die Rothaarige. Dann wurde das weiße in ihren Augen plötzlich schwarz. Taekos Augen dagegen wurden müde, ausdruckslos. Als fiele sie in eine Trance. „Sag mir was du weißt! Wo versteckst du die verloren gegangenen Teile der Quintem Mächte?“ „Ich weiß es nicht! Ich habe sie nicht!“, murmelte Taeko, ihre Augenlider zitterten angestrengt um nicht zu zufallen. Hakura bestärkte ihre Bemühungen. Immer intensiver wurde ihr Blick, sie konzentrierte sich auf die Erinnerungen der Koreanerin, verengte angestrengt die Augen zu Schlitzen. „Bruchstücke, ich sehe nur Bruchstücke... verschwommen. Ich kann mir darauf nichts zusammen reimen!“ Dann durchzuckte die Schamanin plötzlich ein ganz deutliches Bild. Das Bild von Taekos Tochter. Schnell verwarf sie wieder dieses Bild und versuchte es durch Kopfschütteln aus ihren Gedanken zu entfernen. „Was hast du gesehen?“, fragte ihr Meister Hakura. „Blut!“, log sie. „Du verschweigst mir etwas!“, beschuldigte er die Rothaarige. „Das Blut des Alten! Ich hab nach dem Quintem gesucht! War klar das da Bilder von ihm zwischen sind!“, entgegnete sie. „Was sollen wir nun mit ihr machen? Sie ist wertlos! Und wir wissen immer noch nicht wo sich die fehlenden Teile befinden!“, beschwerte sich Despart. „Keine Sorge! Sie wird früh genug sterben!“, beschwichtigte der Braunhaarige Despart, aus dessen Stimmer er den Blutdurst sprechen gehört hatte. „Ich möchte unsere Freunde nur noch ein wenig Leiden sehen! Besonders meinen lieben Bruder, wenn einer seiner engsten Freunde zusammen mit dessen Freundin stirbt.“ Auf Desparts Gesicht schlich sich ein zufriedenes Lächeln. Hakura hatte dem Gespräch misstrauisch zugehört. Ohne, dass einer der Männer etwas davon mitbekam griff sie den Kopf der Koreanerin, die inzwischen regungslos auf dem kalten Steinboden lag. Noch ein Mal rief sie Rins Bild, dann löschte sie Taekos Erinnerungen daran Hakura dort gesehen zu haben vollständig aus. Schon bald würde sie ihre Befehle erhalten. Bangend sah sie dem entgegen. --- Über Dobbie Village zogen sich gegen Abend Gewitterwolken zusammen. Grau, bedrohlich und ballten sie sich zu Türmen, in denen die Blitze schon gefährlich zuckten. Gelegentlich rollte Donnergrollen durch die Wüste. Die Schamanen hatten sich im Patcheen Café versammelt. „Lyserg, hast du irgendetwas gefunden?“, fragte Anna ihn nun schon zum elften Mal. „Nein Anna! Das Pendel kann weder Taeko noch diesen Despart orten!“ Draußen war es zu windig und es war zu laut als das man irgendetwas hätte abklären können. Hakura war vor kurzem mit eineigen anderen zurück aus der Wüste gekommen: kein Erfolg bei der Suche. „Irgendwann musst du doch auch was aufs Radar bekommen!“, fluchte Horo². „Vergesst es. Die sind nicht mehr in der Nähe, der Typ hat sich längst aus dem Staub gemacht!“ Sann war dazu gekommen und unterbrach Annas Suchaktion, sie zweifelte ernsthaft an den Bemühungen ihrer Freunde. „Ich kenne ihn, der ist nicht so dumm und hält sich hier in der Nähe auf.“ „Verdammt dann bringt es halt nichts, aber ich werde jedenfalls nicht untätig rum sitzen und Däumchen drehen!“, keifte die Itako. „Wo ist eigentlich Rin, wie übersteht sie das?“, wollte nun Horo² wissen. Der Blonden schien der Schreck ins Gesicht geschrieben zu sein. „Wo ist sie?“, fragte Anna nun auch und sah sich fragend um. Yoh, der gerade das Zimmer betreten hatte, und aus dem kalten Wind, der zur Zeit in der Wüste wehte in das warme Café kam, legte derweil eine Hand auf Annas Schulter, das schien die junge Frau zu beruhigen., doch die Ruhe war nicht von langer Dauer. „Hey“, meinte der König der Schamanen. Hat jemand Taro zufällig gesehen?“ Nun war es aus mit Annas Nerven, diese lagen nämlich mittlerweile blank. „Nicht schon wieder!“, stöhnte jemand aus der Runde. „Ok, Planänderung!“, kommandierte Anna. „Wo sind die Kids, die waren doch grad noch da, hat irgendjemand sie gesehen?“ --- Als Ren ins Café kam herrschte dort wahnsinniger Trubel. Alle rannte durcheinander der Lärm kratzte haarscharf an der Schmerzgrenze, man verstand sein eigenes Wort nicht, und mitten drin stand Anna und war am Rand der Verzweiflung. Ren lehnte sich mit verschränkten Armen an die Wand und er sagte kein Wort. Der schweigende Chinese wurde von seinen Freunden nicht bemerkt, so hing er seinen Gedanken nach. Die Zähne aufeinander gebissen, den Blick gesenkt und eine Faust so stark geballt, das selbst seine kurzen Fingernägel in seine Hand schnitten. Genau wie damals vor fünf Jahren! Ein andere Ort, aber die gleiche Situation. Nein, nicht die gleiche! Heute musste Rin auch darunter leiden. In jenem Moment, als Ren das Café schon wieder verlassen wollte, weil offensichtlich niemand etwas Neues über Taekos Verbleib zu berichten wusste, hörte er wie jemand etwas durch den gesamten Raum rief: „Wo ist Rin?“ Ren rang sich ein verkrampftes Lächeln ab, ging zurück zu den anderen. „Bleibt ruhig, sie ist in der Wohnung! Total Fertig! Ich hab sie da gerade hingebracht!“ „Und Taro?“, fragte Yo vorsichtig. „Der ist mir vorhin entgegen gekommen, wollte wahrscheinlich ins Apartment...“ „DU HAST RIN DA OBEN ALLEINE GELASSEN?“, entsetzte schrie Anna den Chinesen an. „Was hast du, krieg dich wieder ein, da ist sie sicher!“, antworte ihr diese. Ren hatte einfach keine Lust auf eine Diskussion mit Anna, das konnte sie sich sparen. Er musste erst einmal seinen Kopf klar kriegen. „Sie ist vier, ihre Mutter ist verschwunden, mit Despart, einem Mann, der schon versucht hat uns alle, ganz speziell Taeko zu töten und Rin selbst zu entführen, es blitzt und donnert, er Wind fegt beinahe das Haus weg und du sagst sie ist oben, in deiner Wohnung, mutterselenallein, und das meine ich wörtlich, sicher?! Sie ist VIER Ren, verflucht und auch wenn du als eiskalter Tao vielleicht glaubst, das ihr das nichts ausmacht, Verdammte scheiße sie ist erst vier!“, wetterte Anna weiter. „Ich sehe kurz nach ihr!“, schlug Hakura vor und sah zwischen den beiden Schreienden hin und her, denn Ren ging nun zum Gegenangriff über. „Nun halt aber mal die Luft an! Denkst du as weiß ich nicht? Dein Sohn ist doch auch alleine oben, wenn ich mich nicht vertue! Du lässt ihn doch auch allein, er ist auch erst vier! Lass Rin meine Sorge sein und halt dich daraus! Tut mir ja fürchterlich Leid, wenn du glaubst alle herumkommandieren zu müsse, und alles besser zu wissen, kann ich dir nicht helfen!“ Rens Worte trafen Anna. Sie wollte gerade erwidern, dass er sich gefälligst um seine Tochter kümmern sollte, das sie nicht alt genug wäre um mit dieser Situation fertig zu werden, ... das sie doch bloß ein kleines Mädchen wäre, doch da fiel ihr etwas viel Treffenderes ein. „Tja, wenn du immer noch nicht weiß was ich meine, kann ICH DIR nicht helfen! Ist stimmt nun Mal wirklich: Vater werden ist nicht schwer Vater SEIN jedoch sehr!“, entgegnete Anna vorwurfsvoll und schnippisch. Ren senkte seinen Blick. „Du weißt gar nicht wie wahr das ist Anna, davon hast du keine Ahnung!“ murmelte er vor sich hin ohne, dass auch nur irgendjemand im sehr gefüllten Raum seine Worte verstand. Plötzlich wurde die Itako von Yoh recht unsanft, was gar nicht seine Art war, am Handgelenk gepackt. „Kann ich mal kurz mit dir sprechen?“, fragte er in einem besorgter Stimme. Er zog sie im Café von den anderen weg und um eine Ecke, deren Gang zu den Toiletten führte. „Musste das sein?“, wollte Yoh wissen. „Der letzte Satz war überflüssig!“, bemerkte er. „Was soll das Yoh? Ren schickt die Kleine einfach nach oben und überläst sie sich selbst!“ „Jetzt komm runter!“, versuchte er seine Frau zu beruhigen. „Lass Ren in Ruhe! Der hat schon genug zu knabbern. Wenn ich es mir überlege will Rin bestimmt alleine sein! Dafür kommt sie viel zu sehr nach ihrem Vater! Außerdem, was meinst du was für eine Wut sich in ihm angestaut hat! Ich bin froh das er sie an uns auslässt und nicht an der Kleinen! Jetzt warst du es eben aber das ist nicht halb so schlimm als wenn er Rin anmotzt! Verstehst du!“ Anna sah ihren Mann verblüfft an. So eine lange Rede hatte sie gerade von ihm nicht erwartet, aber was er sagte mochte schon wahr sein. Nachdem Yoh und Anna wieder zurück bei den anderen waren hörten sie kurz darauf die Schelle über der Tür bimmeln. „Hakura geht hoch zu Rin! Es war besser du kriegst es ab als die Kleine!“, erklärte Ren. „Soll das jetzt eine Entschuldigung sein?“, fragte Anna provozierend, doch ihre Stichelei wurde nur mit einem stechenden Blick erwidert. „Verlang jetzt ja keine Antwort von mir!“ --- Unterdessen kauerte Rin in der Wohnung ihrer Eltern in einem Schrank. Sie klammerte ihre Arme um die Knie, machte sich ganz klein. „Na?“, fragte eine Stimme die im hinteren Teil des Zimmers stand. „Was verkrümelst du dich denn da?“, stichelte Taro. „Nichts! Geh weg!“, fauchte Rin, dann durchzuckte ein Blitz den dunklen Himmel und kurz darauf grollte ein Donner durch die Stadt. Das kleine Mädchen schrak zusammen. „Hast du Angst vorm Gewitter?“, hakte Taro nach, der ihr verängstigtes Gesicht sah. Zwischen seinen Beinen krabbelte, der schwarz weiße Kater daher. Er maunzte leise, weil es ihm nicht gelang über die schwelle des Schrankes zu klettern als er versuchte zu Rin in den Schrank zu schlüpfen. Der jüngste Asakura nahm das den Kater hoch und reichte ihn zu Rin hinein. „Hier, der will zu dir!“ „Hotu!“, wisperte Rin und schloss das kleine maunzende Wesen in die Arme, das Run ihr vor wenigen Stunden anvertraut hatte. „Und, hast du?“, wollte Taro wissen. „Nein!“, entgegnete Taekos Tochter trotzig. „Und warum weinst du dann?“ „Ich wein nicht! Hau ab! Ich will allein sein!“ -„Aber, ich soll dich nicht alleine lassen!“ „Verschwinde!“ -„Nein, nicht bevor du sagst was du hast!“ „Lass mich in Ruhe!“ -„Deine Mutter, hm?“ „Halt die Klappe!“ -„Sie ist weg...hm?“ „Du sollst die Klappe halten!“ -„Hat sich für dich getauscht...“ „Ich sagte lass es!“ -„Dieser Despart Typ scheint ja,...“ „HÖR AUF!“ Ein Blitz erhellte mal wieder das Zimmer, Hotu sprang erschrocken auf, versenkte seine noch nicht besonders scharfen Krallen in Rins Rock. Kurz danach ertönte der Donner. „Seid wann quatschst du so viel!“, maulte Rin. Der jüngste Asakura zuckte lediglich mit den Schultern und grinste wie sein Vater es so of tat. Dann nahm er seine Kopfhörer ab und stülpte sie Rin über die Ohren. „Hier, hör mal!“, lachte er. Unbeeindruckt lauschte die Vierjährige der Musik, irgendwann fielen ihr dann die Augen zu und döste mit Hotu, dem schnurrenden Kater, im Arm und Taros Lieblingsliedern im Kopf ein. Doch lange hielt die Ruhe nicht an, denn schon bald wurde sie sanft angeschubst. „Hey, aufwachen Rin! Lass uns runter zu den anderen gehen!“ Hakuras Rote Haare fielen ihr ins Gesicht. Überrascht sie in der Wohnung zu sehen blinzelte Rin leicht verschlafen. Die Schülerin lächelte und streckte dem kleinen Mädchen die Hand aus, um ihr aus dem Schrank zu helfen. In dem Moment, als sie die Hände der beiden berührten durchzuckte sie ein Gedanke, Erinnerungen, Bilder, eine Vision oder wie immer man das definieren konnte. Feuer, eine junge Frau mit roten Haaren, ihr Gesicht war rußgeschwärzt und ein weiteres Mädchen im selben Alter mit langen, wehenden dunklen Haaren, deren bernsteinfarbene Augen bedrohlich blitzten. Eine tiefe Stimme, übertönte das knisternde Feuer und den pfeifenden Wind. Die Mächte versammeln sich. Einige Gute, Einige Böse und einige Unerwartete Sie werden ihr Bestes geben, in einem Kampf, den es so noch nie gegeben hat und stehen einem altbekannten Feind gegenüber. Am Ende muss die gesamte Welt sich auf die Fähigkeiten eines kleinen Mädchens verlassen. Und die letzte Frage die sich noch stellt ist... Wer... ...wird... ...diesen Kampf entscheiden... ...und überleben? Der Wind schürte die Flammen, die von neuem aufloderten. Erschrocken fuhren die Mädchen auseinander. Hakura blickte wesentlich irritierter drein, als die Vierjährige und Taro, der nicht einmal einen Meter entfernt stand zerknautschte verwirrt das Gesicht. Doch Rin schien unberührt und trotzdem, sah sie Hakura wissend an. Das war keine normale Vierjährige, beschloss die Schamanin. Das konnte einfach nicht sein! --- Es war still im Café der Patcheen. Zu still. Klirrendes Geschirr hier, raschelnde Kleidung da, doch ansonsten sprach keiner ein Wort. Der Tag, die Nachricht von Taekos Verschwinden hatte alles fertig gemacht. Die Schelle über der Tür klimperte zum wiederholten Mal an diesem stressigen Tag. Ein Roter Haarschopf lugte herein, erblickte die betrübten Gesichter. Dann drängte sich Hakura herein, die Taro und Rin vor sich her schob. Niemand hob den Blick. Die Schamanen waren jeder für sich mit sich selbst beschäftigt. Ren hatte seinen Teller nicht angerührt. Selbst das Glas mit Milch war noch voll. Das kleine Vierjährige Mädchen setzte sich neben ihn, sah Ren besorgt an. Sie tastete nach seinem Arm, den er vor der Brust verschränkt hielt und klammerte sich daran. Auch wenn man hätte meinen können, dass sie schon längst keine Tränen mehr hatte liefen ihr diese erneut die Wangen hinab. Rins Augen waren ohnehin bereits rot geschwollen. Die Schamanen am Tisch waren besorgt, dass Ren die Kleine vielleicht wegstoßen würde, doch zu ihrer Erleichterung hat er es nicht. Unerwarteter Weise zog er die Kleine auf seinen Schoß und nahm sie in die Arme. Sanft strich er ihr über den Kopf. „Was hat Despart vor?“, murmelte Sann vor sich hin, und durchbrach damit das Schweigen der Schamanen. Ren hob den Blick und entgegnete: „Das ist mir egal!“ Sandori sprang auf und knallte die Hände auf den Tisch „Wie kann dir das egal sein? Wir müssen wissen was der Mistkerl plant und ihn davon abhalten!“ Sie kannte Ren Streitsucht, aber eine Widerrede wollte sie sich nicht bieten lassen, es konnte nicht angehen, dass er sich mir jedem anlegte. Er war schließlich nicht der einzige an dem die Situation nagte. „Erst einmal müssen wir Taeko da herausholen!“, schrie er ihr nun entgegen, was Sann dazu brachte, das ihr der Kragen platzte. „Ren, wir können für Taeko im Moment nichts tun!“, brach es aus ihr heraus. Im Café herrschte wieder angespannte, entsetzte Stille. Dann schob Ren den Stuhl knarrend zurück, hob Rin auf seinen Arm und stand auf. „Du redest als wäre sich schon tot!“, waren seine letzten Worte, bevor er die Tür krachend hinter sich zu warf und mit Rin aus dem Sichtfeld der anderen verschwand. Mit viel zu vielen Gedanken im Kopf ginge er langsam, damit Rin hinterher getapst kommen konnte. Die Schamanen Stadt ließen sie immer mehr hinter sich, bis sie allmählich die Stelle erreichten, an der Despart wieder auf der Bildfläche erschienen war. Ein blauer Schleier schien entfernt von ihnen im Wind zu tanzen, doch bei näherem Hinsehen erkannte, man den blauen Haarschopf. „Taeko!“ „Mum!“, entfuhr es Ren und Rin. Ohne groß nach zu denken rannten beide auf die junge Frau zu. „Taeko! Wie...?“ Ren war erleichtert Taeko wieder zusehen. Doch seine Freude wandte sich schnell in Verwirrung um. Wie war das möglich? „Ich bin nicht hier um eure Fragen zu beantworten!“ Ihre Stimme hatte eine ungekannte Kälte. Hinter ihrem Rücken zog sie eine neue Waffe, ... ein neuer Schutzgeist hatte sich ihr angenommen. Ein böse gewordener Geist, dessen Augen rot funkelten. Garven... der stumme Geist, der einst Taekos Vater, dann Taeko und schließlich Sandori gehört hatte. Aber, hatte Sandori nicht gesagt ihr Schutzgeist wäre verbannt worden? Denn im Moment bildete er das Oversoul mit einem Dolch, den Taeko in der Hand hielt und so befand sich ein schmales Schwert in Taekos Besitz. Das durfte nicht wahr sein! Ren blieb nicht fiel Zeit zum nachdenken, denn schon griff Taeko mit dem Langschwert an. Ihr Hieb verfehlte ihn nur um Zentimeter, er hatte es gerade noch so geschafft Rin in Deckung zu bringen. „Was soll das?“ „Du Lügner! Mörder, Verräter!“, fauchte sie ihm auf Koreanisch entgegen. Ihre Worte gaben für ihn keinen Sinn. „Was zum Teufel...!“ --- Hakura sah der Szene von weitem zu und hatte sich hinter einer Düne versteckt. Doch durfte es nicht weiter gehen, niemand hatte bemerkt wie sie sich von den anderen entfernt hatte und Ren gefolgt war und auch die Kämpfenden sollten von ihrer Anwesenheit nichts erfahren. Sie beschloss Yoh und die anderen her zu holen, heimlich, also schickte sie Blackfeather los um den Schamanen zu berichten, was in der Wüste vor sich ging. „Was hab ich nur getan?“, warf sie sich vor. „Deine Freunde haben dich verraten!“, wisperte Hakura, ohne in Erscheinung zu treten. Sie hatte Taekos Erinnerungen an ihr wahres Ich schon einmal aus ihrem Gedächtnis löschen müssen. Noch einmal musste Hakura der Koreanerin nicht unter die Augen treten, also blieb sie auf Abstand zu der angeketteten Blauhaarigen. „Nein, das würden sie niemals!“, bestritt Taeko vehement. Sie war von den Stunden der Folter und der Gefangenschaft bereits nieder gekämpft. -„Auch dein ach so geliebter Ren!“ „Verschwinde Miststück!“, schrie sie der Fremden im schwarzen Mantel entgegen. -„Er ist ein kaltblütiger Mörder wusstest du das?“ „Nein, ist er nicht!“, brüllte die Blauhaarige. -„Er hat schon viele Menschen und Schamanen getötet, ohne nur mit der Wimper zu zucken!“ „Das ist nicht wahr, hör auf damit!“ Doch Hakura hörte nicht auf: „Du weißt, das es war ist! Das war auch der Grund warum du dich gegen ihn und seine Freunde gestellt hast!“ „Das ist nicht wahr!“ Verzweifelt wehrte Taeko sich gegen die Stimme, wollte all das nicht hören. „Oh doch, du hast ihn geliebt, du hast ihn gehasst und du hast ihn bekämpft! Erinnere dich!“ Als wäre ein Schalter umgelegt worden, so rasten nun Bilder durch Taekos Geist, sie fühlte sich leer. Bilder von Blut, Bilder von Opfern, Erinnerungen an Kämpfe, ... zwischen ihr und Ren. Viel musste Hakura nicht dazudichten und in Taekos Kopf pflanzen, die Bedingungen waren ideal, da Ren und Taeko sich tatsächlich schon bekämpft hatten. So musste die Rothaarige lediglich die Reihenfolge, der im Kopf der Koreanerin neu erschienenen Erinnerungen, anderes anordnen. Taekos Augen wurden glasig, in ihrem Innern machte sich eine Unsicherheit breit, Zweifel nagten an ihr. Von nun an war es leicht Taekos Geist zu verwirren. Sie würde tun, was Hakura ihr sagte, ihr Meister würde den Rest erledigen! --- „Was redest du da?“, fragte Ren, dem es nicht in den Kopf ging, als alles aus dem Ruder lief. Immer noch stand Taeko wie erstarrt in der Wüste. Die Stimme in ihrem Kopf wollte nicht verschwinden. “Tu was ich dir sage, töte ihn! Bring es zu Ende! Töte ihn!“ Hakura liefen die Tränen die Wangen herab, als sie das Drama mit ansehen musste. Sie hatte keine andere Wahl, sie musste ihr dies befehlen, oder ihr Meister würde Hakura töten. Die Stimme in Taekos Kopf nahm einen flehenden Klang an. “Töte ihn!“ „Ich werde nicht gegen dich kämpfen!“, rief Ren. „Wenn du dich auch nur irgendwie um mich scherst, dann kämpfst du richtig und aus voller Kraft! Beweis mir, das ich im unrecht bin!“ Wieder erhob Taeko ihr Oversoul. „KÄMPFE!“ Ihrem Schwert entgegnete Ren seine Hellebarde. „Was ist los mit dir?“, schrie er sie an. „Was mit mir ist, fragst du! Ich werde dir sagen was los ist!“ Von allen Seiten ließ sie auf Ren Attacken niederprasseln. „Angelogen hast du mich! Kampf gegen Gut und Böse, pah! Das kann man aus allen möglichen Richtungen sehen nicht wahr? wer ist gut, du bestimmt nicht!“ „Taeko ich versteh kein Wort! Lass den Scheiß!“ Mit einem Gegenschlag, nur einem einzigen zerstörte er ihr Oversoul. Viel Furioku schien sie nicht gehabt zu haben. Schon von vorneherein musste sie erschöpft gewesen sein, denn nun war sie nicht einmal in der Lage ein neues Oversoul zu errichten. Mit gesenktem Blick kam sie ihm immer näher. Rin sah ihre Mutter und ihr stiegen die Tränen in die Augen. „Taeko lass das, du machst Rin Angst!“, versuchte Ren sie zur Vernunft zu rufen, doch es gelang ihm nicht. Die Koreanerin schritt weiter auf ihn zu, dann warf sie plötzlich den Dolch nach ihrer Tochter. Bevor dieser das kleine Mädchen treffen konnte steckte das Messer schon on Rens Schulter. „Rin lass deine Mutter und mich für einen Moment allein ja? Sie ist nicht sie selbst! Also lauf zu Anna in die Stadt, hast du verstanden?“ Die Vierjährige nickte und rappelte sich auf. Den violetten Schal sah man im Wind wehen als sie, so schnell sie nur konnte zu den Toren von Dobbie Village rannte. „Verdammte scheiße, was hast du vor?“, brüllte Ren. Er wollte sich aufrichten, doch sein Körper war wie gelähmt. „Versuch gar nicht dich zu bewegen. Das Gift wirkt sonst nur noch schneller.“ Wütend zog Ren den Dolch mit einem Ruck aus seiner Schulter und musterte ihn. „Gift?“ Daraufhin entriss Taeko dem Chinesen die Waffe und beugte sich über ihn. Den Kampf, den sie ihm Innern mit sich ausmachte konnte man sogar nach Außen hin sehen. --- „Gift?“, fragte sich auch Hakura. „Wie, ... aber?!“ Dann ging ihr ein Licht auf. „Dieser Drecksack!“ Langsam löste sich die geistige Verbindung zu Taeko. Irgendwie hatte Hakura keinen Zugang mehr zur Seele der Schamanin. Und es war ihr reichlich egal, ob diese es aus eigener Kraft geschafft hatte sich von der Manipulation zu befreien, oder ob es an Hakuras Wut und Zweifeln lag. --- Taeko erhob den Dolch. Auf Rens ausdruckslosem Gesicht fiel eine ihrer Tränen. „Na los, tu dir keinen Zwang an!“, brachte er gequält hervor. „Ich, ... es...“ Die Koreanerin schluchzte. Dann steckte sie all ihre noch zurück vorhandene Kraft hinter den Dolch und ließ ihn auf Ren herab fahren. „NEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIINNNNNNNN!“, schrie Rin verzweifelt. Sie krallte sich an den Arm ihrer Mutter. Unwillkürlich wurde sie durchgeschüttelt, als diese ihren Arm mit samt dem kleinen Mädchen hob. Wo kam die kleine plötzlich her? Sollte sie sich nicht in Sicherheit bringen? „Taeko!“ „Tae-chan!“ „Hey, was tust du!“ „Taeko!“ „Tae-chan!“ Die Angesprochene warf einen Blick auf die Schamanen, die soeben zu ihr gerannt kamen. Sandori, Toki, Yoh, Anna und Run. Er schöpft ließ sie den Am sinken, die Waffe fallen und fiel neben Ren in den Sand. Sie betastete Rens Wunde an der Schulter und sah, wie das dickflüssige Blut an ihrer Hand hinunterlief. „Der Traum, der Alptraum!“, murmelte sie und ließ alles Weitere über sich ergehen. Ren lächelte, als er Taeko bei sich spürte. Mit aller Kraft streckte er seine Hand nach ihrer aus und drückte diese leicht. Stimmengewirr bahnte sich um sie an. Fragen, die nach Antworten verlangten, doch das würde warten müssen. ______________________________________________________________________ So meine Lieben, meine Kommi Dank Rede fällt heut unerwartet kurz aus, da ich das Kap schnell on stellen will ^^ *im Eiltempo schreibt* Also Run-chan! Das mit dem schnell weiter schreiben hatten wir ja im GB geklärt nicht wahr? Das ist bei mir leider mal so mal so, manchmal hänge ich auch furchtbar lange an einer Stelle und kann nicht einfach an einer anderen weiter machen! Danke für den Kommi! ^^ *white-cat vom Rande des Wahnsinns weg zieht* Sag mal spinnst du? Irgendwann kreiselst du vor Verzweiflung noch so schnell das du runter fällst! Die Prophezeiung kam vor (du weißt die englische, die ich dir geschickt hatte!) und nun weißt du auch wie der Kater heißt: Hotu! Ich hab dich lieb und deshalb versuche ich die Wortdreher zu vermeiden öhm, wann hab ich das überhaupt verzapft mach ich das öfters? (Wortdreher sowieso aber dieses ‚frügte’ fragte bla Dingsda!) Hoffe dieses dahin geschmierte Kapitel heftest du nicht gleich unter P ab! Aber egal, erstmal danke für den Kommi! Kone, du bist auch dahinter gekommen wer die Bösewischt sind ^^ *jubel* Hat sich die Hakura – Taro – Despart Sache geklärt? nein? Also, Hakura hat die Fähigkeit sowohl lebende als auch tote Seelen zu Manipulieren (ähnlich wie, aber mächtiger als eine Itako!) Also kann sie z.B. in Erinnerungen herum hutscheln! Noch mal Danke für den Kommi! *weiter pest!* Cassy, Na? Hab ich mit dem Drama übertrieben? Sorry, aber es geht wieder Berg auf! Danke für den Kommi und das nächste Kap heißt übrigens: Überlebt Biss dann heagdl Eure Faey Kapitel 10: Überlebt -------------------- Ich begrüße zwei neue mit dabei, deathdealer und DasCrazyGirl *sitzkissen zu schmeißt* Kakao Kaffee oder Tee? Bedient euch! ^^ Tja, meine liebe Jenny, Anna und Yoh wird nicht allzu bald vorkommen, dafür werde ich mich demnächst mal an ‚sozusagen’ der Dritten Staffel von Shaman King versuchen, da werdet ihr das Pairing wieder sehen! diese FF neigt sich ja auch langsam, die Hälfte haben wir schon überschritten! Auch wenn’s weh tut wird ich mich dann wahrscheinlich von dieser FF Trennen, weil ich das Thema Taeko und Quintem nicht auslutschen möchte! Irgendwann wird es dann doch langweilig und mir fällt nichts mehr ein! Aber tröstet euch: Dieses Mal wird der Epilog eine Extralänge der Spitzen klasse haben, Ich hab da noch sooooo viele Ideen! Ach ja, langes Vorwort, kommidankesrede beschränkt sich Ausnahmsweise mal ‚nur’ auf ein FETTES DANKE Ohne euch wär mir schon die Lust vergangen, und ich entschuldige mich dafür dass es so lang gedauert hat! jetzt reichts aber! Ach ja: ich glaub es geht doch nicht bergauf ^^ Wird bloß alles komplizierter. Viel Spaß! Taeko stolperte durch die Wüste. Mitten in der Nacht. Ihre Augen zitterten fiebrig, ihre Kehle sehnte sich nach einem Schluck Wasser. Eng schlang die Schamanin die Arme um sich. Das T-Shirt welches sie trug war blutbeschmiert, ebenso ihre Hände. Blut, überall war Blut! Rens Blut. Dicke Tränen rollten aus ihren rot geschwollenen Augen ihr Gesicht hinab. Sie wusste nicht was vor sich ging, sie glaubte nicht einmal mehr zu wissen wer sie war. Nicht nachdem was sie getan hatte. Sie zweifelte an allem, an jedem und am meisten an sich selbst. Fragen rasten durch ihren Kopf. Fragen die niemand außer ihr selbst beantworten konnte. Wie? Wann? Warum? Wie konnte so etwas nur passieren? Wann war sie so ein Monster geworden? Warum musste gerade sie so etwas erleben? Taeko sackte zusammen, schlug mit den Knien auf, im eigentlich so weichen Sand, der ihr nun hart wie Beton schien. Weinend und schluchzend ließ sie sich zur Seite Fallen, krümmte sich, gegen die Windböen schützend, die ihr den Sand entgegen wehten. Der Mond war Wolken verhangen, wenigstens würde sie nicht an der Hitze krepieren, dachte sie sarkastisch. Nein! Die Hitze machte ihr keines Wegs zu schaffen. Das Gegenteil war ihr Problem. Zitternd und bibbernd legte Taeko ihren Kopf im einigermaßen warmen Sand ab. Kleine Sandkügelchen bildeten sich, als ihre Tränen in den Sand rollten und davon umschlossen wurden. Eine Frage drang zwischen dem Gewirr im Innern ihres Kopfes hervor. Ob Ren noch lebte... “Taeko, was ist passiert?“, rief Toki besorgt. „Hakuras Rabe hat uns hierher gelotst!“, erklärte Run, als sie Rens Wunde erblickte. Die Chinesin schlug sich die Hand vor den Mund. Faust hatte sich sofort zu ihm herunter gekniet und behandelte die simple Stichverletzung an Rens Schulter. „Warum ist er denn weg! Das bisschen Blut dürfte ihm doch nichts ausmachen!“, fragte Yoh, leicht belustigt und kassierte sofort einen Stoß in die Rippen von Anna. Diese beugte sich zu Taeko und Rin herunter. „Ist hier alles Ok?“, fragte sie leise woraufhin Rin vorsichtig nickte und zu Taeko sah. Die Augen der Blauhaarigen waren trüb, das sonst so kräftige dunkle Blau wässrig. Sie ließ sich von Anna aufrichten, stand aber nicht auf, sagte kein Wort. Rens Hand ließ sie währenddessen nicht los. Nachdem Faust die Klinge des Dolches gesehen hatte, rief er besorgt: „Wir müssen ihn sofort nach Dobbie Village bringen.“ „Was ist denn,... was ist mit ihm denn Faust?“, fragte Anna. „Er wurde vergiftete!“, flüsterte Taeko taumelnd. Entsetzt starrten sie alle an, richteten ihr Augenmerk dann aber wieder auf Ren, der nun von Yoh Huckepack genommen wurde. Immer noch umschloss Rens Hand fest die von Taeko. Sie stand gleichzeitig auf, doch als sich die Gruppe in Richtung Dobbie Village bewegte, blieb sie einfach stehen und löste sich von Ren. „Taeko, kommst du?“ Ein Kopfschütteln ihrerseits zeigte, das das nicht der Fall war, doch niemand achtete auf sie. Niemand wusste was sie getan hatte, niemand beschuldigte sie. Idioten! „Es ist meine Schuld! Meine Schuld!“, schrie Taeko ihre Freunde an. „MEINE SCHULD!“ Nicht nur Taeko weinte nun. Auch Rin liefen Tränen die Wangen unaufhaltsam herab. Die Koreanerin sah von einem Schamanen zum anderen bis ihr Blick am bewusstlosen Ren hängen blieb. Mit Tränen überströmtem Gesicht machte sie kehrt und rannte direkt in die Wüste, die Blicke der anderen mit sich ziehend. Taeko hörte ihre Rufe, ignorierte sie aber demonstrativ und machte nicht ehr halt, bis ihre Beine vor Anstrengung unter ihr wegknicken würden. „Ist das wahr?“, fragte Anna das Mädchen, das neben ihr stand und sich mit dem Ärmel ihrer Jacke über die Augen strich. “Nein!“, schluchzte die Kleine. „Es war nicht Mums Schuld!“ „Lasst sie!“, rief die Itako schließlich Run und Toeka zu, die Taeko hinterher gerannt waren. „Sie muss sich beruhigen und wir müssen uns um Ren kümmern.“, meinte Anna kopfschüttelnd "Ich geh sie trotzdem holen!“, erwiderte Toki trotzig und lief los. „Warum hast du mich gerettet?“ Taeko wälzte sich weiter im Sand. Das Blut an ihrer Kleidung hatte sich bereits damit vermischt und bildete eine klebrige Masse. „Wer bist du?“, murmelte sie immer wieder vor sich hin. „Wer seid ihr, was wollt ihr von mir?“, schrie sie plötzlich und schlug im Sand um sich. „Taeko!“, rief eine Stimme, die der Blauhaarigen bekannt vorkam. „Taeko wach auf!“ heftig wurde die Koreanerin durchgeschüttelt. „WACH AUF!“ Ein lautes Klatschen riss Taeko aus ihrer Trance. „Was machst du nur Schwesterchen!“, meckerte die junge Frau, die Taeko eine Ohrfeige verpasst hatte besorgt. „To..., Toki!“, brachte Taeko gerade so heraus. „Ja, deine liebe Schwester, hab dich ne ganze Weile hier liegen sehn! Bist du jetzt völlig von allen Geistern verlassen?“, warf sie ihrer Schwester vor. „Jetzt komm! Die Anderen machen sich Sorgen!“ Die Frau mit den rot-braunen Augen lächelte. „Ren?“, krächzte Taeko. Von Toeka kam keine Antwort. „Was ist mit ihm, hab ich ihn...?“ Taeko traute sich gar nicht es auszusprechen. „Red keinen Stuss!“ „Dann lebt er?“ Für einen kurzen Moment schöpfte sie wieder Hoffnung, die gleich darauf auch wieder zerstört wurde. „Ich weiß es nicht!“, flüsterte ihre Zwillingsschwester, griff nach ihrem Arm, legte ihn sich um die Schulter und stütze sie. „Wir werden sehn! Erstmal müssen wir zurück!“ „Ich kann nicht zurück!“ „Warum solltest du nicht? Du wirst können müssen! Deine Tochter wartet da auf dich! Wir alle warten!“, erklärte Toki während sie sich mit ihrer Schwester im Schlepptau in Richtung Dobbie Village aufmachte. --- „Wieso hast du die Verbindung unterbrochen? Mein Plan hat einwandfrei funktioniert! Er wäre schon längst krepiert, wenn du nicht versagt hättest!“ „Jetzt mach mal halblang alter Greis! Was kann ich dafür wenn dein Plan misslungen ist? Der war von vorneherein zum Scheitern verurteilt!“, giftete Hakura den alten Mann an. „Wenn du kleines Kind zu unfähig bist diese Verbindung aufrecht zu erhalten, wären dieser Chinese und das kleine Gör schon tot!“ Hakura bemerkte, wie sich in ihr Zorn, und in dem grauhaarigen Mann Zweifel breit machten. Die ideale Situation um... Niemand würde es bemerkten, wenn sie ein wenig in den Erinnerungen des Alten herum wühlen würde. Der Gedanke war einfach zu verlockend. Durch seine Selbstzweifel wäre die Gegenwehr relativ gering. Das er nicht mitbekommen hatte, wie sie ihren Schutzgeist geschickt hatte um die Schamanen zum Ort des Geschehens zu führen, war noch Glück gewesen! Nicht auszudenken wenn ihr Meister davon Windbekommen hätte! Lästiger alter Knacker! Nur ein günstiger Moment, dann... „Lass es sein Hakura!“, unterbrach ihr Meister diesen Gedankengang. „Ich brauche den Typen noch, ... möglichst mit vorhandenem Verstand!“, wisperte er ihr zu. „Der Verstand eines Vierjährigen tut es dann doch auch! Vielmehr ist in dem Spatzenhirn eh nicht vorhanden!“, zischte Hakura giftig. „Halt dich zurück!“, befahl er und baute sich vor ihr auf. „Schon gut!“ „Der Plan ging also daneben?“ „Ja, ich habe zwar erkannt, dass sich die Verbindung löste, dagegen konnte ich aber nichts tun!“, entschuldigte sie sich. „Dann müssen wir es eben anders angehen!“ Ausnahmsweise nickte der Tattergreis einmal. „Wir wissen aber immer noch nicht wo die Reste des Quintems sind!“ Hakura ließ sich ihre Anspannung nicht anmerken doch in ihr zog sich alles zusammen. Sie hatte so eine Ahnung, wo man die Quintemmacht zu suchen hatte. Ein kleines Mädchen war die Antwort! --- „Verdammt Faust, jetzt spuck es aus! Was ist mit ihm? Was hat er, wie schwer hab ich ihn...!“ Taeko stockte. Auf einmal kam ihr der Flur dieser Wohnung noch kleiner vor als sonst, dabei war die Wohnung von Anna und Yoh doch die größte von allen. Die Wände, als würden sie sie zerquetschen – schrecklich! „Er wird’s überleben!“, redete Faust auf sie ein und nahm gelassen einen Schluck Tee. „Bleib ganz ruhig, ... er hat zwar Blut verloren aber das Gift war nicht lebensbedrohlich, es lähmte nur einige Körperteile!“ Erleichtert ließ Taeko sich wieder auf den Boden sinken. Rin trat vorsichtig an sie heran. „Komm mehr meine Süße!“, murmelte Taeko und streckte die Arme aus. Zögernd lief Rin zu ihr und kuschelte sich an ihre Mutter. „Es wird alles wieder gut!“ Am ganzen Körper zitterte die Koreanerin, drückte ihre Kleine enger an sich. „Taeko, geh erstmal bei uns unter die Dusche, du musst aus den Sachen raus!“, schimpfte Run und drängte sie in den Flur über den Gang entlang zu Runs und Toekas Wohnung. „Du weiß ja wo alles ist nicht wahr?“, fragte die Chinesin nach. „Na klar, ich werde’s schon finden!“. flüsterte sie müde und schloss hinter sich ab. Die Kleider ließ sie einfach neben der Tür fallen – sie waren eh nicht mehr zu retten - und hüllte sich in ihr Handtuch. Vor dem Spiegel sah sie in ihr blasses Gesicht. sie sah schrecklich aus. Ihr Blick wurde milchig und ihr Spiegelbild zeigte Dinge die sie gar nicht tat. Zum Beispiel hob die Taeko um Spiegel ihre Hand und besah sich den Ring an ihrem Finger, dann drückte sie ihre geschlossene Faust glücklich gegen ihre Brust. Hinter ihr erschien Ren und schmiegte sich an sie. Als er begann ihren Nacken zu küssen wich Taeko zurück und schmiss ihm lachend ein Handtuch ins Gesicht. Der wahren Taeko liefen erneut Tränen über die Wangen. Unaufhaltsam bahnten sie sich ihren Weg durch das Gesicht der jungen Frau. Die Bilder, die sie im Spiegel sah versetzten ihr einen Stich ins Herz. Sie wollte das nicht mehr sehen, sie wollte nicht mehr in Erinnerungen leben, die sich nicht oder nur teilweise hatte. Sie wollte wieder sie selbst sein. Es klirrte, Scherben fielen scheppernd zu Boden. An der Tür klopfte es. Run stand davor und rief besorg: „Alles in Ordnung da drin?“ „Nichts passiert!“, log Taeko und hörte die Schritte der Chinesin sich entfernen.Es konnte ja niemand wissen, wie es im bad aussah. In Ordnung war jedenfalls gar nichts! Spiegelscherben, Wasser und jede Menge Blut! „Verdammter Mist!“, fluchte die Blauhaarige und besah sich ihre Hand. Vor lauter Verzweiflung hatte sie ihren Handballen gegen die Spiegelscheibe geschlagen. Nun klebte nicht Rens sondern auch ihr Blut an jener Hand. Gedankten verloren starrte sie darauf uns stieg ohne weiteres in die Dusche. Dass sie sich die Füße an den Scherben aufschnitt kümmerte sie herzlich wenig. --- Die Sunô Frauen saßen an einem Tisch in Tokis und Runs Wohnung. Kinami, Toki mit Rin auf ihrem Schoß, Dakizu und Sandori. Nur Taeko, die im Bad und Fadia die nicht auffindbar war fehlten. „Ich mach mir Sorgen um Tae-chan! Sie ist so ausgewechselt!“, murmelte Sandori. Toki nickte. „Seid sie von Despart ‚mitgenommen’ wurde lässt Fadia sich auch nicht mehr blicken!“ Kinami Sunôs Geist schwebte an der Seite ihrer Töchter. „Sie denkt nach!“, erklärte die Mutter. „Wer?!“, fragten die anderen. „Fadia! Sie merkt, dass es Taeko nicht gut geht! Ich werde mal nach ihr sehn! Nach Tae-chan!“, beschloss Kinami. „Mum? Wieso sollte sie mit dir reden wollen und mit uns nicht?“, warf Sann ihrer Mutter vor und zog die Augenbraue bedenklich hoch. „Berufsgeheimnis einer Mutter! Außerdem kommt ihr nicht durch die geschlossene Badezimmertür!“, lachte Kim und schwebte von dannen. Kaum war die Mutter verschwunden befahl Toki ihrem Schutzgeist: „Kizu, geh Fadia suchen und bring sie her! Diese Familie ist echt reif für die Klapsmühle!“ Dakizu musste grinsen! „Schon klar!“ So saßen schließlich nur noch Sann Toki und Rin dort, die schweigsam wie nie wahr. Wenige Minuten später fand Kizu ihre Schwester auf dem Dach. „Na?“, begann sie. „Na?“, entgegnete Fadia. „Was machst du?“, fragte Kizu weiter. „hier schweben und mich des Lebens freuen!“, meinte die Ältere und sah über die Schamanenstadt direkt auf das in der Dunkelheit leuchtende Sternenheiligtum. „Du bist tot! Wir beide sind es!“, stellte Dakizu lachend fest. Doch Fadia erwiderte das Lachen nicht! Stattdessen blickte sie weiter starr vor sich hin. „Eben!“ --- „Beeilt euch!“, hörte man Kinamis Rufe durch die Wohnung hallten. Sofort sprangen Sann und Toki auf, der beinahe Rin vom Schoß fiel. „Was ist?“, fragte Sandori panisch. „Kommt rein! Schnell...!“, kurz stockte Kim, „Taeko lass das, hör auf damit!“ Nun völlig der Panik verfallen griff Sann nach Toekas Sense, die hinter der Wohnungstür stand. „Was machst du da?“ „Wo nach sieh es denn aus?“ Wenige Sekunden später war die Tür aufgebrochen und splitterte an der Seite, an der Sandori sie aus den Angeln gehoben hatte. Nach einem kurzen Blick ins Bad rief Sann entsetzt: „Toki, schick Rin weg, sie soll das nicht sehen, schick sie weg!“ Die Angesprochene tat wie geheißen griff das kleine zu Eis erstarrte Mädchen um ihr den Anblick zu ersparen, doch Rin hatte es längst gesehen. Dann wurde sie von ihrer Tante aus dem Raum gezerrt. „Rin, ... Rin sieh mich an! Sieh mich an!“, die Koreanerin schüttelte ihre Nichte an den Schultern, nach dem sie sie im Flur abgesetzt hatte. „Es wird alles gut! Alles wird gut!“, flüsterte sie und bemerkte, das nicht nur Rin sondern auch ihr Selbst die Tränen kamen. Dann verließen beide die Wohnung. Das Bad war der reinste Ort des Schreckens, doch was sie in der Dusch fanden ließ Sandori und ihrer Mutter den Atem stocken. Dort saß Taeko mit einer Nagelbürste bewaffnet, ließ das Wasser auf sich herabprasseln und schrubbte ihre Hände und Unterarme. Einige Stellen waren schon rau und wund, andere bluteten bereits. „Ich muss das loswerden!“, stammelte Taeko. „Taeko was machst du, lass das!“, schrie Sann und entriss ihr die Nagelbürste. Die ältere Schwester schlug um sich, wie in Trance. „Überall Blut!“, schrie sie geistesabwesend. „Das ist ekelig!“, wimmerte sie weiter. „Sein Blut!“ „Taeko! Wach auf!“, versuchte Kim sie zur Vernunft zu bringen. „Meine Schuld!“ Die Blauhaarige sank in der Dusche zusammen ihre Unterlippe bebte. „Sein Blut!“ „Taeko, verdammt, das ist DEIN Blut!“. Doch auch diese Tatsache ließ Taeko nicht davon abhalten, das sie mit ihren Fingernägeln weiter in ihr eigenes Fleisch kratzte. Sie bemerkte ja nicht einmal, dass jenes Blut, welches das Wasser in der Dusche rötlich färbte ihr eigenes war. Sie war völlig weggetreten. „Koco!“, hörte man plötzliche eine Stimme, die Fadia gehörte. „Koco, lass den Scheiß! Was soll das?“ Fadi nickte Sann zu die ihrer älteren Schwester mit voller Wucht eine schallende Ohrfeige verpasste. „Koco!“, flüsterte Fadia noch einmal uns sah, wie Taekos Blick sich klärte. „Fadi!“, wimmerte sie schluchzend. Schließlich ließ sie sich von ihrer jüngeren Schwester herausziehen und in ein Handtuch einwickeln in Tokis Bett legten sie sie ab und zogen ihr ein T-Shirt über. „Mach so was nie wieder!“, flüsterte nun Kizu nicht auch zurückgekommen war. „Ich, ... ich hab Ren und Rin beinah umgebracht! Ich hab, ...!“, weinte Taeko und krallte sich in Sandoris Arme. Sanft strich ihre kleine Schwester ihr über den Kopf. „Sie leben noch Taeko, sie leben! Es ist nicht deine Schuld! Es ist vorbei! Despart hat keine Kontrolle mehr über dich!“ Taeko strich sich die Tränen aus dem Gesicht. „Du hast Recht! Sie leben!“ Auf Tokis Gesicht bildete sich ein schüchternes Grinsen. „Tja Fadia, du bist die Nächste! Wir alle waren jetzt schon ‚böse’!“, witzelte sie, doch Fadi war nicht zum Lachen zu Mute. Statt irgendetwas Schlagfertiges zu entgegnen wandte sie sich zu Dakizu und zeigte auf Sann die die weinende Taeko im Arm hin und her wog. „Siehst du jetzt was ich meine?“, fragte sie bissig und verschwand. Sie dachte sie hätte sich damit abgefunden nicht mehr zu leben und als Geist in dieser Welt zu verweilen. Doch von Mal zu Mal kam sie sich machtloser vor, als könnte sie niemanden beschützen der ihr auch nur annähernd etwas bedeutet! Von da an blieb immer jemand an Taekos Seite. So lange bis sie endlich einschlief. Taeko hörte Stimmen. Wo zum Teufel war sie? Als sie die Augen aufschlug tränten diese vom vielen Staub um sie herum. Hatte sie nicht eben noch in einem warmen Bett gelegen? In Runs Wohnung? In Dobbie Village? Was war geschehen? Ihre Erinnerungen an die letzten Minuten bevor sie hier aufgewacht war, hielten sich in grenzen, stattdessen traten andere Bilder vor ihr inneres Auge. Ein alter Mann, Despart! Wie sie ihn bekämpfte, wie sie die Höhle zum Einsturz brachte. Warum musste sie gerade jetzt daran denken? „Was sollen wir mit ihr tun Meister?“, fragte eine junge Mädchenstimme, die Taeko nicht zuordnen konnte. Erst jetzt bemerkte sie in welcher Situation sie sich befand. Rechts neben ihr zog sich eine Felswand hoch. Auf der anderen Seite bröckelte es und die Koreanerin sah hinunter. Sie erschrak. Dort ging es metertief hinab in die Finsternis. Ein tiefes schwarzes Loch. Rasch rollte sie sich zur Seite, drückte ihren Rücken an die kalte Felswand. Ihr Atem ging schnell. Verständlich! Sie war schließlich nur knapp zehn Zentimeter von einem tiefen Abgrund entfernt. Offensichtlich lag sie auf einer Art Vorsprung. Wieder brach ein Stückchen davon ab. Das Steinchen fiel herunter, dann hörte Taeko lange nichts. „Hat dieses scheiß Loch keinen Boden?“ Mühsam versuchte sie sich aufzurichten. Sinnlos! Ihr vorhaben war nicht gerade von erfolg gekrönt! „Na klasse!“ krächzte sie. Ihre Rippen schmerzten höllisch, waren wahrscheinlich gebrochen, was ihr in dieser Situation nicht besonders weiter half. erst jetzt bemerkte Taeko das sie Klamotten trug wie an dem Tag, an dem sie gefunden wurde. Alles war zerrissen, brandwunden verunzierten ihren Körper und Schürfwunden taten das übrige. Als wäre das nicht alles schlimm genug begann sich nun auch noch der Vorsprung aufzulösen in viele kleine Brocken. Die Koreanerin grinste. „Jetzt muss ich mich ja auch noch bewegen!“ Doch zu spät. Bevor sie überhaupt die Kraft fand aufzustehen brach der sichere Halt unter ihrem Körper weg. Nur noch mit einer Hand hing sie an einem kleinen Rand der nicht gerade besonders stabil wirkte. ob sie nun dem Wahnsinn oder der Verzweiflung verfallen war wusste sie nicht. Es war einfach so, sie musste aus tiefstem Herzen lachen. Völlig unwirklich wie diese Situation wirkte. „Was ist so komisch?“, fragte eine Männerstimme, hinter ihr. Wie zum Teufel schaffte dieser jemand es sich hinter ihr im eigentlichen »Nichts« aufzuhalten? Hinter Taeko schimmerte es rötlich, das war alles was sie erkennen konnte. „Ich häng hier eben so rum!“, erwiderte sie. Doch zum lachen hatte sie keine zeit mehr, denn der schmale Grad bröckelte nun vollends ab und somit ihr letzter halt. Doch statt zu fallen fand sie sich wenige Minuten später am Rand des Abgrunds wieder, in einer großen Höhle unter einer Kuppel aus Stein. Neben ihr lag ein alter Mann. Despart, der Widerling. Rasch sprang sie auf, verzog jedoch eine schmerzverzerrte Mine und ließ sich wieder zu Boden sinken. „Die hat ihren Verstand verloren Meister!“, flüsterte ihm ein Mädchen zu. „Scheint so!“, murmelte er. „Warum hast du mir geholfen? Und warum IHM!“, fragte Taeko misstrauisch und zeigte auf Despart. Doch den Fremden zu provozieren konnte sie sich nicht leisten. Nicht in diesem jämmerlichen zustand in dem sie sich befand. Der Mann im schwarzen Gewand beugte sich zu ihr hinunter und musterte Taeko. „Sie hat für uns keinen Wert! Du weißt was du zu tun hast!“, meinte er an das kleine Mädchen gewand. Sie mochte etwa in Taekos Alter sein. Nun kniete sie sich zu der Koreanerin herab und legte ihre Hand auf die Stirn. Eine immense Leere breitete sich in Taekos Kopf aus. Einzelne Bilder flogen vor ihren Augen vor bei und lösten sich eben so wieder auf. Taeko kippte zur Seite weg, ihr Körper erschlafft und ihre Augen geschlossen. „Vergangenes ist vergangen und bleibt ewig in der Finsternis des Vergessens.“, murmelte das Mädchen, nach dem sie aufgestanden war. Taeko schrak hoch. So war es also passiert. So war sie gerettet worden! So hatte sie überlebt! Sie warf die Bettdecke zurück, zog sich etwas anderes an und ging in die Küche, wo sie Run fand. „Wo ist Rin?“, fragte sie und rannte ohne eine Antwort abzuwarten an der Chinesin vorbei zum Kühlschrank, riss diesen auf und sah sich suchend darin um. „Sie ist in deiner Wohnung, bei Ren!“ Taeko nickte und drahte sich zu ihr um. „Sag mal, habt ihr hier keine Milch?“ „Ähm, nein! Aber bei euch müsste noch welche im Kühlschrank herum stehen!“ „Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig oder wie?“, lächelte sie. Kopfschüttelnd verschwand Taeko aus Runs Wohnung und ging den Flur entlang zu ihrer eigenen. Sie ließ die verwirrte Grünhaarige zurück, die sich über Taekos Stimmungswechsel wunderte. „Ich hoffe es geht ihr wirklich besser!“ --- „Was machst du hier?“, fragte Anna das Rothaarige Mädchen, das auf einmal im Sternenheiligtum aufgetaucht war. „Ich wollte mich hier nur umsehen!“, beschwichtigte Hakura die blonde Frau. „Der Zutritt hier ist beschränkt, du solltest besser nicht hier sein!“, erklärte die Japanerin. „Entschuldigung! Ich bin schon wieder weg!“ Die rothaarige Schamanin bereute es hier her gekommen zu sein. Vom Heiligtum aus ging sie in den Tempel, durch den sie herein gelangt war. Hier hangen einige Bildschirme vor denen sich ansonsten der Schamanenrat aufhielt, der aber gerade eine Versammlung einberufen hatte. Vorsichtig trat sie näher an einen der Bildschirme heran, der plötzlich bei ihrer Berührung zu flimmern begann. Eine dunkle Stimme ertönte. Die Mächte versammeln sich. Einige Gute, Der Bildschrim zeigte die Schamanen aus Dobbie Village. Anna Yoh, Ren Taeko und die anderen. Einige Böse Der Bildschrim verfinsterte sich schlagartig. und einige Unerwartete Nun zeigte er ein Bild von Hakura. Sie werden ihr Bestes geben, in einem Kampf, den es so noch nie gegeben hat und stehen einem altbekannten Feind gegenüber. Flammen sprießen überall, Feuer vernichtet alles was sich ihm in den Weg stellt. Am Ende muss die gesamte Welt sich auf die Fähigkeiten eines kleinen Mädchens verlassen. Ein Mädchen mit Violetten Haaren und gelben Augen, etwa sechzehn Jahre alt, blickte Hakura mit gefühlskaltem Blick entgegen. Und die letzte Frage die sich noch stellt ist... Man konnte Ren in einem Strom aus Flammen leiden sehen. Wer... Run hielt Taro im Arm und drückte ich an sich, verdeckte seine Ohren. ...wird... Anna und Yoh lagen am Boden, rührten sich nicht. Hakura, mit Ruß verdrecktem Gesicht, durch das sich helle Schlieren von Tränen bahnten. ...diesen Kampf entscheiden... Kinami, Jakazu, Dakizu und Faida Sunô hielten sich an den Händen, in einer leuchtenden Kuppel. ...und überleben? Die Bilder wurden immer schneller und zuletzt zeigte der Bildschirm fünf Gestalten in weißen Gewändern... ...und Hakura am Boden. Die rothaarige wich entsetzt zurück und lief verängstigt davon. Dabei rannte sie beinahe Goldva um, als sie den Ausgang erreicht hatte. --- „Endlich wach?“, wisperte Taeko und stieß Ren mit ihrem Fuß an, der gerade mühsam die Augen aufschlug. „Man was war das für ein Zeug?“, murmelte er, dann sah er Rin die sich neben ihn gekrümelt hatte und selig schlief. Taeko saß mit übereinander geschlagenen Beinen, den Ellbogen auf die Lehne gestützt und ihren Kopf darauf abgelegt in einem großen Sessel. Sie wirkte gelassen, fast kalt. „Keine Ahnung, ich kann mich an so gut wie gar nichts erinnern!“, entgegnete sie ihm auf seine Frage. „Wäre ja zu schön gewesen! Du weißt also auch nicht was der Mistkerl schon wieder plant!“ Taeko schüttelte den Kopf. „Zerbrich dir mal nicht den Kopf!“, brummte Ren und fasste sich an seinen eigenen schmerzenden Schädel. „Ich hab mir Sorgen gemacht, was wäre gewesen wenn...!“ Ihre Stimme klang ernst, jedoch gefühllos. „Hey, so schnell kriegt man mich nicht klein! Auch du nicht!“ Die Koreanerin blieb schweigsam. „Hau dich hin! Siehst nicht gut aus!“ „So was hört man doch immer wieder gerne!“, stichelte sie und lächelte leicht. Ren kämpfte sich aus dem Bett, möglichst ohne die Jüngste zu wecken und streifte sich ein Shirt über. Sein Verband war darunter deutlich zu erkennen. Vorsichtig erhob Taeko sich, trat näher und strich darüber. „Scheiße!“, zischte sie, wütend auf sich selbst. Wie konnte sie nur zulassen, dass jemand sie so verunsicherte und die Kontrolle übernahm. Es war ihr ein Rätsel. Der Chinese griff ihr Handgelenk. „Lass es! Vergiss die Sache, viel wichtiger ist jetzt...!“ „WAS?“, keifte sie ihn plötzlich an. „Was ist wichtiger! Was soll ich den sonst noch alles vergessen? Ist ja nicht schlimm genug, das sich meine gesamte Vergangenheit in Luft aufgelöst hat. Ich greife dich an, bringe Rin in Gefahr, ... bringe alle in Gefahr und du sagst mir - Vergiss es -? Verschon mich damit, es ist auch schon so schwer genug!“, schluchzte sie. „Jetzt beruhig dich!“, fuhr Ren Taeko an. „Ich will mich aber nicht beruhigen!“, maulte sie. Der Chinese drückte Taeko an sich, die tief durch atmete, und aufhörte zu weinen. Rin war vom ganzen Geschrei aufgeweckt worden und kuschelte sich wieder beruhig in die Kissen. „Was hast du mit deinen Händen gemacht?“, fragte Ren entsetzt, als er die Verwände an den Armen sah. „Nichts!“, meinte sie rasch und zog die Hand weg. „Es gibt wichtigeres, du hast Recht!“, stimmte sie ihm plötzlich zu. Ren wusste, das irgendetwas geschehen sein musste, während er geschlafen hatte. Trotzdem beließ er es dabei, mit dem festen Vorsatz zu erfahren was passiert war. „Ja! Es gibt im Moment Wichtigeres! Zum Beispiel herauszufinden, was der Mistkerl wollte!“ „Die, ... die Mistkerle! Es sind noch zwei andere...ein Mädchen und ein junger Mann, beide viel jünger als Despart und sie...!“ „Was?“, hakte Ren nach. „Als, ... als die Höhle einstürzte vor fünf Jahren, ... haben die beiden mich und Despart gerettet!“ --- Hakura saß auf einem Felsen in der Wüste und dachte darüber nach, was die Worte des Königs der Geister zu bedeuten hatten. Eins wusste sie: Sie würde sterben. Wieder! „Der Alp und der Traum, kaum sind sie, kaum zu unterscheiden, die Beiden, bis sie sich binden und bleibend verschwinden. Als keins oder eins, aber immer als deins Alles wird gut auch die Angst und die Wut werden leise auf der Reise, die nie endet, bis es sich wendet Alles wird gut!", flüsterte Hakura ein Gedicht daher, das ihr als Kind gut gefallen hatte. Sie saß immer noch mit dem Rücken zur Schamanenstadt gewandt, ihren Kopf auf die Knie gestützt. Irgendwie empfand sie diese Ferse als treffend für diese Situation. [Isabel Abedi, Auszug aus „Imago - Die geheime Reise- “] Kapitel 11: Alles Lügen? ------------------------ Hi ihr Lieben, ich melde mich endlich wieder mit einem neuen Kapi, und auch wenn sich die Reihen meiner Kommi schreiber gelichtet hat freu ich mich doch über jedeneinzelnen *kurz zählt* Eins, ... zwei... ja! Trotzdem DANNNNNNKKKKKKEEEE Zwei sind besser als einer und der ist immer ncoh besser als gar kein Kommi! Bin jedenfalls froh, das es euch gefällt! Egal, ich schreib weiter bis mir die Ideen ausgehen! Das letzte Kap war, um es mit Kones Worten auszudrücken: krass! heute geht es wieder ein wenig berg auf (warum heißt das eigentlich so? ich find das schlimm, muss man immer so strampeln mit dem Rad ^^) Es wird dramatisch... aber keine sorge Taeko hat sich von irhem Schock erholt! Mal was anderes... white_cat, wir hatten doch alle Fragen geklärt nicht war? Noch mal ein riesen Dank an euch! Bis bald viel Spaß eure Faey! „Ich bin nicht müde, meine Arme tun nicht weh, die Beine sind nicht schwer, Augen falln nicht zu! Bin nicht müde, Arme tun nicht weh, Beine sind nicht schwer, Augen falln nicht zu! ...nicht müde, Arme tun nicht weh, Beine sind nicht schwer, Augen falln nicht zu...!“, hörte man Yoh immer wieder murmeln während er im eisigen Wüstenwind im Sand um herlief, immer wieder von Annas rufen weiter gehetzt. Diese saß mit Taro auf dem Schoß auf einer Mauer, dick eingemummt mit Schal und Jacke. Ja, der Winter konnte selbst die Wüste in einen Kühlschrank verwandeln, wenn es auch nie so kalt wurde wie in anderen Regionen, für die Bewohner Dobbie Villages war dieser Winter die reinste Eiszeit. Neben Anna saß Taeko, auch auf ihrem Schoß saß ein eingewickeltes Bündel: Rin. Schal, Mantel, Handschuhe, Ohrenschützer, sie war mit allem ausgestattet – dabei war es gar nicht so kalt! Wüste eben! „... nicht müde, ... tun nicht weh, sind nicht schwer, falln nicht zu...!“ „Meinst du nicht langsam, dass es reicht? Der ist so schweiß nass, Yoh holt sich noch ne Erkältung!“, fragte Taeko Anna, ... „Meinst du nicht, das du Rin ein wenig zu dick eingepackt hast? Die schwitzt schon! Sie holt sich noch ne Erkältung!“, konterte die Itako. die Koreanerin runzelte die Stirn und sah Yoh wieder beim laufen zu. Neben ihm lief Ren, der allerdings weniger auffallend war, da er keinen Ton von sich gab – seid Horo nicht mehr unterwegs war mit dem er sich die ganze Zeit über stritt. Taeko war dagegen gewesen, das Ren schon wieder trainierte aber wie wollte man so einem Dickschädel mit Ratschlägen kommen? Am besten gar nicht. „Ich hab von Sann gehört, das du gestern ziemlich ausgetickt bist!?“ „Definiere ‚Ausgetickt’!“, erwiderte Taeko. Diesmal war Anna es, die ins Stirnrunzeln verfiel. „Deine Hände!“ Sie deutete auf die Verbände an ihren Handgelenken, die den Unterarm bis zum Ellbogen bedeckten. „Ich war ein wenig neben mir!“ „Ren...?“, fragte Ann zögernd. „...weiß es! Schwestern können doch eh nicht schweigen, da hab ich es ihm erzählt!“ Schließlich hatten kurz darauf sowohl Run als auch Toeka Ren von dem Vorfall berichtet. »Diese Klatschweiber!!« „...müde, ... tun weh, ... sind schwer, ... falln zu!“ Der König der Schamanen war nach diesem Marathonlauf nahe dran aus den Latschen zu kippen. „Yoh ist in Ordnung, du kannst aufhören! Geh ins Haus, sonst muss ich dich morgen noch pflegen! Also zack zack!“, befahl Anna. Fröhlich grinsend machte Yoh sich auf die Socken, Ren schlurfte hinterher, nicht ohne Taeko eines musternden Blickes zu messen. „Das wird Narben geben!“, zischte Ren, nach dem er gesehen hatte, was sich unter Taekos Verbänden verbarg. „Es wird schon gehen.“, spielte sie den Vorfall herunter und setzte sich aufs Bett. „Mach das nicht noch mal, hörst du!“, Taeko nickte stumm. Wenige Sekunden später warf sie sich Ren an den Hals. Wie zur Salz Säule erstarrt stand der Chinese da, unfähig sich zu bewegen. Irgendwann, nach einer schieren Ewigkeit legte er seinen Arm um sie und drückte sie an sich. „Und? Was habt ihr gestern noch so gemacht?“, fragte Anna schmunzelnd. „Ich weiß nicht, wie habt ihr denn einen Abend ohne den kleinen verbracht?“ Entgegnete Taeko die selbst ein Lächeln nicht unterdrücken konnte. Rin stand mit Hotu auf dem Arm im Türrahmen. „Mum, kann ich bei Run schlafen, die Couch ist so unbequem!“ Ren und Taeko fuhren auseinander. Die Koreanerin räusperte sich. „Du kannst auch bei uns schlafen!“ Ren nickte. „Nö Mum, du machst dich immer so breit! Bei Run ist doch noch ein Bett frei!“, erklärte die Kleine. „Na schön, hol deine Sachen, wenn du möchtest bring ich dich rüber!“, meinte Taeko und ging aus dem Zimmer. Als die Blauhaarige sich umdrehte meinte Ren auf dem Gesicht der kleinen ein gewinnendes Grinsen zu sehen während sie den Kopf des Katers kraulte. Auf dem Flur gingen sie zwei Türen weiter den Gang entlang, als sie hinter sich plötzlich Schritte hörten. Kaum hatte Taeko sich nach dem Geräusch umgedreht schaute sie schon in Annas Gesicht. An der Hand hielt sie Taro der ein Kissen hinter sich her zog. „Habt ihr euch abgesprochen?!“, fragte Anna, die zwischen den beiden vierjährigen hin und her sah. „Nein!“, meckerten die Kleinen ehrlich schockiert. „Hm, sie scheinen die Wahrheit zu sagen!“, stellte die Itako nach einem prüfenden Blick fest. Dann klopfte die Blonde an Runs Tür. Wenige Minuten später waren die Kleinen und der Kater dort ‚abgeliefert’ und die beiden jungen Frauen gingen zurück in ihre Wohnungen. Verschwörerisch zwinkerte Anna Taeko zu, bevor diese hinter ihrer Wohnungstür verschwand. Anna verlor kein weiteres Wort darüber, ging stattdessen mit Taro ins Haus, während Taeko noch einkaufen gehen wollte und Rin mit kam. Im Kühlschrank hatte sich nämlich gähnende Leere breit gemacht. Der Laden war nur wenige Ecken weiter die Straße entlang, dann rechts. --- Ren und Yoh wollten gerade die Treppe in den zweiten Stock hochgehen als sie bemerkten, das jemand sie auf dem Treppenabsatz erwartete: Goldva! „Was verschafft uns die Ehre von so hohem Besuch! Goldva?“, fragte Yoh kess. „Ach, du kannst noch atmen geschweige denn reden nach dem Höllentraining deiner Frau?“, erwiderte der Vorsitzende des Schamanenrates mit tot ernster Mine. „Ich bin nicht deinetwegen hier, König der Schamanen!“, erklärte Goldva seine Absichten. „Ich habe einen Auftrag für dich Tao Ren! Er ist wieder da!“ Ren nickte wissend. „Wer ist wieder da?“, fragte Yoh neugierig!“ „Erinnerst du dich nicht? Der Mann, der vor zwei Jahren seine Frau umbrachte? Sie wurde mit einer Armbrust erschossen, aber ihre Wunden sahen wesentlich schwerwiegender aus als ein solcher Pfeil sie anrichten könnte!“, rief der Schamanenrats Vorsitzende dem jungen Schamanenkönig ins Gedächtnis. „Ich erinnere mich!“, meinte Yoh, der sein Grinsen abgelegt hatte. „Der Sohn sagte der Polizei, dass die Armbrust seines Vaters rötlich geschimmerte hätte!“, fügte Ren hinzu. „Es sieht alles nach der Tat eines Schamanen aus!“, meinte nun Goldva. Yoh schüttelte den Kopf. „Aber er verschwand doch gleich darauf oder nicht?“ “Er soll in der Stadt sein!“, brach Goldva nun mit der eigentlichen Nachricht heraus. Lange herrschte Schweigen im Treppenhaus. Dann war Goldva von einem Moment auf den anderen verschwunden. „Und, wirst du es versuchen?“, fragte Yoh, während sie die Stufen hinaufstiegen, als wäre nichts geschehen. „Ich werde mich darum kümmern!“, wisperte Ren. „Ein letztes Mal!“ --- „Mist, wieso hab ich bloß den Zettel zuhause liegen lassen?“, fragte Taeko sich. „...Obst, Brot und natürlich Milch!“, zählte sie in Gedanken ihre Einkäufe auf und merkte nicht wie sie mit jemandem zusammen stieß. „Kannst du nicht aufpassen, kleines Miststück?“, fauchte ein Mann sie an. Er war unrasiert, stank nach Alkohol und hatte einen Ausdruck in den Augen, der Taeko das frösteln lehrte. Sie griff nach Rins Hand und zog ihre Tochter an sich. „Was fällt ihnen ein so mit mir zureden?“, entgegnete die Koreanerin. Der Fremde musterte sie. „Ich kenne dich!“, er zeigte auf Taeko. „Und du kommst mir ziemlich bekannt vor!“, meinte er grimmig und deutete auf das Vier-Jährige Mädchen. „Das wüsste ich!“, erwiderte die Blauhaarige gereizt. Der Mann wich zurück. „Du bist das Weib von diesem Kopfgeldjäger!“ „Ich weiß nicht wo von sie reden!“ „Dieser Typ der mich durchs halbe Land gejagt hat!“ Er hatte eine Alkoholfahne, das roch man auf zehn Meter auch wenn der Geruch von Tabak das Ganze noch übertraf. „Das Gör sieht ihm verdammt ähnlich!“, meinte er und griff nach Rins Arm, allerdings ins Leere. „Finger weg von meiner Tochter!“, schrie Taeko und umfasste das Handgelenk des Fremden wie ein Schraubstock. Er hob den Kopf und sah in ihre dunklen Augen, dann fragte er drohend: „Willst du dich mit mir anlegen?“ „Wenn nötig!“, erwiderte sie und grub ihre Fingernägel in seinen Arm. Wenn es um ihre Tochter ging, kannte Taeko keinen Spaß. „Du bist es tatsächlich!“, grunzte er abwertend. „Du siehst viel geiler aus als auf dem Foto, ... mag daran liegen, dass dieser Mistkerl mit darauf war!“ Er lachte grollend, es klang grässlich. „So sieht also eine Frau aus, die mit einem Mörder zusammen lebt!“, stellte er fest. Sein Gestank war von nahem noch viel schlimmer. „Und mit wem habe ich die Ehre!“, fragte Taeko gespielt freundlich. „Einem Mörder!“ --- Ren verließ das Badezimmer und rieb sich die Haare trocken. Er grübelte über das, was am vergangenen Tag geschehen war. Despart war also zurück, das konnte nichts Gutes heißen! Offensichtlich hatte er ein paar neue Tricks gelernt! Oder waren seine neuen Verbündeten etwa die Verursacher für Taekos Ausfall? Wer mochten diese Beiden Personen sein, die sowohl Taeko als auch Despart das leben gerettet hatte? Wieso hatte sie Despart verschont, wie zogen sie daraus einen Vorteil? Außerdem, hatte Taeko mit ihren Anschuldigungen gar nicht so unrecht gehabt, schließlich hatte er wirklich schon Menschen getötet! Das hatte sie gewusst, vor ihrer Amnesie! Der Chinese hätte nicht gedacht, dass sie so labil war und sich selbst etwas antun könnte. „Ich muss ihr davon erzählen!“ --- „Komm schon Mädel zier dich doch nicht so, sich mit einem Mörder einzulassen scheint dir doch nichts auszumachen!“, zischte der Mann und zog sie immer nähre an seinen übel riechenden Körper. Igitt! Taeko hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt dafür, dass sie ihr Medium nicht dabei hatte. Es wäre ohne Fadia nutzlos, jedenfalls in den Augen eines Schamanen, doch gut genug um es diesem Drecksack durch den Leib zu jagen. Mehr sorgte sie sich allerdings um Rin! Ohne auch den geringsten Ton Angst in ihrer Stimme – nein, sie zitterte ehr vor Zorn – wies sie ihre Tochter an zu gehen. „Rin Schatzt! Würdest du bitte zu deinem Vater hoch laufen! Ich muss hier noch etwas erledigen!“ Die Kleine nickte rasch und lief los. „Nun zu dir!“ Angewidert drückte sie Taeko an den Perversen heran. Die Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben, doch währte sie nicht lange und wich stattdessen einem schmerzverzerrtem Ausdruck. Die Koreanerin hatte ihm das Knie in seine edelsten Teile gerammt und ihm somit hoffentlich mit ewiger Impotenz gestraft. „Das wirst du bereuen!“, stöhnte er. „Ach ja?“, Taeko zog herausfordernd die Augenbraue in die Höhe, aber schon wenig später war sie es, die erstaunt drein blickte. Nämlich, als ihr das schimmernde Oversoul einer Armbrust unter das Kinn gedrückt wurde. Damit hatte sie nicht gerechnet. Damit, das der Drecksack ein Schamane war! „Was erwarte ich in einer Schamanenstadt?“, schimpfte sie mit sich selbst, allerdings ohne es laut auszusprechen. Ehe der Mann auch nur seinen Finger auf den Abzug legen konnte, erstarrte er in seiner Bewegung. Seine Füße frohren ein und das Eis wuchs hinauf, bis zu seinen Händen, bis es ihm schließlich ans Kinn reichte. „Du solltest die Finger von meiner Schwester lassen!“, wisperte Sandori verärgert, die mit einem bläulich schimmernden Pfeil auf den Typen zielte. „Tja, oder du zerspringst mitsamt dem Eis in Tausend teile!“, fügte Horo² drohend hinzu. Taeko, die sich nun in Sicherheit wog sah den Mann fragend an. „Woher kennen sie Ren und warum nennen sie ihn einen Mörder!“ Horo² schrak zusammen, in dem Moment in dem Taeko das Wort ‚Mörder’ aussprach. „Ein Verräter ist er auch!“, grinste der Dreckssack. Taekos Augen verengten sich zu schlitzen. „Das beantwortet meine Frage nicht!“ „Er hat einen Schiedsrichter des Schamanenturniers getötet und wer weiß noch wen sonst! Tao Ren ist ein kaltblütiges Monster und macht auf einmal einen auf Unschuldslamm!“ Der Typ rotzte seinen Kautabak auf den Boden. „Schickt seinesgleichen, Mörder und Verbrecher zum Schamanenrat um dann von der Polizei Geld zukassieren nach dem ihnen die Schamanenkräfte und der Großteil ihrer Furyoku abgenommen wurden!“ „Halt die Klappe und beweg dich!“, fauchte Sann, nach dem sie seine Füße vom Eis befreit hatte. „Du kleine Schlampe bist doch auch nichts weiter als ...“ „Was?“, Horo²s Augen funkelten wütend. Der Fremde schluckte seine Bemerkung herunter. Sie lieferten ihn beim Schamanenrat am Sternenheiligtum ab, wo man über die kleine Kolonne sehr verwundert war. Dann gingen die drei zurück, aber in Taekos Kopf hatte sich etwas festgesetzt, das sie nciht los wurde. Ihre Gedanken kreisten um die Worte dieses Fremden. „Wie seid ihr so schnell her gekommen?“, fragte Taeko ihre Schwester schließlich, als sie zurück zu den Wohnhäusern gingen. „Rin hat uns geholt, Run ist mit ihr nach oben gegangen!“ Die Dunkelhaarige Koreanerin schwieg eine Weile. Horo und Sann schienen die Bemerkungen des Verbrechers nicht verwundert zu haben. „ Er hat gesagt Ren ist ein Mörder, schockiert euch das denn kein bisschen?“, sprudelte es plötzlich aus der jungen Frau heraus. „Taeko, ...!“, versuchte Sann ihre Schwester zu unterbrechen. „Ich meine, natürlich hat er gelogen aber, ...!“ „Taeko!“, ein weitere vergeblicher Versuch. „...das ändert ja nichts daran, dass solche Lügen über ihn verbreitet werden. „Das hat der Typ nicht! Er hat nicht gelogen! Es ist wahr, jedenfalls wäre es vor ein paar Jahren wahr gewesen!“, stoppte der Ainu Taekos Redefluss. „Horo²!!!“, keifte Sann. „Ren hat den Schietsrichter umgebracht, aber das wusstest du alles, du wusstest von seiner Vergangenheit! Er hat sich wahrscheinlich nur nicht getraut es dir noch einmal zu erzählen, weil...!“ Taeko wartete nicht ab, bis der Japaner seinen Satz zu Ende gebracht hatte und lief panisch davon. Wieder kamen ihr die Worte dieser Fremden in den Kopf, Worte, die sich mit denen des betrunkenen Schamanen deckten. „Deine Freunde haben dich verraten!“, wisperte die Frau unter dem Kapuzenmantel. „Nein, das würden sie niemals!“, bestritt Taeko vehement. Sie war von den Stunden der Folter und der Gefangenschaft bereits nieder gekämpft. -„Auch dein ach so geliebter Ren!“ „Verschwinde Miststück!“, schrie sie der Fremden im schwarzen Mantel entgegen. -„Er ist ein kaltblütiger Mörder wusstest du das?“ „Nein, ist er nicht!“, brüllte die Blauhaarige. -„Er hat schon viele Menschen und Schamanen getötet, ohne nur mit der Wimper zu zucken!“ „Das ist nicht wahr, hör auf damit!“ Doch das Mädchen hörte nicht auf: „Du weißt, das es war ist! Das war auch der Grund warum du dich gegen ihn und seine Freunde gestellt hast!“ „Das ist nicht wahr!“ Verzweifelt wehrte Taeko sich gegen die Stimme, wollte all das nicht hören. „Oh doch, du hast ihn geliebt, du hast ihn gehasst und du hast ihn bekämpft! Erinnere dich!“ Als wäre ein Schalter umgelegt worden, so rasten nun Bilder durch Taekos Geist, sie fühlte sich leer. Bilder von Blut, Bilder von Opfern, Erinnerungen an Kämpfe, ... zwischen ihr und Ren. Nein, das durfte nicht sein! „Ein Verräter ist er auch!“ „Er hat einen Schiedsrichter des Schamanenturniers getötet und wer weiß noch wen sonst! Tao Ren ist ein kaltblütiges Monster und macht auf einmal einen auf Unschuldslamm!“ „Schickt seinesgleichen, Mörder und Verbrecher zum Schamanenrat um dann von der Polizei Geld zukassieren nach dem ihnen die Schamanenkräfte und der Großteil ihrer Furyoku abgenommen wurden!“ Konnten das alles Lügen sein? “Er hat nicht gelogen! Es ist wahr, jedenfalls wäre es vor ein paar Jahren wahr gewesen!“ „Ren hat den Schietsrichter umgebracht, aber das wusstest du alles, du wusstest von seiner Vergangenheit! Er hat sich wahrscheinlich nur nicht getraut es dir noch einmal zu erzählen, weil...!“ --- „Was ist denn Rin? Hey, was ist passiert?“, fragte Ren das Kleine Mädchen. Völlig außer Atem kam sie in der Wohnung an. „Mum..., da war so ein Typ... der hat sie angeschrieen!“, hechelte Rin. Run hielt sich am Türrahmen fest, sie hatte Mühe gehabt mit dem Vierjährigen Mädchen mitzuhalten, als diese die Stufen hoch gesprintet war. Ohne auch nur eine Sekunde zu verlieren schnappte Ren sich seinen Mantel und war schon mit der Hand an der Türklinke. „Du wartest hier bei Run!“, wies er Rin und wollte gerade auf den Flur hinaustreten als er Taekos wütendes Gesicht vor sich sah. „Tao Ren!“, wisperte sie. „Taeko, was...?“ „Nicht hier!“, unterbrach sie Ren und zog ihn ins Treppenhaus, die Stufen hinauf aufs Dach. »Ren, hab ich mich so sehr in dir getäuscht?«, dachte Taeko. Ihre Haare umwehten ihre Augen und nahmen ihr die Sicht auf Ren, der unberührt und gelassen vor ihr stand und sie aus seinen bernsteinfarbenen Augen ansah. »Hab ich dir vergeblich vertraut?«, fragte sich die Schamanin. “Es schön warm!“, murmelte Taeko als sie im Bett lag. In die Decke eingehüllt schmiegte sie sich an Rens Oberkörper. »Er riecht gut!«, stellte sie fest und atmete ganz tief seinen Duft ein. Sie war etwas verschwitzt genau wie er und müde war sie auch. Ren legte seinen Arm noch enger um sie, strich eine Strähne ihres langen Haars weg und küsste ihre Schulter. „Hat Rin uns absichtlich allein gelassen, was meinst du?“ „Sie ist vier, davon versteht sie nichts!“, antwortete Ren mit geschlossenen Augen im Halbschlaf. „Hast wahrscheinlich Recht!“ „Hab ich doch immer!“, murmelte der Chinese. „Hey, jetzt werd aber mal nicht überheblich!“ Taeko drückte ihm ein Kissen auf sein Gesicht, aber das schien er kaum zu bemerken. „Deine Kondition lässt zu wünschen übrig mein Lieber!“, kicherte Taeko und küsste Rens Hals, natürlich nachdem sie das Kissen wieder weggelegt hatte. „Was erwartest du, ... fünf Jahre, das ist ne lange Zeit!“, konterte er verschlafen. „Ja~ verdammt lang, aber du kannst mir doch nicht erzählen das du in all den Jahre mit keiner...“ Sie sah in Rens Augen und erkannte, dass sie falsch lag. „Mit keiner? Gar nicht?“, hakte sie nach, doch Ren schüttelte nur den Kopf. „Mein Onkel wollte dass ich heirate! Das wollte er schon damals als wir beide zusammen waren! Was meinst du, warum du diesen Ring hast? Ich hab mich geweigert mich noch einmal auf so etwas einzulassen“ „Nur deswegen... hab ich den Ring?!“ Wenn man das kleine Zucken seiner Lippen als Lächeln bezeichnen wollte, dann schien ihn diese Aussage ein wenig zu Amüsieren. Er beugte sich weiter zu ihr hin und kurz bevor er seine Lippen auf ihre legte flüsterte er: „Nein!“ „Erzähl mir davon!“, bat Taeko, doch Ren blockte ab. „Du wirst dich dran erinnern... irgendwann! So lange musst du mir einfach vertrauen!“ Einen Moment lang schien es als wäre er eingeschlafen, dann hörte Taeko wieder sein Flüstern. „Und du?“ -„Was?“ „Warst du mit einem Mann zusammen?“ -„Was meinst du?“ „Du weißt schon!“ -„Nein tu ich nicht!?“ „...“, Ren wusste nicht was er darauf sagen sollte, stattdessen erlöste Taeko ihn: -„Rin hat das zu verhindern gewusst! Erst als Baby, dann als Kleinkind mit ihre Kommentaren! »Bist du mein neuer Daddy?« Hey, damit kriegst du die hart gesottensten Machos klein.“, lachte die Blauhaarige. Ihre Aussage schien Ren allerdings keineswegs zu beruhigen. „Manche Männer kamen mit der Masche, das meine Tochter doch einen Vater bräuchte, ... ich habe aber nie einen gesucht! Verstanden?!“ „Hm!“ Diese Antwort genügte Taeko nicht also setzte sie noch einen nach um seinem Verständnis auf die Sprünge zu helfen: „Die Antwort lautet: Nein, ich war mit keinem Mann zusammen! Da musst du mir einfach vertrauen!“ Das war die Retourkutsche für Rens Schweigen zum Thema Vergangenheit. Scheinbar hatte er aber Taekos rhetorisches Glanzstück gar nicht mehr mitbekommen, denn sie spürte wie sich sein Oberkörper langsam hob und senkte und er anfing gleichmäßiger zu atmen. Ren war eingeschlafen. »Ich vertraue dir!«, dachte Taeko und legte ihren Kopf auf seiner Brust ab. Dann schlief sie auch bald darauf ein. „Was ist los?“, fragte Ren Taeko. Er wusste das dieser Moment kommen würde, er ahnte auch warum sie ihn leicht verängstigt aber vor allem wütend ansah. „Bist du wirklich ein Mörder?“ Rens Antwort lies lange auf sich warten, dann schließlich sagte er mit klarer gefühlsloser Stimme: „Ja!“ --- „Ich habe ihn vom Schamanenrat geholt! Glaubt ja nicht, das das einfach war!“ Hakura war plötzlich hinter Despart und ihrem Meister aufgetaucht. „Da ist er!“, sie deutete auf den unrasierten Mann, den sie im Schlepptau hatte. „Ausgezeichnet, die Show beginnt gerade!“, erklärte der Mann unter dem dunkeln Mantel, Hakuras Meister, der am Rande des Gebäudedachs saß und das Schauspiel auf dem Gegenüberliegenden dach interessiert beobachtet. Seine Haare wehten im Wind, der ihm beinahe die Kapuze vom Kopf zerrte. Auch Hakura sowie Despart trugen diese dunklen Kutten. Die Rothaarige nestelte an den langen Ärmeln. „Ist dir kalt Hakura?“, fragte ihr Meister. „Ein bisschen!“, antwortete seine Schülerin. kurz darauf entflammte ein kleines Feuer vor ihren Füßen. Sie wich erschrocken und ein wenig verängstigt zurück. „Keine Sorge, ich habe dir versprochen das Feuer dir nie etwas antun wird!“, wisperte er, doch entgegen seinen Worten klang in seiner Stimme nicht die Fürsorge mit, die dieser Satz versprach. --- „Ich habe einen Schiedsrichter umgebracht und trotzdem, oder gerade deswegen zum Schamanenturnier zugelassen, keine Regel besagte das es verboten war, ... ich war rücksichtslos, kaltherzig und von Hass getrieben! Ich hatte nur ein Ziel! Ich musste Schamanenkönig werden und der einzige, der mich besiegt hatte war schließlich Yoh! Er hat aus mir einen anderen Menschen gemacht!“, erklärte Ren. „Und du auch!“ „Horo meinte ich wusste das alles! Aber ich habe es vergessen! Daran hättest du denken sollen!“ „Ja, ich hätte es dir sagen sollen!“ „Das ist alles was du zu deiner Verteidigung zu sagen hast? Ich meine, du bist ein Mörder! Ich weiß eigentlich gar nichts über dich! Und du willst mir ja auch nicht sagen, wie das damals war als wir zusammen gekommen sind? Wie soll ich jemandem entgegentreten, der mir erzählt du wärst ein Mörder?“ Rens Blick durchbohrte Taeko, als sie wieder aufsah und ihm direkt in die Augen schaute. „Du weißt wie wir uns kennen gelernt haben, hier in Dobbie Village! Ich habe mit dir trainiert, und da...“ „...sind wir uns näher gekommen! Du, ... du hast mir geholfen, als Toeka uns angriff...“ Teile von Taekos Erinnerungen kehrten nach und nach zurück, diesmal ohne Kopfschmerzen und vor ihrem Auge daherrasenden Bildern. Nein es war mehr, als würde die Mauer des Vergessens in ihrem Kopf anfangen zu bröckeln. Das Wissen war einfach da. „Mein Onkel wollte unbedingt, dass ich heirate, dass die Tao Familie einen Erben hat! Ich bin das Oberhaupt der Familie und hab dafür zu sorgen, sonst war ich dieser Position nicht würdig! Ich hatte es nicht geschafft Schamanenkönig zu werden, die Ehre meiner Familie wieder herzustellen also musste sichergestellt werden, das die Familie weiter besteht.“ Immer mehr Teile setzten sich zu einem ganzen zusammen und Taeko führte den faden weiter: „Du wolltest nicht irgendjemanden heiraten, aber zu mir kommen und mich fragen wolltest du auch nicht!“ Ren nickte. „Run und ich hatten uns heftig gestritten und du hast zugehört...“ „Dann habe ich dich zum Kampf herausgefordert und du musstest mir alles erzählen! Das war der Moment als du mir deine Vergangenheit erklärt hast, jetzt erinnere ich mich!“, ergänzte die Koreanerin. Taeko lächelte. Es war nicht nur die Erinnerung an Gespräche und an Situationen, sondern auch an das warme Gefühl das sie damals schon empfunden hatte, wenn sie mit Ren zusammen war. Die Wut auf ihn, wenn er sie triezte, die Trauer über ihre eigene Vergangenheit. "Ich hab mich in den letzten Jahren als Kopfgeldjäger durch geschlagen! Konnte ja nicht mehr ans Geld meiner Familie! Diesen Typen, der dir heute begegnet ist, den hatte ich schon lange auf der Rechnung!" Hinter Taekos Stirn schien es zu arbeiten. „Du erinnerst dich?“, fragte Ren beruhigt. „Teilweise, es ist noch viel zu viel weg und alles was da ist bleibt noch verschwommen aber es wird klarer!“ „Das wird schon!“, versuchte er sie aufzubauen, man merkte, darin hatte er wender Übung noch Talent. „Es tut mir Leid! Ich hätte dir vertrauen sollen!“ Taeko senkte betrübt den Kopf. „Jemand wie ich verdient vielleicht kein Vertrauen!“, antwortete Ren und erwiderte die Umarmung, in die Taeko verfallen war. --- „Das läuft nicht so wie ich mir das gedacht habe!“, wisperte der Mann in dunklem Umhang auf dem Dach des gegenüberliegenden Hauses. „Bekomme ich jetzt mein Geld?“, fragte der fremde Schamane, der Taeko bedroht hatte. „Das ist nicht meine Schuld, dass euer Plan nicht so läuft wie gedacht!“ Hakura sah sein spielerisches Glitzern in den Augen ihres Meisters funkeln. „Du bekommst was dir zusteht!“, antwortete Despart gehässig. Er trat an ihn heran und drückte ihm mit den Fingerknöcheln gegen den Kehlkopf. Der Fremde wollte schreien, aber seine Stimme versagte ihren Dienst. Der Kehlkopf war eingedrückt worden und so würde er in wenigen Minuten ersticken. So weit kam es aber nicht. Hakuras Meister hob die Hand, dann ging der Verbrecher, der Fremde Mann in Flammen auf. Die rothaarige roch den Gestank von verbranntem Fleisch in der Luft. Wie sie ihn hasste, diesen Geruch. Sie sah hinüber zu Taeko und Ren, die sich immer noch in den Armen lagen. Eine Frage jagte ihr durch den Kopf. »Wohin soll das noch führen? Wie lange kann ich ihn noch aufhalten?« Kapitel 12: Rens Trauer ----------------------- Hi Leute, Entschuldigt das es so lange gedauert hat! Ich hatte erst keine Ideen dann keine Zeit und dann keinen PC aber egal, hier ist jedenfalls das neue Kapitel! WICHTIG! Ich entschuldige mich, falls ich euch mit den ENS gestört haben sollte, nur konnte ich sehen das 13 (!!!) Leute meine FF (und die Vorgeschichte vllt auch) in ihrer Favo List haben aber ich immer nur ein oder zwei Kommis krieg (DANKE WHITE_CAT DANKE KONE ohne euch würd ich wahrscheinlich nicht weiter schreiben wollen! Ich bin froh das ich euch hab!) Jedenfalls würde ich mich sehr über ein paar mehr Kommis freuen! ______________________________________________________________ Taeko gähnte herzhaft und kuschelte sich weiter ihr Kissen. Das Licht störte sie, darum zog sie sich die Decke über den Kopf. Vorsichtig tastete sie um sich und stellte fest, das Ren nicht neben ihr lag. „Wo ist er den jetzt schon wieder hin?“, fragte sie sich und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Suchend sah Taeko sich um Raum um, konnte Ren aber nirgends entdecken. „Wo bist du?“, rief sie leicht maulend. „Hier draußen!“ Taeko sah hinüber zum Fenster durch das Ren gerade herein kletterte. Auf ihre verwirrten Blicke hin erklärte er: „Da ist eine Feuerleiter!“ Neben Ren stieg noch etwas anderes ins Zimmer. Hotu tapste vom Fenstersims auf einen nahe stehenden Stuhl und von da aus weiter Richtung Bett auf dem er es sich gemütlich machte. Der Kater schnurrte laut, als Taeko ihm über den Kopf strich. „Na du Stromer wo kommst du denn auf einmal wieder her?“ Ren zog die Augenbrauen hoch. „Nein! Du warst nicht gemeint!“, grinste Taeko ihn an. „Haha!“, erwiderte Ren. „Sehr witzig!“ --- Sandori ging die Treppe hinab, an der Hand hatte sie ihre kleine Nichte. Rin pfiff fröhlich vor sich hin und sprang die Stufen förmlich herab. „Fall nicht!“, ermahnte ihre Tante sie. „Deine Mutter macht mich einen Kopf kürzer wenn dir was passiert!“, lachte Sann. „Ich fall nicht!“, grinste das Mädchen verschmitzt hatte sich aber überschätzt. Sie fiel nicht etwa weil sie nicht aufgepasst hatte sondern weil ein markerschütternder Schrei durch das Wohnhaus hallte. „DU VERSTEHST MICH EINFACH NICHT!“ Sandori glaubte Toekas Stimme erkannt zu haben, sicher war sie sich nicht, dafür klingelten ihre Ohren in jenem Moment zu sehr. Rin war leicht gestolpert aber von Sandori reflexartig am Arm gepackt worden. „Das war knapp!“, lächelte die Kleine verlegen und ging nun Stufe für Stufe die Treppe runter. Irgendwo im Haus war eine leisere Stimme zu vernehmen die aber neben dem Lärmpegel der schreienden Toki gerade zu unter ging. „Dawn, bitte, reg dich doch nicht auf!“ Ein weiterer Schrei lies Sann, Rin und etwa den ganzen Block erneut zusammen fahren. „ICH SOLL MICH NICHT AUFREGEN? WAS GLAUBST DU EIGENTLICH WER DU BIST?“ Eine Tür knallte und kurz darauf stürmte Toeka tatsächlich an ihrer Schwester und ihrer Nichte vorbei nach draußen. Rin und Sandori warfen sich fragende Blicke zu und zuckten gleichzeitig mit den Schultern. --- „Ist dir nicht kalt?“, fragte Taeko. Sie zitterte schon bei Rens Anblick, wie er da nur in Boxershorts stand. Genauer betrachtet war es nicht nur weil er so ‚kalt’ angezogen war... „Wieso sollte? Ich bin nicht so ne Frostbeule wie du!“ Prompt schmiss die Koreanerin ein Kissen nach ihm. „Zieh dir was an, du machst mich ganz wuschig!“, zeterte sie. Er ging einen Schritt auf sie zu und beugte sich zu Taeko herunter. Erschrocken wich die Blauhaarige ein Stück zurück und auch Hotu fühlte sich dazu veranlasst fluchtartig den Raum zu verlassen. „Ach ja?“, sanft küsste er sie. „So war das nicht gemeint!“, murmelte Taeko abwehrend in den Kuss hinein bevor ihre Lippen wieder versiegelt wurden. „Sicher?“, hakte Ren in einer kurzen Atempause nach. „Du bist bescheuert!“, meckerte Taeko. „Gleich steht Sann vor der Tür und bring Rin vorbei!“ Ren wand sich Taekos Hals zu und bedeckte diesen mit Küssen. „Hör auf!“, versuchte sie vergeblich und auch reichlich unglaubwürdig Widerstand zu leisten. „Sicher?“ wiederholte Ren, sah kurz auf, fuhr aber gleich wieder fort Taeko in den Wahnsinn zu treiben. Einen Moment lang überlegte die Koreanerin. „Mach weiter!“, seufzte sie und legte den Arm um Ren. Dann klopfte es an der Tür. „Taeko, Ren, seid ihr da?“ „Nein, sind wir nicht!“, murmelte Ren und drückte Taeko sanft in die Kissen. „Hey! Ich sollte doch Rin vorbei bringen!“ Hotu kratzte an der Tür, wohl wissend, dass Rin dahinter stand. „Die hauen gleich ab!“, beschwichtigte Ren Taeko, die sich aufgesetzt hatte. „Hey! Sitz ihr auf euren Ohren?“, rief Sann und pochte wie wild gegen die Tür. Genervt ließen die beiden von einander ab. „Ich hab doch gesagt sie sind gleich da!“, predigte Taeko dem Chinesen, aber er antwortete nicht. Stattdessen sprangen beide in ihre Klamotten. Ren verschwand in die Küche, während die junge Frau sich die Haare glatt strich, einmal tief durch atmete und die Tür öffnete. „Mum!“, rief Rin gleich und sprang ihrer Mutter in die Arme. „Hi meine Kleine! Tust ja so als hätten wir uns Tage lang nicht gesehen!“ „Warum hat das denn so lange gedauert?“, wollte Sann wissen, dann musterte sie ihre Schwester genauer. Nun ging auch Ren an der Haustür vorbei. Bevor Taeko sich irgendetwas hatte einfallen lassen können bemerkte Sann schon: „Ihr seht leicht zerrupft aus! Haben wir bei irgendetwas gestört!“ Ihr Grinsen grenzte schon an radioaktiver Verstrahlung. Beinahe hätte sie die beiden ausgelacht! „Taeko du hast da was!“ Die Achtzehnjährige deutete auf den Hals ihrer Schwester. „Schau mal in den Spiegel!“ Taeko tat es flüchtig und schäumte beinahe vor Wut. Im vorbeigehen zischte sie Ren zu: „Na warte, das zahl ich dir heim! Wir sind keine sechzehn mehr!“ und deutete auf den krebsgeschwürartigen Knutschfleck an ihrem Hals. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren wand sie sich wieder an ihre Schwester. „Können wir los?“, fragte diese. „Klar!“ Dann drehte sie sich zu Ren. „Kommst du mit?“, meinte Taeko gespielt zuckersüß. „Wohin?“, fragte er nach obwohl man schon in seiner Stimme hörte, dass ihn die Antwort nicht sonderlich interessierte. „Das Neujahrsfest vorbereiten!“ Er brummte etwas Unverständliches gab aber keine direkte Antwort. „Also nicht!“, schloss Taeko daraus und zog ihre Schwester und ihrer Tochter aus der Wohnung. „Ren tut auch immer wie ein Eisklotz!“, meinte Sandori. „Er tut nicht so, er ist einer!“, erwiderte Toki., die neben der Wohnungstür an die Wand gelehnt stand. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt, das Bein leicht angewinkelt und den Sohle gegen die Fußleiste gestemmt. „Erschreck uns doch nicht so!“, meckerte Sann, denn tatsächlich waren beide Schwestern vor Toeka zusammen gefahren und sah Toki nun verständnislos an. „Er kann auch zärtlich sein!“, meinte Taeko nach anfänglichem Schock auf die Anspielung ihrer Schwester, während sie die Tür hinter sich zuzog. „Na das sehe ich!“ Auch Toeka hatte sofort den bläulichen Fleck an Taekos Hals anvisiert. „Keine Details bitte! Ich will nicht hören wie meine Schwester..., ehhh!“ Sandori schüttelte sich leicht angewidert. Taeko lachte. Langsam gingen sie den Flur entlang zum Treppenhaus. „Das meinte ich auch nicht!“ „Was denn?“, schnaubte Toeka. „Er hat schon Gefühle! Er zeigt sie halt nicht so offen!“, erklärte die Älteste. „Klar wenn er sie zeigen würde, könnte man ihn ja einschätzen! Aber nein, einem Mann darf man ja nicht in die Karten schauen!“ brummte Toeka. „NEIN! Einem TAO darf man nicht in die Karten schauen!“, lachte Sann und sprach den Satz in tiefer gespielt ehrfürchtiger Stimme aus. „Ach, Männer sind doch alle gleich!“ Toeka blieb ernst. „Er zeigt keine Gefühle, das ist unter seiner Würde!“, fuhr Toki fort. „Reden wir jetzt noch über Ren? Gibt’s da irgendwas was du loswerden möchtest?“, hakte Sann nach, sie konnte dem Gespräch nicht mehr ganz folgen. „Ist halt so!“ Toki verschränkte die Arme vor der Brust. „Worauf willst du hinaus?“, wollte Taeko wissen, oder eigentlich ehr nicht. Sie fragte mehr aus Höflichkeit. Irgendetwas schien Toeka auf dem Herzen zu haben, das merkten ihre Schwestern, doch wenn sie nicht von selbst mit der Sprache heraus rückte war ihr nicht zu helfen. „Er hat sein Pokerface nicht mehr abgelegt, seit wir das Denkmal aufgestellt haben!“ „Warum bist du eigentlich so biestig zu Ren?“, giftete Taeko die ihre Zwillingsschwester nicht verstand. „Die Geschichte hatten wir doch schon mal Toki, oder?“, Sandoris Stimme klang genervt. Sie wollte das Thema von damals nicht schon wieder anschneiden. „Ich bin nicht sauer auf ihn! Seine Hochnäsigkeit kotzt mich bloß an!“ „Ist immer noch von Ren die Rede?“, wiederholte Sann ihre Frage. Sie sah zwischen ihren Schwestern hin und her als würde sich Zuschauer beim Tennis sein. Langsam wurde ihr schwindelig und Rin hatte es aufgegeben den Erwachsenen zu zuhören und tapste vor sich her. „Er hat ja noch nicht mal auf Taekos Beerdigung geweint!“ „Toki, ich stehe hier vor dir in Fleisch und Blut, also sprich nicht von meiner Beerdigung!“ Taekos Zwillingsschwester schluckte schwer. „Entschuldige, aber es war wirklich so! Ren hat nicht eine Träne vergossen! Er hat nicht eine Sekunde lang getrauert!“ „Was machst du ihn auf einmal schlecht? Es ist gerade wieder alles OK und jetzt fängst du mit so was an! Was soll das?“ „Es ist nichts OK! Despart ist zurück! Hast du das vor lauter Turtelei vergessen? Hast du schon mal dran gedacht, das alles wieder von vorne anfangen könnte?“ „Den Satz hab ich von Sann auch schon gehört, ich weiß zwar nicht mehr wann aber ich bin mir da ziemlich sicher!“,zischte Taeko. Ihre Augen funkelten und das verhieß nichts Gutes. „Lasst euren Pessimismus mal bei Seite! Ich glaub ihr habt euch da in was verrannt! Ihr redet gerade ziemlich aneinander vorbei!“, trat Sann dazwischen. „Tut mir Leid!“, Schnell entschuldigte sich Toeka wieder, doch sie hatte etwas gesagt was nicht wieder zurück genommen werden konnte. Auch Taeko atmete tief durch. „Ren hat nicht geweint, was soll mir das jetzt sagen? Er ist ein Typ, die heulen nicht vor anderen!“, sie zuckte mit den Achseln. „Das du dir seiner Gefühle nicht zu sicher sein solltest! Männer sind Schweine!“ Toki machte auf dem Absatz kehrt und verschwand. „Sie hat sich mit Seath gestritten! Ich glaub unsere liebe Schwester hat den armen Jungen ein wenig überfordert!“ Sann zwinkerte kurz. „Das soll sie nicht an mir auslassen!“, schnaubte nun Taeko, nahm ihre Tochter an die Hand und lief in die genau entgegengesetzte Richtung. „Ich hab eindeutig zu viele Schwestern! Kaum zu glauben das die alle älter sind!“, sie schüttelte den Kopf. --- Run sah wie Taeko energisch das Feuerholz für das Neujahrsfeuer auf einen Haufen warf. Sie wirkte ein wenig gereizt. Auch ihre Tochter schien lieber auf Abstand bleiben zu wollen und lümmelte auf einer der Sandsteinmauern. „Was ist denn passiert?“, fragte Run die vierjährige. „Mum hat sich mit Tante Toki gestritten!“, antwortete Rin knapp. Run nickte und ging vorsichtig auf Taeko zu. Wie zu einem wilden Tier, welches man besser nicht provozieren sollte. „Was hat Toki angestellt?“ Taeko fuhr herum woraufhin Run erschrocken zurück wich. „Die hat Probleme mit ihrem dämlichen Seath und erträgt es nicht das Ren und ich im Moment keine haben!“, rastete Taeko völlig aus. „Meine Güte, sie soll sich nicht so anstellen! Ist doch selbst Schuld wenn sie Seath nicht zu Wort kommen lässt!“ Run wollte etwas sagen, doch dazu kam es nicht. Denn Taeko hatte nach kurzem Luftholen sofort wieder angefangen zu reden. „Weißt du, da kommt der Typ extra gestern zu mir an, und fragt mich ob ich was dagegen hätte, wenn er Toki um ihre Hand fragt...“, für einen Moment setzte Taeko ein entzücktes Lächeln auf... „...ist das nicht süß?“ ... doch dann verfinsterte sich ihre Mine wieder. „Aber Madame muss ja wieder ihren Dickschädel durchsetzten und schmeißt ihm an den Kopf das sie ihn liebt! Einfach so ohne Vorwarnung, hatte es ihm vorher nicht einmal gesagt aber dann plötzlich ohne Kontext, völlig zusammenhanglos!“ Taeko fuchtelte mit den Händen über ihrem Kopf. „Weiß sie denn nicht das man Kerle nicht überfordern darf? Nicht zu fassen!“ die Koreanerin lief auf und ab, derweil kam Run ihrem Redeschwall gar nicht mehr mit und sah hilfesuchend zu Rin hinüber. Diese zuckte nur mit den Schultern. „Und weil er ihr nicht schnell genug antwortet glaubt sie gleich wieder er würde sie nicht lieben! Dabei war er bloß verwirrt und überwältigt!“ Wieder holte Taeko Luft, was Run zum Anlass nahm ihre Hände zu greifen – irgendwann würde sie noch jemanden mit ihrer Fuchtellei verletzten – und sie zum schweigen zu bringen. „Und diese Vorwürfe kommen von der Königin der Missverständnisse!“, lachte Run. „Aber, ...“, setzte Taeko zum Widerspruch an. „Nichts aber! Du hast Ren auch schon so manches Mal vor den Kopf gestoßen, ... OK es beruhte meistens auf Gegenseitigkeit aber das erzähl ich dir ein anderes Mal. Wichtig ist nur, das die beiden das selber regeln müssen!“ Run löste den Griff um Taekos Hände. „Das weiß ich doch!“, gab Taeko zu. „Sann hat mir auch erzählt, dass zwischen den beiden wegen mir eine ganze Weile Funkstille geherrscht hat, ... als ich verschwunden war!“ „Warum regst du dich dann so auf?“, wollte Run wissen. „Toki hat da so was gesagt, ...im Eifer des Gefechts...!“ Taeko erzählte von der kleinen Auseinandersetzung mit Toki. Run hörte kopfschüttelnd zu. „Toeka hat keine Ahnung was mit Ren damals los war!“, zischte sie aufgebracht. „Dann erzähl es mir!“, bat Taeko. mit dieser Bitte war sie bei Ren auf Granit gestoßen. „Das ist eine lange Geschichte...“, wich Run aus. Taeko setzte sich zu Rin auf die Mauer, zog die Kleine auf ihren Schoß und sah Run erwartungsvoll an. „Ich hab Zeit!“ „Ren köpft mich wenn er erfährt, dass ich dir davon erzählt habe!“, resignierend seufzte sie und gab nach. „Tu ich nicht!“ Ruckartig drehten sich die Drei zu Ren um der urplötzlich hinter ihnen stand. „Na los, fang an!“ Also begann Run zu erzählen, während Taeko und Rin gespannt zuhörten und Ren ihr immer wieder ins Wort fiel und ergänzte. Nach Dobbie Village zurückzukehren war ein seltsames Gefühl. Die Wüste war ein bedrückend stiller Ort in dem die Schamanenstadt wie eine Oase fungierte. Run und Ren gingen durch das Südtor hinein. Hier standen einige Fahrzeuge, darunter auch ein schwarzes Motorrad. „Wie ist das denn hier her gekommen?“, fragte sich Run laut. Sie war hundertprozentig sicher gewesen, dass Taeko es auf dem Weg nach Kantara am Flughafen zurückgelassen hatte, kurz bevor sie... Ren ging auf die Maschine zu. Vorsichtig legte er die Hand auf den Motor und strich darüber. »Wollen wir ne Runde drehen?«, hörte er eine Stimmer flüstern. „Was hast du gesagt?“ Der Chinese fuhr herum und sah seine Schwester mit stechendem Blick an. „Ich hab nichts gesagt!“, bestritt sie. „Aber hast du das denn nicht gehört!“ „Was denn?“, hakte Run nach. »Schau mich an wenn ich mit dir rede!« Da war sie wieder, die Stimme. Ren kannte sie, er kannte sie ganz genau. Langsam drehte er sich wieder zu dem Bike um. Dort saß eine Gestalt in schwarzer Lederjacke, dunkler Jeans und blutrotem T-Shirt. Ihre blauen Haare hatte sie zu einem langen Zopf gebunden. „Taeko?“, wisperte Ren und sah entgeistert in Richtung des Motorrads. „Wo?“, fragte Run entsetzt und sah sich suchend um. „Na dort, siehst du sie nicht? Dort auf ihrem Bike!“, rief Ren verärgert und deutete dort hin. „Da ist nichts!“, erklärte Run. „Sie ist ein Geist Run!“, die Stimme des Tao klang ein wenige aufgeregt. „Wenn sie ein Geist wäre, dann könnte ich sie sehen Ren! Oder wenigstens ihre Anwesenheit spüren!“ „Aber sie ist doch genau vor, ...“ Er warf erneut einen Blick auf das schwarze Bike. Doch dort war nichts und niemand. „... deiner Nase!“, brachte er den Satz niedergeschlagen zu ende. Run brachte Ren ins Haus, sie stiegen die Treppen hinauf. Eigentlich hatte Ren vorgehabt im Apartment der Jungs zu wohnen, doch der Flur, welcher zu Taekos Wohnung führte zog ihn an. Während Run eine Etage höher ging blieb er im zweiten Stock zurück. Der Gang war beängstigend lang. Schweigend blieb Ren vor der Tür stehen, dann schließlich betrat er das Apartment. Alles sah genauso aus, wie Taeko und er es verlassen hatten. Alle Möbel standen an ihrem Platz, der Kleiderschrank war mal voller gewesen aber alles in allem war die Wohnung wie immer. Nur eins fehlte... Ren meinte das Klirren von Glasflaschen zu hören. »Ren! Die Milch ist alle!«, hörte er eine Stimme aus der Küche rufen. Langsam folgte Ren der Stimme dorthin wo sie ihren Ursprung gefunden hatte, doch in der Küche war niemand. Das Fenster stand offen und die Vorhänge wehten im Wind. Auf dem Sofa lagen alte Zeitungen, der Kühlschrank gab nicht das surrende Geräusch von sich wie sonst. Der Boden knarrte unter seinen Füßen, die Tür stand einen Spalt weit offen und die Scharniere quietschten. Dann erklang ein helles Lachen aus dem zweiten Zimmer der Wohnung. Beinahe schon rannte er die wenigen Schritte ins Schlafzimmer. Doch auch dort war nichts. »Hier bin ich!« Er sah sich um. Obwohl ihm Geister bekannt waren fuhr er zusammen. »Hast du mich vermisst?« „Taeko, bist du ein Geist?“ Von ihr kam keine Antwort. »Ren, bitte mach die Tür zu!« Ren schloss die Schlafzimmertür. Nein, sie war kein Geist, sie war nicht einmal real. Plötzlich war das schimmernde Bild verschwunden. »Ren, komm ist Bett, es ist spät!« Eine Erinnerung! Erinnerungen an Taeko, ihr Abbild. Reflexartig folgte er ihrer Bitte und setzte sich auf das kleine Bett. Er konnte gerade zu spüren, wie sie sich von hinten an ihn schmiegte. Immer wieder rief Rens sich ins Gedächtnis ,dass das alles nicht real war. Er sah aus dem Fenster, hinaus auf die Wände der anderen Häuser. Sandfarben und einheitlich waren sie. Ren wusste nicht wie lange er dort saß und nach draußen starrte. Er wusste nicht wie viele Stunden vergingen, wie viele Tage! Vor seinen Augen ging die Sonne auf und unter. Außerhalb der Wohnung ging alles seinen gewohnten Lauf. Die Welt drehte sich weiter doch in jenem Zimmer blieb die Zeit stehen. Es musste ein Alptraum sein, ... es durfte nicht wahr sein. Taeko konnte nicht tot sein! Ren konnte sich nicht rühren und saß stumm da. Vor seinem inneren Auge zogen Bilder vorbei, gelegentlich glaubte er Taekos Lachen zu hören. »Ren, du musst etwas essen!«, „... Nein! Ich will deine Stimme nicht mehr hören! Ich will dich vergessen!“ Ja es kam soweit, dass er sie vergessen wollte. Genauso wie den Schmerz, die Leere und die Taubheit. Alle samt wollte er sie hinter sich lassen, aber es gelang ihm nicht. »Ren!« „Hau ab! GEH! GEH WEG!“, schrie Ren. „Ren! Du musst etwas essen!“... Das war nicht Taekos Stimme die dort zu ihm sprach. Es war Run, sie starrte ihn aus besorgten und leicht entsetzten Augen an. »Hör wenigstens auf deine Schwester!«, hörte er nun wieder Taeko sprechen. Klar und hallend klang ihre die Stimmer aus seiner Erinnerung. Sätze die er von ihr schon in und auswendig kannte, sie sie ihm immer wieder an den Kopf warf... nein! Das würde sie nun nicht mehr! Es blieb nur die Stimme in seiner Erinnerung die ihm immer wieder ins Gedächtnis rief, was Taeko in dieser Situation sagen würde. „Bin ich so weich geworden? Werde ich jetzt auch noch verrückt?“, fragte sich Ren leise. „Ren! Du sitzt hier jetzt seit Tagen!“, sprach Run. „Du musst endlich hier raus! Es nützt nichts dich in Erinnerungen zu vergraben. Du musst sie endlich loslassen!“ „Lass mich in Ruhe! Was weißt du schon?“ „Nein Ren! Ich lass dich nicht in Ruhe! Ich werde nicht zulassen das du hier vor die Hunde gehst!“ Aus Run sprach die pure Verzweiflung. Ren senkte den Kopf. Es brauchte eine weile, bis er seine Gedanken wieder beisammen hatte. „Du hast Recht!“ So gebrochen hatte Run ihren Bruder noch nie erlebt. Er tat was sie ihm sagte und stand auf, wenn auch langsam, sehr langsam. Er war ausgemergelt, seine Wangen eingefallen er war noch dürrer als sonst. Ren war ungepflegt, trug einen Drei-Tage-Bart. Unter den Augen hatte er schwarze Ränder. Wie lange er wohl nicht geschlafen hatte, fragte Run sich. Sie wusste das ihm Dobbie Village nicht gut tat! Zu viele Erinnerungen hingen an diesem Ort also hatte sie den Familien Jet der Taos zum nächsten Flughafen gerufen. „Ren, wir fliegen nach China!“ Einen Wutausbruch hatte sie erwartet, Proteste gegen ihr Vorhaben. Niemals hätte Run gedacht, das Ren einfach nur nicken würde. Das er freiwillig mit zu Tao Jen nach China reiste... --- Es dauerte nicht lange und sie saßen im Flugzeug. Ren starrte nur die ganze Zeit aus dem Fenster. Seine Schwester bemerkte, dass er nicht mehr redete. Nur ab und zu murmelte er etwas vor sich hin, manchmal meinte sie ihn koreanisch sprechen zu hören. Schließlich stand er auf und verschwand in der kleinen Toilettenkabine. --- Der Chinese warf sich eine Hand voll Wasser ins Gesicht und besah sich im Spiegel. »Du siehst Scheiße aus!« Ja, das hätte Taeko wahrscheinlich zu ihm gesagt, und sie hätte recht gehabt. „Du hast Recht!“, brummte Ren auf Koreanisch und warf einen genaueren Blick in den Spiegel. Taeko stand hinter ihm, jedenfalls ein geisterhaftes Abbild seiner Erinnerung. »Du musst damit aufhören!« „Womit soll ich aufhören?“, fragte Ren, doch da war die Gestalt auch schon verschwunden. Sein Verstand spielte ihm reichlich makabere Streiche. --- Run glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. Sie hatte sich Sorgen gemacht, weil Ren solange in der Kabine blieb. Es hätte sie nicht gewundert, wäre er vor Schwäche zusammen gebrochen. Nun hörte sie, wie er mit sich selbst sprach und auch noch auf koreanisch. --- Über die Ebene verteilt stand eine Armee von Jang Shis. Die Wachen des Tao Anwesens blieben jedoch ungerührt stehen und griffen nicht an. Ren sah auf sie hinab. Sieh interessierten ihn nicht. Jen hatte wohl nicht die Absicht seine Nichte und seinen Neffen davon hab zu halten, dem Anwesen einen Besuch abzustatten. In der großen Halle, im Obersten Stockwerk nahm sie der Herr des Hauses so gleich in Empfang. Höflich verbeugten Run und Ren sich vor ihrem Onkel, ... auch wenn Ren es bei klarem Verstand wohl nur widerwillig getan hätte. „Du wirst eine Chinesin heiraten!“, begrüßte Jen seinen Neffen ohne Umschweife. „Die Tradition der Taos muss fortgeführt werden.“ Ren sah auf. Sein verklärter Blick wurde auf einmal grausam und wahnsinnig. „Das werde ich nicht!“ „Jen, bitte lass ihn, ... er...!“, warf Tao Ran ein. „Dann bist du nicht länger das Familienoberhaupt! Du musst für den Fortbestand unsere Linie sorgen!“, fuhr Jen fort. „Dann bin ich eben nicht mehr das Familienoberhaupt!“, mit diesem Satz ging Ren den gleichen Weg zurück, den er gerade zwei Minuten zuvor hinauf gelaufen war. Er durchschritt das Tor zum Anwesen und steuerte auf das Heer von Jang Shis zu. „Bason!“, rief Ren seinen Schutzgeist. Er ging weiter bis er sich in der Mitte der untoten Soldaten befand. „Ja Herr?“, antwortete der Krieger. „Oversoul.“ Der Chinese griff nach dem Kwan Dao. Nicht nach dem Donnerschwert, das er normalerweise benutzte, stattdessen nahm er die Waffe, die er Taeko geschenkt hatte. All seine Wut, sein Zorn wollte heraus, wollte frei gelassen werden, die Trauer die ihn innerlich zerfraß. Es brach aus ihm heraus. »Ren, HÖR AUF!« „Geh weg, hau ab, lass mich in ruhe! LASS MICH VERGESSEN!“ Blindwütig schlug er mit hoch erhobenen Oversoul, erschaffen durch Bason, auf die Jang-Shis ein, metzelte einen nach dem anderen nieder. Der pure Wahnsinn blitzte in seinen Augen. Und irgendwann, meinte Run eine kleine Träne seine Wange hinab laufen zu sehen. »Ren du musst damit aufhören!« Run war ihm hinterher gelaufen, doch nicht sie war es die ihm jene Worte zu rief. Es dauerte Stunden, bis Rens Kraft erschöpft war und er zu Boden sank. Dabei hatte er in letzter Zeit so schwach gewirkt. Sein Atem war abgehakt. Er krallte sich mit den Fingern in den harten Sandboden. „Warum?“ Er scharbte im Boden bis seine Fingerkuppen blutig und aufgeschürft waren. Nun konnte Run es deutlich erkennen. Die Tränen die seine Wangen hinab liefen. Sie sah ihn zum ersten Mal weinen. Selbst als kleines Kind hatte der jüngste Tao keine Träne vergossen. Ren, ihr ach so eiskalter Bruder. Ren, der noch einige Jahre vorher nicht die geringsten Gefühle zu gelassen hatte. Ren, der damals drauf und dran war seinen eigenen Onkel umzubringen. Ren, der immer nur den Hass kannte. Ren weinte! Die Augen hatte er geschlossen, verbissen zu gekniffen. Schließlich, Run kam es endlos lange vor, legte Ren den Kopf in den Nacken. Seine Gesichtszüge entspannten sich, wurden ausdruckslos. Als er die Augen öffnete blitzten sie unberechenbar. Die Trauer war aus seinem Blick verschwunden. Ohnehin sah man darin keine Gefühle mehr. Er stand auf, richtete seine Kleidung und besah sein Werk des Grauens. Die toten Körper lagen im Tal vor dem Schloss der Taos verstreut. Im vorbei gehen drückte Ren seiner Schwester das Donnerschwert in die Hand. „Ich brauche es nicht mehr!“ --- Taekos Körper wurde nie gefunden, ebenso versagte jeder Versuch ihren Geist aus dem Reich der Toten zu rufen. Zwei Monate nach dem Vorfall in Kantara trafen sich die Schamanen wieder an jenem schicksalhaften Ort. „Glaubst du du packst das?“, fragte Run ihren Bruder. „Was fragst du?“, entgegnete Ren genervt. Er war seid seinem Ausbruch in China wie verwandelt. Alle mussten zugeben, das sie sich um Ren sorgten. Nun standen sie an dem Gedenktstein, der an der Burg Kantara aufgestellt wurde. Dort würde eine Schule entstehen in der junge Schamanen ihre Fähigkeiten erlernen sollten. Anna hatte diese Idee. Sie waren schon gegangen. Yoh und Anna, die während der gesamten Zeremonie mit den Tränen kämpfte. Toki und Sandori, aufeinander gestützt, Fadia und Dakizu schwebten betroffen hinter ihnen. Auch Horo², Yoco Ryu,Lyserg und die anderen, die mit Ren und den Suno Schwestern um die Schamanenstadt gekämpft hatten, waren dort gewesen. Die Sonne schine, als wolle sie jenen Trauertag verhöhnen. Ren hatte sich im Hintergrund gehalten, während die anderen Taekos „Beerdigung“ abhielten. Nun stand er vor dem Grabstein und schüttelte den Kopf. „Das alles...!“ »Es musste sein!« „War klar das du das sagst! Aber der Preis! Er war zu hoch Taeko!“ »Du musst damit aufhören!« „Womit denn zum Teufel?“, hörte Run ihren Bruder rufen. „Womit soll ich aufhören? Ich habe versucht dich zu vergessen, ich habe versucht nicht mehr zu trauern, nichts mehr zu fühlen.“ »Du musst damit aufhören!« Ren drehte sich abrupt um und ging. Zurück blieb Run. Es würde für lange Zeit das letzte Mal gewesen sein, dass sie in den Augen ihres Bruders Wärme und Verzweiflung, Liebe und Wut gesehen hatte... „Du musst damit aufhören zu versuchen! Du musst es akzeptieren wie es ist! Du musst aufhören dir die Schuld zu geben!“ Sie war die Letzte am Gedenkstein. Alle waren schon gegangen doch sie blieb noch eine Weile. Schließlich bückte sie sich hinunter zum Stein und legte eine Blume nieder. Sie schloss die Augen, drehte sich um und ging. Einen letzten Blick über die Schulter werfend flüsterte sie: „Du warst nicht die erste die ihn zum lachen gebracht hatte Taeko, ... das waren andere aber du warst die erste Person um die Ren jemals weinte!“ Zurück blieb der mit Blumen umringte Gedenkstein. Das Koreanische Schriftzeichen „Mut“, prangte auf seiner Front. Zwischen all den Blumen stach eine Blaue heraus. Eine blaue Lilie. Nari Chong. Daneben glitzerte etwas im Sonnenlicht. Das Donnerschwert der Taos. Kapitel 13: Zweifel ------------------- Zweifel -ein Kapitel über Hakura- Ich bin wieder hier, ... in meinem Revier war nie wirklich weg hab mich nur versteckt... (Nein ich hab mich nicht von Panini editieren lassen ^.^) Meine Schwarzgurt Prüfung im Taekwondo hat mich sehr viel Zeit und Nerven gekostet, aber jetzt ists vorbei und ich hab bestanden juhuuuuuuuuuuu! Zwar stehen jetzt wieder und immer noch Klausuren an, aber nach diesem Stress nehm ich diese pillepalle Klausuren doch mit links oder?! Naja wir werden sehn >.< Jedenfalls steckt das Kapitel voller Rechtschreibfehler glaub ich, ich konnte es nicht mehr überarbeiten, morgen steht schon wieder ne Matheklausur an! Dieses Kapitel witme ich jedenfalls mal meiner Mieze white_cat zu Nikolaus und als Entschädigung dafür das ich ihren Geburtstag wieder verpennt hab! ES TUT MIR LEID!!!! *kuffel* deine Maus Eure Faey ====================================================== Es waren noch sieben Stunden bis Mitternacht! Hakura stand am Rand der Wüste, dort wo die Mauern Dobbie Villages aufhörten und nur noch ein Meer aus Sand sich vor ihr erstreckte. Die Sonne schickte noch ihre letzten Strahlen über den Horizont bis sie dahinter verschwand und die Schamanenstadt und alles darum in Dunkelheit tauchte. Das Abendrot spiegelte sich in Hakuras gleichfarbigem Haar. Sie wusste das er hinter ihr stand, spürte seine Blicke in ihrem Nacken. Stechend, kalt und voller Gier. Ja sie kannte ihn nur zu gut. „Meister...?“ , fragte sie, ohne sich um zu drehen. Er trat näher an sie heran, während sie weiter in die beginnende Dunkelheit starrte. Die Schamanin verdrängte das Verlangen sich zurück zu lehnen und in die Arme ihres Meisters zu fallen. Zu sehr hatte er sich verändert, seit er sie aus dem Reich der Toten zurück in die Welt der Lebenden geholt hatte. Und gleich darauf, war da dieser alte Greis Despart gewesen und sie hatte keine ruhige Minute mehr. Aber, ... es hatte sich alles verändert, nicht nur die Welt um sie herum, sondern auch er, er am aller meisten. Er war nicht mehr der selbe Eintausend Jahre konnten einen verändern. Was ihr Meister nun noch für sie übrig hatte war Begierde, sexuelles Verlangen. Aber Liebe, ...nein! Dazu war er schon lange nicht mehr fähig. Sein warmer Atem an ihrem Hals, die Hand an ihrer Hüfte. Jahre war es her, das er sie so berührt sie geküsst hatte... tausend Jahre, als sie noch die einzige war, der er Vertrauen schenkte. An deren Schultern er ihr seine Sorgen mitteilte. Ihr Retter... „Hakura?“ Sie schaudert. Ihr war kalt, trotz des Feuers um das sich alle gescharrt hatten. „Geht es dir gut? Möchtest du eine Decke?“, fragte Taeko, doch das rothaarige Mädchen schüttelte den Kopf und daraufhin ging die Koreanerin unverrichteter Dinge wieder zurück zum Feuer. Die Schamanen saßen, in dicke Decken gehüllt an dem brennenden Holzhaufen, der prasselnd Wärme gab. Alle warteten, das die Uhr endlich Mitternacht ansagte. Das Ende des Jahres, so wie die westlichen Länder es kannten, stand kurz bevor. Anna hatte sich an Yoh gelehnt und starrte ins Feuer. Auf ihrem Schoß saß Taro und grinste über beide Ohren. Rin saß ganz nah am Feuer und nahm hier und da einen brennenden Ast heraus, spielte damit, während Taeko sie besorgt immer wieder zu sich rief. Spielerisch wedelte das kleine Mädchen mit dem Stöckchen herum ohne sich zu verbrennen und Hotu schnurrte um ihre Beine herum. Es war wirklich erstaunlich wie wenig Angst sie vor diesem Monster aus Flammen hatte. Noch vor ein paar Stunden, hatte die kleine Rin wieder mal in einer Ecke gekauert. So wie Hakura es früher immer tat, wenn das Feuer wieder durch ihre Träume gejagt war. Es waren noch sechs Stunden bis Mitternacht. Yoh, Horo² und Ren mühten sich verzweifelt damit ab eine Plane über die aufgehäuften Holzscheite zu legen um diese vor dem aufkommenden Sturm zu schützen. War das Holz einmal nass konnten sie das Silvesterfeuer vergessen. Hakura kam gerade von der Stadtmauer zurück. Niemand fragte sie wo sie gewesen war. Niemand schöpfte Verdacht. Niemand konnte wissen, dass sie bis vor ein paar Minuten noch in den Armen eines gefährlichen Jemands gelegen hatte, der sie alle zu vernichten plante. Unauffällig ging sie an den Männern vorbei bis sie jemand rief. „Hakura?“ Die Stimme klang so schneidend, dass die junge Schamanin zusammen fuhr und glaubte, dass jemand wüsste oder ahnte wo sie die letzte Stunde gewesen war. Bedächtig drehte sie sich um. Dort stand Ren. „Könntest du bitte nach Rin sehen? Sie ist oben in der Wohnung!“, bat er auf seine Weise fast schon höflich. Hakura nickte. Es zog ein Sturm auf. Dunkel Wolken prophezeiten Regen, Blitz und Donner. Kaum hatte sie die Haustür hinter sich geschlossen, fing es in der Ferne auch schon an zu grollen. Sie stieg die Treppen hinauf bis zu Taekos Wohnung und schon im Flur konnte sie von dort eine melodische Stimme singen hören konnte. “Little child, be not afraid though rain pounds harshly against the glass like an unwanted stranger, there is no danger I am here tonight“ Und tatsächlich, kaum waren die gesungenen Zeilen verklungen, polterte es kurz und ein Strom lief an den Fensterscheiben hinunter, als Hakura gerade die Wohnung betrat. Denn wie das Lied beschrieb hatte drückte der Wind den Regen gegen das Fenster wie einen ungebetenen Gast. Rin saß auf dem Bett. In den Armen ihrer Mutter. Hakura sah sie dort aneinander gekuschelt liegen. Das Lied, das Taeko sang trieb der Rothaarigen Tränen in die Augen. “Little child, be not afraid though thunder explodes and lightning flash illuminates your tear-stained face I am here tonight“ Ein Blitz erleuchtete den Raum für kurze Zeit und Rin fuhr erschrocken zusammen. Auch ihr liefen Tränen das kleine verschreckte Gesicht hinunter. Taeko drückte ihre Tochter fester an sich, wog sie hin und her. Vor ihrem Vater würde sie sich wohl nie so ängstlich zeigen, ging es Hakura durch de Kopf. Nicht weil er sie nicht verstand sondern weil Ren und Rin sich einfach so ähnlich waren und keine Blöße geben wollten. „...and someday you'll know that nature is so the same rain that draws you near me falls on rivers and land on forests and sand makes the beautiful world that you'll see in the morning“ Hakura schluchzte laut und unbewusst. Sie wusste nicht was über sie gekommen war. Vielleicht war es, das sie nie jemand so in den Schlaf gesungen hatte. Niemand ihr jemals ihre Angst so liebevoll nahm. Die Angst die sie erst seid ihrem Tod in sich trug. Angst vor dem Feuer, das sie zu Staub zerfallen lassen hatte. Sie schüttelte sich schon bei dem Gedanken daran. Taekos Stimme wurde leiser, es war fast ein Flüstern, ein Summen. „For you know, once even I was a little child, and I was afraid but a gentle someone always came to dry all my tears, trade sweet sleep for fears and to give a kiss goodnight“ Die Koreanerin wischte mit dem Zeigefinger Träne für Träne von der Wange ihrer Tochter, küsste sie auf die Stirn. Dann strich sie ihr durchs Haar und lächelte sanft auf Rin herab in deren Arm ihr kleiner Kater Hotu schnurrte. „...well now I am grown and these years have shown that rain's a part of how life goes but it's dark and it's late so I'll hold you and wait 'til your frightened eyes do close“ Auch Rin konnte jetzt wieder lächeln. Ein Lächeln, das Hakura, die immer noch unbemerkt hinter dem Türrahmen an der Wand lehnte, das Herz beinahe zerspringen ließ. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und rannte wieder nach draußen die letzte Strophe des Liedes im Ohr, die von Taeko nur noch geflüstert wurde, während Rin im Halbschlaf leise summte. “...and I hope that you'll know that nature is so the same rain that draws you near me falls on rivers and land on forests and sand makes the beautiful world that you'll see in the morning... everything's fine in the morning the rain'll be gone in the morning but I'll still be here in the morning“ Sie kannte so etwas nicht, so geliebt zu werden, nicht einmal von dem Mann dem sie über alles ergeben war. ...ihre Begleiter... Hakura schüttelte den Kopf um ihre Gedanken frei zu bekommen. Sie sah der Vierjährigen zu wie sie den brennenden Stock um sich herum wirbeln lies und dabei ein diebisches Grinsen auf dem Gesicht behielt. Plötzlich fiel ein glühendes Stück des Astes direkt vor Hakuras Füße. Die rothaarige verspürte den Drang aufzuspringen und davon zu laufen. Feuer löste in ihr eine panische Angst aus. Es weckte in ihr immer die Bilder eines brennenden Dorfes aus dem gequälte Schreie hallte, Bilder eines lodernden Scheiterhaufens auf dem sich ihr eigener Körper befand und seid einigen Tagen auch die Vorstellung einer gewaltigen Feuerkugel die auf sie zu raste. „Warum hast du so eine Angst vor Feuer Haku-chan?“, fragte die Kleine in ihrer kindlich naiven Stimme und riss Hakura aus ihrer Trance. Doch es steckte mehr dahinter, hinter diesem unschuldigen kleinen Kind. Es schien als wüsste Rin den Grund für Hakuras Angst. Um sie herum war die Zeit stehen geblieben, die Flamme die vor ihren Füßen zu zischen begonnen hatte regte sich nicht mehr. Die Schamanen um sie herum hielten in der Bewegung inne. Dieses Kind, Rin, war nicht normal! „Warum hast du Angst vor Donner?“, stellte Hakura die Gegenfrage. Rin zwinkerte kaum merklich und das Flämmchen flackerte erneut auf. Dann, mit einem gezielten Blick des kleinen Mädchens erlosch es, doch um die beiden herum regte sich kein Lüftchen und diese Totenstille lag immer noch über den Schamanen am Lagerfeuer und über dem Lagerfeuer selbst. „Wie machst du das?“, fragte Hakura, doch Rin antwortete nicht. Die Zeit lief wie gewöhnlich weiter. Niemand schien etwas bemerkt zu haben. Das Kleine Mädchen machte ihr Angst... trotzdem war sie mir auf eine besondere Art sehr vertraut. Mit ihren vier Jahren erinnerte sie Hakura so sehr an sich selbst... " ...damals als mein Dorf in Flammen aufging!" . . . „Lass das Rin! Lass den Stock liegen... komm her!“, rief Ren die Kleine mit ernstem Blick zurück. Hakura schüttelte sich, stand auf und ging zu Ryu der aufgedreht vor einem Kochtopf mit heißer Suppe stand. Direkt daneben veranstaltete Yoco ein riesiges Barbeque. Die Rothaarige nahm sich eine Schüssel und lies sie von Ryu (dessen Augen in Herchenform übergegangen waren) mit warmer Suppe auffüllen. „Hiiiiieeeeeeerrrr bitte sehr, Haku-chan!“ Hakura musste lächeln. „Danke Ryu-san!“, antwortete sie höflich und verschwand so schnell sie konnte allerdings eher widerwillig in Richtung des Feuers. Sie nahm sich nun doch eine Decke um etwas weiter vom Feuer entfernt sitzen zu können ohne zu frieren. Sie schlang den Stoff eng um sich und lies nur ihren Kopf – den Hals tief eingezogen – und die Hände frei, die sich um die heiße Tasse schlossen. Bei dem dämmrigen Licht konnte sie gerade so das Spiegelbild ihres Gesichts in dem dampfenden See in ihrer Tasse ausmachen. Es wirkte so dunkel fast als ob ... Es waren noch fünf Stunden bis Mitternacht ... ihr Gesicht mit Ruß bedeckt wäre und eine Tränen helle Schlieren vom Auge bis zu ihrem Kinn hinterließ. Mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen, doch der Himmel war immer noch mit grauen Wolken bedeckt. Eine Träne tropfte in Hakuras Spiegelbild im großen See in Dobbie Village und das Wasser zog seine Kreise um die Stelle an der der Tropfen auf die Oberfläche gefallen war. Doch in Wirklichkeit war Hakuras Gesicht nicht rußverschmutzt, sondern eher blass – allein schon durch die bittere Kälte und sie war auch nicht mehr acht Jahre alt. Die Rothaarige sah noch mehr in der Spiegelung. Ihr brennendes Dorf, andere Kinder die ihr hinterher riefen – ihren Meister. Hakura zuckte zurück. Sie hörte, wie sich in den Bäumen hinter hier etwas regte. Instinktiv griff sie nach ihrer Halskette und einem ihrer Fächer. Dann hörte sie ein leises Plätschern, als ein Stein in den See geworfen wurde. Immer noch kampfbereit zog sich Hakura hinter einen Baum zurück, ging in Stellung und beobachtete, so wie es ihr beigebracht wurde... immer wachsam. Aus einiger Entfernung waren Stimmen zu hören, erst so leise das die Schamanin nichts verstand, dann erkannte sie wer dort sprach. „... Es tut mir wirklich Leid!“, das war eindeutig Toeka. Auch wenn ihre Stimme der von Taeko sehr ähnelte, war sie rauer. „Ich hab's schon verstanden! “ und das war definitiv ihr Freund. »Wie hieß der nochmal?«, fragte sich Hakura, doch Toki gab ihr gleich die Antwort. „Seath, ich...“, sie brachte keinen Satz zustande, jedenfalls offensichtlich nicht den der ihr im Sinn war. „... mir ist kalt!“ Der Schwarzhaarige zog den langen Mantel aus und warf ihn der jungen Frau über die Schultern. Das er jetzt nur noch im Sweat-Shirt da stand schien ihn nicht besonders zu stören. Er lächelte. „Du hast mich etwas überrumpelt.“, meinte er und erntete verwirrte und verwunderte Blicke von Toki. „Du hattest es nie über die Lippen gebracht auch nicht wenn ich es dir gesagt habe. Ich wollte mich nicht an diesen Kitsch klammern also hab ich mich damit abgefunden, dass du es vielleicht nie sagen würdest! Und als du dann doch, ... ich war einfach überwältigt.“ Das war eine lange Rede für einen so schweigsamen Mann. Auch wenn er nicht annähernd so gefühlskalt war wie Ren ( in diesem Punkt konnte ihn immer noch keiner schlagen), so hatte der Chinese sich wenigstens angewöhnt mit den Menschen in seiner Umgebung zu reden. Das hatte ihm Taeko eingetrichtert. In Tokis Augen sammelten sich Tränen, während Hakura verbissen die Zähne aufeinander presste. Sie würde nicht noch einmal weinen! Das hatte sie heute schon genug getan! Und sie vermisste ihn, der nicht zurück kehren würde... ...ihren Geliebten... Hakura erwachte wie aus einer Trance. Sie spürte den Becher in ihrer Hand und merkte das die Suppe fast schon wieder kalt war. Man konnte den eigenen Atem sehen und die Schamanin zog noch enger den Hals ein und versteckte sich in der warmen Decke. Die Stunden waren schnell vergangen. Viel zu schnell! Es würde bald soweit sein, dann war ihr Auftrag in Dobbie Village beendet. Jedenfalls der offizielle. Doch rein inoffiziell hatte sie viel mehr getan als sie sollte. Nur durfte davon niemand wissen! Es waren noch vier Stunden Mitternacht Sann und Horo² liefen durch die Straßen von Dobbie Village. Sie hatten sich etwas von der Gruppe entfernt, angeblich um noch mehr Holz für das Feuer zu besorgen, doch jeder einzelne wusste das reichlich Holz vorhanden war. Die Beiden schlenderten Hand in Hand an Hakuras Versteck vorbei, dort wo sie ihre Ausrüstung lagerte. Sie hatte noch etwas dringendes zu erledigen, dabei zweifelte sie ernsthaft an den Plänen ihres Meisters, und vor allem an denen von Despart! Hakura beobachtete verträumt die beiden heimlichen Turteltauben, wie sie im Schatten der Gasse verschwanden. Toeka hatte ihr einmal erzählt, das die beiden sich früher nicht über den weg getraut hätten, sich auf den Tod nicht ausstehen konnten. Jetzt waren sie glücklich zusammen. "Auch wenn sie sich mit ihrer Heimlichtuerei wie zehn jährige verhalten! Da ist ja Rin erwachsener!", murmelte die Rothaarige vor sich hin. So glücklich waren alle Schamanen in Dobbie Village. Alle hatten ihre Probleme, ihre Konflikte aber damit kamen sie wunderbar aus. Diese Leute sollten also der Feind sein? Das konnte Hakura nicht glauben. Das wollte sie nicht glauben. Und in eben diesem Moment fasste Hakura einen Entschluss. Sie hatte sich entschieden. Sie würde das Vertrauen ihres Meisters in sie brechen, ihn verraten... ...ihren Vertrauten... Die rothaarige Schamanin schaute auf ihre Uhr. Es war nicht mehr lang, sie musste die letzten Minuten auskosten die ihr in dieser Stadt geblieben waren. Es war ihre eigene Schuld das sie dieses Leben aufgeben müssen würde. Andererseits, wäre sie nicht aus dem Reich der Toten hierher zurück gekehrt, hätte sie einiges verpasst. Hakura hing an dieser welt, an dieser Zeit und an diesem Leben und genoss jede einzelne Sekunde davon. Sie hatte ihr eigenes Schicksal vor kurzem besiegelt. Die Würfel sind gefallen! Es waren noch drei Stunden bis Mitternacht Rote Haare blitzten zwischen den Ästen der Bäume hindurch, die den Weg zum Tempel des Sternenheiligtums säumten. Sie ahnte schon was Despart vor hatte und sie würde es verhindern. Aber so, dass nicht sie die Schuldige war. Nein, sie musste es geschickt anstellen. Niemand durfte wissen wer sich ihm in den Weg gestellt hatte. »Es darf so nicht weiter gehen!« Diese Schamanen waren nicht der Feind und Hakura hatte sich vorgenommen es nicht zu zulassen, das jemand Dobbie Village, ihr Zuhause zerstörte. Nicht Despart und auch nicht ihr Meister. Wie sie sich gedacht hatte, war Despart schon dort gewesen. »Die müssen dringend an ihren Sicherheitsvorkerhungen arbeiten! Wenn selbst der Tattagreis hier rein kommt!« Sie schüttelte den Kopf als sie sich Desparts schlamipe Arbeit betrachtete. Der Magische Bannkreis um seine kleines Projekt herum sprach Bände. »Viel Erfahrung damit hat er wohl nicht!«, dachte sie sich.»Hatte wohl immer seine Helferlein dafür!« Hakura schlich an den Bannkreis heran und rief Greyfeather, Blackfeather und Whitefeather, ihre drei Geisterraben. Gleichzeitig flogen sie zu den drei Steinen, die den bannkreis aufrecht erhielten. Um diesen auszuschalten musste man sie gleichzeitig entfernen. Für die Raben, ein Kinderspiel. Der Bann war gelöst, jetzt wurde es etwas komplizierter. Der schamanische Zauber, der dafür sorgte, das dem Geisterkönig Macht entzogen würde war sorgfältig aufgebaut. Despart hatte einfach nicht damit gerechnet, das jemand Verdacht schöpfen würde. Deshalb war er mit dem Bann so nachsichtig gewesen. Der Plan an sich war wirklich nicht ohne. „Das muss ich dem alten Knacker lassen!“,murmelte sie. Hakura musste schlucken. Wenn sie hierbei erwischt würde, egal ob es nun Despart oder einer der Schamanen war der dies erledigte, dann wäre es aus mit ihr. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf war es noch schwieriger Desparts Vorrichtung zu zerstören. Außer dem hinterging sie ihn dann endgültig. Nicht Despart, denn der war ihr herzlich egal, sondern... ...ihren Meister... Anna, Yoh und Taro sahen so sahen so glücklich zusammen aus. Eine kleine Familie. Sie saßen zu dritt am Feuer und Yoh brutzelte ganz nach amerikanischem Brauch Marshmellows am langen Stock über dem Lagerfeuer. Währenddessen beschimpfte Anna ihn, er solle nicht so viele Süßigkeiten in sich hinein stopfen. »Dir ist klar das du morgen dafür zwanzig Runden mehr um den See laufen musst!“ „Aber Anna!“ Sie stritten sich und trotzdem waren sie ein Herz und eine Seele. Hakura hasste diesen Anblick und sehnte sich gleichzeitig nach einem ähnlichen Glück. Doch dieses Ziel würde sie nie erreichen, nicht einmal wenn sie die ganze Gräuel, die ihre Vision ihr vorausgesagt hatte überleben würde. Nach dem was sie heute getan hatte, würde ihr dieses Glück, das Glück einer Familie ewig verwehrt bleiben. Es waren noch zwei Stunden bis Mitternacht Sie hatte es geschafft. Es war ein leichtes gewesen Desparts Plan zu durchkreuzen. Der Greis hatte eben nicht mehr viel auf dem Kasten. Und sie musste kaum einen Finger rühren. Sie atmete einmal tief durch, wollte das Sternenheiligtum verlassen und zurück zu den anderen gehen, da spürte sie wie sich etwas kaltes um ihren Hals legte. Die knorrigen Finger des alten Mannes. „Was willst du hier?“, zischte er ihr bedrohlich ins Ohr. „...nur nachsehen ob du es auch nicht verbockst alter Mann!“, Hakura setzte ein Grinsen auf. „An deiner Stelle würde ich mir zweimal überlegen ob ich mir den Hals umdrehe. Du würdest es nicht überleben. Erinnere dich was aus dem Knasti geworden ist!“ „Wenn deine Meister erfährt, das du mir hinterher schnüffelst, oder noch schlimmer meine Pläne sabotierst, kannst selbst du nicht mehr auf Gnade hoffen!“ „Glaubst du, alter Mann?“ „Allerdings!“ „Tja, und was wenn...“ Sie griff nach seinem Handgelenk. Die alten Knochen ließen sich noch einfacher quetschen als Hakura dachte und so ließ sie Depart Schmerzen erleiden, die auf dem Greisengesicht noch mehr Falten verursachten. Sie ließ ihn los und brachte einen gewissen Sicherheitsabstand zwischen sich und den Tattagreis. „...was wenn ich im Auftrag des Meisters handele? Wie gesagt! Ich wollte nur zusehen wie dein Plan wieder fehlschlägt.“, sie grinste aus vollem Herzen. Es bereitete ihr immer wieder eine diebische Freude das Scheusal zur Weißglut zu treiben. Doch wenn Despart erfahren würde, dass sie seinen Plan tatsächlich sabotiert hatte, würde sie niemand mehr vor seinem Zorn bewahren. Nicht einmal... ...ihr Beschützer... Hakura entfernte sich vom Feuer. Bald schon würde die Uhr Mitternacht anzeigen. Sie ließ die Decke, die sie eng um den Körper geschlungen hatte zu Boden gleiten. Der wärmende Stoff war die letzte Spur die zeigte, das Hakura dort gewesen war, zusammen mit der Tasse, die auf dem Boden stand. Die Rothaarige ging zurück in die Gassen der Stadt, in denen die Lehmhäuser mit den flachen Dächern, rechts und links von ihr hoch ragten. Hakura sah sich die Stadt noch einmal genau an. Ihre Stadt. Ihr Zuhause. Sie würde Dobbie Village wieder für eine lange Zeit nicht wieder sehen. Und wenn sie die Prophezeiung des Geisterkönigs, diese Vision richtig deutete, dann wohl nie wieder. Ein letztes Mal,... ein letztes Mal ging sie durch diese Stadt, versuchte sich den Geruch der Wüste, den kalten Winterwind auf der Haut, jeden einzelnen Eindruck. Jeden Einzelnen. Sie wollte gehen. Sie sollte gehen! Doch sie konnte nicht! Nicht bevor sie noch das aller wichtigste erledigt hatte. Niemand würde sie erkennen, nie würde ihr Meister von ihrem Verrat erfahren. »Hoffentlich!« Es war kaum noch eine Stunden bis Mitternacht Die Holzscheite waren aufgebaut, Ryu hatte Suppe gekocht (auf Annas Anweisung hin) und Yoco grillte was das Zeug hielt. Taeko verteilte Decken und sowohl Ren, Horo² als auch Yoh bemühten sich das Feuer in Gang zu bekommen, was ihnen erst nach mehreren Versuchen gelang. Hakura ging näher an das Feuer heran das gerade wuchs, wie an ein Monster, das es ihrer Meinung nach ja auch war: Ein Monster aus beißenden, leckenden, prasselnden Flammen. Die Rothaarige wich zurück, sie verspürte das dringende Gefühl fliehen zu müssen. In die arme einer ganz bestimmten Person. . . . „Hakura?“ Sie schaudert. Ihr war kalt, trotz des Feuers um das sich alle gescharrt hatten. „Geht es dir gut? Möchtest du eine Decke?“, fragte Taeko, doch das rothaarige Mädchen schüttelte den Kopf und daraufhin ging die Koreanerin unverrichteter Dinge wieder zurück zum Feuer. Die Schamanen saßen, in dicke Decken gehüllt an dem brennenden Holzhaufen, der prasselnd Wärme gab. Alle warteten, das die Uhr endlich Mitternacht ansagte. Das Ende des Jahres, so wie die westlichen Länder es kannten, stand kurz bevor. Anna hatte sich an Yoh gelehnt und starrte ins Feuer. Auf ihrem Schoß saß Taro und grinste über beide Ohren. Rin saß ganz nah am Feuer und nahm hier und da einen brennenden Ast heraus, spielte damit, während Taeko sie besorgt immer wieder zu sich rief. Spielerisch wedelte das kleine Mädchen mit dem Stöckchen herum ohne sich zu verbrennen und Hotu schnurrte um ihre Beine herum. Es war wirklich erstaunlich wie wenig Angst sie vor diesem Monster aus Flammen hatte. Noch vor ein paar Stunden, hatte die kleine Rin wieder mal in einer Ecke gekauert. So wie Hakura es früher immer tat, wenn das Feuer wieder durch ihre Träume gejagt war. Doch sie hatte niemand getröstet. Nicht einmal... ...ihr Erlöser... Ein starker Wind kam auf. Die Flammen flackerten noch mehr als vorher. Taeko stand auf. Ihr war kalt. Rin folgte ihr an der Hand. Sie wollten gerade eine Tasse mit heißer Suppe an nehem, da sahen sie es. Einen fremden Schatten in den Gassen der Stadt. Eine Gestalt mit Kapuze kam näher und Taeko erinnerte sich an die junge Frau die ihre Erinnerungen verändert hatte, damals in der Höhle und die Frau, die mit Despart gemeinsame Sache machte. Taeko wich entsetzt und verängstigt zurück, doch Rin ging einen Schritt auf sie zu, ... und noch einen. Die anderen schienen die junge Frau im schwarzen Mantel nicht zu bemerken bis ... „Ihr müsst von hier fliehen! Dahin wo er euch nicht findet!“, sprach die Fremde. zehn „Weg von hier!“ Rin ging schneller, sie lächelte, ganz im Gegensatz zu ihrer Mutter, und Ren der Taekos Reaktion wohl bemerkt hatte. „Rin, komm da weg!“, rief er doch die Kleine hörte nicht und hatte die Frau mit der Kapuze schon erreicht. Sie hob die Arme wie sie es immer tat wenn sie hoch gehoben werden wollte. Die Fremde nahm sie auf den Arm. „Und du kommst mit!“, meinte Rin und sah die Frau ganz entgegen ihrer kindlichen Stimme ernst an. neun „Ich kann nicht mit euch mit! Ich muss zurück!“, meinte die Frau. Taeko war entsetzt. „Lass meine Tochter los! Lass sie in ...!“ Taeko stockte als sie Rins Gesichtsausdruck sah. „Du kannst nicht zu ihm zurück!“ Rins Augenbrauen waren tief herunter gezogen, ihre Stirn in Falten gelegt und zwischen ihren Augen bildete sich ein kleine Furche. „Das verstehst du nicht Kleine!“, lächelte die Fremde sie an. acht Das kleine Mädchen deutete auf den Anhänger der um den Hals der jungen Frau baumelte. und fuhr die Umrisse des Kreuzes entlang, auf dem sich drei Raben niedergelassen hatten „Ich versteh eine ganze Menge!“ „Ich weiß!“ sieben „...und ich bin nicht klein!“, Rins Gesicht entspannte sich wieder, doch sie wirkte traurig. Aber nicht wie ein Kind sondern, betrübt traurig, als ob sie sich über etwas sorgen machen würde, als würde diese Situation nicht so verlaufen wie sie es geplant hatte. „Das weiß ich auch!“, antwortete die Frau deren Gesicht immer noch im Schatten der Kapuze verborgen lag. Sie umarmte Rin und das kleine Mädchen hängte sich an ihren Hals. Dann zog sie die Kapuze vom Kopf der jungen Frau. „Das kann doch nicht...“, Run war außer sich. „DU?“, rief Toeka. Doch Ren und Taeko blieben vollkommen still. sechs Hakura lächelte, sie hatte sich schon gedacht das Rin etwas dergleichen vor hatte. Sie löste die Umarmung und setzte die Kleine wieder sanft auf dem Boden ab. Aufrecht und mit erhobenen Haupt ging Hakura zusammen mit Rin auf Taeko zu. „Ihr müsst vor ihm fliehen! “ „Wer sagt das wir dir trauen können?“, rief Horo² Hakura lächelte weiterhin. „ Er hat es auf euch abgesehen!“ „Wer ist »er«?“, fragte Sann. „Er hat böses im Sinn!“ Das waren Hakuras vorerst letzte Worte. fünf . . . Eine stimme hallte durch die gesamte Stadt. Eine Stimme die niemand von den Schamanen zuvor gehört hatte und doch alle kannten. Der König der Geister! „Die Mächte versammeln sich. Einige Gute, Einige Böse und einige Unerwartete Sie werden ihr Bestes geben, in einem Kampf, den es so noch nie gegeben hat und stehen einem altbekannten Feind gegenüber. Am Ende muss die gesamte Welt sich auf die Fähigkeiten eines kleinen Mädchens verlassen. Und die letzte Frage die sich noch stellt ist... Wer... ...wird... ...diesen Kampf entscheiden... ...und überleben?“ Es war... . . . Mitternacht - Silvester Hakura stand bereits wieder außerhalb von Dobbie Village. Ihre Fußabdrücke im Sand wurden vom Wüstenwind bereits wieder weg geweht. Vieles ging ihr durch den Kopf. Aber eines besonders! Sie hatte ihn verraten, ... ...ihren Gemahl! Kapitel 14: Schwierige Schwiegereltern -------------------------------------- Schluss mit friedefreude Eierkuchen! Bei dem Geturtel zwischen den Pärchen kann einem als frischwiedergebackener Singel ja schlecht werden. Irgendwie muss ich meine Aggressionen ja abbauen ne? Also, ein kleiner (wir wollen es ja nicht übertreiben.) Streit muss her! Da kommt ein Besuch daheim doch immer recht! Viel Spaß! (PS: kleine Episode für zwischen durch!) Teil 1 Taekos Augenlider flackerten leicht als sie kurz im Schlaf zuckte und Ren damit aus selbigem riss. Er wand seinen Kopf ein Stück nach links und sah außerhalb des Flugzeugs bloß die weißen Wolken unter ihnen. Einige Sitze weiter rechts liefen Stewardessen im Gang entlang. Sie schoben scheppernd ihre Wagen vor sich her und boten den Passagieren Frühstück an. Es war der erste Linienflug für Ren. Bisher hatte er immer den Familienjet für sich in Anspruch genommen, einen der vielen, trotz der Schwierigkeiten mit seiner Familie. Taeko hatte ihn leicht amüsiert angesehen, als er etwas unbeholfen, das musste er selbst sagen, sein Ticket abgegeben hatte und seine Boardkarte vorzeigte. „Verwöhntes Blag!“, zischte sie schnippisch allerdings wohl nicht wirklich böse gemeint. Es wäre zu riskant gewesen den TaoJet zu rufen – es wäre zu auffällig und zu leicht zu verfolgen gewesen! Sie hatten sich beeilen müssen – und der Jet hätte zulange auf sich warten lassen. Die Prozedur war einfach gewesen. Die Tickets hatten sie Bar bezahlt, nur das Wichtigste aus Dobbie Village mitgenommen. Das Motorrad (Rens) war direkt nach Kantara geschickt worden. Allerdings ist das ja nicht unser Ziel, dachte sich Ren. Mit Grauen dachte er daran wo sie in wenigen Stunden landen würden. Er war nunmal nicht gerade scharf darauf seinen Eltern wieder zu begegnen. Aber die Umstände ließen es nicht anders zu! „Sollen wir jetzt kleinbei geben, nur weil dieses Kind es uns sagt?“, fragte Ren leicht gereizt. In seinem Gesicht spiegelte sich die Sorge. Anna blickte verwirrt zu Boden. „Was sie gesagt hat war ernst gemeint! Ob es der Wahrheit entspricht ist eine andere Frage, aber sie ist felsenfest davon überzeugt, das ihr in Gefahr seid!“ Sie sah runter zur kleinen Rin. Taeko hatte sich bis her nicht dazu geäußert. Dobbie Village hatte sich als ihr zu Hause herausgestellt, das sie nicht so schnell wieder verlassen wollte, ohne zu wissen wann sie zurück kommen würde. „Ich frag mich wer dieser jemand ist!“, warf Horo² ein. „Ich habe ihn bereits getroffen!“, erwiderte Taeko. „Er hat mich gerettet. An viel kann ich mich aber nicht erinnern. Er hat eine Kapuze getragen! Ich konnte sein Gesicht nicht sehen!Es ergibt alles Sinn! Die Person die mir die Erinnerung geraubt hat, die meine Vergangenheit ausgelöscht hat, ... das war Hakura!“ Die Koreanerin schüttelte ernst den Kopf.. „Es kann sicher nicht Schaden wenn wir für eine Weile untertauchen. Jedenfalls solange, bis einige Sachen geklärt sind.“, überlegte sie laut. „Die Frage ist nur: Wo sollen wir hin?“ Dann waren alle Augen auf Ren gerichtet. Taekos Hinterkopf ruhte an Rens linker Schulter, sie hatte sich mit ganzem Körper an ihn gelehnt, während auf ihrem Schoß die kleine Rin völlig erschöpft vor sich hin döste. Eigentlich lag sie somit halb auf Rens Sitz. Über ihren Sitzen deutete ein Licht an, dass sich die Passagiere anschnallen sollten. Ren tippte Taeko kurz auf die Schulter um sie zu wecken, was sie aber nicht davon abhielt weiter zu schlafen. Schließlich schüttelte er sie leicht und beobachtete wie sie müde die Augen aufschlug. Ihre Haare wischten kurz durch sein Gesicht als sie sich aufrichtete und ihn fragend ansah. „Wir landen gleich. Schnall dich an!“, sprach er sie in etwas rauem Ton an. Er hatte nicht viel schlafen können – verständlicherweise ... seine Laune war dementsprechend im Keller. Rin war hingegen direkt wach. Sie rutschte auf ihren eigenen Sitz vom Schoß ihrer Mutter herunter, schnallte sich den Gurt um, und beobachtete fröhlich ein Kaugummi kauend, interessiert die anderen Passagiere. Taeko griff sich ihrerseits ein Kaugummi aus ihrer Tasche und reichte Ren ein weiteres. Das Flugzeug setzte zur Landung an und sank tiefer. Mit zunehmendem Verlust an Höhe näherte sich selbstverständlich auch der Flughafen unter ihnen. Es gab kleine Probleme beim auschecken. Das wenige Gepäck brauchte lange durch den Zoll, was vermutlich daran lag, das sich Ren und Taeko als Touristen ausgegeben hatten. Es fiel Ren aus seiner Sicht erstaunlicher Weise leicht sich in der Schlange der „Fremden“ einzureihen als, wie noch vor kurzem, mit dem zügig weitergehenden Strom der Einheimischen die Einreisekontrolle zu passieren. Er fühlte sich in diesem Land tatsächlich wie ein Fremder, obwohl es gar nicht so lange her war, das dies seine letzte Zuflucht gewesen war um vor Vergangenem zu fliehen, in die noch viel, viel weiter zurückliegende Vergangenheit! Die Bahn- und Bustickets, ebenso wie das Taxi bezahlten sie, wie alles auf dieser Reise, in bar. Mit jedem Umstieg verwandelte sich die pulsierende Stadt, in eine ländliche Gegend und die Einöde schließlich in ein felsiges, unbewohntes, ungemütliches Gebiet. Selbst Taeko konnte diesem Niemandsland nichts verlockendes abgewinnen, so sehr sie es auch versuchte. Ren glaubte es könnte sich in ihm selbst nicht noch mehr sträuben an ihrem vorgesehenen Ziel anzukommen, als er dachte der Drang zu Fliehen könnte nicht noch größer werden und alles wäre besser als das was auf sie wartete. Selbst ein Wahnsinniger der ihnen nach dem Leben trachtete, konnte nicht schlimmer sein, als der Wahnsinnige in dessen Gegenwart sie sich bald befinden würden. Denn sie waren da. Das Anwesen der Taos. Sie hatten sich nicht angekündigt und so rechneten sie auch nicht mit einem Begrüßungskommitee. Das Tal, aus dem Ren schon so oft von einem Heer von Untoten empfangen worden war, schwieg. Rin griff nach Rens Hand und sah ihn ein wenig verängstigt an. Das Anwesen strahlte etwas bedrohliches aus als sie durch die Schlucht zur „Haustür“ gingen. Taeko nickte, als Ren ihr in die Augen sah. Kurz darauf betraten sie den Palast. Die Eingangshalle war kalt und Taeko fröstelte noch mehr als sie es draußen getan hatte. Am Wind konnte es nicht liegen, doch die Atmosphäre in Rens Zu hause lies auch ihn ein wenig frieren. Es war eher eine innere Kälte. „Es wundert mich das noch niemand Alarm geschla ... das uns noch niemand begrüßt hat.“ Taeko zog die Augenbraue in die Höhe und sah Ren skeptisch an. „Was denn?“, fragte der Chinese ertappt, nahm Rin auf den Arm und griff nach Taekos Hand. Das Gepäck lies er in der Eingangshalle stehen. „Was ist mit unserem Koffer?“, wollte Taeko wissen. „Erfährst du noch früher als du möchtest glaub es mir! Das tollste hab ich dir noch gar nicht erzählt!“, scherzte Ren. Sie gingen eine Etage höher und er lehnte sich kurz an die Brüstung, zog Taeko zu sich. „Wir haben hier Hauspersonal!“,seine Stimme klang arg sarkastisch als er auf die Jangshis deutete die mit den Rucksäcken und dem Koffer von dannen zogen. „Wo wollen die damit hin?“, war ihre Frage statt: „Was ist das?“ Sie konnte wohl Lebende noch von Untoten unterscheiden. „In unsere Räume! Onkel scheint zu wissen das wir da sind!“, überlegte Ren besorgt. „Das gefällt mir gar nicht.“ „REEEEEEEEEEENNNNNNNN!“, grollte es durch die Hallen. „Oh ja, ... er weiß es!“ Der Chinese verzog gequält das Gesicht. Die drei machten sich in die obere Etage auf in der Tao Jen, bereits auf sie wartete. Ren ging zögernd voran. „Wofür habt ihr so lange gebraucht? Wir haben euch schon vor Stunden erwartet!“, rief Jen ihnen entgegen. „Schade...“, Ren klang nicht bedauernd, aber trocken, „... wir wollten euch überraschen. Hat leider nicht geklappt!“, er rollte mit den Augen. „Wir haben vor sechs Stunden erfahren das ihr ins Land eingereist seid!“ ... »Es lebe die Korruption!«, dachte Ren „Wir hatten gedacht mit den Wagen seid ihr schnell hier!“, erklärte Run Tao, die neben Rens Onkel getreten war. Ren erwiderte gelassen. „Wir haben das Auto nicht bestellt!“ „Aber, ... warum?“ „Später!“ „Das ist also Rin?“ Jen ignorierte die ebenfalls anwesende Koreanerin gekonnt. “Ja.“, bestätigte Ren. „Jen lass sie doch erstmal ankommen. Es war bestimmt eine lange Reise.“ „Sie wäre nicht halb so lang gewesen hätten sie den Jet und das Auto genommen!“, zeterte der Tao immer noch während Ran Taeko kurz lächelnd begrüßte und dann ihre Enkeling höchst interessiert betrachtete. „Ihr habt das Nebenhaus!“ Rens Mutter lächelte sanft. „Ihr müsst mir unbedingt erzählen wie es Run geht! Ich habe sie ja lange nicht mehr gesehen.“ „Machen wir. Danke!“, höflich verbeugte Taeko sich und lies sich von Ren mit sanfter Gewalt davon ziehen. Einem aber hatten die beiden nicht ahnen können. „Guten Tag Ren! Möchtest du mich nicht auch begrüßen?“ Ren schluckte und drückte Taekos Hand, die er hielt ein Stück fester. Dann drehten sie sich gemeinsam um „Was machst du hier?“ Sein Albtraum in Person stand im Türbogen des Obersten Raumes, hinter Tao Jens Thron ähnlichem Stuhl In ihrem chinesischen, hochgeschlossenem, langen Kleid. „Eine höfliche Begrüßung ist das nicht!“, bemerkte Jen ärgerlich und sie lachte, jedoch spürte man die Enttäuschung heraus. Sicher konnte Taeko hören wie Rens Zähne knirschten. Er musste tief durchatmen um sich unter Kontrolle zu bringen. „Möchtest du mich nicht vorstellen?“, fragte die Frau, wohl wissend dass sie ihn in Bedrängnis brachte. Ren blieb stumm. „Dann mach ich das eben selbst. Guten Tag!“, sie ging auf Taeko zu und, noch bevor Ren einen beschützenden Schritt vor sich tun konnte trat auch die Koreanerin vor. Unverständlicherweise lächelte sie ebenfalls. Beide Frauen gingen auf einander zu. Dennoch spürte Ren eine gewisse Spannung in der Luft. „Ich bin Shino Rie. Tao Ren-samas Verlobte.“. Ren sah Taeko abwartend an. Abwartend deswegen, weil er ihre Reaktion dachte vorraus sehen zu können. Er wurde überrascht, denn Taeko grinste genau wie Rie als ob die Frauen sich über einen internen Scherz amüsierten. „Freut mich sie kennen zu lernen!“, erwiderte Taeko. „Ich bin Suno Taeko, Rens Verlobte!“ Teil 2 Ren hatte Schweigen noch nie als bedrückend oder bedrohlich empfunden, eigentlich eher als beruhigend. Doch der Weg vom Haupthaus zum Nebenhaus kam ihm so unendlich lang vor und die Tatsache, das Taeko noch nichts zu dieser Situation gesagt hatte, beruhigte ihn nicht sonderlich. Zwar hatte sie gegenüber Rie tapfer die Fassade eines Lächelns aufrecht erhalten, aber in ihr brodelte es. Daher atmete er erleichtert auf, als Taeko wieder mit ihm sprach, auch wenn ihre Tonlage mehr als gereizt dabei klang. Kaum hatte der letzte der Jang-Shi, die ihre Koffer trugen, den Raum verlassen und die Tür hinter sich geschlossen brach es aus Taeko heraus: „Wann hattest du vor mir das zu erzählen?“ „Ich hab dir gesagt das die mich verloben wollen.“ Taekos Gesichtsausdruck gab ihm zu denken „Wollten ... wollten.“, fügte er ruhig hinzu. „Aber ich hab mich dagegen gewehrt schon vergessen?“, seine Stimme blieb Monoton, fast genervt das Ergebnis jahrelangen Trainings niemand konnte ahnen, das er sich in Gedanken Erklärungen zurecht legte und alle Möglichkeiten eines Gespräches mit Taeko vorsichtshalber durch ging. Die Szenarien endeten aber immer mit seiner Niederlage. Verdammt!. „Ich wusste aber nicht, dass diese angedrehte Verlobte durch aus real und schon vorhanden ist und außerdem. Bei dir zu Hause wohnt!“ „Das wusste ich selbst nicht. Das ist noch so ein Schachzug von Jen!“ Taeko riss die Augen weit auf. Kein gutes Zeichen. Irgendwas das er gesagt hatte war das falsche gewesen. Natürlicherweise. Ren wusste genau warum er, bevor er Taeko kennengelernt hatte mit Frauen nichts zutun gehabt haben wollte. Er hatte das Bedürfnis zu schreien unterdrückte es aber gezwungenermaßen. „Wie soll das funktionieren? Sie wollen mich hier weg ekeln! Deine Eltern hassen mich!“ „Nur mein Onkel!“, entgegnete Ren. Verdammt..., falsche Antwort! „Ren!“ Taeko setzte an etwas zu sagen, doch dann stürmte sie einfach aus dem Zimmer. Zurück blieb der Tao, der von der kleinen Rin, bitter böse angesehen wurde. Sie brauchte nicht einmal etwas zu sagen. Eigentlich hatte er auf Taekos Satz „Ich bin nicht sauer, ich bin enttäuscht!“ gewartet. Dann hätte er sich vermutlich Sorgen gemacht, wo doch jeder Mensch angeblich wissen sollte, das Enttäuschung viel schlimmer war als Wut. „Vielleicht sollten wir die Sachen auspacken!“ Die Zeit bis zum Abendessen verlief schleichend. Nicht das Ren besonders erpicht darauf war mir seinem Onkel und vorallem Rie an einem Tisch zu sitzen, aber Taeko war zu höflich um dem Essen fernzubleiben. Zumal es ihrer Gunst gegenüber Rens Eltern nicht besonders steigern würde. Tatsächlich saß Taeko schon am Tisch als Ren den Raum betrat. Das Essen verlief schweigend. Die Schüsseln klapperten, ansonsten herrschte eisige Stille. Ren sah hinüber zu Taeko, die ihr Esse nicht anrührte. Nach dem Essen ging die Diskussion von Neuem los. „Das soll also deine Erbin sein?“, fragte Jen an seinen Neffen gerichtet und deutete auf die kleine Rin. Ren antwortete nicht, stellte stattdessen eine Gegenfrage: „Du hast doch im Prinzip einen Erben! Was ist mit Han?“ - „Dieses uneheli...!“ „Sprich nicht so über deinen Enkel!“, schalt ihn Ran Tao. „Han?“, fragte Taeko „Klingt nach Star Wars!“ Sie redet, ein Wunder. „Runs Sohn!“, flüsterte Ren ihr zu. „Run hat einen Sohn? Warum weiß ich davon nichts?“, zischte die Koreanerin empört. Wenigstens redete sie wieder mit ihm Ren beugte sich zu ihrer Seite und sprach zwar sehr leise aber doch so dass ihn alle verstehen konnten wenn sie es nur wollten. „Du hast dein Gedächtnis verloren Schatz! Da kommt so was vor!“ Er wandte sich wieder an seinen Onkel. „Han ist ein Tao, folglich müsste er als erstgeborener und männlicher Nachfahre die Erbfolge übernehmen! Zumal »ich« nicht mehr das Familienoberhaupt bin.“ „Er ist ein Bast... unehelicher Sohn!“ „Rin ist auch unehelich!“, warf Taeko ein. Sie schien nicht genau zu verstehen worum es bei diesem Gespräch ging, aber sie war im höchsten Maße daran interessiert. „Aber, ...“ „KEIN aber! Rin wird garantiert nicht die neue Erbin!“, legte Ren fest. Daran wollte er nicht rütteln lassen. Jen knirschte mit den Zähnen, Rens Argumentation wies keine Lücken auf, jedenfalls keine von denen der alte Tao etwas wusste. »Wenn du wüsstest!«, dachte sich Ren und grinste, ... allerdings nur innerlich. Dann ging Tao Ran wieder dazwischen. „Diese Diskussion hatten wir schon so oft Ren! Können wir es nicht bleiben lassen? Wir sollten uns einfach freuen das ihr hier seid!“ Jen sprach Taeko nie direkt an. Er sah ihr auch nicht in die Augen, eigentlich sah er sie nie an. „Diese Frau willst du also heiraten?“ Ren sah Taeko an, die wieder ins Schweigen verfallen war. Obwohl er es vor seinem Onkel nicht aussprechen wollte, er hätte sich wesentlich lieber auf die Zunge gebissen als Jen seine Gedanken zu offenbaren, aber vielleicht würde Taeko dann wieder mit ihm sprechen. „Ja!“, sagte er wiederwillig. Nicht mit der Tatsache stand er im Zwiespalt, wohl aber mit dem Gedanken es laut auszusprechen. Heirat. Jen ließ einfach nicht locker. „Was ist mit Shino-chan?“ „Du warst derjenige der sie da mit hineingezogen hat Jen! Es liegt nicht in meiner Verantwortung deine Fehlinterpretation zu bereinigen.“ Jen schnaubte. „Eine Koreanerin.“ „Eine Frau die deine Enkeltochter fünf Jahre lang alleine aufgezogen hat!“, fauchte Ren. Ran Tao stellte ihre Reisschale ab und legte die Stäbchen zur Seite. „Jen, du gibst dich nie zufrieden.“ So hatte Ren seine Mutter noch nie erlebt, sie blieb gelassen lehnte sich aber definitiv gegen Onkel Jen auf. „Erst willst du das Ren endlich heiratet um die Tradition fort zu führen, damit ein Erbe da ist! Dann schenkt Run, deine Nichte dir einen Enkel aber das ist nicht genug! Nein! Ren soll immer noch heiraten aber nun wo er wirklich heiraten will muss es eine Chinesin sein! Hörst du dir überhaupt selber zu?“ Tao Ran war ruhig geblieben, doch der Ausdruck in ihren Augen war vorwurfsvoll, fast wütend. Teil 3 Kaum waren Taeko und Ren außer hörweite der Taos stieß sie ihm ihren Ellbogen in die Seite. „Au!“, stöhnte Ren und sah sie verständnislos an. „Wofür war das?“ „ – Schatz - mich nicht noch einmal!!!“ Der Chinese musste grinsen. „Könntest du mich mal bitte über diese Sache aufklären?“, fragte Taeko mit einem Augenaufschlag der einen Faustschlag ankündigte, falls ihrer Bitte nicht unverzüglich nachgekommen werden würde. „Han ist nicht Runs leiblicher Sohn! Sie hat ihn adoptiert.“ „Wann das? Was war denn mit seinen Eltern?“ „Er war im Waisenhaus, keine Ahnung was mit den richtigen Eltern war! Da war er jedenfalls schon drei Jahre alt! Er konnte Fadia sehen! Das hat sie aufmerksam gemacht.“, erklärte er weiter. „Und wen hat sie euren Eltern als Vater präsentiert? Ich denke mal die wissen nichts davon!“, wollte Taeko wissen. „Du denkst richtig“ - „Und?“ „Halt dich fest!“, scherzte Ren, und Taeko griff spaßeshalber nach dem Türrahmen in dem sie stand. - „Seaths Bruder: Kyle!“ - Ihr Gesichtsausdruck deutete an, dass die Überraschung gelungen war. „Der Bruder von Tokis Freund also?“, überlegte sie laut und Ren nickte. „Er ist mit ihr ganz gut befreundet!“, erklärte er. Dann herrschte wieder Stille. In Rens Kopf ratterte es. Er hasste es wenn Taeko ihre Waffen gegen ihn einsetzte. So etwas Hinterhältiges. Einfach zu Schweigen, dachte er. Das waren eben die Werkzeuge einer Frau. Eigentlich war er sich keiner Schuld bewusst, und er würde einen Teufel tun Taeko irgendetwas ähnliches zu sagen. Dennoch konnte er es nicht haben wenn sie die Beleidigte spielte. Sei hatte sich von ihm abgewandt und lief in die Küche des Nebenhauses. „Hör mal.Vielleicht hätte ich dir von Shino-san erzählen sollen.“, begann er, wurde aber direkt unterbrochen. „Hättest du!“ „Ich dachte es wäre nicht wichtig!“ - „Aha!“ Stille. „Soll das eine Entschuldigung sein?“, fragte Taeko und Ren beharrte auf dem Standpunkt den er sich in den Kopf gesetzt hatte. „Ich hab mir nichts vorzuwerfen!“ Die Blauhaarige überlegte gespielt. „Da machst du irgendwie was falsch!“ „Ich konnte nicht ahnen, das Jen sie hier ins Haus geholt hat!“ Ren merkte zu spät, das Taeko ihn auf den Arm nahm. Sie knuffte ihn in die Seite. „Du kannst manchmal richtig süß sein! Weiß du das?“ Ren schnaubte. „Erzähls keinem weiter! Ich hab einen Ruf zu verlieren!“ „Ja! Einen schlechten.“ Rin kam ins Zimmer laufen und zog ihrer Mutter am Hosenbein. „Ich hab Hunger!“ „Es gab doch gerade was zu essen!“, beschwerte sich Ren. Doch Taeko durchforstete bereits die Vorratskammer nach essbarem. Ein Zettel an der Küchenzeile lies Ren aufmerksam werden. „Falls ihr selbst kochen wollt!“ Die Schrift war die seiner Mutter. Tatsächlich war die Kammer mit Lebensmitteln gefüllt. Taeko machte sich an die Arbeit. „Du weißt das du hier auch nicht kochen musst! Das erledigen die Jang Shis!“ „Ich esse nicht so gerne etwas das Untote gekocht haben, die müssen es ja nicht probieren. Wer weiß was da alles drin ist!“ Jetzt erst ging Ren auf warum sie am vor Tag nichts gegessen hatte. „Ich dachte schon das hätte sie gemacht weil sie sauer auf mich ist!.“, überlegte er stumm. „Das ist ein Argument.“ erwiderte er und hob Rin auf die Küchenzeile. _________________________________ Entschuldigung für die Rechtschreibfehler: Einige Zeilen wurden kurzfristig noch dazu gekritzelt! Kapitel 15: Asche zu Asche -------------------------- Eine kleine Warnung an alle die das hier noch gerne lesen. Es folgen die letzten drei Kapitel. Asche zu Asche, Staub zu Staub und der Epiloge. Es ist schon wieder ein Jahr her, das das letzte Kapitel hochgeladen wurde. Das folgende Kapitel lag schon lange unüberarbeitet (so ziemlich seit Beginn der FF geschrieben) in der Mottenkiste meines PCs. Ich bin nicht stolz drauf, man merkt stark wie ich damals geschrieben habe im unterschied dazu wie ich es heute schreiben würde. Ich habe versucht es etwas anzugleichen damit ich damit zufrieden bin. Naja hat nicht ganz geklappt. Aber ich möchte die FF gerne dennoch zu Ende bringen. Bald ist es endlich geschafft. Immerhin ist die FF die Vorlage zu den Romanen die ich versuche zu schreiben. :-D Also viel Spaß ihr letzten übrig gebliebenen Leser. Viel Spaß vorallem dir white_cat aka shirokoneko! _________________________________________________________________________________ In Kantara herrschte Chaos. Einige Schüler rannten panisch in die Unterkünfte der glitzernden Stadt, andere tummelten sich am Eingang um zu beobachten was sich auf der Ebene vor dem Schloss abspielte. „Bleibt zurück!“, schrie Sandori ihre Schüler an. „Der hat eine völlig andere Klasse als ihr wagt es nicht irgendeinen Unsinn zu machen!“ Doch die Schüler wollten nicht hören und drängten nach draußen. „Wir wollen helfen!“ Taeko schüttelte den Kopf. Sie wollte zurück ins Geschehen. „Ihr seid die Zukunft der Schamanen!“ „Wenn euch etwas zustößt haben wir versagt!“, führte Taeko Tokis Satz zu Ende! Die Schüler wichen zurück und folgten Kyle zurück in die Schamanenstadt. Erleichtert liefen die Schwestern zu Schauplatz des Chaos' zurück. „Wir können sie doch nicht einfach alleine lassen!“- „Wie müssen ihnen helfen!“ „Wer sagt, dass wir nichts tun können?“, gingen die Rufe durch die Menge der Schüler. „Haltet die Klappe! Ihr glaubt doch nicht, das ihr irgendeine Chance habt!“, schrie Hakura ihre Mitschüler an. „Wenn sie es nicht schaffen, dann ihr ganz bestimmt auch nicht!“, schnauzte sie. „Wer bist du, das du uns so an fährst? Nur weil du der Liebling der Lehrer bist, heißt das nicht, das du uns befehle erteilen kannst!“ „IHR HABT DOCH GAR KEINE AHNUNG!“ Die Rothaarige machte eine Kehrtwende und rannte auf die Ebene zurück. Die anderen wollten sie zurück halten, doch Kyle stellte sich ihnen in den Weg. „Versucht es gar nicht erst!“, der Schamane ärgerte sich, dass er das Mädchen hatte entwischen lassen. Ein Schüler flüsterte: „Sie ist anders als wir!“ Auf der Ebene legte sich der Staub als die Schwestern dazustießen und sich bereitmachten dem allen ein Ende zu setzen. Despart stand mit dem Rücken zur Wand. Gegen ihn standen die Freunde. Yoh war eins mit dem König der Geister. Anna hielt ihre Perlen in die Höhe gestreckt. Taeko und Ren hielten ihm ihrer Hellebarden entgegen. Die Sehne von Sandoris Bogen war bis zum Anschlag gespannt, Toekas Sense war von einer dunklen Aura umgeben. Seath hielt sein Battlet in der Hand, es glänzte. Faust und Eliza, Horo² und Kororo, Yoco und Mic, Ryu und Tokagero, Lyserg mit Cloe und den X-Laws. Sie alle hatten sich wieder aufgerappelt, waren kampfbereit. „Ich habe dich schon einmal besiegt Despart. Und ich werde es wieder tun!“ Drei Gründe wie es dazu kam... Erstens: „Erklär' mir noch einmal warum genau wir jetzt doch wieder nach Japan fliegen?“ Ren stellte seit einigen Stunden die gleiche Frage. Eine zufriedenstellende Antwort hatte er bis jetzt nicht bekommen. Mit Taeko war nicht zu diskutieren gewesen. Nicht das es sonst einfach gewesen war ein Wortgefecht gegen sie zu gewinnen, doch dieses mal hatte sie sich etwas in den Kopf gesetzt. „Ich hab ein seltsames Gefühl. Wie wenn sich ein Gewitter zusammenbraut. Mir ist warm und kalt und ich hab Kopfschmerzen.“ „Was soll das dann bedeuten, das du dir eine Grippe eingefangen hast oder das es ein Unwetter geben wird?“ „Tu doch nicht so naiv Ren, das passt nicht zu dir!“ „Ich habe auch eher versucht sarkastisch zu sein!“ „Ach, na dann?!“ Taeko zog eine Augenbraue in die Höhe. Sie waren schon einige Stunden unterwegs und hatten mit ihrer Abreise die Taos nicht gerade in Hochstimmung versetzt. Das sie von ihren Schwiegereltern geduldet wurde stand bei Taeko aber im Moment nicht als Top Priorität auf ihrer Liste. „Hätten wir nicht einfach anrufen können ob alles in Ordnung ist?“, fragte Ren. Er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, aber Taeko merkte das er sich Sorgen machte. Die Bedrohung durch einen gewissen Jemand lies beiden keine Ruhe. Es hatte immer noch niemand einen blassen Schimmer wen Hakura damit gemeint haben könnte. Despart war eine Option, doch warum hätte sie seinen Namen nicht einfach sagen sollen? Es musste mit dem Fremden zu tun haben der Hakura befohlen hatte Taeko und Despart zu retten. Zweitens: „Irgendwie macht sich der Begriff Zuhause nicht die Mühe an einem Fleck zu bleiben, was Rin?“ Taekos Tochter hatte sich auf ihr Bett im Haus in der glitzenden Stadt geschmissen. Ren wusste nicht so recht ob es sich lohnte die Koffer aus zu packen. „Die anderen waren nicht begeistert uns hier zu sehen!“, bemerkte Ren. „Wie auch nach der Gruselshow die Hakura abgezogen hat?“, erwiderte Taeko. Irgendetwas sagte ihr, dass noch etwas passieren würde. Und dieses Gefühl hatte einen unangenehmen Beigeschmack. Vielleicht hatte sie gerade eine sich selbst erfüllende Vorahnung in Gang gebracht. Sie war sich dem sogar ziemlich sicher. Doch war es noch eine solche wenn man sich dessen bewusst war? „Lass uns nach oben gehen.“ Ren nickte und nahm Rin an der Hand. Sie hatten kaum einen Fuß aus dem Haus gesetzt da lief ihnen jemand völlig unerwartetes über den Weg. Das Mädchen in Schuluniform erstarrte. „Was macht ihr denn hier?“ „Die Frage kann ich zurück geben!“ Hakuras rote Augen starrten entsetzt von Ren zu Taeko und blieben an Rin hängen. „Ich hab euch doch gesagt das ihr verschwinden sollt.“ Ren legte den Kopf schief. „Tja, rat mal wir tun nicht alles was eine Gestalt um dunklen Mantel uns sagt. Ist ein Prinzip von uns!“ „Ihr bringt alle in Gefahr!“, flüsterte sie. „Warum bist du hier?“, fragte Taeko. Doch Hakura konnte die Frage nicht beantworten denn sie war schon verschwunden. Ein tiefes, lautes Grollen entlud sich über ihren Köpfen. Staub und Steine rieselten von der Decke der glizernden Stadt. Drittens: Niemand hatte damit gerechnet das Despart, der alte Mann der sich immer hinter einer Schar von Anhängern versteckt hatte und immer lieber die Bauern opferte als selbst in ein Geschehen einzugreifen, der seine Schachfiguren so gezielt plazierte, das dieser Mann alleine versuchte ein Gebäude, eine Stadt anzugreifen die von unzähligen Schamanen und dem Schamanenkönig, samt dem König der Geister verteidigt wurde. Es war wahnsinnig und so untypisch. Er nutzte allem Anschein nach tatsächlich all seine Macht. Doch es war Unsinn. Seine Gegner waren zu viele, zu stark. Taeko konnte den Sinn hinter dieser Aktion nicht begreifen. War das, das Übel welches sie vorausgesehen hatte. Taeko schimpfte es einen schlechten Witz. Doch sie hatte etwas übersehen. „Ich habe dich schon einmal besiegt Despart. Und ich werde es wieder tun!“ Taeko holte tief Luft. „Sie ist nicht allein!“ „Du kannst nicht gewinnen!“ Die Blauhaarige sah sie dankbar an. Ren, Yo, ihre Schwestern, Horo². Sie standen hinter ihr. Alle hatten ihrer Oversouls erhoben. Bereit für den entscheidenden Schlag. Doch plötzlich... ...wurde alles entsetzlich hell. Eine Stimme klang über die Ebene. „Tut mir leid! Das kann ich nicht zulassen!“, diese Stimme war allen bekannt, doch hatte sie einen Weinerlichen, entschuldigenden Unterton. Das Licht verschwand und von Despart war keine Spur. „Hakura!“ Ren spuckte diesen Namen gerade zu auf den Boden! „Du mieses Stück! Wo ist Despart, bring ihn zurück wir sind mit ihm noch nicht fertig!“ „Ich durfte nicht zulassen, dass ihr ihn tötet, dass ihr eure letzten Reserven an ihm verbraucht! Mein Meister hat mit ihm einen Pakt, wenn Despart stirbt geht seine Macht auf meinen Meister über, er darf ihn nicht bekommen sonst seid ihr alle verloren!“ Toki schien verwirrter denn je. „Aber, ...!“ Hakura senkte den Kopf. „Mein Name ist nicht Hakura Yakashiro, so hieß ich jedenfalls nicht immer! Früher nannte man mich Hanako Asakura. Aber geboren wurde ich als Hannah Smith.“ ca. Eintausend Jahre zuvor „Kommt ihr nicht zunahe, das Mädchen ist nicht normal!“, schrie ein kleiner Junge. Er mochte vielleicht acht oder neun Jahre alt sein. Um ihn herum stand eine Gruppe von Kindern, die etwas jünger schienen. „Sie sagt sie kann Geister sehen!“, wisperte ein blondes Mädchen in die Runde. „So ein Schwachsinn!“, raunte es durch die Reihen. „Die ist wirklich nicht ganz richtig im Kopf!“ She sits in her corner Singing herself to sleep Hanako wollte sich das nicht mehr anhören. Die Beleidigungen, die Demütigung. Ihre Mutter sagte ihr immer sie sollte aufhören anderen von ihren Hirngespinsten zu erzählen. Aber es gab Geister, da war sie sich sicher! Wrapped in all of the promises That no one seems to keep „Irgendwann landet sie noch auf dem Scheiterhaufen!“, lachte eins der Kinder. Die anderen stimmten in das Lachen ein. Ein Junge gluckste: „Genau so wie diese Hexe die im Haus dort drüben wohnt!“ Zustimmendes Nicken kam von den anderen. „Das ist auch die einzige, die sich um sie kümmert!“ „So abnormal!“, grinste ein anderer. She no longer cries to herself, No tears left to wash away Just diaries of empty pages, Feelings gone astray But she will sing Rote Haare, rot-braune Augen. Hexe war noch die mildeste Beleidigung. Dämon. Kind des Teufels. „Wann hört das endlich auf!“, fragte sich die Achtjährige, als sie sich auf den Weg in zurück ihr Dorf machte. In einer alten Hütte im Wald, deren Heuboden immer mit frischem Stroh gefüllt war, fand sie oft zuflucht vor den Hänseleien der Kinder. Sie flocht sich einen Zopf, band einen Lederriemen darum und ging den Feldweg hinab nicht ahnend, dass sich von diesem Tag an,... alles ändern würde. Was sie sah waren knisternde, rote Flammen. Das Dorf stand in Flammen, einige Häuser waren bereits zu Asche zerfallen und zusammengestürzt. Qualvolle Schreie hallten durch die Straßen. 'Till everything burns While everyone screams „Mama, Mama wo bist du!“, rief das kleine Mädchen. „Hallo, ist da irgendjemand?“ Das Kind lief durch die brennenden Gassen. Ein in Flammen lodernder Balken fiel nur wenige Zentimeter vor ihr zu Boden. Erschrocken zuckte sie zurück und fiel in Panik zu Boden. „Irgendwer?“ Sie rappelte sich wieder auf und rannte weiter, auf der Suche nach einem Ausweg aus der Flammenhölle. Burning their lies Burning my dreams Sie lief an der Stiftschule vorbei. Die Schule zu der es nicht erlaubt war zu gehen. „Mädchen müssen nicht lernen!“ Als Bürger niederen Standes war es ihr verboten. Als Mädchen wurde dieser Wunsch belacht. Hannah schnaubte und rannte weiter. All of this hate And all of this pain Als sie sich umdrehte erkannte sie, wie das Gebäude zusammenstürzte. Mit einem schadenfrohen Lächeln sah sie das verhasste Haus in Flammen aufgehen. I'll burn it all down As my anger reigns Einige Gassen weiter entdeckte sie Kinder, die verängstigt von den Flammen eingekreist wurden. „Hilf uns! Bitte!“ Hannah erinnerte sich an die Hänseleien, die sie immer wieder von diesen Kindern ertragen musste. Es verschaffte ihr eine gewisse Genugtuung diese Gören so hilflos zu sehen. Trotzdem kletterte an einem der Fenstersimse hinauf, hangelte sich an einer Wäscheleine entlang, die zu ihrem Glück noch nicht in Flammen stand, bis sie ihre Beine darin verhakte und sich kopfüber hinunterbaumeln ließ. „Nimm meine Hand!“, rief sie einem der Jungen zu der sich sogleich danach streckte. Doch in dem Moment, als er nach ihrer Hand griff hörte sie seine Stimme in ihrem Kopf, obwohl er nichts sagte. „Igitt, jetzt muss ich das Dämonen Kind ja berühren, ist ja ekelig!“ Mit einem Mal ließ Hannah los. „Du bist schwer!“, grummelte sie, während er ein zweites Mal nach ihrer Hand griff und an sich an ihr hoch hangelte. Dann rief sie das nächste Mädchen auf sich an ihr hoch zu ziehen. „Na los, mach schon!“ Es geschah das Selbe, wie bei dem Jungen. „Wahrscheinlich hat die Hexe das Feuer selbst gelegt, wäre ihr zu zutrauen.“ Auch das blonde Mädchen und der braunhaarige Junge, die es mit ihrer Hilfe schafften aus dem Feuerkreis zu entkommen hegten ähnliche Gedanken. Verwirrt blickte Hannah in die Gesichter der Kinder, die sie gerettet hatte. Alle waren verängstigt und versuchten die Abscheu ihr gegenüber zu unterdrücken. Rasch befreite sich das kleine Mädchen aus der Wäscheleine und kletterte zurück auf die sichere Seite der Flammenwand. „Na Dämonen Kind, hat dir gefallen uns leiden zu sehen, nicht wahr?“, zischte das blonde Mädchen. „Verreckt doch!“, rief Hannah daraufhin unter Tränen und rannte an den Kindern vorbei in die nächste verrauchte Gasse. 'Till everything burns Wo hin sie auch lief, überall leckten ihr die Flammen entgegen. Sie blickte in alle Richtungen, schluchzte, weinte. Es gab keinen Ausweg. Da sah sie einen älteren Jungen mit dunklen langen Haaren. Er schritt durch die Flammen als wären sie kein Hindernis, nein, sie wichen sogar vor ihm zurück. Der Rauch wurde zunehmend dichter und ihr fiel es immer schwerer zu atmen. Bei näherem hinsehen erkannte Hannah die rötlich schimmernde Aura, die im Feuer nicht sonderlich auffiel. Sie erkannte sie nun ganz genau! Niemand vermochte ihr einzureden, dass sie sich das nur einbildete. „Wartet!“, rief sie dem Mann hinterher und rannte in seine Richtung. „Helft mir bitte! Bitte helft mir!“ Als sie ihn erreicht hatte warf sie sich an seinen Arm und krallte sich daran fest. Egal was er tat es konnte nicht so schlimm sein wie in diesem Feuer umzukommen. -„Ihr wollt euch mir nicht anschließen...dann brennt!“ - Seine Gedanken rasten durch ihren Kopf. Hannah schrak vor ihm zurück. „Ihr habt das Feuer gelegt!“ „Ja das habe ich!“ Er sah sie verwundert an. „Woher weißt du das?“ Sie lächelte halb. „Ich bin anderes.“ „Das habe ich wahrgenommen!“ „Ihr seid auch anders.“ -„Das bin ich!“ In Hannahs Kopf malte sich ein Bild aus. Jemand der so war wie sie. Jemand der ihr beibringen konnte stark zu sein. Jemand der ihr das geben konnte was sie brauchte. Macht. Macht über sich selbst und andere. Er hatte Macht. Das Feuer hatte es eindrucksvoll bewiesen. „Nehmt mich mit euch.“ -„Hast du keine Angst?“ „Nehmt mich bitte mit euch! Ich tue was ihr wollt!“ Sie würde das Elend hinter sich lassen. -„Möchtest du wirklich mit mir kommen?“ „Ja!“ Niemand der sie schikanierte. -„Hast du denn gar keine Angst?“ „Nein! Gar keine!“ Sie würde eine der Mächtigen sein. „Von dem Tag an war ich seine Schülerin. Aus Hannah Smith wurde Hannah Asakura, oder auch Hakura, einzige Schülerin von Hao Asakura!“, Hakura senkten den Blick und fuhr in ihrer Erzählung fort. „Hao, das kannst du nicht tun!“, meinte eine Junge Frau und warf sich an die Brust des Schamanen. „Du kannst nicht die Menschheit auslöschen Hao,... Meister!“ Um die Beiden herum, standen eine Menge Schamanen zwischen rauchenden Häusern. Jedoch ließen ihre Bitten den Schamanen kalt. „Ich kann und ich muss, die Menschen werden nach und nach die Erde zerstören die Natur wird nicht mehr erblühen und untergehen.“ Die Mitglieder der Asakuras stellten sich ihm entgegen. „Verzeih Hao, aber das lassen wir nicht zu!“ „Denkt ihr, dazu seid ihr fähig?“ Die Frau baute sich zwischen den Asakuras und Hao auf. „Ich bitte euch, es muss doch eine andere Möglichkeit geben das hier zu lösen!“ „Geht mir aus dem Weg! Alle!“ Ein Mann schritt aus der Menge und hob sein Oversoul, eine Armbrust. Dann schoss er auf den vor ihm stehenden Hao. Was der Schamane nicht erwarte hatte: Die junge Frau warf sich in die Laufbahn des Schusses und sank davon getroffen in Haos Armen zusammen. Aus ihrem Mundwinkel tropfte Blut, sie spuckte es aus und röchelte. „Hao...?“, keuchte sie noch bevor sich ihre Augen endgültig schlossen. Ein Funke des Zweifels machte sich in dem großen Schamanen breit. Eine kleine Flamme die jedoch sofort wieder erlosch. „Mein Plan wir ausgeführt werden, wenn nicht heute, dann später, ihr könnt mich nicht besiegen!“, flüsterte er und zog sich vorerst zurück. Er würde seine Chance noch bekommen im Schamanenkampf. Hakuras Körper nahm er mit sich. In der Steppe, weit entfernt von Dobbie Village und auch anderen Städten, errichtete er einen Scheiterhaufen aus trockenen Ästen und Holz. Darauf legte er die leblose Hakura. Ihr zierlicher Körper, ihrer roten Haare die dunkelroten Augen unter den geschlossenen Lidern verborgen. Er strich ihr über den Kopf, die Haare aus dem Gesicht und küsste sie auf die Stirn. „Ich werde dich rächen, und ich werde dich zurückholen! Das verspreche ich dir!“, flüsterte er kurz bevor die Flammen aus dem Boden schossen, den Scheiterhaufen verschlangen und die Äste in Brand setzten. Es dauerte lange, bis das Feuer erlosch und noch länger bis der Gestank von verbrennendem Fleisch nicht mehr in der Luft lag. Hao sammelte etwas von der Asche auf, die noch vor kurzem seine junge Schülerin war. Hakura. Schweigen herrschte, mitten im ärgsten Kampf. Alle starrten gebannt auf das Mädchen mit den roten Haaren. „Ist das wahr?“ „Unmöglich!“ „Das ist doch mehr als tausend Jahre her!“ „Er erschuf mich nur aus Asche, Staub und Feuer! Seine Macht könnt ihr euch nicht einmal ansatzweise vorstellen, er hat mich zurückgeholt, so wie er es versprochen hatte!“ „Ja es ist wahr!" Alle drehten sich zu der Stimme um, die nun hinter ihnen erklungen war. „Meister...“, wisperte Hakura kreidebleich. „Hao, ...“, zischten Yo und Anna verächtlich. „So sieht man sich wieder ...Bruder!“ Doch Taeko und Ren ging etwas anderes durch den Kopf. „Hinter was ist er her?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)