We are brothers (Kapp 7 is on) von Bito (Haos und Yohs gemeinsame Vergangenheit) ================================================================================ Kapitel 5: Ein Kater macht Theater ---------------------------------- So... hier nun der zweite Teil der Kindergarten Geschichte. Hoffe sie gefällt euch. ;) "..." = Reden *...* = Telephatie von Hao und Yoh (...) = Kommentar vom Autor. Nachdem alle Kinder die Zwillinge noch einmal gemustert hatten, schnellten augenblicklich alle Hände in die Luft. Manche Kinder trippelten aufgeregt auf der Stelle, andere rutschten nervös hin und her. Andere gaben bittende Geräusche von sich, während wieder andere still da saßen ihren Arm aber bis zum äußersten streckten. Nur Hao und Yoh saßen nach wie vor da, schwiege und beobachteten alles mit wachsamen Augen. Horohoro hüpfte auf geregt auf und ab, dabei rief er immer wieder: „Ich will, ich will“ Yoh suchte den Blick seines Bruders, der jedoch genauso verwirrt wie der Jüngere schien. *Was machen die denn da?* wollte Yoh wissen. *Ehrlich gesagt…ich hab nicht die geringste Ahnung.* gab der Langhaarige zu. Die Erzieherin schaute einmal in die Runde und nannte dann einen Namen: „Anna. Heute darfst du dir ein Lied aussuchen.“ Das blonde Mädchen mit dem Yoh zuvor an dem Maltisch gesessen hatte grinste die anderen frech an, die enttäuscht oder beleidigt ihre Finger wieder senkten. Sie schaute kurz nach oben, gab ein nachdenkliches Hm von sich, bis sie schließlich sagte: „Tommy haut mit einem Hammer.“ Einigen der Kinder huschte ein Lächeln über die Lippen und sofort begann die Unruhe erneut. Diesmal schritt die Betreuerin jedoch sofort ein: „Ruhe…Anna hat sich das Lied gewünscht, dann singen wir es nun auch. Morgen kann sich wieder jemand anderes ein Lied aussuchen. Dann stimmte sie das Lied an und die Kinder begannen gleich darauf lauthals mit zu singen und dabei die passenden Bewegungen zu machen. „Tommy haut mit einem Hammer, einem Hammer, einem Hammer. Tommy haut mit einem Hammer, dann haut er mit zweien. Tommy haut mit zwei Hämmern, zwei Hämmern, zwei Hämmern Tommy haut mit zwei Hämmern, dann haut er mit drein. Tommy haut mit drei Hämmern, drei Hämmern, drei Hämmern, Tommy haut mit drei Hämmern, dann haut er mit zweien. Tommy haut mit zwei Hämmern, zwei Hämmern, zwei Hämmern Tommy haut mit zwei Hämmern, dann haut er mit einem. Tommy haut mit einem Hammer, einem Hammer, einem Hammer. Tommy haut mit einem Hammer, dann haut er mit keinem.“ Als die Kinder verstummten, ergriff die Erzieherin gleich das Wort: „So…jetzt können sich Anna, Kaori, Yumi und Takeo ihr könnt euch schon einen Platz am Tisch suchen und dann euer Geschirr hinstellen.“ Genannte vier Personen standen auf, holten ihr Geschirr aus einem kleinen Schrank nicht weit vom Maltisch und suchten sich an diesem einen Platz. Die Erzieherin, Sayuri, beobachtete ob auch alles glatt lief, dann als die Kinder saßen begann sie die nächsten Namen zu nennen. „Als nächstes können Yoh, Hao, Aiko und Horohoro aufstehen und sich einen Stuhl suchen.“, wählte sie aus und lächelte den Zwillingen aufmunternd zu. Schüchternd stand Yoh auf holte seine Brotdose und setzte sich auf den freien Platz neben Anna, diese beachtete ihn erstmal nicht weiter, denn sie hatte beide Ellbogen auf den Tisch gestützt, ihren Kopf auf ihren Händen und redete mit einem schwarzhaarigen Mädchen, namens Yumi. Auch Hao war zu seiner Tasche getapst, entnahm die Brotdose und ging auf den Tisch zu. Er hatte ihn noch nicht ganz erreicht, bevor Horohoro ihn am Arm packte und mitzog. „Komm wir setzen uns dahin.“, meinte er breit grinsend und deutete mit der Hand, in der er sein blau gefärbtes Geschirr hielt, auf zwei freie Stühle. „Hao…nein.“, meinte Yoh dann und stand wieder auf: „Du musst hier sitzen.“ Dabei deutete er auf einen freien Stuhl, der direkt neben dem seines Bruders stand. Hao seufzte. Dann bedeutete er Horohoro sich auf einen weiteren Stuhl daneben zu setzten, so dass der Ältere schließlich sowohl neben Yoh, als auch neben Horohoro saß. Schließlich, als alle einen Platz gefunden hatten, griffen alle nach einem Zeichen der Erzieherin zu den aufgetischten Brötchenhälften. Horohoro biss sogleich herzhaft hinein, während Anna lange überlegte, womit sie ihr Brötchen bestreichen sollte. Yoh und Hao beließen es lieber bei ihren Broten, die sie von ihrer Mutter mit bekommen hatten. *Du Hao…*, begann Yoh. Dieser blickte seinen Bruder an, nachdem er ein wenig an seinem Brot geknabbert hatte. *Ich möchte nach Hause.* führte der kleinere seinen Satz nun zu Ende. *Yoh…du weißt doch, dass wir erstmal hier bleiben müssen* *Ja…aber ich will nicht.* *Ich doch auch nicht. Aber wir schaffen das schon. Wir finden bestimmt schnell Freunde hier.* *Aber…aber…* *Vielleicht will diese Anna ja mit dir spielen. Du magst sie doch, oder?* Der Kleinere nickte leicht und widmete sich dann seinem Brot. Nachdem alle fertig gegessen und ihr Geschirr weggebracht hatten, ergriff die Erzieherin erneut das Wort. „Alle die draußen spielen wollen gehen zu ihrem Haken und ziehen sich Jacke und Gummistiefel an. Die anderen können während dessen in der Gruppe spielen.“, sagte sie und begann damit die Tische mit einem feuchten Tuch ab zu putzen. Horohoro sprang sofort auf und wollte Hao grade an der Hand packen, als Yoh sich da zwischen stellte und den Blauhaarigen böse anschaute. „Was willst du Kleiner.“, fragte er genervt. „Mein Bruder.“, meinte Yoh und zog dabei einen Schmollmund, was Horohoro nur zum grinsen brachte. „Ja, ja. Ich will ja nur mit ihm spielen.“, erklärte er und zupfte sein Stirnband zu recht. Dann schob er Yoh bei Seite und zog Hao mit sich zu den Haken, an den ihre Jacken hingen. Beide zogen sich ihre Jacken über, doch Hao warf immer wieder kurze Blicke zu seinem Bruder hinüber, der etwas abseits von ihnen stand. Jedoch blieb auch er nicht lange allein, denn Anna tippte ihn von hinten auf die Schulter und lächelte. „Willst du mit mir und Yumi spielen?“, fragte sie und deutete auf ihre Freundin, die in der Gruppe auf dem Sofa saß. Nach einem kurzen, weiteren Blick auf seinen Zwillingsbruder nickte er und steuerte mit Anna zusammen auf das Sofa zu. Horohoro zuckte nur leicht mit den Schultern und wandte sich an Hao, der nun sowohl seine Jacke als auch seine Gummistiefel angezogen hatte. „Dann können wir ja raus gehen.“, freute Horo sich und hüpfte aufgeregt auf und ab, dass seine Jackenzipfel schnell hin und her gerissen wurden. Schnell schlüpfte auch der Ältere in seine blauen Gummistiefel, auf denen Rennwagen abgebildet waren. Als sich alle Kinder vor der Tür nach draußen gesammelt hatten, kam die Erzieherin und öffnete die Glastür. Innerhalb von Sekundenbruch teilen liefen alle Kinder freudig auf das Gelände des Kindergartens. „Hao…komm mit.“, rief der Blauhaarige und winkte dem Langhaarigen zu. Er selbst kletterte schnell auf eine hölzerne Burg. Wenige Augenblicke später folgte Hao ihm und versuchte ebenfalls die Spitze der Burg zu erklimmen. Doch das war gar nicht so einfach wie er gedacht hatte. Eine Zeit lang beobachtete Horo die vergeblichen Versuche seines neuen Freundes, bis er ihm schließlich leicht grinsend eine Hand reichte und ihn zu sich hoch zog. „Schau mal da drüben.“, meinte er dann aufgeregt und deutete auf etwas, was hinter dem Zaun saß. „Was ist das?“, fragte Hao und legte ihren Kopf leicht schief. „Ich glaub, dass ist eine Katze.“ „Meinst du?“ „Sieht ganz so aus. Wollen wir mal hin?“ Hao nickte. Beide rutschten schnell die Rutsche herunter und liefen auf den braunen Holzzaun zu. Auf der anderen Seite saß eine kleine orange getigerte Katze, die sich gemütlich putzte. Sobald der Braunhaarige die Katze erblickt hatte. Blieb er wie angewurzelt stehen. Seine Augen fixierten die des Tieres. Vor seinem inneren Auge erschienen Bilder… Eine kahle, trostlose Landschaft lag vor ihm. Überall waren leblose Körper zu sehen und ein fürchterlicher Geruch stieg ihm in die Nase, welche er leicht angewidert rümpfte. Alles war dunkel. Stimmen waren zu vernehmen. Drei Gestalten erschienen dort. Sie schienen sich über irgendetwas zu unterhalten. Hao wusste nicht mehr was vor sich ging. Auf dem Boden lagen Knochen. Überall waren sie verteilt. Angst überfiel ihn, eine lähmende Angst. Plötzlich bewegte sich ein Schädelknochen und eine kleine Katze schlüpfte darunter hervor. Dann verschwamm alles wieder. Neue Bilder flackerten blitzartig auf und verwirrten ihn nur noch mehr. Ein hünenhaftes, rot schimmerndes Wesen, das von lodernden Flammen umgeben war. Erneut erschien die Katze vor seinen Augen… Matamune. Dieses Wort formten seine Lippen stumm. Matamune… Yoh spielte während dessen mit Anna und Yumi im Gruppenraum. „Du spielst den Papa, Anna spielt die Mama und ich bin die Schwester.“, erklärte Yumi freudestrahlend. Anna und Yoh nickten. „Der Papa muss jetzt zur Arbeit gehen.“, meinte Anna dann: „Und ich koche.“ Um ihre Worte zu bekräftigen lief sie zu einer kleinen Kiste und holte ein paar Töpfe und Plastikteller heraus, die sie ordentlich auf den Maltisch ausbreitete. Der kleinere der Zwillinge tapste einmal durch den Gruppenraum und rief dann: „Ich bin wieder zu Hause.“ „Hallo Papa.“, begrüßte Yumi ihn: „Mama hat schon essen gemacht.“ „Das ist schön…“ „Ja. Es gibt…Pommes…und Suppe…und Eis.“ „Lecker.“, meinte Yoh und ging hinüber zum Tisch. „Hallo Schatz. Setz dich doch.“, sagte nun Anna und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Sie selbst setzte sich auf einen der Stühle und tat so, als würde sie etwas auf die Teller füllen. Auch Yoh und Yumi setzten sich auf die Stühle, doch als sie gerade damit beginnen wollten etwas ihrer imaginären Mahlzeit zu essen, kam die Erzieherin in den Raum. Auf ihrem Gesicht war ein ernster Gesichtsausdruck. „Yoh. Komm bitte mit. Etwas ist mit deinem Bruder nicht in Ordnung.“, sagte sie: „Deine Eltern sind schon auf den Weg hier her.“ Erschrocken sprang Yoh auf und schaute zu der Erzieherin. Diese trat einen Schritt zur Seite und ein junger Erzieher trug Hao herein, der bewusstlos in seinen Armen lag. „Hao?“, piepste er besorgt und lief zum Sofa, auf dem der kleine, zierliche Körper seines Bruders gelegt wurde. Anna und Yumi wurden währenddessen von dem Erzieher nach draußen gelotst. Genau wie Horo, der versuchte in den Gruppenraum zu kommen. „Er ist einfach umgefallen.“, rief er: „Was ist mit ihm?“ Doch niemand antwortete ihm. Sondern er wurde wieder nach draußen gebracht, wo er sich auf eine Bank setzte. Er ließ den Kopf hängen, dann hörte er leises Miauen. Sofort blickte er auf und seine Miene verfinsterte sich. Schnell griff er nach einem kleinen Stein, den er vom Boden aufhob, und warf ihn nach der Katze, die mit einem erschrockenen Maunzen davon huschte. „Alles deine Schuld“, rief Horo ihr nach. In der zwischen Zeit hatte Yoh die Hand seines Bruders genommen und strich ihm vorsichtig darüber: „Bald ist es besser.“, flüsterte er ihm beruhigend zu. Er machte sich wirklich schreckliche Sorgen. Was war nur mit ihm passiert? *Hao…was ist denn?*, fragte Yoh nun auf dem telepathischen Weg. Aber keine Antwort. *Hao?* Minuten verstrichen, die dem Kleineren jedoch wie Stunden vorkamen, bis endlich ihre Eltern in der Tür standen. „Oh mein Gott.“, stieß Keiko aus und lief sofort zum Sofa, wo sie sich nieder kniete. Besorgt musterte sie ihren Sohn, der sich jedoch nicht rührte. Zu ihrer Beruhigung ging sein Atem jedoch normal und ruhig. „Was ist mit ihm passiert?“, fragte nun Mikihisa an die Erzieherin gewandt. „Wir waren draußen. Dann ist er plötzlich zusammen gebrochen. Ich weiß auch nicht warum.“, antwortete sie. „Er ist also einfach zusammen geklappt?“ „Ja…es tut mir wirklich leid, dass gleich an ihrem ersten Tag hier so etwas passiert.“ „Es ist ja nicht Ihre Schuld.“ Dann ging er ebenfalls hinüber zum Sofa und hob Hao vorsichtig auf seine Arme. Er legte behutsam seine Hand auf die Stirn des Langhaarigen. „Er hat eine ziemlich erhöhte Temperatur.“, berichtete Mikihisa und bedeutete Keiko dann, dass sie nun gehen würden. Seine Frau holte die Taschen der Zwillinge und half Yoh dabei sich an zu ziehen. Gemeinsam verließen sie den Kindergarten und traten auf den Weg hinaus. Yoh schaute noch einmal zurück und winkte Anna, Yumi und Horo zu, die alle zusammen am Zaun standen und den Asakuras traurig nach blickten. „Was hat Hao?“, wollte Yoh wissen und zupfte an der Hand seiner Mutter. „Tut mir leid Yoh. Ich weiß es auch nicht.“ „Aber bald gesund, oder?“ „Ich hoffe es…“, murmelte sie für Yoh nicht hörbar, der den Rest des Weges stumm neben her schritt. Tiefes Schweigen umfing die ganze Familie, angespanntes Schweigen. Bis Hao schließlich blinzelte. Aus fiebrigen Augen schaute er seinen Vater und seine Mutter an. „Hao. Wie geht es dir?“, fragte Keiko sofort, doch Hao antwortete nicht. Stattdessen richtete sich sein Blick ins Leere. Als würde er etwas fixieren, das für das menschliche Auge nicht sichtbar war. „Hao…“, versuchte es nun sein Vater, doch ohne jeglichen Erfolg. Immer noch starrte der Ältere der Zwillinge in eine ungewisse Ferne. Seine Lippen formten ein Wort, kaum verständlich, wie das sanfte Rauschen es Windes. „Matamune…“, hauchte er, während seine Lider sich langsam wieder schlossen. Mikihisa und Keiko tauschten einen Blick aus. Einen besorgten und angsterfüllten Blick, den Yoh nicht verstand. Den er jedoch eines Tages verstehen lernen sollte… Cut! Das wars erstmal wieder. Was im nächsten Kapp passiert wird noch nicht verraten. Ihr dürft gespannt sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)