Addiction von Alaska (an Ulysses and Alaska Production) ================================================================================ Prolog: The meeting ------------------- Titel: Addiction Teil: 1/3 Autor: Ulysses und Alaska Genre: Reale Welt Bewertung: ab 18 Warnung: Gewalt, Sex, Depri Kommentar: Hier ist der Prolog, das Hauptkapitel wird bald folgen, denke ich. Auch wenn die Handlung hart ist, hoffen wir, dass euch die Story gefällt. Kommentare sind wie immer willkommen. Viel Spaß beim Lesen ^^ The Meeting Es war eiskalt, eigentlich schon saukalt, in dieser Nacht. Dusty fror erbärmlich. Sein dünnes Shirt mit den Löchern und die kurzen Hosen schützen ihn nicht vor Witterung, seine Lippen waren blau, die Zähne schlugen aufeinander. Aber was tat man nicht alles für den nächsten Schuss, was sein musste, das musste sein. Endlich wurde er erlöst. Tatsächlich hielt ein Auto an seiner Ecke. Er ging so verführerisch es ging darauf zu. Ein böses Grinsen erschien auf Cales Gesicht und er ließ die Scheibe herunter, als der Junge an seinem Wagen angekommen war. Kurz musterte er die Gestalt. Perfektes Opfer. Geduldig und mit einem süffisanten Lächeln wartete er, bis der Stricher sich zu ihm herunter beugte. "Dein Preis?" Komischer Kerl. Er wirkte irgendwie unheimlich, Dusty hatte das unbestimmte Gefühl, besser nicht in diesen Wagen zu steigen. Allerdings konnte er diesem Gefühl nicht immer nachgeben, wenn es dringend Geld braucht. Es würde schon nichts geschehen. „20 für einen Handjob, 60 für einen Blowjob, 100 für das ganze Programm.“ "Und du glaubst, du bist 100 wert?" entgegnete der Schwarzhaarige und lehnte sich entspannt zurück. Wie er diese Spielchen liebte. Ohne es zu merken, verfing sich sein Opfer in seinem Netz. Er stellte sich die Schlinge um den Hals des Blonden geradezu vor, wie sie sich langsam enger zog. „Ja, das bin ich. Sonst such dir einen anderen...“ Das klang nicht überzeugend, eher mit einem leicht flehentlichen Unterton. Cale zögerte den Moment etwas hinaus, als würde er erst abwägen müssen. „Na gut.“ sagte er schließlich, drückte auf den Knopf der Fensterheber und winkte dem Stricher hämisch lächelnd zu. Dusty zuckte zusammen. Nein! Die Nacht war schon fast rum. „Blöder Wichser!“ Er schlug mit der Hand gegen das Fenster. „Also gut, ich mache es für weniger!“, brüllte er. Erwischt. Seine Beute war im Netz gefangen. Gespielt genervt verdrehte Cale die Augen und ließ die Scheibe runter. „Worauf wartest du dann noch? Steig ein.“ Dusty tat wie ihm geheißen. Gott sei Dank. Er würde vielleicht doch noch seinen Schuss kriegen. „Wie heißt du?“ wollte der Schwarzhaarige wissen, als er den Wagen in den Verkehr lenkte und in zügigem Tempo zu seinem Penthouse fuhr. Dusty musterte den Mann mit einem Seitenblick und strich sich eine Strähne seines blonden Haares aus der Stirn. „Dusty... Aber du kannst mich nennen, wie du willst.“ „Gut...Schlampe. Warum war dir mein Schwanz so wichtig? Hast du Hunger? Oder Zuhause eine Familie, die du versorgen musst?“ Der Hohn tropfte aus seiner Stimme. Dann wurde sein Gesicht ernster, gefährlich ernster. „Oder für einen Schuss?“ Dusty schnaubte etwas genervt. Immer diese Machtspielchen. „Ich bin ein Junkie, zufrieden? Ich habe ein Drogenproblem und nein, ich denke nicht, dass ich es im Griff habe. Ich würde deinen Schwanz nicht wollen, wenn ich nicht Geld bräuchte.“ Zur Bestätigung riss er seine abgewetzten halblangen Ärmel nach oben und entblößte die vielen Einstiche in den Beugen. „Das nenne ich mal eine ehrliche Antwort.“ schnaubte der Mann und bremste scharf an einer roten Ampel. „Und glaub mir....du wirst mir heute Nacht Geld bieten wollen, um meinen Schwanz zu bekommen.“ Die grünen Augen glommen auf und das Gaspedal wurde durchgedrückt, so dass sie in die Sitze gedrückt wurden. „Eingebildet bist du gar nicht...“, flüsterte Dusty und krallte sich in den Sitz, der Kerl fuhr wie ein Lebensmüder. „Nein, denn ich halte, was ich verspreche.“ grinste Cale selbstsicher und fuhr in eine Tiefgarage, die sich unter einem beeindruckend hohen Gebäude erstreckte. In seiner gewohnten Parklücke hielt er und stieg aus, wartete gar nicht erst auf den Stricher. Dusty rannte ihm den ganzen Weg bis zu dessen Penthouse quasi hinterher, der Portier des Hauses sah ihn merkwürdig an, sagte aber nichts. Und im Lift herrschte eisiges Schweigen zwischen dem Freier und Dusty. Er war vollkommen außer Atem, als sie oben ankamen. „Zieh deine Schuhe draußen aus. Wie auch alles andere. Ich will nicht, dass du deinen Dreck in meine Wohnung schleppst.“ Dusty entledigte sich seiner abgelaufenen Turnschuhe und wollte dann die luxuriöse Wohnung betreten. Cale hielt ihn auf, als er kaum einen Schritt gemacht hatte. „Was habe ich gerade gesagt? Du sollst auch alles andere ausziehen!“ knurrte er dunkel. „Ich... ich soll...“ Er hatte ‚Wie alle anderen auch“ verstanden. Also das bei ihm jeder die Schuhe ausziehen musste. Aber das...? „Ich kann mich doch nicht hier auf dem Flur ausziehen. Wenn das einer sieht!“ Recht desinteressiert blickte Cale einmal nach rechts und links. „Ich sehe hier niemanden. Außerdem müsstest du doch daran gewöhnt sein deinen Körper zur Schau zu stellen.“ Er machte einen Schritt zurück und streifte sich selbst die Schuhe ab, während er den Stricher immer im Auge behielt. „Was ist jetzt? Willst du nun das Geld haben oder nicht?“ Dusty biss sich auf die Lippe, hob aber dann das Shirt über den Kopf und streiften die Hosen ab, Unterwäsche trug er keine. Nackt stand er im Hausflur und hielt die linke Hand ein wenig über seinen Schritt. „Okay so?“ Kapitel 1: Addiction -------------------- Titel: Addiction Teil: 2/3 Autoren: Ulysses und Alaska Genre: Reale Welt Bewertung: ab 18 Warnung: Gewalt, Sex, Depri Kommentar: Wie versprochen das Hauptkapitel! Jetzt kommt auch etwas Story in die Sache *fg* Aus dem Proglog war ja nicht so viel ersichtlich höhö Also, wenn euch die Story gefällt, lasst es uns wissen ^^ Kommentare sind wie immer willkommen. Viel Spaß beim Lesen ^^ Addiction Die grünen Augen des Mannes glitten einer Schlange gleich über den Körper und sogen den Anblick in sich auf. Gelassen streckte er seine Hand aus und griff nach Dustys linkem Arm, um ihn in die Wohnung hinein zuziehen. „Ja...ich denke schon.“ Er stieß den Blonden in den Hauptraum, von dem aus in jeder Ecke Türen abgingen. Er war sehr geräumig, die eine Seite zeigte das hinter Glas leuchtende Panorama der Stadt. Es gab sogar eine kleine Terrasse mit Pool. Das Wohnzimmer war mit hellem Teppich ausgelegt, auf dem in der Mitte des Raumes eine edle, aber ebenso bequeme Couchgarnitur stand. Das kleine Tischchen davor war aus Glas. „Wenn ich dich so ansehe, wäre es wohl das Beste, wenn du erst mal duschst. Ich hab keine Lust mir bei dir irgendetwas einzufangen.“ Mit einem abfälligen Schnauben ließ sich Cale auf das Sofa fallen und betrachtete den Jungen mit scharfen Augen. „Wenn du das willst...“, Dusty klang gleichgültig, er kannte diese Art der Behandlung. „Wo ist das Bad?“ „Dort.“ Er deutete auf eine Tür zu seiner Rechten. „Ich komme mit, damit du dich auch wirklich überall wäschst.“ Cale grinste unheilvoll und erhob sich wieder. Während er an Dusty vorbei ging zum Bad, zog der Schwarzhaarige sein Hemd aus und entblößte damit einen sehr durchtrainierten Oberkörper mit breiten Schultern, Waschbrettbauch und starken Armen. Beide Brustwarzen waren mit Ringen durchstochen zwischen denen eine Kette verlief. „Na los.“ Cale mochte es jetzt schon nicht wie langsam sich der Blonde bewegte. Er musste ihm wohl etwas nachhelfen, wenn sich das nicht besserte. „Ist ja gut...“ Dusty eilte an ihm vorbei in das nicht minder luxuriöse Badezimmer. Der Kerl machte ihn ein wenig unruhig... allmählich. Das Zimmer war hell gefliest und wirklich nett anzusehen, besonders die geräumige Dusche. Dusty betrat die Kabine und stellte das Wasser an. Er drehte sich so, dass der Andere ihm beim Waschen zusehen konnte, die Meisten mochten das. Zuerst lehnte sich Cale nur mit vor der Brust verschränkten Armen an die Waschbecken, die in weißem Marmor eingelassen waren. Der Körper des Stricher war nicht unbedingt das, was er als Prachtexemplar bezeichnen würde. Er war zu dünn, nichts wirklich zum Anfassen, aber es würde schon gehen. Die Hauptsache war, dass er nicht so schnell schlapp machte. Während sich der Blonde die Haare wusch, ging Cale zu einem kleinen Hängeschränkchen und holte dort einige Utensilien heraus. Vor allem der lange Schlauch fiel ins Auge, dazu Gleitcreme und für den Notfall sogar Handschellen. „Hier. Wenn du außen fertig bist, kannst du gleich innen weiter machen.“ Er öffnete die Duschkabinentür, warf die Dinge hinein, bis auf die Fesseln, und stellte sich wieder an die Waschbecken. „Was...?“ Dusty starrte die Sachen entsetzt an. „Das ist doch nicht dein Ernst, oder? Du nimmst doch ein Kondom...“ Sein entsetzter Blick wanderte von den Utensilien zu dem anderen Mann. „Na und? Trotzdem will ich nicht in den Ergüssen meiner Vorgänger herumrühren. Ich weiß nicht, wen oder was du heute schon hattest...“ Es klang eher gelangweilt, vielleicht ein bisschen ungeduldig. Cale war nicht für diese Tugend bekannt. Im Gegensatz...er galt als jähzornig, leicht reizbar und manchmal sogar brutal. „Ich hatte heute noch keinen und die hätten auch ein Kondom genommen!“, beharrte Dusty. Der Schwarzhaarige atmete einmal tief durch, wobei seine Nasenflügel zitterten. Die grünen Augen verengten sich gefährlich zu Schlitzen. „Es ist nicht so, als hättest du eine Wahl, Junge. Du tust, was ich dir sage oder ich komme rein und mach es selbst. Glaub mir, ich kenne da kein Erbarmen.“ „Ich glaube, ich gehe lieber...“ Dusty öffnete die Tür der Duschkabine. Das ging echt zu weit. So etwas hatte noch keiner von ihm verlangt, weil ohne Kondom eben nichts lief. Weit kam er jedoch nicht, denn Cale versperrte ihm den Weg. Seine imposante Gestalt aus festem Fleisch und Muskeln drängte den Blonden zurück in die Dusche. „Das ist zu spät, Kleiner. Du hast deine Entscheidung getroffen, als du dich in meinen Wagen gesetzt hast und nun gehörst du mir für eine Nacht.“ „Wenn ich gewusst hätte, was für eine Sau du bist, dann wäre ich nicht eingestiegen!“, spie ihm Dusty entgegen. „Lass mich durch!“ Doch er rannte praktisch gegen eine Wand. Cale wich keinen Schritt zurück, im Gegenteil. „Was ich bin, kannst du noch gar nicht sagen.“ knurrte er dunkel und zog die Handschellen aus seinen Hintertaschen. „Zwing mich sie einzusetzen und ich tue es, glaub mir.“ „Ich lasse mich nicht fesseln! Auf solche Spielchen stehe ich nicht!“ Dusty bekam Panik. Sie waren hier im Penthouse, keine Nachbarn, niemand der ihn hören konnte. „Bitte... ich will gehen...“, vielleicht half Flehen. Die Antwort war nur ein breites böses Grinsen. „Kleiner...vor mir gibt es kein Entkommen mehr.“ Er drängte Dusty gegen die Wand und sah mit glühendem Blick auf ihn herunter. Seine Hand legte sich um das schmale Kinn, so dass der Stricher ihn ansehen musste. „Hast du das verstanden? Für eine Nacht bist du mein und alles Bitten und Flehen wird dir nicht helfen. Es verschlimmert deine Lage eher, denn ich mag Jammerlappen nicht. Ich habe lieber Partner, die den Schmerz still ertragen.“ Er beugte sich zu ihm hinunter und leckte über die Wange des Blonden. „Aber keine Angst, du kommst auch auf deine Kosten.“ Das Wasser auf Dustys Wangen mischte sich mit Tränen. Er hatte plötzlich schreckliche Angst. „Bitte nicht...“ Er kam gar nicht gegen das Jammern an. „Ich hasse Schmerzen! Such dir jemand anderen für deine Spielchen... bitte...“ Er bekam schlecht Luft vor Panik. Für einen Moment glitzerte etwas in dem Smaragdgrün, dann wurde Cales Miene weich und er lächelte fast schon freundlich. „Du magst keine Schmerzen? Wie Schade. Na dann...werde ich es dir wohl zeigen müssen, dass sie auch etwas sehr...erregendes sein können.“ hauchte er ihm ins Ohr und Dusty konnte das Einrasten der Handschellen hören. Der Schwarzhaarige hatte sie an dem Haltegriff in der Wand und einem Handgelenk fest gemacht. In seiner Panik hatte der Stricher das gar nicht gemerkt. Dafür aber jetzt. Er zerrte an der Fessel, die natürlich bombenfest hielt. „Ich schreie um Hilfe! Fass mich ja nicht an! Ich schreie!“ Wie hohl das in seinen eigenen Ohren klang. Der Kerl würde doch wohl genau wissen, dass niemand seine Schreie hören würde, schließlich war das seine Wohnung. „Oh, das macht nichts, Kleiner. Tu es ruhig, es turnt mich nur noch mehr an.“ Cale stellte das Wasser auf kalt und verließ kurz die Dusche, um seine mittlerweile nasse Hose auszuziehen. Hätte er sich ja denken können... Dusty unterdrückte einen Aufschrei, als ihn das eiskalte Wasser traf. Während Cale aus der Dusche war, zerrte er wie ein Irrer an seinen Fesseln, natürlich ohne Erfolg. Er glitt stattdessen aus und fiel ihn, wobei sein Arm schmerzhaft nach oben gezerrt wurde. „Siehst du? Du tust dir nur weh, wenn du dich dagegen wehrst.“ Er trug nur noch ein überraschend nachsichtiges Grinsen im Gesicht, als er zu Dusty unter die Dusche kam und sie abstellte. „Das sollte genug sein. Jetzt steh wieder auf.“ Er griff dem Jungen unter die Arme und zog ihn hoch, Gesicht zur Wand. Der harte Körper des Mannes drückte sich wärmend gegen den schmalen Rücken. „Also? Was wirst du jetzt tun? Schreien und gegen mich kämpfen, wobei jetzt schon klar ist, wer gewinnt, oder lässt du mich dich jetzt spülen?“ Dusty antwortete zunächst nicht. Die Präsenz des Mannes hinter ihm war beängstigend und Ehrfurcht gebietend zugleich. Er konnte nicht weg, er konnte sich nicht einmal mehr bewegen. Der Blonde kniff die Augen zusammen und schluchzte. „Aber bitte... bitte... nicht mit dem... kalten Wasser... bitte...“ Sehr zufrieden mit sich und seinem Opfer belohnte er dieses mit einem heißen Kuss auf den Hals. „Du brauchst keine Angst zu haben....ich bin kein Monster.“ Damit trennte er sich von dem Blonden und nahm sich den Duschkopf, um ihn abzuschrauben und den Schlauch anzubringen. „Halt dich an der Stande fest. Oberkörper nach vorn, Beine gespreizt.“ befahl er herrisch und rieb den Schlauch mit Gleitmittel ein. Dass er kein Monster war, da war sich Dusty nicht sicher, aber er war dafür gewiss, dass er nicht die geringste Chance hatte. Er hätte nie geglaubt sich wirklich mal zu schämen, aber er tat es, als er die Befehle des Mannes befolgte. „So ist’s brav.“ raunte Cale und schmierte den Rest Creme um den Eingang. „Jetzt entspann dich.“ Geübt setzte er den Schlauch an und führte ihn vorsichtig, aber unnachgiebig ein. Das Wasser hatte bereits die passende Temperatur, damit sich der Kleine weder etwas verkühlte, noch verbrannte. „Genieß es einfach.“ Eine Hand lag auf Dustys Bauch und fühlte wie dieser sich langsam wölbte. Der junge Mann kniff die Augen noch fester zusammen, unablässig lösten sich Tränen. Das fühlte sich so ekelhaft an. Das war so demütigend. „Wie könnte ich... so etwas... genießen...?“, weinte er. Ihm war schlecht. Cale antwortete nicht. Er stellte das Wasser ab und strich Dusty über den Rücken hinunter zu dessen Po und nach vorn. Fast zärtlich strichen die Finger über das schlaffe Fleisch. „Es gibt genug Wege.“ Er löste den Schlauch und ließ das Wasser wieder herauslaufen. Genießend betrachtete er den zitternden Körper, der sich dagegen wehrte. Er liebte es seine Opfer zu demütigen, sie zu erniedrigen, bis sie schluchzend vor ihm auf dem Boden kauerten. Dusty weinte immer heftiger vor Scham. So hatte ihn noch keiner gedemütigt. Er hoffte, dass es bald vorbei sein würde. Doch diesen Gefallen tat der Schwarzhaarige ihm nicht. Er wiederholte die ganze Prozedur, bis das Wasser klar aus dem schlanken Körper lief. Mit einfachen Griffen schraubte er den Duschkopf wieder an und spülte den Stricher ein letztes Mal ab. Dann trat er aus der Dusche und trocknete sich mit einem Handtuch ab. Dustys Tränen ignorierte er völlig. Bevor er den Blonden von seinen Fesseln erlöste, schloss er die Tür zum Wohnzimmer ab, ließ die zweite Tür im hinteren Bereich offen. Schweigend schloss er die Handschellen auf und gab Dusty ein Handtuch. „Trockne dich ab.“ Der Stricher tat wie ihm geheißen, dabei ließ er den dunkelhaarigen Mann keine Sekunde aus den Augen. Er hasste sich für seine Tränen, das gefiel diesem Dreckskerl doch sicher. Aber er kam auch nicht dagegen an. „Was hast du... was hast du mit mir vor?“, fragte er mit zittriger Stimme, die eigentlich stark hätte sein sollen. Cale grinste gemein und verschränkte wieder die Arme vor der Brust. „Nun...zuerst werde ich dich ans Bett fesseln, dann vergehe ich mich ein paar Mal an dir, ziehe dir die Haut ab, schneide dir die Kehle durch und schände noch einmal deine Leiche.“ Ihm gefiel dieses Spiel immer besser. „Nicht witzig... nicht witzig...“, flüsterte Dusty. „Wie kannst du so grausam sein? Ich habe dir doch nichts getan!“ Der Mann lachte einmal trocken auf. „Als hätte das etwas zu bedeuten.“ Lässig schlenderte er auf Dusty zu und blieb direkt vor ihm stehen. „Du warst nun einmal der Einzige, der mir heute Abend ansatzweise gefiel, obwohl du viel zu mager bist.“ Er kniff fest in die Seite des Blonden. „So dünn, wie du bist, kann ich auch gleich ein Skelett ficken.“ „Dann such dir doch einen Anderen, du Arschloch!“ Dusty schlug die Hand vor den Mund. Das war ihm entglitten. Die stechenden Augen bewölkten sich zunehmend und Cale packte den Stricher schmerzhaft am Arm. „Es ist nicht meine Schuld, dass du deinen Körper verkaufst, um ihn zu zerstören. Es ist mir auch egal. Ich hab dich ausgesucht und damit basta. Und wage es nicht noch einmal mir so etwas an den Kopf zu werfen oder du wirst es bereuen.“ Er stieß ihn in die Richtung der hinteren Tür. Dusty hielt den Mund. Er trottete vor dem Mann her, in ängstlicher Erwartung der Dinge, die da noch kommen würden. Da seine Laune nun deutlich gesunken war, beschleunigte Cale das Ganze etwas und führte Dusty im Nacken gepackt in den Raum, der sich als sein Schlafzimmer herausstellte. Es war ebenso groß wie jeder andere Raum der Wohnung, in der Mitte prangte das riesige Bett mit blutroten Laken. „Hinlegen.“ Der junge Mann sagte weiterhin nichts. Er krabbelte lediglich ins Bett und blickte dann über die Schulter. „Bauch? Rücken?“ Man konnte ja nie wissen. „Mund. Und zwar deiner an meinem Schwanz.“ Ohne weitere Erklärungen stellte sich der Mann vor das Bett und sah lauernd auf den Blonden herab. Dusty ging auf alle Viere und bewegte sich zum Rand des Bettes. „Ohne Gummi aber nicht...“, sagte er leise. Er hatte mittlerweile Angst, überhaupt etwas zu sagen. Fest, aber nicht zu hart, knalle ihm eine Hand ins Gesicht. „Habe ich etwas von Sprechen gesagt?" Cale packte die Haare des Strichers und riss seinen Kopf nach vorne, so dass das Gesicht in den Schritt des Schwarzhaarigen gedrückt wurde. Das zugegeben ziemlich große Glied des Mannes wurde gegen sein Gesicht gepresst, seine Wange brannte leicht von dem Schlag. „Verdammt, denkst du, ich will mir was von dir holen?!“, fauchte Dusty. Alles konnte er sich nicht bieten lassen. Entschieden drückte er die Hand gegen die kräftigen Schenkel. Diese spannten sich an und Cale riss ihn regelrecht an seinen Haaren nach oben. Die grünen Augen funkelten wütend. „Darum brauchst du dir keine Sorgen machen. Ich möchte allerdings nicht wissen, was schon alles in deinem Mund war, du Schlampe. Und jetzt fang endlich mit deiner Arbeit an, sonst werde ich ungemütlich.“ Dusty starrte ihn einen Moment mit schreckgeweiteten Augen an. Als sich die Hand in seinen Haaren löste, sank er hinab und nahm mit zusammen gekniffenen Augen die Männlichkeit des Mannes in den Mund, umspielte sie mit der Zunge. „Geht doch.“ raunte Cale dunkel und schloss kurz die Augen. Seine aufgestaute Wut, die Dusty nur noch weiter angefacht hatte mit seinem Widerstreben, löste sich ein wenig. Bis es ihm zu langweilig wurde. Dieses Herumgezüngel war doch wohl nicht schon alles? „Sag mal, hatte ich etwas von Vorspiel gesagt? Du sollst meinen Schwanz lutschen und nicht drum herum hauchen.“ Der Blonde atmete durch die Nase tief ein, leicht genervt, aber unauffällig, und verstärkte dann den saugenden Unterdruck, den er mit seinem Mund erzeugte, verändert das erotische Zungenspiel eher in Richtung Porno-Blowjob. Das gefiel Cale schon viel besser. Er schloss genießend die Augen, eine Hand am Hinterkopf des Jungen. Immer schneller und stärker lenkte er die Bewegungen, nahm wenig Rücksicht auf das Wohl des Strichers. Dusty war selbst Schuld. Irgendwann drückte der junge Mann gegen die Hand und nahm das Glied aus seinem Mund. „Hör bitte damit auf... wenn du mir deinen Schwanz weiter in den Rachen rammst, muss ich kotzen...“ Er hatte schon zweimal gegen einen Würgereflex ankämpfen müssen. Unwillig grollte der Schwarzhaarige und verpasste dem Stricher erneut einen Schlag. „Ich ramme ihn dir gleich woanders hin, wenn dir das lieber ist!“ Seine Stimme hob sich und die kleine Ader an seiner Stirn trat leicht hervor. Dusty hielt sich die Wange. „Verdammt, was ist dein Problem? Ich tu doch alles, was du sagst! Sogar diese widerliche Darmspülung! Hör auf mich zu schlagen!“ Er schwankte zwischen Wut und Angst, schon wieder rannen Tränen über sein Gesicht. Cale drängte ihn auf das Bett zurück, so dass er über Dusty gebeugt kniete. „Mein Problem ist, dass du immer noch redest, obwohl ich dich dafür nicht bezahle. Dass du dich mir widersetzt, obwohl ich dich für eine Nacht gekauft habe. Was soll ich tun, damit du endlich die Klappe hältst? Dir das Geld in den Arsch schieben? Sag es nur, das lässt sich machen.“ Er hatte den Blonden an der Kehle gepackt und drückte ihn so auf das Laken. „Ich... ich hab... doch nur... bitte nur nicht schlagen... bitte...“ Jetzt hatte die Angst gesiegt. Dustys schwächliche Hände klammerten um das Handgelenk des Anderen. Wie ein Wolf auf Beutefang starrte der Mann auf den schmalen Jungen hinunter. Man konnte in seinem Gesicht weder lesen, was er dachte, noch was er vor hatte. Schließlich beugte er sich dicht zu Dusty hinunter. „Dann mach die Beine breit.“ Bevor der Blonde noch etwas erwidern konnte, pressten sich die schmalen Lippen des Mannes auf seinen Mund und nahmen diesen herrisch ein. Dusty keuchte in den Kuss hinein. Er ließ sich nicht küssen. Auf keinen Fall. Aber er hatte ebenso wenig den Mut, dies zu sagen. Der brachte ihn sonst noch um. So schnell er konnte, spreizte er seine Beine, zitterte dabei ein wenig. Cale rutschte dazwischen bewegte sein Becken gegen den Schritt des Jungen. Leise stöhnte er in den Kuss, während seine Hände über den dünnen Körper glitten und sich in den Hintern krallten. Dusty entspannte sich ein wenig. Zumindest wirkte das jetzt wieder vertraut. Eine Nummer, vielleicht eine härtere, aber immerhin nur Sex, und dann hatte er es hinter sich und Geld in der Tasche. Durch die Reibung erregter, als beabsichtig, wollte der Schwarzhaarige nicht viel länger warten. Er griff in die Schublade seines Nachtschränkchens und holte eine Tube Gleitmittel, verteilte dies auf sich und drang ohne Vorwarnung in den Körper ein. Dusty keuchte und kniff die Augen fest zusammen. Zu schnell, zu unvorbereitet und viel zu grob. Es tat weh, aber er sagte nichts, biss die Zähne zusammen. Hier hatte er nun wirklich kein Recht, sich zu wehren. Viel mehr als eine bessere Gummipuppe war er ja nicht. Cale brummte leise, da ihm das kurze Verspannen missfiel, doch er ignorierte Dustys Schmerzen und bewegte sich langsam vor und zurück. Jeder Stoß wurde ausgekostet, so lange hinausgezögert, wie es möglich war. Ganz nebenbei fand eine seiner Hände ihren Platz um das Geschlecht des Blonden und fuhr daran auf und ab. Der junge Stricher stöhnte selbst leise. Das sollte so eigentlich nicht sein. Er öffnete die Augen. „Du brauchst das nicht machen... konzentrier dich ruhig auf dich.“ Seltsamer Vogel. Erst den brutalen Macker raushängen lassen und dann machte er so etwas. Der Griff wurde merklich fester, unangenehm fest. Grüne Feuer trafen die blauen Augen. „Das tue ich.“ Es klang gefährlich, wie eine Drohung, obwohl man es auch einfach auf seine Erregung zurückführen konnte. „Du bist eng. Hätte ich nicht erwartet...Schlampen wie du sind doch eigentlich immer ausgeleiert.“ Er zog sein Tempo an und stöhnte. An seiner Schläfe rannen kleine Schweißperlen hinab. Dusty antwortete nicht darauf, sondern versuchte den schmerzhaften Druck um sein Glied zu ignorieren. Dieser Mann war ein Widerling, aber ihn so erregt zu sehen, hatte etwas. Irgendwie animalisch und dabei schon fast scharf. Wenn er nur nicht so ein Ekel wäre. Cale trieb sich und Dusty immer weiter hoch. Nicht einen Moment unterbrach er seine Handarbeit. Gleichzeitig wurden seine Stöße aber auch fester, seine Hoden klatschten regelrecht an den Po des Anderen. Dann brach der Höhepunkt über ihn herein. Das Blut rauschte in seinen Ohren, alles verkrampfte sich und er presste sich ein letztes Mal in den unwilligen Körper. Dusty biss die Zähne zusammen, als sich die Hitze in ihm ausbreitete. Hoffentlich war der Kerl gesund. Aber warum sich Sorgen machen? Ob ihn nun die Drogen oder AIDS umbrachte war ja an sich egal, oder? Er selbst war noch nicht einmal annährend an einem Orgasmus, dazu war es zu unangenehm. Keuchend sackte er auf Dusty zusammen, seine Hand bewegte sich allerdings weiter. Schwer atmend und mit geschlossenen Augen genoss er das Gefühl des warmen Körpers unter sich. Er hatte lange darauf warten müssen, aber jetzt würde es endlich soweit sein. Sich mit einem Arm abstützend beobachtete er Dustys Reaktionen. Diese fiel jedoch sicher anders aus als erwartet. „Hör auf. Du bist doch fertig. Lass mich aufstehen.“ „Wer sagt, dass ich schon fertig bin?“ Er beschleunigte das Tempo seiner Hand. So sehr er sich auch dagegen sträubte, in seinen Hüften begann es zu kribbeln. Der Kerl war grob, aber er wusste, was er machen musste. Zusätzlich war er immer noch in ihm, ließ die Erregung in Dustys Enge abklingen. Der Blonde stöhnte leise, biss sich auf die Hand, um die Laute zu unterdrücken. Cale schob sie beiseite und hielt sie über dem Kopf des Blonden fest. „Keine Sorge, dich wird hier niemand hören. Du kannst schreien so laut du willst, Hilfe wird nicht kommen.“ Es war keine Erklärung, sondern mehr ein Versprechen. Dusty hörte ihn kaum. Die Erregung drohte, ihn mit sich fort zu reißen, obwohl er das nicht wollte. Ein bisschen dominiert zu werden gefiel ihm nämlich, im Gegensatz zu dem brutalen Verhalten vorher, ganz gut. „Bitte... aufhören...“, stöhnte er dennoch. „Als ob du das wolltest.“ Er zog sich aus Dusty zurück und ersetzte sein Geschlecht durch einen Finger, der zielsicher die Prostata des Strichers suchte und unerbittlich darüber rieb. „Arg!“ Dusty zuckte zusammen, bäumte sich unter dem Gewicht des Mannes auf. „Lass das! Lass...“ Dann war es zu spät. Er gönnte es dem Schwarzhaarigen nicht, aber der Orgasmus ließ ihm keine Wahl. Er stöhnte, während der Höhepunkt ihn schüttelte. Cale sog den Laut regelrecht in sich auf, badete in den Tönen der Lust. Als Dusty nur noch schwach zuckte, nahm er seine Finger wieder zurück und betrachtete die Hand, an der die weißen Schlieren herunter liefen. „Jetzt...bin ich fertig.“ Er leckte einen Tropfen ab und setzte sich bequem gegen das Kopfende des Bettes. Der Blonde brauchte einen Moment, bis er sich wieder gesammelt hatte. Er wusste gar nicht, wann er zuletzt einen Orgasmus gehabt hatte. Schon gar nicht so einen intensiven. Aber er wollte sich nicht zu sehr gehen lassen. Betont cool setzte er sich auf, spürte dabei das merkwürdige Gefühl, mit dem sich Cales Hinterlassenschaft in ihm selbstständig machte. „Also, kriege ich mein Geld? Ich muss los.“ „Nein.“ antwortete der Schwarzhaarige gelassen und säuberte sich mit einigen Kleenextüchern, die auf dem Nachtschränkchen standen. „Bitte?“, fragte Dusty mit zu Schlitzen verengten Augen. „Ich sagte, nein.“ wiederholte Cale selbstzufrieden. Dusty öffnete den Mund, schloss ihn aber gleich wieder. Der Kerl hatte eindeutig einen Knall. So ruhig er konnte, stieg er aus dem Bett, notfalls würde er nackt fliehen, auch egal. Seine Klamotten auf dem Flur packen und weg. „Weißt du was? Dann behalt die Kohle, auch egal.“ Noch bevor der Andere etwas sagen konnte, rannte er los. Wenn er nur die Tür erreichen konnte. Dann wäre schon alles okay. Er eilte so schnell er konnte ins Wohnzimmer. Folgte er ihm schon? Dusty hetzte zur Tür, packte die Klinke, und rannte in vollem Lauf gegen das massive Holz. Abgeschlossen. Gelassen schlenderte Cale hinter seinem Opfer her, betont desinteressiert. Im Türrahmen zum Wohnzimmer blieb er stehen und beobachtete Dusty amüsiert. „Ich sagte doch, nein. Du wirst nicht gehen. Die Tür ist abgeschlossen und schau mal...“ Er hielt eine Hand hoch, an der die Schlüssel baumelten. „Ich bin noch nicht fertig mit dir.“ „Du krankes Schwein! Lass mich hier raus!“ Dusty sprang auf und rannte zur Balkontür, riss sie auf und eilte auf die Terrasse. Der kalte Nachtwind fegte über seinen Körper. Im Schein des Pools stürmte er zur Absperrung und beugte sich darüber. Sie waren so furchtbar hoch. „Hilfe!“, brüllte er. „Hört mich denn niemand?! Hilfe!“ Und wieder folgte Cale, allerdings wartete er nicht an der Tür, sondern stellte sich direkt hinter Dusty. Seine Angst war berauschend. Dieses neue Spiel gefiel ihm, vielleicht ließ er den Kleinen noch etwas zappeln. „Das ist nicht nett, meine kleine Hure. Glaubst du wirklich, dass es jemand wagt hier hoch zu kommen und mich zu stören?“ Ein starker Arm schlang sich um Dustys Bauch. Cales Lippen lagen dicht an dessen Ohr, knabberten daran. „Dieses Haus gehört mir!“ Schmerzhaft biss er in das zarte Fleisch. „Nein!“ Dusty strampelte gegen den Griff. „Nein! Lass mich los!“ Er versuchte nach hinten zu treten, vielleicht erwischte er ja den Schwanz dieses Perversen. „Na, na...pass auf, wohin deine Füße treffen, ich kann sie dir auch einfach brechen.“ Er hob den zappelnden Jungen hoch und warf ihn genüsslich in den Pool. „Wenn du es hier draußen schon so spannend findest, darfst du gern länger bleiben.“ Damit drehte er sich um und schloss die Terrassentür hinter sich. Dusty krabbelte keuchend aus dem Pool. Das Wasser war beheizt, aber hier draußen spürte er augenblicklich die schneidende Kälte. Er eilte zur Tür, glitt dabei aus und schlug sich ein Knie blutig. Der Mistkerl hatte sie abgeschlossen. Dusty stand an der massiven Scheibe und hämmerte dagegen. „Du Schwein! Lass mich wieder rein!“ Cale stand auf der anderen Seite und schüttelte nur lächelnd den Kopf. Er deutete nach unten auf den Boden und winkte. Mal sehen wie lange der Blonde aushielt. Er holte sich provokativ einen bequem gepolsterten Stuhl heran und setzte sich darauf. „Du Arschloch!“, fauchte der junge Mann, gab das Hämmern gegen die Scheibe aber bald auf. Sein ganzer Körper bebte vor Kälte, sein Atem bildete Kondenswolken in der eiskalten Luft. Die Füße spürte er kaum noch. Gehetzt blickte er sich um, die Arme fest um den Körper geschlungen. Natürlich! Wenn die Situation nicht so Angst einflößend gewesen wäre, hätte er gelacht. Mit schnellen Schritten kehrte er zum Pool zurück, schaute noch einmal über die Schulter und ließ sich dann bis zum Kinn im temperierten Wasser versinken „Schlaues Kerlchen.“ schmunzelte Cale und beobachtete den Versuch des Blonden sich aufzuwärmen. Es war klar, dass er dort nicht die ganze Nacht bleiben konnte, denn im schlimmsten Fall würde er ertrinken. Aber der Schwarzhaarige beschloss, erst einmal abzuwarten. Trotzdem wollte er es Dusty nicht so einfach machen. Kurz stand er auf und ging zu dem in die Wand eingelassenen Schaltbrett für die Außenanlage. Dort stellte er erst einmal alle Lichter aus, bis auf die Lampen im Pool. Dann regelte er die Heizung für das Wasser herunter und betätigte den Schalter für das Nachfüllen. Dies tat man normalerweise nur, wenn der Pool viel genutzt wurde und durch Herausspritzen oder Ähnliches Wasser verloren ging. Der Nachteil war, dass dieses Nachfüllwasser kalt war und sich erst aufheizen musste. Nachdem er alles eingestellt hatte, setzte er sich zurück ans Fenster, ein Buch in der Hand und begann sich die Zeit zu vertreiben, bis sein kleines Opfer wieder zu ihm kommen würde. Die Zeit verging. Was trieb der Kerl da? Und was war das für ein komisches Rauschen? Dusty fröstelte. Er schaute sich um. Das Wasser wurde kalt. Verdammter Mist, dieser Kerl war ja wirklich ein Teufel. Er musste das von drinnen gemacht haben. Man konnte direkt spüren, wie die Wassertemperatur sank. Dusty schloss die Augen. Er würde nicht nachgeben. Auf keinen Fall. Eine halbe Stunde später tat er es doch. Mit blauen Lippen und zitternden Armen wuchtete er sich aus dem Pool und wankte zur Tür. Seine Hände klatschten an das Glas, als er daran hinab sank. Für einige Minuten ignorierte Cale ihn noch, dann sah er auf, in den Augen blitzte der Triumph. Seine Lippen verzogen sich zu einem siegessicheren Grinsen. „Was ist? Möchtest du wieder rein?“ Seine Stimme war durch das dicke Glas nur gedämpft zu hören. „Bitte... mir ist so kalt...“ Dusty klopfte nur noch schwach mit der Hand ans Glas, sein ganzer Körper war wie betäubt von der Kälte. Auf eine gewisse Weise machte es Cale an, dass der Kleine dort so fror und zitterte. Aber vor allem kostete er die Überlegenheit über ihn aus. Er konnte über sein Leben entscheiden, wenn man so wollte. „Das kannst du aber besser, Schlampe. Na komm, wenn du schon betteln musst, dann richtig.“ Der konnte doch wirklich nicht mehr ganz richtig im Kopf sein. Dusty rappelte sich auf die Knie auf und stützt sich an der Scheibe ab. Mit Tränen nassen Augen schaute er Cale an. „Bitte... bitte lass mich rein... ich flehe dich an...“ Einige Sekunden blieb es still zwischen ihnen, keiner bewegte sich. Dann stand der Mann auf und verschwand aus Dustys Blickfeld. Die Lampen im Pool erloschen und nichts tat sich mehr. Anscheinend hatte es Cale nicht gefallen. So vergingen einige Minuten. Dusty sank mit dem Rücken an die eiskalte Scheibe und weinte. Warum hatte er in diesen Wagen steigen müssen? Jetzt würde er hier auf dem Balkon elendig erfrieren und das nur, weil dieses Arschloch das lustig fand. Außerdem fingen seine Hände nicht nur von der Kälte an zu zittern. Er brauchte Stoff. Plötzlich schob sich die Scheibe auf und der Blonde fiel rückwärts in die Wohnung hinein. Gleich darauf wurde etwas Weiches auf ihn geworfen, das ihm die Sicht nahm. „Steh auf und komm mit.“ befahl Cale schlicht und verschwand wieder Richtung Schlafzimmer. Das Weiche entpuppte sich als Decke. Dusty wickelte sich darin ein und stemmte sich mühsam hoch. Er fiel gleich wieder hin, wagte es aber nicht, liegen zu bleiben. Der Kerl war im Schlafzimmer. Er schaute sich um. Wenn diese Tür das Bad war, dort das Schlafzimmer, musste da die Küche sein. So leise er konnte und so schnell es sein geschwächter Körper zuließ, eilte er dorthin. Der Raum war ebenso groß und luxuriös wie alle anderen. Eilig riss Dusty die Schubladen auf, bis ihm ein großes Messer in die Hand fiel. Mit Missfallen stellte Cale fest, dass der Stricher ihm nicht folgte und seine Miene verdüsterte sich. Das hatte man davon, wenn man nett war. Er gab ihm die Decke und der Kleine... Mit schweren Schritten stapfte er zurück in den Wohnraum und sah sich um. „Wo bist du, du kleine Ratte? Du kommst hier nicht raus, verstecken lohnt sich also nicht!“ Er entdeckte Licht in der Küche und steuerte darauf zu. Dusty wirbelte beim Klang der Stimme herum, die Decke fiel zu Boden. Nackt und mit dem großen Küchenmesser in der zitternden Hand stand er in der Küche, als Cale im Türrahmen erschien. „Komm mir ja nicht zu nahe! Ich bringe dich um!“, keuchte er, sein Atem ging nur abgehakt. Überrascht hob er die Augenbrauen und starrte auf die Waffe. Das hatte er nicht bedacht, betrachtete es jedoch auch nicht wirklich als große Gefahr. „Und du glaubst, dass du das schaffst?“ Langsam kam er auf Dusty zu. „Gib mir das Messer oder du wirst dein blaues Wunder erleben.“ „Fass mich nicht an!“ Dusty holte mit dem Messer aus. Es war ein Reflex. Die Klinge streifte den Arm des Mannes und riss eine blutige, wenn auch nicht tiefe, Wunde. Der Stricher stolperte, erschrocken über sich selbst zurück, starrte auf die blutige Klinge in seiner Hand. Er war fast am Hyperventilieren. „Bleib wo du bist!“, presste er hervor. Cale war nur kurz zurück gezuckt. Der Schmerz war nicht stark, aber dennoch hieß er ihn zur Vorsicht. „Wie du willst, dann auf die harte Tour.“ knurrte er wütend, während er sich ein Geschirrtuch um die Wunde wickelte. Dabei machte er wieder einige Schritte auf den Stricher zu. „Wenn ich dich in die Finger bekomme, gnade dir Gott.“ „Lass die Finger von mir!“, kreischte Dusty in Panik, seine Stimme überschlug sich sogar. Er hob das Messer, einfach ohne zu zielen. Hauptsache er rammte es in den Körper seines Peinigers. Doch dieser war schneller. Er packte die Hand mit der Waffe, rammte seine Faust in Dustys Magen und verdrehte ihm den Arm so sehr, dass die Klinge klirrend zu Boden fiel. Dusty schrie vor Schmerzen auf, obwohl er nach dem Schlag in den Bauch kaum Luft bekam. „Nein! Bitte!“, keuchte er. Alles Flehen nützte nichts, denn Cale war wütend. Und da konnte er sehr ungemütlich werden. In rascher Folge knallte seine flache Hand mehrmals in das Gesicht des Jungen. Dusty fiel zu Boden und der Mann folgte ihm, das Messer in der Hand. „Was glaubst du, was du da tust? Soll ich dir wirklich die Kehle durchschneiden? Oder dich zu Tode prügeln? Das kannst du gerne haben!“ Er setzte die Klinge an den schlanken Hals. „Bitte nicht...“ Dustys Kopf schmerzte von den heftigen Schlägen, er spürte das Metall an seinem Hals. Sein Körper fiel regelrecht in sich zusammen, vollkommen kraftlos. „Was hast du gesagt? Ich kann dich nicht verstehen!“ schrie der Mann und drückte die Klinge fester gegen den Hals. Dusty fühlte einen Schnitt in der Haut, wenige Tropfen warmen Blutes an seinem Hals. „Es tut mir leid!“, brüllte er so laut er konnte, was nicht sonderlich laut war. „Ich will nicht sterben... bitte nicht...“ Plötzlich war es still zwischen ihnen. Nur das heftige Atmen des Jungen war zu hören, Cale war völlig ruhig. „Gut.“ war alles, was er dazu sagte. Um sicher zu gehen, dass Dusty nicht doch irgendwelche Dummheiten anstellte, legte er das Messer weit weg und holte die Decke. Unliebsam wurde sie über den Blonden geworfen und dieser auf die Arme genommen. „Ich warne dich ein letztes Mal. Lass deine billigen Fluchtversuche, du kommst gegen mich nicht an.“ „Warum tust du mir das an?“, wimmerte Dusty. Er war fix und fertig, klammerte sich sogar an den Körper seines Peinigers, Tränen rannen über sein Gesicht. „Ich hab dir doch nichts getan... warum...?“ „Du bist selbst Schuld. Würdest du nicht ständig versuchen zu fliehen, könnte es weitaus angenehmer sein.“ antwortete der Mann kalt und brachte ihn ins Schlafzimmer. Dort war das Bett bereits zurecht gemacht. Für jeden Kissen und Decken. Cale warf ihn ins Bett, schnappte aber sofort nach einem Handgelenk, um dort eine Handschelle anzubringen, deren anderes Ende an einer langen Kette hing. Dusty hatte genug Bewegungsfreiheit, um sich bequem hinzulegen, würde aber nicht entkommen können. Cale verschwand daraufhin im Bad und werkelte an seinem Medizinschränkchen herum. Die Wunde an seinem Arm musste versorgt werden, denn auf eine Entzündung war er nicht scharf. Nachdem er sie desinfiziert und verbunden hatte, kehrte er ins Schlafzimmer zurück. „Ich bin müde. Halt jetzt also die Klappe und schlaf.“ grummelte er und legte sich hinter den Blonden, einen Arm besitzergreifend um dessen Taille gelegt. Dusty konnte es nicht fassen. Was dachte der Kerl sich? Die Hand auf seiner Hüfte war bedrohlich, aber trotzdem. „Ich meinte, warum du mich hier fest hältst?!“ Er setzte sich auf, die Kette klirrte. Der genervte Blick in den Augen des Mannes war beängstigend, aber Dusty konnte nicht anders. „Lass mich bitte gehen! Ich muss... ich brauche...“ Er schloss die Augen. „Bitte, ich brauche einen Schuss.“ Cale seufzte und drehte sich auf den Rücken. „Nein, du wirst hier bleiben, bis du von diesem Scheißzeug runter bist. Du hast mir gerade selbst gesagt, dass du nicht sterben willst. Und dafür sorge ich jetzt.“ Dusty hörte die Worte, aber der Sinn blieb ihm verschlossen. „Spinnst du?!“ Es war die Gier auf die Droge, die aus ihm sprach. „Was bildest du dir ein?! Du bist nur ein Freier und ein perverser noch dazu! Du hast kein Recht, dass mit mir zu machen! Nicht nachdem, was du mir schon alles angetan hast! Spar dir die Samariternummer!“ Ein breites Grinsen war die Antwort. „Oh, ich tue das nicht deinetwillen. Ich mache das für mich, schließlich habe ich so länger was von dir.“ Gelassen verschränkte er die Arme hinter dem Kopf und gähnte. „Außerdem...was willst du schon dagegen tun?“ „Dich im Schlaf ermorden, du Wichser!“, fauchte Dusty. Er atmete schwer und heftig. „Hör zu, ich bin ein Junkie, weißt du, was passiert, wenn du mir das Zeug weg nimmst?! Vielleicht bringst du mich damit um!“ „Wo ist dann der Unterschied? Ob du nun an den Drogen stirbst oder hier bei dem Versuch davon loszukommen, ist doch egal. Nur dass du bei Letzterem noch eine Chance hast.“ Er drehte sich auf die Seite, Dusty den Rücken zu. „Und denk dran...wenn du mich umbringst, wirst du hier versauernd, denn die Handschellen bekommst du nicht auf, egal, was du auch tust.“ „Vielleicht beiße ich mir selbst die Hand ab, du elender Schweinehund!“, meckerte Dusty. Er sank in die Kissen und rollte sich zusammen. Nicht an Stoff denken. Nicht an Stoff denken. Cale gab nur ein Geräusch von sich, das entfernt an Lachen erinnerte. Er zog sich die Decke über die Schulter. Schlafen konnte er nicht, noch nicht. Aber er tat so, um Dusty noch ein wenig zuzuhören. Dusty zitterte. Noch hielt er es aus. Sein letzter Schuss war noch nicht so lange her, aber wenn dieser Mistkerl ernst machte, kam er hier nicht raus. Er musste hier weg. „Ich muss hier weg. Ich muss hier weg...“ Er merkte nicht einmal, dass er das vor sich hin plapperte. „Wenn du nicht gleich die Klappe hältst, kneble ich dich!“ zischte Cale und sah über die Schulter, drohend. Es war keine Frage, dass er Ernst machen würde. „Sorry... sorry...“ Dusty biss in die Bettdecke. Was sollte er nur tun? ~~~ Cale stand wie immer früh auf. Er hielt nichts davon lange im Bett zu bleiben, sondern nutzte den Tagesanbruch gleich für ein umfangreiches Workout. Mit Hanteln bewaffnet, ging er ins Wohnzimmer, schaltete den Fernseher an und stellte den Börsenkanal ein. Gleichzeitig begann er seinen Bizeps zu trainieren. Dusty lag immer noch zusammen gerollt im Bett. Er hatte nicht gewagt, einen Mucks von sich zu geben, als sein Peiniger aufgestanden war. Geschlafen hatte er in dieser Nacht sowieso nicht. Allmählich zitterte er stärker. Er brauchte Stoff. Vorsichtig setzte sich der blonde Mann auf, die Kette erinnerte ihn klirrend an ihre Existenz. „Hallo?!“, rief er in Richtung Wohnzimmer. Cale hielt in der Bewegung inner und sah zum Schlafzimmer. „Was ist?“ rief er desinteressiert und verfolgte die Kurse weiter auf dem Bildschirm. Seine Aktien schienen sich immer besser zu entwickeln. Allerdings bedeutete das auch, dass er sie bald verkaufen würde. „Ich...“ Er wollte sagen, dass er Stoff brauche, aber er überlegte es sich anders. „Ich hab Hunger...“ Murrend verdrehte der Mann die Augen und warf einen letzten Blick zum Fernseher, dann erhob er sich und ging in die Küche. Lieblos bereitete Cale eine Schüssel Weetabix mit Milch zu und kehrte zu Dusty zurück. Deutlich genervt stellte er die karge Mahlzeit auf den Nachttisch. „Ich geh duschen.“ war alles, was er sagte. „Und was ist mit mir?! Ich muss pissen!“, rief ihm Dusty hinterher. „Soll ich dir ins Bett pinkeln?“ Er wusste, dass er so etwas nicht sagen sollte, seine Angst war allgegenwärtig, aber er wurde allmählich ungeduldig, er brauchte Stoff. Stoff! Scheppernd landete eine Metallschüssel neben dem Bett, dann hörte man nur noch das Rauschen des Wassers. Dusty starrte den behelfsmäßigen Nachttopf an. „Du dämliches Arschloch!“, brüllte er in die Wohnung. Das durfte doch nicht wahr sein. Das Wasser wurde abgestellt, die Duschwand kraftvoll aufgestoßen und schwere Schritte näherten sich. Cale kam nackt und tropfend auf Dusty zu, holte aus und schlug ihm hart ins Gesicht. „Überleg dir genau, was du sagst, Kleiner.“ Das Grün glomm wütend. Dann drehte er sich wieder um und eine Minute später lief das Wasser erneut. Dusty war aufs Bett geschleudert worden und blieb genauso liegen. Dieser Mann war ein Monster. Eine Bestie. Warum ausgerechnet er? Aber zusätzlich zu seiner Gier auf Stoff, kam auch noch Hunger. Er krabbelte zum Nachttisch und löffelte mit zitternder Hand die merkwürdige Pampe, die sich da in der Milch gebildet hatte. Als Cale zurückkehrte, ignorierte er den Stricher völlig. Vor dem begehbaren Kleiderschrank blieb er kurz stehen, musterte einige Anzüge, wählte dann aber doch eine bequeme Jeans und ein Hemd. „Willst du noch mehr?“ Dusty schaute ihn an. Elender Dreckskerl. Die Pampe konnte er sich sonst wo hinschieben. Der junge Mann versuchte es auf eine andere Art. Er legte sich hin, die Beine leicht gespreizt, die Hand strich über die Innenseite seines Oberschenkels herab in seinen Schritt. „Ja... ich hätte gern... mehr...“, lächelte er, die Art wie er es betonte, machte deutlich, was er meinte. Der Schwarzhaarige zeigte sich wenig beeindruckt, auch wenn seine Blicke der Hand folgten. „Was willst du damit bezwecken? Ich bin nicht so triebgesteuert, wie du zu denken scheinst.“ „Ich will, dass du mich fickst... so oft du willst! Tu es einfach!“ Er schaute ihn mit einem fast ein wenig wahnsinnig wirkenden Blick an. „Bitte! Du gibst mir Stoff und ich tu für dich alles, was du willst! Und so oft du willst!“ Die dunklen Brauen des Mannes zogen sich zusammen, seine Augen verengten sich. „Dreh dich um.“ knurrte er und öffnete den Gürtel seiner Hose. Er würde diesem kleinen Junky zeigen, was er bekam, wenn er leichtsinnige Äußerungen machte. Dusty atmete aus. Er ging darauf ein. Zum Glück. So schnell er konnte, tat er, was der Mann von ihm verlangte. Cale rieb sich mit Gleitmittel ein und kniete sich hinter den Blonden. Eine Hand drückte dessen Oberkörper nach unten, die andere legte sich an seine Hüfte. Mit einem kräftigen langen Stoß trieb er sich in den nun willigen Körper, rücksichtslos. Dusty entfuhr ein kurzer Schrei, der Kerl war so schrecklich grob. Er krallte sich mit den Händen in die Laken und hielt sich mit dem Gedanken an Heroin aufrecht. Sollte er ihm seinetwegen den Arsch blutig vögeln, ein Schuss war das wert. Allerdings hatte Cale nicht die Absicht ihm welchen zu geben. Er befriedigte sich schnell und hart an dem Stricher, zog sich dann zurück und wieder an nach einer kurzen Säuberung. Der Schmerz in seinem Unterleib war unangenehm, aber nun Nebensache. Dusty rappelte sich auf. „Bitte... gib mir Stoff...“ „Wovon redest du? Ich habe keinen.“ tat Cale ahnungslos und zuckte mit den Schultern. Dusty traute seinen Ohren nicht. „Dann lass mich gefälligst hier raus!“ Er sprang vor, wurde aber von der Kette schmerzhaft zurück gerissen. „Ich will Stoff! Bitte! Ich brauche einen Schuss! Ich brauche es, verdammte Scheiße!“ „Nein.“ antwortete Cale kalt und trat einen Schritt auf Dusty zu, packte ihn am Kinn. „Ich sagte dir gestern schon, du bleibst so lange hier, bis du von dem Zeug runter bist. Du gehörst jetzt mir und ich will kein vollgepumptes Haustier.“ „Ich bin kein Haustier!“ Dusty war nicht mehr ganz Herr seiner Sinne, die Gier nach seiner geliebten Droge veränderte sein Gespür für das richtige Verhalten in dieser Situation. Er spuckte Cale ins Gesicht. Dieser schloss reflexartig die Augen, als der Speichel seine Wange traf. Es war völlig still im Raum, nur das schwere unheilvolle Atmen des Schwarzhaarigen war zu hören. Kein gutes Zeichen. „Das...war nicht klug.“ Grüne Flammen trafen auf das Blau des Strichers, als Cale sich wieder aufrichtete und die Spucke abwischte. „Du wolltest es nicht anders.“ Seine ruhige Stimme war ein deutlicher Hinweis auf die Wut, die in seinem Inneren brodelte. Mit langsamen Bewegungen öffnete er erneut seinen Gürtel. Dieses Mal jedoch, um ihn aus dem Bund zu ziehen und einmal zusammen zulegen. Schallend knallte er in die Hand des Mannes. „Lass dir das eine Lehre sein.“ „Nein!“ Dusty kroch in Panik von ihm weg. „Ich wollte nicht! Nein! Es ist wegen des Stoffs!“ „Dann weißt du ja, wie ungesund er für dich ist.“ lächelte Cale bösartig und holte aus. Der Gürtelriemen traf den Blonden am Oberschenkel, doch sein Peiniger setzte ihm weiter nach und traf auch Hintern, Rücken, Seiten, Brust, Arme...alles, was er erreichen konnte. „Hör auf! Hör auf! Bitte!“, wimmerte Dusty. Er hatte überall rote Striemen und weinte bitterlich. „Bitte... bitte hör auf!“ Doch er hörte nicht auf. Cale schlug immer weiter zu, achtete allerdings darauf weder Kopf noch Genitalien zu treffen. Der Rest stand zur freien Verfügung. Erst als Dusty sich kaum noch rührte vor Angst und Schmerzen, hörte er auf. Schwer atmend blickte der Schwarzhaarige auf das jammernde Elend herab. „Selbst Schuld.“ „Wie kannst du... wie... warum bist du... so... zu mir...?“ Dusty krümmte sich zusammen, um möglichen weiteren Schlägen weniger Angriffsfläche zu bieten. Er hustete, weil er kaum Luft bekam, seine Nase war vollkommen zu vom Weinen. „Wie sollte ich denn sonst zu dir sein, du kleine Hure? Soll ich dich in den Arm nehmen? Dich streicheln und dir meine Liebe gestehen? Ist es das, was so kleine Schlampen wie du sich wünschen? Der Prinz, der euch aus der Drogen- und Stricherhölle befreit?“ Angewidert warf er den Gürtel beiseite und kniete sich über Dusty. „Also? Wie sollte ich dich sonst behandeln?“ Dusty schaute zu ihm auf, seine Nase lief, seine Augen waren total verquollen. „Bitte... hör auf... hör auf mich zu schlagen...“ Er bäumte sich auf und klammerte sich an seinen Peiniger. „Gib mir Stoff... oder lass mich wenigstens gehen... ich flehe dich an... bitte...“ Cales Augen durchbohrten den Blonden regelrecht und er schüttelte nur stumm den Kopf, während er sich von ihm befreite. „Nein, weder das eine, noch das andere. Du wirst es ertragen müssen. Du hast es ja auch ertragen süchtig zu werden.“ Er sammelte den Gürtel auf, legte ihn weg und verschwand aus dem Zimmer. Kurz darauf kam er mit einer Plastikflasche voll Wasser zurück. „Hier, du solltest viel trinken.“ „Ich will nichts trinken! Ich will Stoff!“, wimmerte Dusty, riss die Flasche aber dennoch an sich und trank gierig. Er verschluckte sich und hustete, setzte aber sofort wieder an. Erst jetzt merkte er, wie durstig er war. „Bitte... nur eines... warum?“, fragte er, als er die Flasche endlich absetzte. „Warum das alles? Und warum... ich?“ Ausdruckslosigkeit schlug ihm entgegen. Cale zeigte keinerlei Emotionen, sein Gesicht wie eine Maske. „Du bist mir aufgefallen. Schon vor dem gestrigen Abend. Ich habe dich beobachtete, wie du dich angeboten hast, wie du dir die Spritze in den Arm gejagt oder alles getan hast, um an den nächsten Schuss zu kommen.“ „Das war geplant?!“, keuchte Dusty. „Wie lange... hast du....? Du hast mich beobachtet...?“ Ein kleines Schmunzeln erschien auf den harten Zügen des Mannes. „Ja, ich habe dir zwei Monate zugesehen, wie du dein Leben zugrunde gerichtet hast. Jetzt ist es an der Zeit, dass ich es in die Hand nehme.“ Der Blonde konnte es nicht fassen. Dieser Kerl war verrückt. Absolut wahnsinnig. „Und das soll jetzt mein Leben sein...?“, flüsterte er. „Als dein... Haustier?“ „Vorerst. Irgendwann bist du vielleicht in der Lage ein normales Leben zu führen. Ohne Drogen. Aber solange bleibst du hier...bei mir.“ „Machst du das öfter? Zwangsentzug für arme Stricher als Wohltäter?“ Man hörte seiner Stimme an, dass Wut in ihm hoch kochte, geschürt von der Begierde nach Heroin. „Oder bin ich etwas Besonderes? Habe ich etwas an mir, was dich dazu reizt, mich zu quälen? Womit habe ich mir deine Aufmerksamkeit verdient?!“ „Deine Augen.“ flüsterte Cale und kam wieder näher. „Vor jedem Schuss waren sie voller Traurigkeit, danach leer. Es war faszinierend. Aber aufmerksam bin ich erst auf dich geworden, als du mir vor mein Auto gerannt bist. Ich konnte zwar noch bremsen und hab dich nur etwas angeschupst, aber du bist ausgerastet, wie ein Irrer. Eigentlich hatte ich nur nachsehen wollen, ob es dir gut geht, aber...dann...“ Er war Dusty immer näher gekommen, lag jetzt schon fast auf ihm, während die blauen Augen ihn weit aufgerissen und ungläubig anstarrten. „Dann waren da diese blauen Augen.“ Er presste seine Lippen herrisch auf die des Blonden und drang mit der Zunge in dessen Mund ein. Dusty erwiderte den Kuss, ob nun aus Angst, Schreck oder weil der Mann eigentlich nicht übel küssen konnte, das wusste er selbst nicht. Er tat es einfach. Was er ihm da erzählte... ein Unfall? Dusty hatte keinerlei Erinnerung daran, aber vielleicht war er high gewesen. Das konnte durchaus sein. Das Gewicht des Anderen ruhte auf ihm und wäre da nicht dieses schreckliche Verlangen nach Heroin, hätte er den Kuss, so fordernd und dominant er auch war, sogar genießen können. Dafür genoss es Cale und zwar in vollen Zügen. Er presste sich eng gegen den dünnen Körper und vereinte ihre Lippen immer wieder so leidenschaftlich, dass sie kaum noch Luft bekamen. Seine Hände glitten über Dustys Haut, die sich abzeichnenden Rippen. Erst blieben sie beide an den Brustwarzen hängen und rollten sie überraschend zärtlich zwischen Daumen und Zeigefinger, dann wanderte eine Hand weiter hinunter und griff besitzergreifend nach dem Geschlecht des Blonden. Der junge Stricher keuchte überrascht in einen der Küsse hinein. Der konnte doch nicht schon wieder wollen. War das ein Mann oder ein wilder Bulle? Sollte das seine Zukunft sein? An ein Bett gefesselt, zur Verfügung stehen, wenn man es von ihm verlangte, und geschlagen werden, wenn er nicht parierte? Die große Hand begann Dusty gezielt zu erregen und Cales Lippen arbeiteten sich am Hals hinab zur Brust, wo er leicht in eine Brustwarze zwickte. Sein heißer Atem strich über die kühle Haut, koste sie regelrecht. Dusty kniff die Augen zusammen. Warum tat er das? Sah er nicht, wie er litt? Der Blonde versuchte sich gegen die Erregung zu wehren, die seinen angeschlagenen Körper durchflutete. Das merkte auch der Schwarzhaarige und brummte missmutig. Sein Mund löste sich von der Erhebung und folgte der Hand, bis sich die schmalen Lippen schließlich um das halberstarkte Glied legten und daran auf und ab fuhren. Der Blonde hob erschrocken den Blick. Was machte er da?! Ohne Kondom... schon wieder. Und dummerweise machte sein Gefängniswärter das verdammt gut. Dusty legte den Kopf in den Nacken, die Erregung wurde übermächtig, drängte aber in keiner Sekunde die Gier nach seiner Droge in den Hintergrund. Ja, genauso wollte er ihn haben. Unter sich zitternd, erbebend. Cale nahm sich keine Zeit für lange Vorspiele, sondern versuchte nur den Blonden auf seinen Höhepunkt zuzutreiben. Zusätzlich massierte er die Hoden, um eine größt mögliche Stimulation zu erreichen. Dusty sank stöhnend in die Kissen. Wenn er so weiter machte, würde er ihm gleich in den Mund kommen. Oder legte er es darauf an? Er keuchte, öffnete die Lippen. In ihm war das Bedürfnis erwacht, den Namen des Anderen zu stöhnen. Aber da gab es ein Problem: Er kannte ihn nicht. Plötzlich durchzuckte es seinen geschwächten Körper wie ein Blitz. Er bäumte sich auf, die Kette klirrte, seine freie Hand ruckte wie von selbst in die Haare des anderen Mannes, als er zuckend zum Höhepunkt kam. Cale schluckte gierig, sein Verlangen nach diesem Körper, ihn zu schmecken, zu spüren, war fast schon übermächtig. Mit einem zufriedenen Lächeln trennte er sich von dem Blonden und stand wieder auf. Keine freundlichen Worte. Keine Erklärung. Nichts. Er verließ einfach den Raum, brachte eine neue Flasche Wasser und verschwand endgültig, schließlich musste er noch Aktien verkaufen... ~~~ Vor den Schlafzimmerfenstern wurde es bereits wieder Nacht. Dusty hatte den ganzen Tag nichts von seinem Peiniger gesehen oder gehört. Er war allein, gefangen auf diesem Bett und das machte ihn schier wahnsinnig. Allerdings hatte ihn auch eine seltsame Müdigkeit erfasst und er war mehrmals ohne es zu merken in einen unruhigen Schlaf gefallen. Irgendwann in dieser Zeit musste der Schwarzhaarige wieder da gewesen sein, denn als er erwachte, stand eine Schüssel Haferbrei auf dem Nachtschrank, Dusty hatte das eklige Zeug trotzdem runtergewürgt und sich sogar dazu durchgerungen, die Metallschale zu benutzen. Es roch daher leicht nach Urin im Raum. Er war danach wieder eingeschlafen und erst in der Dämmerung wieder erwacht. Und zwar wegen der Schmerzen. Zum aktuellen Zeitpunkt waren sie fast unerträglich, schrecklich diffus, jedes einzelne Gelenk schien weh zu tun und das so heftig, dass Dusty zusammengekrümmt auf dem Bett lag und immer wieder vor Pein schrie. Das bewirkte auch, dass Cale wieder auf der Bildfläche erschien. Nicht, weil er sich Sorgen machte, sondern eher, weil er nicht mehr arbeiten konnte mit diesem Lärm. Angeekelt verzog er das Gesicht und sah zu dem behelfsmäßigen Nachttopf. Bevor er selbigen im Bad leerte, öffnete er ein Fenster, um den Mief hinauszutreiben. Dustys Schreie ignorierte er vorerst. Mit abgewaschener Schüssel kehrte er zurück und setzte sich neben den krampfenden Jungen. Kurz fühlte Cale die Stirn, die Haut war eiskalt. Sicherheitshalber zog er die Decke höher. „Da musst du jetzt durch.“ Dusty hörte die Worte kaum. Ihm war so kalt. Es tat so weh. Das war doch nicht sein Körper. Er fuhr hoch, als er die andere Person am Bett spürte. Seine krampfenden Finger krallten sich in die Kleidung des Schwarzhaarigen. “Gib mir Stoff!“, schrie er. „Bitte! Es tut so weh! Verdammt! Gib mir was, du Arschloch!“ Er war kaum noch bei sich, seine Pupillen waren geradezu unnatürlich geweitet und er fixierte Cale mit einem irren Blick. „Ich brauch was!“ „Ja, aber das sind keine Drogen.“ gab Cale harsch zurück und löste die Finger gewaltsam aus seinem Hemd. „Du hast es dir selbst zuzuschreiben, dass du jetzt Schmerzen hast. Das wird vorbei gehen. Das schlimmste sollte nach fünf bis sieben Tagen vorbei sein. Solange musst du es ertragen.“ Er packte Dusty an den Oberarmen und drückte ihn zurück auf die Matratze, um die Decke dann regelrecht um ihn zu schlingen und fest zustopfen. Der Junge wehrte sich fahrig und schrie weiterhin. Er zuckte und krampfte. Plötzlich hörten die Schreie auf, aber nur weil sich das sowieso schon fahle Gesicht noch weiter verfärbte. Dusty hatte schreckliche Magenkrämpfe und diese forderten in dem Moment ihren Tribut. Es gab kaum ein Würgen als Warnung, als der Blonde den Mittags verspeisten Brei röchelnd erbrach. Cale wich sofort zurück, bekam jedoch einige Spritzer ab. Fluchend sah er auf seine Hose und dann zu Dusty. „Dafür sollte ich dich noch einmal verprügeln!“ fauchte er, tat es aber nicht, sondern löste die Kette und hob den Blonden auf die Arme, um ihn ins Bad zu bringen. Dort befestigte er ihn neben dem Klo. „Da kannst du dich auskotzen, während ich mein Bett neu beziehe.“ Der Ekel tropfte regelrecht aus seiner Stimme. Trotzdem musste er versuchen so schnell wie möglich das Erbrochene aus dem Bett zu schaffen, bevor es sich bis in die Matratze hindurchfraß. Dusty weinte bittere Tränen, während er sich mühsam an der Toilettenschüssel hochzog. Ihn schüttelte ein neuer Würgereiz. Es hörte auch nicht auf, als längst nur noch ätzende Galle kam. Die Fliesen waren so schrecklich kalt. Er zitterte am ganzen Körper, seine Lippen waren bläulich. Und immer noch diese Schmerzen. Dusty schaffte es, auf die Beine zu kommen, angelte nach dem Schrank über dem Waschbecken. Vielleicht war da ja etwas drin, was er schlucken konnte. Irgendwas. Aber nur seine Fingerspitzen berührten die Tür des Schränkchens, die Kette war zu kurz. Voller Wut und Verzweiflung stieß der Blonde eine Mischung aus Schrei und Wimmern aus. Cale verdrehte nur genervt die Augen und riss die Bettwäsche herunter. Natürlich war es längst durchgesickert! Toll, jetzt brauchte er eine neue Matratze. Aber sofort würde das wohl nicht klappen, also musste sie erst einmal gewendet werden, was er sogleich in Angriff nahm, nachdem er sie mit einem Lappen weitestgehend abgerieben hatte. Dusty sackte im Bad wieder in sich zusammen. Zitternd kauerte er in der Ecke. Der erneute Würgreflex kam so überraschend, dass er nicht einmal mehr die Zeit hatte, zum Klo zu krabbeln. Es kam nur Galle, aber die spuckte er röchelnd auf den Fliesenboden. „Kannst du nicht endlich deinen Kotzmodus einstellen!“ schrie der Schwarzhaarige und wuchtete die Matratze gerade herum. Das Neubeziehen sparte er sich für später, Dusty würde sowieso erst mal nicht mehr dort hinein dürfen. Mit schweren Schritten stapfte er ins Bad und sah sich die Hinterlassenschaft des Strichers an. „Na toll.“ Verärgert suchte er einen Putzeimer samt Lappen und beseitigte die Galle. Dann packte er Dusty und schleifte ihn nach Öffnen der Handschelle in die geräumige Duschkabine. „Und hier bleibst du jetzt! Ich habe keine Lust die ganze Zeit hinter dir herzuwischen.“ Doch ein wenig Erbarmen hatte er, denn der Boden war eindeutig zu kalt für den Blonden. Er setzte ihn auf ein Bett aus Decken und warf auch eine über ihn. „Komm nicht auf den Gedanken wegzulaufen, die Türen nach draußen sind verschlossen.“ „Lass mich nicht allein!“, brüllte Dusty und krabbelte wie ein verängstigtes Tier auf den Schwarzhaarigen zu, sein Gesicht hatte kaum noch etwas menschliches, so schmerzverzerrt war es.. „Lass mich nicht allein! Es tut so weh! So weh...“ Teils widerte ihn das Verhalten an, teils befriedigte es seinen Hunger nach Macht über den Jungen. Obwohl er ihn eigentlich in die Dusche zurückstoßen und die Tür zuhalten wollte, überlegte es sich Cale anders. Es gefiel ihm nicht wirklich, da es weit unter seinem Niveau war, doch er setzte sich tatsächlich in die Kabine, nachdem er Dusty hinein getrieben hatte. „Du bist ein Jammerlappen.“ brummte er und strich durch das wirre Haar. Dusty drückte sich weinend an den warmen Körper des Mannes, plötzlich war er keine Bedrohung mehr, sondern sein einziger Fels in der Brandung, die ihn allmählich in die Tiefe ziehen wollte. „Es soll aufhören...“, wimmerte er, während er sich wie ein Schutz bedürftiges Kind an seinen Entführer presste. Seufzend legte er nun doch einen Arm um die zitternden Schultern und zog Dusty zwischen seine Beine, so dass er gegen seine Brust lehnte. „Es wird schon aufhören. Irgendwann.“ Cale wollte keinen Trost spenden, er war immer noch der Meinung, dass es Dustys eigene Schuld war, doch gleichzeitig konnte er ihn nicht einfach allein seiner Pein überlassen. „Bleib bei mir...“, schluchzte Dusty ein letztes Mal, bevor die Schmerzen für seinen geschlauchten Körper zu stark wurden. Er sackte in Cales Armen zusammen und verlor das Bewusstsein. Schweigend sah er auf das angespannte Gesicht herab und schloss die Augen. Die ganze Sache war doch härter, als er angenommen hatte. Vor allem wurde es gefährlich für den Stricher, wenn er es nicht schaffte das Essen bei sich zu behalten. Er musste einigermaßen bei Kräften bleiben, viel Trinken wenigstens. „Mit dir hab ich mir was aufgehalst, Kleiner.“ murmelte er und strich durch das verschwitzte Haar. Wie tief war er nur gesunken. Nun saß er schon mit einem drogenabhängigen Stricher auf Entzug in seiner eigenen Dusche auf einem Deckenberg und hielt diesen Straßenköter in seinen Armen. Da hätte er es einfacher gehabt, wenn er ihn seinem Schicksal überlassen hätte. Aber Cale war noch nie ein Mann gewesen, der die bequemste Möglichkeit wählte. ~~~ Die nächsten Tage wurden nicht besser, zunächst sogar eher schlimmer. Zeitweise tat Dusty nichts anderes, als vor Schmerzen zu schreien, sein Essen behielt er meist nur kurz bei sich, bevor er sich wieder erbrach. Oft lag er nur apathisch in der Ecke der Dusche. Erst am fünften Tag klangen die Symptome ein wenig ab, zwar hatte der Junge immer noch Schmerzen, aber allmählich wurden sie erträglicher. Dennoch zitterte er am ganzen Körper. Nicht nur einmal hatte Cale in dieser Zeit fast die Geduld verloren. Natürlich wirkte sich der Entzug auch auf ihn aus, schließlich schrie Dusty laut genug, um ihn vom Schlafen abzuhalten. Noch nie hatte er soviel Zeit in seiner Dusche verbracht, wie in diesen fünf Tagen. Und doch war es ihm nicht gelungen einfach zu gehen und dem Stricher seinen Schmerzen zu überlassen. Er blieb bei ihm, hielt ihn, wenn auch mehr aus Eigennutz, da der Blonde dann ruhiger wurde. Allerdings war jetzt genug mit dieser Fürsorge. Es schien besser zu werden, das Schlimmste war überstanden, also konnte er auch wieder in seinem eigenen Bett schlafen und sich ausruhen, während Dusty weiterhin in der Dusche nächtigte. Auch an diesem fünften Tag hockte Dusty allein in der Dusche, in sich zusammen gesunken, die Beine eng an die Brust gepresst. Er hatte so schreckliche Kopfschmerzen. Und Hunger. Wahren Heißhunger. „Hey! Bist du da?!“, rief er in die Wohnung hinein. Die Antwort war ein entnervtes Stöhnen aus dem Schlafzimmer. „Nein, ich bin in den Urlaub gefahren und komme erst in drei Wochen zurück.“ Denn genauso fühlte er sich. Urlaubsreif, geschlaucht, übermüdet. Unter seinen Augen waren dunkle Ringe. Trotzdem schwang er die Beine aus dem Bett und schlurfte zur Badezimmertür. Als der Mann das Zimmer betrat, krabbelte Dusty auf allen Vieren an die Kabinentür heran. „Ich hab Hunger...“, meinte er. „Auf was Richtiges!“, kam schnell hinterher, als sich Cale schon wieder umdrehen wollte. „Bitte nicht wieder diese Pampe!... bitte....“ „Und was sonst? Es hat doch keinen Sinn, du kotzt es sowieso ein paar Minuten später wieder aus, also muss ich mir nicht erst die Mühe machen etwas zu kochen.“ Der Schwarzhaarige drehte sich um und sah Dusty desinteressiert an. „Bitte... mir geht es gut...“ Er blickte zu Boden. „Besser zumindest... die Bauchschmerzen sind weg und von Kopfschmerzen muss man doch nicht kotzen... bitte...“ Cale blieb einige Augenblicke stumm und überlegte. Schließlich seufzte er sich geschlagen gebend und nickte. „Also gut, was willst du haben?“ „Pizza...?“, fragte Dusty leise. „Oder vielleicht Chinesisch... aber lieber eine Pizza...“ Seine Augen leuchteten regelrecht. Er sah aus wie ein kleiner getretener Hund, der gerade zum ersten Mal Liebe bekam. Cale hingegen glotzte ihn an, als hätte er ihm gerade einen Heiratsantrag gemacht. Dann lachte er leise auf, das erste Mal in Dustys Gegenwart und schüttelte den Kopf. Das war einfach zu absurd. Da saß ein unterernährter Stricher auf Drogenentzug in seiner Dusche auf einem Haufen Decken und fragte nach einer Pizza! Wie hatte es nur soweit kommen können? „Ist Salami okay?“ wollte er nur noch wissen, bevor er sich abwandte. „Thunfisch!“ Er biss sich auf die Lippe. „Thunfisch, bitte. Danke!“ er krabbelte zurück in seine Ecke, als der Mann den Raum verließ. „Dann eben das.“ murmelte Cale, während er ins Wohnzimmer ging und dort nach dem Telefon suchte. Unter seinen Unterlagen wurde er fündig und wählte die Nummer eines Pizzaservices, bei dem er manchmal bestellte. Es dauerte eine halbe Stunde, solange ließ sich Cale auch nicht mehr bei Dusty blicken. Erst als er die beiden Pappkartons in Händen hielt, steuerte er das Bad wieder an. Für sich selbst hatte er Salami bestellt, die Thunfisch gab er an den Stricher weiter. „Danke!“, murmelte Dusty und er hatte tatsächlich Tränen in den Augen. Er stürzte sich regelrecht auf die Pizza, obwohl sie noch heiß war, biss er ohne Rücksicht auf Verluste direkt hinein, der Käse zog lange Fäden. „Danke...“, schmatzte er noch einmal. Der Mann sah ihm nur ruhig zu und versuchte sich gegen die Gefühle zu wehren, die dieses kindische Verhalten in ihm auslöste. Das erste Mal dachte er ernsthaft, dass der Kleine eigentlich ganz süß war. Schnell verdrängte Cale diese Gedanken. Das hörte sich nicht nach ihm an. „Wenn du danach kotzt, kriegst du die nächsten Tage wieder nur Haferbrei.“ drohte er ernst und biss von seiner Pizza ab. „Nein! Versprochen!“ Dusty riss sich zusammen. Wenn er weiter so schlang, würde er vielleicht doch noch kotzen, sein Magen war feste Nahrung kaum noch gewöhnt. Er wusste nicht, ob es am Entzug oder der Einsamkeit der Kabine lag, aber er fühlte sich im Moment noch nicht einmal unwohl in der Gegenwart seines Wärters. „Du?“, fragte er mit vollem Mund. Cale warf ihm einen kurzen Blick zu und verleibte sich einen weiteren Bissen ein. „Was?“ Dusty schaute ihn mit seinen großen Augen an. „Wie heißt du eigentlich?“ Die Frage kam so trocken, so unschuldig, dass es schon grotesk wirkte, angesichts ihrer Vergangenheit. Scheinbar ungerührt aß der Schwarzhaarige weiter, schluckte seinen Bissen erst runter. „Cale.“ kam es knapp von ihm. „Cale...“, wiederholte der Jüngere. „Cale... darf ich vielleicht... vielleicht mal ein bisschen rumlaufen? Meine Beine sind ganz taub...?“ Er hatte die Pizza schon fast ganz aufgegessen. Eher aufgefressen. „Dir ist klar, dass jeder Fluchtversuch zwecklos ist?" Die grünen Augen waren plötzlich lauernd und nicht mehr so gleichgültig. „Wenn du es dennoch versuchst, machst du erneute Bekanntschaft mit meinem Gürtel." „Nein!“ Dusty riss die fettigen Hände abwehrend hoch. „Nein, keine Flucht...“ Cale starrte ihn noch einige Sekunden an, dann stand er von seinem kleinen Hocker auf und löste die Fessel um Dustys Handgelenk. „Aber wasch dir die Hände bevor du rumschnüffelst. Ich kann fettige Abdrücke nicht auf meinen Möbeln gebrauchen.“ Er blieb neben der geöffneten Duschtür stehen und wartete, bis der Stricher herauskam. Dusty ging vorsichtig an ihm vorbei und zum Waschbecken, um sich die Hände wie befohlen zu waschen. Nach ein paar Schritten verweigerten seine Beine schon den Dienst. Er fiel vornüber. Reflexartig streckte der Andere den Arm aus und fing ihn auf, so dass es Dusty erspart blieb auf den harten Fließen aufzuschlagen. „Vielleicht solltest du es erst mal mit Sitzen probieren.“ brummte der Mann und half dem Blonden zum Waschbecken, wobei er ihn konstant stützte. Hätte Dusty nicht schon seine andere Seite kennen gelernt, könnte er fast schon sagen Cale wäre fürsorglich. Dusty spürte die Wärme der starken Arme, die ihn hielten und obwohl Cale unbestreitbar ein brutaler und teilweise sehr unheimlicher Mann war, offenbarte sich hier eine andere Seite. Er lächelte dankbar und wusch sich die Hände, daraufhin führte ihn der Schwarzhaarige ins Wohnzimmer zur Couch. Dusty ließ sich darauf nieder und sah sich um. Endlich wieder richtiges Sonnenlicht, auch wenn es bei den Kopfschmerzen in den Augen weh tat. Aber etwas war anders. Er fühlte sich so klar. Sein Verstand arbeitete wie er sollte, er nahm seine Umgebung wahr und das erste Mal seit Jahren kannte er mehr als den Gedanken an Stoff. „Du hast... eine schöne... Wohnung...“, sagte er leise und etwas unsicher. Durfte er nun mit Cale reden? Dieser zuckte nur mit den Schultern und ließ sich auf seinem Sessel nieder. Die Beine wurden überschlagen und das Grün traf den Blonden kalt. „Ich habe sie von einem Innenarchitekten einrichten lassen, weil ich selbst keine Zeit hatte.“ Es schien nicht, als hätte der Schwarzhaarige Interesse an einer Konversation, also wurde es wieder still zwischen ihnen. Dann durchbrach Cales Stimme jedoch das Schweigen. „Wie lange machst du das schon?“ „Was meinst du?“ Dusty war beim Klang der Stimme zusammen gezuckt, er hatte schon lange nicht mehr das Gefühl gehabt, so gut hören zu können. „Drogen, Strich, das alles eben. Wie bist du dazu gekommen?“ „Ich bin mit sechzehn von zuhause weg... und dann ist irgendwie alles schief gegangen. Ich war deprimiert und da hat mir ein Freund dieses Zeug angedreht... seitdem... na ja, es hat mir eben geholfen. Aber Stoff ist teuer, weißt du? Und ich habe gemerkt, dass ich mit meinem Körper mehr Geld verdienen kann als mit anderer Arbeit...“ Plötzlich kam er sich schrecklich dumm vor. Er schaute in eine andere Richtung. „Ich weiß... bescheuert...“ „Ganz genau.“ Es klang schneidend und bitterernst. „Erwarte von mir kein Mitleid. Ich habe kein Verständnis für Menschen, die sich so gehen lassen und einfach nur, weil sie etwas traurig sind, zu solchen Mitteln greifen. Das ist erbärmlich.“ Cale nahm keinerlei Rücksicht auf die Gefühle des Jungen. „Das weiß ich selbst! Ich will dein Mitleid auch gar nicht!“, fauchte Dusty. „Ich weiß noch nicht einmal, ob du zu so einer Empfindung fähig bist...“, fügte er leise hinzu und schaute auf seine Füße. Er wusste nicht, ob das jetzt wieder ein Fehler gewesen war, aber eigentlich war es ihm egal. „Was nützt dir denn mein Mitleid, wenn ich dir welches entgegenbringen würde? Geht es dir dadurch besser? Hast du etwas gewonnen? Ich denke, die Menschen versinken in genügend Selbstmitleid, um nicht noch von anderen bedauert werden zu müssen.“ erwiderte Cale überraschend ruhig. Er zeigte keinerlei Aggression gegen den Stricher, doch seine Augen verrieten, dass er diesen Ton nicht lange dulden würde. Dusty biss sich auf die Lippe und mahnte sich zur Vorsicht. „Aber was ist mit dir?“ Er fragte so ruhig und unterwürfig wie er konnte. „Was ist der Sinn des ganzen? Allmachtsphantasien? Oder bin ich jetzt wirklich dein... Haustier... was bist du für ein Mensch?“ „Spielt das noch eine Rolle? Für dich bin ich der brutale Entführer, der dir nur weh tut, nicht wahr?“ Sein Mund verzog sich zu einem schiefen Grinsen. „Ich bin kein Mann, der die Dinge mit Samthandschuhen anfasst. Wenn ich etwas will, bekomme ich es. Du hattest nun das Pech in mein Schussfeld zu geraten. Ja, ich will dich besitzen, ja, ich genieße es dich zu demütigen. Wenn du dich mir widersetzt, wirst du sehen, was du davon hast.“ Seine ruhige Stimme stand im starken Kontrast zu den Worten. „Kriegst du nie Besuch? Wie erklärst du einen nackten angeketteten Mann auf deinem Bett?“ Fast hätte er gelächelt, aber die Aussage des Mannes hatte ihn zu sehr erschreckt. „Wem sollte ich es erklären? Meine Geschäftspartner treffe ich in Restaurants, Liebhaber habe ich keine und meine Familie wohnt Tausende von Kilometern entfernt in London. Es wird dir also niemand zu Hilfe kommen.“ Dusty schaute ihn einen Moment an, dann lächelte er. „Also bist du einsam...“ „Nein, ich halte nur nicht viel von menschlicher Gesellschaft. Es sei denn sie hält den Mund, wenn ich es sage.“ Er lächelte gemein und seine Augen durchbohrten den Jungen regelrecht. „Wer hat dich mal so verletzt, dass du dich dahinter verstecken musst? Mag ja sein, dass du wirklich Spaß daran hast, aber die Momente, in denen du mir geholfen hast, sprachen doch für sich... und außerdem, du willst, dass ich clean werde, also musst du doch etwas...“ Er fuhr sich durch die fettigen Haare, schließlich hatte er sie schon über eine Woche nicht gewaschen, und beendete den Satz lieber nicht, sondern sah aus dem Fenster, dort hinaus in die Freiheit. Nun wurde Cale sichtlich ungehaltener. Er konnte es gar nicht leiden, wenn sich Leute über ihn eine Meinung bildeten oder etwas andichteten. „Hör zu, Kleiner. Du begibst dich gerade auf sehr dünnes Eis. Mich hat noch nie jemand verletzt, schon gar kein billiger Lover. Ich will Sex, keine Beziehung. Und das gilt auch für dich.“ Eiseskälte schlug Dusty entgegen und er schrumpfte deutlich, als der Schwarzhaarige sich erhob und auf ihn zu kam. „Ich will, dass du clean wirst, damit ich länger was von deinem Körper habe. Das ist alles, was mich interessiert. Ich ficke nämlich keine Leichen.“ Er beugte sich dicht über den Stricher, die Arme links und rechts von ihm aufgestützt. Der Blonde drückte sich in die weichen Polster der Couch, als könne er so etwas mehr Abstand zwischen sich und ihn bringen. „Schon gut... wenn du das sagst... okay...“ Cale machte allerdings keine Anzeichen sich zurückzuziehen. Er starrte Dusty weiterhin an. Dann packte er plötzlich dessen Kinn und presste seine Lippen auf die des Blonden. Seine Hand rutschte ein Stück hinunter zur Kehle und umschloss sie leicht, so dass eine ständige Drohung im Kuss mitschwang. Dustys schmale Hände ruckten zum Handgelenk des Mannes hinauf, aber er zerrte nicht daran oder machte sonst einen Versuch, die Finger von seiner Kehle zu entfernen. Er hatte allmählich begriffen, dass Widerstand genau der falsche Weg war. Stattdessen legte er all seine Leidenschaft in den harten Kuss. Und genau das beeindruckte Cale, denn er hatte eher einen erneuten Versuch zur Rebellion erwartet. Doch so gefiel es ihm weit besser. Dominant und fordernd drang er in die warme Höhle ein und plünderte sie nach allen Regeln der Kunst. Erst als ihnen beiden die Luft ausging, trennte er sich von Dusty und sah ihn zufrieden an. „Du scheinst lernfähig zu sein.“ „Kann sein...“ Er lächelte schwach. „Vielleicht weil ich das erste Mal seit Jahren klar denke...“ Seine linke Hand fuhr nach oben und strich über die Wange des anderen Mannes. Er wollte es sich nicht eingestehen, aber dieser dominante Kuss hatte ihm wirklich gefallen. “Mach das noch mal...“, forderte er. Die Augen des Schwarzhaarigen verengten sich misstrauisch und seine Miene zeigte deutlich, dass er nicht gewillt war auf dieses Spielchen einzugehen. Gleichzeitig machte ihn diese Unterwürfigkeit auch an und er begehrte Dusty. Zumindest seinen Körper. Ihn immer noch an der Kehle haltend, drückte er den Blonden auf die Sitzfläche der Couch und folgte ihm langsam. Bedrohlich wanderten seine Blicke über die nackte Haut, dann riss er Dusty in einen Kuss, der fast schon als brutal zu bezeichnen wäre, wenn da nicht diese Hand gewesen wäre, die dabei über die Seite des Strichers fuhr. Dusty keuchte und stöhnte einmal abgehackt in den heftigen Kuss hinein. Seine Arme schlangen sich um den Hals des Schwarzhaarigen, zogen ihn näher an sich. Er erkannte sich selbst nicht wieder. Dieser Mann war ein Monster, eine Bestie, die ihn gedemütigt und verprügelt hatte, ihn festhielt als Sklaven oder Haustier oder was auch immer. Und trotzdem spürte er tief in seinem von Angst umwölkten Herzen ein geradezu brennendes Verlangen nach diesem Mistkerl. Dieser Umstand verwunderte den Mann etwas, denn diese Wendung hatte er nicht bedacht. Er war von einem widerspenstigen und später verängstigten Jungen ausgegangen, aber hier zeichnete sich deutlich etwas Anderes ab. Das nicht unbedingt schlecht war. Gierig presste er sich gegen den dünnen Körper, fasste fester zu, wenn er über die Seiten oder den Po tastete. Sein Oberschenkel rieb über Dustys Schritt, fordernd, verlangend. Seine eigene Männlichkeit drückte sich fühlbar gegen das Bein des Strichers. Der junge Mann gab sich Cale vollkommen hin, aber nicht unwillig, im Gegenteil. Er presste sein Becken sogar begierig gegen das des Schwarzhaarigen, fuhr mit den Händen über den breiten Rücken des Mannes. Auf irgendeine perverse Weise musste er ihm ja sogar dankbar sein, schließlich sah es so aus, als würde er dank ihm wirklich von den Drogen loskommen. Cale war bereit auf das Spiel einzugehen. Er sah Dusty nicht als gleichwertigen Partner an, doch ließ er ihm einen gewissen Spielraum. Seine Hände legten sich besitzergreifend auf den Hintern des Blonden und drückte ihn somit noch näher an sich. „Zieh meine Hose aus.“ raunte er dunkel in Dustys Ohr und biss gleich darauf hinein. Dusty zuckte zusammen, als sich die Zähne in das empfindliche Fleisch gruben, aber er sagte nichts. Seine Finger wanderten zum Bund der schwarzen Jogginghose des Mannes und zogen daran, um ihn von dem Stoff zu befreien. Cale half ihm dabei und wand sich aus der störenden Beinbekleidung. Als ihre nackte Haut aufeinander traf, stöhnte er leise in einen weiteren feurigen Kuss und begann einen stetigen Rhythmus gegen den Schritt des Jungen aufzubauen. Dabei wurde sein Atem schwerer und blies Dusty heiß über den Hals. Der Blonde fing an zu schwitzen und ob er es nun wollte oder nicht, diesmal gefiel ihm, was der Mann mit ihm tat. Es verlangte ihm sogar danach. Er begehrte ihn auf eine merkwürdige Art und Weise. Seine freie rechte Hand wanderte nach unten und griff zurückhaltend, weil er nicht wusste, ob er das durfte, nach dem Geschlecht von Cale. Dieser biss ihm deutlich in die Schulter, so dass Dusty die Hand wieder wegzog. „Du tust nur, was ich dir sage, klar?“ knurrte er und rieb sich fester an dem Anderen. Cale hasste es, wenn er nicht die Kontrolle über eine Situation hatte und bestimmen konnte in welche Richtung etwas verlief. Hierbei hatte er klare Vorstellungen oder besser Begierden. Das Stöhnen floss wie eine Verheißung aus seinem Mund, als er das Tempo anzog. Die Hitze in seinem Körper wurde immer stärker. „Verzeih...“, keuchte Dusty. Er konnte noch nicht einmal darüber nachdenken, selbst der Schmerz in seiner Schulter schien plötzlich ungewohnt süß zu sein. Die Reibung an seinem Schritt wurde immer intensiver, seine Hüften kribbelten. Er kam nicht dagegen an, sich in den Rücken des Mannes zu verkrallen, im Rausch der Erregung zogen seine Fingernägel sichtbare Spuren in die heiße und feuchte Haut. Das trieb Cale nur noch mehr an, denn er kostete den Schmerz voll aus und drückte sich sogar gegen die Nägel. Lange hielt er die vielen Reize jedoch nicht mehr aus, mit einigen festen Stößen und unterdrücktem Stöhnen kam er gegen Dustys Bauch. Cales Hitze klatschte auf seine aufgeheizte Haut und plötzlich wurde es auch für Dusty zuviel. Er ergoss sich ebenfalls, klammerte sich dabei an den mächtigen Körper des Anderen, seine Fingernägel vergruben sich noch tiefer in der weichen Haut, während er sein Gesicht gegen Cales Schulter presste und stöhnte. Keuchend ließ er sich einfach auf Dusty sinken und musste erst einmal zu Atem kommen. Die Feuchtigkeit zwischen ihnen war angenehm und Cale genoss es geradezu. Seine Augen waren geschlossen, das Gesicht an den Hals des Blonden gelehnt. Der Stricher hatte ebenfalls die Augen geschlossen. Als er sie öffnete, konnte er Cales Rücken mit den Kratzspuren sehen, eine blutete sogar ein wenig. War er das gewesen? Er konnte sich nicht erinnern, jemals so wild gewesen zu sein. Hoffentlich bekam er jetzt nicht wieder Prügel. Seine Augen wanderten über Cales Körper. Er durfte das nicht zulassen, kein Vertrauen aufbauen oder gar Zuneigung. Wenn er sich jetzt fügte, würde der Schwarzhaarige vielleicht unvorsichtig werden und dann würde auch seine Chance zur Flucht kommen. ~~~ Cale stand am Fenster und blickte hinaus auf die Terrasse. Er war immer noch nackt, Dusty lag schweigend auf dem Sofa und betrachtete seine Silhouette vor der Scheibe. Sie hatten kein Wort gewechselt, der Schwarzhaarige hatte nicht einmal etwas zu den Kratzern gesagt. „Wir baden. Du stinkst erbärmlich.“ durchbrach die tiefe Stimme plötzlich die Stille und Cale drehte sich halb zu dem Stricher um. „Komm mit raus zum Pool.“ „Bei dem Wetter?“, rutschte es Dusty heraus. Ihm hatte noch nie jemand so rüde ins Gesicht gesagt, dass er stank. „Der Pool hat eine Heizung, Kleiner. Du wirst dir schon nichts abfrieren.“ Da Cales Gesicht im Schatten lag, konnte der Stricher das kleine Lächeln nicht sehen. Das war auch ganz gut so. „Zwing mich nicht dazu, dich noch mal zu ermahnen.“ Das klang schon weniger freundlich. Dusty stand so schnell wie möglich auf und trat zu ihm. Merkwürdiges Gefühl, dass sie nun beide nackt waren. Der Stricher merkte das kaum noch, fast eine Woche lief er nun schon den ganzen Tag unbekleidet herum. Der Mann öffnete die Tür und trat hinaus. Sofort erfasste der eisige Wind sein dunkles Haar und lechzte nach der aufgewärmten Haut. Während er die Distanz zum Pool überbrückte, fiel ihm plötzlich ein, dass er die Heizung gar nicht wieder hochgestellt haben könnte nach Dustys Bestrafung. Das wäre sehr ärgerlich, denn dann war das Wasser bitterkalt und sie mussten doch mit der Wanne vorlieb nehmen. In Gedanken versunken, achtete Cale wenig auf den Untergrund, was jedoch ratsam gewesen wäre, denn das herausgespritzte Wasser, war zu einer spiegelglatten Fläche geworden. Ein unachtsamer Tritt und der Schwarzhaarige glitt ziemlich unelegant aus, fing sich aber im letzten Moment. Fluchend sah er zu Boden, dann zu Dusty. „Pass auf, es ist glatt.“ fauchte er verärgert, mehr über sich selbst, als über den unschuldigen Blonden. Am Pool angekommen, kniete er sich nieder und prüfte mit einer Hand das Wasser. Eiskalt. Die Heizung war also aus. „Verdammt...ich dachte, ich hätte sie angestellt.“ murmelte er zu sich selbst. Dusty hatte sich auf die Zunge beißen müssen, damit das Lachen über die wenig elegante Einlage des sonst so coolen Mannes in seinem Hals stecken blieb. War sicher besser. Er tappte vorsichtig hinterher. „Und nun?“ „Frag nicht so blöd! Wir gehen wieder rein und nehmen die Badewanne!“ Cale war wirklich wütend. Er hasste dieses enge Ding, da es für seine Größe viel zu kurz war. Er liebte es sich auszustrecken, deshalb auch der Pool auf der Terrasse. „Das ist alles nur deine Schuld! Wenn du nicht wärst, hätte ich den Pool nie abheizen müssen.“ fuhr er den Blonden an und stand ruckartig auf, um ihn zu packen. Doch auch der Rand des Pools war größtenteils vereist und Cale erwischte genau solch eine Stelle. Sein Fuß glitt aus, er gab einen Laut der Überraschung von sich, fiel sehr unsanft auf die Begrenzung, wo sein Kopf hart aufschlug und er besinnungslos in den Pool fiel. Das alles ging so schnell, dass Dusty es noch nicht einmal realisierte. Cale trieb im Wasser, rührte sich nicht, das Gesicht im Nass. Rötliche Farbe breitete sich aus. Es dauerte unendliche Sekunden, bis das Gehirn des Blonden begriff, was hier los war. War er etwa tot?! Wenn ja, dann würde jeder ihn verdächtigen. Er musste hier weg... natürlich, weg. Das war die Gelegenheit. Er konnte die Schlüssel suchen und abhauen. Dusty eilte zur Terrassentür. Endlich frei. Doch dann blieb er stehen und blickte zurück. Wenn Cale noch nicht tot war, brachte er ihn eben um. Aber würde der Andere ihm helfen? Nein. Oder doch? Und er hatte ihm quasi schon das Leben gerettet, auf seine perverse Art und Weise. Aber er war immer noch ein Monster. Dusty drehte den Kopf weg. Und sofort wieder hin. Es war schon eine ganze Zeit vergangen, während er hier mit sich haderte. Die Möglichkeit zur Flucht war so nahe und gleichzeitig ließ sein Gewissen nicht zu, dass er auch nur einen weiteren Schritt tat. Wenn Cale noch länger im Wasser lag... Der Stricher schloss die Augen. “Ach, fuck!“ Dann wandte er sich um und lief zum Pool, um hinein zu springen. Der Körper des Mannes trieb schlaff in dem tödlichen Element. Obwohl Dusty sich beeilte, war es womöglich schon zu spät. Das Wasser war schneidend kalt, sofort hatte er das Gefühl, dass seine Glieder taub wurden. Hinzu kam noch Cales beachtliches Gewicht. Dusty hielt seinen Kopf über Wasser, dann versuchte er den wuchtigen Mann aus dem Becken zu zerren. Es gelang ihm unter viel Mühe, wobei es ihm seine Arme und sein Rücken sofort mit heftigen Schmerzen dankten. Cale atmete nicht. Allmählich geriet der Junge in Panik. Im Fernsehen sah das immer so leicht aus. Er schlug dem Mann auf die Brust, aber war das richtig? Stemmte sich mit seinem Gewicht auf seinen Bauch. Immer noch nichts. Schließlich versuchte er es endlich mit Mund zu Mund Beatmung, am ganzen Körper zitternd. „Bitte stirb nicht... bitte...“ Und mit einem mal ging ein Zucken durch den Körper Cales und er spuckte röchelnd Wasser. Hustend quoll die Flüssigkeit aus seinem Mund, er würgte, versuchte Luft in seine Lungen zu pumpen. Dusty half ihm sich auf die Seite zu drehen, so dass das Wasser besser ablaufen konnte und Cale hustete sich fast die Seele aus dem Leib. Die Wunde an seiner Stirn blutete, er fühlte nichts als Kälte und alles war nur schwarz. Die Übelkeit trat zwar in den Hintergrund, trotzdem spuckte er erneut Wasser aus. Dann sackte er wieder in sich zusammen und verlor erneut das Bewusstsein. „Blöder Mistkerl!“ Dusty packte ihn unter den Armen und zerrte ihn unter größter Mühe ins Wohnzimmer. Dort wollte er ihn auf die Couch verfrachten, was aber nicht gelang. Er hatte keine Kraft mehr. Also ließ er den Mann auf dem Teppich liegen, wo dieser allmählich einen hübschen Blutfleck hinterließ, eilte ins Bad und fand dort Verbandszeug. So gut er es konnte, versorgte Dusty die Wunde des Schwarzhaarigen, band sie ab. Dann legte er ihm ein Kissen unter und holte eine Decke aus dem Schlafzimmer. „Auf Nimmerwiedersehen...“, flüsterte er und stand auf, um sich auf die Suche nach dem Schlüssel zu machen. Aber konnte er ihn einfach seinem Schicksal überlassen? Vielleicht brauchte er einen Notarzt. In diesem Moment stöhnte Cale auf. „Was...?“ Sein Kopf dröhnte und das vorsichtige Blinzeln erwies sich als Fehler. Sein ganzer Körper schmerzte, obwohl er nicht wusste wieso. Nach einigen Sekunden erkannte er es als Kälte. Warum war ihm kalt? Verwirrt schlug er nun doch die Augen auf und hob eine Hand an die pulsierende Stelle an seiner Stirn. „Was ist...passiert?“ keuchte Cale schwer, als er versuchte sich aufzusetzen. Alles schwamm, ihm war schlecht und die Sicht unklar. Ein weiterer Hustenkrampf schüttelte ihn. Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, suchten seine Augen ziellos das Zimmer ab, bis sie an Dusty hängen blieben. „Du..!“ ‚Verflucht’, dachte Dusty. „Du... du bist wach...“, stellte er dann überflüssigerweise fest. „Ja...und ich liege auf dem Boden. Komm gefälligst her!“ donnerte Cale nach bestem Vermögen, da sein Schädel zur gleichen Zeit fast zersprang. Als Dusty sich ihm vorsichtig näherte und in Reichweite kam, holte der Schwarzhaarige aus und knallte ihm eine. „Du wolltest mich wohl umbringen, du kleines Drecksstück!“ Der Blonde flog zurück und stieß mit der Schulter an den Tisch. Das durfte doch nicht wahr sein! „Nein! Das wollte ich nicht!“, schrie er verzweifelt. Schwankend und noch leicht benommen, versuchte Cale ihm nachzusetzen. „Du dachtest wohl, so könntest du mir entkommen, ja?“ Er schlug noch einmal nach Dusty, dieses Mal allerdings ins Leere. Alles drehte sich, es war immer noch schwierig einen klaren Gedanken zu fassen. Dusty sah Cale schwanken und neben sich die Vase auf dem Tisch. Nur ein schneller Schlag und... stattdessen sprang der Blonde auf und eilte genau auf den Mann zu, der ihn gerade noch geschlagen hatte. Er bezweifelte, dass er die Kraft hatte, ihn zu halten, aber dennoch stützte er Cale, damit er nicht umfiel. Dieser griff automatisch nach der ersten Möglichkeit sich festzuhalten, was nun mal der Stricher war. Mit seiner Hilfe schaffte er es sich auf die Couch zu setzen, allerdings ließ er Dustys Handgelenk nicht mehr los. Es steckte immer noch erstaunlich viel Kraft in der Hand des Mannes, auch wenn er noch mit seinem Körper um die Vormacht stritt. „Bitte... du brichst mir gleich die Hand...“, keuchte Dusty. „Und du wolltest mir den Schädel brechen. Das ist doch ein fairer Tausch, oder?“ gab Cale schwach zurück und zog den Blonden neben sich. Sein Griff lockerte sich etwas, trotzdem ließ er Dusty nicht los. “Du bist so ein Arschloch!“ Dusty kamen die Tränen. „Ich habe dir dein verficktes Leben gerettet, du Drecksack! Du wärst ersoffen ohne mich!“ Er kam nicht dagegen an, die Wut über diese widerliche Undankbarkeit bahnte sich erbarmungslos ihren Weg. „Ich habe dich aus dem Wasser gezogen, nachdem du Blödmann in deiner Unbeherrschtheit ausgerutscht bist! Ich hätte abhauen und dich ersaufen lassen können, aber nein! Ich muss ja so blöd sein und dich rausziehen, mein Rücken schmerzt immer noch wie Sau! Ich habe sogar Mund zu Mund Beatmung gemacht! Aber du musst mir nicht dankbar sein, ich bin ja nur dein Haustier, ein Köter hätte das sicher auch getan!“ Er atmete abgehakt, Tränen liefern über seine Wange. „Halt die Klappe, verdammt noch mal!“ herrschte Cale ihn nur schlapp an. „Mir zerspringt gleich der Schädel, da brauch ich nicht auch noch dein Rumgeplärre.“ Er ließ Dusty los und fasste sich an den Kopf. In der hintersten Ecke seines Gedächtnisses drangen Bilder hervor, die die Version des Blonden bestätigten, was Cale jedoch jetzt nicht eingestehen wollte. „Was erwartest du von mir? Dankbarkeit? Das kannst du vergessen.“ Er versuchte aufzustehen, sank aber wieder stöhnend zurück. „Hilf mir ins Schlafzimmer.“ befahl der Mann und stützte sich bereits auf Dusty ab. Die Tränen interessierten ihn nicht im geringsten. „Hilf dir selbst, du undankbares Schwein!“, zischte Dusty und machte keine Anstalten, aufzustehen. „Verdammt, Dusty! Wenn du mir jetzt nicht hilfst, verpasse ich dir eine Trachtprügel!“ schrie Cale und sein Griff um die Schulter wurde fester. Er bemerkte gar nicht, dass er den Namen des Jungen benutzt hatte, statt irgendeiner Beleidigung. Dusty starrte ihn an, im Moment schreckte ihn nicht einmal mehr das. Aber dennoch erhob er sich. „Sei froh, dass ich nicht so ein Arsch wie du bin...“, murmelte er. „Sei froh, dass ich gerade nicht in der Verfassung bin, dir noch eine zu scheuern.“ brummte Cale zurück. Das Gehen wurde schwerer und ihm wieder schwindelig. Wahrscheinlich hatte er sich eine Gehirnerschütterung zugezogen. Er ließ sich von Dusty zum Bett führen und hinein helfen. Eine der Ketten mit einer Handschelle hing noch am Bett und er griff danach, legte sie dem Blonden schweigend um. „Leg dich her.“ Natürlich, das hatte ja kommen müssen. Dusty starrte auf die Kette. Er war doch ein Idiot. Cale hätte ihn niemals erwischt. Aber hätte, würde, sollte brachte jetzt auch nichts. Unwillig kroch er unter die Decke. „Brauchst du keinen Arzt?“ „Nein, ich brauche Ruhe.“ Er legte einen Arm um Dustys Taille und riss ihn an sich. Die grünen Augen waren geschlossen, Cale schien schon fast zu schlafen, nur seine Hand bewegte sich leicht auf dem Bauch des Strichers. „Sei einfach still.“ flüsterte er leise, fast schon sanft, bittend. Dusty schaute ihn an und in seinen Augen wurde es schon wieder feucht. Im Moment sah er fast friedlich aus und da war wieder dieses Gefühl... das Gefühl, dass es richtig gewesen war, ihn zu retten. Er hätte es nie mit seinem Gewissen vereinbaren können, wenn er Cale hätte sterben lassen. „Ich bin froh, dass du nicht tot bist...“, flüsterte er kaum hörbar und obwohl er sich selbst für bescheuert erklärte, war das die Wahrheit. ~~~ Die nächsten Tage blieb Cale im Bett. Er hatte oft Kopfschmerzen und ihm war übel. Nachdem Dusty eine Weile auf ihn eingeredet hatte, ließ er ihn von der Kette, damit der Blonde ihn versorgen konnte. Es überraschte ihn wirklich, dass der Junge ihm half, wo er Hilfe nötig hatte und sich ein wenig um die Wohnung kümmerte. Wenn Cale es verlangte, lag er bei ihm und das wurde immer öfter. Nach knapp einer Woche war der Schwarzhaarige wieder einigermaßen auf dem Damm. Er konnte sich wieder frei bewegen, die Kopfschmerzen waren weg und das Essen schmeckte wieder. Er hatte sich so an Dustys Gegenwart gewöhnt, dass es ihm unangenehm auffiel, wenn er ihn nicht um sich hatte. Auch Dusty gewöhnte sich immer mehr an Cale und das gefiel ihm ganz und gar nicht, aber er kam nicht dagegen an. Vielleicht lag es daran, dass er ihn nicht mehr schlug und sogar meistens ‚Dusty’ zu ihm sagte. Das musste es sein... Er lag auf dem Bett und beobachtete den Schwarzhaarigen beim Anziehen. „Was machst du eigentlich beruflich?“ Er fragte das, weil es ihn interessierte, dabei hatte er sich doch eigentlich geschworen, so wenig vertraut wie möglich mit dem Mann zu werden. „Ich handle mit Aktien. Im Moment habe ich mir Urlaub genommen und erledige meine Geschäfte von Zuhause aus.“ Er streifte sich ein schwarzes T-shirt über, das seinen muskulösen Oberkörper besonders betonte. Meist, wenn Dusty etwas fragte, antwortete Cale auch darauf. Allerdings immer abweisend oder desinteressiert, damit der Blonde genau wusste, dass er ihm nichts erzählen müsste, sondern sich lediglich dazu herabließ. Andererseits wurde ihm auch bewusst, dass er diese Gespräche als angenehm empfand. Nicht so verkrampft oder gekünstelt wie die mit seinen Geschäftspartnern. „Und du bist reich, oder?“ Er schaute sich um. „Natürlich bist du das...“ Seine blauen Augen suchten wieder den Kontakt zu Cales Grün. „Kann ich etwas für dich tun?“ Himmel, er klang schon wie ein verdammter Sklave, er musste sich mal zusammenreißen. Dieser Mann war schließlich der Feind... ja, das war er... Cale lächelte süffisant und hob eine Braue. „Dieser Ton gefällt mir schon viel besser, als der anfängliche. Und nein, im Moment nicht.“ Mit einem dünnen Pullover über dem Shirt, ging er ins Wohnzimmer und schaltete seinen Laptop ein, um die Kurse zu überprüfen und seine Aktien an den Mann zu bringen. „Beschäftige dich irgendwie. Guck Fernsehen oder sonst was. Ich muss arbeiten.“ Dusty schlenderte durchs Wohnzimmer und ließ sich auf die Couch fallen. Auf dem Tisch lag ein Magazin, allerdings waren das Börsenkurse und ähnliches, also eher uninteressant für ihn. Er legte es wieder weg und schaute kurz auf den ausgeschalteten Bildschirm, dann zu Cale, der, ihn völlig ignorierend, am Laptop saß. Dusty spiegelte sich im Fernseher und erst jetzt fiel ihm auf, dass er immer noch nackt war. Er lief seit über einer Woche unbekleidet herum und merkte das eigentlich gar nicht mehr. Irgendwie krank. Sein Blick glitt über seinen Körper und er bemerkte etwas, was ihm ganz und gar nicht gefiel. „Darf ich dich mal stören?“, fragte er vorsichtig. Zuerst gab Cale keine Antwort, sondern tippte und klickte weiter auf der Tastatur herum. Dann lehnte er sich, scheinbar zufrieden, zurück und sah Dusty abwartend an. Er hatte gerade ein wirklich hervorragendes Geschäft gemacht, dass sein Konto sicherlich mit einigen Millionen mehr füllen würde. „Was ist?“ „Darf ich... hast du irgendwo Rasierklingen und einen Rasierer...“ Er kaute etwas nervös auf der Lippe. „Ich will mir... meine Schamhaare wuchern so...“ Zuerst wurden die grünen Augen schmaler und Cale suchte in dem feingeschnittenen Gesicht nach Anzeichen für Hintergedanken. Dann wanderte sein Blick hinunter in den Schritt des Blonden und der eine Mundwinkel zuckte leicht. „Im Schrank über dem Waschbecken. Aber wehe ich finde dich nachher mit aufgeschnittenen Adern in der Dusche. Ich hab keine Lust diese Schweinerei wegzumachen!“ „Wenn das deine einzige Sorge ist...“, rutschte es Dusty raus, aber er hob schnell die Hände und murmelte ein ‚Sorry’ als sich Cales Brauen zusammenzogen. Er eilte ins Bad und öffnete den Schrank. Da waren tatsächlich die Klingen und ein Rasierer. Umso besser. Sein Blick glitt über den restlichen Inhalt und blieb an dem Röhrchen mit Tabletten hängen. Er nahm es an sich, drehte es in den Fingern. Schlaftabletten. Und auch noch starkes Zeug. Plötzlich kam Dusty ein Gedanke. Aber konnte er das wagen? Nachdenklich klappte er den Schrank wieder zu und ging in die Dusche, um sich zu rasieren. Das Bild mit den Schlaftabletten ließ ihn aber nicht mehr los. Cale tippte noch einige Statistiken ab, um sie später auszudrucken und merkte gar nicht wie die Zeit verflog. Dusty war nicht mehr im Bad zu hören und draußen dämmerte es bereits. Als er aufstand und sich streckte, knackte sein Nacken bedenklich. Er fühlte sich steif. Da wäre eine ausgiebige Massage wohl das Beste. „Dusty! Schwing deinen Arsch hier her!“ brüllte der Schwarzhaarige durch die Wohnung und legte sich schon auf die Couch, Gesicht nach unten. Der Stricher eilte aus dem Schlafzimmer herüber, er hatte dort in einem Buch gelesen, dass er gefunden hatte. Seine Behaarung war wieder sorgsam und kurz gestutzt, ein bisschen knabenhaft, so mochten es die Meisten. „Kann ich was für dich tun?“ „Ja, setzt dich auf meinen Rücken und massier mich. Ich hab zu lange gearbeitet.“ Er deutete einmal mit dem Daumen über seine Schulter und wartete. „Äh... ich weiß nicht, ob ich das kann...“ Dusty trat näher. „Bist du dir sicher?“ „Ich werde dich nicht noch einmal auffordern.“ antwortete der Mann scharf. „Fang an, ich sag dir schon, wenn ich etwas anders haben will.“ Der Blonde beeilte sich, auf den breiten Rücken zu klettern, er saß rittlings aufs Cales Hüften und griff dann beherzt an die kräftigen Schultern, massierte die steinharten Muskeln so gut er konnte. Cale brummte behaglich und versuchte zu entspannen. „Fester.“ murmelte er leise mit geschlossenen Augen. Das Gewicht und die grabenden Hände, die sich durch seine Muskeln wühlten, ließen ihn schläfrig werden. Dusty machte seine Aufgabe gut, dafür würde er ihn belohnen. Seit der Stricher sich mit seinem Schicksal abgefunden hatte, war ihr Zusammenleben geradezu harmonisch aus Cales Sicht. Er musste nicht ständig fürchten, dass der Blonde fliehen wollte und seine Drohungen waren meist nur aus Gewohnheit dahingesagt. Auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, vertraute er Dusty soweit, dass er ihn frei in der Wohnung herumlaufen ließ oder einschlief, ohne dass er angekettet war. So wie jetzt. Mal davon abgesehen, dass er bei dem kleinsten Geräusch wieder aufwachen würde. Als Cale allmählich ruhig und leise atmete, hörte Dusty mit der Massage auf und ließ sich auf dem warmen Körper zusammen sinken. Konnte er das wirklich tun? Scheinbar schien der Mann echt Vertrauen zu ihm zu entwickeln, egal wie verquer er nun war. Aber er musste auch an sich denken, ein Leben auf ewig in dieser Wohnung als nacktes Haustier. Das war doch keine Zukunft, erst recht nicht jetzt, wo er vielleicht wirklich endlich clean war. Dusty wusste nicht weiter. Und ständig dachte er an die Schlaftabletten. ~~~ In den nächsten Tagen ließ Cale Dusty immer mehr Freiheiten. Natürlich musste der Blonde parieren, aber der Schwarzhaarige bewegte sich entspannter durch die Wohnung, verließ diese sogar, obwohl er dabei sicher abschloss. Die neu gewonnene Zeit nutzte er für seine Arbeit, da er irgendwie nie ganz davon lassen konnte. Die Börsenkurse änderten sich ständig und in seinem Büro würden seine Mitarbeiter bestimmt nicht die richtigen Entscheidungen treffen, was den An- und Verkauf betraf. Dennoch war es Urlaub. Die Dienste des Stricher nahm er oft in Anspruch, ließ ihn aber nie unbefriedigt, da er es hasste und sich dann immer wie ein Versager vorkam, der es nicht brachte. Dabei brachte es Cale sehr gut. Nun da er mal wieder stundenlang vor seinen Laptop gesessen hatte, klappte er selbigen zu und verlagerte seinen Sitzplatz auf die Couch. „Dusty! Bring mir nen Whiskey. Die Bar ist unter der Theke in der Küche.“ rief er laut und lehnte sich zurück, die Augen geschlossen. Dusty war im Bad, er rasierte sich mal wieder, diesmal die Achseln. Er hatte gemerkt, dass Cale ein möglichst unbehaarter Körper am besten gefiel und wenn er ihm gefiel, ging es ihm dementsprechend gut. „Sofort!“, gab er zurück und legte den Rasierer in den Schrank. Plötzlich blieb er stehen. Die Schlaftabletten lächelten ihn geradezu an. Es war eine Kurzschlussreaktion. Dusty öffnete sie, schüttete sich zwei in die Hand und verbarg sie dort, während er in die Küche eilte. Dort zerstieß er sie mit dem Glas zu feinem Pulver, dass er unter den Drink des Schwarzhaarigen mischte. Dabei pochte sein Herz so laut, dass er fürchtete, Cale könne es hören, aber nichts dergleichen geschah. Mit dem Glas in der Hand kehrte er zu dem Älteren zurück. „Hier, bitte.“ Wie immer kam kein Wort des Dankes, doch der Schwarzhaarige meckerte auch nicht, was im Grunde dem gleich kam. In kräftigen Zügen leerte er das Glas und seufzte auf. Das tat gut. Wenn der rauchige Geschmack in seinem Rachen nachglomm, fühlte er sich gleich wie ein anderer Mensch. Viel lebhafter. Sein Blick haftete sich auf Dusty, der immer noch vor ihm stand und ein breites Grinsen erschien auf den Zügen des Mannes. Geschmeidig erhob er sich und zog den Blonden mit einem Arm an sich. „Du hast dir eine Belohnung verdient, du bist ein braves Hündchen geworden.“ Fest drückte er ihm seine Lippen auf den Mund, eine Hand besitzergreifend auf den Po gelegt. „Es wird mal wieder Zeit sich auszutoben.“ hauchte er leise und drängte Dusty gegen die nächste Wand. „Und zwar hier auf der Stelle.“ Mit Leichtigkeit hob er den Jungen hoch, so dass er zwischen Wand und Cale eingeklemmt war und dieser sich gegen seinen Schritt pressen konnte. Dusty lachte tatsächlich auf, obwohl es ihm schrecklich unwohl war. Er hatte Angst, dass Cale etwas merken und ihn überwältigen könnte. Oder schlimmeres. Aber er stieg auf die Verführung ein, eine Wahl hatte er sowieso nicht. Voller Leidenschaft drückte er sich an den Schwarzhaarigen, öffnete begierig seine Lippen. Sofort tauchte Cales Zunge in den dargebotenen Mund und plünderte ihn unerbittlich. Seine Hände massierten den festen Hintern verlangend und es dauerte nicht lange, da gingen die Lippen auf Wanderschaft. Sie zogen eine feuchte Spur bis zu den Brustwarzen, wo auch die Zähne zum Einsatz kamen. Hierfür nahm er sich besonders viel Zeit. Cale lernte immer mehr die Vorzüge eines guten Vorspiels kennen und genießen. „Du willst mich, hab ich Recht?“ knurrte er dem Blonden ins Ohr und biss hinein. „Du willst, dass ich dich nehme und ordentlich durchvögle, nicht wahr?“ Seine Nägel bohrten sich in das weiche Fleisch. „Sag es...sag es!“ „Ja!“, stöhnte Dusty und das war noch nicht einmal gelogen. Cale konnte auf ihm mittlerweile fast wie auf einem Musikinstrument spielen, der Stricher ertappte sich dabei, zu hoffen, dass die Wirkung der Tabletten noch etwas dauerte. „Ja, ich will dich... ich will dass du mich richtig ran nimmst!“ Mit dieser Antwort zufrieden, schnitt er Dusty jedes weitere Wort mit seinen Lippen ab. Hungrig küssten sie sich immer wieder, die Minuten verstrichen endlos. Cale wurde allerdings mit der Zeit langsamer. Seine Berührungen waren nicht mehr so stürmisch und fahrig. Er spürte eine gewisse Müdigkeit in seinen Gliedern, schob es jedoch auf die Arbeit und beschäftigte sich weiterhin intensiv mit Dusty. Dieser schien allerdings immer schwerer zu werden. Oder wurden seine Arme schwächer? Cale unterbrach einen feurigen Kuss und lehnte seine Stirn gegen die Schulter des Blonden. Kurzzeitig war ihm irgendwie schwindelig, seine Sicht verschwamm. Mit aller Kraft verdrängte er diesen Eindruck und begann an der Schulter zu knabbern. Cale merkte kaum, wie Dusty seinen Fingern immer weiter entglitt und an der Wand herabrutschte, so dass er wieder stehen konnte. Der Blonde erkannte, dass Cale schwächer wurde. Allein die Tatsache, dass er ihn quasi ungewollt absetzte, sprach für sich. Jetzt nur nicht übertreiben, schön vorsichtig, mahnte er sich. „Geht es dir nicht gut? Willst du dich hinsetzen?“ „Unsinn.“ zischte der Schwarzhaarige und stützte sich rechts und links von Dusty ab. Was war das nur? Wieso fühlte sich sein Kopf, sein Körper, alles so schwer an? „Was zum...“ Er taumelte von dem Stricher zurück und hielt sich die Hand vors Gesicht. Das Schwindelgefühl wurde immer stärker und Cale konnte kaum noch das Gleichgewicht halten. „Setz dich hin! Bitte! Es ist gleich vorbei!“, flehte Dusty. „Ich will nicht, dass du dir weh tust!“ „Was..?“ Cale versuchte den Blonden zu fokussieren, doch das Bild verschwamm immer mehr. „Was hast du...mir in den Drink getan?“ Er stolperte auf Dusty zu, erreichte ihn aber nicht mehr, denn seine Beine gaben nach und er sackte auf ein Knie herab. Haltsuchend tastete er um sich, wurde aber nicht fündig und fiel gänzlich um. „Dreckige...kleine Hure...wenn ich dich....in die Finger...“ Seine Stimme wurde immer leiser, bis sie völlig erstarb. Dusty hatte Tränen in den Augen und fühlte sogar so etwas wie ein schlechtes Gewissen. Cale hatte das Bewusstsein verloren. „Es tut mir so leid...“, flüsterte er und küsste den schlafenden Mann auf den Mund. Doch dann riss er sich zusammen. Er suchte Cales Schlüssel und wurde tatsächlich fündig. Notdürftig bekleidete er sich mit einer Hose und einem Shirt des Anderen, beides viel zu groß, und nahm dann noch ein Bündel Bargeld aus dessen Portmonee an sich. Sozusagen als Bezahlung für seine Dienste. Das Gefühl, die Wohnungstür aufzuschließen war einfach unbeschreiblich. Fast feierlich machte er einen Schritt in den Hausflur, warf einen Blick auf Cale zurück. „Trotzdem... danke...“, sagte er leise. Dann rannte er. Wie der Wind, so schnell er konnte. Weg von diesem Haus, weg von diesem Mann. Einfach nur weg. Als Cale aufwachte, war es bereits Morgen. Er war allein in der Wohnung, das spürte er. Warum konnte er nicht sagen. Gleichzeitig mit der Erkenntnis kam die Wut in ihm hoch. Dieser miese schäbige Stricher hatte ihn reingelegt! Er hatte ihm etwas vorgespielt und heimlich Schlaftabletten in seinen Drink gemischt. „Diese Drecksschlampe!“ brüllte er und schlug gegen die Wand. „Verdammte Scheiße!“ Laut fluchtend rappelte er sich vom Teppich auf und sah sicherheitshalber noch mal in allen Räumen nach. Doch Dusty war wirklich verschwunden. „Ich bringe ihn um. Wenn er mir in die Finger kommt, bringe ich ihn um!“ Auf diese Weise wetterte er noch den ganzen Tag und schwor sich Rache zu nehmen, wie auch immer. Er zerschlug wahllos Gegenstände, warf Stühle um, fegte Regale leer...und alles nur, weil sein Haustier weggelaufen war. Kapitel 2: New Addiction ------------------------ Titel: Addiction Teil: 3/3 Autor: Ulysses und Alaska Genre: Reale Welt Bewertung: ab 18 Warnung: Gewalt, Sex, Depri Kommentar: Und hiermit endet die Geschichte. Entschuldigt, dass der Epilog so lange auf sich warten ließ, aber ich war im Urlaub. Ich würde mich freuen (bzw. wir), wenn etwas mehr Feedback käme, denn es interessiert mich brennend, wie euch der Verlauf und die Charaktere gefallen haben. Ich hatte ehrlich gesagt, bedenken diesen doch recht harten Stoff (meiner Meinung nach) zu veröffentlichen, aber vielleicht übertreibe ich es ja auch nur und ihr nehmt das alles ganz locker? Wie dem auch sei, habt viel Spaß beim Lesen ^^ New Addiction Über zwei Wochen vergingen ohne dass Cale seine Drohungen wahr machen konnte. Dusty blieb wie vom Erdboden verschwunden, er kehrte auch nicht mehr an seine angestammten Ecken zurück, an denen er früher anschaffen gegangen war. Doch eines Tages klingelte es bei Cale an der Tür, besser an der Sprechanlage. Der Portier wollte ihn offensichtlich sprechen. Gereizt nahm der Schwarzhaarige ab. Der Kerl musste schon einen guten Grund haben ihn zu stören, denn er war gerade dabei, zuzusehen, wie seine Aktien in den Keller sanken und niemand wollte sie kaufen. Da ihm in letzter Zeit die Konzentration abhanden ging, hatte er auch sein Händchen für das rechtzeitige Abstoßen der Aktien verloren. Das wirkte sich nicht gut aus, aber bis jetzt war noch kein Schaden entstanden, der nicht zu verschmerzen war. „Was ist?“ bellte er in den Hörer. „Äh...“ Für einen Moment herrschte Stille, der Portier war wohl dank des rüden Tones etwas verstört. „Hier... äh... hier ist jemand, der Sie sprechen will... Sir... er sagt, es ginge um Ihr entlaufenes Haustier... Sir...“, knackte es aus der Leitung. Cale stockte und glaubte sich verhört zu haben. Entlaufenes Haustier? Ungläubig starrte er die Sprechanlage an. Das konnte nicht real sein, wieso sollte er...? „Schicken sie ihn hoch.“ knurrte Cale den Portier an und unterbrach das Gespräch. In seinem Kopf war plötzlich alles leer und er begriff nicht ganz, was hier vor sich ging. Doch eines war klar. Er war so wütend wie lange nicht mehr. Seine Fingerknöchel knackten, als er die Hände zu Fäusten ballte und hinter der Tür wartete, bis sein ‚Gast’ klopfte. Er würde ihm die Seele aus dem Leib prügeln! Es dauerte eine ganze Weile bis Dusty die Tür des Penthouses erreicht hatte. Was tat er hier nur? Seine Hände zitterten wie Espenlaub. Er stand eine ganze Weile nur vor der Tür, dann klopfte er doch. Zuerst regte sich nichts und es schien, als wäre niemand Zuhause. Doch dann konnte man hören, wie innen die Klinke heruntergedrückt wurde. Die Tür öffnete sich und zum Vorschein kamen zwei glühende Smaragde, die dem Blonden die Hölle auf Erden versprachen. Cale sah ihn durchdringend an. Sein gesamter Körper schrie geradezu nach Gewalt. Die Muskeln unter dem engen Shirt waren gespannt, am linken Arm trat eine Ader deutlich hervor. Ebenso an seiner Stirn. Der Mund war nur ein schmaler Strich, verkniffen und unbarmherzig. Der Mann sagte nichts, funkelte Dusty nur furchteinflößend an, als warte er nur auf den richtigen Moment zuzuschlagen. In ihm brannte regelrecht ein Feuer der Mordlust. Dusty wich im Affekt einen Schritt zurück und hob abwehrend die Hände. „Bitte! Hör mich zumindest an, bevor du zuschlägst!“ Er starrte den Schwarzhaarigen angstvoll an. „Bitte...“ Keine Antwort. Nur dieser kalte finsterere Blick, der sich in seinen Körper zu bohren schien. Dusty verlor den Faden. Er spielte nervöse mit seinen Händen, fuhr sich immer wieder mit der Zunge über die staubtrockenen Lippen. „Also ich... ich... es...“ Er trat von einem Fuß auf den anderen. „Es tut mir... es tut mir leid... ehrlich... ich...“ Er schaute noch einmal zu Cale. „Es tut mir leid!“ Die grünen Augen verengten sich lauernd, doch noch immer sagte der Mann kein Wort. Er war wütend, verärgert, hatte nicht übel Lust etwas zu zerschlagen, doch gleichzeitig...war er zufrieden mit Dustys Erscheinen. Der Junge war zu ihm zurückgekehrt aus welchen Gründen auch immer. Er war in seinem Netz gefangen. Trotzdem sträubte sich alles in Cale, ihm zu verzeihen. „Aber du musst... du musst mich verstehen!“, flehte Dusty fast. „Ich bin ein Mensch... ich bin kein Haustier und ich... ach... ich weiß eigentlich nicht, warum ich hier bin... du hasst mich sicher, aber ich... ich war die letzten Wochen fast nur allein und... ich... es läuft nicht so wie ich dachte... ich bin clean... aber trotzdem...“ Er sah sich hilflos um, als suche er jemanden, der ihm das Reden abnahm. „Ich hab irgendwie...“ Seine Hand wanderte in seine Tasche, förderte ein Päckchen mit weißem Pulver und eine Spritze zu Tage. „Ich schleppe das seit... drei Tagen mit mir rum...“ Cale blickte auf die Utensilien und wenn auch kaum möglich, sein Gesicht wurde noch härter und wütender. Die Ader an seiner Schläfe pulsierte deutlicher. Sein Blick richtete sich wieder auf Dustys Gesicht, abwartend, lauernd, bedrohlich. „Ich hab nicht!“, sagte Dusty schnell. „Ich meine... ich wollte... ich hab... ich hab aber nicht...“ Er steckte die Sachen wieder weg. „Cale...“ Er wirkte immer hilfloser. „Du hast mich... du hast mich so widerlich behandelt am Anfang... geschlagen, gequält... ich habe dich so gehasst... aber du hast mich auch von diesem Zeug los gebracht und ich... ich bin so schwach, wenn ich allein bin...“ Er schaute Cale in die Augen, so sehr sie ihm auch Angst machten. Davon war er überzeugt. Dusty war schwach und das Gefühl von Überlegenheit milderte seine Laune etwas. Die Haltung war immer noch angespannt, aber nicht mehr ganz so aggressiv. Plötzlich standen Tränen in den Augen des Blonden. „Die Wahrheit ist... die Wahrheit... ich... ich brauche dich...“ Er schluchzte. „Du Mistkerl hast mich von der Sucht befreit... und... und... direkt in... eine neue getrieben...“ Er wandte den Blick wieder zu Cale und in diesem Moment lag regelrechtes Flehen in seinen Augen und seiner Stimme. „Bitte... bitte lass mich... ich meine... ich will wieder zu dir... meinetwegen als dein Haustier, dein Diener, ganz egal! Nur zu dir! Ich brauche dich... ich werde auch brav sein... versprochen... du musst mich nicht schlagen, aber wenn du das willst, tu es!“ Er zitterte. Im Augenblick war er zu allem bereit, nur um wieder bei diesem Mann sein zu können. Es war pervers, es war geradezu abnormal in welche Situation er sich begeben wollte, aber die Realität sah so aus. Er brauchte Cale mehr als alles andere auf der Welt. Auf eine abnorme Weise liebte er ihn. „Bitte... nimm mich wieder auf...“, bat er, bevor seine Stimme erstarb. Cale reagierte immer noch nicht. Er musterte Dusty, seine Augen drangen regelrecht in den Blonden ein, um zu ergründen, ob das die Wahrheit war. Die Zeit schien sich endlos hinzuziehen. Die Minuten wurden zu Stunden, Jahren, Jahrzehnten. Weder Cale noch Dusty rührten sich. Sie standen nur da, sahen sich an, der Eine mit Tränen auf den Wangen, der Andere mit versteinerter Miene. Schließlich machte der Schwarzhaarige einen Schritt zurück und zog die Tür weiter auf. „Zieh dich aus und komm rein.“ Dusty hörte die Worte, in der typischen harten und befehlenden Art des Schwarzhaarigen gesagt, und bekam automatische eine wohlige Gänsehaut. Hier gehörte er her, hier wollte er sein. Er wusste, was zu tun war, damit Cale ihn nicht schlug und er würde alles machen, nur um in seiner Nähe sein zu können. So schnell er konnte, stieg er aus seinen Sachen, ließ sie mitsamt den Drogen im Flur liegen und trat an Cale vorbei, mit einem glücklichen Lächeln. Zum letzten Mal fiel hinter ihm die Tür ins Schloss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)