Life and Death von Satnel ================================================================================ Kapitel 10: Kapitel 10 ---------------------- Titel: Life and Death Teil: 11/ ? Autor: Satnel Email: Hanaru@sms.at Genre: fantasy, original, lemon Warnung: Da es meine erste Lemon story ist möchte ich mich entschuldigen wenn einige Szenen nicht so realistisch erscheinen. Disclaimer: Wenn es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen gibt, ist das reiner Zufall. Es war kalt, furchtbar kalt. Torel erinnerte sich genau, dass das die ersten Worte waren die er bewusst dachte. Alles andere waren nur Gefühle und Eindrücke gewesen. Eben das, was ein dreieinhalbjähriges Kind so mitbekam. Nun, mit fast vier Jahren, merkte er das es kalt war und das obwohl er in den Armen seiner Mutter lag, mit der er bisher nur Wärme assoziiert hatte. Doch jetzt war alles kalt, die Umgebung, das Wetter, ja sogar seine Mutter. Seit er heute morgen aufgewacht war, sah sie ihn mit diesen blicklosen Augen an und er merkte, das irgendetwas darin fehlte. Die ganze Zeit über hatte sie sich nicht bewegt und er selbst auch nicht um sie nicht zu beunruhigen. Ständig war sie um ihn besorgt und es gab sicher gute Gründe, warum sie auf den Boden lagen. Doch er bekam langsam Hunger. Also arbeitete er sich umständlich aus der Umarmung seiner Mutter und schüttelte sie. Als sie sich nicht rührte versuchte er es stärker, doch das Ergebnis blieb das gleiche. Langsam keimte in ihm der Verdacht, das sich daran vielleicht nichts mehr ändern würde und nach einigen erfolglosem Versuchen, gab er schließlich auf. Da er keine Ahnung hatte, was jetzt zu tun war saß er einfach neben seiner Mutter und wartete. Erst als zwei Tage später der Vermieter wegen der Miete in der Tür stand fand er die Kraft mühsam aufzustehen. Torel erinnerte sich vage an die Angst, nun vor die Tür gesetzt zu werden, eine Angst, die er von seiner Mutter mitbekommen hatte auch wenn er noch nicht wusste, was das bedeutete. Doch ihr Vermieter brachte ihn stattdessen in ein Waisenhaus. Was allerdings auch nicht besser war. Er fand nur sehr schwer Anschluss an die anderen Kinder und wurde so bei allem benachteiligt. Nur eines blieb gleich, auch hier folgte ihm der Tod. Fast täglich waren Betten, in denen am Morgen noch Kinder lagen am Abend frei. Verhungert, erfroren oder an einer Krankheit gestorben niemand fragte nach dem Grund. Ihm war diese Gleichgültigkeit zuwider, andererseits sah er auch ein, das er nichts dagegen machen konnte. Tod blieb tot. Mit 9 Jahren setzte man ihn vor die Tür ohne eine Erklärung. Von nun an hielt er sich mit kleinen Diebstählen über Wasser. Die Gegend, in der er lebte, gehörte zum Gebiet einer Diebesbande und damit er auf Dauer keinen Ärger bekam, trat er ihr bei. Zum ersten Mal in seinem Leben konnte er erahnen was es bedeutete eine Familie zu haben. Auch wenn er dafür stehlen musste und nicht alle von den Raubzügen zurückkamen, gaben ihm die Anderen ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit. Doch auch diesmal pfuschte ihm der Tod dazwischen. Im Alter von 15 Jahren flog ihr Versteck auf. Ein Verräter, den er nie gefunden hatte, musste den Wachen einen Tipp gegeben haben woraufhin diese ihr Versteck angegriffen. So viele Tote wie in dieser Nacht sah er nie wieder. Als die Wachen wieder abzogen kroch er unter dem Holzverbau hervor, unter dem er sich während des Kampfes versteckt hatte. An diesem Tag hätte Furcht viel Freude an ihm gehabt. Inmitten dieser Leichen stand er mit tränenüberströmten Gesicht und wusste zum zweiten Mal in seinem Leben nicht was er nun machen sollte. Dann war plötzlich er da. Aus dem Nichts auftauchend stand sein Meister plötzlich vor ihm. Alles was er ihm anzubieten hatte war seine ausgestreckte Hand und das Versprechen ihm Macht, ewige Jugend und Unsterblichkeit zu verleihen. Für Torel war das mehr als er sich zu erträumen gewagt hätte und ohne zu zögern ergriff er die Hand des Mannes. Wenn er geahnt hätte was ihn erwartete, die Entscheidung wäre anders ausgefallen. Langsam öffnete Torel die Augen und was er sah bestätigte seine Ahnung tot zu sein. Doch wenn das hier die Hölle war, mit dämmrigen Licht und dunkler Umgebung, warum saß dann ein Engel neben ihm und hatte seine Hand auf seine Brust gelegt? „Bin ich tot?“ Eine durchaus angemessene Frage, wenn er daran dachte was ihm passiert war. Doch die erwarteten Schmerzen waren nicht da, alles was er fühlte war eine unangenehme Hitze, die aber nicht in ihm war. Der Engel lächelte und Torel hatte das Gefühl ihn kennen zu müssen. Wenn sein Kopf nicht mehr so schmerzte würde er darüber nachdenken. „Tot? Nein. Warum auch?“ „Weil das hier der Himmel sein muss.“ Seine Stimme war sehr leise und jedes Wort tat ihm weh. „Hier trink. Du hast hohes Fieber, aber keine Sorge du bist bald wieder gesund.“ Torel fühlte den Rand eines Glases an seinen Lippen und öffnete den Mund. Langsam ließ ihn der Andere trinken. Jeder Schluck tat ihm weh, doch als das Glas leer war, hatte er immer noch nicht genug. „Mehr.“ „Später. Jetzt solltest du noch etwas schlafen um das Fieber auszukurieren.“ Torel schloss gehorsam die Augen und Sekunden später schlief er auch schon wieder. Er war nicht sehr überrascht sich wieder in der Vergangenheit zu finden. Wenn ihn seine Erinnerung nicht täuschte, war er da schon einige Wochen im Dienste seines Meisters. Zu diesem Zeitpunkt lernte er Sirios kennen. Schon damals hatte dieser eine Vorliebe für laute Auftritte gehabt. Was er auch deutlich demonstrierte, als er in die Bibliothek stürmte in der Torel gerade Bücher einschlichtete. Vom ersten Moment an war er von diesen silbernen Augen fasziniert gewesen. Und anscheinend war diese Faszination gegenseitig, denn von diesem Tag an verbrachte er mehr Zeit mit Sirios als mit seinem Meister. Durch ihn lernte er auch nach und nach alle anderen Repräsentanten kennen, allen voran Byron und Kir. Von Anfang an mochte er die Beiden auch wenn sie kaum Notiz von ihm nahmen, was ihn aber nicht wunderte, schließlich war er der Schüler eines Mannes den sie nicht leiden konnten. Trotzdem begleitete er Sirios immer wenn er sie besuchte, denn Byrons friedfertige und freundliche Art, die so leicht ins Gegenteil umschlagen konnte und Kirs charismatische Natur gaben ihm den Glauben das nicht alle Vertreter ihrer Seite böse und grausam waren. Doch sein Meister war überhaupt nicht erfreut, das sein Schüler zu einer solchen Erkenntnis gelangt war und verbot Sirios ihn noch einmal irgendwohin mitzunehmen. Sirios protestierte zwar dagegen, aber als Krieg war er Tod untergeordnet und musste sich ebenso wie Torel als sein Schüler seinem Willen beugen. Wochen der Isolation und Langeweile erwarteten Torel. Jede Aufgabe seines Meisters erledigte er in Rekordzeit, obwohl er sich jedes Mal extra viel Zeit ließ. Dann kam der schicksalsschwere Tag, der sein Leben änderte. Byron kam Tod besuchen, was ja an sich schon ein Wunder war, doch das Thema seines Besuches war Torel. Byron kritisierte offen und ehrlich Tods Methoden mit seinem Schüler umzugehen und wenn es etwas gab das sein Meister nicht leiden konnte, dann war es Kritik. Es war klar, das dieses Treffen früher oder später eskalieren musste. Doch was dann wirklich passierte übertraf alles was er befürchtet hatte. Sein Meister setzte seine Macht skrupellos ein und wollte Byron töten, indem er ihm die Lebensenergie entzog. Eine feige Methode der Byron nichts entgegenzusetzen hatte. Als er merkte was sein Meister tat, stellte er sich schützend vor Byron und baute ein Schild um sie auf, das sein Meister nicht durchdringen konnte. Glücklicherweise war das eine Fähigkeit, die man als Schüler automatisch beherrschte. So geschützt flehte er seinen Meister um Byrons Leben an, denn er wusste, das seine Kräfte nicht lange halten würden. Es war eine schwierige Verhandlung. Kurz bevor ihn seine Kräfte verließen gewährte ihm sein Meister seinen Wunsch und Torel schickte Byron mit seinem letzten bisschen Magie fort. Danach brach er zusammen. Als er wieder aufwachte, war alles um ihn herum in ein dämmriges Licht getaucht und er war allein. Benommen wollte er sich aufrichten was nicht ging weil er, wie er nach einigen Sekunden feststellte, an Händen und Füßen festgekettet war. Stunden der Ungewissheit erwarteten ihn. Oft schrie er nach seinem Meister bekam aber keine Antwort, bis nach einer Ewigkeit wie es Torel schien endlich ein Geräusch zu hören war und sein Meister kam. Doch anstatt ihn loszumachen erklärte er ihm dieser nur, das er als Strafe für seinen Ungehorsam einige Zeit hier verbringen müsste. Des weiteren stellte er ihm Ewan vor, seinen neuen, wie er es nannte, Betreuer, der Torel vom ersten Moment an unsympathisch war, was wie er in Ewans Augen erkennen konnte auf Gegenseitigkeit beruhte. Bevor er ging befreite er Torel noch von seinen Ketten, ein letzter Akt von Barmherzigkeit seinerseits. Das war das letzte Mal, das er seinen Meister sah. Von nun an war Ewan seine einzige Bezugsperson wenn dieser auch sehr schweigsam war und durchaus sadistische Neigungen hatte, wie Torel schmerzhaft feststellen musste. Oft genug fiel er bewusstlos zusammen weil Ewan wieder einmal wütend geworden war und die Peitsche, sein Lieblingswerkzeug, benützt hatte. Oder er ließ ihn hungern, Festketten, schlagen, Ewan kannte tausende solcher Spielchen. Irgendwann schmerzten ihn Ewans Scherze gar nicht mehr. Anstatt sich zu fragen, was seinen Kerkermeister jetzt wieder verärgert hatte, provozierte er ihn sogar noch, stachelte ihn an. Sobald er aber wieder aus seiner Bewusstlosigkeit erwachte wusste er nicht mehr, warum er ihn so gereizt hatte. Es war so, als würde ein Anderer die Kontrolle über seinen Körper und seinen Geist übernehmen. Doch auch wenn er Angst davor hatte, konnte er es nicht verhindern. So vergingen die Jahre, sogar Jahrzehnte. Torel bemerkte es eigentlich nur daran, das Ewan älter und seine Schläge schwächer wurden. Dann eines Tages kam Ewan nicht mehr. An seiner statt kam nun jeden Tag Dean, ein junger Mann, der noch boshafter war als Ewan es je hätte sein können. Wo Ewan mit seinen Spielchen aufgehört hatte, machte Dean munter weiter und auch sonst kannte seine Phantasie in dieser Hinsicht keine Grenzen. Doch auch Dean wurde langsam alt und dann als er eines Tages wieder bewusstlos wurde wachte er wieder zuhause auf. Zuerst merkte er nur, das er auf etwas weichen lag und es nicht mehr so modrig roch. Als er die Augen öffnete stöhnte er gequält auf, da ihn das Licht stark blendete immerhin kannte er seit Jahrzehnten nur noch Dämmerlicht. Nachdem sich seine Augen langsam an das Licht gewöhnt hatten, bemerkte er erst den blondhaarigen Jungen, der auf einen Sessel neben seinem Bett saß und ihn beobachtete. Byron. Zum ersten Mal wusste Torel wie es sich anfühlte, wenn sich jemand um ihn sorgte und dieses Gefühl war so gut, das er gar nicht anders konnte als ihm um den Hals zu fallen. Schläfrig öffnete Torel die Augen und sah sich um. Er fühlte sich müde und matt, doch ansonsten ging es ihm gut. Abgesehen von seiner Brust, auf der ein schnurrender Fellball lag und einigen Druck ausübte. Als er sich weiter umsah bemerkte er einen blondhaarigen Jungen, der auf einem Sessel sitzend schlief. „Byron?“ Sofort zuckte der Junge zusammen und öffnete die Augen. Erst jetzt bemerkte Torel seinen Fehler. Dieser Junge hatte himmelblaue Augen und auch seine Haare waren um vieles heller als die seines Freundes. Das war der Engel aus seinem Traum, das war … Mit einem empörten Fauchen landete der Fellball, der sich nun als Katze entpuppte, in seinem Schoß. Doch Torel achtete nicht auf sie, kerzengerade saß er im Bett und starrte seinen Gegenüber geschockt an. Seinen Gegenspieler, seinen Feind, Leben. „Na endlich wach?“ Mit einem freundlichen Lächeln stand Leben auf und kam zu ihm. Als Torel seine Handfläche auf seiner Stirn fühlte zuckte er zurück, als hätte er sich verbrannt. Seine Gedanken drehten sich panisch Kreis. Was war passiert? Warum war er nicht tot sondern hier? Wo war dieses hier und wie lange dauerte sein Aufenthalt schon? Und was die wichtigste Frage war, was machte Leben hier? „Also du scheinst noch etwas Fieber zu haben. Doch gegenüber der letzten Woche ist das eine Verbesserung.“ „Wo… Woche?“ Torel hatte ein ungutes Gefühl als er die nächste Frage stellte, doch er brauchte Gewissheit. „Wie lange bin ich schon hier?“ Sein Gegenspieler legte nachdenklich den Kopf schräg. „Hm. Mal kurz überlegen das Treffen war am zwölften und jetzt haben wir den … 2 Wochen.“ 2 Wochen! Seine Freunde würden sich bestimmt schon große Sorgen machen. Sirios und Kir waren seine kleinste Sorge dabei, aber was Byron anstellen würde wenn er ihn nicht fand, das wollte er sich lieber nicht vorstellen. Er wurde unberechenbar, wenn es um ihn ging. „Ich muss heim.“ Entschlossen warf er die Decke zur Seite und wollte aufstehen, doch Leben hielt ihn davon ab. Mit sanfter Gewalt drückte er ihn wieder aufs Bett zurück. „Kommt nicht in Frage. Erstens hast du noch Fieber und zweitens habe ich dich nicht gerettet nur damit dein Attentäter gleich wieder zuschlägt und diesmal vielleicht Erfolg hat.“ „Aber meine Freunde …“ Plötzlich hörte Torel auf sich zu wehren und seine Augen weiteten sich ungläubig als er Lebens Worte verstand. „Du hast mich gerettet?“ Der Blondhaarige nickte. „Klar, warum solltest du sonst noch leben? Glaubst du etwa ein Wunder wäre geschehen? Von wegen, das war harte Arbeit.“ Er deutete auf die Stelle an der die Wunde gewesen war. „Aber warum?“ Er stutzte und sah den Anderen nun misstrauisch an. „Und woher wusstest du, das ich verletzt war?“ Sein Gegner zuckte nur unwissend die Schultern und grinste breit. Als er aber seinem Blick begegnete, setzte er doch zu einer Erklärung an. „Tja in diesem Fall war es wohl Glück und das wortwörtlich. Kai wollte etwas von mir und ich wollte schnell die Lebensliste checken, doch das ging nicht. Also bin ich zurückgegangen um dich zu fragen, was mit deiner Liste ist. Und wegen dem warum, glaubst du etwa ich lasse dich verbluten?“ Torel wand den Blick von Leben ab und starrte stattdessen auf die Katze, die wieder zusammengerollt in seinem Schoß schlief. „Natürlich, man schneidet sich nicht gerne ins eigene Fleisch.“ Sein Gegenüber antwortete nicht und als er aufsah bemerkte er das Leben auf einmal wütend war. Doch er konnte sich den Grund dafür nicht vorstellen, er hatte doch nur die Tatsachen dargelegt. „Ja, das ist wahr, ich hege keine Selbstmordgedanken, doch hätte ich das für jeden getan. Selbst wenn wir nicht verbunden gewesen wären, hätte ich dir geholfen. Für was für einen schlechten Menschen hältst du mich eigentlich?“ „Es … es tut mir leid.“ Das war die Wahrheit. Er hatte wirklich keine hohe Meinung von Leben, obwohl dieser nie etwas getan hatte, was seine Meinung von ihm bestätigte. Nein, sogar das Gegenteil war der Fall. Sein Gegenstück war klug, freundlich, hilfsbereit und selbst wenn Torel das auch ungern zugab, sah er auch ziemlich gut aus. „Das sollte es auch.“ Mit diesen Worten ging Leben zur Tür und ließ ihn allein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)