Life and Death von Satnel ================================================================================ Kapitel 11: Kapitel 11 ---------------------- Titel: Life and Death Teil: 12/37 Autor: Satnel Email: Hanaru@sms.at Genre: fantasy, original, lemon Warnung: Da es meine erste Lemon story ist möchte ich mich entschuldigen wenn einige Szenen nicht so realistisch erscheinen. Disclaimer: Wenn es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen gibt, ist das reiner Zufall. "gesprochene Worte" 'Gedankensprache' „Wo kann er nur sein!“ Ein lautes Klirren und Scheppern begleitete die zehnte Vase, die heute schon zu Bruch ging. Kir notierte sich in Gedanken Leon um neue Vasen zu schicken, aber erst wenn Torel gefunden war, alles andere wäre Geldverschwendung. Nun musste er sich aber erst einmal um seinen aufgebrachten Freund kümmern. „Hast du dich nun endlich beruhigt, oder muss noch mehr chinesisches Porzellan dran glauben?“ Wütend fuhr Byron herum und seine katzengleichen Augen erinnerten nun an den Ausdruck eines Beute witternden Raubtiers. „Ich werde mich erst wieder beruhigen, wenn Torel vor mir steht.“ Damit pachte er eine Kristallkaraffe und schleuderte sie an die nächste Wand. „Also doch kein Porzellan mehr.“ Kir seufzte und näherte sich Byron bis auf wenige Schritte. Normalerweise war es besser Byron einfach in Ruhe toben zu lassen, bis er sich wieder beruhigte. Doch in diesem Fall konnte das lange dauern und Kir gefiel seine Einrichtung eigentlich ganz gut, so das es sicher nicht schaden konnte sie noch ein Weilchen zu behalten. Sein Geliebter hatte sich nun, da sich im Raum nichts zerbrechliches mehr befand, Büchern gewidmet, die er in einem Anflug blinder Wut regelrecht in der Luft zerfetzte. „Wir haben doch schon überall gesucht. Er wird schon wieder auftauchen da bin ich mir sicher.“ Im Stillen betete er dafür, das das wirklich so war ansonsten könnte er für nichts garantieren. Byron war noch nie so aufgebracht gewesen, zumindest nicht in den Jahrtausenden seit er ihn kannte. „Wie kannst du nur so ruhig bleiben? Ja er lebt, aber wie geht es ihm? Hast du darauf eine Antwort? Nein, die hast du nicht!“ „Aber durch blinde Zerstörungswut taucht er auch nicht wieder auf. Nur weil du ein Zimmer nach dem anderen systematisch auseinander nimmst, wird er nicht plötzlich in der Tür stehen und „Hi da bin ich“ sagen.“ Er hoffte seinen Geliebten durch diesen kleinen Scherz aufmuntern zu können, doch dafür war es wohl noch zu früh. Anstatt eines Lächelns barg Byron nur das Gesicht in den Händen. „Ich hätte ihn nie allein lassen dürfen. Ich hätte auf ihn warten sollen.“ Die Stimme des Blondhaarigen war voll von Selbstvorwürfen und ein leises Schluchzen war zu hören. Völlig verstört betrachtete Kir den Jungen, von dem er bis vor wenigen Sekunden noch geglaubt hatte ihn besser zu kennen als sich selbst. Er fühlte sich völlig hilflos. Byron konnte nicht weinen, ja sein Geliebter kannte das Wort Tränen nicht einmal. Wenn er traurig war, flog meistens etwas teures gegen die Wand und das wars dann. Damit konnte Kir umgehen, doch das stellte ihn vor eine Hürde. Unsicher und nicht wissend wie sein Freund reagieren würde ging er zu ihm und legte seine Arme um ihn. „Es ist nicht deine Schuld mein Schatz. Wenn, dann ist es meine Schuld, denn ich wollte unbedingt nach Hause. Doch wenn uns Schuldzuweisungen weiterhelfen würden, hätten wir das schon längst getan nicht?“ Byron nickte und nahm die Hände vom Gesicht. Rasch wischte er sich die Tränen weg und sah dann Kir an. „Warum siehst du mich so komisch an? Ich hab nicht geweint, da war was im Auge.“ Erleichtert nickte Kir. „Ja klar und deine Augen sind nur etwas gerötet, weil du zu wenig Schlaf hattest. „ „Genau.“ Verlegen befreite er sich aus seinen Armen. „Seid ihr zwei dann endlich fertig? Ich hätte da nämlich eine Idee.“ Kir verdrehte hilfesuchend die Augen gen Himmel, während Byron erschrocken zur Tür herumfuhr. Dort stand sein zweites Problemkind. Der fröhliche, immer gut gelaunte und stets zu Scherzen aufgelegte, äußerst diplomatisch veranlagte Sirios. Ha von wegen. Seit Torel weg war mutierte Sirios immer mehr zu einer Maschine, deren einziges Ziel es war Tod zu finden. Natürlich wollte er Torel auch finden, doch vertraute er dem Kleinen so weit im Notfall auf sich selbst aufpassen zu können. Woran seine Kameraden anscheinend nicht einmal dachten. „Und was wäre das für eine Idee?“ „Wir fragen Leben ob er weiß wo er ist.“ „Das ist doch nicht dein Ernst.“ Byron sah den Schwarzhaarigen regelrecht entsetzt an. „Verstehe. Du willst es also ausnutzen, das Leben als Torels Gegenstück seine Aura leichter findet als wir.“ Eine gute Idee, wenn Leben mitspielte, obwohl nicht einmal dann sicher wäre ihn zu finden. Nachdenklich betrachtete er Sirios. Der Plan könnte funktionieren, sie hatten ja nichts zu verlieren. „Exakt. So hatte ich es geplant.“ Zum ersten Mal seit einer Woche erschien wieder ein Lächeln auf Sirios Lippen, doch es war kalt und berechnend, so das Kir rasch den Blick abwand. Byron, der die Beiden ansah als wären sie verrückt, beachtete niemand. Erst zu Mittag betrat Alexis wieder sein Schlafzimmer, ein Tablett mit dem Mittagessen auf einer Hand balancierend. Sein Gast hatte den ganzen Vormittag geschlafen, wie er bei einigen Kontrollbesuchen festgestellt hatte. Doch nun musste er etwas essen, um wieder zu Kräften zu kommen. Auch jetzt schien sein Gast zu schlafen, Shira lag zusammengerollt auf seiner Brust, anscheinend ihr neuer Stammplatz. Leise stellte er das Tablett auf den Schreibtisch, den er aus praktischen Gründen hier hatte. Normalerweise erledigte er hier alle wichtigen Dinge, doch aus Rücksicht auf Tods Zustand hatte er seine Arbeit gänzlich in sein Arbeitszimmer verlegt. „Du kannst die Augen ruhig aufmachen, ich weiß das du wach bist.“ Tatsächlich öffnete der Schwarzhaarige die Augen und betrachtete ihn nachdenklich. „Woran hat man es bemerkt?“ Alexis zuckte nur mit den Schultern. „Shira hat dich verraten. Siehst du wie ihr Schwanz hin und herschwingt? Das macht sie immer wenn sie merkt das ich wach bin.“ „Anscheinend hast du deine Katze sehr gerne, wenn dir solche Kleinigkeiten auffallen.“ „Ja wenn ich jemanden mag fällt mir viel auf, das Anderen entgeht.“ Gedankenverloren betrachtete er Torel, der gerade die Hand ausstreckte und Shira über den Kopf strich. Doch die Katze reagierte ganz anders als angenommen. Anstatt diese Streicheleinheit mit einem zufriedenen Schnurren zu quittieren, sprang sie fauchend auf und spurtete aus dem Zimmer. Überrascht sah er ihr nach und auch Torel blickte fragend zur Tür. „Hab ich irgendetwas falsch gemacht?“ Alexis schüttelte den Kopf. „Nein. So hat sie noch nie reagiert.“ ‚Und ich sage dir, hier sind wir falsch.’ Als diese unbekannte Stimme in seinem Kopf erklang sah er seinen Gegenspieler missbilligend an. Wenn er jetzt einen Scherz auf seine Kosten machen wollte, war das nicht witzig. Doch Tod sah ihn nur erstaunt an, als er den Mund öffnen wollte, um etwas zu sagen erklang eine zweite Stimme. ‚Blödsinn ich verfliege mich nie. Wir sind hier richtig.’ ‚Ich hätte dir nie folgen dürfen, was weiß eine Krähe schon von der Erde.’ ‚Ich denke mal eine Menge mehr als du Täubchen. Aber wenn du mir nicht glaubst fragen wir doch die Beiden da.’ ‚Wir dürfen keine Menschen in unsere Belange miteinbeziehen.’ ‚Das tun wir auch nicht. Wir fragen sie nur, damit du siehst, das ich Recht habe. Außerdem löschen wir nachher sowieso ihre Erinnerungen, also mach dir nicht ins Kleid.’ ‚Ich trage kein Kleid!’ Die erste Stimme klang ernsthaft erbost und Alexis beschloss diese Unterhaltung, von wem auch immer sie geführt wurde zu unterbrechen, bevor ein Streit daraus wurde. Also hob er beschwichtigend die Hände und sprach einfach so in den Raum. „Ruhe ihr beiden, wer auch immer ihr seid. Wenn ihr eine Frage habt stellt sie und verschwindet wieder, hier will ein Kranker nämlich gesund werden.“ Für einen Moment wurde es still im Raum, dann war die erste Stimme wieder zu hören, diesmal in einem eindeutig panischen Tonfall. ‚Sie können uns hören? Was machen wir jetzt unser Boss wird wütend sein.’ ‚Ruhe! Wenn das so weitergeht such ich mir einen neuen Partner. Also ihr zwei kennt nicht zufällig einen gewissen Torel, der zurzeit bei einem Alexis wohnt?’ „Ja, ich bin Torel.“ Langsam richtete sich Torel bei diesen Worten auf. ‚Fabelhaft. Ich wusste ja das ich richtig war.’ ‚Okay na gut. Reg dich ab, wir müssen etwas erledigen.’ Ein helles Licht flammte plötzlich auf und als es wieder verschwunden war schwebte vor ihnen mitten in der Luft ein Engel. Zumindest sah er so aus. Zwei weiße Flügel nahmen einen Großteil des Platzes um ihn ein, so das die schmale, zerbrechlich wirkende Gestalt richtig verloren wirkte. Weiße Haare, von einem goldenen Band um die Stirn zurückgehalten, umrahmten ein von warmen, goldenen Augen dominiertes Gesicht. Auch der Rest der Kleidung war in diesen beiden Farben gehalten. Und es stimmte, er trug kein Kleid. Neben ihm war ein dumpfes, schwarzes Wabbern zu erkennen und als dieses verschwand war plötzlich ein Dämon im Zimmer. Die schwarzen Schwingen ließen zumindest Alexis an einen solchen denken. Auch wenn seine Flügel genauso groß wirkten, wie die des Engels wirkte der schlanke, braungebrannte Körper des Dämons keinesfalls verloren darin. Seine orangefarbenen Augen bildeten einen scharfen Kontrast zu seinen dunkelvioletten, unterarmlangen Haaren. Seine Kleidung war ganz in schwarz gehalten. ‚Okay bringen wir es hinter uns.’ Der Dämon machte nicht den Eindruck, als wäre er sonderlich interessiert an dem was er jetzt machen musste. Obwohl Alexis nicht einmal wusste, was das war. ‚Mein Name ist Kar und das ist …’ ‚Shenon.’ Mit einem bezeichnenden Blick auf den Dämon Kar, fuhr der Engel freundlich fort. ‚Wir sind Abgesandte des Schicksals und hergekommen um das Urteil für das gebrochene Versprechen des Todes zu fordern.’ „Welches Versprechen meint ihr?“ Natürlich wusste Alexis ganz genau welches Versprechen gemeint war, doch da er auch wusste was die Strafe war, musste er dagegen anfechten. „Lass es.“ Torel schüttelte den Kopf und auch der Engel bedachte ihn mit einem Blick, der deutlich zeigte, das er seine Strategie durchschaut hatte. Noch immer geschwächt stand Torel auf und trat bis auf wenige Schritte auf die Beiden zu. „Aber du bist doch unschuldig!“ Alexis verstand nicht, warum Tod sich so billig verkaufte. Es ging um sein Leben, wusste er das nicht? Kar sah ihn geringschätzig an. ‚Wohl kaum’. „Aber er hat das Blut doch gar nicht vergossen, das war ein Anderer.“ ‚Es war aber sein Blut das den Boden berührte oder?’ „Ja, durch die Wunde die ein Anderer ihm zufügte, dieser jemand hat sozusagen den Stöpsel gezogen.“ Einmal in Fahrt konnte er gar nicht mehr aufhören, immerhin war er der Vertreter des Lebens und das würde er schützen. ‚Trotzdem sein Blut beschmutzte die heiligen Hallen. Weißt du wie viel Arbeit es kostet das zu rekonstruieren?’ Kar starrte ihn wütend an. Dadurch ließ Alexis sich jedoch nicht beeindrucken. „Ach darum geht’s hier eigentlich, du bist einfach nur arbeitsscheu!“ Der Dämon schnappte sichtbar nach Luft. Kein Sterblicher hatte ihn je so beleidigt, trotzdem bewunderte er den Jungen für seinen Mut. ‚Hast du eigentlich eine Ahnung, mit wem du hier redest Mensch?’ Das letzte Wort hörte sich an wie ein Schimpfwort, doch Kar war noch lange nicht fertig. ‚Ich könnte dich mit einem Fingerschnippen in Staub verwandeln.’ „Zu schade, das du das nicht darfst.“ Alexis grinste breit. Es war verboten sich untereinander anzugreifen, es sei denn man verweigerte einem Höhergestellten den Befehl und er beleidigte ihn ja nur. „Kennt man ja, große Klappe nichts dahinter.“ ‚Jetzt hast du den Mund zu voll genommen Sterblicher. Niemand redet so mit mir und überlebt.’ In seiner Hand bildete sich eine schwarze Kugel. ‚Kar tu mir einen Gefallen und halt die Klappe.’ Die Stimme des Engels war in einem Tonfall der keinen Widerspruch duldete. Es war komisch. In den letzten Minuten hatte Alexis ganz vergessen, das Torel und der Engel auch noch da waren. Kars verwirrten Blick nach zu urteilen dieser auch. Sein Partner machte sich genau diese Verwirrung zu nutzen, um weiter auf ihn einzureden. ‚Deine kleinen Streits kannst du austragen, wenn wir hier fertig sind. Zur Zeit müssen wir hier einen Auftrag erfüllen, also wäre es nett wenn du …’ Der Rest ging in einem Gemurmel unter, als Kar dem Engel kurzerhand den Mund zuhielt. ‚Einen Vorschlag hätte ich da Shenon. Wenn du ruhig bist nehme ich meine Hand wieder weg und werde mich nicht mehr streiten okay?’ Shenon nickte, doch in seinen Augen konnte man lesen, das das noch ein Nachspiel haben würde. Alexis würde das nur allzu gern miterleben. ‚Also gut.’ Kar nahm die Hand von Shenons Mund. ‚So gern ich das alles hier schnell hinter mich bringen würde lassen sich Lebens …’ Er deutete auf ihn. ‚... Einwände nicht ganz von der Hand weisen. Aus diesem Grund und auch auf Rücksicht auf Todes Gesundheitszustand werden wir eine Weile hier bleiben und beraten, beobachten und was man halt so macht.’ Sein Blick traf ihn und Alexis könnte schwören, das darin ein triumphierendes Funkeln war. ‚Also Kleiner zeig uns unsere Zimmer.’ „Eure Zimmer?“ Alexis glaubte sich verhört zu haben. Ausgerechnet in seinem Haus, bei seinem Lebenswandel, der nebenbei nicht ganz den Regeln entsprach, sollte er die Wesen aufnehmen, die dafür sorgten, das Regeln eingehalten wurden. Das fehlte ihm gerade noch. ‚Natürlich unsere Zimmer. Ich schlafe sicher nicht draußen und auch wenn mein Partner wie eine Taube aussieht schläft er nicht auf dem Dach.’ Sein Blick irrte zwischen Torel und den Beiden hin und her. Wenn er sich weigerte, würden sie ihr Urteil sofort fällen und Torel, vielleicht sogar er wären tot. „Na gut, kommt mit.“ Schweigend deutete er Torel zu essen und führte dann die zwei Eindringlinge, wie er sie bei sich nannte, aus dem Raum. Seine Villa hatte über zehn Gästezimmer, sein Meister war ein sehr geselliger Mensch gewesen, er jedoch hatte sie noch nie benutzt. Bis auf das, das ihm gehört hatte manchmal ging er dorthin um Erinnerungen aufzufrischen. Zum Glück waren diese Gästezimmer weit genug vom eigentlichen Wohntrakt entfernt. „Also gut, ihr müsst leider mit diesen beiden Zimmern auskommen.“ Er wand sich zum ersten Mal seit verlassen seines Schlafzimmers zu den Beiden um und bemerkte das nur der Dämon ihm gefolgt war. Dieser lächelte spöttisch. ‚Falls du meinen Partner suchst, der ist noch mal zurückgegangen um einige Dinge zu klären. Und wenn ich du wäre würde ich sie nicht dabei stören.’ „Von mir aus.“ Alexis seufzte und öffnete eine der zwei Flügeltüren. Dahinter war wieder einer dieser unerträglichen hellen Räume, die sein Meister so geliebt hatte. Ansonsten war das Zimmer eigentlich recht luxuriös eingerichtet. Zumindest war das seine Vermutung, da zur Zeit noch alles von weißen Tüchern verdeckt war, eine Vorsichtsmaßnahme seinerseits um die Möbel zu schützen. Denn egal was für einen schlechten Geschmack sein Vorgänger auch gehabt hatte, jedes einzelne Möbelstück war eine Antiquität und dafür hatte Alexis eine Schwäche. ‚Noch heller ging es nicht was?’ Kar tat ihm vorbei und inspizierte das Zimmer stirnrunzelnd. In diesem Moment bedauerte es Alexis fast im Spiegelsaal kein Bett zu haben. Mit einer leichten Handbewegung und etwas Magie verschwanden die Tücher und gaben den Blick auf wunderschöne und vor allem teure Möbel frei. Alles in Königsblau und Silber gehalten. ‚Du bekommst Besuch.’ Der Dämon blickte jetzt in Richtung Osten, wo sich das Eingangstor befand. Alexis konzentrierte sich einen Moment und stöhnte dann leise. Blieb ihm denn heute gar nichts erspart? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)