Life and Death von Satnel ================================================================================ Kapitel 25: Kapitel 25 ---------------------- Titel: Life and Death Teil: 26/ ? Autor: Satnel Email: Hanaru@sms.at Genre: fantasy, original, lemon Disclaimer: Wenn es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen gibt, ist das reiner Zufall. „gesprochene Worte“ ‚Gedankensprache’ ‚Du dämliche bescheuerte Krähe!’ Kar saß gelangweilt in den Ästen eines Baumes und ignorierte den Engel, der von unten zu ihm hinauf schrie, erfolgreich. ‚Du hast alles durcheinander gebracht. Sie waren noch nicht soweit.’ Shenon stemmte die Hände in die Hüften. Nun doch auf die Worte des Engels reagierend, senkte Kar den Kopf und sah zu ihm hinunter. ‚Sie haben es überlebt oder?’ Müde lies er seinen Kopf wieder auf die angezogenen Knie sinken. Sie hatten doch Beide nur die gleichen Argumente. Es war nicht an der Zeit, du warst zu vorschnell und, und, und. Der Dämon seufzte, gut er hatte vielleicht Mist gebaut, die Zeit würde es zeigen. Das tat sie immer. Was aber noch lange kein Grund war, seine Wut an ihm auszulassen. Sein gesamter Körper schmerzte immer noch von den Energieentladungen seines Meisters. ‚Ja aber jetzt ist alles anders. Weißt du wieviel Arbeit jetzt Schicksal hat das alles wieder neu zu verweben? So viele Fäden die neu verknüpft werden müssen.’ Shenon wetterte weiter nach oben, ohne sich um Kars gelangweilte Haltung zu kümmern. Oh ja, er wusste wieviel Arbeit Schicksal nun hatte. Er hatte es deutlich zu spüren bekommen. Warum war er nicht bei seinem alten Job geblieben? Was war schon so schlimm daran zu Luzifers Palastwache zu gehören, aber nein, er hatte sich ja zu Höheren berufen gefühlt. Scheiß Job. ‚Shenon bitte sei leise.’ Obwohl Kar diese Worte eher gemurmelt hatte, hörte der Engel sie. ‚Warum? Damit du dir in Ruhe deine Ausreden ausdenken kannst?’ ‚Tu mir einfach den Gefallen okay? Ich hab mir heute schon genug Vorwürfe anhören müssen, das reicht für die nächsten fünfzig Jahre.’ ‚Gib mir einen Grund.’ Warum konnte dieser Engel nicht einfach seiner Bitte Folge leisten. Merkte er nicht, das er nur seine Ruhe wollte? Dabei hieß es immer Engel seien so sensibel, anscheinend hatte er die Ausnahme zugeteilt bekommen. ‚Kar!’ Shenons Stimme klang nun wirklich wütend, etwas das nicht oft vorkam. ‚Warum?’ Nun ebenfalls schon wütend und enorm gereizt sah Kar den Engel an. ‚Weil mich ihr Verhalten genervt hat, ebenso wie mich deines jetzt nervt. Also benutze deine ach so weißen, unschuldigen Schwingen und verschwinde.’ Das war gut gewesen in zweierlei Hinsicht. Ihm ging es besser, da er seinem Ärger Luft gemacht hatte und Shenon würde aufgrund der verletzenden Worte bestimmt verschwinden. Dieser reagierte auch genauso wie erwartet. ‚Mistvieh.’ Wütend lies er seine Schwingen erscheinen und verschwand von einer Minute zur anderen. ‚Endlich.’ Mit einem erleichterten Seufzen lies Kar seine Stirn wieder auf die angezogenen Knie sinken. Er mochte den Engel, etwas das sich nach Jahrtausenden der Zusammenarbeit nicht vermeiden lies, doch Shenons Art war auf lange Sicht schwer zu ertragen. Wenn alle Engel so waren, verstand er warum sein früherer Herr sich von ihnen abgewandt hatte. Ein schwaches Lächeln stahl sich auf die Lippen des Dämons. Es war schon verrückt wie oft er in letzter Zeit an früher dachte, dabei sollte ihn das nicht überraschen bei seiner Kraft. Die Menschen titulierten seine Kraft als schlecht, so wie alle anderen Kräfte auf der negativen Seite, dabei gestalteten sie selbst ihre Vergangenheit. Jede Sekunde ihres Lebens formten sie ihre Vergangenheit, wie konnten sie diese dann als böse oder gar schlecht ansehen. In diesem Punkt verstand Kar die Menschen nicht. Andererseits hätte er sonst vielleicht Zukunft bekommen und auf die Kopfschmerzen konnte er verzichten. Bei diesem Gedanken verfinsterte sich Kars Mine wieder. Noch immer verstand er nicht, was er falsch gemacht hatte. Es war beileibe nicht das erste Mal, das er die Dinge bescheunigte und noch nie hatte man so ein Aufhebens darum gemacht, bestraft schon, aber nie so schlimm. Nur diesmal und das wegen ein paar dämlicher Fäden im Schicksalsgespinnst. Der Kerl wob sich sowieso alles so zusammen wie es ihm passte. Die paar Vorgaben an die sich sein Meister halten musste waren lächerlich. Na ja eigentlich war es sowieso egal, da sich laut Shenons Worten alles wieder richten würde. Kar wusste das wenn es Probleme geben würde Shenon ihm das sicher vorgehalten hätte. Nicht aus Boshaftigkeit oder Schadenfreude, so etwas war dem Engel fremd, sondern einfach um ihm zu verdeutlichen welche Konsequenzen es hatte wenn man ins Schicksal eingriff. Eigentlich brachte es ihm auch gar nichts darüber zu grübeln. Was passieren musste, würde passieren, so war es immer gewesen und so würde es auch immer sein. Ja, was passieren musste. Alles diente angeblich einem höheren Zweck. Torels Verletzung, ihr Hier sein sowie die Verurteilung des Täters. Kar schüttelte unwillig den Kopf. Nein nicht der Täter, es gab einen Namen und zwar Kess. Von Anfang an hatte er gewusst, was Tod so streng vor ihnen geheim halten wollte. Wenn man ihm die Erlaubnis gegeben hätte, dann wäre die ganze Sache schon erledigt. Doch sein Meister wollte ja, das es die Vertreter unter sich ausmachten. Shenons und seine Aufgabe war es Tod Angst zu machen und dann aus nächster Nähe zu beobachten wie sich alles entwickelte. Ein leichter Job, wenn er nicht zu ungeduldig gewesen wäre. Aber er hasste die Erde und wollte wieder zurück. Jede Minute die er hier verbrachte war vergeudet. Seine Sinne nahmen eine menschliche Aura wahr. Bestimmt der Gärtner, den Alexis beschäftigte. Es war wohl an der Zeit zu verschwinden. Menschen hatten die Angewohnheit ziemlich panisch zu reagieren wenn sie jemanden mit seinem Aussehen und schwarzen Flügeln sahen. Etwas auf das Kar bei seiner gereizten Laune keine Lust hatte. Also legte er seine Flügel um seinen Körper und verschwand wie schon zuvor der Engel. Ungeduldig saß Alexis in Elannes Wohnzimmer. Was sollte das? Zuerst beorderte sie ihn so eilig her und dann lies sie ihn warten. Daraus sollte mal einer schlau werden. Als die hölzerne Schiebetür sich öffnete hob er erwartungsvoll den Kopf, doch statt Elanne betrat nur Cindy ihre Schülerin den Raum. „Sie kommt gleich. In Hong Kong gibt es gerade eine schwere Geburt, aber es kann nicht mehr lang dauern. Zwei der drei sind schon da.“ „Soll ich nicht lieber später wieder kommen?“ „Nein nicht nötig. Ist schon alles erledigt.“ Elanne betrat den Raum und setzte sich auf einen gepolsterten Stuhl. „Cindy sei bitte so nett.“ „Natürlich.“ Das Mädchen neigte leicht den Kopf und verließ den Raum. Sie sah ihr einen Moment lang nach. „Ein gutes Mädchen. Mira hätte keine Bessere finden können.“ „Stimmt. Allerdings hast du mich bestimmt nicht hierher beordert, um über deine Schülerin zu reden. Die du so nebenbei bemerkt schon über zweihundert Jahre ausbildest.“ „War das etwa eine versteckte Andeutung, das ich endlich abtreten soll?“ Sie schenkte ihm ein mildes Lächeln. „Aber du hast natürlich Recht.“ Elanne seufzte und strich sich eine Strähne ihres weißen Haares aus dem Gesicht. „Wir haben ein Problem. Na ja, eigentlich ist es nicht tragisch. Noch nicht.“ „Elanne. Bitte komm zum Punkt.“ Alexis warf ihr einen mahnenden Blick zu. Das war eine von Elannes Eigenheiten, die er gar nicht leiden konnte. Vor allem, weil es nie etwas Gutes bedeutete wenn seine Freundin um ein Thema herumredete. „Ich habe vorhin Mira zufällig getroffen, also weißt du woher ich meine Informationen habe. Sie erzählte mir, das Tods Seite ihren Menschen schon gefunden hatte. Er ist bei Arina und wird von ihr ausgebildet.“ Sie unterbrach ihre Erzählungen kurz, als Cindy mit einem Tablett, beladen mit Tassen und einer Kanne, in ihren Händen das Zimmer betrat. Geduldig wartete sie bis das Mädchen eine Tasse eingefüllt hatte und sie ihr reichte. „Willst du Alexis? Es ist feinster Kräutertee von Palis handverlesen.“ Als Cindy ihm eine Tasse reichen wollte schüttelte er nur verneinend den Kopf. So gern er auch Stärkes Tee trank, zur Zeit waren ihm Elannes Ausführungen wichtiger. Wie hatten sie das so schnell bewerkstelligen können? Delos suchte doch schon seit der Versammlung danach, sowie Xaliar und Maxis und nun hatte die Gegenseite mehr Erfolg als sie das war für ihn unerklärlich. „Etwas Gutes hat die Sache allerdings für uns.“ Elanne hatte ungerührt weiter gesprochen. Es ist ziemlich sicher das wir nun nach Vergebung suchen müssen. Also eine Nonne oder einen Seelsorger, zumindest jemanden in diesem Bereich. Das Zweite ist, wir suchen eine Frau. So können wir die Suche etwas einengen.“ „Ja auf ungefähr eine Milliarde Menschen grob geschätzt.“ Ein enttäuschtes Seufzen entkam den Lippen des Jüngeren. Auf einmal kam ihm ein Gedanke, der ihn etwas verwirrte. Nonne, Vergebung das erinnerte ihn an etwas das Maxis ihm vor einigen Jahren erzählt hatte. „Elanne das hört sich ja fast wie eine Beschreibung von Xaliar an.“ Die Ältere sah ihn erstaunt an. „Stimmt sie war Ordensschwester und wirklich herzensgut, allerdings war ihre Gabe Krankheiten und Wunden zu heilen ihr größtes Talent. Noch dazu hat sie schon ein Gebiet und außer durch den Tod verliert man es nicht.“ Sie trank einen Schluck Tee und schüttelte den Kopf. „Nein, ich befürchte da müssen wir schon weitersuchen.“ Alexis lies enttäuscht den Kopf hängen. Das wäre auch zu schön gewesen, aber es schien nicht so als gäbe es eine Rettung für Xaliar. Und das sie es war, die betroffen war, stand nun außer Zweifel. Sie konnten Arion nichts nachweisen und nur mit Anschuldigungen würden sie bei den zwei Schicksalsboten nichts erreichen. Doch zumindest war Torel aus dem Schneider, auch wenn es schäbig von ihm war auch nur so etwas zu denken. Für ein Leben ein anderes zu tauschen war einfach nicht richtig und das eines einer Freundin gehörte machte es noch schwerer. Aber Auftrag war Auftrag und diesen musste er erfüllen. Danach könnte er weitersehen und eine Lösung suchen, wenn nichts mehr ihn ablenkte. Er hob den Kopf und begegnete Elannes besorgtem Blick. Mit einem freundlichen Lächeln antwortete er ihr. „Was ist denn?“ „Wurde dein Gegenstück schon gefunden? Du wirkst so niedergeschlagen.“ Alexis schüttelte den Kopf. Zum Glück wertete sie seine Enttäuschung als Sorge um sein Gegenstück. „Nein noch nicht Elanne. Aber du kannst gleich allen sagen das der Termin für die Versammlung bestehen bleibt. Egal ob Tod nun gefunden wird oder nicht. Unentschuldigtes Fehlen wird bestraft.“ „Ich werde es allen die ich treffe ausrichten.“ Sie nahm einen weiteren Schluck von ihrem Tee. „Trotzdem was machen wir jetzt?“ „Weitersuchen.“ Der Blondhaarige zuckte ratlos mit den Schultern. „Ich wollte zwar das Orakel aufsuchen, aber Maxis und Xaliar waren dagegen. Sie wollen noch etwas damit warten.“ „Du solltest es trotzdem machen. Schließlich haben sich die Umstände doch geändert, nicht?“ Elanne sah ihm fest in die Augen. „Die Zeit rennt uns davon. Die nächste Versammlung ist schon bald.“ Wem sagte sie das? Es gab keinen dem das bewusster war als ihm. Schließlich hatte er die ganze Verantwortung. „Warum eigentlich ich?“ Diese Frage war ihm gerade so gekommen. Alle meinten immer so nebenbei das es nicht schlecht wäre das Orakel aufzusuchen, aber immer nur wenn es hieß, das er gehen würde. „Wenn es so wichtig ist, warum gehst du dann nicht Elanne?“ Elanne schenkte ihm ein zuckersüßes Lächeln. „Weil du dich freiwillig gemeldet hast. Außerdem bist du unser Anführer weshalb es deine Pflicht ist unangenehme Dinge, die die Gruppe betreffen für uns zu regeln. Und du solltest bedenken, wenn wir die Person nicht finden trägst du dafür die Verantwortung.“ Alexis hob besiegt die Hände. „Okay ich hab schon verstanden.“ Ihre Argumente waren leider alle richtig. „Noch dazu mag er dich, nicht?“ „Ja.“ Genau das machte ihm ja Sorgen. Einmal hatte er bis jetzt schon um seine Hilfe anfragen müssen und ehrlich gesagt, war ihm die Gleichgültigkeit, die er anderen zeigte um einiges lieber. „Na ja ich muss jetzt weiterarbeiten. In fünf Minuten hab ich einen Kaiserschnitt.“ Seine Gesprächspartnerin lächelte erwartungsvoll und stand auf. „Bevor ich’s vergesse hast du was für mich?“ „Klar.“ Gedankenversunken machte er eine knappe Geste mit der Hand und die vorbereiteten Seelen flogen zu ihr. Sie machte eine ausholende Handbewegung und die Seelen verschwanden. „Danke. Bis bald dann.“ Damit verschwand sie. Alexis stand ebenfalls auf. Es war Zeit heimzugehen, er musste sich vorbereiten auf sein Gespräch mit dem Orakel. Vor allem musste er sich eine Gegenleistung überlegen, die ihn zufrieden stellen würde. Denn ohne Bezahlung lief nichts beim Orakel. Nachdenklich verließ er Elannes Haus, wo ihn sofort der geschäftige Alltag Dublins einholte. In eine Seitengasse einbiegend fasste er einen Entschluss. Egal welche Gegenleistung er bringen musste, er würde diesen Besuch schnell durchziehen. Sie brauchten diese Person. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)