Life and Death von Satnel ================================================================================ Kapitel 27: Kapitel 27 ---------------------- Titel: Life and Death Teil: 28/ 37 Autor: Satnel Email: Hanaru@sms.at Genre: fantasy, original, lemon Disclaimer: Wenn es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen gibt, ist das reiner Zufall. „gesprochene Worte“ ‚Gedankensprache’ Ziemlich gut aufgelegt betrat Torel das Wohnzimmer, in dem Alexis grübelnd über einen Ordner gebeugt saß. „Hallo.“ Für ihn lief eigentlich alles glatt in letzter Zeit. Kir hatte ihm vor eineinhalb Wochen eine Nachricht zukommen lassen, mit der Information das die gesuchte Person endlich gefunden war. Noch dazu weiblich und schätzungsweise Rache, was Byrons Ängste sicher gemildert hatte. Das hatte ihn schon ziemlich erleichtert, aber am meisten hatte er sich über Kirs Beilage gefreut. Sein Freund hatte ihm mit der Nachricht auch seinen Walkman zukommen lassen, etwas das er schon sehnlichst vermisst hatte. Ohne seine Musik hielt er es nie lange aus. Komisch war nur, das er es gar nicht richtig bemerkt hatte, bis er seinen Walkman gesehen hatte. Gut, etwas war anders gewesen, aber Torel hätte nicht sagen können was ihm eigentlich gefehlt hatte. Torel warf einen Blick auf Alexis. Vielleicht lag es ja an der Gesellschaft. Erst jetzt bemerkte er den nachdenklichen Blick seines Gegenstücks. Langsam näherte er sich ihm und warf einen Blick in die Unterlagen. „Probleme?“ Mit einer Hand zog er die Ohrstöpsel aus seinen Ohren und steckte sie in die Hosentasche. Erschrocken sah Alexis hoch, in der gleichen Bewegung schlug er den Ordner zu. Als er Torel sah entspannte er sich wieder. „Ja. Leider.“ „Und? Interne hochgeheime Angelegenheiten, oder darfst du es mir erzählen?“ Mit einem verspielten Lächeln lehnte er sich gegen einen Tisch neben Alexis. Dieser erwiderte das Lächeln und schüttelte amüsiert den Kopf. „Nein streng geheim ist es nicht gerade.“ Er seufzte tief. „Nur beunruhigend. Uns geht ein Mensch ab.“ „Ein Mensch?“ Torel runzelte nachdenklich die Stirn, bevor er die Bedeutung verstand. „Oh.“ Das war schlecht für Alexis. Wenn sie diesen Menschen nicht rechtzeitig fanden, dann konnten sie ihn nicht mehr ausbilden. Es waren nur mehr ein paar Monate bis zur nächsten Versammlung, eine zu kurze Zeit um jemanden richtig auszubilden. Wenn er nicht Arina hätte, würde er sich jetzt wahrscheinlich auch sorgen. „Ihr habt nichts? Nicht einmal einen Anhaltspunkt?“ Alexis schüttelte den Kopf, den Ordner beiseite legend stand er auf. Müde presste er die Handflächen auf die Augen. „Überhaupt nichts. Nur das was wir von eurem Schützling wissen. Also weiblich und eventuell Vergebung.“ „Etwas das auf gut die Hälfte der Weltbevölkerung zutrifft.“ Torel nickte verständnisvoll. „Ihr habt es nicht leicht. Könnt ihr etwas dagegen machen?“ Sein Gegenstück seufzte abermals tief und lies die Hände sinken. „Ich werde das Orakel aufsuchen müssen. Wenn es mich überhaupt empfängt.“ Ein schwaches Lächeln legte sich auf Tods Lippen. „Was nicht so sicher ist.“ Das Orakel aufzusuchen war keine Kleinigkeit, vor allem benötigte es eine Menge an Vorbereitung. Er oder es war nicht für seine Geduld bekannt, obwohl es alle Zeit der Welt besaß. Denn im Gegensatz zu ihnen war es unsterblich und was das Wichtigste war allwissend. Angeblich wandelte Ryan, wie er sich selbst ab und zu nannte, schon seit Urzeiten auf der Erde. Er konnte seine Form beliebig wechseln, besaß soviel Geld das er bis ans Ende aller Zeiten damit auskam und hatte soviel Macht, dass ihre vereinten Kräfte dagegen nur ein Hauch im Wind waren. Torel hatte Angst vor ihm, etwas das er offen zugab. Was eigentlich absurd war, immerhin lag in seinen Händen die Macht, jedes Leben auf diesem Planeten mit einem Gedanken auszulöschen. Jedes, bis auf dieses. „Nein ist es nicht. Aber das spielt sowieso keine Rolle, da ich ohnehin nicht weiß was ich einem allmächtigen Wesen als Gegenleistung anbieten soll!“ Genervt fuhr sich Alexis mit einer Hand durch das goldene Haar. „Doch weißt du was das Schlimmste ist? Wahrscheinlich sitzt er auf seiner Insel, beobachtet mich und lacht sich nebenbei darüber schlapp.“ „Das ist sehr wahrscheinlich.“ Zutrauen könnte man es ihm. „Allerdings bräuchtest du dir in diesem Fall keine Sorgen mehr machen.“ Der Ältere sah ziemlich gestresst aus, deshalb trat Torel kurzerhand hinter ihn und begann gekonnt seine Schultern zu massieren. Eine Methode die ihm immer beim entspannen half. Einen kurzen Moment zögerte er allerdings, doch ebenso schnell verwarf er seine Sorgen wieder. Immerhin hatten sie beschlossen es miteinander zu versuchen, also war das was er tat okay. „Was meinst du damit?“ Bei Torels Berührung zuckte Alexis überrascht zusammen, entspannte sich aber schnell wieder. „Wenn er dich wirklich beobachtet, dann weiß er schon längst eine angemessene Gegenleistung. Im Grunde sucht er sich seine Bezahlungen sowieso immer selbst aus.“ Zumindest hatte er diese Erfahrung gemacht, aber auch andere Vertreter hatten ihm davon erzählt. „Eigentlich ist es egal was du dir einfallen lässt. Am Ende will er doch etwas anderes.“ „Wahrscheinlich.“ Der Ältere seufzte deprimiert. „So und nachdem das geklärt ist …“ Torel beendete seine Massage und klopfte Alexis leicht auf die Schulter. Einen türkisen Umschlag aus seiner Hosentasche ziehend, trat er vor ihn. „… kann ich dir ja getrost Orakels Nachricht übergeben.“ Von jemand anderem konnte sie gar nicht kommen. Es gab niemand sonst, der solche Umschläge benutzte. Zumindest keiner der anderen Repräsentanten und die Adressierung schloss alle anderen Menschen aus. Aufgeregt riss Alexis den Umschlag aus Torels Hand. Ungläubig sah er ihn an. „Woher hast du den?“ „Als ich auf dem Weg zu dir war, lag er vor der Haustür. Wahrscheinlich hat ihn jemand darunter durchgeschoben. Allerdings ist das nur eine Vermutung.“ Über die Aufregung seines Gegenspielers lächelnd warf der Schwarzhaarige einen unschuldigen Blick auf den Umschlag. „Was steht denn drinnen?“ Mit leicht zitternden Fingern öffnete Alexis den Umschlag und zog eine einfache Karte heraus. „Er will mich morgen in einer Woche sehen. Ich soll mich darauf vorbereiten am frühen Nachmittag angeholt zu werden.“ „Das ist doch toll oder? So schnell bekommt sonst niemand eine Aufforderung.“ Meistens musste man Monatelang auf eine Antwort warten und das auch nur wenn man eine Anfrage geschickt hatte. Doch Alexis hatte das noch nicht getan oder? Also entweder die Sache war extrem dringend, oder das Orakel mochte Lebens Vertreter sehr gern. Torel schüttelte bei diesem Gedanken leicht den Kopf. Als ob das Orakel jemanden mochte. Dieser Gedanke war sehr abwegig. „Ja toll.“ Die Stimme seines Gesprächpartners klang allerdings eher niedergeschlagen als glücklich. Seine Pläne für heute vergessend seufzte Torel. „Na gut, dann lass ich dich einmal alleine. Du hast eine Menge vorzubereiten und dabei will ich dich nicht stören.“ Mit einer routinierten Bewegung setzte er sich wieder die Ohrstöpsel ein, winkte dem Blondhaarigen noch einmal lächelnd zu und verschwand Richtung Garten. Dort fand er sicher die nötige Ruhe um sich zu entspannen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)