Shadow-World and Moonlight-Dream von Jua-Chan (Ray x Kai, aber ich warne euch, ist meine erste shounen-ai) ================================================================================ Was hab ich getan?! ------------------- Kapitel 2: Was hab ich getan?! Noch während Ray ziellos durch die Stadt lief, war Kai zurück in sein Zimmer gegangen. sein Frühstück war schlecht verlaufen, weswegen er schneller wieder zurück war als sonst. Dementsprechend hatte er schlechte Laune. //Dieser Idiot von einem Kellner! Kann er nicht aufpassen wohin er fällt!// Innerlich diesen Deppen von einem Kellner verfluchend stampfte er ins Bad, um seine rotweingetränkten Klamotten zu wechseln. 10 Minuten später wollte Kai sich, immer noch vor Wut platzend, auf sein Bett werfen, als sein Blick auf etwas weißes auf seinem Kopfkissen fiel. Achtlos nahm er es in die Hand und wollte es wegwerfen. Doch als er merkte, dass er einen Brief in der Hand hielt, hielt er inne. Auf dem zerknitterten Umschlag konnte er seinen Namen lesen. Kai hätte es zwar nie zugegeben, aber er war neugierig, wer ihm diesen Brief hier hingelegt hatte. Er lies sich rücklings auf sein Bett fallen und öffnete den Umschlag. 2 gefaltete Blätter fielen heraus. Er entfaltete eines und bemerkte sofort, dass der Schreiber geweint haben musste. Einige Stellen waren sehr verwischt, aber mit etwas Mühe konnte man alles lesen. Lieber Kai, es tut mir leid, dass du es so erfahren musst, aber ich habe nicht den Mut es dir direkt zu sagen. Wenn du dies liest bin ich schon weit fort. Weist du, ich bin sehr froh dir begegnet zu sein und ich hätte nie darauf verzichtet, auch wenn die Folgen dieser Begegnung sehr schmerzlich waren. Bei diesen Worten hob sich eine Augenbraue Kais in die Höhe. Was wollte der Schreiber damit sagen? Ich weis nicht wie ich es dir sagen soll und ich habe keine Ahnung ob du es überhaupt verstehen kannst. Als wir uns das erste Mal begegneten, wollte ich unbedingt dein Freund werden. Damals habe ich es nicht verstanden oder ich wollte es nicht wahr haben, aber deine wunderschönen Augen haben mich angezogen. Ich konnte nicht entkommen. Ich war gefangen. Gefangen zwischen Angst vor deiner Reaktion und Schmerz, weil ich es dir unbedingt sagen wollte, aber ich war zu feige dazu. Ich weis nicht ob es dich überhaupt interessiert, was mit mir geschieht, aber egal was passiert, du darfst dir auf keinen Fall die Schuld geben Kai! Nicht für das was geschehen ist und nicht an dem was noch passieren wird. Kai, ich... ich liebe dich! Und egal was passiert, es wird sich nichts daran ändern. An dieser Stelle wollte Kai eigentlich aufhören zu lesen. Was sollte er mit einem Brief einer Verehrerin? Aber aus irgendeinem Grund las er weiter. Ich habe versucht dich zu vergessen, aber ich kann und will es nicht. Also muss ich gehen, bevor ich alles zerstöre. Bitte sag den anderen, dass es mir leid tut und dass sie mich nicht suchen sollen. Ich kann einfach nicht mehr. 2 Jahre sind einfach zuviel. Bitte verzeih mir. Du wirst mich sicher für meine Gefühle hassen, aber das ist okay. Ich würde nichts anderes erwarten... nicht mehr. Ich werde dich vermissen. In Liebe Ray Con Kai konnte einfach nicht glauben, was er da las. Das konnte nicht war sein, das durfte es nicht. Längst verdrängte Gefühle brachen hervor. Gefühle, die er hatte vergessen wollen. //Ein Hiwatari darf keine Schwäche zeigen...// und diese Gefühle waren nichts anderes. Geschockt las er das Datum des Briefes. Er wurde leichenblass. Der Brief war ein Jahr alt. Blitzartig trafen ihn die Erinnerungen einer ganz bestimmten Nacht. Er war Ray nachgeschlichen und hatte ihn im Park total zusammengestaucht. Und das alles nur, weil er zu feige war. Der große Kai Hiwatari, Eisblock in Spee, hatte Angst davor gehabt seine Gefühle offen zu zeigen und hatte stattdessen die einzige Person, die ihm wirklich etwas bedeutete, in den seelischen Ruin getrieben. // Nein! Was habe ich getan!// Schmerzhaft hallten diese Worte durch seinen Kopf. // Er war wegen mir so fertig und ich... ich Idiot! Warum hab ich das getan!// Der Russe wollte aufspringen und Ray suchen gehen, als ihm das zweite Blatt einfiel. Mit einer schlimmen Vorahnung faltete er es auf. Doch etwas anderes als erwartet kam zum Vorschein... Das Bild eines Phönix zitterte in Kais Händen und er las bestürzt die Worte unter dem Gemälde. Mein geliebter Phönix, dein Licht hielt mich am Leben, nachdem ich alles aufgegeben hatte. Doch Licht ist leider nicht ausreichend für mich und für Liebe schreckt mich das Eis des Nordens, aus dem du stammst, zu sehr. Die Flamme, die dein gleißendes Feuer in mir entfacht hat, war nicht stark genug deinen Eispanzer zu schmelzen. Mit deine ausgebreiteten Schwingen bist du unerreichbar, das musste ich einsehen. Ich möchte nicht, dass du dir die Schuld gibst, die auf mir lastet, denn ich werde noch nicht bereit sein aufzugeben. Ich werde versuchen Flügel zu bekommen, um zu dir zu gelangen. Mein strahlender Phönix vergiss mich nicht. Ray Kai weinte. Wie hatte er einem so unschuldigen Engel so etwas grausames antun können! Was war er doch für ein Egoist! Er hatte nicht an die Folgen seiner Tat gedacht, aber jetzt war es zu spät... Während er sich selbst verfluchte, meldete sich eine andere Stimme in seinem Kopf, die ihm sagte, er solle erst Ray suchen, ehe es wirklich zu spät war, und dürfe sich dann verurteilen. Als ihm das klar wurde, fuhr er hoch und rannte, ohne die Tür zu schließen durch den Gang davon. Das Blatt mit dem Phönix lag vergessen auf dem Bett... Kai stützte sich keuchend auf seinen Knien ab. Er war jetzt stundenlang durch die Stadt gerannt und hatte nach Ray gesucht. Doch er hatte ihn nicht finden können. Verzweiflung stieg wieder in ihm auf. //Ray! Wo bist du? Du kannst mich doch nicht allein lassen! Wo bist du!// Er begann wieder zu rennen. Diesmal wusste er nicht wohin; er rief nur Rays Namen und rannte... +++ Es dämmerte bereits, als er wieder innehielt. Er war auf der Klippe angekommen, die er gestern besucht hatte, weil er einen ruhigen Ort zum nachdenken gesucht hatte. Er mochte diesen Ort, aber in diesem Moment ignorierte Kai ihn einfach; er merkte nicht einmal wirklich, wo er war. Seine Sorge um Ray war wichtiger, als irgendwelche Landschaftsbetrachtung. Auch hier rief er Rays Namen und dann trat Kai, obwohl er nicht wusste warum, an den Rand der Klippe. Wenn man ihn später danach fragte, sagte der Russe immer, dass es Instinkt gewesen war nach unten zu blicken, aber sicher war er sich dabei nie. Doch es war eigentlich auch egal WARUM er es getan hatte. Wichtig war nur, DASS er es getan hatte, und dass er von oben eine weißgekleidete Gestalt sehen konnte. Sie regte sich nicht und dann realisierte Kai, wer da unten lag. SEIN Tiger lag da unten und kein Lebenszeichen war zu vernehmen. Schneller als eigentlich möglich rannte er den Weg zum Fuß der Klippe hinunter. //NEIN! Das DARF nicht war sein!// Er konnte es nicht fassen. Kai rannte zu Ray, fiel auf die Knie und schüttelte diesen. Keine Reaktion. Geschockt bemerkte er die Blutlache, die sich immer noch um Ray bildete, sowie die Kopfwunde. Außerdem war der Chinese erschreckend kalt. Geistesabwesend riss er seinen geliebten, weißen Schal auseinander und verband den Kopf des anderen. Dabei war ihm das Haarband des Chinesen im Weg, weswegen er es einfach abstreifte. Jetzt lagen Rays wunderschöne schwarze Haare frei. Dafür würde er wahrscheinlich riesigen Ärger mit dem Jüngeren bekommen, aber das war okay, solange der andere wieder aufwachte. Kai zog Ray in seine Arme und drückte ihn an sich. “Ray! Komm zurück!” murmelte er. Immer noch keine Regung des Schwarzhaarigen. Kai schluchzte. Er versuchte die Tränen zu unterdrücken, um wenigstens ein bisschen die Ruhe zu bewahren, aber es gelang ihm nicht. Heiße Tränen rannen seine Wangen hinab und tropften auf Rays Gesicht. Mit einer Hand wischte er sie vorsichtig wieder aus dem Gesicht seines Tigers. Dann strich er Ray, weiterhin dessen Namen flüsternd, die Haare hinter die Ohren. Er wollte nicht wahrhaben, dass sein Tiger wegen ihm tot sein sollte. “Bitte wach wieder auf! Ray! Bitte, du kannst mich doch nicht allein lassen! Das kannst du mir nicht antun! RAY!” Wieder schüttelte er den Jungen, aber dieser regte sich trotzdem nicht. Kai KONNTE das nicht akzeptieren. Auf dem Boden sitzend murmelte er weiterhin zu dem jungen Chinesen. Langsam legte die Nacht ihre schwarzen Schwingen auf die beiden und das letzte Tageslicht verlosch... ‘’’’ Dunkelheit umgab ihn. Wo war er? Wieso war er hier? Er versuchte die Augen zu öffnen, um diese kalte Finsternis abzuschütteln, doch seine Lieder waren so schwer. Er schaffte es nicht. Von weitem hörte er leise Geräusche, aber er konnte nicht genau erkennen was es war. Langsam gewöhnten sich seine Ohren an diese Laute. Er erkannte das Geflüster von jemandem, aber er verstand weder genau den Sinn dieser Worte noch wusste er wer da flüsterte. Aber diese Stimme schien ihn zu rufen. Er konzentrierte sich auf sein Gehör und er begann einige Bruchstücke zu verstehen: ”Bitte... Ray!... nicht allein... RAY!” Er verstand immer mehr und mehr. Warum rief ihn diese Stimme? Was wollte sie genau? Und wieso hatte er das Gefühl, dass sie ihm vertraut war, obwohl sie anders klang als sonst? Aus Bruchstücken wurden Sätze und die Dunkelheit war nicht mehr so kalt. Die Stimme wärmte ihn irgendwie... Nein das stimmte nicht. Irgendetwas anderes wärmte ihn. Jetzt spürte er, dass ihn etwas umklammert hielt. Sofort verkrampfte er sich etwas. Doch diese Berührung strahlte so viel Wärme aus, dass er sich wieder entspannte. Doch drang bei ihm entgültig die Erkenntnis durch, wer ihn festhielt. Kein anderer als Kai wollte von ihm das er zurückkam. Sofort verkrampfte er sich wieder. Auch die Schmerzen kehrten zurück und zusätzlich pochte sein Kopf heftig. Er wollte nicht zurück und das alles noch mal durchmachen. Ray war gerade dabei seinen Kampf gegen die Dunkelheit aufzugeben, als ihm bewusst wurde, dass alle Kälte aus Kais Stimme gewichen war und er traurig und verzweifelt klang, obwohl das eigentlich nicht sein konnte. //Ich muss tot sein oder ich träume das alles// anders konnte er sich die gefühlvolle Stimme Kais nicht erklären. Auf die Idee, dass Kai Hiwatari Gefühle haben könnte, kam er nicht. “Es ist alles meine Schuld, Ray!” Hörte er gerade und bevor Ray wusste was er da tat, entgegnete er: “Du Idiot... ich hab doch gesagt, du sollst dir nicht die Schuld geben.” Er hatte wütend und kalt klingen wollen, aber seine Stimme war brüchig und unsicher. Jetzt hatte er Angst vor Kais Reaktion. Tief in ihm hatte sich wieder ein kleiner, absurder Funken Hoffnung geregt, den er nicht hatte ersticken können. Wenn diese Hoffnung jetzt zerstört wurde dann war es noch viel schlimmer als alles bisher... “Du Idiot... ich hab doch gesagt, du sollst dir nicht die Schuld geben.” Dieser Satz drang schlagartig zwischen Kais Selbstanschuldigungen. “RAY!!!” Schrie Kai. Sofort merkte er wie der Chinese sich versteifte. Dann weinte der Russe noch heftiger. “Du... lebst.” Brachte er zwischen zwei Schluchzern hervor. Er drückte den Chinesen noch stärker an sich, vergrub sein Gesicht in der schwarzen Mähne des Chinesen, sorgsam darauf bedacht den anderen nicht zu verletzten. Flüsternd, damit er sein Stimme unter Kontrolle bekam, redete er sich von der Seele, was er die ganze Zeit gefürchtet hatte. “Ich... ich dachte ich hätte dich verloren! Wieso bist du nicht zu mir gekommen? Wieso musstest du mich so schocken?” Eigentlich war es Kai klar, dass der Jüngere Angst vor ihm gehabt hatte, aber er wollte es von dem anderen hören. Ray Hatte alles erwartet, aber diese Reaktion überraschte ihn doch sehr. Er versuchte sich aus der Umarmung zu lösen, doch Kai umklammerte ihn zu fest. Der wollte ihn nicht gehen lassen, bevor er keine Antwort erhalten hatte. Also gab Ray auf und sah auf den Boden. Er schämte sich. Wofür genau wusste er nicht, aber er konnte Kai einfach nicht in die Augen sehen. Sie schwiegen sich an. Nach etwa einer halben Stunde hatte Kai die Schnauze voll. Er wollte endlich mit Ray reden, ob der wollte oder nicht. Er wollte das JETZT klären und dem Chinesen, aber auch sich selbst, keine Chance lassen wieder wegzulaufen. Sanft legte er Ray eine Hand unters Kinn. Mit leichter Gewalt brachte er den Chinesen dazu den Kopf zu drehen und ihm in die Augen zu sehen. “Kai!...” entfuhr es dem Chinesen. “Scht.” Hauchte Kai nur und überwand dann schnell den Abstand zwischen ihnen. Er gab Ray einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. Dann entfernte er sich wieder und flüsterte: “Mach das nie wieder! Hast du verstanden? Versuch nie wieder mich allein zu lassen. Das würde ich nicht verkraften.” Er sah Ray eindringlich an. “Warum Ray? Warum hast du nichts gesagt?” Ray konnte keinen Ton herausbringen. Er konnte nicht fassen, dass er sich so geirrt hatte. Hätte er damals den Mund aufgemacht, wäre das alles anders verlaufen, aber so saßen sie jetzt hier in dieser Situation. //Es ist eben alles meine Schuld// Doch Kai riss ihn aus seinen Gedanken. “Ray. Ich hätte nie gedacht, dass ich das jetzt sage, aber... verdammt Ray, ich liebe dich!” Damit schloss der Hiwatari wieder den Abstand zwischen ihnen. Erst jetzt reagierte Ray... Er begann zu weinen. Sofort unterbrach Kai seinen Kuss wieder. “Was hast du mein kleiner Tiger? Was ist los?” Er wollte den anderen an sich drücken um ihn zu trösten, doch Ray lies das nicht zu. Stattdessen küsste er Kai schüchtern. Der ging leicht verwundert darauf ein. Kurze Zeit später lösten sie sich voneinander. Rays Wangen glühten und er war überglücklich. Mit einem Seufzer lies er sich wieder in Kais Arme sinken. “Danke, dass du da bist.” “Dafür brauchst du mir nicht danken. Es ist meine Schuld, dass...” Weiter kam Kai nicht, denn Ray hatte ihm schnell einen Finger an die Lippen gelegt. “Es ist NICHT deine Schuld. Es war mein Fehler.” “Das stimmt nicht.”, erwiderte Kai sanft, während er abwesend die letzten Tränen aus Rays Gesicht strich. “Ich war zu feige Gefühl zu zeigen und es tut mir leid.” Ray wollte Kai widersprechen, aber der lies das nicht zu. “Ich möchte das du mir zuhörst. Ich würde alles rückgängig machen, wenn ich könnte. Es tut mir leid, dass du meinetwegen leiden musstest. Es... Ich... Ich wollte das nicht. Und egal was ich tun muss, um es wieder gutzumachen, ich...” Kai war immer leiser geworden und Ray sah wie schwer ihm diese Worte fielen. Dabei hatte er Kai doch längst vergeben. Er hatte nicht vergessen was für ein Arsch Kai gewesen war, aber es war ihm jetzt egal. Auch er hatte Fehler gemacht und es schmerzte ihn zu sehen, wie sehr den Russen die eigenen Taten niederdrückten. “Es ist okay. Wirklich. Bleib einfach nur bei mir!” Wisperte er darum und dann lies er sich nicht noch einmal davon abhalten den Älteren zu stoppen. Er erstickte Kais Rede einfach, indem er ihn küsste. Wie erwartet vergaß Kai, was er noch sagen wollte und erwiderte. Sie vergaßen alles um sich herum; die Schuldfrage, den Ort, an dem sie sich befanden und auch, dass Kai das Team eigentlich verlassen wollte. Sie wünschten einfach nur, dieser Augenblick würde nie vergehen. Ihre Haut kribbelte und Schmetterlinge tanzten in ihnen einen wilden Tanz. Die Sterne strahlten auf sie herab und die Statur oben auf der Klippe glitzerte und funkelte im Licht des Mondes, als könnte sie die Liebe und das Glück in der Luft spüren... THE END ________________________________________________________________ Ich weis nicht, wie lang ich insgesamt an dieser Story gesessen habe, aber ich hoffe sie ist gut geworden. Wer mich gut kennt dem ist sicher wieder aufgefallen, dass ich auch von dieser Story geträumt habe. allerdings hatte ich anfangs nur die Idee für die Endszene und die Briefe. Der Rest ist mir erst eingefallen, als ich anfing zu schreiben, deswegen weis ich auch nicht, ob ich nicht in diesen Teilen übertrieben hab. Falls jemand irgendwas in der Story nicht versteht, weil ich zu abgedreht werde fragt mich ruhig per ENS. Ich freu mich riesig auf Kommies und hoffe auf ein nächstes Mal. bis dann Jua-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)