Wenn in der Nacht die Schatten tanzen von oOKarasu-chanOo ((und deine Seele lautlos schreit)) ================================================================================ Kapitel 4: Was der neue Morgen bringt ------------------------------------- ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ " .. wie ein unsichtbares Band .. .. das uns vereint .. .. und zeigt: Wir sind für immer frei! .." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Koichi blickte Matthias nach bis dieser im gegenüberliegenden Haus verschwunden war, Kuroi strich leise winselnd um ihn herum und erst nachdem Minuten vergangen waren blickte er zu Boden und entdeckte die Leine. Nach einigen Problemen diese aufzunehmen ohne beim Aufrichten erneut in die Knie zu sinken, schritt er mit langsamen Schritten zurück ins Haus. Gerade noch rechtzeitig wie er feststellte, denn kaum hatte er die Tür geschlossen und war mehr schlecht als recht die Treppe hinauf gelangt, als das Telefon läutete. ,, Higurashi, Koichi?" ,, Ja ist ok." ,, Nein ich brauche nichts, also bis dann Mama." , er legte auf und blickte etwas nervös den Hörer auf. Seine Mutter hatte ihm gerade mitgeteilt das sie aufgrund der vielen Arbeit bei einer Arbeitskollegin wohnen würde, die gleich in der Nähe der Firma ihre Wohnung hatte. So konnte sie bis spät arbeiten und den Arbeitsberg effizient abarbeiten. Ihm sollte es recht sein, er war nicht davon abhängig ob seine Mutter zu Hause war oder nicht, auch in ihrer alten Stadt war er oft tagelang allein gewesen und er hatte sich mit der Zeit daran gewöhnt. Von dem doch zugegebenermaßen aufregenden Tag geschwächt, beschloss er sofort ins Bett zu gehen. Kuroi machte es sich wie so oft vor seinem Bett bequem und wich die gesamte Nacht nicht von der Seite seines Herrchens während dieser immer tiefer ins Land der Träume eindrang. Lautes Vogelgezwitscher lies ihn seine Augen öffnen und er blickte sich etwas orientierungslos um, um seinen Blick dann auf den noch immer vor seinem Bett liegenden Kuroi zu lenken. Dann schlug er die Decke zurück und schwang beide Beine über die Bettkante, darauf achtend seinen großen Freund nicht zu stören. Auf Zehenspitzen schlich er die Treppe hinunter in die Küche um ersteinmal Wasser in den Wasserkocher zu füllen und diesen gleich darauf anzuschalten. Er würde ersteinmal ganz gemütlich und in Ruhe frühstücken und dann vielleicht einen Spaziergang mit Kuroi machen, wobei er keineswegs vergaß das die Schule ebenfalls ihre Pflichten von ihm abverlangte. Doch würde er diesen zu einem späteren Zeitpunkt nachgehen. Gerade hatte sich der Wasserkocher automatisch ausgeschaltet, als er sich eine große Tasse aus dem Schrank nahm und aus einem weiteren direkt daneben das Cappuccinopulver fischte. Er schaufelte mit einem Teelöffel großzügig vier Portionen in seine Tasse und goss dann, während er das Umrühren nicht unterließ, das kochend heiße Wasser dazu. Schon stieg ihm schokoladiger Duft in die Nase und schnell waren einige mit Nutella bestrichene Brotscheiben hinzugekommen. Das alles trug er auf einem Tablett ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher an. Es lief jedoch keine interessante Sendung die ihm zusagte, so dass er schon kurze Zeit, nachdem er die Brote verspeist hatte und auch der Cappuccino verschwunden war den Flimmerkasten ausstellte, den Tisch abräumte und an der Treppe nach oben, stehen bleibend nach Kuroi rief. Er würde endlich selbst wieder mit seinem Freund einen Spaziergang machen, denn er fühlte sich bei weitem besser als noch die letzten Tage. Den Gedanken an den morgigen Schultag und daran was ihn erwarten würde, verdrängte er gekonnt und machte sich zehn Minuten später auf den Weg nach draußen um dich frische Morgenluft zu genießen. Kaum jedoch hatte er das Haus verlassen traf er auf die Person der er im Moment am wenigsten begegnen wollte. Vor ihm stand sein heiß geliebter Nachbar, der ihm in den letzten Tagen derartig tatkräftig unter die Arme gegriffen hatte, dass er sich vorkam wie ein Kleinkind dem man nicht einmal zu traute einen Schritt allein zu unternehmen ohne befürchten zu müssen, dass er sich wahrscheinlich das Genick brach. Dem entsprechend begrüßte er sein Gegenüber auch ,,Was willst du schon wieder von mir?" ,, Wer sagt denn, dass ich etwas von dir will? Ist es nicht erlaubt das ich hier entlang spaziere?", sprach sein Gegenüber gelassen und ließ Koichi keinen Moment aus den Augen. Er hatte keine Lust, sich erneut einer Diskussion auszusetzen und ging ohne Matthias eines weiteren Blickes zu würdigen an diesem vorüber, Kuroi immer an seiner Seite wissend. Endlich war sein Nachbar aus seinem Blickfeld verschwunden, so dass er ersteinmal erleichtert aufatmete um sich dann vollständig seinem treuen Gefährten zu widmen. Er rannte aus dem Dorf hinaus, ließ auch die letzten Häuser hinter sich und fühlte sich zum ersten Mal seitdem er hierher gezogen war, frei. Kuroi stimmte in dieser Hinsicht mit seinem Herrchen überein und tollte mit diesem zusammen über die Wiesen, die um das Dorf verstreut zwischen Äckern lagen, bis sie schließlich beide sichtlich erschöpft kehrt machten um zum Dorf zurück zu kehren. Kuroi sprang aufgeregt bellend um Koichi herum und verlangte danach, dass dieser ihm einen Stock so weit als möglich werfen solle, so in ihr Spiel vertieft bemerkten sich nicht wie die Zeit verstrich und schon ging es auf Mittag zu als sie erneut vor ihrer Haustür standen, beide außer Atem aber sichtlich glücklich mit dem Spaß den sie gehabt hatten. Koichi kramte kurz in seiner Hosentasche um dann einen silbrig-glänzenden Schlüssel zum Vorschein zu bringen und damit die Tür zu öffnen, gerade wandte er sich um, um die Tür zu schließen, als er dem grünen Augenpaar gewahr wurde das auf ihn und seinen Freund gerichtet war, dem er jedoch nur einen kühlen Blick zukommen ließ, bevor er gänzlich im Haus verschwand. Er stieg die Treppe nach oben, nachdem er sich seiner Schuhe entledigt hatte und Kuroi seines Halsbandes. Langsam aber sicher machte sich sein Magen bemerkbar und er beschloss, sich und seinen riesigen Gefährten mit etwas leckerem zu verwöhnen. Zu erst war Kuroi an der Reihe, da sein Mahl schneller zubereitet war als sein eigenes. Als dieser nun fröhlich schmatzend und kauend vor seinem Napf thronte machte Koichi sich daran sich eine selbstgemachte Pizza zu bereiten. Nachdem er diese verspeist hatte und auch der Abwasch erledigt war, machte er sich auf in sein Zimmer denn seine Hausaufgaben machten sich leider nicht von selbst. Zu erst musste er nachsehen welche Fächer für den morgigen Tag anstanden, auch wenn er, wenn es nach seinem Gefühl ginge gar nicht zur Schule gegangen wäre, doch konnte er dies nun nicht mehr ändern. Einmal seinen Mund zu weit aufgerissen, hatte genügt um sich für den Rest seiner Schulzeit einen Platz zu sichern. Einen Platz als Opfer dieser "netten, wohlerzogenen Jungen". ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "... mein platz ist und bleibt bei den suffer souls einsamkeit ist nicht mein wunsch nein doch diese einsamkeit bedeutet freiheit für mich ..." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sein Wecker klingelte schrill und verschlafen tastete er nach der Lärmquelle. Erst nach einigen Minuten hatte er sie ausfindig gemacht und um sie auszuschalten musste er wohl oder übel aufstehen. Schulterzuckend und resigniert seufzend erhob er sich und tapste verschlafen die Treppe nach unten in Richtung Badezimmer. Nach einer gründlichen Wäsche, bei der selbst der beste Morgenmuffel wach geworden wäre und einem schnellen Frühstück, dem Spaziergang mit Kuroi und dem Packen seiner Schultasche für den heutigen Tag machte er sich schnellstens auf den Weg zur Bushaltestelle. Dort warteten heute lediglich er und - wie konnte es anders sein - sein Nachbar auf den Schülertransport. Im ersten Moment war er erstaunt über diese Tatsache doch sogleich fiel ihm ein wie eine Gruppe Schüler aus den unteren Klassen sich darüber beklagt hatten, dass die hiesigen Realschüler erneut einen freien Tag verbringen durften während sie - die Gymnasiasten sich hinter eine Schulbank klemmen mussten und einer Lehrkraft folgen sollten, so dass ihnen die Köpfe qualmten. Immer wieder warf er seinem Gegenüber verstohlene Blicke zu, am ersten Tag den er hier eingestiegen war, war ihm der andere gar nicht aufgefallen. Vielleicht war er auch krank gewesen, was durchaus ein möglicher Grund für dessen Abwesenheit hätte sein können. Gerade schüttelte er den Kopf und schalt sich selbst einen Narren, dass er überhaupt einen einzigen Gedanken an diese Person verschwendete als auch schon der Bus vorfuhr. Sie stiegen nacheinander ein und er ließ es sich nicht nehmen, sich erneut auf den Platz in der vorletzten Reihe zu setzen, sein Nachbar nahm im mittleren Teil des Busses platz, rutschte bis ans Fenster und kramte gleich darauf in seiner Schultasche um einen Discman hervor zu holen und die Welt um ihn herum auszusperren. Koichi beobachte den anderen genauestens, dieser schien sich in seiner Musik vollkommen zu verlieren, denn egal ob sich jemand neben ihn setzte oder sonst irgendwie bewegte, er schien es gar nicht mitzubekommen starrte lediglich aus dem Fenster nach draußen. Nach mehreren kleineren Orten in denen sie gehalten hatten, obwohl dort kaum die Hälfte der sonstigen Schüler einstieg gelangten sie zu dem Ort vor dem sich Koichi insgeheim doch gefürchtet hatte. Am liebsten hätte er sich nach vorn gesetzt, er bereute seine Entscheidung sich erneut einer Diskussion mit dieser Gruppe ausgeliefert zu haben. Doch nun war es zu spät, würde er jetzt nach vorne gehen würde jeder merken das er Angst hatte, es blieb ihm also nichts übrig als hier sitzen zu bleiben und der Dinge zu verharren, die da kommen mochten. Er blickte aus dem Fenster und hatte nicht einmal suchen müssen, seine "Freunde" hatten sich in einer riesigen Traube vor dem Bus versammelt. Und im vorderen Teil war schon kaum noch Platz um sich zu setzen geschweige denn um zu stehen, allein im hinteren Teil waren die Plätze freigelassen worden. Anscheinend wussten alle anderen, dass diese Plätze auf keinen Fall besetzt werden durften wollte man wieder heil nach Hause gelangen. Vor allem bei den Kleineren hatte diese Taktik gewirkt, denn sie hielten sich stets in Nähe des Busfahrers auf, der ihnen so ein gewisses Maß an Schutz bot. Eigentlich hätte der Bus durch die fehlenden Realschüler leer sein müssen, doch schien sein Dorf das einzige zu sein in dem es von Realschülern nur so wimmelte, im Großen und Ganzen änderte das Fehlen dieser nichts an der Platzkapazität des Busses. Der Bus hielt auf dem für ihn vorgesehenen Platz, öffnete die Türen und schon drängten Schüler aller Klassenstufen herein, schubsten sich gegenseitig um als erstes einen noch freien Platz zu ergattern. Langsam wurde ihm doch etwas mulmig zu Mute, noch ein paar Sekunden und er wäre wieder das Ziel aller Angriffe hinzu kam das er nicht einmal wirklicher Europäer war. Dadurch das sein Vater Japaner gewesen war hatte er dementsprechend eine Vielzahl dieser Gene in sich. Er seufzte leise und blickte nach oben, sein Herz schlug merklich schneller als er bemerkte das sich genau vor ihm eine Gestalt aufgebaut hatte. Er versuchte noch weiter nach oben zu Blicken und erstarrte. ,, Du.." ,, Quatsch nicht, mach Platz und zieh dir das über!" , ihm wurde ein Sweater entgegen geworfen und mit fahrigen Bewegungen zog er sich diesen über. Die Person hatte neben ihm Platz genommen und reichte ihm nun einen Ohrstöpsel seines Discmans, verwundert blickte Koichi sein Gegenüber an. ,, Starr nicht so, nimm schon und setz die Kapuze auf!", ohne zu fragen was das ganze eigentlich sollte folgte er den Aufforderungen. Keine Minute zu früh denn schon kamen circa sieben Jungen in ihre Richtung gelaufen und blickten sich suchend um. Als sie ihr vermeintliches Ziel - ihn nicht ausmachen konnten, erklang ein enttäuschtes Raunen und einer meinte spöttisch ,, Hat wohl die Hosen voll der kleine Japse, nachdem was wir Freitag mit ihm gemacht haben! Na ja so ein Weichei, fängt an zu flennen am besten er hätte noch nach Mami gebrüllt!", er fing an zu lachen und die anderen stimmten mit ein. Koichi wollte aufspringen und sich verteidigen als er merkte das sein Gegenüber ihn festhielt und anfunkelte, während er ihm zwischen zusammengebissenen Zähnen zu zischte ,,Bleib verdammt noch mal ruhig sitzen und keinen Mucks, kapiert!", Koichi wollte protestieren kam jedoch nicht weit da sein Nachbar seine Hand genommen hatte, dies jedoch keineswegs sanft tat und fester zudrückte. Koichi konnte ein leises Wimmern gerade so unterdrücken, denn seine Hand wurde wie in einem Schraubstock zusammen gepresst und auch seine Augen wurden zunehmend merkwürdig feuchter. Nein er konnte hier doch nicht anfangen zu weinen, auch wenn ihm der Schmerz die Tränen in die Augen trieb. Nachdem sie in der Stadt angekommen waren und sich die Menge auflöste warteten beide bis alle anderen ausgestiegen waren. Der anderen ließ seine Hand los und stand ohne ihn eines Blickes zu würdigen auf und verließ den Bus. Koichi selbst folgte nicht gleich, hatte er doch noch immer mit seiner pochenden Hand zu tun. Deshalb bemerkte er zu nächst auch die Worte des Busfahrers nicht, der ihn darauf hinwies das hier Entstation war und er aussteigen solle. Als auch er das Gefährt verlassen hatte bemerkte er, dass Matthias auf ihn gewartet hatte und ihm entgegen blickte. Doch Koichi kümmerte dies keinesfalls, ohne sein Gegenüber anzublicken schritt er an ihm vorüber und hielt sich die schmerzende Linke an den Bauch gepresst. Wegen diesem Arsch konnte er heute wahrscheinlich nicht mitschreiben, denn er hatte das dumpfe Gefühl seine Hand schien gebrochen zu sein. Weit jedoch kam er nicht, denn er wurde an der Schulter festgehalten und so am weitergehen gehindert ,, Was willst du verdammt noch mal? Nimm deinen Pfoten von mir!", er funkelte Matthias wütend an und versuchte sich los zu machen. Dieser jedoch sah nicht so aus als würde er ihn gehen lassen. ,, Zum einen solltest du dich bedanken, das ich dir deinen hübschen Kopf gerettet habe und außerdem heißt es 'deinE' Pfoten und nicht 'deineN'." , Koichi schnaufte wütend. Das konnte doch nicht sein, er brach ihm fast die Hand und dafür sollte er sich auch noch bedanken. ,, Bedanken? Wofür denn? Das du mir die Hand fast gebrochen hast wenn sie's nicht sogar schon ist!" , Matthias hob spöttisch eine Augenbraue nach oben. ,, Hand gebrochen ja sicher, wer's glaubt!" , doch ganz sicher war er sich nicht, er wusste selbst das er viel Kraft hatte vor allem auch in den Händen von daher war es nicht unmöglich. Es gab nur eine Möglichkeit das herauszufinden. ,, Darf ich?" , Koichi blickte verwirrt auf und fragte sich, was Matthias damit meinte vor allem da dessen Stimme einen anderen Klang als zuvor angenommen hatte. Doch er musste sich nicht fragen was dieser nun fragte zu dürfen als auch schon ein ,, deine Hand.", folgte. Koichi streckte ihm seine Linke hin und wartete ab. Er nahm die ihm entgegengestreckte Hand und hielt sie ungewohnt sanft in der seinen. Er seufzte. Seine Kraft hatte wohl doch zu stark gewirkt, denn die Hand war bereits an einigen Stellen blau. Er hatte nicht vorgehabt seinem Gegenüber weh zutun er wollte ihn eigentlich eher beschützen. ,, Hm sieht so aus .. als wenn du Recht gehabt hast.. am besten wir bringen dich zu einem Arzt." , der Angesprochene schnaubte. ,, Danke das schaffe ich auch allein!", und schon war er voran geschritten. Matthias jedoch dachte nicht daran den Halbjapaner aus den Augen zu lassen und rannte ihm kurzer Hand hinterher ,, Halt! Hey du hast doch keine Ahnung wo hier überhaupt ein Arzt ist! Also bringe ich dich hin!" Grummelnd musste sich Koichi eingestehen das sein Nachbar recht hatte und so fügte er sich und ließ sich durch die ihm noch fremde Stadt führen. Endlich hatten sie den gesuchten Arzt erreicht. Nach fast einer Stunde, in der sie warten mussten bis sie endlich aufgerufen wurden und einer schmerzhaften Untersuchung seiner Hand konnte er, mit einem Gipsverband ausgestattet wieder von dannen ziehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)