Vertrauen verbindet... von LadyLaya (Niniel/Rumil, Haldir/Nathir) ================================================================================ Kapitel 7: Brudergespräche -------------------------- "... was sollen wir jetzt machen? Wir können ihn ja schlecht nach Bruchtal oder sonst wo hin schicken?" sinnierte Rumil und sah seine Brüder fragend an. Haldir hatte ihnen eben die Lage erklärt und nachdem sich die Zwillinge mit dem Gedanken, dass Niniel der Erbe Gil-Galads war angefreundet hatten. "Nein. Ich werde ihn auf keinen Fall wegschicken..." machte Haldir den beiden Jüngeren klar. "Aber er ist ein Prinz. Er hat Pflichten..." gab Orophin zu bedenken. "Was bitte soll ein Prinz ohne Volk für Pflichten haben, Orophin?" mischte sich Rumil ein. "Er ist, wie du sagtest, der letzte seiner "Rasse" also, warum so ein Aufhebens darum? Es ändert nichts daran, dass er immer noch nicht fit ist, bzw. keine Ahnung hat was ein Prinz zu tun, geschweige denn zu lassen hat. Er ist einfach ein Lord. Wie wir. Vom Blute her adlig. Das einzige was wir ihm zeigen müssen ist, wie er sich anderen Elben gegenüber zu benehmen hat und wie er die Zeichen seines Standes in die Haare flechten muss. Es ist doch nicht so schlimm, oder?" versuchte Rumil die Lage zu entspannen. Er verstand nicht warum sein großer Bruder, der in den seltensten Fällen zur Übertreibung neigte, hierbei so ein Aufhebens machte. Niniel war ein Prinz. Ein Adliger, wie sie. Na und? Das änderte nichts für sie. "Gut, wenn es weiter nichts ist. Bring du ihm bitte bei, dass sein Vater einer der größten Elbenkönige in der Geschichte war und er nicht nur ein kleiner unbedeutender Elb ist, wie man es ihm sein Leben lang eingeprügelt hat. Es wird Besuche geben, wenn herauskommt, dass man den Erben Gil-Galads gefunden hat. Alle werden ihn sehen wollen. Er ist ein verschollener Nachkomme der Eldar, Rumil. Und solltest von seinem Problem sich anderen gegenüber zu zeigen wissen." wies Haldir seinen kleinen Bruder recht ruppig zurecht. Dieser warf darauf seinem Bruder nur einen mehr oder minder beleidigten Blick zu. "Wenn ihr beiden euch jetzt streitet bringt uns das auch nicht weiter..." Orophin warf den beiden Älteren einen vorwurfsvollen Blick zu. Man sollte nicht glauben, dass er der Jüngste im Bunde war. "Wir sollten Vater um Rat fragen. Hast du Elrond schon geantwortet?" Haldir schüttelte den Kopf und setzte sich zu Orophin auf die Fensterbank. Rumil warf den Beiden immer noch beleidigte Blicke zu. "Hm...", überlegte Haldir, "Vater fragen. Ja, das könnten wir, nur bezweifle ich, dass er uns helfen kann. Es bleibt uns nichts anderes übrig als Niniel selbst entscheiden zu lassen was nun geschehen soll." "Haldir, du weißt das ich Niniel wirklich gerne habe, aber ich glaube nicht das er so eine Entscheidung treffen kann. Er ist zu jung. Er hat doch keine Ahnung was das für Konsequenzen hinter sich her zieht..." warf Rumil ein. Haldir nickte. Er wusste selbst nur zu gut, dass Niniel mit dieser Frage überfordert sein würde, andererseits ging es um die Zukunft des Kleinen und er wollte auch nicht für ihn entscheiden welchen Weg er zu gehen hatte. Verdammt warum musste der Kleine auch der Sohn von Gil-Galad sein. Wäre er ein einfacher Elb aus einfachem Hause, wäre die Sache nicht so kompliziert... Kapitel 8 – Last und neue Wege >Ein Prinz. Prinz... Nein, das kann nicht sein. Der Sohn Gil-Galads, ein Königssohn aus edlem Hause. Ein Erbe der Eldar. Warum? Warum ich? Eine Lüge. Es kann nicht stimmen. Ich bin kein Prinz. Nein...< Keuchend erwachte Niniel aus seinen Träumen. Stimmen und Gesichter aus seiner Vergangenheit hatten ihn verfolgt. Er zitterte am ganzen Körper. Draußen war es bereits Nacht geworden. Die Sterne strahlten hell. Wie oft hatte sich der junge Elb in den Jahren seiner Gefangenschaft gewünscht fliehen zu können. Fliehen. In den Himmel zu den Sternen. Wo ihn keiner erreichen würde. Keiner tat ihm weh. Keiner verwirrte ihn oder verlangte etwas was er nicht konnte und wollte. Verzweifelt spürte der junge Elb wie ihm Tränen in die Augen stiegen und in lichtgrauen Perlen seine Wangen nach unten rollten. Er gab keinen Laut von sich. Gesellschaft. Andere Elben um sich herum konnte er jetzt nicht ertragen. Nicht einmal das Verlangen Haldir zu sehen. Obwohl ihm der Hauptmann der Lorischen Wache sehr ans Herz gewachsen war. Machmal fragte er sich ob die offenen und freundlichen Gefühle, die Zuneigung, die er für den anderen empfand rechtens waren. Er schämte sich oft seiner Gedanken, wenn er sich wünschte von den starken Armen des anderen gehalten und umarmt zu werden. Ohne es wirklich wahr zu nehmen war Niniel aufgestanden und hatte sich angezogen. Langsam ging er die Flure des Hauses entlang nach draußen. Seine Schritte führten ihn immer weiter weg vom Haus. In den dichten Wald. Dunkelheit umgab ihn. Aber er hatte keine Angst davor. Sie bedeutete Schutz. Keiner würde ihn sehen. Langsam entfernte er sich weiter von den Behausungen der Elben. Geriet immer tiefer in den Wald hinein. Er achtete nicht auf seine Schritte. Zu sehr war er in Gedanken. Es mussten Stunden vergangen sein seit er sein Zimmer verlassen hatte. Der Mond stand schon in der Senke und kündigte den baldigen Sonnenaufgang an. Es wurde kühl. Niniel ignorierte die Kälte die sich seiner ermächtigte und schritt weiter. Schließlich gelangte er an einen kleinen See an dessen Ufer er sich nieder lies. Hier würde man ihn nicht so schnell finden, da das seichte Gewässer von hohen Bäumen und Büschen umringt war. Niniel ließ sich an einen Baumstamm gelehnt direkt vor dem Wasser nieder. Seine Gedanken kamen langsam zu ruhe. Umhüllt von den Lieder der erwachenden Vögel und dem sanften rauschen der Bäume viel Niniel in eine Art Trance. Er nahm seine Umgebung nicht mehr bewusst wahr. Doch es beunruhigte ihn nicht. Er kannte diesen Zustand. Bei den Menschen war er öfters darin gefangen gewesen hatte sich von der Realität abgeschottet. Völlig in sich vertieft bekam der junge Elb nicht mit das man sich ihm näherte. Das er beobachtet wurde. Erst als sich ein dunkler Schatten über ihn warf wurde er sich der Gefahr in der er schwebte bewusst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)