Vertrauen verbindet... von LadyLaya (Niniel/Rumil, Haldir/Nathir) ================================================================================ Kapitel 9: Von Vorne -------------------- Niniel wehrte sich heftig gegen die Hände die ihn umschlungen hatten. Er hatte seine Angreifer nicht kommen hören. Eine Hand hatte sich um seinen Mund gelegt und hinderte ihn daran um Hilfe zu schreien. Ein beißender Geruch umwehte seine Nase als sich eine Stimme dicht an seinem Ohr erhob. Sofort verkrampfte sich der junge Elb. ://:Hallo, Elb. Na erkennst du mich wieder? Deine neuen Freunde scheinen nicht besonders gründlich gearbeitet zu haben. Sie haben mich und meine Freunde doch glatt übersehen...://: säuselte die schmierige Stimme des Menschen. ://:Aber dich scheinen sie gut gemästet zu haben. Ich hätte dich beinahe nicht wieder erkannt, meine kleine Träne. Hast du mich vermisst?://: Niniel zitterte am ganzen Körper. >Nein, bitte nicht, alles nur nicht das.< Eine gierige Hand umfasste sein Glied und drückte es schmerzhaft zusammen. Ein erschrockenes Keuchen drang durch die Finger des Menschen. Nun konnte Niniel auch die Anderen ausfindig machen. Er stand in einem Halbkreis, umringt von 5 Männern die er alle aus dem Dorf kannte. Panisch versuchte er sich frei zu machen. Hier mussten doch irgendwo Wachen sein. Wie hatte es die Menschen geschafft bis so dicht vor den Palast vor zu dringen? Haldir hatte inzwischen seine Gemächer wieder erreicht. »« Eigentlich wollte er nur rasch einen Blick auf Niniel werfen und musste erschrocken feststellen das dieser nicht wie erwartet in seinem Bett lag und schlief. Keine Spur von dem jungen Elben. Rasch durchschritt er das Zimmer, warf einen Blick auf den Balkon, keinen Niniel. Im Bad, keinen Niniel. Auch in seinem Zimmer konnte er den Dunkelhaarigen nicht finden. "RUMIL!! OROPHIN!!" rief er laut nach seinen Brüdern. Da stimmte etwas nicht. Panik machte sich in ihm breit. Niniel hätte ihm eine Nachricht hingelegt wenn er die Gemächer verlassen hätte. Und wäre er im Park gewesen so hätte Haldir ihn doch bemerken müssen. Keuchend kamen seine Brüder angelaufen. "Haldir? Was ist denn los? Warum schreist du so?" fragte Rumil außer Atem. "Niniel ist verschwunden!!" "Das kann nicht sein. Ich habe ihn doch..." setzte Orophin an, doch sein Bruder unterbrach ihn rüde. "Er ist aber nicht mehr in seinem Bett, Orophin!! Und weder in seinen noch in meinen Räumen. Im Garten kann er auch nicht gewesen sein. Da war ich bis eben noch. Ich hätte ihn sehen, oder zumindest hören müssen." Panisch schritt Haldir vor seinen Brüdern auf und ab. "Haldir so beruhige dich doch. Ich bin sicher er ist hier irgendwo." An Rumil gewandt sprach der Jüngste im Bunde weiter. "Rumil, schick bitte die Wachen los. Sie sollen nach Niniel suchen. Weit kann er ja nicht sein." wies er diesen an und Rumil kam auch gleich der Bitte seines Bruders nach. Dieser blieb bei Haldir stehen und versuchte den aufgebrachten Hauptmann wieder zu beruhigen. "Ich werde selbst nach ihm suchen." verkündete Haldir und schnappte sich seinen Bogen und en Köcher mit Pfeilen. Orophin sah ihm skeptisch dabei zu. "Meinst du wirklich, dass das nötig ist, Bruder?" Haldir wandte sich um und sah Orophin in die Augen. "Wenn Niniel etwas geschehen ist, werde ich mir das nie verzeihen können. Und ich habe das ungute Gefühl, DASS etwas geschehen ist." »« Kefar und seine Männer hatten Niniel inzwischen gefesselt und befanden sich auf dem Weg um den Wald wieder zu verlassen. Sie wollten sich an dem jungen Elben dafür rächen was ihnen angetan worden war, wussten aber dass wenn die ihr Vorhaben gleich hier inmitten er Galadhrim erledigen würden, sie keine Chance zur Flucht mehr hätten. Niniel spürte wie sich die Fesseln in seine Handgelenke schnitten und seine verheilten Wunden wieder aufrissen. Angst durchflutete ihn, versetzte ihn in Panik. Was würden die Menschen mit ihm machen? Zwei Männer hatten ihn flankiert und verhinderten so, dass er sich links oder rechts in die Büsche retten konnte. Sie hatten ihm einen Knebel zwischen die Lippen gezerrt, so dass er keinen Mucks mehr über diese brachte und das Tuch schmerzhaft in die Mundwinkel riss. /Bitte ich will das nicht noch einmal.. Haldir?! Ich hab Angst! Ich will das nicht! Haldir!!/ rief er in Gedanken nach dem einzigen Elben, dem er wirklich vertraute. Im Vorbeigehen sah Niniel geschockt wie sich die Menschen Zutritt verschafft hatten. Die Wache lag am Boden, ob tot oder nur bewusstlos vermochte der junge Elb nicht zu erkennen. Tränen liefen über sein Gesicht und sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, bei diesem Anblick. Die Menschen achteten nicht darauf und zogen ihn ungerührt weiter. Niniel lies den Kopf hängen, sein inzwischen länger gewordenes, glänzend dunkles Haar fiel frei nach vorne und verdeckte seine Gesicht über das weiter ungehindert Tränen flossen. ---- /...Haldir!!/ Der Hauptmann schreckte schmerzhaft zusammen. Er hatte eben Niniels Stimme gehört. In seinem Kopf. Niniel hatte zu ihm gesprochen. Er klang verzweifelt, er hatte Angst. Etwas musste geschehen sein. "Orophin! Hol Rumil und komm mit ihm zu den Stallungen. Wir müssen sofort los. Niniel ist in Gefahr." rief Haldir seinem kleinen Bruder zu, der ihm verwirrt hinterher schaute, und rannte in Richtung der Stallungen. Dort sattelte er schnell sein Pferd und die seiner Brüder. Kaum hatte er den Sattel auf Rumils kleinem Hengst Erostar festgezurrt, da kamen die beiden Zwillinge auch schon angerauscht. "Haldir?! Kannst du uns bitte einmal sagen was denn überhaupt los ist? Warum bist du dir so sicher..." japste Rumil. "Ich hab ihn gehört. IN meinem Kopf. Er ist in Gefahr und jetzt beeilt euch oder ich geh alleine los." schnitt Haldir seinem Bruder forsch das Wort ab und stieg auf sein eigenes Pferd. "Wir müssen uns beeilen, dann finden wir sie vielleicht noch ehe sie die Grenzen überschritten haben." Kaum dass Rumil und Orophin halbwegs im Sattel saßen, preschte Haldir auch schon in halsbrecherischem Tempo in die Wälder davon. Die Zwillinge hatten Mühe ihm zu folgen. So aufgebracht hatte sie ihren Bruder noch nie erlebt und sie hatten Angst vor dieser neuen Erfahrung. ---- Niniel lief leicht geduckt, machte sich klein. Er hoffte die Menschen würden ihm nicht wehtun. Von Haldir war weit und breit nichts zu sehen. Auch die Wachen hatten keinen Mucks von sich gegeben als sie aus dem Wald heraus traten. Niniel hoffte nur das die Menschen sie nicht auch getötet hatten. Nun folgten sie ein kleines Stück einen Berghang einlang und erreichten schließlich das Ufer eines Flusses. Flöße waren daran befestigt. Niniel wurde in eines davon gestoßen und fiel ziemlich unsanft aufs Gesicht, da er sich nicht mit den Händen abfangen konnte. Ein Keuchen wurde von seinem Knebel unterdrückt. Kefar trat an ihn heran und zerrte ihn recht grob in eine Ecke des Bootes. Im Schatten der umstehenden Bäume konnte Niniel noch weitere Menschen ausmachen. Sie bewegten sich auf die Boote zu und machten sie vom Ufer los. Langsam trieben die Boote den Fluss hinab. Weg von Lothlorien. Weg von Haldir und seinen Brüdern. Wieder brach Niniel in Tränen aus und wurde dafür von Kefar hart ins Gesicht geschlagen. ://:Sei still, Elb!://: knurrte er scharf und funkelte Niniel drohend an. Niniel war durch den Schlag mit dem Kopf an die Seitenbrüstung des Bootes gestoßen und nun schwamm ihm der Blick. Er bekam Kefars Worte nur noch wie durch einen dichten Nebel und aus weiter Entfernung mit, dann wurde es dunkel um ihn herum. Eine einzelne Träne suchte sich ihren Weg über seine Gesicht hinunter um glänzend im Sternenlicht mit seinem dunklen Haar zu verschmelzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)