Vertrauen verbindet... von LadyLaya (Niniel/Rumil, Haldir/Nathir) ================================================================================ Kapitel 11: Kurze Rast ---------------------- Die Menschen hatten ihn auf den Booten hinaus in die Ebene gebracht. Dort hatten sie Niniel die Fesseln um die Handgelenke entfernt. Doch Niniel wagte es dennoch nicht um Hilfe zu rufen. Es wäre auch nutzlos gewesen. Wer hätte ihn auch schon hier draußen hören sollen? Außerdem wollte er Kefar nicht verärgern und ihm Anlass zu geben ihn zu bestrafen. /Elb! Hier komm her!/ rief ihn eben dieser an seine Seite. Und Niniel gehorchte. Die Menschen um in herum lachten. /Er ist dir immer noch hörig, Kefar! Er scheint dein „Zuwendung“ nicht vergessen zu haben!/ höhnten sie und machten sich daran die Boote ordentlich im Ufergebüsch zu verstecken. Kefar packte Niniel grob an den Haaren und zwang ihn den zu Boden gerichteten Blick zu heben. Als er die Furcht in den jungen Augen des Elben erblickte, lächelte er gefällig. Dann packte er ihn fester und drückte seine Lippen auf die des Kleineren. Niniel schluchzte trocken auf. Doch er wehrte sich nicht, denn er wusste wenn er sich wehren würde, würde das Kefar nur zu noch mehr anstacheln. Das Beste war es, es einfach über sich ergehen zu lassen. Kefar spürte das Niniel sich zwar verkrampfte jedoch nicht wehrte. / Sieh einer an. Du scheinst ja doch recht Handzahm geworden zu sein. Vielleicht werde ich dich doch noch nicht so schnell umbringen. Du könntest mir noch eine Menge Spaß bereiten./ bemerkte der Mensch nachdem er den Dunkelhaarigen wieder frei gegeben hatte. Niniel zog sich, so weit, wie möglich, vor Kefar zurück. Warum konnte ihn dieser Mensch nicht einfach in Ruhe lassen? Was hatte er getan um wieder in sein altes Leben gezogen zu werden? Verzweiflung machte sich in dem Jungen breit. Doch er wollte es sich nicht anmerken lassen. Haldir würde nach ihm suchen. Ganz bestimmt. Und er würde ihn finden und Kefar töten. »« Nach einigen Tagen der erneuten Gefangenschaft bei den Menschen war sich Niniel dessen aber gar nicht mehr so sicher. Würde Haldir ihn überhaupt wieder sehen wollen? Kefar hatte in den vergangenen Tagen nicht nur einmal seine Lust an ihm ausgelebt. Und Niniel fühlte sich schmutzig und zerschlagen. Sie hatten eine weite Wegstrecke zurückgelegt und waren inzwischen bei den Bergen angekommen. Am frühen Mittag des fünften Tages seit seiner Entführung kamen sie in ein Bergdorf. Kefar wollte nicht lange bleiben. Seine Späher hatten berichtet, dass die Elben bereits nach Niniel suchten und ihnen schon dicht auf den Fersen waren. So blieben sie nur zu einer kurzen Rast im Gasthaus um sich zu stärken. Niniel saß zwischen Kefar und einem seiner Gefolgsmänner. Der junge Elb hielt den Blick auf seine Hände gesenkt. Sein ganzer Körper war angespannt und verkrampft. Niniel zitterte leicht. Ihm war kalt. Hier in der Höhe der Berge war der Wind schon frischer geworden und er hatte noch immer nur eine leichte, vom groben Umgang und der Reise schon arg in Mitleidenschaft gezogene Tunika an. So war er Kefar in diesem Moment auch ein klein wenig dankbar, dass er sich dicht zu ihm gesetzt hatte und ihm etwas von seiner Körperwärme überließ. Niniel hatte zu einem zwar Angst dem Mann zu nahe zu kommen, zum anderen war dieser aber so herrlich warm. Einen Moment schloss der Elb seine Augen und stellte sich vor es wäre Haldir, der da so dicht bei ihm saß und ihn wärmte. Seine gold- gelben Haare offen im leichten Wind von den kunstvoll geflochtenen Zöpfen an den Schläfen gehalten. Ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Und... Niniel wurde durch einen groben Schlag gegen den Kopf wieder in die Wirklichkeit zurückgeholt. /Schlaf nicht ein, Kurzer. Wir haben noch einen weiten Weg./ fuhr ihn Kefar an. Niniel duckte sich und nickte leicht. So schnell würde er seine Gedanken nicht mehr abschweifen lassen. Er wagte es einen kleinen Moment auf zu sehen und sein Blick traf auf den Wirt, der die Männer Kefars bediente. Dieser sah ihm kurz in die Augen, dann trat er auf ihn zu und stellte ihm einen Krug mit Wasser vor. Kefar beachtete es kaum. Er hatte sich in ein Gespräch mit einem seiner Männer vertieft. Der Wirt sprach zu Niniel, doch er verstand ihn nicht. Er kannte die Sprache nicht. Verwirrt blickte er ihn an. Dann schien dieser zu erkennen, das Niniel ihn nicht verstand und er schob ihm mit einem nachsichtigen Lächeln den Krug näher vor sie Nase. Niniel wich erschrocken zurück. Nicht weil er ihn wirklich erschreckt hatte, sondern eher, weil der Junge gelernt hatte keinem Menschen zu trauen. Wieder sprach der Wirt in dieser leicht brummelnden, den Elfling an das Summen von Hummeln erinnernde, Sprache auf ihn ein. Nun mischte sich Kefar ein. / Trink!/ fuhr er Niniel an und schickte den Wirt wieder weg. Dann wandte er sich wieder seinem Gesprächspartner zu und ignorierte den Elben an seiner Seite. Niniel griff zögernd nach dem Krug und betrachtete den Inhalt. Schlichtes Wasser. Er roch daran und versuchte einen kleinen Schluck. Es war gut. Frisch und kühl. Und es tat seiner ausgedörrten Kehle gut. Er hatte schon eine ganze Weile nichts mehr zu trinken bekommen und freute es ihn um so mehr, als der Wirt ihm den Krug, mit einem Lächeln, noch einmal randvoll füllte. Niniel schenkte ihm dafür auch ein schüchternes Lächeln und trank weiter. Er wusste nicht, wann er wieder etwas bekommen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)