Direkt und ohne Umstände von abgemeldet (Taito - Letztes Kapitel da!) ================================================================================ Kapitel 1: Kaugummis & ein knackiger Arsch ------------------------------------------ Es töte doch bitte mal jemand den Schulwart. Und die Klassenlehrerin. Und den Direktor. Naja... und wenn er gerade dabei war, konnte er gewisse Persönlichkeiten außerhalb von Yamato Ishidas bescheidenem Alltag auch noch umbringen. Aber das hatte Zeit. Nun... alles von vorne. Ishida-san und sein so genannter bester Freund Taichi Yagami-san, hatten ganz leichten Mist gebaut, als sie die Müllbehälter, die sie eigentlich hätten leeren sollen, vor dem versperrten Mülldepot hatten stehen lassen, anstatt den Schulwart zu kontaktieren. Am nächsten Morgen war die Dame Klassenlehrerin-san in blendender Laune durch den Hintereingang gekommen, war mit ihrem viel zu hohen Stöckelschuh im Gitter hängen geblieben, und hatte sich mit viel Karacho und einigen unschönen Bemerkungen der lauteren Art, der Länge danach in eben jene Müllbehälter katapultiert. Die Konsequenz war die, dass die Herren Ishida-san und Yagami-san nun auf unbestimmte Zeit die unzweifelhafte Ehre hatten, das Schulhaus nach Schulschluss auf Hochglanz zu bringen. "Wenn man weder laufen, noch gucken kann, sollte man vielleicht einfach mal im Bett bleiben!", grummelte Taichi vor sich hin, während sie noch in der letzten Stunde Unterricht saßen, nach der sie mit dem Großputz anfangen sollten. Mathe war sowieso stinklangweilig, aber jetzt noch viel beschissener. "Ich reg mich eher darüber auf, dass kein Mensch auf die Idee gekommen ist, dem Schulwart irgendwelche Vorwürfe zu machen...", Yamato pustete sich entrüstet in den Pony: "Mal ehrlich. Wer hat denn da zugesperrt, obwohl noch ne Ladung gefehlt hat?" "Wir zumindest nicht.", der Braunhaarige kratzte mit einem zerkauten Bleistift über den Tisch und kaute auf seinem geschmacklosen Kaugummi herum. "Wenn ich den Schlüssel hätte, würde der Müll von der Deponie wohl eher ins Lehrerzimmer verräumt werden." "Wär doch ne nette Idee für den Abschluss-Streich...", Yamato grinste rachehungrig: "Obwohl das wahrscheinlich sogar die Grenzen des guten Geschmacks dieser Klasse sprengen würde.. nicht, dass die irgendeine Art von gutem Geschmack haben, natürlich." "Immer noch mehr als Alice im Wunderland aus der Paralellklasse.", nun musste Taichi lachen, als er daran dachte. "Sie hat gestern schon wieder total geistesabwesend in den Himmel gestarrt und ist dabei mit ihrem Flatterröckchen gegen einen Fahrradständer gelaufen und direkt vorne übergekippt." "Autsch.", kommentierte Yamato: "Wer war dabei?" Er hoffte für sie, dass ein gewisser Hikaru Shida, dessen reizende Schwester seiner bescheidenen Wenigkeit das liebe lange Schuljahr ihren Tanga-geschmückten Hintern ins Blickfeld zwang, NICHT dabei gewesen war. "Die halbe Schule.", grinste Tai. "Aber es war ja auch direkt nach Schulschluss. Ich bin danach aber sofort abgehauen, weil ich selbst fast an Bauchkrämpfen vor Lachen erstickt wäre. So wie das Letzte Mal wo sie plötzlich nach hinten umgekippt ist und voll ins Wasserbecken rein gefallen ist." "Das Mädchen tut mir leid...", meinte Yamato nachdenklich, zwirbelte eine Haarsträhne, sah gen Klassenzimmerdecke, erspähte einen unschönen Kaugummi an ebenjener, für den er Tai noch auf immer und ewig hassen würde, und war sich die ganze Zeit über absolut darüber im Klaren, dass er sich gerade genauso aufführte wie sie. "Sie ist ja auch so ganz in Ordnung. Ich hab mich mit ihr mal kurz unterhalten, als sie in der Cafeteria hinter mir anstand. Sie ist echt nett. Aber leider hat sie eben keine richtigen Freunde, weil sie sich ständig zum Gespött der Schule macht.", Taichi schnipste Papierkügelchen gegen Yamatos Kopf. "Und du weißt, wie oberflächlich unsere Schule ist und dass das Wort Toleranz ein Fremdwort ist." "Irgendwie sind wir in der falschen Einrichtung gelandet...", Yamato schielte aus dem Fenster, und warf einen Blick auf die gegenüberliegende bildnerisch/musisch ausgerichtete Schule. Deren Ruf war zwar im Vergleich zu dem ihrer eigenen werten Bildungseinrichtung gelinde gesagt zum kotzen, aber dafür waren die Schüler dort halbwegs hilfsbereit, Toleranz wurde großgeschrieben, und Eigenengagement war das A und O der Schule. Tja, die einzige linksgerichtete Schule der Gegend... "Kann man nix machen. Ist doch nur noch ein dreiviertel Jahr.", der Braunschopf schielte zu seinem besten Freund. "Dann müssen wir die Schule nie wieder sehen." Und genau in dem Moment gongte es auch schon zum Schulschluss. "Und bis dahin müssen wir schrubben, es sei denn ein paar Alien kommen, entführen Hina-sensei-dono-baka und schicken einen netteren Klon zur Erde, oder du überwindest dich doch noch dazu, sie zu verführen!" "Igitt.", Taichi verzog angeekelt das Gesicht. "Du willst mich vergiften... nein, danke." Er stand auf und räumte seine Schulsachen in den Rucksack. "Auf gehts. Achtung, hier kommen die Putzteufel!" "Und sie freuen sich wahnsinnig auf die Arbeit! So sehr sogar, dass sie euch ganze 50 Yen zahlen, wenn ihr den Job übernehmt. Mehr haben sie im Momenzt nämlich blöderweise nicht dabei!" Niemand meldete ich freiwillig, und so stapfte Yamato grummelnd Taichi hinterher in Richtung Schulwart. "Wir werden's überleben.", versuchte Taichi den Blonden aufzuheitern. "Insofern wir uns vom Jungenklo fern halten. Da hatte heute wieder einer Dünnschiss, so wie's sich angehört hat." "Ach nett...", Yamato nahm die Schultasche auf die andere Schulter: "Aber die Klos werden eh nur Dienstag und Freitag geputzt. Heute ist Donnerstag, wir müssen also nicht ran." "Aber Donnerstag ist das Lehrerzimmer meistens auf. Weil viele Lehrer noch bis Abends herkommen und irgendwas machen.", Taichi stieß Yamato leicht in die Seite und hob die Augenbrauen mit einem kecken Grinsen. "Und keiner schließt ab, weil sie denken, es kommt später noch einer... und irgendwann kommt keiner mehr." "Hmm... ich wollte schon immer mal nachsehen, wo diese ominösen 'Fächer' sind...", Yamatos Augen begannen zu glänzen: "Und die Englischarbeiten müssten auch noch da liegen... unkorrigiert... da kann ich noch was retten." "Ich würde da lieber was Anderes ausprobieren... und das werde ich nachher auch machen!", Taichi lachte schon ganz verrückt, da standen sie schon vor dem Büro des Schulwartes. Jetzt hieß es stillgestanden, ernst geschaut und laut geklopft. Nein... besser reumütig geschaut! Yamato Ishida setzte sein Reumütiger-Blick-unschuldiges-Lächeln-™ auf, und wartete ungeduldig, bis geöffnet wurde, und ein recht gelangweilter Schulwart öffnete, hinter sich am Tisch eine recht säuerlich wirkende Hina-sensei sitzend. "Guten Tag.", begrüßte Taichi die beiden Muffel höflich. "Wir wären dann bereit, unseren Dienst anzutreten." Hina-sensei nickte, machte zwei Kreuzchen auf ihre Strafarbeitenliste, und stöckelte mit erschreckend Unfall-prophezeihendem Gang nach draußen. Natürlich ohne Abschiedsgruß. Sehr nett. "Auf Wiedersehen, Hina-sensei!" rief Yamato ihr freundlich hinterher, sie reagierte nicht. "Hochnäsige Schnepfe.", grummelte sich Taichi in den nicht vorhandenen Bart, als der Schulwart zum Glück gerade nicht hinhörte. Dieser holte aus einer Schublade einen Schlüssel und wies den beiden Jugendlichen an, ihm zu folgen. "Sosooo... also. Ihr werdet erst mal euer Spezialgebiet erfüllen, und alle Mülleimer der Schule schön odentlich trennen. Wo das Mülldepot ist, wisst ihr ja. Dann werdet ihr den Sportplatz von Ästen, Zweigen, Kaugummipapier und anderen Unschönheiten befreien, die Tische der Cafeteria wischen, die Aula und die Gänge feucht aufwischen, die Handtuchspender auffüllen, die Klassen aufstühlen und die Fenster schließen. Die Klassen kehren und die Waschbecken säubern. Das müsste euch ein paar Stunden beschäftigen." "Kann ich kurz nach Hause, meinen Schlafsack und Verpflegung holen?", knirschte Taichi ein wenig angepisst von der Situation und dem Wissen, ein paar mehr Stunden hier zu verbringen als gedacht. Der Schulwart schaute ihn böse an und wies ihn somit darauf hin, besser die Klappe zu halten, wenn er nicht noch mehr Arbeit haben wollte. Yamato tätschelte Tai grinsend den Kopf, und nahm mit einer feierlichen Geste das Putzzeug entgegen. "Ich würde vorschlagen wir fangen mit dem aufstuhlen an. Gleichzeitig die Fenster, und am Ende eines Ganges immer den Müll lehren. Einverstanden?" "Hab ich 'ne Wahl?", Taichi schnappte sich einen Wischmop und einen Eimer mit Putzmittel daran geklemmt. "Auf gehts... ich will zu Hause sein bevor es dunkel wird - und wir haben Sommer!" "Das schaffst du nie.", prophezeihte Yamato, winkte dem Schulwart hinterher, der sich zurückk in seine Kammer begab, und pfefferte das Putzzeug in die Ecke. Zum aufstuhlen brauchte man nur eines: Oberarme. Große, starke Oberarme. Die hatte er zwar nicht, aber Tai dafür umso mehr. "Mach du die Fenster, ich mach die Stühle.", nickte dieser ihm zu, da er das durchaus bedacht hatte und stellte Eimer und Mop in die Ecke. "Liegt das an der Mittagshitze oder ist es in diesem Klassenzimmer immer so grottenheiß, dass man wie Eis im Ofen schmilzt?" "Punkt A. Es ist halb vier, und damit NICHT MEHR Mittag, Punkt B., es ist immer so heiß hier...", Yamato betrachtete die ungleich verteilten Aufgaben: "Ich bring schon mal gleich den Müll runter..." "Ist gut.", nickte Tai und zog sich sein T-Shirt aus und warf es auf’s Lehrerpult. Wann hatte man schon mal die Gelegenheit in der Schule oben ohne rumzulaufen ohne angemault zu werden? "Na dann... ich hoffe in dieser Klasse gibt es keine Tai's." - die wie er Kaugummi unter die Stühle klebten. "Und wenn doch wär das vielleicht mal Schocktherapie genug für dich, um endlich damit aufzuhören.", Yamato sah ihn strafend an, ging von einem Fenster zum anderen, schloss sie ab, und nahm dann den Plastikmülleimer hoch, der als einziger gefüllt war. "Aber ich hasse es sie runterzuschlucken...", grinste Taichi und fasste direkt in einen sogar recht frischen Kaugummi rein, beim Anheben eines Stuhles. "Und ich hasse mich... igitt!!!" "Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung.", mit diesem ach so klugem Kommentar verließ Yamato die Klasse und machte sich auf den Weg zum Lift, wo er den Eimer erst mal deponierte. Er würde ganz sicher nicht jeden Eimer einzeln da runter tragen! Und noch weniger würde er die Treppe benutzen! Taichi hatte mittlerweile in diesem Klassenzimmer alle Stühle hochgestellt, mehr als fünfmal lauthals Flüche über sich und seine "Kollegen" ausgestoßen und sich trotzdem einen weiteren Kaugummi in den Mund geschoben. Er nahm sein T-Shirt und schloss die Tür des Klassenraums. Dann machte er sich über sein Testament Gedanken, als er den Gang entlang sah, mit all den Räumen und dem nächsten Stockwerk, das nicht zu vergessen war. Yamato hingegen trabte mehr oder weniger fröhlich von den Klassen zum Lift, zu den Klassen, zum Lift, zu den Klassen, zum Lift; und schleppte einen Eimer nach dem anderen an, während er zwischendurch das eine oder andere vergessene Fenster schloss, obwohl er persönlich ja der Meinung gewesen wäre, dass es diesen Klassen nur tun würde, wenn sie mal richtig durchziehen könnten. Nach 3 Stunden hatte Taichi keine Lust mehr Stühle hochzuheben, Yamato den Müll hinterherzutragen der ihm aus dem Eimer entwischte beim Tragen und dann noch schön durch die Klasse zu wischen, nachdem sie gekehrt war. Er ließ sich auf eine Bank im Gang sinken und klebte seinen Kaugummi darunter. "PAUSE!" "Tai. Ich hasse dich", knurrte Yamato resigniert und starrte auf die Bank, setzte sich aber trotzdem darauf. "Ist doch unten und du sitzt oben.", seufzte Taichi und lehnte sich nach hinten an die kühle Wand. "Sag mal... wo hab ich mein T-Shirt eigentlich hingelegt?" "In irgendeiner Klasse liegen lassen?", vermutete Yamato, schmollend wegen Tais unverbesserlicher Unappetitlosigkeit bezüglich Kaugummis. Yamato hasste die DInger schon im trockenen Zustand wie die Pest. "Na egal... find ich schon wieder.", er sank zusammen, so richtig entspannend und fuhr sich durch das Haar. "Kommst du mit ins Mädchenklo? Ich brauch 'ne Erfrischung." "Da drinn’ stinkts immer so nach Rauch...", lamentierte Yamato, der eigentlich lieber ein paar Minuten die Beine ausgestreckt hätte, um seine schmerzenden Knie und Fußsohlen auszuruhen. "Dann warte kurz...", der Braunhaarige sprang auf und schlurfte zum Mädchenklo, welches sich wenige Meter neben ihnen befand und verschwand darin. Yamato streckte sich, und nutzte die Tatsache, dass er allein war, um sich quer auf de Bank zu legen. Angenehm so... Fünf Minuten später betrat sein Braunhaariger Freund den Gang, mit einer im Klo gefundenen und gefüllten Plastikflasche, von Kopf bis Bauchnabel das Wasser tropfend und sehr schief grinsend. Er ging die Flasche in der Hand schenkend auf den Blonden zu und in dem Moment, wo dieser aufsah, war bereits die ganze Wasserladung über Yamatos oberen Körperbereich geleert. Yamato rührte sich nicht. Jedenfalls nicht sonderlich. Seine Augen öffneten sich, schlossen sich halb, seine Augenlider zitterten, seine Brauen zogen sich zusammen, seine Nasenflügel beben, seine Mundwinkl zuckten, bevor er die Lippen schürzte - und dann schloss er die Augen wieder. Tai würde das später bereuen... er würde es so sehr bereuen... Yamato Ishida war ein sehr ausdauerndes, aber sehr zielstrebiges Jagdtier. "Wenn du nicht sofort irgendwie reagierst, sterbe ich vor Langeweile und dann wirst du wegen Mordes eingelocht, nachdem du die ganze Schule ALLEIN gesäubert hast.", suchte Taichi verzweifelt nach einer Reaktion. "Pah! Fang du lieber an, diesen Fauxpas (Fehler im Verhalten) irgendwie wieder gutzumachen! – ´ne Fußmassage wär ein ganz guter Anfang." "Glaubst du, ich fass deine Käsefüss' an?", lachte Tai und stellte die leere Plastikflasche auf den Boden, neben die Bank. "Komm schon, das war gut gemeint. Ich brauch 'ne Beschäftigung und keine maulende, halbschlafende Leiche." "Ich bin aber ´ne maulende, halbschlafende Leiche", brummte Yamato: "Und ich mag kein Wasser wenn ich trocken bin, das solltest du inzwischen bemerkt haben." "Du bist aber gar nicht trocken.", kommentierte Tai und ließ sich neben Yama auf die Bank sinken, beziehungsweise auf die Ecke, die nicht von ihm belegt war. "Wir haben schon halb Acht... wir könnten ja kurz an die frische Luft gehen, dann wirst du wieder wach und dann sind wir früher fertig. Na komm!" "Trag mich!", verlangte Yamato kurz, und starrte Tai strafend an. Ja, wessen Schuld war es denn, dass er nicht trocken war? Hmmm? "Ich garantier für nix.", mehr sagte der Strafend-Angesehene nicht, dann nahm er Yamato urplötzlich alé Hopp über die Schulter und spazierte in Richtung Haupteingang. "Schließt der Hausmeister hier oder da hinten ab?" "Ääääääh... ich glaub hinten... aber so oder so erst in fünf Minuten.", Yamato stellte wenig begeistert fest, dass diese Pose auch nicht besonders angenehm war. "Na dann.", der Tragende machte vor dem Hautpeingang Stopp und ließ den Blonden sanft herunter. Doch als er, während Yamato sich noch irgendwas einrenkte, die Tür aufschieben wollte, stockte er. "Was ist?" Yamato ließ die Hüften kreisen, und hatte das unangenehme Gefühl das gleich etwas knacken würde: "Klemmt sie?" Würde ihn bei dem Saftladen hier gar nicht wundern... "Nein.", Taichi kratzte sich verwundert am Kopf. "Offenbar schließt der Hausmeister doch hier ab und nicht hinten. Na dann, auf gehts, umdrehen." "Aye sir!" Yamato salutierte und wehrte Tais Arme ab: "Diesmal geh ich selber, danke..." "Sportskanone.", kommentierte Taichi ironisch und hüpfte ein bißchen schneller weiter, als Yama ihn dauerhaft anfing in die Seite zu gicksen. "Wenn die Tür schon zu ist, sind die Klassenräume auch schon abgeschlossen. Das heißt, dass wir nur noch den Schulhof, die Cafeteria... ich will gar nicht weiterreden." "Gute Idee.", Yamato steckte die Hände in die Hosentaschen und schlenderte Tai hinterher, im Ohr eine Melodie, die ihm vorhin beim Einschütten des fünften Papiermülleimers ins Depot in den Kopf gekommen war, und sich jetzt beharrlich weigerte, da wieder wegzugehen. "Frischluft!", stieß Tai erfreut aus, als sie am anderen Ende des Gebäudes waren und er am Türgriff zog und nach hinten weg stolperte. Verwirrt sah er auf Yama hinter ihm, der verträumt eine Melodie pfeifte und drückte dann diesmal gegen die Tür, vielleicht war er nur verwirrt. Vielleicht... "Yamaaaaaa~aa?" "Jaaaaaaahaaaa, Ichi-chaaaaaaaaaaaaaaaaaan?", Yamato verdrehte die Augen, erstarrte aber, als Tai an der Tür lehnte, die unter normalen Umstänen unter diesem Gewicht nachgegeben hätte. "Hast du dein Handy dabei? Ich nämlich nicht.", sagte dieser nur und hatte so ein erzwungenes Lächeln drauf, als hätte man ihn gerade aufs Übelste verarscht. "Nö...", murmelte Yamato, ließ sich zu Boden sinken und betrachtete nachdenklich die Tür: "Aber sieh’s von der Seite: Jetzt ist sicher keiner sauer, wenn wir nicht weiterputzen, und der Vorratsraum der Cafeteria ist auch offen. Da wollte ich schon immer mal ein Eat-as-much-as-you-can-Buffett drauß machen..." "Nein, aber sie werden sauer sein, weil wir uns haben einschließen lassen.", meinte Tai und setzte sich neben seinen blonden Freund. "Aber das mit dem Buffet, das hört sich gut an!" "Also, wenn sie uns DAS zur Last legen, geh ich zum Landesschulrat!", knurrte Yamato: "Gehn wir Muffins und Twix futtern?" "Ja! Aber vorher muss ich noch was erledigen... komm mit!", plötzlich und voller Energie sprang der Braunhaarige auf, riss Yamato fast schon hoch und rannte, den armen Kerl immer noch festhaltend, durch das halbe Gebäude, bis er am Lehrerzimmer angekommen war. Endlich dort angekommen hatte Yamato das unbestimmte Gefühl, dass seine Beine einige blaue Flecken hatten, und dass sein Handgelenk noch lange, lange Zeit so rötlich~lila schimmern würde. "Bitte, bitte, bitte!", betete Tai, bevor er den Griff in die Hand nahm und herunterdrückte. Als er die Augen wieder öffnete, war die Tür nach innen hinein aufgegangen. Er machte einen kurzen Freudensprung, dann flitzte er auch schon durch den ganzen Raum, offenbar nach irgendwas suchend. Was auch immer... Yamato betrat den Raum gemächlich und sah sich interessiert um. Englisch-Arbeiten... an Christensen-senseis Platz... da hinten. Er wandte sich nach links und durchquerte den großen Raum. Beinahe hätte ihn Taichi umgerannt, als dieser gerade einen Bogen gemacht hatte und zur anderen Seite des Raumes hechtete, weil er dort wo er war, nicht fand was er suchte. "JA!", hörte man noch im Hauptzimmer, dann polterte es kurz. Von einem bis zum anderen Ohr grinsend hatte Tai den Deckel des Kopierers hochgeklappt, sich die Hose heruntergezogen und sich drauf gesetzt. "Oh Happy Day..." Yamato, der gerade nach dem Stapel mit den Heften grefen wollte, ließ es bleiben und stand mit offnem Mund in der Gegend herum. Ja, Tai war kindisch, aber SO kindisch??? Ja. Und das war alles, was Taichi machen wollte im Lehrerzimmer. Eine Arbeit zu verbessern wäre sinnlos, da er als so miserabel bei den Lehrern bekannt war, dass man alles versuchen würde, um nachzuweisen, dass er betrogen hatte. Und da kam eine Nacht in der Schule gut in Frage... bei dem Blonden fiel es nicht auf, er war durchschnittlich ganz gut und hatte selten schlechte Noten. "Was guckst du so? Das Verlangen hab ich seit der 3.Klasse, ich muss es irgendwann mal stillen!", Taichi lachte, als er Yamas Gesichtsausdruck genauer betrachtet hatte. "Und mit 40 hab ich nicht mehr so'n knackigen Arsch wie jetzt!" Yamato schluckte eine Erwiderung bezüglich des letzten Kommentars hinunter, schüttelte den Kopf und suchte sein Heft heraus. Dann setzte er sich auf einen der Stühle, und schlug die kürzlich geschrieben Arbeit auf. Nichts deutete darauf hin, dass schon korrigiert oder auch nur vorkorrigiert worden war. "Langweiler.", Taichi sprang vom Kopierer und zog die Hose wieder hoch. Dann stellte er ihn wieder aus und nahm den Stapel Papier mit Abdruck 'Taichis Hintern' in die Hand. "Hm, sieht ein bißchen platt aus, sonst sehr sexy!" Laut lachend ging er an Yamato vorbei, der ihm einen entsetzt/verwunderten Augenwinkelblick zuwarf. "Und mal wieder gar nicht selbstverliebt, unsere kleine Lieblingsschwuchtel." Mit einem misslungenen versuchten Schwung der Haare, wie die Models es in der Werbung immer machten, tauchte plötzlich Tais Kopf auf Yamas Schulter auf, schmiegte sich an sein Ohr und zwei Arme legten sich um seinen Oberkörper: "Aba Yamato~o... du willst doch sicha nich' bestraiten, dass du auch was füa mich empfindäst, nich' wah'?", schnulzte Tai in einer schlecht-nachgeahmten schwulen Stimme und biss dann sanft in Yamas Ohr, bevor er lachend nach hinten wegkippte und sich auf dem Boden vor Lachen herum kugelte. "Oooooooh, mon amour, isch empfinde sär woll ätwas fur disch... du kannst dir ja gar nischt vorschtellän, was isch hiär durschmache, wenn du mit deine Knackarsch hiär dursch die Gegend läufst..." Jaja, die Franzosen waren doch noch immer die dankbarsten Opfer für solche 'Gespräche'. "Nein.... Yama, bitte hör auf.... ich ersticke...", Tai lag sich den Bauch haltend und Luft ringend auf dem Boden. Als sich sein Lachkrampf beruhigt hatte, setzte er sich auf und schaute dem Blonden direkt in die Augen, grinste schelmisch und hob verführerisch die Augenbrauen. "Main kleina Schnuckelsche..." Mit einem theatralischen Seufzen ließ sich Yamato vom Stuhl fallen und landete in Tais Armen: "Oh... Taischi... lass uns in diese Schule ´eute Naht zu unsere schmutzige, kleine Ge'eimnis machen!" "Ohjaa... das würdä isch nuä allzu gernä, abba ...", ein Augenpaar dem anderen direkt gegenüber, saß Yama auf Taichi drauf, der ihn nun plötzlich etwas unsicher angrinste. "...aber ich würde die Nacht gerne überleben und mir tun jetzt meine Lachmuskeln schon höllisch weh..." "Oh... glaube mi´, wenn isch mit dirr fertig bin, dann wärden dirr noch gans andäre Muschkeln wähtun..." "Glaubst du, du kannst mich in auch nur irgendwas überbieten?", nun entstand auf Taichis Lippen ein siegessicheres Grinsen. "Sollen wir es ausprobieren?", Yamato blinzelte ihn lasziv an, und unterdrückte den Lachanfall recht erfolgreich, der schon seit Beginn der Szene in ihm schmorte. Bevor er den Blonden irgendwie vorgewarnt hatte, zog Taichi ihn an sich und küsste ihn; jedoch nur für einen Moment. Dann zog er ihn an den Hüften mit hoch und stellte ihn vor sich hin, immer noch grinsend. "Ich kann dich z.B. besser überraschen!", meinte er schmunzelnd und streckte sich dann. "Lass uns was essen gehen!" "Akzeptiert." Der Teil mit dem Essen. Über den mit dem Überraschen mussten sie noch einmal reden. "Das ist ja SOOOO Ekelhaft!", fluchte Taichi, als sie seit bereits 10 Minuten den Cafeteriavorrat durchwühlten. "Mehr als 60% der Sachen sind schon seit Monaten vom Verfallsdatum her abgelaufen und sehr hygenisch ist der Raum hier auch nicht..." Er schaute auf zu den Spinnenweben und der Spinne die auf einem unbedecktem Muffin herumkrabbelte, der sicher morgen verkauft werden würde. "Also die hier sind garantiert noch gut.", Yamato wuchtete einen Karton mit vakuumverpackten Schokoriegeln auf den Tisch: "Mars gefällig? Bounty? Milka Tender?" Er selbst nahm sich ein Bueno. "Das ist auch mit Sicherheit fast das Einzigste... ", murmelte Taichi und biss ein bißchen enttäuscht in ein Bounty. „Ich mein, wenn ich mir überlege, was ich hier jeden Tag alles in mich gefuttert hab... es ist einfach nur widerlich.“ tbc ***** Bis zum nächsten Kapitel und schreibt ordentlich Kommis, ja? ^^ Eure Felidaya (Feli & Ducky) Kapitel 2: Nur ein wirrer Traum!? --------------------------------- "Hm... so wie’s aussieht können wir uns zwischen dem Kachelboden im Klo, dem Steinboden im Flur, den Tischen in der Cafeteria und dem Parkettboden im Lehrerzimmer entscheiden... oder einem Fensterbrett im Lehrerzimmer. Tolle Auswahl!", Yamato sah wenig begeistert durch die Gegend. Wie sollte man hier eine ruhige Nacht verbringen, wenn nicht mal ein Sofa da war? Er brauchte seinen Schönheitsschlaf! "Hey, was ist mit der kleinen Miniturnhalle? Die ist hier im Gebäude integriert und hat diese schönen großen Megamatten, die so geil weich sind!", fiel Taichi übermütig ein und wuschelte Yama grinsend durch die blonden Haare. "Hey! Manchmal kann man dich ja doch gebrauchen!", rief Yamato überrascht aus und klatschte in die Hände: "Hast recht." "Was heißt hier manchmal? Mich kann man immer gebrauchen.", der Braunhaarige stellte sich gerade hin, Brust raus und sah Yamato ernst an. "Sir - wir nehmen nun den langen, schweren Weg zur Miniturnhalle auf uns. AUF GEHTS!" "Sir! Jawohl, Sir!", Yamato stand stramm, salutierte und zog Tai an der Hand hinter sich her in Richtung Turnhallentrakt. "Yeehaaaa!", die große Tür zur Halle wurde mehr oder weniger aufgerammt und ein braunhaariger Wuschelkopf stürmte den Raum. Noch bevor sein blonder Freund die Halle auch nur betreten hatte, war Taichi an der großen Matte und öffnete die Schnalle mit der sie an der Wand befestigt war. Was gab es Schöneres als die Matte in die Mitte der Halle zu schieben, Anlauf zu nehmen und sich mit voller Wucht darauf zu schmeißen? Für Tai nichts. Und wieder einmal übte Tai sich darin, kindisch zu sein. Und wieder einmal konnte Yamato nicht anders, als grinsend zuzuschauen und ihn für verrückt zu erklären. Wie genau kam es eigentlich, dass sie zwei befreundet waren? Eines der großen Mysterien der Menschheit... Nach 5 Minuten hatte sich Taichi erstmal ausgetobt und lag erschöpft und breit grinsend auf der Matte. Er starrte an die Turnhallendecke und lächelte verträumt. Irgendwie kam das alles doch ein wenig irreal rüber, oder? Nachts in der Schule. Wie bescheuert... das würde einem doch keiner glauben. "Yama komm her, es ist total bequem hier!" "Nur, wenn du versprichst, dass du nicht auf komische Ideen kommst!", Yamato linste zu ihm hinüber und pirschte sich langsam an die Matte heran. "Was denn für Ideen?", schelmisches Grinsen. "Ich werd dich schon nicht vergewaltigen - außer du willst das." "Ach, das wäre nett, wenn du das lassen würdest...", erwiderte Yamato trocken: "Und bitte wirf mich nicht von der Matte, schieb sie nicht mit mir drauf mit 100 Sachen durch die Halle, und versuch nicht, mich zu ersticken, indem du mein Gesicht reinpresst." "Okay!", ein unschuldiges Lächeln, ein liebes Augenzwinkern und ein Hops von der Matte. Schaffen? Niemals. Aber Probieren! Ehe der Blonde verstand, und er schaute wirklich schon sehr kritisch, hatte Taichi die Matte an die Wand geschoben und fing an sich von unten in die Mitte durchzuarbeiten. "Taaaahai?", Yamato beugte sich in Richtung Rand und lugte zu Tai: "Was soll das werden, wenns fertig ist?" "Ein Versuch!", knirschte es von unten. So leicht war das Ding doch nicht, wie gedacht. "Hhnngggg!" Schließlich schaffte der braunhaarige Sportler es doch und hob die Matte, mit Yamato darauf, über sich. "Waaah!", erschrocken zuckte Yamato zurück und kauerte sich in die Mitte der Matte: "Yagami! Hör sofort auf!" "Ach Yama, ich-...", schwubs, war die beruhigend wollend klingende Stimme verschwunden und Yamato krachte wie auf Kommando samt Matte nach unten. "TAI???", entsetzt sprang Yamato von der Matte, hob sie etwas an und krabbelte in Richtung Tai: "Ist dir was passiert?" Ein ziemlich zerquetschter Taichi lag unter der Matte, unbewegt und schmollend mit einer blutigen Lippe. Langsam bewegte er sein Gesicht in Richtung Licht, bzw. Yama und grinste ihn an. "Was denn? Es hat doch funktioniert." "Du hast dir die Lippe aufgeschlagen...", diagnostizierte Yamato besorgt: "Sonst noch irgendwelche Beschwerden?" "Ähm, ja, ich fühl mich etwas eingeengt." "Oh Mann... komm da raus...", seufzend hob Yamato die Matte etwas weiter an und streckte Tai eine Hand entgegen. Diese wurde gepackt und zog den braunhaarigen Vollidioten unter der Matte hervor. Der setzte sich hin und wuschelte sich kurz durch die Haare, sah dann den Blauäugigen an. Verwirrte Haare, rote Wangen, gläserne, große Augen, rote Lippe. "Du bist so ein Trottel...", schimpfte Yamato halbherzig und wischte ihm das Blut von der Unterlippe: "Ich weiß wirklich nicht, wie ich das mit dir immer aushalte!" "Du liebst mich.", lachte Tai scherzhaft und streckte ihm ein bißchen Zunge raus. "Das sowieso...", grummelte der Blonde und setzte sich vor ihn auf den Boden. "Na, dann hast du doch die Antwort.", meinte Tai und streckte sich kurz. "Hey, du hast da was..." Seine Hand steuerte auf Yamas goldenes Haar hin, wo ein riesiger Staubfussel drinnen hängte. Gerade als er ihn gefasst hatte, kippte er im Schneidersitz nach vorne. Yamato streckte die Arme reflexartig aus, und hielt Tai auf Armlänge in der Schwebe fest, bevor er langsam, ganz langsam nach hinten kippte. Und Plopp, lag er auf dem Boden, Taichis Arme langgezogen, sein Gesicht auf Yamatos Bauch. "Können wir so bleiben? So kann ich perfekt schlafen!", kommentierte der Braungebrannte grinsend und schmiegte sich auf die weiche, warme Haut. "Nö. Es ist nämlich unbequem.", brummte Yamato, und schloss die Arme um das Kleinkind auf sich. "Egoist.", murrte Tai gespielt, robbte auf dem Blonden hoch, dass dieser Probleme mit dem Atmen bekam, da ein so schweres Gewicht mehr oder weniger auf ihm herumhüpfte, und stoppte vor seinem Gesicht. "Hast du Wimperntusche drauf?" "Eh... nö?", fragte Yamato verdutzt. Wie kam der Kerl jetzt bitte auf DIE Idee?? Als würde er sich Wimpertusche auf die Augen schmieren! "Du hast aber unheimlich schöne Wimpern!", stellte Tai, selbst von sich verwirrt, fest. "Ich vermute mal Lippenstift benutzt du auch nicht - und du hast wirklich so rote Lippen, als wären sie zum Küssen geschaffen!" Yamatos rechte Augenbraue zuckte leicht. Nomalerweise liefen solche Sprüche unter dem Titel 'Anmache'. "Hm. Du solltest Model werden.", fügte Taichi hoch hinzu, als wäre das ein völlig normales Gespräch unter Jungs und setzte sich dann auf, saß nun auf Yamatos Hüfte. "Schonmal drüber nachgedacht?" "Schon mal drüber nachgedacht, dass du nicht ganz so hetero bist, wie du immer tust?", fragte Yamato kritisch und verschränkte die Arme. Nun ging Taichis Augenbraue in die Höhe. Sein Blick wurde ernst und seine Lippen wie versiegelt. Er schaute den Blonden unter sich einfach nur an, als wäre er ein Bild, dass man studieren müsste. Und dann? Dann fiel er rückwärts herunter und fing lauthals an zu lachen. Yamato nutzte das plötzlich nicht mehr Vorhandensein des Gewichtes und rappelte sich auf. Wieder einmal sah er Taichi bei einem seiner andauernden Lachanfälle zu, und fragte sich, ob er überhaupt nochmal aufhören würde. Tatsächlich beendete er das krankhafte Lachen nach 2 Minuten und setzte sich, immer noch glucksend auf, fuhr sich durch die Haare und streckte Yama die Zungenspitze leicht heraus. "Dir kann man nicht einmal ein *fast Kompliment* machen und schon denkst du, ich bin schwul oder ein bißchen bi oder so... Oh Mann...", grinste er. "Tai.", vorwurfsvoll sah Yamato seinen so genannten besten Freund an: "Das letzte Mal, dass du Jemandem gesagt hast, seine Lippen seien zum Küssen geschaffen, hast du Kyoko Tateno damit gemeint. Und ich will dich nicht wirklich an diese Geschichte erinnern, aber..." "Halt die Klappe.", unterbrach ihn Taichi. "Außerdem war das mit Kyoko war wohl etwas Vollkommen Anderes. Und sie ist nicht der hübscheste Mensch, den ich kenne." Die Fingernägel kratzten über den Turnhallenboden. "Du solltest wirklich aufhören, Komplimente, die du deinen Schwärmen gemacht hast, an deinen Freunden auszuprobieren...", Yamatos Gesichtsausdruck veränderte sich, seine Stimmlage genauso: "Sonsd gomme isch nosch auf falsche Idee'en..." und klimperte heftig mit den Wimpern. "Ich probier sie nicht an dir aus... das war ernst gemeint, du Vollpfeife!", beleidigt zog Taichi eine Schmolllippe. "Es ist mir egal auf was für Ideen du kommst - du hast mich nich' mehr liiiieep!" und mit diesen Worten drehte sich Tai, traurig guckend, weg. Yamato verdrehte die Augen, stand auf, kniete sich hinter ihn und nahm ihn in die Arme: "Schmollendes Kleinkind, du..." "Blödmann.", murmelte Tai und hielt die Arme, die um ihn gelegt waren, fest, schmiegte sich daran. Und er lächelte. "Wollen wir schlafen oder noch ein bißchen die Schule unsicher machen...?" "Hm... ich bin für auf der Matte liegen und so tun als ob wir schlafen wollen.", Yamato lächelte und vergrub sein Gesicht in Tais Haaren. "Das ist noch nie gut gegangen.", grinste dieser und drehte sich dann langsam um, sah ihn mit einem kindisch große-Augen-Blick an. "Erzählst du mir eine Gute-Nacht-Geschichte Papa?" "Ok..." Yamato grinste: "Aber erst gehst du schön artig ins Bett und nimmst deinen Kuschelteddy mit!" "O.K.!", Taichi stand auf, nahm Yama schwungvoll in die Arme, wie eine Braut und trug ihn zur Matte. „Komm, Kuschelteddy!“ "Oh ja! Hochzeitsnacht!", Yamato strahlte. "Ich würd aufpassen, was du sagst - sonst komm ich wirklich auf dumme Gedanken!", Taichi schaute ihn schief von der Seite an und legte ihn sanft auf die große Matratze ab. "Würdest du nicht wagen!", Yamato warf ihm einen Blick aus den Augenwinkeln zu: "Oder?" "Vielleicht erinnerst du dich, dass du das vorhin erst gesagt hast und die Antwort darauf kennst du.", plötzlich machte sich ein furchtbar breites Grinsen auf Tais Lippen breit. "Oder willst du sie nochmal haben?" "Aber sicher doch!", Yamato warf ihm seinen besten Schlafzimmerblick zu. Im ersten Moment war Taichi verdutzt, aber letztendlich machte ihm das nichts - er war doch immer schon der gewesen, der einfach machte wozu er gerade Lust hatte, egal warum und was später sein würde. Also beugte er sich zum liegenden Yama herunter und küsste ihn auf die Lippen. "Hm...", machte Yamato halb überrascht, halb resignierend. Dann beendete er den Kuss sanft. Taichis Gesicht befand sich nicht sonderlich weit weg von dem Blonden. Aber irgendwie bewegte sich plötzlich was in ihm... irgendwas stimmte da nicht mehr, irgendwas war falsch. Sein Magen fühlte sich so komisch an... mit leicht offenem Mund schaute er auf Yamato, der ihn fragend ansah. Seine Augenlider fielen kurz herunter, was war mit seinen Augen los? Warum sah sein bester Freund auf einmal nicht mehr aus wie sein bester Freund? Ohne ein einzige Antwort beugte sich Taichi ein weiteres Mal herunter und küsste den "Fremden" ein weiteres Mal, aber diesmal weniger freundschaftlich... Dieses mal war Yamato mehr als nur ein bisschen überrascht. Er hob die Hände, um abzuwehren, ließ sie dann aber doch fallen, als Tais Fingerspitzen seine Wange berührten. Gut, dann... dann... dann konnte er eigentlich auch gleich mitmachen... oder? Hilfe! Yamato Ishida war gerade sehr verwirrt. Und das lag nicht nur an dem Knoten, der da gerade in seinem Bauch geplatzt war. Warum fühlte sich das so unheimlich gut an? Warum wehrte ihn Yama nicht ab...? Warum hörte ER nicht auf...? Taichi war so komplett durcheinander, aber DAS beenden war gerade das Letzte was sich wünschte. Er strich mit seinen Fingerkuppen ganz zärtlich über die Wangen seines "besten Freundes" und löste den Kuss kurz, um ein weiteres Mal einen zu beginnen und diesmal etwas fordender. Woher kamen die Ameisen auf seiner Haut und warum war sein Kopf so leer...? Yamatos Hände erhoben sich von ganz allein von der Matte, und seine Fingerspitzen legten sich um Tais Gesicht, während er den Kuss vorsichtig zu erwidern begann. Das... war eine wirklich seltsame Situation... Taichi zuckte allerdings urplötzlich ein wenig zurück, weil er, obwohl die Situation sowieso schon merkwürdig genug war, nicht damit rechnete das Yamato erwiderte. Etwas schwerer Atmend sah er den Blonden unter sich, dessen Gesicht er mit seinen Händen immer noch "festhielt" und da fühlte er sich so, als würde er Fieber bekommen. Wieso war da plötzlich so eine unglaubliche starke Sehnsucht gegenüber Yama, als wäre sie seit Jahren gefangen gewesen? Taichi blieb unbewegt. "Ta...i?", Yamato sah verwirrt zu seinem 'besten' Freund auf: "Was war das?" "Ich...", Taichi setzte sich langsam ein wenig auf. Dieses extreme Verlangen danach Yamato zu küssen ging nicht weg. Es ging nicht!!! "Ich... ich weiß nicht... ich hab mich erschrocken..." "Mhm...", Yamato sah atemlos nach oben. Hatte Tai schon immer so schöne Augen gehabt? Er wollte ihn nach unten ziehen und noch einmal küssen... jetzt sofort... "Sei jetzt nicht sauer, aber ich kann nicht anders.", Taichi beugte sich herunter, nahm Yamatos Kopf sanft in seine Hände und küsste ihn ohne jegliche Hemmungen, so leidenschaftlich als wären sie gerade frisch verheiratet. Aber irgendwie schrie in seinem Körper alles danach... Yamato keuchte auf und schlang seine Unterarme um Tais Oberkörper, während er die Lippen öffnete. Das musste ein Traum sein... irgendwie... und morgen würde er Tai wieder nicht in die Augen sehen können, weil er wieder mal so einen Schrott zusammmengeträumt hatte... Durch Yamatos Arme wurde Taichi nach unten gedrückt und lag somit nun gänzlich auf dem Blonden. Was das Ganze nur noch verstärkte und plötzlich alles weg war. Die Matte, die Turnhalle, die Schule. Hinter Tais geschlossenen Augen schwebte alles, er fühlte nichts mehr - außer Yama, seine Wärme, er nahm auf einmal seinen Geruch so extrem war und die warme Zunge... wieso tat es so weh, wieso schrie alles so sehr in ihm danach, dass es schon weh tat? Es war so unglaublich... Yamatos Hand schlich sich von Tais Schulter zu seinen Haaren und vergrub sich darin. Er seufzte leise und begann, mit der Zunge über Tais Unterlippe zu streichen "Yama...", keuchte Taichi leise und drückte sich noch fester an Yama. "Gott...." Er schlang seinen Arm um den Nacken des Blonden und zog ihn an sich. "Du bist wirklich der schönste Mensch, den ich kenne...", flüsterte er in sein Ohr und entführte ihn dann sofort wieder in einen tiefen, heißen Kuss. Yamato lächelte strahlend und lockte Tais Zunge in seinen Mund. Irgendwie fühlte er sich so wohl und geborgen... schläfrig. Der Braunhaarige löste sich von ihm, als hätte er seine Gefühle "gelesen" und schaute ihn an, mit den roten Wangen und den vom Küssen nassen Lippen. Er lächelte frech und rollte sich dann neben Yamato, umschlang ihn mit seinem rechten Arm und zog ihn an sich. "Lass uns schlafen... okay, Yama-Chan?" "Ok...", Yamato schmiegte sich an Tais Brust und hörte dessen sich langsam beruhigendem Atem und Herzschlag zu, während er langsam ins Reich der Träume abdriftete. Und als der blonde Engel schon schlief, strich Taichi noch einmal sanft durch sein goldenes Haar, roch daran und schloss lächelnd die Augen. Er fühlte sich durch und durch glücklich und morgen? Morgen würden sie alles klären... dann schlief er ein. Ein Sonnenstrahl... Zwei Sonnenstrahlen... Drei Sonnenstrahlen... Yamato drehte sich murrend zur Seite - und wurde von einer sehr bekannten, sehr wohlriechenden Brust gebremst. Tai... Augenblicklich kamen gewisse Erinnerungen an gestern Abend auf, und Yamato riss - plötzlich hellwach - die Augen auf. Das... war nicht wirklch passiert, oder? Fragend sah er den schlafenden Tai an. Nein... war es nicht. Nur ein weiterer dummer, pubertärer Traum... Irgendwas bewegte sich in seiner Nähe... etwas Warmes... Taichi blinzelte und erkannte etwas Blondes vor sich. Er rieb sich kurz die Augen, sah noch einmal genauer hin und schließlich fiel ihm auf, dass es Yama war, der nah an ihn gekuschelt lag und ihn etwas verunsichert anstarrte. "Morgen Yama... was ist denn? Wo sind wir?" "Schule.", Yamato setzte sich auf und streckte sich genüsslich: "Erinnerst du dich? Der Schulwart hat uns eingeschlossen, und wir mussten hier übernachten. Du hast deinen Hintern kopiert, ich hab meine Englischarbeit verbessert..." "Ach verdammt, die Kopien... ich wollte in jedes Lehrerfach eine legen... dass sollte ich vielleicht noch tun, bevor die Schule aufgeschlossen wird!", Taichi sprang auf und sah an sich herab. "Wieso hab ich nichts an, oben?" "Das T-Shirt hast du beim Putzen in einer der Klassen vergessen, die der werte Herr Schulwart netterweise auch abgesperrt hat. Du willst die wirklich verteilen?" "Ja.", Tai grinste. "Stell dir mal vor du bist Lehrer und schaust eines morgens in dein Fach und da kommt dir so ein blendender, knackiger Arsch entgegen!" Lautes Lachen folgte. "Das riecht irgendwie nach einer weiteren Strafarbeit...", sinnierte Yamato: "Ich hoffe nur, die kommen nicht auf die Idee, uns wieder beide zu bestrafen..." "Wieso nicht? Ich fand das alles sehr lustig... und ich hab auch noch was Verrücktes geträumt.", schelmisch grinsend schritt Tai in Richtung Hallentür. Yamato erstarrte. Das konnte... doch nicht sein, oder? Oder... Oder... Schnell setzte er sich in Bewegung um Tai zu folgen. Nein, es konnte nicht sein. Bestimmt schloss er die Hallentür hinter sich. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)