Und was ist danach? von abgemeldet (Wiedersehen macht Freude) ================================================================================ Kapitel 7: ----------- Tag auch! Ja, ich lebe noch. Diesmal entschuldige ich mich nicht dafür, dass es so lange gedauert hat, denn irgendwie muss es euch ja auch schon langsam zum halse heraushängen, dass ich immer nur das gleiche als Entschuldigung vorzubringen habe… Also, viel Spaß. ^^ Kapitel 7: Nur langsam erwachte Zuko aus seinem traumlosen Schlaf. Kurzzeitig wusste er noch nicht einmal, ob er eigentlich schon wach war oder doch noch schlief. Aber dann fand er doch die Kraft seine Augen zu öffnen und starrte einfach nach oben an die Decke, blieb einfach liegen. Er war noch immer im Lufttempel, er hatte nicht nur alles geträumt. Er war tatsächlich wieder bei dem Kindergarten gelandet. Mit Schwung stieß der Feuerbändiger die Decke zur Seite und setzte sich an die Bettkante. Er war erst seit vier Tagen hier, aber es kam ihm jetzt schon vor, wie eine Ewigkeit. Eigentlich müsste man meinen, er hätte einen guten Tausch gemacht. Ein Leben im Wald, gegen ein Leben im Lufttempel, aber wieso sah er das so anders? Wieso fühlte er sich hier so fehl am Platz? Vielleicht weil er einfach nicht reinpasste? So sehr es sich Aang auch wünschte? Das hier war einfach nicht seine Welt, das hier war die Welt des Avatars und seiner Freunde. Er war geradezu ein Schandfleck darin. Genervt strich er sich eine quer schießende Haarsträhne nach hinten, bevor er aufstand und sich anzog. Soviel er wusste, war Aang gestern Hals über Kopf nach Ba Sing Se geflogen und kurz darauf war auch Sokka mit einigen der Kinder auf dem fliegenden Riesenvieh weggeflogen. Der Avatar wohl, um dem Erdkönigreich den Marsch zu blasen, weil sie sich an ihm vergreifen wollten, warum der Mann aus dem Wasserstamm verschwunden war, wusste er nicht, aber das war ihm auch völlig egal, sollte er doch bleiben, wo er wollte! Je weniger von denen ihm auf die Nerven gingen, umso besser. Gleich nachdem er fertig war, verließ er das Zimmer wieder und nahm den direktesten Weg nach draußen. Frischer Wind begrüßte ihn und erst jetzt merkte er, dass er vergessen hatte, sein Haare zuzubinden, denn sie wehten ihm sofort ungünstig ins Gesicht und nervten. Er hatte schon oft daran gedacht, sie sich abzuschneiden, es dann aber immer kurz davor doch gelassen. Mit der festen Absicht die Haare, die in seinem Gesichtsfeld herumflogen, zu ignorieren, setzte er sich wieder in Bewegung und benutzte den nächsten Baum, um daran emporzusteigen und auf das Dach zu springen, wo er weiterkletterte, bis er an der höchsten Stelle angekommen war. Mit einer fließenden Bewegung setzte er sich dort im Schneidersitz hin und schloss die Augen. Der Wind zog und zerrte weiter an seinen Haaren, aber nun war das egal, er musste ja nicht mehr hinsehen, wo er entlang lief. Eigentlich hatte er meditieren wollen, aber daraus wurde nichts, er fand einfach keine Ruhe, sein Geist war ständig in Bewegung und nicht fähig in irgendeiner Weise endlich die Klappe zu halten. Aber wen wunderte das denn auch schon? Immerhin wurde er hier oben von dem Avatar festgehalten einem Jungen, der vier Jahre jünger war als er, aber dafür keinerlei Schwierigkeiten hatte mit ihm fertig zu werden. Irgendwo wurmte ihn das gewaltig. Wieso zur Hölle hatte Kerl es sich in den Kopf gesetzt ausgerechnet sein Leben über den Haufen zu werfen? Er hatte doch nun wirklich genug andere Leute um sich herum, die auch noch gerne in seiner Gegenwart waren, wieso also versteifte er sich auf ihn? Und das auch noch, nachdem er laut Toph ein unheimlich großes Problem mit ihm zu haben schien? Allein die Tatsache, dass er ihm so offensichtlich zeigte, wie wenig er von ihm hielt, konnte ihn nicht derart beschäftigen, denn immerhin war das nie wirklich anders gewesen. Genervt von sich selbst, weil er es einfach nicht hinbekam seine Gedanken zum Schweigen zu bringen, öffnete er seine Augen wieder und ließ sich einfach nach hinten fallen, sodass er geradewegs in den blauen Himmel starrte, an dem nur gelegentlich die eine oder andere weiße Wolke vorbeihuschte und verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf. Wenn Zuko selbst das Problem war, das Aangs Feuer so durcheinander brachte, was konnte dieser denn dann über ihn denken oder in Bezug auf ihn empfinden? Dem Feuerbändiger war schon vorher eingefallen, dass unbändige Wut oder ebenso starker Hass auf ihn der Auslöser sein könnten, aber das war unlogisch, wenn man bedachte, wie er sich sonst ihm gegenüber benahm. Es war ausgeschlossen, dass er derart wütend auf ihn war oder ihn hasste. Diese beiden Optionen fielen weg, denn ansonsten hätte der Avatar ihn gar nicht erst mit hier hochgenommen, würde sich nicht höllisch aufregen, sobald ihm jemand an den Kragen wollte und sich auch noch auf ihn als Lehrer für die Kunst des Feuerbändigens versteifen. Er kam einfach nicht weiter! Wenn er ihn nicht hasste, was tat er dann? Hass war eine der beiden stärksten Emotionen, wie ihm sein Onkel einmal erzählt hatte und Zuko konnte dass gut nachempfinden, er wusste, wie mächtig Hass sein konnte und es wäre eine Erklärung dafür, dass Aang nichts mehr hinbekam, aber das fiel ja aus den bereits genannten Gründen weg. Und all die Anderen Emotionen? Abneigung, Sorge, Trauer, Liebe, Freude, Angst, Verachtung und so weiter, nichts passte davon, zumindest nicht auf ihn und wenn er den Worten der Erdbändigerin glauben wollte, dann war er nun einmal der Grund. Wieso beschäftigte ihn die Sache überhaupt?! Eigentlich konnte es ihm doch völlig egal sein, was mit dem Avatar los war oder warum er nichts zu Stande bekam, ob er selbst nun der Ausläser dafür war oder nicht! Grummelnd setzte er sich wieder aufrecht hin, stütze sich aber mit den Händen hinter sich auf dem Dach, auf dem er nun einmal saß, ab und starrte missmutig vor sich hin. Erst eine quietschige, laute Stimme riss ihn aus seinen eher düsteren Gedanken und sein Blick fiel nach unten, auf einen der Höfe, die er von dort oben aus sehen konnte. „Mama!“, kam es zu ihm heraufgequietscht und Zuko folgte dem Mädchen mit seinen Augen, bis es schließlich direkt in die Arme vor Katara rannte und sich dort zufrieden an sie krallte. Zuko konnte nicht wirklich sagen, welche der beiden Zwillingsschwestern es war, für ihn sahen Kiara und Tiara völlig gleich aus, nur ihr Verhalten war etwas unterschiedlich. Gleich darauf betrat noch jemand den Hof, aus der Richtung, aus der das kleine Mädchen seiner Mutter entgegengeeilt war. Ein Mann, schwarze Haare und mit dem anderen Zwilling, der sich an ihn klammerte, auf dem Arm. Katara lächelte ihm entgegen, die Reaktion des Mannes konnte Zuko nicht sehen, weil der mit dem Rücken zu ihm stand und verstehen konnte er auch nichts, immerhin brüllten sie nicht derart in der Gegend herum, wie das Mädchen es getan hatte und Zuko war auch nicht wirklich interessiert an dem Gespräch, er betrachtete das einfach nur so, weil das Geschrei seine Aufmerksamkeit erregt hatte und wollte sich gerade wieder abwenden als er sah, wie Katara dem Mann einen Kuss auf die Lippen drückte. Zukos Augenbraue wanderte nach oben. Hatte er das gerade wirklich gesehen? Wer war denn dieser Kerl? War Katara gar nicht mit dem Avatar zusammen? Oder hatte er soeben gesehen, wie sie ihn betrogen hatte? Hand in Hand verschwanden die beiden vom Hof und Zuko blieb verwirrt zurück. Waren das also gar nicht die Kinder des Avatars? War Katara mit diesem anderen Mann zusammen und Tiara und Kiara waren dessen Kinder? Denn irgendwie schloss der Feuerbändiger aus, dass die Frau ihren Mann betrügen würde, dafür war sie nicht der Typ und er hatte auch noch nicht wirklich eine Bestätigung dafür bekommen, dass sie und Aang wirklich ein Paar waren. Eher hatte er soeben den Beweis für das Gegenteil bekommen. Außerdem wäre es selten dämlich jemand anderen vor den eigenen Kindern und öffentlich auf dem Hof abzuknutschen und dann auch noch händchenhaltend durch den Tempel zu marschieren. Dann hatte er eben mit der Theorie um Aangs Kinder falsch gelegen und einen peinlichen Auftritt hingelegt, als er eben diesem eines der Mädchen in die Hände gedrückt hatte. Das war ja eigentlich auch egal. Wen interessierte das schon? War ja nicht so, als hätte diese neue Erkenntnis irgendetwas Gravierendes geändert. Seufzend stand der Feuerbändiger wieder auf und machte, dass er wieder runterkam. Um zu meditieren war er viel zu abgelenkt, er würde seinen Kopf eben doch nicht frei bekommen, zumindest nicht in absehbarer Zeit, dazu war seine momentane Situation viel zu seltsam und nervenaufreibend. Einen Vorteil hatte das Dach aber schon, er war sich ziemlich sicher, dass ihn dort niemand so leicht finden würde. Vielleicht sollte er sich öfters mal dorthin verziehen, dann würden die ihn nicht so leicht finden und Toph müsste ihre Launen an jemand anderem ausleben. Unterdessen war Aang bereits in Ba Sing Se angekommen. Es hatte seine Weile gedauert, aber immerhin war diese Stadt auch einige Kilometer weit weg, da war das ja noch einigermaßen verständlich. Ob Zuko und Toph sich schon wieder in den Haaren hatten? Sokka war ja nun erst einmal nicht da, den hatte er ja mit den Schülern weggeschickt, also blieben zumindest die dauernden Streitereinen zwischen den beiden aus, aber Toph hatte ja insbesondere jetzt ihr Augenmerk auf dem Feuerbändiger. Das würde sicherlich auf Dauer nicht gut gehen. Besser er überlegte sich, wie er Zuko die Wahrheit unterjubeln konnte, ohne dass dieser ihn gut durch den Vögeln zum Fraß vorwarf, denn genau das war die Reaktion, die der Avatar erwartete, zumindest nachdem der Prinz ihn zunächst angestarrt, dann ausgelacht hätte und dann, nachdem er bemerkt hätte, dass es sein voller Ernst war, explodiert wäre. Keine schöne Zukunftsvision… „Der König erwartet Euch.“, riss ihn eine Frauenstimme aus seinen Gedanken und er sah auf. Die grün gekleidete Frau lächelte ihn an und deutete mit einer Geste in die entsprechende Richtung. Diese verdammte Bürokratie hier. Hier musste man alles Monate lang vorher beantragen und bei zehn verschiedenen Stellen beglaubigen lassen, bevor die einem auch nur genehmigten sich die Nase zu schnauben. Das war schon früher so gewesen und war trotz neuem König so geblieben. Allein die Tatsache, dass Aang der Avatar war, bewahrte ihn davor, noch länger warten zu müssen, als er es ohnehin schon tat. Ohne in weiteres Wort stand er auf und ging in die Richtung, die die Frau ihm gewiesen hatte. Er war jetzt schon wieder genervt, diese Stadt war einfach krank. Er würde es hier keine Woche aushalten ohne durchzudrehen. Zielsicher lief er den Gang entlang, er wusste, wo er zum Thronsaal hinmusste, schließlich war er schon oft in Ba Sing Se gewesen, allerdings da eher auf Einladung des Erd-Königs, das konnte man ja jetzt nicht wirklich so nennen. Die Türen zum Thronsaal standen offen, Aang betrat ihn einfach und ging nach vorne, ohne au die anderen anwesenden zu achten, wie immer standen Wachen und Berater bei dem König, doch das war reine Nebensache, die den jungen Mann gerade nicht wirklich interessierte. „Avatar Aang!“, begrüßte ihn der König freundlich lächelnd. „Ich freue mich Euch zu sehen.“, fügte er hinzu. „Nicht mehr, wenn Ihr hört, was ich zu sagen habe.“, entgegnete Aang nach einer kurzen Verbeugung und richtete seinen Blick auf den König, der ihn fragend ansah und mit einer Geste andeutete, dass er fortfahren möge. „Nun, ich bekam gestern Euer Schreiben, in dem es um den ehemaligen Prinzen der Feuernation, den Sohn des Feuerlords Ozai geht.“, erklärte Aang. „Ich bin leider abgeneigt der Aufforderung, Prinz Zuko an das Erdkönigreich auszuliefern, nachzukommen.“. Gemurmel ging durch die Anwesenden und das Lächeln auf den Lippen des Erdkönigs gefror. „Aber Avatar, Euch muss doch genauso viel an einer angemessenen Bestrafung des Mannes liegen, wie uns.“, ergriff er das Wort. „Es ist nun einmal eine Tatsache, dass Prinz Zuko maßgeblich an dem Krieg beteiligt war und die Befehle des Feuerlords ausgeführt hat.“ „Nun denn, was wäre eine angemessene Bestrafung eurer Meinung nach?“, griff Aang die Aussage des ersten Satzes auf und wartete auf eine Antwort. Er wusste ganz genau, dass sie ihn nur tot sehen wollten, aus dem einen einzigen Grund, weil sie befürchteten Zuko könnte ihnen gefährlich werden, wenn es ihm gelang genug Anhänger, die er mit Sicherheit finden würde, würde er nach ihnen suchen, um sich zu scharen. Der König schien nicht recht zu wissen, was er darauf antworten sollte. Es dauerte einen Moment bis er sich wieder fing. „Es würde sich um eine lebenslängliche Haftstrafe handeln“, redete er sich schnell heraus. Es war offensichtlich gelogen. „Nun, mit welchen seiner Straftaten begründet ihr eine derartige Strafe?“, fragte Aang weiter, ohne den König auch nur einen Sekunde aus den Augen zu lassen. Als Avatar war er durchaus in der Position solche Fragen zu stellen und eine ehrliche Antwort zu erwarten, auch wenn ihr klar war, dass er sie nicht bekommen würde. „Prinz Zuko war ein treuer Gefolgsmann seines Vaters, er griff Dörfer und Städte an, verwüstete diese und verletzte und tötete diejenigen, die ihm im Weg standen, auf seiner Suche nach Euch, soviel ich weiß. Unter seinem Kommando könnte eine neue Bedrohung für den jetzigen Frieden entstehen.“, zählte der König auf, ihm war anzusehen, dass er nicht wirklich viel vorzubringen hatte und Aang zeigte sich dementsprechend wenig beeindruck von der Aufzählung. „Zuko wurde von seinem Vater verstoßen, war minderjährig, hatte nur ein einziges Schiff mit knapper Besatzung unter seinem Kommando, befreite mich aus der Gewalt der Feuernation, verriet seinen Vater, lehrte mich das Feuerbändigen und nur dank ihm ist es uns gelungen Ozai zu stürzen!“, war Aangs Antwort. „Und nicht ein einziges Mal ist durch seine Hand jemand gestorben! Wäre er an einem neuen Krieg interessiert gewesen, meint Ihr nicht, so hätte er das innerhalb der acht Jahre, die man ihn für tot gehalten hatte, verwirklichen können?“, fügte er hinzu, um deutlich zu machen, welchen Blödsinn der König da von sich gegeben hatte. Klar, jeder, wer Zuko nicht selbst kannte und so viel mit ihm zu tun gehabt hatte, würde diese Aufzählung für logisch und einleuchtend halten. Das war sie aber nicht! Es stimmte zwar, dass auf seinen Befehl hin das eine oder andere Dorf etwas ramponiert wurde und einige Leute ein paar Schrammen davongetragen hatten, aber er hatte niemals jemanden umgebracht! „Avatar Aang, Ihr müsst doch nun wirklich einsehen, dass es absolut unmöglich ist den Sohn Ozais einfach laufen zu lassen. Die Feuernation hat im Erdkönigreich den meisten Schaden angerichtet, wir haben ein Recht darauf ihn ausgeliefert zu bekommen.“, umging der König die Frage einfach. Ja, der Avatar verstand durchaus, dass das Volk eine Hinrichtung verlangte, und der König war wohl willig diesem Willen seines Volkes nachzugeben, auch wenn das gegen sämtliche Gesetzte verstieß, die innerhalb des Königreichs galten. Für Zuko würde man liebend gerne eine Ausnahme machen. „Nun, mein Volk wurde restlos von der Feuernation ausgelöscht.“, entgegnete Aang scharf und ließ diese Aussage zunächst auf die Anwesenden wirken. Eine unglaubliche Stille breitete sich aus. Niemand wagte es auch nur zu flüstern. „Für eure Generation mögen die Luftnomaden nur noch aus Geschichtsbüchern bekannt sein, aber ich bin unter ihnen aufgewachsen. Welches Volk hat also den größten Schaden erlitten?“, wollte Aang wissen und sah den König, sowie seine Berater an. „Eure Argumente für eine lebenslange Haftstrafe oder gar eine Hinrichtung sind also entkräftet und genügen nach eurem eigenen Recht nicht mehr euer Vorhaben durchzusetzen. Außerdem sind wir uns ja wohl auch einig, dass die Begründung, warum er ausgerechnet bei euch seine Strafe absitzen soll, nicht mehr nachvollziehbar ist.“, endete Aang und wartete erst einmal, um den anwesenden die Möglichkeit zu geben etwas zu sagen oder zu widersprechen. Doch es blieb still um ihn herum. Das war einfacher, als er sich das vorgestellt hatte. „Nun denn, ich versichere Euch, dass Prinz Zuko den Lufttempel nicht verlassen wird.“ Wieder ließ er den anderen Zeit Einspruch zu erheben. „Dann danke ich Euch für Eure Zeit.“, signalisierte er das Ende der Unterredung und deutete eine Verbeugung an, bevor er sich umdrehte und die Leute einfach stehen ließ. Für ihn war das Gespräch beendet. Grimmig schaute Sokka drein, als das Mädchen wieder in den Sattel auf Appas Rücken kletterte und sich zu den anderen setzte. Sie war etwas rot um die Nasenspitze, sagte aber kein Wort und starrte stattdessen nur nach unten. Prüfend ließ der Mann vom Wasserstamm den Blick über die fünf Kinder schweifen. Die Älteste grinste ihm entgegen, die anderen achteten nicht wirklich auf ihn und quatschten. Laut räusperte er sich. „Also wenn noch einmal jemand auf die Toilette muss, dann jetzt! Ich halte nicht noch mal nach zehn Minuten an, weil es einem von euch auf einmal ganz plötzlich klar wird.“, warnte er alle Anwesenden. Er wartete einen Moment, bevor er sich wieder umdrehte und die Zügel wieder fest in die Hände nahm. „Jip, jip!“, rief er Appa zu und der Bison erhob sich in die Lüfte. Sokka musste nicht lenken, das Tier wusste ganz genau, wo es hin sollte. Also winkelte er ein Bein an, platzierte den dazugehörigen Ellbogen darauf und stützte seinen Kopf gelangweilt in die Hand, während sein Blick gelangweilt über die Landschaft vor ihm schweifte. Das Kichern hinter ihm, welches eindeutig von den Kindern kam, ignorierte er gekonnt. Das hatte er lernen müssen, immerhin war der Lufttempel voll von Kindern, die den ganzen Tag nichts Besseres zu tun hatten, als kreischen, lachend und schreiend herumzurennen. Er hatte ja nichts dagegen, dass sie sich amüsierten, aber mussten sie so laut dabei sein? Seufzend ließ der Mann sich nach hinten in das weiche Fell des Tieres fallen und streckte die Arme von sich. Über ihm flogen alle möglichen Wolkenformationen vorbei, aber er schenkte ihnen keine Aufmerksamkeit, seine Gedanken waren wieder zurück, im Lufttempel, wo in diesem Moment Katara, Haru und Toph die einzigen Erwachsenen waren. Das wäre an sich nicht das große Problem gewesen, denn wenn er Toph nicht zutraute, mit den Kindern fertig zu werden, ohne sie nacheinander von da oben runterzuschubsen, so wusste er, dass seine Schwester spielend mit ihnen fertig wurde, aber da war ja noch immer dieser Feuerbändiger, von dem Sokka noch immer nicht wirklich verstand, was eigentlich mit ihm los war. Zuerst war er wie vom Erdboden verschluckt, man hatte ihn für restlos tot gehalten und dann schleppte Aang ihn einfach mir nichts dir nicht an, ohne Vorwarnung und bewusstlos! Außerdem schienen alle außer ihm etwas zu wissen, was sich um Aang und Zuko drehte, ALLE, nur er nicht! Das war so ungerecht! Niemand hatte ihm etwas verraten wollen, war da eine Verschwörung im Gange? Des Weiteren war schein Aang relativ unzurechnungsfähig zu sein, wenn es um Zuko ging, dass er dermaßen ausgerastet war, als der Brief angekommen war, war doch irgendwie merkwürdig gewesen. Und sowieso scheinen alle ihn mit irgendeiner Sache Zuko betreffend aufzuziehen, nur er konnte Sokka selbst hatte keinen blassen Schimmer! Wären es denn wenigstens noch nur Toph und Katara, dann hätte er es auf Mädchenkram abgeschoben, aber Haru schien ja auch was zu wissen. Fehlte nur noch, dass seine beiden Nichten vor ihm dahinter kamen und er würde sich bei Gott für ein gewisses Defizit bei sich beschweren. Wenigstens hatte er jetzt wieder jemanden, mit dem er sich richtig prügeln konnte, das war der einzige Vorteil an dem Kerl. Haru war nun wirklich nicht der Typ für Prügeleien und Aang, nun, er war der Avatar und irgendwo auch nicht der richtige dafür, wenn es darum ging nur mit Fäusten zu kämpfen. Zuko konnte das dann doch beträchtlich besser, nur dass er immer gewann, passte ihm weniger. Eigentlich wusste Sokka selbst nicht so genau, was er von dem Feuerbändiger wirklich halten sollte. Es hatte sich so eine gewisse Abneigung gegen ihn entwickelt im Laufe der Zeit, in der er sie gejagt hatte, aber danach hatte er ihnen ja beträchtlich geholfen und, ob er nun wollte oder nicht, er musste zu geben, dass ohne ihn die ganze Sache mit Ozai nicht gelaufen wäre, aber musste er ihm deshalb gleich freundschaftliche Gefühle entgegen bringen? Na gut, eine Hinrichtung, wie das Erdkönigreich es haben wollte, hatte dann doch etwas von einer Überreaktion, allerdings fand er durchaus, dass deren Gefängnis ein passendes Plätzchen für ihn wären. Tja, nur würde Aang das niemals zulassen, der hatte einen absolut Narren an dem Ex-Prinzen der Feuernation gefressen und wäre sicherlich nicht so leicht davon wieder abzubringen. „Sokka!“, riss ihn eine Jungenstimme aus seinen Gedanken und der junge Mann richtete sich auf und sah nach hinten zu den Kindern. Der jüngere der beiden Jungen sah zu ihm. „Ich müsste mal auf die Toilette.“, klärte er auf. Skeptisch zog der Angesprochene eine Augenbraue hoch. Hatte er nicht gerade erst vor wenigen Minuten alle deutlich klar gemacht, dass sie in nächster Zeit nicht damit rechnen sollten anzuhalten? Waren die Kinder taub? Sprach er eine andere Sprache? Drückte er sich falsch aus? Und würde der Knirps es überleben, wenn er ihn hier und jetzt einfach aus dem Sattel schubste, um Ruhe zu haben? Wäre das überhaupt wichtig, dass er überlebte? „Ist gut…“, kam es schließlich zerknirscht zwischen den Zähnen des Mannes hervor und griff wieder nach den Zügeln, um Appa klarzumachen, dass sie nun schon zum dritten Mal innerhalb einer halben Stunde landen würden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)