One day in his life von Yusuke-san (How a boy can change another boy's life) ================================================================================ Lew war sehr müde. Er versuchte zu schlafen, aber er wälzte sich immer im Bett hin und her und dachte an Kiz. Wie sehr er ihn doch mochte, wie sehr er ihn liebte, wie glücklich er mit ihm war. Kiz konnte ebenfalls nicht schlafen. Er drehte sich um und sofort weiter in seine Ausgangslage. Da lag er. Er schaute zur Decke, zur weißen Decke. Lew hatte genug. Er wollte endlich schlafen. Er stand auf, nahm seine Decke und wanderte ins Wohnzimmer aus. Kiz drehte sich erneut um und machte sich lang im Bett. Am nächsten Morgen stand Lew mit einem steifen Nacken auf, den er dem ungemütlichen Sofa zu verdanken hatte. Er ging in die Küche und machte Kaffee. Eine große Kanne voll. Außerdem steckte er noch zwei Toasts in den Toaster und setzte sich an den Küchentisch. Reglos saß er da und starrte auf die Tischplatte. Was er wohl gerade tut, ob er noch schläft, fragte er sich. Kiz stieg aus dem Bett und zog sich den über der Bettkante liegenden Morgenmantel über, dann stieg er die Treppe zur Küche runter um Kaffee zu machen. Im Flur blieb er stehen. Lew strich sich die Haare aus dem Gesicht. Kiz stand noch immer in der Tür. „Komm doch rein, ich habe Kaffee gemacht“, meinte Lew da leicht müde, leicht schüchtern, leicht unsicher. „Sollten wir nicht reden?“, fragte Kiz da. „Sollten wir das?“, bemerkte Lew nebensächlich. „Was wir da gestern…was wir…na ja…“, begann Kiz vor sich hin zu stammeln. „Hat es dir gefallen?“, wollte Lew wissen. Schweigen von Kiz’ Seite. „Etwa nicht?“, fragte Lew weiter. Es war so anders als alles andere, was ich jemals erlebt habe, wollte Kiz am liebsten sagen, doch er wollte Lew weder verletzen noch beleidigen. Lew kam auf Kiz zu und wollte ihn berühren, doch jener tat einen Schritt zur Seite. Warum hast du das getan, wollte Kiz fragen, doch er schwieg, wie soll ich jetzt damit umgehen? Lew den Schritt in Kiz’ Richtung, den jener von ihm weggetan hatte. Er streckte seine Hand erneut nach Kiz aus und jener bewegte sich diesmal nicht. Lews Hand berührte Kiz’ Gesicht, wanderte seine Wange hinunter, über seine Brust und seinen attraktiven im Moment recht angespannten Bauch, zu seinen Beinen und wieder ein Stück nach oben bis kurz vor… „Nein!“, stieß Kiz letztendlich doch noch hervor und schob Lews Hand beiseite. „Wieso tust du das? Wieso bist du so hinter mir her? Wieso respektierst du meine Einstellung nicht?“, sprudelte es plötzlich aus Kiz heraus. „Hasst du es denn wirklich so sehr? Bist so sehr dagegen? Wie kommst du darauf, dass ich dich nicht respektiere? Wenn das gestern wirklich so sehr gegen deine Prinzipien verstößt, wieso hast du nichts getan? Wieso…“, begann Lew mit Gegenfragen doch er wurde von Kiz unterbrochen, der ihm sanft einen Finger über den Mund legte. „Ich bin noch nicht soweit, um zu sagen, ob ich das will, ob ich das kann...“, flüsterte er. Lew nahm Kiz’ Finger von seinem Mund und küsste seine Hand, dann ließ er sie los und streichelte Kiz erneut seine Wange, dann den Hals, runter zur Brust und dem Bauch, dann hielt er kurz inne. „Bitte…“, hauchte Lew, „bitte…“ Kiz ließ den Kopf hängen, sah an sich runter, sah den hellblauen Morgenmantel an, der mittlerweile offen war und unter dem er eine Boxershorts trug, über die Lew gerade zärtlich streichelte. „Bitte…“, flüsterte dieser. Kiz spürte wie ihm etwas an den Beinen hinunter glitt. Es war seine Shorts. Er spürte wie er etwas spürte, das wundervoll war, was er aber noch immer in seinem tiefsten Inneren versuchte zu leugnen. Versuchte… Es war wie ein Traum für ihn, ein Traum aus dem er nicht aufwachen wollte. Doch da endete es, dieses wunderbare Gefühl, das er eben noch so genossen hatte. Lew wandte sich von ihm ab, setzte sich neben ihn auf den Boden. Beide schwitzten. „Danke…“, flüsterte Lew und lächelte. Er lächelt so wunderschön, dachte Kiz und eh er sich versah, erwiderte er auch schon: „Das war…wunderschön…“ Lew sah wie Kiz’ einige Strähnen seines feuchten Ponys ins Gesicht hingen. „Vielleicht sollten wir eine Runde duschen gehen“, schlug Lew gelassen vor. „Ja, vielleicht“, antwortete Kiz genauso ruhig. Sie betraten zusammen das Bad und dann die Dusche. Das Wasser lief Kühl über ihre Körper, die sich mit der Zeit immer mehr verschlungen. Sie verschmolzen zu einem Ganzen. Das Wasser plätscherte und man hörte ein leises Schluchzen aus der Dusche; es war Kiz. Ich kann es nicht mehr leugnen, ich kann es nicht mehr verdrängen, es würde viel zu sehr schmerzen, dachte Kiz und ließ das Wasser seine Tränen wegspülen, die Lew nicht erkennen konnte, auch nicht erkennen sollte. Kiz spürte ein Hämmern in seinem Kopf, das ihm rasende Kopfschmerzen bereitete. Lew sah, dass es Kiz nicht besonders gut ging. Er macht sich immer noch Gedanken, er ist sich immer noch nicht sicher, dachte Lew, aber er spürt, dass er es mag, dass er eigentlich glücklich ist, wenn da sein Gewissen nicht dauernd dazwischen funken würde, das ihm sagt, er ist ein Junge. Die Umschlungenheit wurde lockerer und bald standen sie nur noch nebeneinander und duschten. Einige Minuten später verließen sie angezogen das Bad und setzten sich ins Wohnzimmer auf das Sofa. Da saßen sie nun schweigend nebeneinander. Wie soll ich es nur sagen, überlegte Kiz schon die ganze Zeit, wie nur? Ich will nichts Falsches sagen… Warum sagt er denn nichts, er will es doch schon die ganze Zeit, dachte Lew. „Lew…ich…“, begann Kiz. „Ja, was gibt’s?“, fragte Lew und lächelte ihn sanft an, so sanft wie auch schon vorhin, bevor sie geduscht hatten. Kiz sah Lew tief in die Augen und versuchte die richtigen Worte zu finden. Er spürte, dass er es ihm endlich sagen wollte, er wusste nur noch nicht wie. „Denk nicht solange nach, Kiz“, meinte Lew plötzlich und überrumpelte Kiz völlig, der sich plötzlich für sehr leicht durchschaubar hielt. „Woher-“, setzte Kiz an. „Na los“, ermutigte ihn Lew. Kiz sah ihm noch ein weiteres Mal in die Augen. Es war dieser kurze Augenblick, der ihn durchfuhr wie ein Stromschlag. Plötzlich konnte er nicht mehr, er öffnete den Mund und: „Lew…ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr, dass ich an nichts anderes mehr denken kann als an dich. Immer wenn ich mit dir zusammen bin, vergesse ich alles. Ich brauche dich und möchte nie mehr ohne dich leben. Ich liebe dich, Lew…“ Und wieder dieses Lächeln auf Lews Lippen, das Kiz endgültig zum Schweigen brachte. Kiz rutschte zu Lew hinüber, umschlang ihn mit seinen Armen und küsste ihn. Dieser Moment soll nie enden, dachte Kiz, nie… Hosted by Animexx e.V. 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