Die Masamune Chronik von LadyYazoo (Aus alten Tagen...) ================================================================================ Masamune - Masamune tritt erneut an's Licht ------------------------------------------- Masamune tritt erneut ans Licht 'Gefallen aus den Wolken, gemacht von den vier Winden, wird ein Krieger kommen, den selbst die Götter fürchten. Er ist halb Mensch, halb Gott und er wird Katzen seine Eltern nennen. Er wird die heilige Masamune führen und den Himmel stürmen. Unsterblichkeit wird er erlangen und sich selbst König nennen' Irgendwo, weit weg zwischen Hohen Bergen, lebte ein friedfertiges Volk, das sich die Sphinx nannte. Sie lebten ganz und gar abgeschieden vom Rest der Welt. Aber das war nicht immer so. Erst seit 300 Jahren, regierte eine Dämonin über die Berge. Sie scherte sich keineswegs um das Schicksal der Sphinx und errichtete ihr Haus inmitten dem einzigen Zugang zu dem kleinen Dorf. Ihr Haus war ein weiterer Berg. Ein Feuerspeiender Berg. Die fette Dame, wie die Sphinx sie nannten, war riesig und brauchte für ihre brodelnde Behausung viel Platz. Somit hatte sie das Tal der Sphinx versiegelt. Ein Sphinx hatte begonnen, alles was er über die äußere Welt wußten, aufzuschreiben, um sein Wissen weiter zu vererben. Nach 300 Jahren wirkten diese Geschichten aus dem „Buch der äußeren Welt von Dithlit Samtohr“, wie Legenden und niemand wußte, ob es diesen Ort wirklich gab. Doch die Sphinx hatten nicht aufgehört, um Erlösung zu Beten. Sie beteten zu ihren Göttern, den vier Winden und baten sie, ihnen einen Führer zu schicken. Einen König, wie in der Prophezeiung, der sie in die ‚Äußere Welt’ führte. Einen Krieger, der die Dämonin bezwingen konnte. Nagarasi, die fette Dame, lachte die Sphinx aus. Sie erzählte ihnen, wie sinnlos ihre Gebete währen. Es gäbe noch viel mächtigere Götter, Geister und Dämonen, als die vier Winde. Und diese Götter hatten Nagarasi das Nördliche Bergland geschenkt. „Niemandem kümmert euer Schicksal!“, lachte sie. ‚Was müssen das für grausame Götter sein, die wir nicht kennen’, dachten die Sphinx, ‚nur die vier Winde sind auf unserer Seite, doch sie erreichen uns kaum, über die hohen steilen Berge.’ Dreihundert Jahre waren vergangen. Alle sieben Tage hatten die Sphinx in der Mitte ihres Tals, auf einer geschliffenem Felsplattform gebetet. Nachdem sie von ihren Gebeten zurück in ihr Dorf kamen, verdunkelte sich der Himmel und ein Sturm brach los. Zum ersten Mal nach den 300 Jahren, hatte der Wind sie erreicht. Die Sphinx sahen zu ihrer Gebetsstätte zurück, als der Himmel sich öffnete und Lichtstrahlen entsandte. Die Sphinx rannten zurück zu ihrer Plattform, auf die, die Sonne nun schien. Die Wolken verschwanden wieder und ein Wimmern war nun zu vernehmen. Auf der kalten Plattform lag ein Baby. Aus der Reihe der Sphinx trat eine junge Sphinxfrau hervor und nahm das Baby in den Arm. Sie waren alle ganz still und sahen die Frau und das Kind erwartungsvoll an. „Es scheint ein Mensch zu sein“, sprach die Frau mit Namen Sita, schließlich. Der kleine Mensch wuchs bei der Familie von Sita auf. Er hatte fünf Geschwister und einen Vater. Seine Mutter Sita, gab ihm den Namen Maki, was in der alten Sprache der Sphinx, soviel wie Himmel bedeutete. Es störte niemanden, daß Maki kein Merkmahl der Sphinx besaß. Ihm fehlte der Katzenschwanz und die Katzenohren. Auch sein Haar war nicht grau, wie das der Sphinx, sondern goldbraun. Als Maki älter wurde, unterschied er sich immer mehr von seinem Volk. Er war nicht so scheu wie sie, sondern vorlaut und frech. Auch besaß er eine menge Mut. Maki war jetzt 11. Er spielte mit seinen fünf Geschwistern in der nähe des feuerspeienden Berges. Sie tobten wild und unbeschwert auf den felsigen Wiesen. Langsam bemerkten die Sphinxkinder, dass Maki sie beim Spielen und jagen immer näher an Nagarasis Behausung heran führte. Lino, der Jüngste, bemerkte es als erster. „Wir sollten Nagarasi nicht stören, Maki. Sie kann wirklich grausam sein“ bat Lino. „Ist das wahr?“ Mit dieser Antwort wandte Maki sich dem Berg zu. „Ist das Wahr?!!“ Die Kinder zuckten zusammen als Maki schrie. Maki ging nahe an die Felswand des Berges, von dem ein Strom von geschmolzenem Gestein, in ein Flussbett floss. Die Kinder folgten ängstlich. „Nagarasi, du riesige fette Kuh, warum baust du dein Haus nicht woanders!!“ Er grinste seine Geschwister an und fügte noch frecher und lauter hinzu: „Da wo der Pfeffer wächst!!“ Der Berg brodelte stärker und Nagarasis Stimme ertönte: „Verschwinde du lästiges Kind. Ich will meine Ruhe haben!!“ Etwas leiser fügte sie hinzu: „Ich kann Kinder nicht ausstehen.“ Plötzlich begann Maki zu schreien. Er kreischte, dass es von den Bergen hallte und die Vögel verstummten. Der Berg brodelte heftiger und der Boden begann zu beben, als Nagarasi rief: „Wer bist du, dass du es wagst mich an zu schreien? Wie kann ein ängstlicher Sphinx nur so kreischen?!“ „Las mich rein, fette Dame, dann siehst du es.!“ „Verschwinde!!!“ Die Kinder wagten es nicht, sich zu rühren - sie wagten es nicht davon zu laufen - sie waren wie gelähmt. Maki kreischte weiter. Keiner verstand warum er das tat und woher er den Mut hatte. Nach einer Weile öffnete sich der Vorhang aus fließendem Gestein und Nagarasi sprach mit ihrer bedrohlichen, lauten Stimme: „Dann trete ein, wenn du dich traust, damit du endlich still bist!“ Maki winkte seinen Geschwistern zu, sie sollen mit ihm kommen, doch sie schüttelten die Häupter. „Wir werden zurück ins Dorf gehen und von deinem Mut berichten“ , sprach der Älteste. Maki nickte und verschwand hinter dem Vorhang. Im Inneren des Berges war es heiß. Überall brodelten Lava Seen. Maki ging durch eine riesige Höhle, bis er an ein gigantisches Tor gelangte. Maki drückte dagegen, doch es blieb verschlossen. „Nagarasi, wenn du mich nicht hinein lässt, werde ich weiter schreien. Ich werde jeden Tag kommen und für dich schreien!“ Er bekam keine Antwort. Dafür wurde er von zwei finsteren Gestalten angegriffen. Sie packten ihn und zerrten ihn mit sich. Maki erwachte und fand sich gefesselt auf einer steinernen Bank wieder. Zum ersten Mal bekam er Nagarasi zu Gesicht. Sie war wirklich riesig und wirklich fett. Neben ihr stand ein kleiner, hagerer Mann mit langem Bart. „Also was sagt Ihr, Herr der Unterwelt. Sollte dieser Rebell nicht bestraft werden dafür, dass er es wagt, sich den Göttern zu wiedersetzen?!“, polterte Nagarasi los. „Aber, aber... Es ist doch nur ein kleiner Junge“, antwortete der Herr der Unterwelt. „Und was ist, wenn er der Krieger aus der Überlieferung ist. Der aus den Wolken gefallen ist und den selbst die Götter fürchten. Weiter heißt es, er soll ein Mensch sein und von Katzen aufgezogen worden sein.“ Nagarasi sah plötzlich verängstigt aus und stammelte: „Er muss derjenige sein. Er wird uns alle vernichten, wenn wir nichts tun.“ „Ihr seit selbst schuld, wenn euch eines Tages jemand stürzen wird. Ob ich das sein werde, oder jemand anderes, was macht das dann noch für einen Unterschied, wenn es doch vorher bestimmt ist.“ Der Herr der Unterwelt hörte sich die frechen Sprüche des Jungen eine Weile an und kam zu dem Entschluß: „Ihr habt recht Prinzessin Nagarasi. Wir sollten sicher gehen und das Kind in die ewige Hölle verbannen. Und versiegeln.“ Maki wurde nach diesem Urteil, von den zwei finsteren Männern abgeführt. Auf dem Weg zum Höllenschlund, in den er nun geworfen werden sollte, begann Maki, sich zu wehren. Er tobte und schrie und riss sich schließlich los. Er begann zu rennen, wie er noch nie gerannt war. Die zwei Schergen folgten ihm durch ein Höhlenlabyrinth. Makis Flucht endete vor einem weiteren schweren Tor. Maki schloss die Augen und rannte unaufhaltsam auf das Tor zu. Er stieß mit ihm zusammen. Das Tor sprang auf. Maki stürzte dahinter, einen steilen Abhang hinunter. Er überschlug sich ein paar Mal und blieb schließlich liegen. „Habe ich sie abgehängt?“ Maki öffnete seine Augen wieder. Vor ihm lag der feuerspeiende Berg. Er klopfte den Staub von seiner Kleidung und sah sich um. In der Ferne leuchtete eine riesige, orange Kugel. Aus diesem Blickwinkel hatte er die Sonne nie zuvor gesehen. Er hatte ohnehin noch nie so weit sehen können. Vor ihm erstreckte sich ein schier unendliches Tal, mit Seen und Flüssen, und weit entfernt glitzerte der Horizont. Maki stieg den Rest des Berges hinab. Als er unten ankam, war es Nacht geworden und er legte sich unter einem Baum zum schlafen. „Da bin ich wohl dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen“, bemerkte Maki beim erwachen. Er streckte sich und sah zu den grünen Baumkronen empor. „Vielleicht bin ich im Paradies gelandet!“ Maki horchte plötzlich auf. Irgendwo schien jemand zu weinen. Er stand auf und folgte dem Wimmern. In einem Sumpf entdeckte er schließlich die arme Kreatur, die da weinte. Es war ein großes, weißes Tier, mit einem Horn auf der Stirn. Es steckte mit allen Vieren im Morast fest. „Bist du ein Dämon?“, fragte Maki es. Das Tier seufzte: „Dummkopf, siehst du nicht, dass ich ein Einhorn bin?“ „Was ist ein Einhorn?“ „Ich, ich bin eines. Komischer Kerl.“ „Egal wer du bist, du scheinst in Schwierigkeiten zu sein.“ Das Einhorn seufzte nochmals und sagte sarkastisch: „Ach nein!“ „Ich hol dich da raus.“ Maki rannte davon und kam mit einer Pflanzenschlinge zurück. Er warf sie dem Einhorn um den Hals. „Wie kommst du darauf, dass du mich heraus ziehen kannst, Knirps?“ „Ich schaffe das schon. Keine Angst. Aber beiß die Zähne zusammen, es könnte etwas weh tun.“ Maki stemmte die Füße in den weichen Boden und begann zu ziehen. Nach vier Anläufen, konnte das Einhorn aus dem Sumpf steigen. „Ich bin dir zu Dank verpflichtet. Warum rettest du mich, wo du geglaubt hast, ich sei ein Dämon? Vor allem war ich nicht sehr nett zu dir. Ich habe dich unterschätzt.“ „Wenn ich dich nicht gerettet hätte, hätte ich nie erfahren, ob du gut oder böse bist.“ „Dann hattest du Glück. Lass mich dir vorstellen. Ich bin Mido das Einhorn.“ „Ich heiße Maki und komme von den Sphinx.“ Mido war erstaunt. „Du bist aus ihrem Tal entkommen? Wie das? Der einzige Weg hinaus, führt durch den Vulkan der Dämonen Prinzessin.“ „Ich bin der fetten Nagarasi einfach entwischt. Beinahe hätte sie mich in die Hölle werfen lassen. Jetzt will ich mein Volk retten und Nagarasi besiegen. Doch ich weis nicht wie.“ „Dan lass mich dir einen Rat geben, besorg dir die heilige Waffe, vom König des Ozeans, Leviathan. Sie steckt angeblich in seinem Schlund. Jedenfalls hat es mir ein Vöglein so gezwitschert.“ „Klar, und wo finde ich den?“ „Nahe der Salzwüste, im Großen Ozean. Dort liegt das Land der Drachen. Aber willst du das wirklich wagen?“ „Ja.“ „Du bist wirklich sehr mutig. Ich werde dich zum Dank für meine Rettung, dorthin bringen. Du kannst dich auf meinen Rücken setzen.“ Es war ein fünf Tagesritt und bald erreichten sie die karge Salzwüste. „Bis zum Meer sind es noch zwei Tage“, erklärte Mido. Maki sprang von Midos Rücken und meinte darauf hin: „Machen wir erst einmal eine Pause. Ich habe Durst.“ Beide saßen sie nun am Ufer des letzten Flusses, vor der großen Salzwüste. Sie sahen, wie kleine und größere Sandstürme über das trockene Land fegten. „Es wird hart werden, zum Ocean zu gelangen, so ganz ohne Wasser“, erklärte Mido. „Dann solltest du besser zurück bleiben. Das ist meine Reise. Ich will dich nicht in Gefahr bringen.“ „Das ist schon in Ordnung. Ich verdanke dir immerhin mein Leben.“ Sie sahen sich weiter schweigend die Sandtürme an, wie sie breiter wurden, um schließlich wieder zusammen zu fallen. Eine Sandsäule war besonders mächtig. Sie wuchs und wuchs und kam immer näher. „Das hatte ich vergessen...“, flüsterte das Einhorn. Der Sturm stoppte schließlich und viel zusammen. Er gab nun den Blick frei, auf eine riesige, schlangenähnliche Echse. „...in der Wüste lebt Bahamut, der Drachenkönig“, erklärte Mido und schluckte. Der Drachenkönig schwebte nicht weit von ihnen entfernt, über dem Boden. Er richtete mit seinen Krallen besetzten Klauen einen Kranz, von weißen Federn zurecht, den er um seinen Kopf trug. „Ich sehe er hat sie noch, die Federn des Pegasus.“ „Was sind das für Federn? Sie glänzen hell wie die Sonne.“ „Er hat sie dem fliegendem Ross aus seinen Flügeln gerissen. Sie verleihen ihm die Fähigkeit zu fliegen.“ „Mit diesen Federn kann man fliegen, sagst du? Das währe doch sehr vorteilhaft für mich, wenn ich gegen die Dämonen Prinzessin kämpfen will.“ „Sicher, aber wie willst du sie ihm ab nehmen?“ Maki klopfte dem Einhorn auf die Schulter. „Hier trennen sich unsere Wege. Ich danke dir für deine Treue. Aber den Rest muss ich allein schaffen.“ „Kann ich dich einfach so gehen lassen? Was bin ich dir schuldig, ist es nicht mein Leben?“ „Du sagst schon manchmal komische Sachen, Mido. Soll ich dich vielleicht noch einmal retten? Was schuldest du mir dann?“ Maki begab sich in die Wüste, direkt auf Bahamut zu, während Mido sich auf seinen Heimweg machte. Vor dem riesigen Drachenkönig, blieb Maki stehen und rief: „Das sind wirklich schöne, magische Federn, die du da hast, großer Drachenkönig!“ Der Drache brummte und sah sich nach allen Seiten um. „Wer spricht da? Wo bist du?“ Bahamuts Kopf war so groß, wie das Haus eines Sphinx und sein Leib so lang, wie ihr Tal. „Hier unten bin ich!“ Bahamut erblickte den Jungen und schnaubte so heftig, dass es Maki fast umhaute. „Was für eine Überraschung, ein Mensch. Ein kleiner, lebensmüder Mensch. Was will einer wie du vom großen Drachenkönig?“ „Schenk mir zwei deiner Federn!“ Bahamut grinste. „Fressen werde ich dich, du Wicht.“ „Nur zu, versuch es doch!“ Bahamut holte mit seinem Kopf weit aus und schnappte, mit aufgerissenem Maul, nach Maki. Seine Kiefern schlugen mit gewaltiger Kraft auf den Sandboden und er ächzte. Maki war im letzten Augenblick zur Seite gesprungen. Er konnte nun dem Drachenkönig auf den Kopf springen. Maki riss zwei der Federn aus und steckte sie an seine Stiefel. „Jetzt habe ich ja doch bekommen, was ich wollte!“, rief er trumpfirend. Bahamut brummte und erhob sich wieder. Er stieß in den Himmel hinauf, während Maki sich an seinen Hörnern festklammerte. Bahamut begann Schrauben in der Luft zu drehen, wobei er sich überschlug, doch er konnte den Jungen nicht abschütteln. „Was ist los, großer Drachenkönig? Was willst du jetzt tun, um mich los zu werden?!“ Bahamut versuchte mit seinen Krallen den Jungen zu erwischen, doch seine Arme waren zu kurz, um an seine Hörner zu fassen. „Irgendwann musst du ja herunter kommen und dann werde ich dich mit einem Hieb erledigen!“, grollte er. Der Drachenkönig flog zurück zur Erde hinab und stieß durch die Wolkendecke, über die er geflogen war. In den Wolken sprang Maki ab. Seine zwei Federn reichten nicht zum Schweben, wohl aber um durch den Himmel zu laufen. Er durfte nur nicht aufhören, seine Füße zu bewegen, sonst würde er abstürzen. Maki rannte in die dichtesten Wolken hinein, um sich dort zu verstecken. Bahamut bemerkte auf seinem Flug nach unten, dass er den Jungen verloren hatte. Er blieb stehen und suchte mit seinen Blicken den Wüstenboden ab. „Wo ist er hin?!“ Bahamut flog nach unten und begann die Wüste zu durchsuchen. Maki jedoch, verließ sein Wolkenversteck. Er lief über den Wolken durch den Himmel, bis unter ihm, zwischen den Wolken, glitzernde, silberne Flächen auftauchten. „Ob das der Ocean ist?“, fragte Maki sich. Er lief hinunter, auf die Silberne Scheibe zu. Seine Füße berührten sie und versanken im Wasser. „Hier kann ich nicht landen.“ Große silberne Fische sprangen um ihn herum, als er zum Strand lief. Am Strand landete er und lief zurück zum Wasser, um mit den Fischen zu sprächen. „He, ist einer von euch Leviathan?!“ Die Fische lachten. „Leviathan ist nicht so schnell wie wir, nicht so schön wie wir, er kann nicht tauchen wie wir und ist nicht so klug wie wir!“, schnatterten sie im Chor. „Kennt ihr ihn? Lebt er auf dem Grund dieses Sees?“ Die Fische lachten lauter und verhöhnten ihn: „Das ist doch kein See, du Dummkopf... “ „ Hör am besten gar nicht auf die Delphine, sie sind eingebildet und frech,“ hörte Maki plötzlich eine alte Stimme neben sich sagen. Maki sah hinunter und rief verwundert: „Oh, ein sprechender Stein!“ „Ich bin eine Schildkröte, Kind.“ Sie schwieg lange und bedächtig. Schließlich fragte sie: „Du suchst den König des Ozeans, hab ich gehört. Was willst du von ihm?“ „Er soll mir eine gewisse Waffe geben.“ „Du meinst die Masamune. Von geben kann gar keine Rede sein, du wirst sie dir schon holen müssen.“ „Ich wieß, sie steckt in seinem Schlund.“ „Genau, und er ist kein sehr freundlicher Geselle. Masamune steckt zwar wie eine Gräte in seinem Hals fest, aber verleiht sie ihrem Träger auch unglaubliche Kräfte. So kann er mit ihrer Kraft, tauchen wie ein Fisch.“ „Ihr lebt in einer Merkwürdigen Welt. ein Drache, der nicht fliegen kann. Ein Seeungeheuer, das nicht tauchen kann und der König des Himmels, der nicht auf Wolken stehen kann?“ „Und ob er das kann. Also gut, ich kann ihn für dich ausfindig machen und dich dann zu ihm führen. Du tätest uns Meeresbewohnern einen großen Gefallen, wenn du ihn von der Masamune befreist. Ich kann mich erinnern: Früher war ihm viel leichter zu entkommen, als er noch nicht tauchen konnte.“ Die Schildkröte wandte sich dem Ocean zu. „Warte hier“, bat sie. Sie bewegte sich langsam vorwärts und kroch über den Sand. Maki hatte fast das Gefühl, als würde sie rückwärts laufen, so langsam war sie. „Wie viele Jahre werde ich hier warten müssen?“ „Sei nicht so frech, Junge. Im Wasser bin ich ein begnadeter Schwimmer.“ Die Delphine lachten und machten sich dann davon. Die Schildkröte erreichte endlich die Fluten. Sie kroch weiter und weiter, bis sie plötzlich, schnell wie ein Pfeil hinaus schwamm. Maki wartete wie abgemacht. Er übte solange mit seinen gefiederten Stiefeln, durch die Luft zu laufen. „Es kann los gehen. Ich habe Leviathan gefunden. Du kannst mir mit deinen Pegasusstiefeln folgen..“ „Oh, dass ging ja doch schnell, Schildkröte.“ „Das habe ich dir doch gesagt, dass ich gut schwimmen kann.“ Maki folgte der Schildkröte übers Wasser. Er kam ihr kaum hinterher. Er rannte so schnell er konnte und bemühte sich, die Schildkröte unter ihm, im Wasser, nicht aus den Augen zu verlieren. Schließlich erreichten sie eine kleine Insel. Ein riesiger Kopf lag an ihrem Strand und man konnte ein lautes Schnarchen hören. Der Kopf gehörte zu einem türkisen Drache, mit silbernen Schuppen. Er war so groß, wie der Drachenkönig. An seinem Kopf hatte er große Flossen, die hin und her wedelten. „Viel Glück Kleiner, du kannst es gebrauchen“, wünschte die Schildkröte. „Danke Schildkröte.“ Maki betrat die Insel und ging bis zum Maul des Drachen. „Wach auf, König des Ozeans!!“ Leviathan stöhnte, schmatzte und schlief weiter. Maki trat gegen sein Maul und er rührte sich endlich. Träge erhob er seinen langen Hals. Er bekam vor Schläfrigkeit kaum seine Augen auf. Maki lief mit Hilfe der Federn, bis zu seinem Kopf empor und Leviathan beäugte ihn träge. „Hast du mich geweckt?“, fragte er. „Ganz recht!“ „Wie kannst du es wagen, ein Mensch...“ Leviathan begann zu Gähnen und atmete dabei tief ein, so, dass Maki von ihm eingesogen wurde. Maki versuchte auf seinen Pegasusstiefeln dagegen an zu rennen, doch vergeblich - der Sog war zu stark. Maki fiel in sein aufgerissenes Maul und noch weiter in seinen Schlund hinein. Bei seinen Sturz in dessen Kehle hinunter, bekam Maki schließlich etwas zu fassen, woran er sich festhalten konnte. Leviathan hatte endlich zuende gegähnt und sah, dass der Junge verschwunden war. „Was denn, schon wieder weg? Hat wohl Angst bekommen“, wunderte er sich. Leviathan legte seinen Kopf wieder an den Strand der Insel und nickte ein. Maki konnte sich jetzt aufrecht hinstellen. Es war ziemlich dunkel und feucht im Hals des Seeungeheuers. Er untersuchte den Gegenstand, an dem er sich festgehalten hatte. Es war ähnlich einem Schwert, mit zwei Klingen, einem roten Griff in der Mitte und goldenen Ringen, aus denen die Klingen ragten. Maki war sicher, dass dies Masamune sein musste. Er packte sie mit beiden Händen und zog sie aus dem Fleisch. Sie war unglaublich schwer. Leviathan riss seine Augen auf, als er den Schmerz fühlte. Er erhob sich wieder. Maki rutschte ein Stück tiefer, doch dann hielten ihn seine verzauberten Stiefel in der Luft und er lief Leviathans Hals hinauf, bis in sein Maul. „Leviathan, öffne dein Maul und lass mich heraus!“ Leviathan war doch etwas erschrocken darüber, das Kind in seinem Maul zu haben, doch er fragte: „Warum, warum sollte ich das tun?“ Maki kitzelte seinen Gaumen mit der Masamune. „Wie sieht’s aus? Wird’s bald? Oder soll ich dir dieses Schwert, direkt in dein Gehirn stoßen?!“ Leviathan öffnete wiederwillig sein Maul, nachdem Maki ihm gedroht hatte. „Jetcht will ich dir mal wach chagen, Gürchchen. Chogald du herauch kommcht, werde ich dich in Chtücke reichen, alcho chei nicht cho Krech.“ (ch=s, g=b/d k=f r=l, Lvi. Spricht mit offenem Maul^.~) „Aber wie willst du das tun, wenn ich dich zuerst töte? Wenn du tot bist, werde ich schon einen Weg hinaus finden!“ „Ung wach wenn du nicht richtig trikcht? Dann werge ich noch genug Cheit hagen, dich mit meinen Krahen, auch meinem Maul chu reichen.“ Maki hielt die Masamune weiterhin gegen seinen Gaumen und überlegte laut: „Hm, verzwickte Situation.“ „Ich kann gir einen Korchlag machen“, meinte Leviathan schließlich, „wenn gu gie Machamune churück an ihren Klatch chteckcht, cherchkräche ich gir, gich lauchen chu lachen.“ „Das kann ich nicht tun. Ich brauche diese Waffe, um Nagarasi zu besiegen!“ „Du wagcht ech, gich mit unch Göttern anchuregen?“ „Du hast einen Sprachfehler, Leviathan!“ „Ja, kein Kunder. Ager rangcham wirk mir mein Maur chteich. Archo mach chon.“ “Ich kann nicht!” „Kut gir nicht rangcham ger Arm weh?“ „Ja, Masamune ist wirklich unglaublich schwer. Also gut, beweg dich nicht. Ich bring sie zurück!“ „Gut.“ Maki nahm einen Knochen von den Essensresten in Leviathans Maul mit. Er glitt mit den Stiefeln hinab bis zu der Stelle, an der Masamune gesteckt hatte. Dort schob er den Knochen in die vorhandene Wunde und lief wieder zum Maul empor. Leviathan hielt es noch immer offen. Maki lief hinaus und landete am Strand. Leviathan grinste nun und rief: „Ha, ha, ha, reingelegt! Jetzt werde ich dich fressen!“ Er schnappte nach Maki. “Tja, selber reingelegt!“, gab Maki zurück. Er war mit einem Satz im Wasser verschwunden und tauchte tiefer und tiefer. Er merkte, wie Masamune ihm Kraft verlieh. Er konnte schneller schwimmen und fast ewig die Luft anhalten. Leviathan tauchte pfeilschnell hinterher und holte ihn ein. „Weiter kommst du mir nicht, Bürschchen!“, grollte das Seeungeheuer. Leviathan öffnete sein Maul und wollte ihn beißen, da merkte er, dass ihm die Luft ausgegangen war und er schnellstens zurück an die Wasseroberfläche musste. Der Rückweg war jedoch weit und Leviathan schaffte es nicht mehr rechtzeitig. So, musste er in seinem eigenen Element ersticken. Maki erreichte den Strand der Salzwüste, wo die Schildkröte auf ihn wartete. „Bravo kleiner. Du bist ein richtiger Held, weißt du das?“, fragte sie. „Was bedeutet das?“ „Ach, sei nicht so bescheiden. Dank dir, können wir Meeresbewohner wieder in Frieden Leben.“ Die Schildkröte breitete etwas goldenes vor ihm aus. „Hier, dies ist eine goldene Weste. Sie soll dir Schutz bieten. Ein Dankbarkeitsgeschenk der Meeresbewohner an dich.“ Maki zog die schimmernde Weste über. „Sie ist ganz weich“, bemerkte er sogleich. Die Schildkröte nickte und sagte: „Obwohl sie aus Gold gesponnen ist.“ Nachdem sie sich verabschiedet hatten, begab Maki sich auf den Heimweg, durch die Wüste. Bald zog er die schwere Waffe, völlig erschöpft hinter sich her. „Was ist nur mit dir?“, beschimpfte er sie, „solltest du mir nicht Kraft geben?“ Maki zog sie noch bis ans Ende der Wüste, wo er schließlich in ein felsiges, aber doch grünes Land kam. Dort legte er Masamune gegen einen Felsen und sprach seufzend: „So geht das nicht weiter. Ich schaffe das einfach nicht.“ Er trat wütend gegen sie und sie fiel schallend zu Boden. „Jetzt, wo ich so weit gekommen bin. Verdammt!“ „Na, Na, Junge. Wenn du die große Masamune nicht willst, dann gib sie mir. Ich nehme sie gerne.“ Zwischen den Felsen kletterte ein Mann hervor, der dies offensichtlich gesagt hatte. Er trug bunte Gewänder mit Goldstickereien und einen Goldreif auf seiner Glatze. „Bitte! Wenn du willst?“, bot Maki an. Er lehnte sich an den Fels und beobachtete den Fremden, wie er sich daran machte, Masamune aufzuheben. Der Fremde packte den Griff und zog. Er bekam sie nicht ein Stück vom Boden hoch. „Nanu... Ach ja... genau! So müßte es gehen“, brummte er dabei. Der Fremde drehte sich einmal um seine Achse und versuchte es nochmals, mit einer anderen Stellung. Er musste sich scheinbar wahnsinnig anstrengen, so, dass ihm das Blut ins Gesicht schoss. Dann erhob er sich wieder und lachte. „Ha, Ha, Ha, nur ein kleiner Scherz“, meinte er etwas verunsichert. Maki sah ihm die Verlegenheit im Gesicht stehen. „So schwer ist die doch gar nicht“, behauptete der Maki. Der Fremde trat nach dem Schwert und sein Gesicht verzog sich, als es nicht nachgab. Er bagann zu schreien und hüpfte auf einem Bein umher. Maki hob Masamune auf. „Du musst sie schon in die Hand nehmen, wenn du, sie haben willst“, vorderte der Junge ihn auf. Maki reichte ihm die Waffe und der Fremde schreckte zurück. „Ich... ich will sie ja gar nicht.“ Hecktisch zog der Fremde ein kleines Büchlein aus seinem Gewand und blätterte darin herum, während er immer wieder Maki musterte. Dann begann er laut zu lesen: “Mal sehen, wo haben wir es denn... ? Ah ja, hier. Hm... Masamune ist allein den Göttern vorbehalten, darum wird es einem Sterblichen nie gelingen, sie zu halten. So ist das also! Na dann ist ja gut.“ Er musterte Maki weiter, dann fragte er vorsichtig: „Du... du bist doch kein Gott oder? Ich meine, n’bißchen mickrig.“ „Ich weiß nicht, was ich bin.“ Maki wurde traurig, doch er erklärte weiter: „Meine Eltern sehen eher aus wie Katzen. Sie haben gesagt, ich währe aus den Wolken gefallen. Sie sagten, ich wäre ein Kind der Götter. Aber die Götter sagten, ich wäre ein Mensch.“ „Vielleicht bist du ja ein Halbgott. Das ist sehr schlecht für dich...“ Der Fremde wandte sich ab und ging. Maki folgte ihm und fragte neugierig: „Warum ist das schlecht?“ „Weil es da eine alte Prophezeiung gibt, die besagt, dass ein Halbgott kommen wird, der die Götter stürzt, oder so. Das bedeutet Krieg!“ „Aber ich will doch nur Nagarasi beseitigen, um mein Volk zu befreien.“ „Was habe ich gesagt? Du beschwörst einen Krieg herauf!“ Maki folgte ihm, bis zu dessen Haus. Das Haus war aus Felsen gebaut und mit Gras bewachsen. Die Tür bildete eine einfache Leinendecke. „Vielleicht hast du Recht. Ich meine, ich habe schon mehr angerichtet, als ich wollte. Ich habe Leviathan besiegt, Bahamut bestohlen und bin dem Herrn der Unterwelt entkommen.“ Der Fremde setzte sich auf einen Felsen, vor seinem Haus und grübelte. Schließlich meinte er: „Ich habe gesehen, du kannst Masamune zwar halten, aber dir fehlt es noch an Geschick. Etwas mehr Kraft wäre auch von Vorteil.“ Er hob den Finger und sein Gesicht hellte sich auf. „Ich werde dich im Schwertkampf unterrichten. Man bekommt schließlich nicht jeden Tag die Gelegenheit, einen Halbgott zu unterrichten. Und wenn du dann die Götter vertrieben hast und Gottkaiser bist, kann ich sagen: Ich war dein Meister.“ Maki setzte sich vor ihm auf den Boden und sah zu ihm auf. „Ich verstehe das alles nicht. Das sollen Götter sein? Sie sind alle gemein und ungerecht.“ „Tja, es soll früher einmal anders gewesen sein, aber seit dem Kajade Gottkaiser im Himmelspalast ist, ist einiges aus den Fugen geraten. Kajade verachtet die Sterblichen und steckt alle mit seiner Boshaftigkeit an. Sie sind alle Raffgierig geworden.“ „Kajade heißt also der König des Himmels.“ „Gottkaiser, will er genannt werden, aber im Grunde hast du recht: früher hieß er König des Himmels.“ Maki stand auf und sagte entschlossen: „Gut, wenn du ein großer Schwertmeister bist, dann will ich von dir lernen.“ „Aber ich verlange von dir, mindestens drei Jahre zu bleiben, damit du auch wirklich gut wirst. In der Zeit bringe ich dir auch ein paar nützliche Zauber bei.“ Nun stellte der Mann sich ihm als Ramuh vor. Ramuh der Zauberer. Drei und ein halbes Jahr später, war Makis Ausbildung beendet. Er war jetzt 15 Jahre alt und größer war er geworden. Masamune beherrschte er perfekt. Zu alle dem, kannte er nun einige äußerst wirksame Zauber. Sein liebster Zauber hieß ‚kleiner Teufel’. Mit dem konnte er das Böse in einem Wesen schrumpfen lassen, bis es körperlich winzig klein war. Allerdings war der Zauber nicht einfach und brauchte seine Zeit, bis er wirkte. Theoretisch beherrschte Maki diese Zauberkünste, aber praktisch, konnte er bis jetzt nur einige wenige ausprobieren. Maki lief mit Hilfe seiner Pegasusstiefel über Berge und Flüsse, richtung Norden, wo sein Volk, die Sphinx, auf ihn warteten, um endlich befreit zu werden. Auf seinem Weg, in einem Wald, begegnete er Mido, dem Einhorn. Mido war überrascht und rief froh: „Wenn das nicht der kleine, tapfere Maki ist! Du hast es also wirklich geschafft, die Masamune zu holen! Und groß bist du geworden!“ „Schön, dass es dir gut geht, Mido. Aber ich muss weiter. Mein Volk erwartet mich.“ Maki winkte noch, als er weiter lief und er verschwand dann über den Baumkronen. Mido nickte zufrieden und sprach zu sich selbst: „Ich wünsche dir viel Erfolg, Junge. Ich bin sicher, du schaffst es.“ Maki landete auf dem Vorsprung des Vulkans, wo sich das große Tor befand, durch welches er Damals geflohen war. Er erhob vor dem Tor seine Hand und rief: „Öffne dich Tor!“ Das Tor begann durch Makis Zauberkraft zu leuchten und zu beben und ging dann langsam auf. Jetzt konnte er sich endlich auf die Suche nach Nagarasi machen. Er schlich durch die dunklen Gänge und kam am brodelnden Höllenschlund vorbei. Maki wusste, dass er den Vulkan nicht beseitigen konnte, aber er würde sein Volk, durch ihn hindurch führen, um irgendwo neu anfangen zu können. Er blieb schließlich stehen und schrie lauthals: „Nagarasi~i!!“ Echos hallten in allen Gängen. „Zeig dich!!“ Steine vielen von der hohen Decke, als die Erde zu beben begann. Nagarasi, die so groß, wie zwei Elefanten war, erschien in einem der finsteren Gänge. Sie schnaubte wütend und stieß noch wütender hervor: „Wer ist da?! Wer schreit hier so herum?!“ Sie erblickte Maki vor sich, in der Höhle stehend. Sie erschrak immerhin etwas. „Dich kenne ich doch. Ja, du bist der Mensch, aus der Prophezeiung, der mir damals entwischt ist.“ Maki drehte Masamune in der Hand und schlug drohend, mit ihr auf den Boden. „Und du besitzt die Masamune!“, rief Nagarasi und erschrak noch mehr. Maki erhob seine Masamune und rief: „Heute werde ich die Sphinx befreien und dich besiegen!“ Nagarasi grinste. Sie schien plötzlich wieder neuen Mut gefasst zu haben. Sie erhob ihre mächtige Hand und rief mit ihrer mächtigen Stimme: „Ich rufe dich, Ifrit, Bestie aus dem Höllenfeuer!!“ Flammen loderten vor Maki empor und ein großes Wesen, halb Mensch, halb Rind, erschien in ihnen. Das Wesen, Ifrit, brüllte wild und Nagarasi befahl dem gewaltigen Dämon: „Töte ihn, Ifrit!“ Maki schwang die Masamune, während Ifrit sich grollend näherte. Er hörte, wie Nagarasi lachend davon stampfte. Sie war sich sicher, Ifrit würde ihn erledigen. Ifrit brüllte entsetzlich, holte mit seiner krallenbesetzten, gewaltigen Klaue aus und versetzte Maki einen kraftvollen Hieb, so, dass der Junge gegen eine der Höhlenwände prallte. „Uff... .“ Er rutschte an der gewölbten Wand hinunter, richtete sich jedoch wieder auf. „Oh je, was für eine Kraft!“, stöhnte er. Ifrit brüllte abermals. Er griff nach Maki, der sich gerade wieder gefangen hatte. Maki sprühte ihm mit seiner Hand, auf magische Weise, Eis in die Augen. Ifrit schrie auf und wich von ihm. Er hielt aber dann inne und rieb sich die Augen. Das war eine gute Chance für Maki, doch der stand da, unfähig Ifrit anzugreifen. Er hatte noch nie jemanden getötet. Ein Hieb mit der Masamune und es währe vorbei gewesen. Ifrit nahm die Klauen wieder runter und sah zu Maki nieder, der ihn nur anstarrte. Ifrit brüllte NOCH lauter und NOCH wütender. Wieder Schlug er nach dem Jungen. Er schlug ihm Masamune aus der Hand, so, dass sie im hohen Bogen durch die Luft wirbelte. Angsterfüllt sah Maki, die Bestie Ifrit, auf sich zu stürzen. Jetzt würde er ihn zu Brei verarbeiten. Maki duckte sich, als Ifrit seine riesigen Klauen um ihn legte, um ihn zu zerquetschen. Masamune wirbelte in diesen Sekunden, noch immer in der Luft. Maki stöhnte auf, als Ifrit ihn drückte. Jetzt war alles aus, glaubte er. Dieser Kraft, hatte er nichts entgegen zu setzen. Masamune kam wieder herunter, sie hatte beinahe wie ein Bumerang ihre Runde gedreht. Sie kam zischend, wie ein Pfeil herunter und schnitt sich tief in Ifrits Rücken. Er ließ den zappelnden Maki fallen. Ifrit begann unsichtbar zu werden und gab einen lautlosen Schrei von sich. Sein schwerer Körper fiel auf Maki, doch bevor er ihn berührte, verschwand seine Gestalt völlig. Glitzernder und leuchtender Staub stieg empor, von der Stelle, wo gerade noch die Bestie stand. Masamune landete direkt vor Makis Füssen und blieb aufrecht im Boden stecken. Maki berührte sie vorsichtig. An ihr klebte kein Blut, sie war absolut sauber. Langsam erhob er sich und zog Masamune aus dem Steinboden. „Diese Waffe besiegt Götter und ist absolut rein. Sie ist so scharf, dass sie durch Stein schneiden kann“, flüsterte er ehrfürchtig, „ich werde dich töten, Nagarasi. Verlaß dich drauf.“ Durch noch mehr Gänge, gelangte Maki schließlich in Nagarasis Gemach. Sie saß an einem riesigen Bottich und rührte darin herum. In dem Bottich brodelte es. Sie griff nach einer Flasche. „So, noch etwas duftenden Schwefel für mein Bad, das hält jung und schön,“ so sag sie vor sich hin. Aber ihr Singen klang grässlich. Maki fröstelte es - schön war sie sicher nie gewesen. Er schlich sich an und hob hinter ihr, beide Hände. Sie zitterten. Maki schloss die Augen für einen Moment und konzentrierte sich. Er öffnete sie wieder, war nun bereit und schrie mit allem Mut: „Kleiner Teufel!!“ Er beschrieb einen Kreis mit seinen Armen und ein Glitzern senkte sich über Nagarasi nieder. Wie kleine Blitze, verschwand das Glitzern in ihrem Körper. Nagarasi fuhr erschrocken herum und erblickte Maki. „Du schon wieder!“ Sie ergriff sogleich eine Keule (oder es war doch eher ein Baumstamm). Damit ging sie auf Maki los. Sie zerschlug alles, was sich ihr in den Weg stellte, während Maki über Tische und Töpfe vor ihr floh. Bald hatte sie ihre komplette Einrichtung zertrümmert. Wirkte denn der Zauber bei ihr nicht? Lange konnte Maki nicht mehr laufen. Wärend er durch die Luft lief, blieb er plötzlich stehen, um sich für eine Sekunde zu erholen. Er hatte völlig vergessen, dass er so herunterfallen würde. Maki plumpste in einen der herumliegenden Töpfe hinein. Nagarasi schnappte sich den Topf sogleich und sah hinein. Sie grinste breit. „Na, kleiner, was willst du jetzt machen?!“ ‚Poff’ machte es und der Topf fiel zu Boden. Maki sah nach oben. Nagarasi war klein wie ein Frosch geworden und fiel zu ihm, in den Topf. „Jetzt bin ich an der Reihe!“, rief Maki zu ihr. „Nein, nein, tu mir nichts!“, piepste Nagarasi, die nun viel kleiner als er war. Maki holte mit der Masamune aus und teilte Nagarasi in der Mitte durch. Sie verschwand auf die selbe Weise, wie Ifrit verschwunden war. Geschafft. Maki erhob sich mit seinen Pegasusstiefeln, aus dem Topf. Er hatte es endlich geschafft! Nun würde er gehen und die Sphinx hinaus führen, hinaus in die ‚Äußere Welt’. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)