Heartbeats von Shijin (Atemu x Yugi) ================================================================================ Kapitel 1: Ein neuer Anfang --------------------------- ~~Yugi~~ Das Taxi fährt eine große Auffahrt hinauf vor die Tür meiner neuen Schule und ich steige aus. Ich stehe vor einem prächtigen roten Sandsteinbau und im Hintergrund befinden sich mehrere kleinere Häuser aus normalem Backstein. Das ist jetzt also meine neue Schule, ein Sportinternat für höhere Söhne und Töchter … und mich, einen Stipendiaten. Der Taxifahrer hat, während ich mir die Schule betrachtet habe, schon meine beiden Koffer aus dem Kofferraum geholt und mein Ski daraufgelegt. „Was macht das, Sir?“ „Wir haben fünfundzwanzig Euro ausgemacht.“ Ich bezahle ihn und das Taxi fährt wieder zurück. Mit etwas Abschiedsschmerz schaue ich dem Taxi noch eine Zeit lang nach und wende mich schließlich der großen Eingangstür des Sandsteingebäudes zu. Aus meinem Rucksack hole ich einen Zettel hervor, auf dem stehen soll, wo ich mich nach meiner Ankunft zu melden habe. Doch auf dem Zettel stehen nur ein paar Zahlen und »Sekretariat«. Wieso überrascht mich das nicht? Alles beginnt und endet im Sekretariat. Ich drehe ihn um, in der Hoffnung einen Hinweis oder zumindest einen Lageplan zu finden. Doch ich sehe nur zerknittertes, weißes Papier. Na dann beginne ich mal mit der Suche nach dem Sekretariat… Gewöhnlich sollte ich im Schulgebäude fündig werden. Dabei versuche ich nicht so tollpatschig zu sein wie ich es meistens bin, wenn ich nervös werde. Schließlich sollte ich bei meinen neuen Kameraden zumindest einen guten ersten Eindruck hinterlassen… bis die Schnösel von meinem Stipendium wissen… Kaum bin ich durch die Tür, stoße ich schon mit einem anderen zusammen. Wir treffen uns auf dem Boden wieder. „Wer hat es denn so früh schon so eilig?“ Mist, der gute Eindruck hat sich bereits erledigt… Der andere hat sich scheinbar schneller wieder gefasst als ich mich und steht auch schon wieder. Ich schaue auf um mich zu entschuldigen, aber die Worte bleiben mir im Hals stecken. Der Junge, mit dem ich zusammengestoßen bin, könnte mein Zwilling sein. Er ist zwar etwas größer und besser gebaut als ich und wir haben nicht die gleiche Augenfarbe, aber ansonsten könnte man uns glatt verwechseln. Auch mein Gegenüber scheint von unserer Ähnlichkeit überrascht zu sein. Hinter ihm kommen plötzlich noch zwei recht große Typen auf uns zu. Der eine hat blondes zerzaustes Haar, der andere trägt sein braunes Haar streng nach hinten und beide haben ein Grinsen im Gesicht. Sie scheinen alles gesehen zu haben. Na, Volltreffer! Es läuft ja wieder spitze… Bevor sie sich noch über mich lustig machen können, entschuldige ich mich, nehme meine Sachen und verschwinde durch die nächste Tür. Glücklicherweise befindet sich dort ein Flur mit Wegweisern. Auf einem steht auch tatsächlich das Sekretariat. Endlich ein Hinweis, mit dem ich etwas anfangen kann. Ich folge der Richtung des Pfeils und stehe kurz darauf vor dem Direktor. ~~Atemu~~ Verwirrt starre ich meinem kleinen Spiegelbild nach. Der ist aber jetzt schnell verschwunden. Hat er etwa Angst vor Seto und Joey bekommen? Meine beiden Freunde kommen auf mich zu. „Wer war das?“ Ich zucke nur mit den Schultern und vergesse den Kleinen fürs Erste. Wir gehen in die Cafeteria etwas frühstücken, aber zum Essen komme ich gar nicht mehr. Die Stimme des Direktors ertönt aus den Lautsprechern und zitiert mich in sein Büro. Was will er denn schon so früh am Morgen von mir?“ So viel Zeit zum Streiche spielen, hatte ich doch noch gar nicht. Ausnahmsweise war ich heute Nacht brav in meinem Bett. Meine beiden Freunde schauen mich verwirrt an und ich schüttle nur den Kopf, als ich gehe. „Hebt mir ein Brötchen auf, bis ich wiederkomme.“ Kaum bin ich im Büro des Direktors, sehe ich auch den Kleinen von vorhin wieder. Er wirkt immer noch so ängstlich und eingeschüchtert wie an der Tür. „Guten Morgen, Sir! Was kann ich für Sie tun?“ „Guten Morgen, Mister McGregor. Das ist Yugi Muto, ein neuer Schüler. Er wird bei Ihnen, Mister Kaiba und Mister Wheeler im Zimmer wohnen. Zeigen Sie Mister Muto bitte alles und besorgen Sie ihm eine Schuluniform.“ Ich nicke und der Direktor wendet sich nun wieder Yugi zu. Während er seinen Stundenplan bekommt und ihm die wichtigsten Regeln erklärt werden, beobachte ich ihn neugierig. Er könnte echt mein kleiner Zwilling sein, aber er wirkt nett, aber auch … geheimnisvoll? Als er alles bekommen hat, verlasse ich mit ihm das Büro und greife nach einem von seinen Koffern. Sofort fällt mir die lange Sporttasche auf. „Ski?“ Während dem Gespräch mit dem Direktor habe ich schon festgestellt, dass mein Zimmergenosse ziemlich schweigsam zu sein scheint. Getreu meiner Einschätzung nickt er nur. Vielleicht wird er ja lebhafter, wenn er sich erst eingewöhnt hat. Mit einem Eigenbrödler kommen Seto und Joey absolut nicht aus. Das Schweigen zwischen uns wird mir zu lange und ich versuche ein Gespräch mit ihm zu beginnen. „Ich bin Atemu, Snowboarder. Wir werden also keine Konkurrenten sein. Es freut mich dich kennen zu lernen, Yugi.“ Ich reiche ihm die Hand, die er ergreift, und dabei wirft er mir ein schüchternes Lächeln zu. Da der Unterricht schon bald beginnt, treibe ich ihn zur Eile an. Vor dem Unterricht braucht er noch seine Uniform und ich will ihm noch seinen Spint zeigen. Außerdem habe ich Hunger. Ich zeige ihm, wo er seine Uniform bekommt, und verschwinde dann selbst, um meine Schulsachen und mein Frühstück abzuholen. „Was wollte der Direx, Yami?“ „Uns einen neuen Mitbewohner zuweisen. Der Kleine von heute Morgen heißt Yugi Muto, Skifahrer, und wohnt bei uns.“ „Oh, Seto, du hast einen Konkurrenten bekommen.“ Joey lacht herzlich über die leicht angesäuerte Miene seines Freundes. „Wir sehen uns gleich im Unterricht, Leute. Yugi müsste mit seiner Anprobe fertig sein.“ Als ich bei ihm ankomme, hat er gerade seinen Wettkampfanzug an. Ich liebe die engen, dünnen Overalls der Skifahrer. Sie präsentieren den drahtigen Körper so besonders. Nichts im Vergleich zum legeren Outfit der Snowboarder. Yugi ist zwar ziemlich klein, aber hat eine tolle, sportliche Figur. „Deine Sachen habe ich schon in unser Zimmer gebracht. So sexy du in deinem Wettkampfanzug aussiehst. In zehn Minuten beginnt der Unterricht. Es wäre Zeit für deine Schuluniform.“ „Mister McGregor!“ Der Schneider wirft mir einen missbilligenden Blick zu und schickt mich nach draußen. „Ich schlage vor, dass auch Sie sich ihre Uniform anziehen.“ Mit entschuldigend gehobenen Händen verlasse ich den Ankleideraum wieder. Ich möchte nicht zu spät kommen und ich bin sicher, dass er es an seinem ersten Schultag auch nicht möchte. Mein Ärger wegen der fehlenden Schuluniform ist sowieso vorprogrammiert… Mister Taylor begleitet Yugi zu mir in den Vorraum. Sie haben noch einige Minuten zum Umziehen gebraucht. Wahrscheinlich sind noch Änderungen abgesteckt werden. Gerade die Wettkampfkleidung muss sehr gut passend, damit es im Wettkampf keine Nachteile gibt. „Der Rest ihrer Schul- und Wettkampfkleidung wird heute Nachmittag für Sie abholbereit hier liegen.“ Yugi nickt. Er schultert seine Tasche und geht mit gesenktem Kopf an mir vorbei. Schnell folge ich Yugi. Der Schneider blickt uns mit einem leichten Kopfschütteln nach. Das gilt wahrscheinlich mir, weil ich die Zeit nicht zum Anlegen meiner Uniform genutzt habe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)