Jack und Elisabeth von angi19 (das Abenteuer geht weiter) ================================================================================ Kapitel 4: Der Angriff ---------------------- Der Angriff Die Sonne stand weit über den Horizont und tauchte den schmutzigen Hafen von Tortuga und den Rest der Hafenstadt in strahlendes Licht, welches jeden noch so kleinen dreckigen Winkel erhellte. Ich schlief immer noch, obwohl die Sonnenstrahlen, die durch das Kajütenfenster fielen, meine Sinne langsam wachkitzelten. Irgendwo in der Ferne hörte ich ein Pochen und Stimmen die aufgeregt durcheinander riefen. Doch was kümmerte es mich, ich drehte mich weg und schlief weiter. Sanft glitt ich wieder in meinen Traum zurück. Plötzlich fühlte ich einen Schmerz in meiner Seite. Der Traum zerplatzte so schnell, wie eine Seifenblase. Wütend über meinen gestörten Schlaf fuhr ich von meinem Lager hoch. Was ich erblickte, wollte ich zuerst nicht glauben: Die halbe Mannschaft stand in meiner Kajüte und starrte mich ungläubig an. Erst dachte ich es sei ein Traum, doch ich fühlte den Schmerz immer noch in meiner Seite. Master Gibs stand neben mir, wahrscheinlich hatte er mir in die Seite getreten um mich zu wecken. „Master Gibs, ihr wisst doch das es Unglück bringt einen schlafenden Mann zu wecken.“, antwortete ich amüsiert. „Ai, zum Glück weiß ich was man dagegen tut.“, sagte er grinsend und reichte mir die Hand. Mit einer ausladenden Geste erhob ich mich selbstständig, von meinem Nachtlager. Etwas übertrieben reckte ich mich und schlug nicht vorhandenen Dreck von meiner Kleidung. Immer noch ein wenig perplex starrte ich in die Runde. „Was wollt ihr alle hier?“, sagte ich in einem komischen Tonfall, der eigentlich nicht zu mir passte. Plötzlich gab es weiter hinten ein Gerangel und Annamaria schob sich nach vorne. Leicht gereizt stemmte sie die Hände in die Hüften: „He Jack, wollten wir nicht schon vor Sonnenaufgang aus Tortuga verschwinden? „ Mit leicht torkelndem Gang trat ich zu ihr und streckte ihr den Zeigefinger fast bis an die Nase: „Immer noch Captain Jack Sparrow, wenn ich bitten darf.“ Sie rümpfte nur die Nase und sprach weiter: „Die East India Trading Company verfolgt uns, einige Männer hab ich heut Nacht schon im Hafen gesehen, wahrscheinlich Späher. Die Lager sind voll und Wasser ist auch genug da. Es ist Zeit abzulegen CAPTAIN.“ Sie hatte recht, das wusste ich. Ich drehte mich um, schritt am Bett entlang und tat so als ob ich nachdenken würde, doch eigentlich fiel mein Blick aufs die zerwühlten Kissen des Bettes. Ich hielt meinen Schreck und meine Erleichterung zurück, denn Elisabeth war nicht mehr dort. Also hatte die Mannschaft sie nicht entdeckt. Ein Lächeln umspielte mein Gesicht, als ich mich wieder zu Annamaria drehte: „Ai, du hast natürlich recht. Aber habt ihr deswegen meine Tür eingetreten?“, tadelte ich mit einer extravaganten Geste. Gibs trat zu mir: „Das lässt sich reparieren, Cotton und ich machen das schon.“ Ich überlegte wieder.... Elisabeth musste sich versteckt haben, also war für den Moment alles in Ordnung. Denn jetzt war es wichtiger der Company zu entkommen. Entschlossen hob ich den Kopf: „Wir laufen aus, macht die Segel klar und holt die Anker ein ihr Landratten!!“ Die Crew gehorchte und verließ nach und nach meine Kajüte. Nur Gibs war noch da, Cotton wartete an der Tür und winkte Gibs zu. „Geh schon mal vor und hol Nägel und ein neues Scharnier, müssten irgendwo bei den Rumflaschen liegen.“, rief Gibs und scheuchte somit Cotton davon. Plötzlich drehte sich Gibs wieder zu mir. Vor Schreck tat ich einen Schritt nach hinten und stolperte über mein Nachtlager. Ich landete auf dem Bett, wo ich nun meinen Kopf in den Händen vergrub. „Was ist mit dir los Jack, seit wir den ersten Tag hier sind bist du so anders.“, sagte Gibs ein wenig ungläubig. Ein gedrücktes „Ai“ entwich durch meine Finger. Ich hob den Kopf und ließ mich zurück ins Bett sinken: „Du würdest es mir nicht glauben Gibs, ich glaube es ja selbst kaum.“ Gerade als Gibs antworten wollte schaute Annamaria wieder durch die kaputte Tür: „ Jack du musst das Schiff steuern, die Company ist schneller hier als wir gedacht hatten! Sie greifen vom Hafen aus an! Wir müssen schnellstmöglich weg von hier, bevor sie uns mit den Schiffen den Weg abschneiden!“ Ihr Drängen war ernst, ich musste uns zuerst in Sicherheit bringen, bevor viele Sachen geklärt werden konnten. Gibs war schon zur Tür raus, ich folgte ihm, ohne im Moment an Elisabeth zu denken. Sie war gut versteckt und sicher. Ich rannte zur Tür als ein künstlicher Donner die Luft zerschnitt. Angst lief mir wie ein Schauer über den Rücken: Kanonen! Verzweifelt wartete ich auf das Geräusch von berstenden Holz, doch nichts passierte, sie hatten uns verfehlt. Doch es war zu früh zu glauben, dies wäre die letzte Kugel gewesen. Mein Schiff schwankte stark, da die verschossene Kugel Wellen aufgeworfen hatte. Irgendwie lief ich über das Deck hin zum Steuer. Gehetzt schaute ich über die Reling in jede mögliche Richtung. Im Hafen brach ein Kampf zwischen den gesetzesbrecherischen Einwohnern der Stadt und den Seeleuten der Company aus. Wir hatten schon Fahrt aufgenommen, waren aber noch nicht aus der Reichweite der Kanonen. Schnell blickte ich auf die trügerische Bucht vor uns, noch waren keine Schiffe zu sehen, wir mussten uns beeilen. Wieder waren Kanonenschüsse zu hören, doch die Reichweite war anscheinend schon ausreichend um die Treffsicherheit stark einzuschränken. Kein Holz splitterte. Hektisch griff ich meinen Kompass, schaute drauf und setzte schnell den neuen Kurs. Das Steuerrad ächzte unter der Drehung, doch ich ließ mich nicht beirren. Ein starker Wind erfasste die Segel und trug uns aus der Bucht hinaus. Doch noch war an Ruhe nicht zu denken. Gehetzt schaute ich umher, das konnte es noch nicht gewesen sein, so einfallslos ist die Company nicht. Schmerzlich dachte ich an die eingebrannte Tätowierung, die mich als Pirat kennzeichnete. Rache war süß und ich war es gewohnt zu warten, aber bei Barbossa hat es sich auch gelohnt. Grimmig blieb ich wachsam. Wir hatten die Bucht fast verlassen und der Tumult in der Hafenstadt wurde leiser. Auch die Kanoniere hatten eingesehen, das wir außer Reichweite waren und hatten die Schüsse eingestellt. Plötzlich tauchte rechts von uns ein Schiff auf. „Die Company..“, flüsterte ich erzürnt. Es hatte sich gut hinter einem aus dem Meer hervorragenden Fels versteckt gehallten. Nun würde es doch zum Kampf kommen. Mein Blick schweifte über dies mackelose britische Schiff, bis mir der Atem stockte. Einen Moment lang hielt ich inne, bis mir klar wurde was ich sah. Mein Blick fiel auf das Schiff, wo viele hundert Seeleute der Company herumliefen. Doch was mich wirklich an diesem Anblick erschreckte und wütend machte, war, das William Turner der Captain des Schiffes zu sein schien. Kampfbereit riss ich das Steuerrad rum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)