Bois de Merveilles von sayomi (TaiTo) ================================================================================ Der Ball -------- Autor: sayomi Titel: Bois de merveilles Thema: Digimon Genre: Romantik, Shônen-ai, Songfic Disclaimer: Digimon und das Lied Bois de Merveilles gehören nicht mir. Hab mir alles nur ausgeborgt. Anmerkung: Ich würde empfehlen das Lied von Malice Mizer an der passenden Stelle anzuhören, ist wirklich ein hübsches Lied, wenn auch sehr kurz. Bois de merveilles Kapitel 1 - Der Ball Es war noch früh am Morgen und die Häuser Tōkyōs lagen zum größten Teil noch dunkel. Einer der wenigen, die um diese Zeit schon auf waren, war Taichi Yagami, der momentan aufgeregt durch sein Zimmer lief und von allen Ecken Sachen zusammensuchte. Sie hatten an diesem Abend in der Schule einen Kostümball, der unter dem Motto Drama stand. Die ganze Veranstaltung ging von der Literatur AG aus, deshalb war die Wahl des Mottos nicht so verwunderlich. Jedes Mitglied der AG hatte sich ein Lied aussuchen können, welches dann am Ball gespielt werden würde, und Tai hatte sich für Bois de Merveilles von Malice Mizer entschieden. Er liebte diesen Walzer. Was die anderen gewählt hatten wusste niemand, jeder kannte also nur sein selbst gewähltes Lied. Nun war Tai seit etwa einer Dreiviertelstunde dabei letzte Hand an sein Kostüm anzulegen; da Samstag war hatte er keinen Unterricht und konnte sich ganz und gar auf die Vollendung seines Aussehens konzentrieren. Er war schließlich zufrieden damit und ließ sich auf sein Bett fallen, um noch eine Weile vor sich hin zu dösen. Yamato würde heute auch da sein und darauf freute er sich schon, denn einerseits war der blonde Sänger sein bester Freund und andererseits… nun… ersteres reichte als Begründung ja vollkommen aus. Er summte sein Lied leise vor sich hin und stellte sich vor wie es wohl wäre, zu eben jenem Lied mit Yamato zu tanzen… aber das war wohl nicht möglich, da jeder Junge mit einem Mädchen tanzen musste und sie beide waren ja bekanntlich jeweils dem männlichen Geschlecht angehörig. Er schloss die Augen und träumte weiter vor sich hin, bis er schließlich einnickte und dann ganz im Land seiner Träume versank. „Taichi! Hikari! Kommt zum Mittagessen!“, rief Frau Yagami lauthals durch den Flur und begab sich dann wieder in die Küche. Von der Stimme seiner Mutter geweckt richtete der Fußballer sich auf und fuhr sich mit dem Handrücken verschlafen über die Augen. Sein Blick glitt zum Funkwecker auf seinem Nachttisch und erschrocken hüpfte er von seinem Bett auf. Schon zwei Uhr nachmittags! Er hatte ja den halben Tag verschlafen! Schnell huschte er ins Bad, wusch sich und kämmte die Haare, dann tauchte er auch schon in der Küche auf und setzte sich zu den anderen an den Tisch. Das Essen verlief wie immer; sie unterhielten sich über dies und das, plauderten über die Pläne der nächsten Woche und auch über den Kostümball am Abend, wobei Hikari etwas eingeschnappt war da sie nicht hin durfte, da sie noch nicht in der Oberschule war wie ihr Bruder. Taichis Mutter hatte ihm viel bei seinem Kostüm geholfen, da er nicht gerade der beste Näher war; doch zusammen hatten sie seiner Meinung nach ein wirklich gelungenes Outfit entworfen. Was Yamato wohl anhaben würde…? Er konnte sich den anderen wunderbar in irgendetwas Blauem vorstellen, vielleicht die gleiche Farbe wie seine Augen. Er liebte das Blau von Yamatos Augen… wobei das nicht alles war, was er an dem blonden Sänger mochte… nun, egal. Er würde es ja abends sehen. „Sitzt auch alles richtig?“, fragte er seine Mutter wohl schon zum tausendsten Mal, seit er vor dem Spiegel stand. Frau Yagami hatte hier und da noch etwas zurechtgezupft, aber an sich war es von Taichi doch sehr übertrieben ständig diese eine Frage zu stellen. „Ich sagte schon, dass du wunderschön aussiehst…“, meinte sie zum wiederholten Male und legte die Hand auf seine Schulter. „Willst wohl einem hübschen Mädchen gefallen, was?“, fügte sie schmunzelnd hinzu. „Ähm… ja, so ähnlich“, meinte Taichi etwas verlegen und drehte sich schließlich um. „Können wir fahren?“ Seine Mutter nickte, sagte Taichis Vater und Hikari Bescheid und dann machte sie sich mit ihrem Sohn auf zum Wagen. Schmunzelnd hielt sie ihm die Tür auf und machte einen leichten Knicks, woraufhin Taichi nur die Augen verdrehte und sich grinsend auf den Beifahrersitz bequemte. Gute fünfzehn Minuten später hielten sie vor der Schule und Taichi stieg aus, strich nochmal seine Kleidung zurecht und ging dann auf das Gebäude zu. Er trug eine weinrote Stoffhose mit dazu passendem Mantel im altmodischen Stil, an den er mit seiner Mutter an den Ärmelsäumen beige Spitzen genäht hatte, und darunter ein dunkelblaues Hemd, bei dem die obersten drei Knöpfe geöffnet waren. Er hatte außerdem noch Handschuhe in derselben Farbe wie Mantel und Hose an. So betrat er den Tanzsaal und sah sich sogleich nach Yamato um; jedoch war dieser nirgends zu entdecken. Er machte eine Runde durch den Saal, doch Yamato blieb unauffindbar und so beschloss Taichi, sich erst einmal ein Glas Bowle zu holen. Er ging zu einem der Klapptische, die mit dunklen Stoffen überdeckt waren und nahm eines der Gläser neben der Schüssel. Dann tauchte er den Schöpfer in die blutrote Flüssigkeit und goss diese dann ins Glas. Er nippte daran und musste zugeben, dass es wirklich gut schmeckte. So begab er sich damit wieder auf die Suche nach Yamato, immerhin hatte dieser versprochen dass er kommen würde und die Feier hatte ja auch schon vor einer halben Stunde begonnen… Nachdem er weitere fünf Minuten erfolglos gesucht hatte gab er es auf, lehnte sich gegen die Wand nahe dem Ausgang und trank den letzten Schluck Bowle… und da fiel ihm plötzlich jemand ins Auge. Es war ein Mädchen mit schulterlangen blonden Haaren, die gegen Ende hin leicht gelockt waren, das ein einfaches aber dennoch hübsches blaues Kleid trug. Er ging auf sie zu und merkte, wie es überall in ihm zu kribbeln begann… „Entschuldige… darf ich dich um einen Tanz bitten?“, fragte er das blonde Mädchen und dieses wandte sich daraufhin zu ihm um. Sie trug eine ebenfalls blaue Maske, die am Rand mit kleinen weißen Federn geschmückt war und lediglich einen Blick auf die wunderschön blauen Augen und die sinnlichen Lippen freigab. Er kannte diese Augen, denn er war schon so oft in ihnen versunken; und er kannte auch diese Lippen, denn er hatte schon so oft davon geträumt sie zu küssen. Seine unbekannte Schönheit lächelte ihn an, verbeugte sich leicht und legte dann ihre Hand in seine, womit sie seine Aufforderung zum Tanz angenommen hatte. Er begab sich mit ihr auf zur Tanzfläche, entschuldigte sich kurz und eilte zu dem Lehrer der die Lieder abspielte und fragte, ob dieser denn als nächstes sein Lied spielen könnte. Dann kehrte er wieder zu der Unbekannten zurück und wartete mit ihr, bis das noch laufende Lied zu Ende war. Taichi nahm wieder die Hand seiner Tanzpartnerin, ging mit dieser nun auf die Tanzfläche, legte eine Hand an ihre Hüfte und hielt mit der anderen die ihrige und wartete, bis das Lied endlich anfing. Die Musik begann und mit Einsatz des Gesanges, begannen auch die beiden zu tanzen. Das blaue Kleid der Unbekannten schwang sanft mit ihren Bewegungen mit und die beiden sahen sich die ganze Zeit über in die Augen. shizuka naru yousei tachi yo… subete no ikari wo shizume shizuka naru yousei tachi yo… tsumibito wo yurushite okure kono utagoe wa soyokaze to tomo ni mori to daichi wo kakenukete inori wo kanaeru Silent fairies...calm all the anger Silent fairies...pardon the sinners to come This voice will fly on the wind through the earth and forests and find a way to grant my prayer shizuka naru yôsei tachi yo… watashi no okashita tsumi wo yurushite moraeru made watashi wa utai tsuzukeru… kono koe ga naku naru made Oh silent fairies...pardon my sins Until I am forgiven I will continue to sing Until this voice dies away Sie ließen sich von ihrer Umgebung überhaupt nicht mehr irritieren, waren für diese kurze Zeit ganz in ihrer eigenen Welt. Der Tanz war für den Geschmack beider viel zu schnell zu Ende, denn als die letzten Töne ausklangen blieben sie stehen, sahen sich immer noch in die Augen. Wie auf Kommando senkten sie beide die Lider und wollten eben ihre Lippen zu einem Kuss verschließen, als das nächste Lied begann. Ruckartig ließen sie voneinander ab und Taichi sah verlegen zur Seite, bevor er seine Unbekannte von der Tanzfläche führte. Sie schlängelten sich zwischen den anderen Schülern hindurch, verließen unbemerkt den Tanzsaal und liefen schweigend nebeneinander her, bis sie am Dach der Schule angelangt waren. Nur noch leise drang die Musik bis an ihre Ohren, die Tür fiel klackend ins Schloss und dann war es fast still. Sie standen sich gegenüber, Taichi nahm seiner blonden Schönheit vorsichtig die Maske ab und sein Gegenüber ließ es zu. Blaue Augen blickten ihn warm an und er sah aus seinen schokobraunen zurück. Er schloss die Augen, beugte sich nach vorne und verschloss ihre Lippen endlich zu dem lang ersehnten Kuss. Sehr gefühlvoll und sanft küssten sie sich, vergaßen alles um sich herum und lebten im Moment nur für diesen einen Augenblick. Yamato hatte sein Versprechen gehalten und war gekommen, und er hatte es tatsächlich geschafft Taichi seinen heimlichen Wunsch zu erfüllen. Mit diesem Kuss besiegelten beide für sich die Liebe, die sich in all den Jahren ihrer Freundschaft still und heimlich zwischen ihnen aufgebaut hatte. Doch ob sie glücklich werden würden, das war eine ganz andere Geschichte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)