Taro und Kioko von igorrrr ================================================================================ Kapitel 12: Der kranke Arzt --------------------------- Der kranke Arzt Um halb fünf erwachte sie aus einem leichten Schlaf. Jemand schloss die Tür auf. Kioko stand auf und schaltete das Licht an: ”Kioko, bist du wahnsinnig mich so zu erschrecken.”, sagte Tomo. ”Oji, du siehst ja furchtbar aus.” Ihr Onkel war sehr blass. ”Ich bin tot- müde. Ich will nur was trinken und dann ins Bett.”, sagte er. Lege dich schon ins Bett. Ich bringe dir was.” Sie machte ihm einen Kräutertee und ein Glas kaltes Wasser. Als sie das Zimmer von Tomo betrat, lag er schon im Bett. Sie stellte die Getränke auf den Nachttisch. ”Ich danke dir.”, sagte er. ”Du siehst aus als ob du Fieber hast. Lass mich mal fühlen.” Kioko legte die Hand auf seine Stirn. ”Ich habe zwar keinen medizine Doktor, aber dass das Fieber ist, erkenne ich auch so.” ”Ich brauche nur ein wenig Schlaf, dann geht das schon.”, versuchte er zu verharmlosen. ”Ich mache dir ein paar Wadenwickel.” ”So´ n Quatsch, brauche ich nicht.” Doch sie ließ sich auf keinerlei Diskussion ein und machte alles um das Fieber runter zu bekommen. ”Ich werde in meinem Bett noch ersaufen.”, meinte Oji Tomo als ihm seine ”Krankennichte” noch was zu trinken brachte. ”Hast du heute noch Dienst?”, fragte sie. ”Ja, um zehn Uhr. Bis dahin bin ich schon wieder auf den Beinen.” Kioko sah ihn strafend an: ”O.K., O.K. ich sage ab.” ”Versprich es, ich kenne euch Furuhatas.” ”Ich verspreche es, ich gehe heute nicht arbeiten, dann kann ich meinen Papierkram machen.” ”Workoholik.”, sagte sie, verdreht die Augen und verließ das Zimmer. Etwa zwanzig Minuten später: Kioko kam im Trikot zu ihrem Onkel: ”Ich gehe jetzt zum Training, kommst du zurecht?” ”Geh schon, ich werde schon nicht verdursten.”, er deutete auf die vier verschiedenen Flaschen neben dem Nachttisch. Kioko machte sich auf den Weg. Sie kam am Tokio Tower an, wo Tina schon auf sie wartete: ”Gehen wir jetzt zu Fuß?”, fragte Kioko. ”Ja, es ist aber nicht weit. Ich bin schon richtig gespannt, was du kannst.” ”Na ja, ich spiele bis jetzt auf Schulniveau.” Tina ging mit ihr in eine Turnhalle, wo bereits sechs Mädchen mit der Erwärmung begonnen hatten. „Mädchen, das ist Kioko Furuhata. Sie wird heute mit uns trainieren.” Das Team teilte sich vier zu vier. Tina und Kioko standen sich gegenüber. Tinas Seite schlug auf. Der Ball wurde angenommen, gepritscht und Kioko sprang und schmetterte. Ein Mädchen versuchte ihn anzunehmen, aber der Ball hatte so einen Drall, dass er einfach von ihrem Arm rollte. ”Respekt.”, sagte Tina. Jetzt hatte das Team von Kioko Aufschlag. Nachdem der auch angenommen wurde, sprang jetzt Tina, um zu schmettern. Dieser Ball war atemberaubend. Er eierte. Kioko versuchte ihn anzunehmen, berührte ihn jedoch nur: ”Respekt.”, sagte sie zu Tina und beide grinsten sich an. Das Spiel kam nicht sehr weit. Es gab einen ständigen Aufschlagwechsel. Als nach zwanzig Minuten immer noch, für beide, kein Sieg in Aussicht war: ”O.K. hören wir auf. Wir können nachher noch mal spielen.”, rief Tina: ”Ihr könnt noch eine weile die Annahmen üben. Kioko, kann ich mit dir reden?” Sie verließen die Halle und gingen spazieren: ”Kioko, ich denke, ich werde dich für die Jugendnationalmannschaft vorschlagen. Das was ich da eben gesehen habe war super.” ”Glaubst du wirklich, dass ich so gut bin?” ”Ja, sag mal wie machst du diesen Schmetterball? Einen solchen Drall habe ich noch nie gesehen.” ”Für wen spielst du? Weil wenn du für Deutschland den Ball in die Hand nimmst, kann ich es dir nicht sagen.” ”Woher weißt du, dass ich aus Germany komme?”, fragte Tina. ”Ich habe es vermutet. Dein Name ist deutsch und dein Lokal heißt ”De Mecklenburger” und das ist doch Plattdeutsch für (dt) ”Der Mecklenburger”.” (jpn) ”Du sprichst deutsch.” (dt) ”Nu- ein- kleins- bisken.”, stotterte Kioko. (jpn) ”Das haut mich jetzt echt um, aber auf deine Frage zurück zu kommen. Ich habe die japanische Staatsbürgerschaft und werde auch für Japan spielen. Kojiro hat mich davon überzeugt.” Kioko und Tina erklärten sich gegenseitig ihre Techniken und trainierten noch eine weitere halbe Stunde: ”Tina, wir sollten uns unbedingt mal zum Quatschen treffen.” ”Warum nicht gleich? Mein Lokal ist doch gleich um die Ecke.”, meinte Tina zu Kioko. ”Tut mir leid, aber mein Oji liegt mit Fieber im Bett. Ich will ihn, bevor ich zum Fußball gehe, noch bekochen.” ”Gut, dann ein anderes Mal. Komm wir ziehen uns um.” Kioko begleitete ihre neue Freundin noch in ihr Lokal: ”Tina, ehm, du brauchst es mir nicht erzählen, aber ich würde es gerne wissen.” ”Was denn?” ”Warum hast du neulich Abend im Park geweint.”, fragte Kioko. Tina senkte den Kopf: ”Entschuldige, es war taktlos, das zu fragen.” ”Nein, dafür kannst du nichts. Nun, ich habe Kojiro erzählt warum … ich Fußballer gehasst habe und ich Angst vor ihnen habe.” Sie sah Kioko ins Gesicht und erzählte dann weiter: ”Vor etwas mehr als vier Jahren spielte mein Bruder Stephan für den HSV. Nach einem gewonnenem Spiel wollte er mit mir nach hause gehen, doch uns lauerten Fußballer auf. Sie versuchten mich zu vergewaltigen, doch mein Bruder hielt...”, sie atmete tief durch: ”...hielt sie davon ab. Daraufhin schlugen sie mit allem was sie fanden auf ihn ein. Erst Genzo konnte sie verjagen, doch es war zu spät...” Tina wischte sich die Tränen aus den Augen: ”Ab diesem Zeitpunkt verabscheute ich Fußballer, außer Genzo.” ”Du meinst unseren Genzo? Wakabajashi Genzo?” Tina nickte: ”Du kannst das sicher nicht mehr hören, aber es tut mir leid.” Kioko sah sie aufrichtig an. ”Willst du hier noch lange Trübsal blasen? Du musst dich noch umziehen und Taro und Kojiro anfeuern. Ich werde sehen, ob ich kommen kann. Als Kioko nach hause kam, tobte ihr Oji gerade durchs Haus: ”Du bist wohl wahnsinnig! Heute Morgen noch fast im Fieber- dilirium und jetzt...Wer von uns beiden ist der Arzt und wer sollte eigentlich die Folgen kennen?”, sagte sie wütend und nicht ganz leise. ”Du hörst dich schon an wie unsere Oberschwester.”, nörgelte er und ging wieder ins Bett. Etwa eine halbe Stunde später war Kioko am Stadion. Taro wartete an einem Seiteneingang und ließ sie rein: ”Du kannst beim Sanitäter sitzen.”, sagte er und führte sie hin. Er wollte gerade auf den Rasen, als: ”Taro, warte.”, er drehte sich noch mal zu ihr um: ”Was ist?” ”Viel Glück”, sagte sie und berührte seine Lippen mit den ihren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)