Taro und Kioko von igorrrr ================================================================================ Kapitel 16: Zurück in Frankreich -------------------------------- Zurück in Frankreich Gegen dreizehn Uhr landete der Flieger in Paris. Kioko war vom Flug ziemlich kaputt. In der Flughafenlounge warteten ihre Eltern. Ihre Mutter lief auf sie zu und drückte sie. Dies beantwortete Kioko nur mit einem leichten Gegendruck. Mit ihrem Vater wechselte sie gerade mal ein "Konichiwa." Die Stimmung bei den Furuhatas in der Avenue de Lovendal war auf dem Gefrierpunkt. Kioko machte sich gleich morgens auf zum Training. Mit ihren Eltern sprach sie so gut wie gar nicht mehr. Sie war sauer auf ihre Mutter, weil sie, sie verraten hatte. Eine Woche nachdem sie wieder da war, wurde sie von Stephanie angerufen. ”Kioko, ich habe hier einen Brief, der ist garantiert nicht aus der EU." ”Ich bin gleich bei dir.", sagte Kioko und fuhr schnell mit dem Fahrrad hin. Stephanie öffnete ihr die Tür und wedelte mit dem Brief: ”Von wem der wohl kommt?", fragte sie. Kioko riss ihn ihr aus der Hand. Der Absender war in japanischen Schriftzeichen: Misaki. ”Der ist von Taro.", freute sie sich. ”Ach, sach bloß.", tat sie gespielt überrascht: ”Was schreibt er denn? Den Krautsalat da auf dem Papier kann doch keiner lesen.", sagte sie weiter als sie die Zeichen sah. ”Meine liebste Kioko, Ich hoffe es geht dir gut. Hier bei der WM ist einiges passiert. Unser Endgegner steht nun fest. Es ist Deutschland. Die haben sich ein irres Spiel gegen Brasilien geliefert. Vor allen der Kapitän, Karl- Heinz Schneider hat einen Schuss drauf. Den brasilianischen Torwart hat es im wahrsten Sinne aus den Schuhen gehauen. Nach dem zweiten Schuss lag er im Netz und war nicht mehr zu gebrauchen. Du kannst dir Vorstellen wie Genzo und Ken die Knie schlackern." Kioko grinste bei der Vorstellung und las weiter: ”Ich bin auch nur noch mit der Mannschaft beim Training. Mein Zusammenspiel, vor allem mit Hyuga, wird immer besser. Kitasume- san meinte es wäre schon fast so gut, wie das mit Tsubasa. Ansonsten ist alles klar, aber ich vermisse dich. Drücke uns die Daumen, Je t´aime* dein Taro P.S. Dein Onkel und ich waren nach deinem Abflug noch essen und er will auch zum Spiel kommen. Ich kann ihn gut leiden." Kioko legte den Brief auf ihr Herz und fiel rücklings aufs Bett. Nach ein paar Minuten scheuchte sie Stephanie: ”Komm hoch, in die Senkrechte. Wir wollen doch topfit sein, wenn die Schule wieder beginnt. Sie gingen auf den Sportplatz ihrer Schule. Sie merkten nicht, dass sie beim Training von einem Herren, Mitte vierzig, beobachtet wurden: - Die beiden können spielen. Die könnte ich für die Jugendnationalmannschaft gut gebrauchen. - Er ging auf sie zu: ”Mesdemoiselles, alle Achtung." Die beiden Mädchen sahen ihn misstrauisch an. ”Oh Pardon, mein Name ist Rouelle. Ich bin Trainer der Nationalmannschaft im Volleyball und ich bin noch auf der Suche nach Spielerinnen. Hätten sie nicht Lust mal an einem Probetraining teilzunehmen?" Stephanie und Kioko sahen sich ungläubig an: ”Das ist nicht ihr ernst. Sie nehmen uns auf den Arm.", sagte Kioko. ”Nein, hier ist meine Karte. Rufen sie mich an?" ”Natürlich, ist das nicht Wahnsinn, Kioko. Wir beide im Nationalteam? Ich glaube es kaum." Die beiden fielen sich in die Arme. Der Herr verabschiedete sich und sie trainierten jetzt noch härter. Als Kioko abends, völlig geschafft, nach Hause kam, sprach sie das erste Mal wieder mehr als zwei Sätze: ”Mutter, Vater stellt euch vor. Stephanie und ich wurden zu einem Probetraining, für die Jugendnationalmannschaft, eingeladen. Ihr Trainer hat uns vorhin angesprochen." ”Da hat sich ja das viele Training ausgezahlt.", sagte ihre Mutter. ”Und was sagst du?", fragte sie ihren Vater. ”Ich sage, dass es nicht klappen wird, weil du keine französische Staatsbürgerin bist." Das traf Kioko wie ein Schlag: ”DU MUSST MIR ALLES VERDERBEN, ODER?!!! KANNST DU DICH NICHT EINMAL FÜR MICH FREUEN!!!", brüllte Kioko und rannte auf ihr Zimmer. Sie schmiss sich aufs Bett und schlug darauf ein. In der Nacht hatte sie einen Alptraum. Sie träumte sie stand auf einem Spielfeld, das von Zäunen umgeben war. Ihr Vater warf ihr immer wieder merkwürdig aussehende Bälle zu. Sie fing einen auf und erkannte Taros Kopf: ”TARO!!!", schrie sie als sie aus dem Schlaf aufschreckte. Ihr Bett war nass geschwitzt. Sie hörte das Telefon, stand auf und ging ran: ”Furuhata." ”Hier ist Takahashi, ist zufällig ihre Tochter da?", fragte eine Männerstimme. ”Ich bin dran. Was möchten sie von mir?" ”Es hat sie jemand für die japanische Jugendnationalmannschaft vorgeschlagen. Würden sie nach Le Havre kommen?" ”Ja, und bestellen sie Tina einen schönen Gruß." Kioko schaute auf die Uhr. Es war vier Uhr morgens. Kioko weckte, ohne Rücksicht auf Verluste, ihre Eltern. Sie erzählte ihnen was sie vorhatte. Der Kommentar ihres Vaters ließ sie diesmal völlig kalt: ”Mach was du willst, aber die Zugfahrt werde ich dir nicht bezahlen." ”Keine Sorge, dein Geldbeutel wird nicht leiden. Es wird nämlich alles übernommen.", schnarrte sie zurück, verließ das Zimmer und zog ihre Sachen an, um schon laufen zu gehen. ”Kioko?" Es war ihre Mutter. ”Was ist denn?" ”Soll das ewig so zwischen dir und deinem Vater gehen?" ”Wieso sagst du das mir?" ”Na ja, du hörst nicht auf ihn. Dabei ist er so verständnisvoll." Kioko bekam fast einen Lachanfall: ”Reden wir vom gleichen?" Sie schüttelte den Kopf: "Du willst es nicht sehen. Jedes mal wenn ich glücklich nach hause komme, bremst er mich aus." ”Das ist doch nicht wahr." ”Nicht, und was war als ich anfing Volleyball zu spielen?" ”Was soll da gewesen sein." ”Er sagte mir: "Lass es sein, das schaffst du eh nicht. Du bist viel zu klein." Und als ich hier in Frankreich meine ersten guten Noten nach hause brachte: "Zufall, du hast Glück gehabt.", meinte er. Dann die Sache mit Taro und mich von Tomo wegzuholen. Jetzt die Nationalmannschaft. Ich könnte dir noch duzende aufzählen und ich muss dir ehrlich sagen: Ich habe es satt. Ich kann nichts dafür, dass er nicht glücklich sein kann, aber er soll mich nicht daran hindern. Wenn du nichts dagegen hast, werde ich jetzt laufen gehen." Kioko steckte ihren Ball in den Rucksack und rannte los. Sie lief über den Park duchamp de mars zur Seine. Sie setzte sich an den Eifelturm und starrte aufs Wasser. Dann ging sie trainieren. Sie übte die Angaben. Sie stellte sich auf den Platz und pfeffert den Ball auf die gegenüberliegende Seite. In dem Moment fiel ihr dieser Wahnsinnsschmetterball von Tina wieder ein. Sie übte den Aufschlag mit der Technik von Tinas Schmetterball. Sie probierte es, aber der blöde Ball wollte nicht übers Netz. Nach etwa drei Stunden und 784 Versuchen berührte der Volleyball immer noch das Netz: "Sora, Schiri to nui- ito!", fluchte sie laut und kniete sich hin. Sie lauschte den Vögeln, schloss die Augen und plötzlich schien sie Taro zu hören: ”Gib nicht auf. Du schaffst es." Sie öffnete die Augen, stand auf und beförderte den Ball auf die andere Seite. ”Wow, das ist ja Wahnsinn. Unsere Gegner können einem Leid tun." Es war Stephanie: ”Und waren deine Eltern auch so glücklich wie meine?", fragte sie. ”Ich darf in der französischen Mannschaft nicht mitspielen." ”WAS? Warum nicht?" ”Ich bin keine französische Staatsbürgerin und mein Vater hat nicht vor, sich für mich einbürgern zu lassen." ”Wenn du nicht spielst, spiele ich auch nicht.", sagte Stephanie loyal. ”Das ist lieb von dir und es wird dich freuen zu hören, dass ich spielen werde." ”Was, aber ich denke du musst Staatsbürgerin sein?" ”Bin ich doch und zwar Japanerin." ”Heißt dass wir stehen uns gegenüber?" ”Ja, und ich hoffe du gibst dein Bestes.", meinte Kioko. ”Musst du fürs Training jetzt wieder nach Japan?" ”Zum Glück nicht. Wir treffen uns morgen in Le Havre. Wo fahrt ihr hin?" ”Auch dahin. Spielen wir heute trotzdem zusammen?", fragte Stephanie. Kioko willigte ein und die beiden schmetterten sich die Bälle um die Ohren. Gegen zwölf Uhr beendeten sie ihr Training und wünschten sich viel Erfolg. Kioko musste erst einmal unter die Dusche, dort plagten sie Gedanken: - Ich werde gegen meine beste Freundin antreten. Wie wird unser Verhältnis nach dem Spiel? Will ich gegen sie spielen? Ich kenne doch ihre Schwachpunkte. -, sie dachte noch den ganzen Tag darüber nach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)