Der Weg des Revolutionär von abgemeldet (22 Jahre...) ================================================================================ Kapitel 12: Erholung, Buster Call, Aufstand ------------------------------------------- „Perle des Lichts“, Grandline Alle waren ziemlich fertig, aber vor allem betraf das die drei Duellanten. Elena, Seraphim und Dragon schliefen nach ausgiebiger Behandlung von Mia schon seit zwei Tagen. Cami hatte sich bereit erklärt, solange auf sie zu achten, bis sie aufwachen würden. Und genau das tat nun Elena. Sie setzte sich vorsichtig auf und schaute sich um. „Ich bin vollkommen kaputt. Hast du etwa die ganze Zeit hier gesessen?“ Elena versuchte sich zu bewegen, aber ihre Schulter wollte noch nicht. „Korrekt! The whole time! Dein Schlüsselbein ist durch, Doc hat dir nen fettn Rucksackverband angelegt. Aber große Moves würde ich nich versuchn.“ Eigentlich wollte Elena sie fragen, wie es ihr ginge, aber dann bemerkte sie den Kaugummi im Mund von Seraphims Schwester. Das hieß im Grunde, dass es ihr ziemlich gut ging. Cami schaute sie mit geneigtem Kopf an und grinste. Sie verschwand kurz und kam wenige Minuten mit einem Tablett und Mia im Gefolge wieder. „Hier, erstma was für deine Beißerchn! Damit du zu Kräftn kommst!“ Die Schiffsärztin versicherte sich, dass die beiden Anderen schliefen und untersuchte dann Elenas Schulter. Cami stand derweil Schmiere, da die Untersuchung nur mit freiem Oberkörper der Patientin machbar war. Die Frau Ex-Oberleutnant schaute teils den Gang entlang und auch immer wieder in den Raum. Sie lächelte und zwinkerte mit einem Auge Elena zu. Dieser Blick war sogar der Rothaarigen unheimlich, da sie nicht wissen konnte, dass das nun mal Camis Art war. „Free for all“ nannte sie das. Seraphim kannte das, da selbst er als ihr Bruder nicht vor ihr sicher war. Sie war in Gedanken versunken, als Mia ihrer Patientin das OK gab. „Alles bestens. Untersuchung beendet. Aus dem Bett bewegst du dich trotzdem nicht ohne Aufsicht. Also ruh’ dich noch ein wenig aus!“ Elena ließ sich wieder ins Kissen fallen und schaute an die Decke. „Den anderen Beiden geht’s auch gut. Dragon hat sich vier Rippen gebrochen und wenn die große Wunde verheilt ist, wird’s so was wie ne Blinddarmnarbe.“ Cami musste lachen. Genau ihr Humor. Aber den Zustand Seraphims verschwieg sie. „Äh, ist ja toll, dass es unserem Gast so gut geht, aber was ist mit unserem Kapitän?“ Mia zuckte zusammen. Eigentlich wollte sie ihr das erst später erzählen. „Keine Ahnung. Durch seine selbst heilenden Kräfte hat er sich in Water 7 bei Bewusstsein gehalten, doch nach der Behandlung hörte diese Kraft einfach auf. Noch dazu will eine Wunde an seiner rechten Brust nicht aufhören zu bluten. Diese Wunde war schon vor dem Kampf vorhanden, wahrscheinlich durch Camis Kitetsu, allerdings muss ihn so eine Ranke noch einmal an der Stelle durchbohrt haben. Ich hab ihm zuerst die vielen Dornen aus dem Körper gezogen. Der Bruch des linken Wadenbeins ist nicht so schlimm, den bekommt er bei Genesung selbst wieder hin. Wenn er denn wieder aufwacht.“ Die letzten Worte fielen ihr sichtlich schwer. „Aber dazu müsste wahrscheinlich diese Verletzung kuriert werden.“ Sie deckte ihn auf. Er war zwar verbunden, aber man sah eine dunkle Verfärbung im Bereich der Schulter. Cami kam näher. „Was ist das denn? Waren das etwa giftige Dornen?“ „Nein, glaube ich nicht. Aber erstmal muss der Verband wieder gewechselt werden.“ Mia begann damit, während Elena und Cami ihr dabei zusahen. Der Ärztin kam eine Idee, was sie ihren Freundinnen zeigen wollte, vor allem um ihre Laune wieder zu heben. Sie hatte den Verband auf der Brust gut erneuert, hätte ihren Patienten nun aber umdrehen müssen. „Passt auf! Ich zeige euch mal einen Trick. Seine Teufelskräfte springen auch auf äußere Einflüsse an.“ Sie fuhr mit dem Finger suchend in Richtung Hals und hielt am Ansatz an und drückte ruckartig auf die Haut. Der bewusstlose Körper begann in der Waagerechte zu schweben. „Cool, was? Er springt unbewusst drauf an, aber immer nur an der Stelle am Hals.“ „Und was ist los, wenn du auf die andre Seite drückst? Aktivierst du dann nen Reboot? Oder wenigstns ne Systemwiederherstellung?“ Mia schüttelte den Kopf. „Erinnerst du dich an das riesige Loch im Laken gestern? Ich hab auf die andere Seite vom Hals gedrückt und schon leuchtete er innerlich auf und es schmorte das Laken weg.“ Cami ging einen Schritt zurück und hob die Hände auf Kopfhöhe. Mia und Elena lachten. “Das klappt aber nur, wenn er ohnmächtig ist. Ich hab ihn schon mehrmals massiert und bestimmt schon 1000 Mal die Stellen berührt und nichts passierte. Lustig ist es aber.“ Ohara, Westblue, zur gleichen Zeit „Alle Kanonen halt!“ rief ein Vizeadmiral. Kuzan stand an der Küste Oharas. Vor ihm kniete ein angeschlagener Saulo. Ohara brannte lichterloh. Ein Chaos, das viele der Soldaten an Dragons Angriff auf das Hauptquartier erinnerte. „Kuzan! Kannst du stolz auf diesen Angriff sein?“ wollte Saulo wissen. Er appellierte an die Vernunft des Vizeadmirals. „Das ist totaler Schwachsinn!!! Du solltest es wissen. Dies hier geschieht doch bloß um ein Exempel zu statuieren. Für diesen Zweck versuchen sie Ohara zu zerstören.“ Kuzan hielt kurz inne, aber fasste einen Entschluss. „Wenn es für ein höheres Gut der Welt ist, kann ich mir keine Meinung erlauben. Die Gelehrten haben aber trotz allem das Gesetz gebrochen…“ Er wurde unterbrochen, weil das Evakuierungsschiff beschossen wurde und in Flammen aufging. Saulo war geschockt. „Ist das eine Tat eurer Gerechtigkeit? Kannst DU jetzt noch stolz auf dich sein?“ schrie er Kuzan an. Er schlug nach dem Vizeadmiral, doch dieser wich aus. „Ich wollte es eigentlich nicht soweit treiben, wie dieser Idiot!“ sagte Kuzan mehr zu sich selbst. Saulo schnappte sich die kleine Robin und flüchtete. „Lass uns gehen, Robin! Seine Stärke ist Wahnsinn!“ Der Riese war ziemlich angeschlagen, aber für ein bisschen Laufen reichte es noch. Doch Kuzan war schneller. „Eiszeit Kapsel!“ rief er und ließ den Riesen gefrieren. „Verschwinde, Robin! Du musst das hier überleben. Los!“ Sie wollte ihn nicht allein lassen, aber Saulo konnte sie überreden. „Auch wenn du jetzt allein bist, irgendwann, da bin ich mir ganz sicher, wirst du DEINEN Freund treffen, der dich beschützt.“ Mit Tränen in den Augen lief das Mädchen los. Bei seinen letzten Worten berührte ihn Kuzan schon im Gesicht, so dass es beinahe ganz gefror. „Warte, Kuzan! Sie ist nur ein Kind. Bitte, hilf ihr jetzt! Wenn du später etwas über sie zu hören bekommst und sie nicht in der Versenkung verschwindet, kannst du sie immer noch ergreifen!“ Kuzan setzte seine Aktion fort und ließ ihn komplett gefrieren. Währenddessen kippte der Baum der Allwissenheit und die Archäologen im Innern hatten keine Chance mehr. Robin kam am Ufer an. Sie erschrak und blieb stehen. Kuzan saß auf einem Baumstumpf und betrachtete das Mädchen. „Absolute Gerechtigkeit… Manchmal macht sie einen krank. Ich habe entschieden dich von dieser Insel flüchten zu lassen. Es ist nicht meine Sache, gegen wen du Groll hegst, aber sei froh, dass du dein Leben noch vor dir hast.“ Er hatte einen Eispfad auf dem Meer entstehen lassen, der ihr helfen sollte, die nächste Insel zu finden. Das Boot trieb mit ihr den Pfad entlang. Sie weinte bei den Gedanken an ihr bisheriges Leben. Clover, Olvia, Saulo. Die letzten Worte Saulos gaben ihr einen Funken Hoffnung und erhielten sie am Leben. Enies Lobby, nächster Tag Die verletzten Offiziere waren vorerst hier untergebracht worden. Jade hielt eine Zeitung mit den aktuellen Ereignissen in der Hand. Auf Enies Lobby waren sie wenigstens vor den Reportern sicher. „Die Zeitung nennt die Geschehnisse ‚Katastrophen’! Die Welt stünde Kopf und so weiter…“ Großadmiral Columbae nickte nur stillschweigend. Die Verletzungen der Beiden waren gut behandelt worden und ihnen ging es ganz gut. T-Bone lag noch im Bett, aber war zumindest bei Bewusstsein. Die letzten Tage hatten es in sich. Offene Kämpfe zwischen Piraten und Marine in Water Seven, Auslöschung einer ganzen Insel, Aufstände in knapp 100 Ländern. Marine und Weltregierung befanden sich im Ausnahmezustand. Die Zeitung stellte zwar die Archäologen und Piraten auf eine Stufe, aber die staatlichen Organisationen kamen dabei auch nicht gut weg. „Wir begeben uns noch heute Abend wieder zum Hauptquartier. Es gilt aufzuräumen.“ „Perle des Lichts“, Grandline, in etwa gleiche Zeit Auch Dragon, der inzwischen aufgewacht war, hielt eine Zeitung in der Hand. Er konnte seinen Augen nicht trauen. Ohara, dem Erdboden gleich gemacht. Es war einfach unfassbar. Wäre Dragon nicht so schwer verletzt gewesen, wäre er sofort aufgesprungen und in den Westblue gesegelt, aber Juno hatte ihm davon abgeraten. Außerdem wollte er nun nicht Seraphim im Stich lassen. Er schuldete ihm was. Da kam ihm auch eine Idee. „Hey, Juno! Bring mir bitte meinen Mantel, ja?“ Der Revolutionär lag noch immer im Bett, da er bei seinem ersten Laufversuch wieder zusammen gebrochen war. Seine Wirbelsäule hatte, ebenso wie die Rippen, Schaden genommen. In der Innenseite seines Mantels, waren lauter Schatullen angebracht. Dragon griff nach einer und legte dann den Mantel beiseite. „Vergiss die Inselgruppe! Wir haben ein neues Ziel.“ Aus der Schatulle entnahm er einen Eternal Port für das Königreich Drum. Da konnten sie in einiger Zeit sein. Außerdem war die Insel bekannt für ihre exzellenten Ärzte. Auch Mia war begeistert. So konnten sie ihren Kapitän vielleicht retten. Die einzige Gefahr bestand nun darin, dass sie von irgendwem angegriffen wurden. Sollte dies der Fall sein, so könnten sie sich im jetzigen Zustand gleich ergeben. Als sie den Raum verließen, schallte es von Kean im Krähennest „Ein Schiff!! Piraten!“ Der Knall einer Kanone war zu hören und gleich darauf das Einschlagen im Wasser. Es wurden noch einige Kugeln abgefeuert, doch jede verfehlte glücklicherweise das Schiff. Alle, die sich halbwegs bewegen konnten, waren an Deck geeilt und beobachteten das andere Schiff. Dieses kam schnell näher und machte sich zum Entern bereit. Immerhin konnten die Piraten nicht allzu stark sein, denn die Flagge war jedem an Bord vollkommen unbekannt. Das Problem bestand nur darin, dass Elena, ihr Schwert nicht einmal heben, Dragon sich kaum bewegen konnte und Seraphim noch nicht aufgewacht war. Auch Cami war angeschlagen und dem Rest waren die Strapazen schon anzusehen. Das Schiff kam immer näher und näher und segelte vorbei. Einfach an ihnen vorbei. „Was ist denn jetzt los? Auf deren Deck bewegt sich keiner mehr! Sind die alle eingeschlafen?“ Juno erstarrte, davon hatte er schon gehört. „Nein, siehst du die Schnittwunden? Ich hab letztens davon gelesen, dass sich hier auf der Grandline ein mysteriöser Mann aufhalten soll, der einfach so zum Spaß ganze Banden ausrottet. Und dann segeln solche Geisterschiffe noch Monate lang über die Meere.“ „Aber die habn grad noch auf uns geschossn? Das würd ja heißn, dass die grad erst gekillt wurdn!“ Cami wurde bleich. So etwas glich einem Alptraum. „Gut erkannt“ erklang eine Stimme aus ihrer Mitte. Sie fuhren herum. Ein etwas seltsam gekleideter Mann mit Hut stand nun vor ihnen. Doch das Schlimmste war nicht sein teilweise mieser Kleidungsstil oder das riesiger Schwert auf seinem Rücken, sondern seine Augen. Stechend gelb. Als würde man einem Raubvogel direkt ins Gesicht schauen. „Ihr seid die letzten für heute. Hoffentlich habt ihr etwas mehr Geld, als die Flaschen da drüben. Dann hau ich mich erstmal wieder aufs Ohr.“ Er zog seine Waffe. Nämlich das kleine Eisenkreuz, was ihm um den Hals hing. Es entpuppte sich als Dolch. „Was soll der Scheiß? Ein Buttermesser?“ Seinen Angriff parierte Cami mit beiden Schwertern und hatte alle Mühe damit. Da sie im folgenden Duell ungefähr gleichwertig waren, zog der geheimnisvolle Mann sein großes Schwert. Jetzt erkannte Cami die Klinge. „Das ist das Black Sword! Das beste Schwert der Welt! Ich dachte, immer nur dem besten Kämpfer der Welt würde diese Klinge gehören?“ „Das ist richtig. Ich bin der beste Schwertkämpfer der Welt. Noch nicht lang, aber noch bin ich nicht am Zenit meiner Kräfte angelangt.“ Dragon saß in einer Ecke und betrachtete das Spektakel. Auch Elena hatte sich an Deck geschleppt und zog dabei ihr Schwert hinter sich her. Sie wollte ihre Attacke aus Water 7 wiederholen. “Elender Angeber! Mal sehen, wie du hiermit fertig wirst.“ Sie konzentrierte sich. „In der Güte der Menschen liegt die Kraft des Ein-Schwert-Stils Sanktus!“ Blitzschnell stürmte sie auf ihn zu. Ihr Gegner bereitete sich auf einen Konter vor. Doch bevor sich beide treffen konnten, war Seraphim aufgetaucht und wehrte sowohl das Black Sword, wie auch die Attacke Elenas ab. Danach sackte er zusammen. „Nicht! Greif ihn nicht an. Du würdest verlieren, ohne dass du wüsstest, was passiert ist. Da hilft dir nicht einmal so eine Attacke.“ Er atmete dermaßen schwer, dass selbst der Angreifer die Stirn runzelte. „Mihawk, erkennst du mich noch? Ich schlage dir jetzt ein Duell vor!“ Er steckte sein Schwert weg. Mihawk lächelte, was ihm eigentlich niemand zugetraut hätte. „Seraphim, richtig? Ich nehme deine Herausforderung an, aber wir kämpfen später. Du bist offensichtlich verletzt und somit wäre es kein fairer Kampf.“ Ohne ein weiteres Wort sprang der Schwertkämpfer über die Reling und landete auf einem Floß. Sie schauten ihm nach, doch er war schon verschwunden. Seraphim lehnte am Mast und sah gar nicht gut aus. „Das war Mihawk DuLacre. Ein alter Freund von mir. Nachdem damals unser Dorf angegriffen wurde, verbrachte ich noch einige Jahre in einer Kampfschule. Da traf ich ihn. Da wir die beiden Jahrgangsbesten waren, verlieh man uns die Zwillingsschwerter des Lichts, doch Mihawk hatte es schon immer auf das Black Sword abgesehen und schenkte mir deshalb sein Schwert. Jedes einzelne Duell zwischen uns endete unentschieden, da es aus Zeitgründen abgebrochen werden musste.“ Auch Seraphim hatte ihn am Blick erkannt. Man nannte ihn damals schon Falkenauge. Wer nicht schon vor diesem Blick floh, der rannte bei Mihawks Schwertstil spätestens davon. „Vielleicht hätte ich ihm ja noch ein Ständchen auf meiner Gitarre spielen sollen!“ „Deine Guitarsolos sind schon was krass Geniales. Damit schlägst du niemand in die Flucht.“ Cami und Dragon saßen an Deck und genossen die Ruhe. Nachdem Falkenauge verschwunden war, wurde es still. Elena und Mia kümmerten sich um den Kapitän. Juno, Grischa und Kean um den Kurs. Und Dragon und Cami erholten sich. „Mir tut alles weh! Deine Schwester sorgt bei mir für starke Migräne.“ „Hahaha. Du Hohlkopf kannst doch gar keine Kopfschmerzn habn, oder?“ „Hey, ich mag zwar manchmal nur Luft sein, aber dafür kann ich spitze Luftgitarre spielen.“ Er zupfte an den unsichtbaren Saiten in der Luft. Und siehe da, er schaffte es irgendwie, Töne erklingen zu lassen. Cami staunte nicht schlecht. Sie lachte. Die Stimmung hatte sich riesig verbessert, seitdem Verschwinden von Mihawk. Zum einen erschien erstmal eine ruhige Zeit anzustehen, auf der anderen Seite wusste man, dass es Seraphim nicht so schlecht ging. „Wie geht es ihm eigentlich?“ Dragon wollte kurzzeitig in den Ernst des Lebens zurück. „Ach, der wird schon wieder. Diese komische dunkle Stelle ist weg, weißte? Seitdem geht auch das Beschleunigungsloch in seiner rechtn Schulter zu.“ Sie grinste. „Also, so eine Verletzung mit so was zu vergleichen, ist schon derbe sarkastisch, meinst du nicht?“ Sie schaute ihn verträumt an. Dann rückte sie näher an ihn heran und legte ihren Kopf auf Dragons Schulter. „Sorgn machn brauchste bei ihm nich. Außerdem bin ich seine Sis’, nicht du!“ Dragon schaute erst sie an, dann an seinem Körper entlang. „Ach, jetzt wo du’s sagst, sehe ich es auch. Hast Recht! Das mir das nicht früher aufgefallen ist!“ Sie schlug ihn vorsichtig gegen die Rippen, woraufhin er zusammenzuckte. Marinehauptquartier, Grandline Smoker und Hina hatten zwei freie Tage. Smoker hatte Hina gerade noch einmal darauf hingewiesen, dass eine Ziege keine Kuh sei. Das Mädchen versuchte ansonsten schon die ganze Zeit, ihn irgendwie mit ihren Eisenfesseln zu erwischen, aber jedes Mal griff sie in Rauch. Senghok kam den Weg entlang, der durch die weiten Parkanlagen der Insel führte. Mähh trottete freudig mit dem Schwanz wedelnd voraus und als sie die Kinder erblickte, änderte sie die Richtung. Hina lief ihr entgegen und streichelte und kraulte sie hinter den Ohren. Der Ziege schien das zu gefallen und auch die Elfjährige hatte ihren Spaß. „Hina liebt diesen Esel!“ Smoker wäre beinahe von dem Felsen gefallen, auf dem er saß. „Das ist kein Esel“, meinte Senghok ruhig. „Und du, Kleiner, pass auf, dass du nicht ins Wasser fällst.“ Der Admiral saß selbst gern genau an der Stelle, da dieser Platz nach seinem Empfinden das schönste Fleckchen Erde auf dieser Insel war. Ein kleiner idyllischer See, zwischen hohen Tannen, wild wachsenden Blumen und mit einem kleinen Wasserfall. Das Plätschern in der Stille des Waldes beruhigte ungemein. Man tauchte förmlich in eine andere Welt ein. Smoker stand nun auf dem Stein. Mähh wollte das ausnutzen und stürmte auf den Jungen zu. Ein gezielter Stoß mit dem Kopf würde ihn gewiss ins Wasser befördern. Doch im letzten Moment verwandelte Smoker sich in Rauch und die Ziege landete im Wasser. Senghok und Smoker kugelten sich vor Lachen. Hina versuchte dem armen Tier zu helfen. „Das blöde Vieh ist selbst Schuld. So eine doofe Ziege!“ Für diese Worte hätte sie Smoker am liebsten gebissen, doch das war ihr ja nicht möglich. Dafür konnte Mähh Senghok hervorragend treten. Sie hatte nach einigen Versuchen herausgefunden, wo an seinem Bein, es für ihn am schmerzhaftesten war. Kurz unter der Kniescheibe. Und der Tritt saß. Senghok fluchte leise vor sich hin. Und Smoker wäre beinahe erstickt vor Lachen. Wenige Minuten später lag er im Gras und malte Rauchbilder in die Luft. Hina lernte ein wenig. Und Senghok jagte seine Ziege. Königreich Irusia, Westblue Im ganzen Land herrschte Ausnahmezustand. Viele der Bürger waren oft nach Ohara gefahren, um dort in der größten Bibliothek der Welt zu lernen. Sie schätzten die Nachbarinsel sehr und sahen somit auch keinen gerechtfertigten Grund für eine komplette Zerstörung. Das Volk stellte sich gegen den König, da dieser sich auf Seiten der Weltregierung schlug. Die Anführer der Rebellion strebten nach den Idealen eines im Land Unbekannten. Diese Anführer gehörten zu einer noch sehr jungen Gruppe, die sich „Zirkel des Drachen“ nannte. Sie wurde in Irusia gegründet und nahm nun Formen an. Die Gruppe fand sehr schnell viele Anhänger, weil sich ihre Attentate und anderen Aktionen nur gegen staatliche und Marineeinrichtungen stellten. Zivilisten blieben unberührt. Königreich Lyneel, Northblue Die Ausmaße des Aufstandes hier erreichten noch nicht die aus Irusia, aber glichen ihm in ihren Aktionen. Nur in kleinen Teilen des Landes wurden Marinestützpunkte zerstört und Beamte getötet oder entführt. Auch hier standen die kleinen Gruppen unter einer Gesamtleitung. Diese nannten sich „Revolutionäre im Jahr des Drachen“. Ähnliches geschah im Eastblue und im Southblue, sowie auf der Grandline. Mary Joa, die heilige Stätte Die Fünf Weisen beobachteten die Geschehnisse kritisch. Denn es gab noch eine Entwicklung und diese könnte für alle gefährlich werden. Neben den beiden großen Kräften auf dem Planeten – der Marine und den Piraten – gesellten sich nun auch die Kopfgeldjäger, die weder auf der einen noch auf der anderen Seite standen, sondern nur das Geld suchten. „Ein ungünstiger Zeitpunkt in der Geschichte. Die Aufstände; die Verbrecher, die für Geld alles und jeden auslöschen; die Piraten, speziell die Bande um Dragon und Angel. Vielleicht sollten wir eine Weltkonferenz einberufen.“ „Nein, noch nicht. Wir warten erst einmal ab. Die Leute sollen sich nach dem Ohara-Vorfall beruhigen. Dann sehen wir weiter.“ Die Anderen nickten. Immerhin hatte man das Problem mit den Archäologen genau im richtigen Moment gelöst. Außer den Fünf Weisen sollte es nun keinen Menschen mehr geben, der wusste, was vor der Gründung der Weltregierung geschah. Der Vorsatz die Menschen vor sich selbst zu schützen, stand über allem. Doch sie mussten darauf achten, dass sie das Chaos nicht selbst hervorriefen. Marinehauptquartier, Grandline „Es ist Post für Sie angekommen, Senghok!“ Kranich hielt ihm einen Briefumschlag vor die Nase. Er nahm ihn, machte ihn auf und entfaltete den Brief. Die Schrift war ihm bekannt. „Hallo, Senghok! Wie geht’s dir, altes Haus? Leider warst du ja nicht auf unserer kleinen Party in Water 7 dabei. Da, sag ich dir, hast du was verpasst. Jede Menge Action. Und dazu ein Bombenwetter! Nur die Kellner waren auch in dieser Stadt nicht die Wucht. Kannst du das an die Verwaltung der Stadt weiterleiten? Wäre cool. Was machst du eigentlich so den lieben langen Tag, wenn du nur in deiner Bude hockst? Oder liegst du faul am Strand? Per Luftpost kannst du mir antworten. Ach ja: Grüß deine Kollegen schön von allen hier auf dem Schiff. Und nochmals ein großes Sorry für den Schaden, den ich bei meinem Besuch angerichtet habe. Mit freundlichen Grüßen Dragon“ Noch gut zehn Minuten starrten die beiden Offiziere schweigend auf den Zettel. „Ich würde zu gern wissen, was der Kerl für Drogen nimmt, um so ruhig zu bleiben.“ „Vielleicht ist es ja eine Nebenwirkung der Teufelsfrucht“, meinte Senghok. „Ich glaube, ich müsste auch mal eine essen, bei dem Stress, der hier täglich veranstaltet wird. Aber ich werde ihm zurück schreiben.“ Kranich verstand den Admiral nicht ganz richtig. „Gute Idee! Und dann verfolgen wir die Brieftaube zu seinem jetzigen Standpunkt!“ So hatte es sich Senghok zwar nicht vorgestellt, denn eigentlich wollte er nur mal wieder einen Brieffreund haben. Man musste ja sonst kein gutes Verhältnis zueinander haben, aber warum nicht eine kleine Briefkorrespondenz haben. Fröhlich pfeifend stellte er sich an das große Fenster und blickte hinaus auf die Insel. „Im Eastblue sind schon wieder Hunderte Soldaten aus der Marine ausgetreten. Wenn sich der Trend auf der Welt weiter fortsetzt, gehen uns bald die Arbeitskräfte aus!“ „Ja, Sie haben Recht. Hat sich Kuzan schon gemeldet?“ „Nein, obwohl der Angriff schon abgeschlossen ist und wir von den restlichen Vizeadmirälen bereits einen Bericht erhalten haben, wissen wir von Kuzan noch nichts. Keine Ahnung, wo er abgeblieben ist.“ Senghok war leicht angesäuert, aber noch ruhig. „Ich darf einmal der Chef sein und schon steht die gesamte Welt Kopf. Wie geht es voran mit der Identifizierung der D.-Leute?“ Kranich gab ihm die Antwort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)