Heart of an Angel von Ailill (Soul of a Demon) ================================================================================ Kapitel 10: Flugstunden ----------------------- Tag auch ale zusammen! ^^ Da bin ich mal wieder mit einem neuen Kapitel. Und diesmal wurde es kürzer, da ich anfange die Kapitel zu kürzen. Naja... Die 2000 Wörtergrenze schaffen sie aber schon noch. HaHa! ^^'' Nun gut... Der war nicht besonders. Aber ich hoffe, dass mir meine Leser trotzdem treu bleiben werden. Und vor allem hoffe ich, dass der ein oder andere seine Scheu überwindet und auch ein kleines Kommi reinschreibt. Mein Dank gilt himachan, die immer das hier immer noch weiterliest. Vielen Dank, Süße. ^^ Auch vielen Dank für die Kommis. Nun aber erstmal genug und weiter mit der Geschichte. Kapitel 9 - Flugstunden Ich stand schon seit Stunden wieder am Flughafen und wartete darauf, dass endlich mein Flieger aufgerufen wird. Zum meinem Glück nämlich wurde dieser kurzfristig abgesagt wegen irgendwelcher technischen Probleme. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es schon weit nach Mitternacht war. Wie lange brauchen die denn um etwas zu reparieren? Oder um wenigstens eine Ersatzmaschine klarzumachen? Mein Handy machte sich bemerkbar und ich suchte mir einen Platz vor dem Flughafen um telefonieren zu können. Ohne weiter auf die Nummer zu achten klingelte ich diese an und vernahm nur wenige Meter von mir entfernt ein Klingeln. Ruckartig drehte ich mich um und schaute in das grinsende Gesicht von Ariel. „Hey, Kleine! Wie geht es dir?“ „Ariel! Abdiel! Schön euch zu sehen!“, sagte ich und fiel ihm um den Hals. Dann packte ich ihn aber bei den Haaren und sagte: „Und wehe du nennst mich noch mal ‚Kleine’, Kleiner.“ Ariel lachte auf. Er kannte das. Es war für uns nur ein Spiel, das keiner mehr wirklich ernst nahm. Wir tobten eine Weile so rum und ignorierten die Blicke der Leute um uns herum. Für sie waren wir nur Touristen. Ich liebte es so rumzutoben, besonders wenn Ariel mein Mitspieler war. Er war genauso verrückt wie ich manchmal und das schweißt uns zusammen. Schließlich aber ließen wir von einander ab und schnappten etwas nach Luft. „Genug rumgespielt? Dann kommt. Dein Flug wird heute nicht mehr stattfinden Alana. Zumindest nicht mit einem Flugzeug.“ Verwundert schaute ich zu Abdiel. Wie war denn das jetzt zu verstehen? Fliegen ohne Flugzeug? Dann aber keimte ein Verdacht in mir auf, wo ich hoffte, dass ich mich irre. Abdiel ging zu einem Mietwagen und stieg ein. Ariel tat es ihm gleich und ich folgte schultern zuckend. Da war ich ja mal gespannt, was das werden sollte. Wir fuhren eine Weile durch die hell erleuchteten Straßen Tokyos bis wir schließlich ein verlassenes Fabrikgelände erreichten. Dort hielt Abdiel und beide stiegen aus. Ich folgte ihnen widerwillig. Eigentlich wollte ich meine Ruhe haben. Ich war zwar nicht müde oder erschöpft, doch Ruhe wäre mir tausendmal lieber gewesen als mitten in der Nacht durch die Gegend zu fahren. „Und was wollen wir jetzt hier, Jungs?“ „Dein Training in eine etwas andere Richtung führen.“, bekam ich nur als knappe Antwort von Abdiel. „Joe weiß nichts davon, Alana. Es liegt auch mehr in unserem Interesse, dass du das nun Folgende beherrschst.“ „Ihr hab doch ein Knall. Was bitte schön könnte denn das sein?“, fragte ich und folgte den beiden in ein abrissreifes Gebäude. Keiner antwortete bis wir schließlich auf den Dach ankamen. Dort krachte ich fast durch eine morsche Platte. Fluchend passte ich nun genauer auf und ging vorsichtig weiter bis ich am Rand des Daches war, wo die beiden standen. Wir standen einfach nur da und schauten auf die Stadt. Das Gebäude war sehr hoch und so hatte man einen guten Ausblick. Da das Industriegebiet etwas abseits der lebendigen Stadt war, fiel hier nur ein schwacher Lichtschimmer rüber. Der Mond am Himmel spendete uns am meisten Licht. Vollmond. Das war mir noch gar nicht aufgefallen. Hoffentlich hat Malya sich unter Kontrolle. Dann aber musste ich bitter lächeln. Sie würde es wahrscheinlich gar nicht mitbekommen, da sie ja einen wunderbaren Abend mit Gackt verbrachte. Um nicht weiter darüber nachdenken zu müssen fragte ich erneut: „Also? Was genau wollen wir denn jetzt hier? Was genau soll denn das für ein Training sein?“ „Ein Training, das du schon einmal vor vielen Jahren hattest. Doch du erinnerst dich nicht mehr, denn du hast es wie viele andere Dinge einfach verdrängt und tief in deiner Seele eingeschlossen. Nun aber ist es an der Zeit sich wieder zu erinnern.“, sprach Abdiel ohne auch nur einen Blick von der entfernten Stadt zu nehmen. „Heute Nacht wirst du fliegen. Du wirst fliegen und du wirst so nach Kyoto zurückkehren. Du musst dich nur erinnern.“ Verwundert schaute ich ihn an. Na gut... Abdiel wirkte schon des Öfteren mal geheimnisvoll oder sogar verrückt, doch das hier... Das schien doch alles zu übertreffen. Ich stellte keine Fragen. Sie würden mir sicher gleich alles genauer erklären. „Hör gut zu Alana. Das deine Schwingen jetzt wieder auftauchen ist kein Zufall. Es ist Schicksal.“, meinte jetzt Ariel. „Oh nein... Das ist wohl ansteckend. Wovon redet ihr zwei?“ Ich war viel zu verwirrt und in Sorge um die beiden, als dass mir eigentlich klar war, dass er meine Schwingen erwähnte ohne dass ich auch nur jemals davon gesprochen hatte. Ariel blickte kurz zu mir und lächelte. Dann packte er mich ruckartig am Arm und ich genau registrieren konnte, was geschah, befanden wir uns in der Luft. Er hielt mich gut fest und geschockt bemerkte ich, dass auch er dunkle Schwingen trug wie ich. Wenige Augenblicke später war auch Abdiel bei uns in der Luft und auch er besaß diese schwarzen Schwingen. „Sei ganz ruhig. Keine Angst. Dir kann nichts passieren. Alles was du tun musst ist deine Schwingen rufen und dann kannst auch du fliegen. Streng dich an. Du hattest es schon einmal geschafft. Du schaffst es wieder.“ Ich klammerte mich fest an Ariel. Das ganze war mir irgendwie nicht geheuer. Kein Wunder. Immerhin schwebte ich mehrere Meter hoch in der Luft und man sagt mir ich soll das auch tun. „Das ist alles nicht wahr. Das ist alles nicht wahr.“, wiederholte ich immer wieder wie eine Beschwörungsformel. „Doch. Das ist wahr.“, flüsterte Ariel leise in mein Ohr. „Hör mir gut zu Alana. Lass los von deiner Angst. Denk an nichts weiter. Lass die Finsternis deiner Seele einfach nur Gestalt annehmen.“ Langsam bekam ich Panik und wimmerte leise. „Es geht nicht. Es geht einfach nicht.“ Abdiel kam zu uns und nahm mich jetzt fest in seine Arme. Ariel nickte nur und gewann Abstand. „Schhhhhh. Es ist schon gut.“, sprach Abdiel jetzt beruhigend auf mich ein und strich mir sanft über das Haar. „Schließ deine Augen. Ruf das Gefühl in dir hoch, so als würdest du schlafen gehen und die Dunkelheit der Nacht dich sanft umhüllen.“ Ich hörte seine Stimme und geriet wirklich langsam in diesen Dämmerzustand. Ich spürte wie ich ganz ruhig wurde und mich die Angst verließ. Warum hatte ich überhaupt Angst? Die beiden würden niemals etwas tun, was mich verletzt. Ich musste ihnen doch nur vertrauen. Schließlich war ich wieder ganz ruhig und lächelte. Vorsichtig hob ich den Kopf und schaute Abdiel an. „Na? Alles klar?“, fragte er und lächelte ebenfalls. Ich beantwortete die Frage nur mit einem Nicken. „Gut.“, war seine Antwort und dann ließ er mich plötzlich los. Ich stürzte abwärts und das einzige was ich noch machte war zu schreien: „Ich hasse dich, Abdieeeeeeeeellll!!!!!“ Der Boden raste auf mich zu oder wohl besser andersrum. Ich schloss meine Augen und erwartete den Aufprall. Doch dieser trat nicht ein. Innerlich fragte ich mich, ob ich schon tot sei und es nicht einmal bemerkt hätte. Zögerlich öffnete ich meine Augen und schaute mich um. Nein. Tot war ich noch nicht, da sich der Boden nur wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt befand. Irgendwie schien ich in der Luft zu schweben. Ich drehte meinen Kopf etwas und bemerkte sie. Meine schwarzen Schwingen schimmerten im Schein des Mondes schwarz-blau. Fasziniert starrte ich sie an. Gut. Die waren da. Doch dass ich nicht doch unsanft Bekanntschaft mit den Boden gemacht habe, war eher ein Verdienst Ariels. Dieser hielt mich nämlich an meinem Gürtel fest. „So hatten wir nicht gewettet. Du sollst fliegen und sie nicht nur rufen. Los. Mach schon.“, sagte er grinsend. „Du bist echt witzig, Junge. Wie soll ich das denn bitte schön machen? Einfach auf und ab wie die Vögel?“, fragte ich und starrte ihn böse an. „Du hast es erfasst.“, sagte er weiter grinsend. „Haha. Wisch dir lieber dein Grinsen aus dem Gesicht. Das ist nicht komisch sondern eher anatomisch.“, meinte ich und bewegte mich so, dass er mich schließlich losließ und ich doch auf den Boden landete. „Ach komm schon. Erinnerst du dich etwa immer noch nicht? Früher konntest du gar nicht genug vom fliegen bekommen. Jede Nacht hattest du dich raus geschlichen und bist über die Dächer der Stadt gejagt. Und du hast die unmöglichsten Kunststücke gemacht.“ Wütend blickte ich zu Abdiel der langsam nach unten geschwebt kam. Ich stand auf und klopfte mir den Dreck von den Sachen. Dann wurde mir aber bewusst, dass ich mich tatsächlich an etwas erinnern konnte. Früher. Damals war ich ca. sieben Jahre alt gewesen und da waren meine Schwingen das erste Mal aufgetaucht. Und da hatte mir auch jemand das fliegen beigebracht. Das Gesicht wusste ich nicht mehr, doch er hatte auch mit einer solchen sanften Stimme zu mir gesprochen wie Abdiel es ersten getan hatte. Ich schloss die Augen und sah Bilder von damals vor meinen Augen. Ich musste lächeln. Da war die Welt noch in Ordnung für mich gewesen. Mit einmal fühlte ich mich richtig frei und leicht. So wie damals. Ich kniete etwas nieder und sprang dann leicht in die Luft. Das Gefühl war unglaublich. Mit geschlossenen Augen flog ich langsam nach oben. Ich drehte mich etwas und blieb schließlich stehen. Der Mond stand direkt in meinem Rücken und ich öffnete die Augen. Meine Augen leuchteten violett-rot und die meine beiden Begleiter lächelten zufrieden. „Sehr gut, Alana. Du kannst es. Du konntest es immer. Nur deine Angst und deine schlechten Erinnerungen fesselten dich, doch nun...“, sagte Abdiel als er sich auf meiner Höhe befand. „Nun ist es an der Zeit, dass du nach Kyoto fliegst. Der Professor will euch heute sprechen. Es geht um das Buch und ein alte Legende.“ Sofort war ich wieder völlig da und schaute ihn an. Mich in der Luft zu halten viel mir zwar gerade kurzzeitig schwer, doch es ging. „Was meinst du? Welche alte Legende? Kennt ihr die? Erzählt mir doch jetzt schon davon.“ „Tut mir leid. Es würde zu lange dauern. Und du brauchst die Zeit für den Flug. Du traust dir das doch auch zu, oder? Sonst begleitet dich Ariel.“ Ich winkte ab. Sicherlich. Ich bin lange, ewig nicht geflogen, doch mir war so, als hätte ich nie etwas anderes gemacht. Skeptisch schaute Abdiel mich an und Ariel nicht minder, doch mein Entschluss stand. Ich fliege alleine. Abdiel seufzte leise und drückte mich noch mal. „Pass gut auf dich auf und achte auf die Flugzeuge.“ Ariel tat es ihm gleich, doch konnte er es nicht unterlassen mich noch einmal zu ärgern. „Ja. Pass gut auf. Nicht das morgen in der Zeitung steht ‚Neue Spezies entdeckt’ oder so.“ „Baka!“, war meine Antwort plus einen Schlag mit der Faust gegen seine Brust. Dann verabschiedeten wir uns erstmal. Doch wir würden uns sicher bald wieder sehen, da war ich mir sicher. Die beiden flogen auf den Boden und zogen ihre Schwingen ein. Sie stiegen in den Wagen und fuhren los. Ich schaute ihnen noch eine Weile nach, dann machte ich mich auf den Weg. Als erstes flog ich höher, damit mich die nächtlichen Straßengäste nicht bemerkten. Dann hieß es ab in Richtung Kyoto. Zum Glück lagen die Städte nicht allzu weit auseinander, denn schon bald merkte ich, dass es doch recht anstrengend war zu fliegen. Und dann brauchte ich noch einen passenden Landeplatz. Bald schon entdeckte ich eine Gasse, die auch nicht allzu weit von unserem Hotel entfernt war. Dort landete ich nachdem ich mir sicher war, dass mich auch wirklich niemand sah. Völlig erschöpft machte ich mich dann auf den Weg ins Hotel, wo ich mich glücklich in mein Bett fallen ließ. Malya hatte nach Stunden sich auch schließlich wieder ins Hotel abgesetzt, doch sie fühlte sich nicht besser dadurch. Eine Antwort hatte sie auch noch nicht auf ihre Fragen und das quälte sie. Sie lag auf ihrem Bett und warf sich von einer Seite auf die andere. Schließlich gab sie es auf einzuschlafen und so setzte sie sich vor dem Fernseher, wo eigentlich auch nicht wirklich was Interessantes kam. Jedenfalls lenkten diese bescheuerten Serien sie ein wenig ab. Zumindest bis morgen früh. Da würde sie ihn wieder sehen. Und dann? Erneut schwirrten ihre Gedanken um Gackt. Sie wusste nicht, oder besser konnte nicht sagen, dass sie ihn wirklich liebte, aber... Aber da war etwas, was sie unheimlich anzog. Ein Gefühl, welche sie noch nie bei einem Mann gehabt hat. Vielleicht war das ja Liebe. Jedenfalls wollte sie dieses Gefühl behalten und sie wüsste auch wie. Morgen würde sie ihm offen und ehrlich fragen, wie es mit seinem Gefühlen zu ihr steht. Ganz bestimmt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)