Sehnsüchte und Ängste von Venu (*Taito*) ================================================================================ Kapitel 1: Unbekannte Gefühle ----------------------------- Huhu ihr Lieben, habe das erste Kapitel nach so vielen Jahren endlich mal ein bisschen überarbeitet, hoffe die Geschichte ließt sich jetzt wenigstens etwas besser! =) Die restlichen Kapitel werde ich bei Gelegenheit auch noch verbessern. Disclaimer: Taichi und Yamato gehören nicht mir und ich verdiene kein Geld mit dieser Geschichte! (leider ^^) Ich wünsche euch allen viel Spaß beim Lesen!!! ~.~.~.~.~.~.~.~ Kapitel 1 Unbekannte Gefühle Jeder Mensch hatte in seinem Leben Tage, an denen er am liebsten das Klingen des Weckers ignoriert hätte und entgegen aller Vernunft einfach im Bett geblieben wäre. Heute war einer dieser Tage… Eine warme, sommerliche Brise wehte durch das geöffnete Fenster, ein paar einzelne Sonnenstrahlen bahnten sich ihren Weg über Tais Bett, lösten ein angenehmes kribbeln auf seiner Wange aus und kitzelten ihn schließlich langsam aus dem Land der Träume. Leise murrend schaltete der Braunhaarige den Wecker aus, noch bevor dieser seinen Dienst antreten konnte. Verschlafen öffnete er eines seiner Augen, um einen kurzen Blick auf eben genanntes Gerät zu erhaschen, nur um feststellen zu müssen, dass es eigentlich noch viel zu früh war. In einer müden Geste fuhr er sich mit der Hand durch sein Gesicht und seine Laune erreichte einen bis dahin noch nicht gekannten Tiefpunkt. Nicht nur, dass seine neue Schule viele, sehr viele Bahnstationen von hier entfernt lag, was zur Folge hatte, dass er zu für ihn absolut unmenschlichen Zeiten aufstehen musste… nein, zu allem Überfluss waren sie so kurzfristig umgezogen, dass er noch nicht einmal die Zeit gehabt hatte, die Gegend, geschweige denn seinen Schulweg zu erkunden. Das war mal wieder typisch für seine Eltern gewesen, die hatten einfach keinen Plan, wenn es darum ging, etwas vorausschauend zu organisieren. Aber warum sich einen Kopf darüber machen? Ändern konnte Tai es ja sowieso nicht. Gähnend stand er auf und schlurfte ins angrenzende Badezimmer. Ein Blick in den Spiegel verriet ihm, dass er so unmöglich die Wohnung verlassen konnte, wobei seine strubbeligen Haare auch nach dem duschen nicht viel anders aussehen würden. Er streifte seine Boxershorts ab, stieg unter die Dusche und wusch sich erst einmal den Schlaf aus den Augen. Etwas besser gelaunt verließ er die Dusche, legte sich ein Handtuch um und stellte sich vor den Spiegel. Dieser war durch das heiße Wasser vollständig angelaufen und Tai fuhr ein paar Mal mit der Hand darüber, bis er sich wieder einigermaßen darin erkennen konnte. Nachdem er die morgendliche Hygiene hinter sich gebracht hatte, begab er sich wieder in sein Zimmer, um sich seiner neuen Schuluniform zu widmen. Besonders bequem war sie nicht und es würde sicherlich seine Zeit dauern, bis er sich an dieses olivgrün gewöhnen konnte, wobei er zugeben musste, dass die Farbe an ihm doch ganz annehmlich aussah. Ein weiterer Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es höchste Zeit für ihn wurde. Seine Eltern hatten ihm nur einen ungefähren Wegplan gegeben und er hatte keine Lust, sich gleich am ersten Schultag zu verspäten. Da die Sommerferien heute zu Ende gingen, hatte er gehofft nicht der einzige Neue in der Klasse zu sein, doch so wie ihm seine Eltern mitgeteilt hatten, war dies wohl der Fall. Das hieß wohl, alle Aufmerksamkeit würde mal wieder auf ihm liegen und das mochte er gar nicht, es sei denn, es handelte sich um Fußball, aber sonst… Aber der Braunhaarige wusste, dass das alles nicht von langer Dauer sein würde, denn durch die Arbeit seines Vaters zogen sie sowieso dauernd um und jedes Mal wenn er neue Freunde gewonnen hatte, hatte er sie auch sogleich wieder verloren. Doch er wollte jetzt nicht weiter darüber nachdenken. Seufzend nahm er seine Schultasche und ging in die Küche, wie zu erwarten, war niemand da. Das witzige am Beruf seiner Mutter war, dass sie die Sekretärin seines Vaters war und beide somit immer zur selben Zeit das Haus verließen und auch wieder heimkehrten. Tai bekam sie deshalb meist nur am Wochenende zu Gesicht und in der Vergangenheit hatte er sich oft deswegen einsam gefühlt, doch mittlerweile kam er ganz gut damit klar. Seine Zeit reichte leider nicht mehr für ein ordentliches Frühstück und das, wo sein Magen schon so furchtbar rebellierte. Er gab sich mit einem kleinen Brötchen zufrieden, stopfte es sich schnell in den Mund und verließ kauend die Wohnung. Fürs erste musste das wohl als Frühstück reichen. Zum seinem Glück funktionierte der Aufzug, denn wenn er jetzt noch die sieben Stockwerke hätte herunter laufen müssen, dann hätte er ein echtes Zeitproblem gehabt. Bis zum Bahnhof war es ein gutes Stück zu Fuß und Tai entschied sich, die neue Umgebung etwas genauer in Augenschein zu nehmen, jedoch immer darauf bedacht, nicht doch noch zu spät zu kommen. Eigentlich war es garnicht so übel hier, er lief durch einen kleinen Park, indem sich ein winziger See befand. Um diesen herum standen haufenweise Kirschblütenbäume, was dem ganzen hier einen friedlichen und harmonischen Touch verlieh. Dieser Park gefiel ihm auf Anhieb ziemlich gut und er würde sich sicher gut zum Fußball spielen eignen. Nach kurzer Zeit erreichte er bereits den Bahnhof und besah sich gleich den Fahrplan, um zu wissen, zu welchem Gleis er musste. Als er sich zu besagtem Gleis begab, stand sein Zug schon da und er stieg ein. Zu seinem Pech war er wohl genau zur Rush Hour unterwegs, denn dieser war schon so voll besetzt, dass selbst das Fortbewegen ein Problem darstellte. Leise vor sich hinfluchend ging Tai durch jedes Abteil, in der Hoffnung doch noch einen freien Platz zu finden und fast hätte er die Hoffnung auch schon aufgegeben, als er in einem Abteil der ersten Klasse, im letzten Wagon, doch noch einen freien Platz sichtete. Vorsichtig öffnete er die Tür, denn man konnte ja nie wissen, wer so drin saß. Abgesehen von einem blonden Typen befand sich niemand in dem Abteil, sodass er sich auf dem Platz gegenüber niederließ und erst einmal erleichtert ausatmete. Hoffentlich würde er sich diesen stress nicht jeden Morgen antun müssen! Nach kurzer Zeit gab es einen leichten Ruck und der Zug fuhr an. Jetzt konnte der Braunhaarige sich entspannt in seinen Sitz lehnen, denn er musste mit diesem Zug bis zur Endstation fahren und das würde sicherlich noch eine Weile dauern. Da ihm langweilig war, besah er sich seinen Abteilsgenossen mal genauer. Der Junge schien genau so alt zu sein wie er selbst. Er trug eine schwarze Lederhose mit einem schwarzen T-Shirt, auf dem mit feinen, weißen Linien ein Drache abgebildet war. Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, trug er ein Nietenhalsband und jeweils an den Handgelenken ein schwarzes Schweißbändchen. Auf den ersten Blick sah er für Tai wie ein Punk aus, aber vielleicht täuschte das ja auch nur. Diese ganze Aufmachung bildete einen starken Kontrast zu seinen blonden Haaren und seiner champagnerfarbenen Haut. Für einen Jungen sah er echt verdammt gut aus, dass musste Tai ihm neidlos zugestehen. Im Moment jedoch schien es so, als ob der andere schlief, weshalb der Braunhaarige beschloss, aus dem Fenster zu sehen und die wirklich faszinierende Umgebung zu betrachten. Der Park war wohl alles gewesen, was er an Grün in dieser Stadt zu Gesicht bekommen würde. Der Blonde hatte inzwischen die Augen geöffnet und musterte nun seinerseits Tai, welcher dies gar nicht registrierte. Er besah sich zuerst die Schuluniform, wobei ihm gleich auffiel, dass der Fremde wohl zu ihrer Schule gehörte. Sein Blick fiel auf das Gesicht des Braunhaarigen. Mit seinen Augen fuhr er langsam dessen Konturen nach, besah sich die schöne, gebräunte Haut, die strubbeligen, braunen Haare, welche dem anderen einen chaotischen Eindruck verliehen und musste feststellen, dass der Fremde nicht unbedingt schlecht aussah. In just diesem Moment wandte Tai sein Gesicht vom Fenster weg und sah geradewegs in die Augen seines Gegenübers. Für einen Moment hielt der Braunhaarige die Luft an und sein Herz begann schneller zu schlagen, beruhigte sich aber sofort wieder. Er war nur erschrocken, da er nicht damit gerechnet hatte, dass er sich plötzlich mit zwei stechend, blauen Augen konfrontier sah. Die Augen des Blonden erinnerten Tai stark an einen tiefen, blauen Ozean und augenblicklich verlor er sich in dessen Tiefen. Seine Gedanken begannen zu rasen. Es war Wahnsinn, noch nie hatte er bei einem Jungen so intensive, schöne Augen gesehen, sie zogen ihn förmlich in ihren Bann. Auch wenn es sich für einen Kerl nicht gehörte, sowas von einem anderen männlichen Wesen zu denken, tat er es trotzdem und ihm wurde schlagartig klar, dass er den anderen nun schon eine ganze Weile anstarrte. Verlegen wandte er seinen Blick ab und schaute wieder aus dem Fenster, bevor der Blonde noch etwas von seiner glotzerei bemerkte. Nach weiteren nicht enden wollenden Minuten hielt der Zug endlich an und Tai stieg hastig aus. Er hätte es keine Sekunde länger dort drin ausgehalten. Diese Stille war alles andere als angenehm gewesen und obwohl Tai eigentlich nie Probleme damit hatte, auf andere Menschen zu zugehen, hatte ihn der Blick des Blonden irgendwie abgeschreckt. Nun ja, jetzt konnte er erst einmal frische Luft schnappen und langsam, einen Schritt vor den anderen setzend, lief er zur Schule. Dort angekommen betrachtete er erst mal ausgiebig das Gebäude. Es war riesig, in einem dezenten grau gestrichen und doch wirkte es ziemlich modern, was Tai auch beim betreten des Gebäudes feststellen musste. Aber die Schule konnte er sich auch später noch anschauen, zuerst musste er jetzt das Direktorat finden. Nach dem er sich durch eine Reihe von Schülern gefragt hatte, fand er es schließlich auch. Er klopfte leise an und wartete ab. Von drinnen kam ein freundliches „ Herein!“. Tai öffnete zögerlich die Tür und trat ein. So gleich wurde er gut gelaunt und fröhlich empfangen. „Ah...du bist der Neue stimmt’s?“ „Ja der bin ich. Ich heiße Taichi Yagami, freut mich sie kennen zu lernen.“ Gab Tai freundlich als Antwort. „Hallo Taichi, freut mich ebenfalls. Du bist sicher hier, um zu erfahren in welche Klasse du kommst, richtig? Warte einen Moment.“ Der Direktor kramte kurz auf seinem Schreibtisch herum, bis er schließlich das gefunden hatte, was er gesucht hatte. „Also Taichi...du kommst in die Klasse 11b. Die liegt im 2. Stock die vorletzte Tür rechts. Du wirst sie sicher leicht finden. Des Weiteren haben wir auch noch einen freien Spind für dich...hier!“ Er drückte dem Braunhaarigen einen Zettel in die Hand. „Hier steht deine Nummer und dein Code drauf. Pass gut drauf auf.“ Tai nickte kurz und beide verabschiedeten sich noch, dann verließ er den Raum. Inzwischen hatte es bereits zum Unterrichtsbeginn geklingelt und alle Schüler waren in ihren Klassen verschwunden, was ihm nur recht war. So konnte er in Ruhe zu seine Sachen verstauen und dabei die Gegend erkunden, ohne angerempelt zu werden. Er legte ein paar Bücher hinein, ging dann die Treppe rauf und lief den Flur entlang, bis er vor der Tür mit Namen 11b stehen blieb. Auch wenn sie schon oft umgezogen waren, so war er doch jedes Mal wieder nervös, wenn er in eine neue Klasse kam. Wie würden ihn die anderen wohl aufnehmen? Er atmete noch einmal tief durch und klopfte dann an die Tür. „Herein!“ Mit leicht zitternden Händen öffnete Tai die Tür und trat ein. In der Klasse wurde es mit einem mal still. „Aaah...Herr Yagami...da sind sie ja.“ Er wandte den Blick zur Klasse. „Das hier ist Taichi Yagami, euer neuer Mitschüler. Er wird von nun an diese Klasse besuchen, also seid freundlich zu ihm. Bitte...“ Er zeigte auf einen Jungen mit blauen Haaren. „Du kannst sich dahinten neben Joey setzten.“ Ein kurzes nicken folgte und Tai lief zu besagtem Platz. Die Blicke und das Gemurmel der Mitschüler ignorierte er einfach. Der Lehrer fuhr mit dem Unterricht fort, sodass sich die Klasse allmählich wieder beruhigte und anfing dem Unterricht zu folgen. Diese Gelegenheit nutzte der Braunhaarige aus, um sich umzusehen. Er ließ seinen Blick unauffällig durch die Klasse schweifen, bis sein Blick an ein paar blonden Haaren und dessen dazugehörigen Körper hängen blieb. Ungläubig starrte er die Person an. Verfluchte Sch...! Da saß doch tatsächlich der Junge aus dem Zug, nur zwei Reihen hinter ihm. Was machte der denn hier? Ok war klar was er machte… er gehörte zur Klasse. Aber wieso trug er keine Uniform, war das nicht Pflicht? Fragen über Fragen. Und als ob der Blonde Tais Blick gespürt hätte, sah er plötzlich auf und starrte direkt in seine Augen. Verdammt, hatte der Kerl Sensoren, mit denen er spüren konnte, wenn jemand seinen Blick auf ihn richtete? Was sollte er denn jetzt machen, einfach wegsehen? Aber... er hatte wirklich faszinierende Augen, in denen man... Stopp! Was sollte der Quatsch, seit wann hatte ein Typ denn „faszinierende“ Augen? Ohje, anscheinend war Tai heute morgen mit dem falschen Fuß aufgestanden. Plötzlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als ihn jemand von der Seite antippte. Erleichtert, den Augenkontakt unterbrechen zu können, drehte Tai sich um. „Hallo, mein Name ist Joey. Freut mich dich kennen zu lernen.“ flüsterte dieser und streckte ihm freundlich die Hand hin. Tai erwiderte die Geste und lächelte freundlich. „Hi, ich bin Taichi... aber das weißt du ja schon.“ „Sicher kennst du dich hier noch nicht so gut aus. Wenn du Lust hättest, könnte ich dir nachher alles zeigen.“ „Klar gerne.“ Nach endlosen Minuten klingelte es dann zur kleinen Pause. Sofort wurde Tai haufenweise von neugierigen Mädchen umkreist, die ihn alles Mögliche fragten. Woher er kam, wie alt er war, ob er eine Freundin hatte etc. Es war doch immer wieder das Gleiche… Tai war zwar leicht genervt, aber damit er nicht gleich einen schlechten Eindruck hinterließ, beantwortete er brav alle Fragen, er würde schließlich noch eine Weile hier bleiben müssen und wollte es sich ja nicht gleich mit allen verderben. Als er daraufhin noch sagte, dass er im Moment Single sei, machten einige Mädchen wahre Luftsprünge und von überall her bekam er Handynummern zugesteckt. Gott sei dank klingelte es kurz darauf wieder, sodass er endlich seine Ruhe hatte. So verging eine weitere Schulstunde und als es endlich zur Pause gongte, sprangen alle erleichtert auf und machten sich auf den Weg zum Schulhof. Da die Pausen hier doch recht lang waren, führte Joey Tai zuerst durch die Schule, zeigte ihm die wichtigsten Räume und führte ihn dann auf den Schulhof. Dieser bestand aus einer riesigen Grünfläche mit ein paar wenigen Bäumen und Bänken. Joey ging auf eine kleine Gruppe von Jungen zu und begrüßte sie. Sie schienen alle aus ihrer Klasse zu sein, sofern er das mit einem Blick sagen konnte, er hatte seine Augen vorhin ja nur kurz durch die Klasse schweifen lassen. „Hey Leute, ich habe Tai gerade unsere Schule gezeigt.“ „Hi an alle, ich bin Taichi Yagami, aber Tai reicht vollkommen!“ gab dieser mit einem freundlichen Lächeln von sich. Darauf hin begannen sich auch die andren vorzustellen. „Hi, mein Name ist Daisuke, freut mich.“ „Ich bin Ken, hallo Tai.“ „Und ich bin Izzy, der Computerfreak, hi.“ Die schienen alle sympathisch zu sein, soweit er das bis jetzt beurteilen konnte. Wenn das so war, würde er wohl keine Probleme haben, sich hier einzugewöhnen. Wie es so Tais Art war, beteiligte er sich gleich am Gespräch, hier und da wurde er auch mal was gefragt. Von Daisuke erfuhr er, dass dieser Fußball über alles liebte und auch in der Schulfußballmannschaft spielte. Izzy schien der Mann für alles zu sein, besonders in Bezug auf Computer und Joey wurde von den anderen öfter als kleiner Streber bezeichnet, was sie aber nicht ernst meinten. „Ah Tai... ich muss dich noch über eine Kleinigkeit aufklären.“ meinte dieser nach einer Weile Tai sah ihn etwas verwundert an. „Siehst du die ganzen Schüler dort hinten rechts, die auf den Bänken sitzen?“ er nickte kurz in dessen Richtung. „Denen gehst du besser aus dem Weg, mit denen ist nicht gut Kirschen essen.“ „ Und wieso?“ wollte Tai wissen. „Die halten sich wohl alle für was besseres, als wir normal sterblichen und geben sich nicht mit Leuten wie uns ab!“ Leichte Bitterkeit war aus Joeys Stimme zu hören. „Am schlimmsten sind die Mitglieder der Schulband und deren Leadsänger Yamato Ishida. Der gibt sich wirklich mit keinem ab und wenn er nen schlechten Tag hat, neigt er dazu gewaltsam zu werden… trotzdem ist er heiß begehrt, bei Mädchen wie bei Jungs.“ „Wieso auch bei Jungs?“ Tai war wirklich naiv. „Na weil er sich letztes Jahr als Bi geoutet hat.“ kam prompt die Antwort und Tai blickte ihn etwas erstaunt an. Joey sah kurz zu ihnen herüber, zog dann aber skeptisch eine Augenbraue hoch. „ Was ist?“ Tai folgte verwirrt Joeys Blick. „Es sieht aus, als würde er gerade zu uns herüber schauen… kommt ja nicht oft vor, meist behandelt er uns als würden wir nicht existieren.“ Wieder diese Bitterkeit. Tais riss die Augen auf, als er erkannte wen Joey damit gemeint hatte. Schwarze Klamotten, blonde Haare, ozeanblaue Augen… Das war also dieser Yamato Ishida? Der Junge aus dem Zug? Tai konnte es kaum glauben... Wie gebannt starrte er ihn an und der andere starrte zurück, zumindest war Tai so, als würde der Blonde ihn auch ansehen. Ihn und sonst niemanden. Aus ihm unerfindlichen Gründen begann Tais Herz schneller zu schlagen und obwohl die Entfernung doch recht groß war, hatte er das Gefühl erneut in den Augen des anderen zu versinken. Was war heute nur mit ihm los? Das war doch nicht mehr normal… Durch das plötzliche läuten der Schulglocke wurde er aus seinen Gedanken gerissen, was auch gut war. Schnell drehte er seinen Kopf weg und ging mit Joey, der stillschweigend neben ihm herlief, zurück zum Klassenzimmer. Dieser hatte eben nicht ganz verstanden, was da abgelaufen war, doch er fragte auch nicht nach und so verlief der erste Schultag ohne weitere Vorkommnisse. Als die Schulglocke läutete, packte Tai sorgfältig seinen Kram zusammen und verließ gemeinsam mit Joey das Klassenzimmer. An der Bushaltestelle trennten sich dann ihre Wege und Tai lief zum Bahnhof. Zu seinem Leidwesen musste er feststellen, dass der Zug bereits wieder vollkommen besetzt war. Anscheinend war das jetzt jeden Tag so, na da konnte er sich ja auf etwas freuen. Leider fand er wieder nur den einen freien Platz, auf welchem er schon am Morgen gesessen hatte und auch sein Gegenüber war gleich geblieben. Ohne ein Wort setzte sich Tai und schaute so gleich aus dem Fenster. Erstens wollte er verhindern, Yamato auf irgendeine Art und Weise zu verärgern, da Joey ihm ja davon abgeraten hatte und zweitens… wollte er auf jeden Fall den Blickkontakt mit dem Blonden vermeiden. Normalerweise hatte er ja keine Probleme mit sowas, aber bei dem Typ hier hatte er nur wirre Gedanken und die wollte er abstellen. Zu Hause angekommen, schob Tai sich erstmal eine Pizza in den Ofen, sein Magen rebellierte fürchterlich, was er einzig und allein seinem nicht vorhandenen Frühstück zu verdanken hatte. Nach er sie förmlich verschlungen hatte, setzte er sich an seine Hausaufgaben. Wie er leider feststellen musste, waren sie hier mit dem Lernstoff schon weiter, als auf seiner alten Schule, weshalb er satte zwei Stunden brauchte, bis er fertig war. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er erst die Hälfte des Tages hinter sich hatte und er wusste nicht recht was er nun tun sollte. Die Gegend zu erkunden, dafür fehlte ihm jegliche Lust, also hieß es ab vor die Glotze, auf das er für immer verblöden würde. Einige Filme später übermannte ihn so langsam die Müdigkeit und er beschloss ins Bett zu gehen. An sich war der Tag ja gut gelaufen. Er hatte einige nette Leute kennen gelernt, war nicht gleich bei den Lehrern unten durch und dann auch noch der blonde Schönling, auch genannt Yamato. Ok… es war wohl wirklich besser er würde jetzt schlafen, bevor seine Gedanken ihn noch mehr verwirrten! ~.~.~.~.~.~ Die restlichen Schultage waren ebenso gut verlaufen, wie der erste Tag. Tai war in die Schulfußballmannschaft eingetreten, da Fußball spielen sein absolutes Lieblingshobby war. In seiner Klasse hatte er sich ganz gut eingraviert, verstand sich mit allen echt super. Mit allen bis auf Yamato… aber das hatte ihm ja Joey gleich am Anfang schon gesagt. Das Einzige was ab und an zwischen ihnen war, waren diese stillschweigenden Blicke, die sie sich hin und wieder zu warfen. Immerhin, dass war doch schon mal was! Die meisten würdigte er nicht mal eines Blickes. Er konnte sich eigentlich Glücklich schätzen. Irgendwie. Tai musste sich eingestehen, dass er Yamato schon ziemlich interessant fand. Der Blonde war wie ein Buch mit sieben oder sogar mehr Siegeln und er wollte unbedingt mehr über den anderen wissen. Und wer konnte ihm da besser weiter helfen als Joey? Auch wenn sie sich gerade mitten im Unterricht befanden, dass störte Tai nicht im Geringsten. Dem Blauhaarigen war Tais steigendes Interesse an Yamato nicht entgangen. „Was findest du nur an dem? So interessant ist er auch nicht!“ Joey verstand es einfach nicht. „Ich hab keine Ahnung… wenn ich es weiß, sag ich es dir, aber jetzt erzähl mir doch mal was du weißt, bitte!“ Tai flüsterte und Joey sah ihn skeptisch an, doch dann seufzte er leise. „Ok na gut... aber all zu viel weiß ich auch nicht über ihn. Hm... mal überlegen... also so weit ich weiß, nennen ihn seine Freunde Matt. Er hat immer montags und dienstags Bandprobe, und-“ „Bandprobe? Mit der Schulband?“ unterbrach Tai ihn einfach, er konnte seine Neugier kaum zügeln. „Nein, er hat eine eigene Band. Sie nennen sich ‚Teenage Wolves’! Spielen ganz gut.“ „Wahnsinn! Eine eigene Band und das in seinem Alter, wobei ich sein Alter ja überhaupt nicht kenne.“ Tai kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ich glaube er ist siebzehn... mehr fällt mir auch grad nicht ein.“ „Sind wirklich nicht viele Informationen… kannst du mir sagen, wieso er als einziger keine Schuluniform trägt?“ „Naja, er pfeift darauf was die Lehrer wollen. Er hält sich so gut wie nie an irgendwelche Schulregeln, deshalb auch das mit der Uniform. Er tut immer, was er will.“ „Er hat wohl ein ziemlich großes Selbstbewusstsein, oder?“ „ Ja, da muss ich dir recht geben.“ Tai erfuhr noch ein paar Kleinigkeiten über Yamato und je länger sie über ihn redeten, umso größer wurde seine Neugier und sein Drang, alles über den anderen zu erfahren. Das war doch nicht normal! ~.~.~.~.~.~ Freitags in der letzten Stunde kam ihr Klassenlehrer eiligst in den Saal gestürmt. „Also alle mal herhören!“ In der Klasse wurde es sofort still. „In zwei Wochen findet an unserer Schule ein Talentwettbewerb statt, an dem sich alle Schüler beteiligen müssen.“ Ein Talentwettbewerb? Was war das denn? Über Tais Kopf hing ein großes Fragezeichen. „Jeder einzelne von euch wird sein Talent unter Beweiß stellen und etwas, dass er besonders gut kann vorführen. Natürlich gibt es für die ersten drei Platzierungen Gewinne. Eure Eltern sind natürlich recht herzlich dazu eingeladen.“ Aufgeregtes Murmeln ging durch die Klasse. Ohje… Tai hatte nicht wirklich viele Talente, genau genommen nur eins. Fußball! Das er gerne tanzte, zählte sicher nicht als Talent. „Des Weiteren stehen noch einige Musikreferate an, welche ihr in Zweiergruppen erledigen werdet. Das Thema sollte aus dem letzten Schuljahr sein, der Abgabetermin ist in zwei Wochen.“ Ein lautes stöhnen ging durch die Klasse, damit hatte nun keiner gerechnet. Das waren schon zwei schlechte Neuigkeiten an einem Tag. Konnte es noch schlimmer werden? Der Lehrer las nun die Referatsgruppen vor. „ Joey und Yoshiko... .“ Schade, Tai hatte gehofft, er würde mit dem Blauhaarigen in eine Gruppe kommen. „Izzy und Daisuke...“ Toll! Und mit wem denn dann? Die anderen kannte er ja noch weniger… „Yamato und Taichi...“ Er und Yamato?? Tais Augen weiteten sich. Das war gar nicht gut…Vielleicht hatte er sich auch nur verhört? Doch der Blick des Blonden, der nun auf ihm ruhte, überzeugte Tai vom Gegenteil. Gott hasste ihn… ein Mensch allein konnte einfach nicht so viel Pech haben! Nicht, dass er was gegen Yamato hatte, aber beim bloßen Anblick des Blonden hatte er schon wirre Gedanken, wie sollte er das zwei Wochen aushalten? Tai war erledigt… Mittlerweile war der Lehrer mit der Einteilung fertig und begann mit dem Unterricht. ~.~.~.~.~.~ Endlich läutete es zum Unterrichtsende und alle Schüler verließen eiligst das Schulgebäude. Tai schickte Joey schon mal voraus, da er noch einige Bücher in seinem Spind verstauen wollte, er wollte sie schließlich nicht ständig mit sich herum schleppen müssen. Hastig räumte er sie ein, wollte er ja seinen Zug nicht verpassen. Als er fertig war hastete er um die Ecke, als er prompt mit jemandem zusammen stieß und unsanft auf den Boden knallte. „Au…“ Das tat ganz schön weh. Der Braunhaarige schaute auf, um zu sehen in wen er da eigentlich gerannt war, doch sofort verkrampfte sich alles in ihm. Heute war absolut nicht sein Tag. Warum ausgerechnet der Blonde? Schnell stand er auf und entschuldigte sich so gleich. „Entschuldige... das war wirklich keine Absicht... ich hab nicht aufgepasst!“ Mein Gott war das erbärmlich, er traute sich nicht mal, dem anderen in die Augen zu sehen. Unerwartet zog Yamato ihn am Kragen hoch und drückte ihn gegen die Wand, während er sich mit einer Hand neben Tais Kopf abstütze. Dieser hatte mit so einer Reaktion keinesfalls gerechnet, weshalb er nicht anders konnte, als den Blonden leicht erschrocken anzuschauen. Dessen Gesicht kam dem seinen immer ein Stück näher und er flüsterte ihm etwas ins Ohr. „Pass das nächste Mal besser auf, verstanden Kleiner?“ In seiner Stimme lag überhaupt nichts drohendes, was Tai ziemlich aus der Bahn ward. Sie klang eher... verführerisch? Als er sich dessen bewusst wurde, nahm sein Gesicht einen ungesunden Rotton an. Yamato ließ ihn daraufhin wieder los und fing an zu grinsen. Natürlich hatte der Blonde gemerkt, das Tai rot wurde. „Ach und was das Referat angeht, ich hoffe du hast nichts dagegen, wenn ich Montag zu dir komme.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging in Richtung Ausgang. Tai stand unbeweglich da, spürte den warmen Atem Yamatos förmlich noch auf seiner Haut, was ihm eine gewaltige Gänsehaut über den Rücken jagte. Was sollte diese verführerische Stimme? Eingebildet hatte er sich das jedenfalls nicht und wenn doch… dann spielte sein Verstand langsam verrückt… „Hey Taichi, wo bleibst du denn? Soll ich warten bis ich schwarz werde?“ Stimmte ja, Joey wartete noch auf ihn, den hatte er jetzt völlig vergessen. „Sorry, hat etwas gedauert. Bin jetzt fertig.“ Gemeinsam verließen sie die Schule. Dank Yamato hatte er seinen Zug verpasst und musste noch eine geschlagene Stunde auf den nächsten warten. Daheim angekommen lief er gleich in sein Zimmer und schmiss sich aufs Bett. Oh Mann, war das heute ein Tag gewesen. Zuerst die Nachricht mit dem Talentwettbewerb und dann das Referat mit Yamato. Ab pro pro Talentwettbewerb... Was zum Kuck Kuck sollte er da aufführen?? Er konnte ja wohl kaum mit einem Fußball Kunststückchen vorführen, oder? Und auf der Bühne tanzen? Nein, dass könnte er nicht... oder doch? Ach... verflucht, was sollte er nur tun? Und dazu auch noch das Referat mit Yamato… Das erste Problem war, dass er sich überhaupt nicht mit Musik auskannte und das zweite war Yamato. Das konnte ja noch heiter werden! Den Rest des Tages verbrachte er mit Hausaufgaben, essen und vor der Glotze rum hängen, er musste unbedingt auf andere Gedanken kommen. Am Wochenende bekam er dann auch seine Eltern endlich mal zu Gesicht. Er erzählte ihnen alles über seine neue Schule, das er dort Freunde gefunden hatte, wieder in eine Fußball Mannschaft eingetreten war und das sie diesen Talentwettbewerb veranstalteten. Sein Vater hörte ihm aufmerksam zu, während seine Mutter das Essen kochte. „Und weißt du schon was du vorführen möchtest?“ kam es interessiert von seinem Vater. Tai musste leise stöhnen. „ Ach Papa... wenn ich das wüsste...“ „Ach nun lass den Kopf nicht hängen, dir fällt bestimmt noch etwas ein.“ Versuchte seine Mutter ihn aufzumuntern. Ihren Optimismus hätte er auch gerne gehabt. Das ganze Wochenende versuchte er den Gedanken daran, dass Yamato am Montag zu ihm kommen würde zu verdrängen, es machte ihn sichtlich nervös. Am Montag war er dann ein einziges Nervenbündel. Er brachte kaum einen vernünftigen Satz zustande und versank ständig in seinen Gedanken. Joey ging das ganz schön auf die Nerven. „Hallo... Erde an Taichi... hallo!“ „ W-Was? Sorry, aber ich war gerade in Gedanken... “ „Ich hab dich gefragt, was los ist! Du bist heute so nervös, ist irgendetwas?“ kam genervt die Antwort. Sollte er ihm jetzt etwa sagen, dass es Yamato war, der ihn so nervös machte? Lieber nicht! „Nein, es ist wirklich nichts, ich hab... nur schlecht geschlafen, das ist alles!“ Sehr glaubhaft klang das nicht gerade und Joeys Blick überzeugte ihn davon, aber wenigstens fragte er nicht weiter nach, worüber Tai sehr dankbar war. Im Zug war wieder die gewohnte Stille zwischen Yamato und ihm, der diese jedoch unerwartet brach. „Hey Yagami, ich bräuchte noch deine Adresse, sonst kann ich heute nicht vorbei kommen.“ Erschrocken darüber, dass er von ihm angesprochen wurde zuckte Tai kurz zusammen, fing sich aber schnell wieder und gab sie ihm schließlich. „Ich komm dann so gegen fünfzehn Uhr vorbei.“ Tai nickte daraufhin nur. Daheim angekommen sah der Braunhaarige auf die Uhr. Er hatte noch gut eine Stunde oder vielleicht auch ein bisschen mehr, bis Yamato bei ihm war. Um sich abzulenken beschloss er, als erstes sein Zimmer auf zu räumen, der Blauäugige musste ja nicht mitbekommen, wie schlampig er manchmal sein konnte. Das war jedoch nicht seine Schuld, schien diese Angewohnheit ja in der Familie zu liegen. Bevor seine Mutter als Sekretärin gearbeitet hatte, war sie öfter zu Hause und die Wohnung war immer in einem katastrophalen Zustand gewesen. Erst jetzt, wo beide so selten da waren, sah es einigermaßen annehmlich aus. Nachdem Tai mit aufräumen fertig war, lief er ziellos durch die Wohnung und seine Nervosität stieg immer weiter an. Irgendwie musste er sich doch ablenken können… Auf einmal fiel ihm auf, dass er immer noch die Schuluniform trug und er hatte nicht vor, dem anderen so entgegen zu treten. Also stieg Tai erst mal unter die Dusche und lief danach zu seinem Kleiderschrank. Was zum Teufel sollte er bloß anziehen? Das war das erste Mal, dass ihn Yamato in normaler Kleidung sehen würde. Wobei das ja eigentlich keine Rolle spielen sollte… Nach langem hin und her überlegen entschied der Braunhaarige sich für eine dunkelblaue, etwas engere Jeans und ein schwarzes T-Shirt, so konnte er dem Blonden mit ruhigem Gewissen unter die Augen treten… aber seit wann interessierte es ihn, was ein Junge über ihn dachte? Selbst bei den Mädels legte er nicht so viel Wert auf sein äußeres! Seit dem er Yamato das erste mal gesehen hatte, schien sowieso nichts mehr so zu sein, wie es sollte… naja war ja auch egal. Schulter zuckend verließ er sein Zimmer, um sich etwas zu trinken zu holen, als es plötzlich an der Tür klingelte, beinah wär ihm vor Schreck das Glas aus der Hand gefallen. Nun war es soweit. Mit schneller schlagendem Herz schritt er zur Tür. 3 Meter...2 Meter...1 Meter... jetzt hatte er die Türklinke in der Hand. War er jemals so aufgeregt gewesen? Noch nicht mal bei einem seiner Fußball Spiele war das je so gewesen… Mit leicht zitternden Händen öffnete er schließlich die Tür. Da stand er, lässig im Türrahmen lehnend und grinste ihn an, während er ihn von oben bis unten musterte. Im ersten Moment verschlug es Tai glatt die Sprache. Yamato sah einfach verdammt... unwerfend aus! Schon wieder solche Gedanken… aber er konnte es nicht leugnen, der andere sah echt gut aus! Er trug eine schwarze Jeans und darüber ein dunkelblaues T-Shirt, beides hauteng. Tais Blick ging noch ein Stück weiter rauf, bis er wieder in diese atemberaubenden Augen sah, die ihn einfach wahnsinnig machten. Yamatos grinsen wurde noch ein Stück breiter. „Hey, willst du mich nicht vielleicht mal reinlassen?“ Augenblicklich wurde Tai rot um die Nasenspitze. „...äh, doch natürlich, komm rein.“ Somit trat er einen Schritt zur Seite und ließ den anderen eintreten. Yamato zog schnell seine Schuhe aus und sah ihn dann fragend an. „Wenn du willst, kannst du schon in meinem Zimmer auf mich warten, ich hole uns noch etwas zum trinken. Es ist gleich die zweite Tür rechts.“ Er nickte kurz und verschwand dann. Puh... die Begrüßung hatte er schon mal heil überstanden. Hoffentlich ging das auch so weiter! Kurz darauf hatte er die Getränke und blieb vor seiner Tür noch einmal stehen um tief durch zu atmen, dann ging er hinein. Yamato hatte es sich auf seinem Bett bereits bequem gemacht und sah sich im Zimmer um. „cooles Zimmer!“ „Danke... also wie wäre es, wenn wir jetzt erst einmal darüber entscheiden, welches Thema wir nehmen?!“ „Ok, was schlägst du vor?“ „Tja... weißt du, leider ist Musik nicht meine Stärke. Hättest du nicht eine Idee?“ „Mal überlegen... wie wäre es mit der Entstehung der Rock-Musik? Da kenn ich mich ein wenig aus.“ „Na schön, dann sollten wir zuerst einige Informationen aus dem Internet besorgen.“ Darauf hin luden sie alles Mögliche runter, was brauchbar erschien. Natürlich redeten sie nicht besonders viel miteinander, zumindest Yamato redete nicht viel, Tais versuchte immer wieder ein ordentliches Gespräch auf zu bauen, doch es war vergebens. Am frühen Abend verabschiedete sich Yamato dann von ihm. „Also ich denke, wir machen Schluss für heute, ich muss nämlich noch weg. Ich würde sagen wir sehen uns Mittwoch noch mal.“ „Sicher, selbe Uhrzeit?“ „Ja, bis dann.“ Schon war er verschwunden. Er schien es wirklich eilig zu haben. Naja, alles in allem war das Treffen ja gut verlaufen, auch wenn sie nicht mehr als nötig geredet hatten, so war es doch mehr als sonst. Den folgenden Tag hatte Tai kaum Zeit, sich über Yamato Gedanken zu machen. Erstens war in der Schule viel los, da Vorbereitungen für den Wettbewerb getroffen wurden und zweitens, weil er sofort nach Unterrichtsende Fußballtraining hatte. Ihr Trainer hatte ihm mitgeteilt, dass sie am Samstag ein Freundschaftsspiel hatten und er ihn unbedingt im Sturm haben wollte. Deshalb hatten sie diese Woche dreimal Training, Dienstag, Donnerstag und Freitag. Das Training war sehr anstrengend gewesen, denn der Trainer hatte sie mehrmals über den Platz gejagt, bis sie vor Erschöpfung fast umgekippt waren. Umso erschöpfter kam Tai am Nachmittag nach Hause. Müde stieg er unter die Dusche, um sich noch etwas abzukühlen. Danach machte er sich schnell noch ein paar belegte Brote und dann ging’s ab vor den Fernseher. Oh man, heute lief ja überhaupt nichts im Fernsehen. Gelangweilt zappte er durch die Kanäle, bis auf einmal... hey was war das eben gewesen? Hatten sich da nicht grad zwei Jungs geküsst? Er schalte wieder zurück und tatsächlich... da waren gerade zwei Jungs dabei, sich gegenseitig zu vernaschen! Ok, vernaschen konnte man nicht sagen, immerhin war das hier ein Teenyfilm und er war zensiert… aber das war ja egal. Tais innere Stimme befahl ihm umzuschalten, doch er ignorierte sie einfach und rührte sich nicht, wie gebannt starrte er auf das sich ihm bietende Schauspiel. Einer der Jungen glitt nun mit seiner Hand unter das T-Shirt des anderen und fing an, sanft über dessen Haut zu streicheln. Dann zog er ihm das T-Shirt aus und küsste sich vom Hals herab weiter bis zur rechten Brustwarze, an der er nun sanft zu saugen begann. Daraufhin entwisch dem anderen ein leises Stöhnen. Dieser Anblick brachte ihn fast um den Verstand und er spürte, wie sich in seiner Lendengegend langsam etwas regte. Ohje gar nicht gut, was sollte das denn? Seit wann erregte es ihn, wenn zwei Typen gegenseitig übereinander herfielen? So weit ihm bekannt war, war er nicht… oder doch? Nein bestimmt nicht! Am besten schaltete er einfach auf ein anderes Programm! Doch das half auch nichts, der Druck in seiner Lendengegend wollte einfach nicht verschwinden, er musste sich wohl selbst Abhilfe schaffen. Er zog rasch seine Jeans aus und legte sich etwas bequemer auf die Couch. Das Bild der zwei Jungs kam ihm wieder in den Sinn und seine Hand glitt langsam in seine Hose. Sein Atem beschleunigte sich zunehmend und sein Herz schlug wild gegen seine Brust. Die beiden Jungen in seiner Fantasie beließen es nicht nur bei dem, was er im Fernsehen gesehen hatte, sondern gingen noch einen Schritt weiter und Tai spürte, wie der Orgasmus langsam näher rückte. Als die beiden dann auch noch durch ihn und Yamato ersetzt wurden und Tai sich vorstellte, dass es der Blonde war, der ihn so verwöhnte, war es um ihn geschehen. Mit einem lauten Stöhnen trat er schließlich über die Schwelle und ließ sich erschöpft ein Stück weiter in die Couch sinken, wartete darauf, dass sich sein Atem wieder begann sich zu normalisieren. Als er sich soweit erholt hatte, begab er sich müde ins Badezimmer, säuberte sich schnell noch, zog eine frische Boxershorts an und legte sich ins Bett. Er wollte nur noch schlafen. Doch seine Gedanken an das eben Geschehene ließen ihm keine Ruhe. Schlimm genug das er eben an zwei Typen gedacht hatte, anstatt eines hübschen Mädels und dann auch noch an Yamato… war er wirklich…? Aber das hätte ihm doch schon früher auffallen müssen… nein, das war sicher nur so ne Phase, die bald wieder verging. Ganz sicher! Sich diesen Gedanken einredend, glitt er irgendwann ins Land der Träume. Zu seinem Bedauern musste er feststellen, dass es sich wohl doch nicht nur um eine Phase handelte. Jedes Mal wenn er Yamato sah oder ihm über den Weg lief, spürte er ein seltsames Kribbeln in der Magengegend und auch den Wunsch, dem anderen irgendwie näher zu kommen. Zu allem Überfluss erwischte er sich auch immer wieder dabei, wie er Yamato verstohlene Blicke zu warf, so wie er es in diesem Moment schon wieder tat. Was tat er hier nur? Er führte sich auf wie ein verliebtes Schulmädchen! Das konnte doch so nicht weiter gehen... Tai war sich sicher, er hatte kein Interesse am gleichen Geschlecht! Oder…? Er konnte ebenso wenig von sich behaupten, dass das bei Mädchen bisher anders gewesen wäre… Woran lag es dann, dass sich seine Gedanken fast ausschließlich nur noch um den Blonden drehten? Man konnte von jemandem fasziniert sein, ja… aber so? Außerdem kannte er Yamato ja eigentlich überhaupt nicht, deswegen verstand er seine Momentane Gefühlslage noch viel weniger… Sich in seinen Gedanken selbst verfluchend bemerkte Tai nicht, dass ihn der Lehrer in zwischen aufgerufen hatte. „Herr Yagami!“ „äh... ja?“ gab er nicht sehr intelligent zurück. „Auch wenn sie hier neu sind, so halte ich es dennoch für notwendig, dass sie meinem Unterricht folgen!“ „Hm.“ nickte er nur und richtete seinen Blick daraufhin aus dem Fenster. Joey konnte nur den Kopf schütteln, dann begann er zu flüstern. „Hey Tai,... was ist eigentlich mit dir los? Du bist so abweisend und ständig in Gedanken versunken!“ Was sollte er ihm darauf antworten? Er suchte schnell nach einer Ausrede. „Naja... nun... also... es ist eigentlich nichts...“druckste Tai herum. Das ihm Joey das nicht abkaufen würde war klar. Er war sowieso nie gut im lügen gewesen, dem entsprechend war auch Joeys Antwort. „Ha ha das ich nicht lache. Warum sagst du mir nicht einfach was los ist?“ „Es ist wirklich nichts, ich bin halt ein bisschen nachdenklich, ist das so schlimm?“ Langsam wurde er gereizt, wieso gab Joey denn nicht einfach auf? Seine Fürsorge war ja nett gemeint, doch konnte er das jetzt überhaupt nicht gebrauchen. „Nachdenklich also, hm?“ plötzlich schlich sich ein breites Grinsen auf Joeys Gesicht. „Also wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen du bist... verliebt und zwar gewaltig!“ „Ich soll was??“ „Yagami vor die Tür und zwar sofort!“ Leise fluchend verließ der Braunhaarige das Klassenzimmer. Das war ja wohl die Höhe! Er und verliebt? Das war doch purer Blödsinn! Wie kam Joey nur auf eine so hirnrissige Idee? Außerdem wusste er garnicht richtig was Liebe ist, schließlich war er ja auch noch nie verliebt gewesen und war es auch jetzt nicht... oder fühlte man sich so wie er jetzt, wenn man verliebt war? Das war doch alles echt zum Haare ausreißen… Er wusste wirklich nicht mehr, was er noch denken sollte, er war hin und her gerissen. Das er sich noch nie für Mädchen interessiert hatte, war auch nicht unbedingt ein gutes Zeichen, aber sie waren ihm einfach zu kompliziert! Aber war er deshalb gleich schwul? Ok, er fühlte sich ein wenig zu Yamato hingezogen, etwas an ihm faszinierte ihn einfach und in seiner Gegenwart schwebte er ein bisschen auf Wolke sieben. Vielleicht sollte er es einfach akzeptieren… doch das war nicht so einfach, wenn man noch vor kurzer Zeit der Meinung gewesen war, man gehöre zur Heterowelt… Außerdem... wieso gerade Yamato? Hätte es nicht irgendein anderer sein können, einer, der sich auch für ihn interessierte und nicht immer einen auf cool und unnahbar machte? Auch wenn er manchmal eher das Gefühl hatte, dass Yamato sich nicht so gab, wie er wirklich war, sondern sich verstellte, warum wusste er auch nicht. Zudem hatte er erfahren, dass Yamato anscheinend nur an One-Night-Stands interessiert war und niemals eine Beziehung einging. So wäre es mit ihm sicherlich auch. Das einzigste was er bekommen würde, wäre eine heiße Nacht. Aber das war ja jetzt egal. Er musste irgendwie damit klar kommen, was anderes blieb ihm ja nicht übrig. Tai hoffte jedoch, dass es vielleicht doch nur eine Phase war… Glücklicherweise hatten sie Samstag das Spiel, so konnte sich Tai wenigstens ein bisschen von einer gewissen ‚Person’ ablenken. In der Umkleide waren alle ziemlich nervös, doch das ließ den Braunhaarigen ziemlich kalt. Er hatte schon in vielen Mannschaften gespielt und er liebte es einfach über den grünen Rasen zu rennen und dem Ball hinterher zu jagen. Dort draußen war er vollkommen frei von allem, nichts konnte ihn aus der Ruhe bringen, er war völlig er selbst. Während des Spiels war er vollkommen konzentriert und bekam von seiner Umgebung nichts mit. In der ersten Spielhälfte schoss er gleich drei Tore, worauf er natürlich stolz war. Leider war es auch ziemlich warm und so klebte sein T-Shirt förmlich an seiner Haut, ein paar Schweißperlen rannen über sein Gesicht. Irgendwann hielt er es dann nicht mehr aus. Nach der ersten Halbzeit zog er sich das T-Shirt über den Kopf und warf es auf die Bank. Nun fühlte er, wie eine leichte Brise sanft über seinen Körper strich, so ließ es sich einigermaßen aushalten. Als die zweite Halbzeit begann und er wieder das Spielfeld betrat, hörte er wie einige Mädchen anfingen nach ihm zu pfeifen und immer wieder seinen Namen riefen, innerlich musste er Grinsen. Was er jedoch nicht bemerkte war, dass er etwas weiter vom Spielfeld entfernt von zwei ozeanblauen Augen beobachtet wurde. ~.~.~.~ Yamato stand etwas weiter weg an einen Pfosten gelehnt, die Arme waren verschränkt und sein Blick starr auf Tai gerichtet. Ganz sachte fuhr er mit seinen Augen Tais perfekt zusammenspielende Bauchmuskeln nach und ihm fiel seine glänzende Haut auf, welche in der Sonne leicht bronzefarben schimmerte. Der Blonde war fasziniert von diesem Anblick. Dieser Yagami sah wirklich heiß aus, alles an ihm war perfekt! Wie es sich wohl anfühlen würde, mit den Fingern über diese seidig, glatte Haut zu fahren und sie zu verwöhnen? Yamato fing an zu Grinsen, er musste diesen Jungen einfach haben, koste es was es wollte und er würde ihn auch bekommen! „Mach dich auf was gefasst Yagami! Du wirst mir gehören, darauf kannst du dich verlassen!“ tbc. ~.~.~.~.~.~.~ So, das war das erste Kapitel, hoffe es hat euch gefallen! Kommis sind immer gerne gesehen. =) Lg Venu Kapitel 2: Verführungskünste ---------------------------- So, hier ist das zweite Kapitel. Endlich überarbeitet, hat ja auch lange genug gedauert! =P Ich will euch auch nicht lange aufhalten. Viel Spaß beim lesen!!! ^^ ~.~.~.~.~.~.~.~ Kapitel 2 Verführungskünste Ein letzter Schuss, dann fing die Menge an zu toben. Tai hatte das fünfte Tor geschossen und hatte somit mit einem 4:0 den Sieg für seine Mannschaft geholt. Seine Teamkameraden stürmten auf ihn zu, umarmten ihn, hoben ihn hoch und jubelten wie verrückt. Nach dem auch der Trainer sie alle gelobt hatte, begaben sie sich dann alle in die Umkleide, um sich von dem anstrengenden Spiel auszuruhen. Nunja fast alle, der Braunhaarige wurde noch von einigen Leuten aufgehalten, die ihm zu seinem tollen Spiel gratulierten und kam daher als Letzter in den Umkleideraum. Während er den Raum betrat hob sich eine Augenbraue verdächtig in die Höhe. War bereits so viel Zeit vergangen, dass alle anderen schon fertig geduscht und umgezogen das Stadion verlassen hatten? Naja, konnte ihm ja eigentlich egal sein, so hatte er die Möglichkeit in Ruhe zu duschen und dabei etwas zu relaxen. Er entledigte sich schnell seiner verschwitzten Sachen und begab sich dann in den Duschraum. Das Wasser lief angenehm an seinem erhitzen Körper hinab und seine angespannten Muskeln entspannten sich peu á peu. Eine Weile noch genoss er das prasselnde Wasser, bis er beschloss den Duschraum zu verlassen. Nur mit einem Handtuch bekleidet betrat Tai schließlich die Umkleide wieder und wäre vor Schreck beinahe ausgerutscht und hingefallen, hätte er sich nicht im letzten Moment noch zusammen gerissen. Noch jemand hatte unerwartet die Kabine betreten und stand nun lässig gelehnt im Türrahmen. „Mensch Yamato, erschreck mich doch nicht so, dass nächste Mal mach dich bemerkbar!“ sagte er dann, als er seine Sprache wieder gefunden hatte. Yamato hatte mittlerweile schweigend begonnen ihn von oben bis unten zu mustern und ein merkwürdiges Glitzern war in seinen Augen zu erkennen, was auch dem Braunhaarigen nicht entging. Auf einmal machte es Klick und Tai wurde bewusst, dass er noch immer mit nichts als einem Handtuch bekleidet vor Yamato stand. Schnell drehte er diesem den Rücken zu, um seine aufkommende Röte zu verbergen. Eigentlich war es ja Blödsinn, was er hier tat, immerhin duschte er zweimal die Woche mit seinem Fußballteam hier und jeder sah den anderen… Aber bei dem Blonden war es ihm irgendwie unangenehm, warum konnte er sich auch nicht so genau erklären. Yamato schien sich daran jedoch nicht zu stören. Ein schöner Rücken konnte ja schließlich auch entzücken. Der Braunhaarige suchte verzweifelt nach einem Grund, um Yamato aus der Umkleide zu schicken, denn er hatte keine gesteigerte Lust sich gerade vor diesem umzuziehen und sich dabei noch begaffen zu lassen, als sei er ein Ausstellungsstück in einem Museum. „Äh… würde es dir vielleicht etwas ausmachen draußen zu warten, bis ich u-umgezogen bin, denn es wird langsam kalt…“ Natürlich entsprach das nicht der Wahrheit, ihm war alles, aber sicher nicht kalt! Diese ganze Situation sorgte schon dafür, dass sich Wärme in ihm ausbreitete, aber das würde er dem Blonden sicher nicht auf die Nase binden. Plötzlich stoß sich Yamato lässig von der Tür ab und kam langsam auf ihn zu. „Ich wüsste da einen Weg dich aufzuwärmen.“ Hauchte er plötzlich verführerisch mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Tai sah das Grinsen natürlich nicht, aber wenn, dann hätte er sicherlich schleunigst die Flucht ergriffen. Bei Yamatos Worten bekam Tai eine Gänsehaut, die sich gewaschen hatte und drehte sich vorsichtig zu dem blonden Schönling um. Dieser kam nun direkt vor ihm zum stehen, doch Tai machte sogleich einen Schritt zurück, als er sich der Nähe des anderen bewusst wurde. Langsam aber sicher wurde ihm Yamato unheimlich. Dieser kam wieder auf ihn zu und der Braunhaarige wich nun soweit zurück bis er hinter sich einen Widerstand spürte. Ohje… Yamato nutzte die Chance und überbrückte den Abstand zwischen ihnen, stütze sich links und rechts von ihm an der Wand ab. Tai saß in der Falle und hatte keine Möglichkeit mehr, dem anderen zu entkommen. „Yamato was soll das Ganze?“ gab er nun doch etwas ängstlich von sich. Yamato musste Grinsen. Tai war einfach zu niedlich, wie er so naiv und ängstlich fragte. „Nichts schlimmes glaub mir, es wird dir gefallen.“ „ Was?“ Was meinte er damit? Wollte er etwa…? Doch Tai konnte seinen Gedanken gar nicht zu ende führen, denn schon fuhr der Blonde sachte mit seiner Hand über Tais Bauchmuskeln und zeichnete mit seinen Fingern sanft deren Konturen nach. Der Braunhaarige hielt vor Schreck den Atem an. Diese Berührungen, auch wenn sie nur ganz leicht waren, jagten wohlige Schauer durch seinen gesamten Körper. Seine Wangen schienen zu glühen und hatten sicher schon die Farbe einer überreifen Tomate... Doch so gut sich die Berührungen auch anfühlten, es durfte nicht sein. Yamato spielte nur mit ihm und das wollte er auf keinen Fall. Wenn er sich schon auf sowas einlassen würde… dann wollte er eine richtige Beziehung und nicht nur einen Bettgefährten für eine Nacht… Es war so schon schwer genug sich einzugestehen, dass er anscheinend auf Kerle stand, halt nein… auf Yamato, das war ein riesen Unterschied! Aber Tai wollte sich keines Falls ausnutzen lassen und sich zum Gespött der Schule machen, wenn der Blonde danach herum erzählen würde, dass er bloß sein letzter Fick gewesen wäre, um es mal hart auszudrücken… Tai wusste zwar nicht, ob Yamato so etwas tun würde, aber man musste ja mit allem rechnen heut zu Tage. Etwas entschlossener versuchte er Yamato von sich zu drücken, doch dieser ließ sich nicht beirren, fuhr weiter mit seinen Streicheleinheiten fort und drängte sich noch näher an Tais Körper heran. Der Braunhaarige biss sich auf die Unterlippe, um ein aufkeuchen zu verhindern. „Hör jetzt auf Yamato! Lass mich bitte los...“ Die Unsicherheit in seiner Stimme war nun deutlich zu hören. Gerade als Yamato antworten wollte, waren leise Schritte zu vernehmen, die sich der Kabine näherten. Schließlich gab sich der Blonde geschlagen und entfernte sich wieder von Tai. Dieser atmete erst mal erleichtert auf. „Schade, dass wir gestört werden, ich hätte dich gern noch ein wenig mehr aufgewärmt. Also sehen wir uns dann am Dienstag bei dir, selbe Uhrzeit. Bis dann.“ Und mit einem Grinsen verließ er die Kabine. Keine zwei Sekunden später trat Joey ein und sah Tai, der noch immer wie versteinert an der Wand stand. „Tai, was ist los? Wieso bist du noch nicht umgezogen? Und was wollte Ishida hier?“ Stille. „Hallo Tai ich rede mit dir?“ „Äh wie? Was ist los?“ Erst jetzt schien Tai aus seiner Starre zu erwachen. „Oh man Tai...“ Joey schüttelte seufzend den Kopf. „Wir warten draußen auf dich ok? Also beeil dich ein bisschen mit dem umziehen.“ Mit diesen Worten verließ er den Raum. Tai war völlig verwirrt, das ganze eben hatte ihn ziemlich aus der Bahn geworfen. Er hatte das Gefühl, er würde immer noch Yamatos Hände auf seinem Körper fühlen. Das war verdammt knapp gewesen... Wäre Joey eben nicht gekommen, sein Widerstand hätte sich wohl sicher bald verabschiedet. Auch wenn er sich vorgenommen hatte, sich nicht auf den anderen einzulassen… er war doch auch nur ein Mann! Naja, wohl eher ein Junge welcher sich noch in der Pubertät befand, aber das machte es nur umso schlimmer! Es brachte nichts, sich darüber jetzt noch weiter Gedanken zu machen, deshalb zog Tai sich schnell seine frischen Klamotten an und ging dann mit Joey zusammen noch etwas in die Stadt. Der Sonntag verlief recht harmlos. Tai erzählte seinen Eltern, was die Woche über passiert war und sie hörten sich alles genau an, die Sache mit Yamato ließ er natürlich weg. Am Montagabend wurde der Braunhaarige Chaot dann wieder zunehmend nervöser. Dieses Mal jedoch war es jedoch schlimmer, als beim letzten Mal. In der Schule hatte er des öfteren Yamatos Blick gespürt und immer wenn sie sich zufällig ansahen, begannen Yamatos Augen zu funkeln und er schenkte ihm jedes Mal ein geheimnisvolles Lächeln. War das etwa kein Grund nervös zu sein? Wann der Braunhaarige eingeschlafen war, wusste er nicht, doch es kam ihm vor, als hätte es eine Ewigkeit gedauert. Plötzlich klingelte es jedoch an der Tür, worauf hin Tai wieder wach wurde. Welcher Idiot klingelte den um ein Uhr nachts an seiner Haustür? Hoffentlich wurden seine Eltern davon nicht wach. Es läutete ein zweites Mal. Murrend stand Tai, nur in Boxershorts bekleidet, auf und öffnete die Tür. Schlagartig war er hellwach und seine Wut war mit einem Mal wie weggeblasen. „Y-Yamato? Was machst du denn hier und dann auch noch um diese Uhrzeit?“ fragte er leicht stotternd und wich nichts gutes ahnend einen Schritt zurück. Genannter grinste ihn noch breiter an als sonst. Tai wurde indessen bewusst, dass er wieder nichts an hatte, außer dieser Boxershorts. War das jetzt zur Gewohnheit, wenn er auf Yamato traf? Gerade wollte er sich umdrehen, um in sein Zimmer zu laufen, damit er sich wenigstens ein T-Shirt überziehen konnte, als er einfach am Handgelenk gepackt und mit dem Rücken an die Wand gedrückt wurde. Vor Schreck stand er da wie gelähmt, konnte kaum einen vernünftigen Satz rausbringen. „Bitte lass das Yamato, ich...ich...“ Doch bevor er den Satz zu Ende sprechen konnte, wurden seine Lippen mit denen des anderen verschlossen. Daraufhin begann Yamato seine Lippen leicht gegen die Tais zu bewegen und leckte sanft mit seiner Zunge darüber, bat damit um Einlass. Beinah hätte sich Tai diesem wunderbaren Gefühl hingegeben, als er sich wieder zur Besinnung rief. Was tat er hier eigentlich? Wenn das so weiter ging, verabschiedete sich sein Verstand gleich und dann auf wieder sehen! Das durfte auf keinen Fall passieren! Tai löste den Kuss, woraufhin Yamato ihn verwundert ansah. Der Braunhaarige versuchte ihn von sich weg zudrücken, doch der Blonde ergriff spielend leicht Tais Handgelenke und drückte sie über seinem Kopf an die Wand. Als er sich dann noch mit seinem Körper gegen den des anderen drückte, konnte Tai dieses Mal ein aufkeuchen nicht mehr verhindern. Er sah Yamato flehend an. „Bitte hör auf, ich will das nicht... wenn... wenn wir jetzt weiter machen, dann-“ „Dann verlierst du die Krontrolle über dich und musst dich ganz diesem wunderschönen Gefühl hingeben, hab ich recht?“ hauchte Yamato ihm verführerisch ins Ohr. „Vergiss deinen Widerstand und lass dich fallen!“ „A-Aber... ich kann doch nicht...“ Weiter kam Tai allerdings nicht mehr, da Yamato erneut seine Lippen in Besitz nahm. Wieder strich der andere sanft mit seiner Zunge über Tais Lippen, welcher ihn diesmal gewähren ließ. Er gab seinen Widerstand nun endgültig auf, fing an den Kuss zu erwidern. Ein Leidenschaftliches Zungenspiel entfachte, bei dem Jeder der Beiden versuchte die Oberhand zu gewinnen. Der Kuss war so berauschend, dass Tai fast wahnsinnig wurde. Es war als würde ein Feuerwerk in seinem Magen explodieren und gleichzeitig ein Schwarm Schmetterlinge hindurch fliegen. Als Yamato schließlich gewann, lösten sie sich atemlos von einander und sahen sich in die Augen. Yamato drängte sich noch ein Stück näher an ihn und nun konnte er die Erregung des Blonden deutlich an seiner spüren, woraufhin er laut aufstöhnte. Schweißgebadet wachte Tai auf und sah sich verwirrt um. Erst jetzt merkte er, dass er nur geträumt hatte. Nichts desto trotz ging sein Atem schnell und er konnte seine schon schmerzende Erregung deutlich spüren. „Mist!!! Das kann doch nicht wahr sein.“ Brüllte er wütend. „Wie soll ich mich denn beherrschen, wenn meine Träume mich schmalos in Versuchung führen?! Und dann war es auch noch so… so schön und… ach verdammt ich glaub ich steh wirklich auf Yamato. Das ganze ist doch nicht mehr normal!“ Ach diese ganze Situation nervte ihn einfach tierisch! Und um das noch zu unterstreichen, fuhr er sich mit einer entnervten Geste durch die Haare. Immer noch wütend begab er sich unter die Dusche und duschte sich eiskalt ab. Nachdem er sich wieder etwas beruhigt hatte und in der unteren Region wieder alles in Ordnung schien, ging er wieder ins Bett. Oh man… dieser Tag würde die Hölle werden! Und Tai sollte Recht behalten. Immer wenn er Yamato ansah musste er an seinen Traum denken, was ihm die Schamesröte ins Gesicht trieb. Lange würde er das nicht aushalten, das wusste er. Er fragte sich außerdem, wie er diesen Nachmittag überleben sollte. Eins wusste er jetzt mit Sicherheit... er hatte sich definitiv in den blonden Schönling verliebt und wusste nicht, wie er sich diesem Gegenüber nun verhalten sollte. Punkt fünfzehn Uhr klingelte es an der Haustür. Tai öffnete sie nervös, doch sogleich blieb ihm der Atem weg. Natürlich war es Yamato, der da vor der Tür stand, doch seine Kleidung sorgte dafür, dass es Tai auf Anhieb ziemlich warm wurde. Er trug eine knallenge, schwarze Lederhose und ein fast durchsichtiges, weißes T-Shirt. Er trug auch wie immer die Nietenbänder und seine Haare waren Top gestylt. Man… der andere sah echt zum anbeißen aus! Wieso hatte er sich so auf gebrezelt? Sie wollten doch nur ein Referat schreiben, oder hatte er was verpasst? Nachdem sich Tai wieder etwas gefangen hatte, bat er Yamato herein. Diesem war Tais Blick natürlich aufgefallen und er musste unwillkürlich Grinsen. Seine Klamotten hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Tai wollte das Ganze heute schnell hinter sich bringen. Sie würden heute sicher mit dem Referat fertig werden und Yamato verschwand daraufhin sowieso immer gleich. Nach gut zwei Stunden hatten sie es dann auch wirklich geschafft. Sie gingen ein letztes Mal alles durch, um sicher zu gehen, dass sie nichts vergessen hatten und beendeten dann ihre Arbeit. „Der Lehrer wird sicher zufrieden sein.“ Meinte Yamato etwas erschöpft. „Bestimmt, aber das Meiste haben wir sowieso nur dir zu verdanken. Würdest du dich nicht in Musik auskennen, hätten wir es sicher nicht so gut hinbekommen. Danke.“ „Kein Problem, aber ich hätte noch eine andere Frage. Was führst du eigentlich am Freitag vor?“ „Hä... wieso so vorführen, was ist denn am... Ach du sch… Der Talentwettbewerb!“ „Sag bloß den hast du vergessen?“ fragte Yamato verständnislos und fing an zu lachen. „Das ist nicht witzig!“ gab Tai verärgert zurück, obwohl er sich doch darüber wunderte, dass Yamato lachte. Das war das erste Mal, dass er ihn so lachen sah und es sah einfach süß aus. „Ach komm, dir fällt sicherlich irgendetwas ein, dass du vorführen kannst, du wirst doch sicher irgendein Talent haben, oder?“ „Tja, das ist ja gerade das Problem. Außer Fußball spielen, tanzen und essen hab ich keine Talente...“ Führten sie gerade eine normale Unterhaltung oder war das wieder ein Traum? Moment mal… wenn Yamato gesprächig wurde, konnte doch nichts gutes dabei rauskommen. „Du kannst tanzen?“ wurde er plötzlich in seinen Gedanken unterbrochen. Die blauen Augen begannen wieder zu funkeln. Tai war nun doch etwas verunsichert, er hatte es ja geahnt! „Äh... ja klar. Du etwa nicht?“ Doch sogleich bereute er seine Frage. Yamato stand augenblicklich auf und ging auf ihn zu. Er hatte denselben Ausdruck in den Augen, als in der Umkleide vor ein paar Tagen. Nun war Tai noch mehr verunsichert. Was wenn der andere wieder... Nein daran wollte er gar nicht denken. „Wenn du willst zeig ich dir, wie ich tanzen kann.“ Er griff Tai mit einer schnellen Bewegung um die Hüfte und zog ihn hoch, schaltete den CD-Player hinter diesem ein, in dem noch Christina Aguilera mit Dirty eingelegt war und richtet seinen Blick wieder auf Tai. Dieser war durch die plötzliche Nähe wieder rot geworden und verfluchte sich innerlich deswegen. Sobald die Musik einsetze, fing Yamato an sich mit ihr zu bewegen, Tai dabei immer fest in die Augen blickend. Der Braunhaarige verkrampfte sich innerlich und rührte sich nicht. Was sollte er jetzt tun? Mittanzen? Hätte er dann nicht aber leichtes Spiel? Scheiße... Tai konnte nicht verhindern, dass ihm nun doch etwas heiß wurde. Yamato zog ihn noch ein Stück näher zu sich und flüsterte dann verführerisch in sein Ohr. „Na los, zeig mir wie du tanzen kannst.“ Oh Gott, das würde er sicher nicht lange aushalten! Diese verführerische Stimme, sein warmer Körper. Tai musste sich zusammen reißen. „Tut mir Leid, ich... bin müde. K-Könnten wir nicht was trinken?“ Tai stotterte diese Wörter eher, als das er sie sprach. Sicher diese Ausrede war billig, aber vielleicht glaubte der andere sie ja. Yamato grinste. „Sicher können wir, wie wäre es, wenn wir gleich anstoßen?“ Nun war Tai verwirrt. „Anstoßen? Auf was denn?“ „Na auf unser Referat und dein gutes Fußballspiel am Samstag.“ Irgendetwas an der Sache stimmte ganz und gar nicht. „Habt ihr irgendetwas Alkoholisches? Vielleicht Sekt?“ „Ich denke schon, wir müssten noch zwei Flaschen hier irgendwo rum stehen haben. Warte hier, ich gehe sie holen.“ Endlich ließ Yamato Tais Hüfte los und er verließ das Zimmer. Vor der Tür blieb er stehen und atmete erleichtert aus. Das war gerade noch mal gut gegangen. Er musste höllisch aufpassen, denn er wurde einfach das Gefühl nicht los, dass Yamato immer stärker versuchte, ihn ins Bett zu kriegen. Traurig senkte er den Kopf. Schade das Yamato nur das wollte und nicht mehr... Den Gedanken wieder verdrängend fing er an die Flaschen zu suchen. Während dieser Zeit dachte Yamato nach. Sekt würde bei dem Braunhaarigen sicher nicht reichen, dieser war doch sehr hartnäckig, was ihm aber durchaus gefiel. Es machte einfach viel mehr Spaß seine Beute erst etwas zu jagen, bevor man schließlich zuschlug! Doch wie konnte er Tai nur herum kriegen… Sollte er noch eins drauf setzten? Aber womit… Er überlegte kurz und entschied sich in der Küche nach zusehen. Womöglich würde er dort etwas finden. Als er die Küche betrat, sah er Tai, der noch immer nach den Sektflaschen suchte. Leise schlich er sich an ihn heran und gab ihm dann einen festen Klaps auf den Hintern. Tai drehte sich schlagartig um vor schreck. Yamato musste lächeln. Er sah doch einfach zu niedlich aus. „Und haste die Flaschen schon gefunden?“ „Nein und erschreck mich nicht dauernd so.“ „Kann ich was dafür, dass du so schreckhaft bist? Außer uns ist doch niemand hier oder?“ Da hatte er allerdings Recht. „Sag mal Tai, hast du vielleicht Hunger?“ „Naja... ein wenig schon.“ Und wie zur Bestätigung knurrte sein Magen. Yamato lächelte wieder leicht. „Na dann werd ich uns mal was zaubern.“ meinte er dann und schon fing er an, alle Schränke zu durchwühlen. Da er auch Hunger hatte, war es gar keine schlechte Idee was zu Kochen. Er entschied sich für selbst gemachte Miraculi und suchte sich alles nötige zusammen. Tai hatte währenddessen die Sektflaschen gefunden und stellte sie zusammen mit zwei Sektgläsern auf den Tisch. Dann sah er Yamato interessiert beim Kochen zu. So wie es jetzt war könnte es immer sein. Es herrschte gerade eine richtig angenehme Atmosphäre im Raum. „Du kochst bestimmt öfter oder?“ „Ja eigentlich schon. Da mein Vater selten zu Hause war und ich mich nicht von Tiefkühlessen ernähren wollte, hab ich mir selbst das Kochen beigebracht. Und wie ist es bei dir? Du kochst doch bestimmt auch öfter.“ „Nicht wirklich. Ich bin dafür echt nicht begabt. Immer wenn ich versucht hab selbst zu kochen, hat das in einem Chaos geendet, deshalb lebe ich mittlerweile nur noch von Tiefkühlessen.“ „Ehrlich? Und du hast dabei immer noch eine so sexy Figur? Wahnsinn!“ Tai wurde wieder etwas rot um die Nasenspitze. „D-Danke, du siehst aber auch nicht schlecht aus...“ Das hätte er besser nicht sagen sollen… Jetzt dachte Yamato bestimmt er wäre scharf auf ihn… Der Braunhaarige musste echt aufpassen was er sagte, denn wenn Yamato heraus fand, dass er wirklich auf ihn stand… würde er sich mit seinen Annährungsversuchen sicher nicht mehr so zurück halten! Tai sah verlegen zur Seite. Yamato fand das ganze äußerst amüsant. Tai war wirklich süß, wenn er verlegen war. Eigentlich war er echt in Ordnung... Yamato fand ihn sogar ziemlich sympathisch und nett. Er war auf jeden Fall tausendmal ehrlicher und liebenswerter, als die anderen Typen, mit denen er… Ach, was sollte der mist! Er würde sich doch jetzt nicht in den Braunhaarigen verlieben? Nein, das kam gar nicht in Frage! Er hatte sich doch vorgenommen sich nie wieder zu verlieben. Er hatte einfach keine Lust darauf, noch mal so verletzt zu werden. Tai war nur für’n One-Night-Stand, sonst nichts. Nach ca zwanzig Minuten war Yamato soweit fertig und beide fingen an zu essen, jetzt war Tai voll in seinem Element. Yamato sah ihm beim Essen zu und irgendwie fand er es interessant Tai dabei zu beobachten, besonders dessen sinnliche Lippen. Sein Blick klebte förmlich an ihnen fest und am liebsten wäre der Blonde jetzt gleich über sie hergefallen, aber er riss sich am Riemen. Unerwartet wurden seine Gedankengänge unterbrochen. „Mensch Yamato, das Essen ist echt der helle Wahnsinn, ich hab noch nie in meinem Leben so was leckeres gegessen. Du bist echt ein Naturtalent.“ Dieses Mal war es an Yamato leicht rot zu werden. Er bekam nur selten Komplimente und war sichtlich gerührt. Auch Tai bemerkte dies und musste grinsen. Das war das erste Mal, dass er Yamato erröten sah und es machte ihn einfach verdammt niedlich. „Danke, freut mich, dass es dir schmeckt.“ Er lächelte und dieses mal war es ein ehrliches lächeln. Während Tai weiter aß, machte sich Yamato wieder so seine Gedanken. Er wusste nicht wieso, aber er freute sich wirklich über Tais Kompliment und er bemerkte auch, dass er langsam anfing Tai zu mögen, doch das durfte er nicht. Er hatte es sich doch geschworen… Nur noch One-Night-Stands. Erstens kannte er die Typen nicht und zweitens würde er danach nichts mehr mit ihnen zu tun haben müssen. Doch nun wusste er schon zu viel über Tai. Er musste diese Sache schnell hinter sich bringen, sonst würde er noch Probleme bekommen. Denn so langsam bekam er ein schlechtes Gewissen, wenn er daran dachte, dass er Tai eigentlich nur ausnutzte. Nachdem Essen räumte Yamato alles ab und holte sich Erdbeeren und Sahne aus dem Kühlschrank, die er beim Kochen entdeckt hatte. Tai zog verwundert eine Augenbraue nach oben. Yamato, der sich schon denken konnte was jetzt kam, sagte deshalb nur „Zum Nachtisch.“ Tai ahnte wieder nichts Gutes. Trotzdem schnappte er sich noch die Sektflaschen und die Gläser, die sie beim Essen nicht angerührt hatten und verschwand dann mit Yamato in seinem Zimmer. Sie unterhielten sich noch eine ganze Weile, in der sie auch die Beiden Sektflaschen leerten, obwohl es ja eigentlich Tai war, der sie geleert hatte. Yamato hatte sich nämlich beim Trinken besonders viel Zeit gelassen. Er konnte ja nicht ahnen, dass Tai so wenig vertrug. Der Alkohol hatte schon angefangen bei ihm zu wirken. Tai wurde leicht schwindelig, selbst dann wenn er saß. Das war ein Zeichen für Yamato. Der andere würde jetzt nach und nach seine Hemmungen verlieren und war jetzt ihm und seinen Verführungskünsten hilflos ausgeliefert. Sofort griff er nach der ersten Erdbeere und besprühte sie mit Sahne. Dann fing er an, leicht mit der Zunge über die Spitze zu lecken und entfernte behutsam die Sahne. Tai war durch diese plötzliche Aktion so verwirrt, dass er schlicht und ergreifend sprachlos war. Es konnte doch nicht das sein, was er dachte, oder? Versuchte Yamato gerade ihn zu... verführen?? Ok, das war ja an für sich nichts neues, doch das er schon zu so drastischen Mitteln griff? Sofort klingelten bei Tai die Alarmglocken. Doch auch wenn er wollte, er konnte den Blick einfach nicht abwenden. Er sah, wie Yamato nun, nachdem er die Sahne entfernt hatte, leicht mit der Zunge die Spitze umkreiste und anfing sanft daran zu saugen, immer darauf bedacht den Blickkontakt mit Tai nicht zu unterbrechen. Der Braunhaarige geriet so langsam ins schwitzen und heiße und kalte Schauer jagten ihm bei diesem Anblick über den Rücken. Nun wurde er doch unruhig. Wenn der andere so weiter machen würde, würde es gleich ziemlich eng in seiner Hose werden. Aber es sah einfach verdammt erotisch aus was Yama da machte. Moment... hatte er gerade Yama gedacht? Wie kam er denn auf diesen Namen? Jetzt fing er schon an sich Kosenamen für den anderen auszudenken… er war verloren. Yamato hatte inzwischen die Augen geschlossen. Immer wieder leckte er fast zärtlich über die Erdbeere und verwöhnte sie nach allen arten der Kunst. Verdammt… wie war das noch mit seiner Selbstbeherrschung? Wenn das so weiter ging konnte er diese gleich an den Nagel hängen! Allein die Vorstellung, wie Yama ihn so verwöhnte ließ ihn fast wahnsinnig werden und der Alkohol tat sein übriges. In Tais Hose war es schon unangenehm eng geworden und er biss sich auf die Unterlippe, um ein Stöhnen zu unterdrücken. Yamato hatte nun wieder die Augen geöffnet und natürlich sofort gemerkt wie erregt der Braunhaarige war. Oh man er war ja sowas von gut! Vielleicht sollte er noch einen Schritt weiter gehen. Nun biss der Blonde ein Stück der Erdbeere ab und ließ sie genüsslich auf der Zunge zergehen. „Hey Tai, möchtest du auch mal?“ sagte er mit einem hauch Erotik in der Stimme, während er langsam auf Tai zu kroch und direkt vor diesem anhielt. Dann hielt er ihm die Erdbeere hin und sah ihm direkt in die Augen. „Na, willst du mal beißen?“ Das war zu viel für Tai. Er musste sofort hier raus. „Äh... i-ich.. .muss mal schnell zur T-Toilette.“ Na super, noch mehr stottern konnte er wohl nicht mehr… Tai stand ruckartig auf, was er lieber nicht hätte tun sollen, denn ihm wurde schlagartig schwindlig und er fing an zu wanken. Yamato war sofort aufgesprungen und griff Tai um die Hüfte, damit dieser nicht umfiel, doch leider verlor auch er das Gleichgewicht und beide fielen... aufs Bett. Yamato über Tai gebeugt. Als der Schwindel vorbei war, realisierte Tai in welch ungünstiger Lage er sich befand. Sofort wurde er noch roter, als er eh schon war. Er drehte den Kopf zur Seite, um nicht in diese wunderschönen, blauen Augen sehen zu müssen, denn sonst hätte er auch noch das letzte bisschen Beherrschung verloren. Yamato konnte darüber nur lächeln. Ja... er lächelte schon wieder. Tai war aber auch einfach zu süß, wie er da so schüchtern und hilflos unter ihm lag. Er wollte ihn jetzt einfach nur vernaschen. Er fing an federleichte Küsse auf Tais Hals zu platzieren, worauf hin sich dessen Körper sofort verspannte. Ws der andere da tat fühlte sich so verdammt gut an… Aber es ging einfach nicht, Tai durfte nicht schwach werden! Das war jedoch gar nicht so einfach… verfluchter Alkohol! „ Y-Yama...-to, ich will das nicht! Das ist k-keine gute Idee.“ „Ach nein?“ Ein fieses Grinsen stahl sich auf dessen Gesicht. „Dein Körper sagt aber was anderes!“ „Kann sein… aber ich will nicht das-“ Weiter kam er nicht, da sich zwei Lippen auf die seinen legten. Erschrocken riss er die Augen auf. Das war genau wie in seinem Traum. Jetzt war es soweit. Was wenn er sich jetzt nicht mehr beherrschen konnte? Sanft strich Yamato mit seiner Zunge über seine Lippen, bat um Einlass, der ihm auch gewährt wurde. Tai gab seinen Widerstand auf. Er konnte einfach nicht mehr. Es war alles irgendwie genau wie in seinem Traum. Yamato tauchte mit seiner Zunge nun ganz in die Mundhöhle des anderen, erkundete alles genaustens. „Tai bist du da?“ Yamato löste sich wieder von ihm. Verdammt so ein Mist! Wo Yamato den Braunhaarigen doch fast schon soweit hatte! Er ging von Tai herunter und stand auf. Zwei Sekunden später kam seine Mutter ins Zimmer geplatzt. Tai setzte sich schnell so hin, dass man seine Beule in der Hose nicht sehen konnte. Trotzdem ging sein Atem unregelmäßig und sein Gesicht war knallrot. „Hi mein Schatz, wir sin-... oh, ich wusste nicht das du Besuch hast.“ „Hallo ich bin Yamato Ishida, ein Freund von Tai.“ „Hallo Yamato, freut mich dich kennen zu lernen. Bleibst du noch etwas? Dann könntest du mit uns zu Abend essen!“ „Nein, ich wollte gerade gehen, hat mich ebenfalls gefreut sie kennen zu lernen.“ „Oh...ok, also bis dann.“ Schon war sie verschwunden. „Tja wie gesagt, ich muss jetzt leider gehen.“ Er schritt zur Tür. „Das holen wir dann irgendwann nach.“ Flüsterte er noch., dann war er auch schon verschwunden. Tai saß einfach nur da. Er musste das eben geschehene erst einmal verarbeiten. Er hatte verdammtes Glück, dass seine Mutter heute ausnahmsweise mal früher Heim kam. Wer weiß, was sonst passiert wäre? Es half alles nichts. Er musste sich von Yamato fernhalten, wenn er nicht verletzt werden wollte. Auch wenn er Yamato mit jeder Faser seines Körpers wollte, ihn berühren, ihn fühlen wollte. Es war nicht möglich. Er musste sich einfach zurückhalten. Und während er noch weiter darüber nachdachte schlief er irgendwann ein. Am nächsten Morgen wachte er mit einem Kater auf, der sich gewaschen hatte, was es ihm ungemein erschwerte, aufzustehen. Er sah kurz auf die Uhr und war gerade aufgestanden, als er sich ruckartig umdrehte. „Was?? Schon so spät? Ohje, da hatte er wohl verschlafen… doch wenn er’s sich recht überlegte, würde er heute einfach zu Hause bleiben. Erstens hatte er keine Lust mit einem Kater in die Schule zu gehen und zweitens konnte er so auch Yamato aus dem Weg gehen. Erstmal würde er sich jetzt einen Kaffee machen, das würde ihn sicher wieder auf Fordermann bringen! Nach dem er die halbe Kanne ausgetrunken hatte, wurde ihm gleich um einiges wohler. Danach ging er ausgiebig duschen. Nach und nach verschwanden die Kopfschmerzen und ein anderes Gefühl machte sich in ihm breit. Hunger. Leider fand er im Kühlschrank nur eine gähnende Leere und sein Magen fing schon an heftig zu rebellieren, deshalb beschloss er, Brötchen kaufen zu gehen. In seiner üblich sportlichen Kleidung joggte er zur nächsten Bäckerei und kam eine gute halbe Stunde später wieder zurück. Nun konnte er herzhaft frühstücken. Er sollte sich auch langsam mal Gedanken darüber machen, was er morgen beim Talentwettbewerb vorführen wollte. Schließlich wollte er sich ja nicht vor der ganzen Schule blamieren... Ok... eigentlich war es ihm ja egal, was andere über ihn dachten, aber was für ihn zählte war Yamatos Meinung. Er seufzte. Nun musste er schon wieder an ihn denken. Er wollte sich doch ablenken… und genau das würde er jetzt auch machen! Er würde sich jetzt erst mal auf den Wettbewerb konzentrieren. Über Yama...-to konnte er sich später noch Gedanken machen. Also volle Konzentration... Ob Yama ihm zusehen würde? Arrgh... Schluss jetzt. Der Wettbewerb hatte Vorrang. Er überlegte hin und her. Eins stand jedenfalls fest, etwas ganz neues könnte er sicher nicht lernen, dafür war die Zeit viel zu knapp. Er kam also zu dem Entschluss, doch zu tanzen. Nur was genau sollte er tanzen? Da viel ihm plötzlich etwas ein. Vor einem Jahr hatte er mal an einem Tanzwettbewerb teilgenommen, das war noch auf seiner alten Schule und da hatte er sich eine eigene Choreographie erstellt und zwar zu dem Lied Yeah von Usher, das konnte er sehr gut alleine tanzen. Tai suchte sein komplettes Zimmer ab, bis er nach einiger Zeit stolz das Stück Papier in Händen hielt, welches ihn davor retten würde, sich vollkommen vor der gesamten Schule zum Affen zu machen. So übte er den ganzen Tag lang, sogar noch bis spät Abends und erst als er schließlich mit sich zufrieden war, legte er sich ins Bett und schlief erschöpft ein. Am nächsten Tag war einiges in der Schule los. Alle waren sehr aufgeregt, obwohl der Wettbewerb erst abends stattfand. Wo man hinschaute, waren Schüler, die probten was das Zeug hielt. Unsere Klasse hatte die Aufgabe, mit der Nachbarklasse in der Halle alles aufzubauen. Die Bühne wurde schon vorher hergerichtet und so ging es lediglich um die Dekoration. Tai versuchte Yamato so gut es ging aus dem Weg zu gehen, doch leider war ihm das Glück nicht hold. „Yagami, gehen sie bitte mit Ishida in den Kunstraum, um noch mehr Material zum dekorieren zu holen.“ Wurde ihm von seinem Deutschlehrer befohlen. Alleine... mit Yama... im Kunstraum? Das konnte nicht gut gehen. Ohne auf Yamato zu warten lief er zum Kunstraum und verschwand sogleich darin. Wenn er sich beeilte, könnte er vielleicht schon weg sein bevor besagter Schönling hier auftauchte. Er schnappte sich eine Kiste und wollte gerade zur Tür, als er auch schon Yamato dort stehn sah. Er hatte aber auch gar kein Glück… „Yamato geh zur Seite und lass mich durch.“ Gab Tai kälter als gewollt von sich. Yamato ließ sich dadurch nicht beeindrucken. „Matt.“ „Wie?“ Jetzt war Tai verwirrt. „Du sollst mich Matt nennen. Yamato ist immer so lang, außerdem gefällt mir der Name besser.“ „Aha… ok.“ Yamato ging auf ihn zu und er zurück. Diesmal wollte er nicht klein bei geben. „Ya-…Matt lass das, ich muss die Kiste in die Halle bringen.“ „Das hat doch Zeit, wollen wir nicht lieber da weitermachen wo wir das letzte mal aufgehört haben?“ fragte er frech. Tai konnte nicht verhindern, dass er schon wieder rot wurde, als er daran dachte. Matt kam noch einen Schritt auf ihn zu, aber dieses Mal hastete Tai einfach an Yamato vorbei und rannte zurück in die Halle. Auch wenn es vielleicht Feige war, er wollte jetzt wirklich nicht mit Yama allein sein. Der Rest des Tages verlief dann relativ reibungslos. Zu Hause angekommen schob sich Tai schnell eine Pizza in den Ofen, da er nicht mehr allzu viel Zeit hatte. Die Vorbereitungen hatten doch länger gedauert, als zuerst angenommen. Nachdem er aufgegessen hatte, begab er sich noch unter die Dusche, was zwar eigentlich unnötig war, da er nachher auf der Bühne eh schwitzten würde, aber was sollte es... Jetzt musste er sich erst mal Gedanken darüber machen, was er heute Abend anziehen sollte. Da er das Publikum so richtig anheizen wollte, entschied er sich für eine knallenge, schwarze Jeans mit leichtem Schlag und einem engen, seidig schwarzen T-Shirt. Um den Hals band er sich eine Kette mit einem kleinen, silbernen Kreuz. (Hatte er mal geschenkt bekommen) Seine Haare ließ er vollkommen außer acht, da er sie eh nicht würde zähmen können und so betrachtete er sich, als er fertig war, noch einmal im Spiegel. Ja, so konnte er sich durch aus blicken lassen. Dem Publikum würde die Spucke wegbleiben. Gegen sechzehn Uhr machte er sich dann langsam auf Weg. Die Veranstaltung sollte eigentlich erst um zwanzig Uhr beginnen, doch vorher sollten sich alle Schüler noch einmal zur Generalprobe treffen. Natürlich waren die Meisten sehr nervös vor einem so großen Publikum aufzutreten. Auch Tai gehörte zu denjenigen, aber bei ihm nahm es lange nicht solche Ausmaße an, wie bei den anderen. Er sah einige Schüler, die ihren kompletten Text vergessen hatten und andere stolperten vor Hektik über ihre eigenen Füße. Zum Glück war er einer der letzten, da sein Name ziemlich weit hinten im Alphabet lag. Bald startete dann der Talentwettbewerb und das Ganze war äußerst lustig, es gab viel zu lachen. Manche versuchten sich im Jonglieren, wobei sie sich dann selbst verhedderten. Andere sangen etwas vor, wobei man sich manchmal die Ohren zu halten musste, um nicht taub zu werden. Wiederum andere führten Zaubertricks vor. Einer, der Kira hieß, versuchte ein weißes Häschen aus dem Hut zu zaubern, doch dieses hatte sich vorher aus dem Staub gemacht und hoppelte munter über die Bühne. Das Publikum lachte tränen. Es gab aber auch Schüler, bei denen man echt ins Staunen verfiel. So wie bei Matt. Er trat mit seiner Band, den Teenage Wolves auf. Als er die Bühne betrat, jubelte das gesamte Publikum, vor allem aber die Mädchen. Man konnte es ihnen aber auch nicht verdenken. Yamato sah zum anbeißen heiß aus. Er trug dasselbe Outfit, wie vor ein paar Tagen, als er bei Tai gewesen war. Die Musik setzte ein und Yamato begann zu singen. Augenblicklich wurde es ganz still im Publikum, keiner wagte es mehr zu atmen. Matt sang mit einer solchen Leidenschaft, dass es bis zu Tais durch Mark und Bein ging und er eine Gänsehaut bekam. Er lauschte nur noch dieser Musik, alles um ihn herum verschwand, es gab nur noch Yamato. Gierig sog er jedes Wort in sich auf, verinnerlichte es, brannte es sich tief in sein Herz und für einen kurzen Moment war ihm so, als hätte Yamato ihn angesehen, nur ihn! Ihm wurde ganz warm ums Herz. Leider war das Lied viel zu schnell zu Ende und mit den letzten Tönen verklangen auch seine Worte. Dann war es still. „Danke!“ sprach er etwas heiser ins Mikro. Urplötzlich brach tosender Beifall aus, alle erhoben sich und klatschten wie verrückt. Yamato verbeugte sich kurz und verließ dann mit seiner Band die Bühne. Für Tai stand eins fest… Yamato würde definitiv gewinnen! Auf jeden Fall. Nach diesem Auftritt traute sich keiner mehr so recht was vorzuführen, Matt hatte richtig Eindruck hinterlassen. Doch Tai ließ sich davon nicht beirren. Wenn er schon nicht den ersten Platz bekam, dann doch vielleicht den zweiten, er würde auf jeden Fall alles geben! Mit dieser Einstellung schritt er auf die Bühne, als er aufgerufen wurde. Auch bei ihm waren Jubelrufe zu hören. Die Musik setzte ein und wieder war das Publikum Mucksmäuschen still. Er schloss die Augen, ließ die Musik auf sich wirken und begann zu tanzen. Es sah so aus als schwebte er förmlich über die Bühne, seine Bewegungen waren geschmeidig und er gab sich voll und ganz der Musik hin. Yamato klappte vor Verblüffung der Mund auf. Zwar hatte er erwartet, dass der andere gut tanzen konnte, aber nicht so gut! Er verfolgte jede von Tais Bewegungen, brannte sie sich in sein Hirn. Er war fasziniert mit welcher Leichtigkeit Tai sich über die Bühne bewegte. Doch er war nicht der Einzige der ihn bewunderte, da war noch jemand anderes… und schon bald würde Tai mit dieser Person Bekanntschaft machen. Der Song ging zu Ende und Tai machte noch eine letzte Drehung, dann war es vorbei. Das Publikum war völlig von den Socken. Ohrenbetäubender Beifall war zu hören, die Mädchen pfiffen was das Zeug hielt. Tai verbeugte sich kurz und verließ dann ebenfalls die Bühne. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam dann endlich die Preisverleihung. Alle Schüler hatten sich auf der Bühne versammelt und in einer Reihe aufgestellt. Der Direktor kam nun mit drei Briefumschlägen auf die Bühne und schritt zum Mikrofon, in der Halle wurde es wieder still. „Meine Damen und Herren, liebe Schüler und Schülerinnen. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem wir die Platzierungen bekannt geben werden. Es war nicht einfach, eine Entscheidung zu treffen. Besonders was die ersten beiden Plätze angeht war es ganz knapp. Nun möchte ich beginnen. Der dritte Platz geht...“ Alle waren gespannt. Man konnte die Spannung richtig fühlen. „...an Ina Hiromi.“ Ina trat hervor. Das Publikum klatschte. „Ina hat uns mit ihren Zaubertricks wort wörtlich in eine andere Welt entführt. Vielen Dank für deinen Auftritt. Als Preis erhälst du einen Kinogutschein für drei Kinobesuche deiner Wahl und diese Bronze Medaille.“ Er legte ihr die Medaille um und das Publikum begann erneut zu klatschen. „Kommen wir nun zum zweiten Platz. Hier ist es uns besonders schwer gefallen eine Entscheidung zu treffen und somit ist er nur knapp am ersten Platz vorbei. Der Gewinner ist Taichi Yagami.“ Das Publikum brach in Beifall aus. Wie in Trance ging er auf den Direktor zu. Er konnte es kaum fassen, er war wirklich zweiter geworden! „Taichi hat uns einen hervorragenden Tanz geboten und ist nur knapp am ersten Platz vorbei. Als Preis erhälst du eine Silbermedaille und einen Getränke Gutschein, mit dem du in jeder nahe gelegenen Disko zehn Getränke deiner Wahl frei hast. Auch Alkoholische!“ Der Direktor zwinkerte ihm kurz zu. Wieder tosender Applaus. Zehn Getränke um sonst. Das war wirklich klasse. Tai freute sich riesig. „Kommen wir nun zum ersten Platz. Er hat mit seiner hervorragenden Stimme alle in seinen Bann gezogen. Der erste Platz geht an Yamato Ishida.“ Das Publikum sprang auf und klatschte wie wild. Yamato ging nach vorne. „Wie die anderen bekommst du natürlich auch eine Medaille und zwar eine Goldmedaille. Des Weiteren bekommst du einen Disko Gutschein, der es dir ermöglicht, mit so vielen Personen wie du möchtest, kostenlos in jede nahe gelegene Disko zu kommen. Und das für ein halbes Jahr! Ich wünsche dir viel Spaß beim feiern.“ Er wandte sich wieder zum Publikum. „Somit ist unser Talentwettbewerb beendet. Sie können sich nun frei hier aufhalten, die Bar oder Cafeteria besuchen. Ich wünsche ihnen allen noch einen schönen Abend. Danke.“ Ein letzter Applaus und die Menge teilte sich auf. Tai begab sich sofort zu Bar. Er musste erst mal was trinken. „Ein Wasser bitte.“ „Nein, bitte zwei Whiskey-Cola.“ Tai drehte sich verwundert um. Es hatte sich niemand anderes als Yamato neben ihn gesetzt. „Dein Tanz war wirklich erste Sahne, hätt ich dir gar nicht zu getraut. Mein Kompliment.“ Tai schaute verlegen zu Boden. „Du warst aber auch nicht schlecht. Du hast schließlich den ersten Platz gemacht.“ „Aber nur ganz knapp, also lass uns darauf anstoßen.“ Er drückte Tai ein Whiskey-Cola in die Hand und nahm das andere. „Auf dich!“ Sagte er, bevor er das ganze Glas in einem Zug austrank. Tai tat es ihm gleich und trank auch sein Glas mit einem Zug aus. Aus heiterem Himmel tauchte plötzlich Joey neben ihm auf. „Man Tai, dein Tanz war einfach klasse, ich wusste gar nicht, dass du so gut-...“ augenblicklich stoppte er, als er bemerkte wer da neben Tai saß. „Was will der denn hier?“ fragte Joey sogleich unfreundlich. „Ich hab mit Tai auf seinen super Tanz angestoßen. Und was willst du hier?“ gab Matt gleichermaßen unfreundlich zurück. „Ich wollte ihm gratulieren.“ Damit wandte er sich wieder Tai zu. „Also Glückwunsch, dass war echt klasse. Ich geh dann mal wieder, die anderen warten auf mich.“ Er sah Yamato noch kurz misstrauisch an und verschwand dann in der Menge. Da Tai keinen Alkohol vertrug und einen leeren Magen hatte, fing der Alkohol ziemlich schnell an zu wirken. Breits nach dem zweiten Whiskey-Cola wurde ihm leicht schwindelig. „Hey Tai, wie wärs, sollen wir noch in eine Disko gehen? Ich hätte richtig Lust zu tanzen.“ Ohne das Tai protestieren konnte, wurde er schon von Matt nach draußen gezogen. Die frische Luft traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht und er wäre beinah umgekippt, wenn ihn Yamato nicht aufgefangen hätte. „Schon so voll? Dabei hast du doch kaum was getrunken.“ „Ja schon, aber ich vertrag keinen Alkohol.“ Matt stellte Tai wieder richtig auf die Beine und gemeinsam gingen sie zur nächst gelegenen Disko. Nach einem etwas längeren Fußweg kamen sie zu einer etwas abgelegenen Disko. Tai fragte sich, warum sie gerade hier hin gingen, wo sie doch unterwegs an so vielen Diskotheken vorbei gegangen waren. Die Antwort auf seine Frage bekam er, als sie die Disko betraten. Auf den ersten Blick schien es eine gewöhnliche Disko zu sein, ganz nach Tais Geschmack. Auf der rechten und linken Seite war jeweils eine riesige Bar mit vielen Höckern, in der Mitte befand sich eine riesige Tanzfläche. Alles in allem war es ziemlich dunkel, nur ein paar wenige Lichter erhellten den riesigen Raum. Wie gesagt, das Ganze war vollkommen nach Tais Geschmack, wäre da nicht der Umstand, dass sich hier nur männliche Wesen aufhielten. Matt hatte ihn doch tatsächlich in eine Homobar geschleppt! Tai blieb nun einfach stehen und schaute Matt ungläubig an. „Sag mal spinnst du? Mich hier in eine Homobar zu schleppen! Du hast sie doch nicht alle!“ er war sichtlich wütend. Matt fand das ganze einfach komisch. „Das ist doch genau der richtige Ort für uns, wir werden hier sicher viel Spaß haben.“ Meinte er grinsend, zog Tai einfach zur Bar und platzierte ihn auf einem Hocker. Dann setzte er sich daneben und bestellte zwei Tequila- Sunrise. Tai sah sich währenddessen misstrauisch um. Er fühlte sich hier ganz und garnicht wohl. Wer wusste schon wie diese Homos drauf waren? Matt hatte Recht, es war der richtige Ort für ihn! Aber für Tai? Er hatte keine Ahnung. Matt bemerkte, wie Tai sich unsicher umsah. Er versuchte ihn etwas abzulenken, indem er ihn in ein Gespräch verwickelte. Tai schmollte zuerst noch, weil er immer noch ein wenig sauer auf Matt war, wurde mit der Zeit aber lockerer, da auch der Alkohol seine Wirkung tat. Der Braunhaarige war bereits bei seinem vierten Tequila angekommen, während Matt erst drei hatte. Er spürte mittlerweile, wie sich der Alkohol in seinem Körper breit machte, es wurde immer wärmer und er bekam kaum noch mit, was um ihn herum geschah. Er wandte seinen Kopf kurz zu seinem Tequila um daran zu nippen, als er auf einmal Matts Hand auf seinem Oberschenkel fühlte. Er erstarrte sofort und versuchte das aufkommende Gefühl, jetzt sofort über Yama herzufallen, zu unterdrücken. „Sag mal Tai, ist dir auch so heiß?“ fragte ihn Matt mit rauer Stimme. Er war nun der Meinung, dass Tai genug Alkohol intus hatte, um nicht mehr zu protestieren. Als Tai jedoch nicht antwortete, griff er mit seiner freien Hand nach Tais Kinn und zwang ihn so, ihn anzusehen. Ozeanblaue Augen versanken in Schokobraunen und umgekehrt. Yamatos Hand fuhr stück für stück weiter nach oben. „Ich hab gefragt, ob dir auch so heiß ist?“ wiederholte er seine Frage. „J-Ja, mir ist furchtbar heiß…“ Flüsterte Tai, dessen Gesicht mittlerweile einer Tomate glich. Er konnte es sich selbst nicht erklären, wieso er das eben gesagt hatte, aber sein Verstand schien sich mehr und mehr zu verabschieden. Scheiß Alkohol. Zu dem wurde sein Hals gerade ziemlich trocken… Er sollte zu sehen, dass er schleunigst hier weg kam, aber wohin... genau! zur Toilette. Er löste sich schnell von Matt und stand auf. „Sorry, aber ich muss mal zur Toilette.“ Mit diesen Worten hastete er auch gleich dort hin. Yamato musste innerlich grinsen. Er hätte nicht gedacht, dass Tai ihm so lange widerstehen könnte, schließlich hatte er immer direkt bekommen was oder wen er wollte! Tai schien jedoch eine harte Nuss zu sein, aber das machte es nur interessanter. Auf der Toilette angekommen, spritze sich Tai erst mal kaltes Wasser ins Gesicht. Seine Wangen glühten und sein Blick war glasig. Er dachte, er würde innerlich wie äußerlich verbrennen. Wahrscheinlich hatte er schon zu viel getrunken. Der Alkohol jedoch war nicht allein schuld daran, Yamatos Blick hätte ihn beinah zum schmelzen gebracht. Auch wenn er es nicht gerne zugab, aber je öfter sie sich sahen, desto schwieriger wurde es Yamato zu widerstehen. Wie konnte er auch so blöd sein und mit ihm alleine hierher kommen? Da hätte er sich gleich selbst an ihn ran werfen können. „Ach...verflucht! Die ganze Situation ist doch echt beschissen!“ Es blieb ihm nichts anderes übrig, als wieder zurück zur Bar zu gehen… rein in die Hölle des Löwen! Wieder etwas beruhigt verließ er schließlich die Toilette. Er ging an der Tanzfläche vorbei, ohne darauf zu achten, was um ihn herum geschah. So bemerkte er auch nicht, wie sich jemand an ihn heran schlich. Mit einem plötzlich ruck wurde er auf die Tanzfläche gezogen und an einen Körper gepresst. „Na mein süßer, so ganz allein?“ Seine Augen weiteten sich. Er hatte zuerst angenommen, dass es Matt wäre, der ihn hier auf die Tanzfläche gezogen hatte, doch er hatte sich geirrt. Der Fremde begann nun sich mit ihm zur Musik zu bewegen. Tai versuchte sich mit aller Kraft, von dem Fremden zu lösen, doch er schaffte es einfach nicht, der andere war zu stark. Nun konnte er spüren, wie die Hände des anderen tiefer wanderten und Tai bekam Panik. Was, wenn ihn der andere hier... nein daran wollte er nicht denken. Mit einem Mal löste sich die Umarmung des Fremden und dieser ging krachend zu Boden, während Tai schützend in die Arme genommen wurde. „FASS IHN NOCH EINMAL AN UND DU BIST TOT!“ brüllte Yamato den anderen Kerl an, nachdem er ihm einen Kinnhaken verpasst hatte. „HAST DU VERSTANDEN?“ „J-Ja doch.“ Der Fremde rappelte sich auf und stolperte gerade so von der Tanzfläche. Tai war erstaunt. Er hätte nicht erwartet, dass Yamato sich so für ihn einsetzten würde, aber er war ihm auch dankbar. Yamato drehte sich nun wieder zu ihm, löste aber die Umarmung nicht. „Geht es dir gut?“ fragte er mit leichter Besorgnis in der Stimme. „Ja, alles in Ordnung. Danke.“ Innerlich atmete Yamato erleichtert aus. Auch wenn er es nicht gerne zu gab, aber er hatte sich eben wirklich sorgen um Tai gemacht. Als er sah, wie dieser auf die Tanzfläche gezogen wurde und an diesen Fremden gedrückt wurde, war bei ihm die Sicherung durchgebrannt. Erstens hatte er Angst, der andere könnte Tai was antun und zweitens war da noch was anderes... Eifersucht… Nein das war Blödsinn, er war nicht eifersüchtig, nie im leben! Er schüttelte den Kopf und sah Tai wieder in die Augen. „Wie wärs, tanzen wir ne Runde?“ In Tai’s Kopf fing es an zu arbeiten. Sollte er oder nicht? Aber was konnte beim Tanzen schon groß passieren? Deshalb nickte er leicht mit dem Kopf. Yamato lächelte, drückte ihn an sich und bewegte sich langsam zur Musik. Im Moment lief ‚Behind Blue Eyes’ von Limp Bizkid. Dabei wanderten seine Hände bis zu Tais Po und ruhten dort. Tai fasste schüchtern um Matts Hüfte und fing ebenfalls an, sich zu bewegen. Beide sahen sich fest in die Augen. Langsam näherte sich Matts Gesicht dem seinen, bis sie nur noch wenige zentimeter voneinander entfernt waren. Schließlich überbrückte Matt den Abstand zwischen ihnen und seine Lippen legten sich sanft auf Tais. Leicht strich er mit seiner Zunge über die Lippen des anderen und bat um Einlass, der ihm sofort gewährt wurde. Tai wusste nicht wieso er es zu ließ... vielleicht aus Dankbarkeit, weil ihm Yama eben geholfen hatte? Ja... er wollte ihm mit diesem Kuss danken und er hoffte, der andere würde es merken. Natürlich war Matt über die Reaktion des anderen überrascht, hatte er doch erwartet, dass dieser sich sträuben würde. Sein Gefühl sagte ihm aber, dass Tai ihm mit diesem Kuss lediglich danken wollte. So versanken sie in einem zärtlichen Zungenspiel, von dem sie sich erst lösten, als die Musik zu Ende war. Atemlos sahen sie sich in die Augen. „Danke.“ flüsterte Tai nahe an Matts Ohr, drehte sich um und ging zurück zur Bar. Yamato stand einen Moment verwirrt aber auch erstaunt da. Er hatte plötzlich so ein seltsames Gefühl im Bauch, überall kribbelte es und ihm wurde angenehm warm. Woher kam das nur? Ohne jedoch weiter darüber nachzudenken folgte er Tai zurück zur Bar. Gierig trank der Braunhaarige den Rest seines Tequilas in einem Zug und bestellte sich gleich noch einen. Er hatte unendlichen durst und trank auch diesen in einem Zug aus. Matt war leicht irritiert über Tais verhalten. Der letzte Schluck war dann doch zu viel für den Braunhaarigen Chaoten gewesen, er versuchte aufzustehen, als ihm plötzlich schwarz vor Augen wurde und er umkippte. Er spürte noch wie er von zwei Armen aufgefangen wurde... dann war alles um ihn herum schwarz... tbc. ~.~.~.~.~.~.~.~ So das wars! Kommis sind wie immer gerne gesehen! =) Lg Venu Kapitel 3: Sehnsüchte und Ängste -------------------------------- Hallo ihr Lieben! Hier nun auch das dritte Kapitel überarbeitet und bereit von euch gelesen zu werden! :P In diesem Kappi kommt unter anderem Rape vor, das heißt wenn ihr das nicht so gerne lest, lasst es lieber. =) Jetzt aber viel Spaß beim Lesen!!! ~.~.~.~.~.~.~.~ Kapitel 3 Sehnsüchte und Ängste Ein stechender Schmerz fuhr durch seinen Kopf, als er aufwachte. Wo war er? Es war so ruhig. Vorsichtig öffnete er die Augen und sah sich verwirrt um. Er lag auf einer gemütlichen, weinroten Couch, die in einem riesigen Raum stand. Es sah aus, als befände er sich in irgendeinem Wohnzimmer. Weiter hinten erkannte er eine Theke, mit allem möglichen Zubehör. Links neben dem Wohnzimmer lagen noch zwei weitere Türen, wahrscheinlich Bad und Schlafzimmer. Wo war er denn hier? Das Letzte was er noch wusste, war das er mit Yama getanzt hatte und sie in einem wunderschönen Kuss versunken waren. Als er daran dachte zierte seine Wangen ein leichter Rotton. Er hatte freiwillig mit Matt getanzt und dann auch noch seinen Kuss erwidert... Das war ein unbeschreibliches Gefühl gewesen, er dachte er würde im siebten Himmel schweben. Doch was war dann passiert? Er war zur Bar gegangen… hatte einen Tequila getrunken und dann? An mehr konnte er sich nicht mehr erinnern. „Na endlich aufgewacht?“ Erschrocken drehte sich Tai in die Richtung aus der die Stimme kam, als er Matt in einer etwas dunkleren Ecke stehen sah. „Matt! Irgendwann bekomm ich einen Herzinfarkt deinetwegen.“ Yamato fing an zu kichern. „Entschuldige, aber ich dachte, du hättest mich längst bemerkt.“ „Oh... sag mal... wo sind wir hier eigentlich?“ wollte Tai neugierig wie er war, wissen. „Wir befinden uns im Keller der Diskothek. Hier unten gibt es verschiedene Räume für verschiedene Zwecke zu vermieten und als du umgekippt bist, hab ich uns einen solchen Raum gemietet und dich hergebracht.“ „Für welche Zwecke werden sie denn vermietet?“ Ups… was für eine dämliche Frage! Tai schlug sich imaginär mit der Hand gegen die Stirn. „Willst du wissen für welche Zwecke?“ meinte Matt mit einem diabolischen Grinsen. „Äh... nein, nicht wirklich…“ Matt trat nun aus seiner Ecke raus und ging auf Tai zu. „Komm mit, ich will dir mal was zeigen.“ Meinte er freundlich, packte Tai am Handgelenk und zog ihn mit sich. Sie gingen geradewegs auf eine der beiden unbekannten Türen zu, Matt öffnete sie und trat mit ihm ein, dann verschloss er die Tür. Matt machte einen Schritt zur Seite und Tai konnte nun sehen, in welchem Raum sie sich befanden... sie waren im Schlafzimmer. Plötzlich bekam Tai ein ganz mulmiges Gefühl im Magen. „Äh... Matt, was wollen wir im... Schlafzimmer?“ Yamato lächelte ihn an, dann meinte er zuckersüß. „Ich dachte, da wir schon mal hier sind könnten wir doch da weiter machen, wo wir letztes Mal aufgehört haben.“ Bei diesen Worten näherte sich Matt Tai wieder und dieser wich zurück. „A-Aber wir können doch nicht so einfach-...“ „Wieso nicht?!“ wurde er einfach unterbrochen „Na weil... äh…“ Tai wusste einfach nicht mehr was er sagen sollte. Er stand mittlerweile mit dem Rücken zum Bett und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Matt gab ihm einen kleinen Schubs, so dass er rücklings auf das Bett fiel. Er riss erschrocken die Augen auf und wollte sofort wieder aufstehen, doch Yamato hatte sich schon über ihn gebeugt und drückte ihn zurück aufs Bett. „Entspann dich, ich mach einfach da weiter, wo wir letztes Mal aufgehört haben. Glaub mir es wird dir gefallen.“ Mit diesen Worten hauchte er wieder federleichte Küsse auf Tais Hals. Das es Tai gefiel stand außer Frage, doch es war einfach nicht richtig! Wenn er jetzt zustimmen würde, würde er es sicher morgen bereuen. Aber dieses Gefühl war einfach unbeschreiblich schön und genau diese Gefühle in ihm gewannen langsam die Oberhand, doch er versuchte sie weiterhin zu unterdrücken. Matt fuhr derweil mit seiner Zunge Tais Hals entlang, immer tiefer, während sich seine linke Hand nun einen Weg unter Tais T-Shirt suchte. Fast schon vorsichtig berührte er die samtig weiche Haut, fuhr alle Konturen von Tais Bauchmuskeln nach, jedoch störte ihn das Stück Stoff und so zog er Tai mit einer schnellen Bewegung das Shirt über den Kopf und warf es in irgend eine Ecke. Nun glitt er mit seiner Zunge weiter Tais Hals hinab bis hin zur rechten Brustwarze. Leicht leckte er mit der Zunge darüber, kniff immer wieder zart hinein, was Tai ein Stöhnen entlockte. Er biss sich auf die Unterlippe. Seine Gedanken rasten und sein Verstand schien sich immer mehr zu verabschieden. Auch seine Gegenwehr ließ mehr und mehr nach. „Yama-... Matt bitte hör auf ich... ich will das nicht, hörst du!“ Yamato unterbrach sein tun und grinste Tai an. „Bist du sicher? Ich denke nämlich...“ dabei strich er leicht über Tais inzwischen große Ausbeulung in dessen Hose „...das du das schon willst.“ Tai biss sich noch fester auf die Unterlippe, versuchte mit aller Gewalt das aufkommende Stöhnen zu unterdrücken. Yamato hatte Recht. Er wollte es, wollte ihn mit jeder Faser seines Körpers spüren. Leider ließ ihm sein Gewissen einfach keine Ruhe. Einerseits sagte ihm sein Verstand, dass er sich völlig diesem Gefühl hingeben sollte, auch wenn es nur eine verdammte Nacht wäre, es wäre ein Gefühl völliger Zufriedenheit. Andererseits warnte ihn sein Verstand, dass es ein großer Fehler wäre, wenn er sich darauf einlassen würde, denn hätte er einmal Blut geleckt, wollte er mehr. Es würde dann nur noch schwerer für ihn werden, alles zu verkraften, aber er musste sich entscheiden und das jetzt! Matt schenkte seine Aufmerksamkeit derweil wieder dieser wundervollen, seidig glatten Haut unter ihm, verteilte überall federleichte Küsse, kein Zentimeter der bronzefarbenen Haut wurde ausgelassen. Er wandte sich nun der linken Brustwarze zu, umkreiste sie mit seiner Zunge und bließ leicht dagegen, was bei Tai eine Gänsehaut hervor rief. Zufrieden mit seiner Arbeit widmete er sich jetzt tieferen Regionen zu, küsste sich Tais Bauch entlang bis hin zum Bauchnabel und glitt immer wieder mit der Zunge hinein, woraufhin Tai aufkeuchte. Nun war es um ihn geschehen. All die angestauten Gefühle in ihm gewannen endgültig die Oberhand, sein wurde über Bord geworfen und er gab sich nur noch diesem unbeschreiblichen Gefühl hin. Vergessen waren all die Sorgen und Probleme, die Morgen kommen würden, es zählte für ihn nur noch dieser Moment. Das hier und jetzt. Fordernd zog er Yamato zu sich hinauf, küsste ihn sogleich stürmisch und voller Verlangen. Dieser im ersten Moment überrascht, fing sich aber gleich wieder und erwiderte den Kuss ebenso leidenschaftlich und stürmisch. Sie vergaßen alles um sich herum, versanken immer tiefer in diesem Kuss. Gierig erforschten sie die Mundhöhle des anderen, ließen keinen Millimeter aus. Ihre Zungen umspielten sich sanft, lockten sich gegenseitig aus ihrem Versteck. Dieser Kuss drückte so viel Zärtlichkeit aus und beide wurden immer erregter, wollten mehr. Doch so schön dieser Kuss auch war, irgendwann musste er auf Grund von Sauerstoffmangel unterbrochen werden. Atemlos lösten sie sich voneinander, sahen sich mit vor Lust glimmernden Augen an. Selbst Tai konnte seine Hände nun nicht mehr in Zaum halten und begab sich mit ihnen auf Wanderschaft. Zärtlich streichelte er über Yamatos Rücken, an den Seiten entlang und verweilte dann auf dessen Po, was dieser mit einem wohligen seufzen quittierte. Auch Tai wollte den anderen endlich mit seinen Fingern berühren. Schnell zog er Yamato das störende T-Shirt aus und warf es zu seinem eigenen. Gierig erkundete er jedes Stück der champagnerfarbenen Haut, fuhr mit seinen Fingerspitzen die zarten Bauchmuskeln des anderen nach, strich weiter über die Brust bis hin zum Bauchnabel, brannte sich jedes Detail in sein Hirn und stoppte schließlich am Bund der Hose. Fragend sah er Yamato an, nicht sicher ob er es tun sollte oder nicht. Dieser nahm ihm die Entscheidung ab und entledigte sich und Tai ihrer Hosen samt Boxershorts, sodass sie jetzt beide vollkommen nackt waren. Yamato nutzte die Gelegenheit, um den Körper unter sich mal genau zu betrachten. Tai, dem Yamatos Blick nicht entging, war es peinlich von dem anderen so ‚gemustert’ zu werden. Verlegen und mit hochrotem Kopf, drehte er diesen zur Seite, um Yamatos ‚analysierendem’ Blick zu entgehen. Dieser konnte das Ganze nur mit einem Kopfschütteln belächeln. „Also du hast wirklich keinen Grund dich zu schämen, du siehst einfach nur sexy aus.“ ‚und wunderschön’ fügte er noch in Gedanken hinzu. Er drückte Tai einen schnellen Kuss auf die Wange, bevor er sich wieder tieferen Regionen zuwendete. Sanft, aber bestimmt küsste er über Tais Becken, während er mit einer freien Hand Tais Oberschenkel entlang fuhr, immer darauf bedacht eine bestimmte Stelle auszulassen. Diese Berührungen trieben Tai schlicht und ergreifend an den Rand des Wahnsinns. Nicht mehr fähig, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, strichen seine Hände abwesend über Yamatos Rücken, zu mehr war er einfach nicht mehr im Stande. Quälend langsam strich Yamato über die Innenseiten seiner Schenkel, übersah einfach die schon schmerzende Erregung Tais, widmete sich einfach anderen Stellen. Tai hielt es nicht mehr aus, er brauchte endlich Erlösung. „Bitte Yama mach endlich!“ Die letzten Worte hatte er nur noch hervor gepresst. Das ließ sich Yamato nicht zweimal sagen, hatte er doch nur auf das flehen des Braunhaarigen gewartet. Mit der Zunge glitt er langsam an Tais hartem Schaft entlang, umkreiste dann die empfindliche Eichel und leckte immer wieder sanft darüber, bis sich seine Lippen ganz um sie herum schlossen. Tai versank ganz in seiner Welt, spürte nur noch Yamato. Er hatte das Gefühl gleich zu explodieren. Sein Atem beschleunigte sich, sein Herz schlug immer schneller gegen seinen Brustkorb. Nun begann Yamato auch noch zu saugen, immer schneller, verlangender. Plötzlich zog sich alles in Tai zusammen, er war kurz vor einem Orgasmus, auch Yamato spürte das und saugte noch ein wenig intensiver. „Yama… ich… ich komme!!!“ Mit einem lauten Schrei ergoss sich Tai in Yamatos Mund, der alles gierig schluckte. Tai schloss die Augen und versuchte seinen Atem wieder unter Kontrolle zu bringen, er Hyperventilierte fast. Eine Hand hatte er auf seinem Brustkorb platziert, konnte spüren, wie sein Herz noch immer wie verrückt dagegen hämmerte. Noch nie hatte er so etwas Unglaubliches erlebt, es war noch besser, wie in seinen kühnsten Träumen. Yamato hatte sich jetzt erhoben und blickte in Tais Gesicht, der die Augen geschlossen hatte. Der Anblick war einfach göttlich. Die geröteten Wangen, der leicht geöffnete Mund. Yamato konnte nicht widerstehen, diese Lippen noch einmal in Besitz zu nehmen. Vorsichtig beugte er sich zu Tai hinunter, küsste ihn sanft auf den Mund. Wieder versanken beide und diesmal schmeckte der Kuss salzig und zu gleich leicht bitter, einfach nach purer Erotik. Tai’s Atem hatte sich in zwischen etwas beruhigt, seine Erregung jedoch nahm bei diesem Kuss wieder deutlich zu. Ohne den Kuss zu lösen, zog Yamato etwas unter dem Kissen hervor, hantierte damit rum. Tai konnte nicht sehen, was es war, da Yamato ihm die Sicht versperrte, spürte jedoch etwas kaltes an seinem Anus. „hnnngh...“ Plötzlich und ohne Vorwarnung war Yamato mit einem Finger in ihn eingedrungen und schlagartig verkrampfte sich Tai, verzog schmerzhaft sein Gesicht. Yamato löste den Kuss. „Entspann dich Tai, dann wird es gleich besser glaub mir!“ Yamato flüsterte ihm beruhigende Worte zu und langsam fing Tai an sich zu entspannen. Das schmerzende Gefühl machte einem anderen, neuen Platz. Das Gefühl der Lust stieg in ihm auf. Er drängte sich nun gegen Yamatos Finger, gab diesem somit zu verstehen, dass er bereit war. Vorsichtig begann Yamato damit ihn zu weiten, ihn für sich vor zu bereiten und führte schließlich noch einen zweiten und dritten Finger dazu. Tai’s Atem beschleunigte sich wieder, sein Herz schlug wie wild. Er war jetzt bereit, wollte Yamato ganz tief in sich spüren. „Yama ich bin jetzt soweit... bitte nimm mich endlich!“ Bei der Art, wie Tai seinen Namen aussprach, jagten wohlige Schauer durch den Körper des Blonden. Auch Yamato war nun der Ansicht, dass der andere genug gedehnt war und zog seine Finger zurück. Er spreizte Tai’s Beine noch ein Stück weiter, um besser in ihn eindringen zu können. Dann platzierte er seine pochende Erregung direkt vor Tais Anus, sah diesen noch ein letztes mal an und drang auf Tai’s nicken hin mit einem Mal in ihn ein. „Aaaah... hnnngh.“ Tai biss sich auf die Unterlippe. Dieses Mal schmerzte es noch ein wenig mehr als davor. Er versuchte sich zu entspannen und atmete ein paar Mal tief ein und aus. Yamato verharrte in seiner Position, damit Tai sich an ihn gewöhnen konnte, doch diese heiße enge machte ihn schier wahnsinnig. Er musste sich stark zusammen reißen um nicht sofort über ihn herzufallen. Der schmerz war kurze Zeit später nun vollends verflogen und Tai drängte sich gegen Yamato, zeigte ihm das er bereit war. Yamato bewegte sich nun langsam vor und zurück, wurde nach einiger Zeit immer schneller und auch seine Stöße härter. Tai zog Yamato zu sich runter und küsste ihn verlangend. Langsam bewegte er sein Becken gegen Yamatos, brachte ihre Bewegungen in Einklang. Pure Lust überkam sie, führte sie immer näher an den Rand der Extase. Plötzlich berührte Yamato einen Punkt in ihm, der Tai Sterne sehen ließ. „Aaaahhhh...“ Yamato musste grinsen. „Das… gefällt dir wohl?“ „Ja… aaah.“ Immer wieder steuerte Yamato diesen Punkt an. Auch er gab nun erregte Laute von sich. Ihre verschwitzten Körper rieben aneinander. Yamato begann nun Tai’s Penis im Takt seiner stöße zu pumpen. Immer schneller näherten sie sich ihrem Höhepunkt, bis Tai sich schließlich über den Rand der Klippe begab. „Yama ich kann nicht mehr…“ Mit einem weiteren lauten Schrei erreichte er seinen zweiten Höhepunkt an diesem Abend. Yamato, der spürte, wie sich alle Muskeln um sein erregtes Glied anspannten, begab sich ebenfalls über den Rand der Klippe. Erschöpft ließ er sich auf den Körper unter sich sinken. Nach einigen Minuten zog er sich aus Tai zurück und dieser kuschelte sich sofort an ihn. Dann schliefen beide vor Erschöpfung ein. ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ Als Tai am nächsten Morgen erwachte, fühlte er sich trotz seines Katers ausgesprochen gut. Es war schon lange her, dass er sich so wohl und zufrieden gefühlt hatte. Doch plötzlich spürte er, dass etwas fehlte. Er tastete vorsichtig neben sich, doch da war nichts. Mit einem Schlag war er hellwach. Er richtete sich sofort auf und sah sich um. Außer ihm befand sich niemand mehr in dem Raum. Sogar Yamatos Kleidung war verschwunden. Das war doch wohl ein schlechter Scherz… oder?! Das konnte einfach nicht sein… vielleicht hielt er sich ja nur in einem anderen Raum auf. Vorsichtig kroch Tai aus dem Bett, da er furchtbare Kopfschmerzen hatte, zog sich an und verließ das Zimmer in der Hoffnung, Yamato in einem anderen Raum zu begegnen. Doch nichts. Matt war nirgends zu finden. Langsam schien sich Tai’s Verdacht zu bestätigen, doch er wollte es einfach nicht wahr haben. Matt musste vielleicht dringend weg und kam später wieder... Da entdeckten sein Augen einen Zettel auf dem Wohnzimmertisch. Alles in ihm zog sich Krampfhaft zusammen. Wenn das nun genau das war, wovor er sich fürchtete? Es brachte jedoch nichts, wenn er ihn nicht lesen würde, würde er es nie erfahren. Also nahm er ihn mit zitternden Händen in die Hand und öffnete ihn. Mit jedem Wort wurde er blasser und seine Augen füllten sich allmählich mit Tränen. Hey Tai, Die letzte Nacht war echt genial! Du bist wirklich eine Rakete im Bett, hätt ich echt nicht gedacht. Ich hoffe, es hat dir genau so viel Spaß gemacht wie mir. Natürlich freut es mich auch, dass ich der erste sein durfte, der dir deine ‚männliche’ Jungfräulichkeit nehmen durfte, zu mal es bei dir am längsten gedauert hat dich rum zukriegen. Du weißt hoffentlich, dass das eine einmalige Sache war, ein Abendteuer eben, und dass du dich in Zukunft von mir fern haltest! Ich wünsch dir was… Yamato Tais konnte die Tränen nun nicht mehr länger aufhalten. Er hatte es gewusst, er hatte es gleich geahnt. Yamato hatte ihn nur benutzt, er war für ihn nur ein weiterer ‚Zeitvertreib’ gewesen. Wie hatte er nur denken können, er sei die Ausnahme? Das Yamato in ihm vielleicht doch mehr sah, als so einen elenden Fick… „Scheisse!“ Das alles versetzte ihm einen furchtbaren Stich ins Herz. Wieso… Wieso nur war er so blöd gewesen sich darauf einzulassen? Er war so ein riesen Idiot… jetzt fiel ihm das alles nur noch schwerer, wie sollte er ihn nach dieser Nacht nur vergessen? Seine Gefühle für ihn waren jetzt nur noch stärker geworden. Zum ersten Mal hatte er sich so richtig glücklich gefühlt, zufrieden... Er war so naiv gewesen, so unglaublich naiv! Die darauf folgenden Tage und Wochen waren für Tai die Hölle. Immer wenn er Yamato sah oder ihm über den Weg lief, kämpfte er mit den Tränen, versuchte sie gewaltsam zu unterdrücken. Seine Schuldgefühle wurden von Tag zu Tag mehr. Ja… er gab sich die Schuld an allem. Schließlich hatte Matt dasselbe getan, wie sonst auch. Hätte er nur nicht nachgegeben und sich von seinen Gefühlen leiten lassen, doch nun war es zu spät. Es war geschehen und nicht mehr rückgängig zu machen. Im Unterricht hörte er kaum noch zu, machte sich immer zu Gedanken um diesen einen Abend. Er spürte wie ihn die Sehnsucht nach Matt langsam von innen zerfraß. Jeden Abend verging er fast vor Sehnsucht, er vermisste ihn so sehr, konnte kaum schlafen. Zum ersten Mal fiel ihm auf, wie verfallen er Matt bereits war. Er kannte ihn zwar noch nicht so besonders gut, doch liebte er das was er kannte. Doch nicht nur ihm erging es so… auch bei Yamato hatte diese Nacht Spuren hinterlassen. Ständig musste er an den braunen Wuschelkopf denken, beobachtete ihn heimlich wann immer er sich sicher war, unbeobachtet zu sein. Er wusste selbst nicht, was mit ihm los war. Anscheinend hatte es Tai irgendwie geschafft sich in sein Herz zu schleichen, doch er versuchte es zu verdrängen. Er wollte es einfach nicht wahr haben. Er verschaffte sich jetzt immer öfter One-night-stands, nur um sich zu beweisen, dass er Tai nicht mehr mochte als die anderen. Doch es funktionierte nicht, er konnte sich einfach nicht von ihm ablenken. Wann immer er mit einem Jungen schlief, hatte er Tai’s Gesicht vor Augen, als würde es ihn verfolgen. Auch konnte ihm kein Junge das Gefühl geben, welches er empfunden hatte, als er mit Tai geschlafen hatte. Das alles machte ihn wahnsinnig und verwirrte ihn zugleich. Von Tag zu Tag nahm sein schlechtes Gewissen zu, doch er brachte es nicht fertig sich zu entschuldigen. ~.~.~.~.~.~.~.~.~ Endlich begannen die Herbstferien. Eine Gelegenheit für Tai, Yamato zu vergessen. Er dachte sich, dass es ihm leichter fallen würde, wenn er ihn nicht jeden Tag in der Schule sehen müsste, doch da hatte er falsch gedacht. Jetzt wo er ihn gar nicht sah, wurde es noch schlimmer, schmerzte es noch mehr. Auch wenn Yamato ihn zu tiefst verletzt hatte, wenn er ihn schon nicht berühren konnte, wollte er ihn wenigstens sehen. Die Tage vergingen und Tai hatte wieder damit angefangen regelmäßig Fußball zu trainieren. Jeden Morgen um sieben Uhr stand er auf, ging in den Park joggen und trainierte danach etwas auf dem Fußballplatz. Er trainierte fast immer bis Mittags, ging dann nach Hause duschen und traf sich später mit Joey und seinen neuen Freunden. In diesen Stunden konnte er völlig abschalten. Auch wenn er nicht so fröhlich war wie sonst, lenkte ihn die Gesellschaft ein wenig ab. Abends jedoch quälte er sich wieder mit seinen Gedanken herum. Er versuchte wirklich alles, doch seine Gefühle zu Yamato wurden einfach nicht weniger. Vieles hätte anders laufen können, wenn er nicht nachgegeben hätte. Wo war seine sonst so große Willenskraft geblieben? Es hatte doch nicht alles nur am Alkohol gelegen… der Braunhaarige wollte es ja auch. Alle seine Berührungen, seine Worte, sie hatten Tai einfach um den Verstand gebracht. Und er hatte sich doch echt eingeredet, Yama könne es vielleicht ernst meinen… Aber das schlimmste war ja nicht Mal, dass es passiert war, sondern der Brief! All seine verletzenden Worte durchbohrten Tais Herz, er hatte es förmlich entzwei gerissen. All dieser Spott! Die Nacht hatte für ihn überhaupt keine Bedeutung gehabt… Allein bei diesem Gedanken füllten sich die braunen Augen erneut mit Tränen. Dieser Brief hatte ihn zu tiefst verletzt. Warum musste ihn Yamato auch noch an seinen Fehler erinnern? Sein ganzes Leben war einfach nur schrecklich. Yamato selbst erging es auch nicht besser. Er versuchte die Sehnsucht nach Tai mit seiner Musik zu verdrängen, aber selbst das half nicht. Er konnte sich einfach nicht konzentrieren und bekam nichts auf die Reihe. Als seine Sehnsucht schließlich so stark wurde, dass er sie nicht mehr aushielt, verließ er des öfteren seine Wohnung und suchte die Yagamis auf. So oft es ging beobachtete er Tai, ab und an war er wirklich kurz davor, sich bei ihm zu entschuldigen, doch irgendetwas hielt ihn immer davon ab. Er hatte das Gefühl es würde eh nichts ändern… Vor allem aber tat ihm der Brief Leid, den er geschrieben hatte, stand da doch genau das Gegenteil von dem drin, was er fühlte. Nach zwei quälenden Wochen waren die Herbstferien endlich zu Ende. Das Wetter hatte sich zunehmend verschlechtert und wann immer man raus sah, regnete es. Von ihrem Klassenlehrer erfuhren sie, dass ihr Mathematiklehrer in eine andere Schule versetzt wurde und sie dafür Herrn Shikaido als neuen Lehrer bekämen. Plötzlich war es Mucksmäuschen still in der Klasse. Einige blickten entsetzt drein, manche standen anscheinend sogar unter schock. Tai verstand auf einmal gar nicht was los war und fragte Joey um Rat. „Hey Joey, wieso ist es auf einmal so still?“ „Herr Shikaido ist der Grund. Er ist der schrecklichste Lehrer auf der ganzen Schule. Außerdem geht das Gerücht um, er habe schon mal versucht sich an einem Schüler dieser Schule zu vergreifen… Ich warne dich, pass bloß auf bei dem und leg dich nicht mit ihm an, das kann böse Folgen haben!“ Tai war vollkommen perplex. Ein Lehrer der sich an Schülern vergriff? Hoffentlich würde er es sich nicht gleich mit ihm verscherzen. Doch anscheinend hatte es das Schicksal wieder einmal nicht gut mit ihm gemeint. Gleich in ihrer ersten Mathestunde kam er zu spät, weil die Schlange auf der Toilette so lang war. Mit klopfendem Herzen stand er vor der Tür. Hoffentlich würde ihm der Typ nicht gleich den Kopf abreißen… Unsicher klopfte er an. „Herein“ kam es unfreundlich von drinnen. Tai betrat das Klassenzimmer und blieb erst mal erstaunt stehen. Er hatte sich Herrn Shikaido total anders vorgestellt, aber auf keinen Fall so jung! Der war vielleicht grad mal 27 Jahre alt oder zumindest so ähnlich, genau konnte Tai es nicht sagen. Er hatte lange, rote Haare, die zu einem Zopf gebunden waren. Sein Körper war, obwohl er recht schlank war, sehr muskulös und seine Augen… er hatte stechend blaue Augen, die ihn nun direkt ansahen, jedoch mit einem eisigem Blick. Tai lief es Eiskalt den Rücken runter. „Entschuldigen sie, ähm… auf der Toi-…“ „Schön, dass sie uns auch noch beehren, Herr Yagami. Setzen sie sich und schreiben sie bitte für Morgen einen Aufsatz darüber, warum man nicht zu spät zum Unterricht kommen darf!“ Herr Shikaido hatte ihn einfach mitten im Satz unterbrochen. Missmutig setze er sich auf seinen Platz, das war ja ein toller Start. Und es sollte auch so weiter gehen. Wann immer Tai einen winzigen Fehler machte, bekam er Strafarbeiten auf und seit neustem musste er schon nachsitzen. Der neue Lehrer hatte ihn anscheinend ganz schön auf dem Kicker… dabei machte er doch eigentlich gar nichts. Doch wenn er manchmal allein war und auf Herrn Shikaido traf, musterte dieser ihn immer mit einem undefinierbaren Blick. Tai wurde dann immer ganz mulmig. Er wusste nicht wieso, aber er hatte das komische Gefühl, das hinter Shikaidos Verhalten ihm gegenüber noch mehr steckte und da war er nicht der Einzige. Auch Yamato beobachtete Herrn Shikaido. Er kannte diesen Lehrer. Herr Shikaido hatte vor ca. anderthalb Jahren versucht, sich an ihn ran zu machen, doch als er dann einen neuen Lehrer bekam, konnte er Abstand zwischen sie bringen. Wer weiß was der damals mit ihm angestellt hätte… er wollte es gar nicht wissen und er wollte auch nicht daran denken, was er mit Tai anstellen würde. Er musste aufpassen. So kam es, dass sich Tai wieder einmal Nachsitzen eingehandelt hatte, jedoch war er diesmal nicht allein. Auch Yamato hatte sich Nachsitzen eingehandelt, jedoch im Fach Deutsch. Als der Unterricht sich dem Ende neigte, ging Tai, wie er es gewohnt war, in sein Klassenzimmer und wartete dort auf Herrn Shikaido. Doch heute war irgendetwas anders, das spürte er. Er hatte plötzlich das Gefühl, als ob heute irgendetwas Schlimmes passieren würde. Herr Shikaido kam wie immer mit einem Grinsen rein, heute jedoch war es noch breiter als sonst. Des Weiteren gab er Tai ein Blatt, das innerhalb von Zehn Minuten gelöst war. Das war schon ungewöhnlich, denn normalerweise schaffte Tai nicht einmal die Hälfte der Aufgaben, die Shikaido ihm Auftrug. „Ich bin fertig! Kann ich dann gehen oder bekomme ich noch weitere Aufgaben?“ fragte Tai dann gelangweilt. Herr Shikaido setzte sich direkt vor ihn auf die Bank und sagte dann mit einem zuckersüßen Lächeln. „Och… wie wär’s wenn wir uns noch ein bisschen Unterhalten?“ Tai stand auf und ging einen Schritt zurück. Das ganze kam ihm langsam verdächtig vor. „Nein danke ich möchte mich nicht unterhalten… ich würde jetzt gerne gehen!“ Herr Shikaido ignorierte ihn einfach. „Ich hab dich tanzen sehen, auf dem Talentwettbewerb. Du warst wirklich einsame Spitze. Ich konnte meine Augen gar nicht von dir nehmen. Ich würde es gerne noch mal sehen… Zeigst du es mir?“ „W-Was???“ Hatte Tai jetzt richtig gehört? Er sollte vor Shikaido tanzen? Ok, jetzt war ihm echt mulmig. So langsam hatte er eine Ahnung was der von ihm wollte. Er musste schleunigst zu sehen, dass er hier weg kam. „Oh… ähm… also eigentlich hab ich jetzt noch was vor… tut mir echt leid, vielleicht ein anderes Mal!“ Während dieser Worte war er immer weiter Richtung Tür gegangen und drehte sich jetzt schnell um, um sie zu öffnen doch sie ging nicht auf. „Wieso ist die Tür abgeschlossen? Ich will sofort hier raus!“ sagte er nun doch wütend. Doch Herr Shikaido lachte nur kalt. „Du kommst erst hier raus, wenn wir ein bisschen Spaß miteinander hatten!“ Er stand auf und ging nun direkt auf Tai zu. Dieser lief wieder nach hinten in den Saal zurück. Oh nein, verdammt! Er saß hier in der Falle, was sollte er bloß tun? Der Typ wollte sich an ihm vergreifen, da war er sich sicher… er musste sofort hier raus! „Lassen sie mich sofort hier raus, sie können mich nicht hier festhalten. Sperren sie die Tür auf!“ Doch er sah, wie sein Lehrer einfach auf eine der Bänke stieg und nun auf ihn zu lief. Verdammt, jetzt konnte er nicht mehr ausweichen. Herr Shikaido sprang direkt vor ihm vom Tisch. Tai versuchte weiter nach hinten auszuweichen, doch er wurde einfach an den Haaren gepackt und auf den Boden geworfen. Dann beugte sich Herr Shikaido direkt über ihn und hielt seine Handgelenke fest. Tai sah ihn mit aufgerissenen Augen an. Das konnte einfach nicht sein. Das alles musste nur ein böser Traum sein. „Nein! Gehen sie runter von mir, was soll das? Fassen sie mich nicht an!“ Plötzlich hörte er etwas klacken. Nein, das… das war nicht wahr. Er spürte wie ihm Handschellen umgelegt wurden und er an einen Tisch gekettet wurde. „So… und jetzt werden wir beide uns ein wenig vergnügen, nicht wahr?“ Langsam zog er ein Taschenmesser aus seiner Tasche und klappte es auf. Tai begann nun heftig zu zittern. Herr Shikaido entfernte die lästige Jacke und öffnete Tais Hemd. „N-Nein… warten sie, sie wollen das doch eigentlich gar nicht… Aargh!“ Die ersten Blutstropfen liefen an seinem Körper hinab. Herr Shikaido hatte einen fein, säuberlichen Schnitt an Tais Brust platziert. Er lachte kalt. „Oh, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das tun will!“ Vorsichtig leckte er mit seiner Zunge über die Wunde, wodurch sie nur noch mehr brannte. Bei jedem weiteren Schnitt schrie Tai erneut auf, doch er machte zu viel Lärm. Sein Lehrer knebelte ihn, sodass seine Schreie in dem Tuch erstickten. Als Shikaido zufrieden war, setzte er sein Messer weiter unten an. Die Hose störte eindeutig. Als er versuchte sie zu entfernen wehrte Tai sich so gut er konnte, doch es brachte nichts. Herr Shikaido fuhr mit dem Messer weiter, bis er zu Tais Männlichkeit kam. Tai schrie auf, soweit es ihm das Tuch ermöglichte. Tränen kullerten aus seinen Augen. Sein Lehrer lachte erneut kalt auf. „Oh ja… wie ich es liebe andere Leiden zu sehen, wie sie vor angst wimmern und zittern… das turnt mich richtig an! Los umdrehen!“ Befahl er dann plötzlich. Tai rührte sich nicht. Er war starr vor Angst. Dieser Typ war einfach krank, der gehörte in die Klapse! Wie hatte er nur so naiv sein können… Herr Shikaido verpasste ihm unerwartet einen tritt in den Magen und im ersten Moment blieb Tai die Luft weg. Dann wurde er grob an den Hüften gepackt und umgedreht, sodass er nun auf allen vieren war. Tais Körper zitterte nun noch mehr als zuvor. Er wünschte sich nur noch, dass alles vorbei wäre und gleichzeitig hätte er sich ohrfeigen können. Wie hatte er nur so blind sein können? Das ständige Nachsitzen ohne Grund, die komischen Blicke, das alles hätte ihm doch schon viel früher auffallen müssen, doch jetzt war es eh zu spät. Er würde hier so schnell nicht mehr weg kommen. Er konnte nur darauf warten, dass es vorbei war. Hoffentlich würde der Mistkerl ihn nicht auch noch umlegen… Herr Shikaido hatte sich derweil seine Hose ein Stück herunter gezogen und platzierte sich nun an Tais Eingang, um binnen weniger Sekunden brutal in den bibbernden Körper unter ihm einzudringen. Tai krümmte sich vor Schmerzen, als der Lehrer mit einem Mal in ihm versank. Die Stöße waren hart und präzise. Noch nie hatte der Braunhaarige solche Schmerzen gehabt. Sie zerfraßen ihn von innen heraus. Über sich hörte er nur das stetig lauter werdende Stöhnen und Keuchen. Ihm selber entfuhren lediglich Schmerzensschreie und ein leises Wimmern, doch das Tuch verschluckte auch diesen Laut. Tai konnte nur noch stumm weinen. Alles über sich ergehen lassen, warten bis er fertig war. Die Stöße wurden immer härter und er spürte wie Blut an seinen Beinen hinab lief. Er fühlte sich wund, alles brannte und er wünschte sich, einfach Ohnmächtig zu werden. Nach ein paar weiteren Stößen ergoss sich Herr Shikaido mit einem Aufschrei in dem geschundenen Körper. Nach einigen Sekunden zog er sich aus Tais Körper zurück und richtete seine Kleidung wieder her. Tai brach jedoch endgültig zusammen, er konnte einfach nicht mehr. „Hey kleiner, dass war wirklich der geilste Fick, den ich je hatte! Sollten wir bei Gelegenheit wiederholen!“ Dann löste er die Handschellen, schnappte sich seine Tasche und ging zur Tür. Als er sie aufgesperrt hatte, drehte er sich noch einmal kurz um. „Wenn du das irgendwem erzählst, dann sorg ich dafür, dass du dein Leben lang nicht mehr glücklich wirst, kapiert? Ich werde deine ganze Familie umbringen und jeden, der dir was bedeutet! Auch Yamato, verstanden? Also behalt das hier lieber für dich.“ Und dann verschwand er. Tai zitterte immer noch am ganzen Körper. Er versuchte sich langsam aufzurichten, doch jede weitere Bewegung schmerzte umso mehr. Zuerst entfernte er das Tuch und versuchte vorsichtig sich anzuziehen. Dann nahm er seine Tasche und verließ ebenfalls den Raum. Er konnte es nicht vermeiden immer wieder aufzuschluchzen und bei jedem Schritt schmerzhaft sein Gesicht zu verziehen. Währendessen war auch bei Yamato das Nachsitzen vorbei. Er hatte die ganze Zeit so ein ungutes Gefühl gehabt und wollte jetzt doch mal sehen, ob mit Tai alles in Ordnung war. Als er über den Flur lief, kam plötzlich Herr Shikaido um die Ecke, der ein teuflisches Grinsen auf den Lippen hatte. Sofort verfinsterte sich Yamatos Miene. „Na? Muss ja eine wahnsinnig tolle Nachhilfe Stunde gewesen sein, nicht wahr?“ meinte Yamato knapp. „Jaja, Tai und ich hatten wirklich unseren Spaß!“ entgegnete Herr Shikaido mit einem noch breiteren Grinsen und fing kalt an zu lachen. Dann näherte er sich Yamato, der ein paar schritte zurück wich, und kesselte diesen zwischen seinen Armen ein. „Wenn du willst, können wir auch ein wenig spaß haben! Das Angebot steht immer noch, na wie wärs?“ Noch bevor Yamato etwas entgegnen konnte, hörten sie von weitem jemanden rufen. „Ah, Herr Shikaido, hatten sie auch Nachsitzen? Wenn sie wollen, können wir ja gemeinsam zum Parkplatz gehen?!“ Sofort löste er sich von Yamato, sah diesen noch einmal an und meinte dann mit verführerischer Stimme „Das setzen wir wann anders fort, also bis bald.“ Dann ging er Richtung Ausgang. Yamato atmete erst einmal aus. Das war wirklich verdammt knapp gewesen. Doch jetzt musste er sofort zu Tai. Yamato löste sich von der Wand und ging schnellen Schrittes weiter. Gerade als er um die Ecke biegen wollte, stieß er mit jemandem zusammen, welcher unsanft auf den Boden prallte. „Aaaah… Kuso!“ Tai war unsanft mit jemandem zusammen geprallt. Sofort fing er wieder an zu zittern. Was, wenn es wieder Herr Shikaido war? Tränen sammelten sich wieder in seinen Augen, doch er beschloss trotzdem, sie zu öffnen. Vorsichtig sah er nach oben und riss entsetzt die Augen auf. Er war ausgerechnet mit Yamato zusammen gestoßen. Dieser sah ihn ebenfalls mit weit aufgerissenen Augen an. Was er da sah ließ ihn vollkommen erstarren. Da saß Tai, mit zerrissenen Klamotten, überall waren Blutflecke zu erkennen und er weinte. Bei diesem Anblick zog sich alles in Matt zusammen, doch er erwachte augenblicklich aus seiner Starre und streckte Tai seine Hand hin. Dieser ergriff sie zögernd und ließ sich aufhelfen, senkte seinen Blick jedoch Richtung Boden. Er schämte sich dafür das Yama ihn jetzt so sah, aber was sollte er machen? Wegrennen? Unmöglich! „Tai… komm, lass uns erst mal hier verschwinden, ok?“ fragte Yamato zögernd. Er brachte kaum ein Wort heraus. Tai nickte kurz und sie verließen gemeinsam das Schulgebäude. Draußen regnete es in strömen. Beide wurden nass bis auf die Knochen, doch das störte sie kaum. Nach kurzer Zeit kamen sie am Bahnhof an und stiegen in ihren Zug. Die ganze Fahrt über saßen beide schweigend da. Yamato warf immer wieder besorgte Blickte zu Tai hinüber, welcher nur starr aus dem Fenster schaute. Nach einer Weile unterbrach Matt die unangenehme Stille. „Du… ähm… ist bei dir jemand zu Hause?“ Tai schüttelte den Kopf. Um diese Zeit war nie jemand zu Hause! „Aha ok… vielleicht wäre es besser, wenn du mit zu mir kommen würdest. Du kannst in deinem Zustand ja schlecht allein nach Hause. Was meinst du?“ fragte Yamato leise. Er war sich sicher, dass der andere nicht wollte, aber er konnte ihn doch unmöglich allein nach Hause gehen lassen. Noch nie war Yamato so unsicher gewesen, wie zu diesem Zeitpunkt. Tai sah kurz in Yamatos Augen, als wolle er darin etwas lesen. Nach einiger Zeit nickte er zögernd und wandte seinen Blick wieder aus dem Fenster. Nach ungefähr zehn Minuten stiegen sie aus und liefen zu Matts Wohnung. Sie war nicht sehr weit vom Bahnhof entfernt und kurze Zeit darauf tanden sie schon vor der Eingangstür. Nun wurde Tai doch etwas nervös. Die ganze Zeit hatte er versucht an nichts zu denken, doch er stand jetzt immerhin vor Yamatos Wohnung und würde gleich eintreten. Yamato öffnete schnell die Tür und ließ Tai eintreten. Dieser sah sich unsicher um und entledigte sich seiner Schuhe, wusste dann jedoch nicht so recht was tun. Yamato nahm ihm die Entscheidung ab und führte ihn sofort ins Bad. „Also, ich würde sagen du ziehst dir erst mal die nassen Klamotten aus und steigst unter die Dusche damit du dich nicht erkältest!“ Tai nickte kurz und Matt verschwand dann in seinem Schlafzimmer um Tai einige trockene Kleider zu bringen. Er öffnete vorsichtig die Tür, um Tai seine Sachen hinzulegen, erstarrte jedoch sogleich in seiner Bewegung, als er Tai erblickte. Dieser hatte sich bereits ausgezogen. Yamato konnte überall Blut erkennen und als Tai sich plötzlich umdrehte wurde ihm beinah schlecht. Auf Tais Vorderseite konnte er jede Menge Verletzungen sehen, die, je weiter es runter ging, immer mehr zunahmen. Als Tai Matts Blick bemerkte, nahm er sich sofort ein Handtuch um seinen Körper zu verdecken. Geschockt starrte er Matt an. „Äh… ich wollte dir nur einige frischen Sachen hier hinlegen, also ich mach uns dann schon mal nen Tee.“ Hastig schloss er die Tür und musste mehrmals tief Luft holen, um sich wieder einiger maßen zu beruhigen. Dieser Anblick eben… es hatte ihm förmlich das Herz zerrissen! Er musste selbst die Tränen unterdrücken… das hatte er alles nicht gewollt, hätte er sich doch nur anders verhalten, hätte Tai nicht so wahnsinnig verletzt, wo er ihm doch… doch so viel bedeutete… verdammt!!! Er schlug seine Faust mit voller Wucht gegen die Wand. „Verdammt!!! Das hatte ich nicht gewollt…“ Er beschloss, dass es jetzt erst mal das wichtigste wäre, Tai zu beruhigen und für ihn da zu sein. Vielleicht könnte er auch in Erfahrung bringen, was passiert war, obwohl es ja eindeutig war, aber er wollte sicher gehen und es von Tai selbst hören. Es würde für den anderen sicher nicht leicht werden, davon zu erzählen… Tai hatte sich, nachdem er sich von dem Schock erholt hatte zögerlich unter die Dusche begeben. Das warme Wasser brannte wie Feuer auf seiner Haut und wieder kamen die Erinnerungen zurück… Die schmerzen, das kalte Lachen und vor allem die eiskalten Augen… Sofort fing er wieder an zu zittern und ein leiser Schluchzer verließ seine Kehle. Er lehnte den Kopf an die kühle Wand und versuchte sich langsam zu beruhigen, dann wusch er sich so gut es ging. Er fühlte sich so benutzt… er musste diesen Schmutz unbedingt abwaschen. Doch selbst nachdem er fertig war fühlte er sich nicht besser. Er zog sich schnell Matts Sachen an und verließ das Bad. Da er nicht wusste wohin ging er einfach den Flur entlang und kam auch sogleich ins Wohnzimmer. Dort setzte er sich zögerlich auf die Couch, wobei er kurz zusammen zuckte. Sein Hintern brannte höllisch. Bevor er wieder in Gedanken versinken konnte, kam Yamato auch schon aus der Küche, mit zwei Tassen Tee, wovon er eine direkt vor Tai abstellte. Dieser nippte nur ganz leicht daran, hatte den Blick jedoch gesenkt. Yamato setzte sich ihm gegenüber. Schweigend betrachtete er Tai, welcher immer wieder leicht an seinem Tee nippte. Eine unangenehme Stille trat ein, die jedoch von Yamato unterbrochen wurde. „Ist dir noch kalt, oder hat dich die Dusche ein wenig aufgewärmt?“ Erschrocken sah Tai auf, er war so in Gedanken gewesen, das Yamato’s Stimme ihn kurz zusammen zucken ließ. „Mir ist schon etwas wärmer... Danke.“ Immer noch war Tai’s Blick gesenkt. Wieder Stille. Yamato wusste nicht, wie er am besten ‚schonend’ das Thema ansprach, aber es musste sein, warum also um den heißen Brei herum reden? „Wir müssen zur Polizei!“ meinte Yamato dann plötzlich mit fester Stimme. Sofort schoss Tai’s Kopf in die Höhe und er blickte Matt mit weit auf gerissenen Augen an. „W-Was? Was hast du gesagt?“ Tai hoffte sich verhört zu haben! Wusste der andere etwa was vorgefallen war? War sein Verhalten so eindeutig? Er wollte nicht, dass der andere es wusste! Also stellte er sich dumm. „Ich habe gesagt, wir müssen zur Polizei!“ Dabei sah Matt ihn mit einem so durchdringenden Blick an, dass Tai den Augenkontakt unterbrechen musste, damit seine Lüge nicht aufflog. „Ich weiß nicht was du meinst! Warum sollten wir zur Polizei gehen?“ meinte Tai dann mit fester Stimme. Yamato sah ihn mit einem skeptischen Blick an. Tai konnte doch wohl nicht glauben, dass er ihm diese Lüge abkaufen würde? Zumal Tai gar nicht lügen konnte! „Tai, was soll das? Glaubst du ich bin so blöd und kann nicht eins und eins zusammen zählen? Wir müssen zur Polizei und zwar heute noch!“ „Wenn du das irgendwem erzählst, dann sorg ich dafür, dass du dein Leben lang nicht mehr glücklich wirst, kapiert? Ich werde deine ganze Familie umbringen und jeden, der dir was bedeutet. Auch Yamato, verstanden? Also behalt das hier lieber für dich.“ Wieder tauchte die kalte Stimme in Tai’s Gedanken auf und sein Körper fing unwillkürlich an zu zittern. Er durfte es keinem erzählen, wenn er nicht die verletzten wollte, die er liebte! „Nein Matt, es gibt wirklich kei-…“ doch er wurde sofort unterbrochen. „VERDAMMT TAI!!! DENKST DU ICH BIN BLIND?! DEIN GANZES VERHALTEN, DEINE VERLETZUNGEN, DU WILLST MIR DOCH NICHT ERNSTHAFT SAGEN, DASS ALLES KÄME VON NICHTS? GLAUBST DU ECHT, DASS ICH SO BLÖD BIN???“ Yamato war wütend, oder eher außer sich vor Wut, deshalb hatte er sich eben nicht beherrschen können und Tai angeschrieen, was ihm auch gleich wieder leid tat, aber wieso war der andere nur so stur? Tai schien dadurch ein wenig eingeschüchtert worden zu sein, gab aber trotzdem nicht auf. „Es gibt keinen Grund, warum wir zur Polizei sollten!“ „Ach ja?“ meinte Matt dann und seine Stimme hatte einen seltsamen Unterton. Auch hatte er plötzlich ein unheimliches Funkeln in den Augen, was Tai irgendwie angst machte, weshalb er sich auch plötzlich vom Sofa erhob. Matt lief nun geradewegs auf ihn zu und Tai wich ängstlich zurück. Yamato war jedoch schneller und mit einem plötzlichen Ruck wurde er an die Wand genagelt, wobei Yamato seine Handgelenke mit eisernem Griff rechts und links von ihm an die wand pinnte. Tai hatte keine Chance sich irgendwie zu befreien und obwohl er Angst hatte, war da auch Zorn. „Was soll das verdammt!!! Lass mich sofort los, sonst-…“ „Und was, wenn nicht?“ Sofort drückte sich Matt gegen Tai und rieb sein Becken gegen das des anderen. Tai zuckte bei dieser Berührung zusammen und bekam es nun doch mit der Angst zu tun. Sogleich tauchten wieder diese Bilder vor seinem inneren Auge auf. Er fühlte wieder den Schmerz und die Angst. Er wollte das nicht und sein Körper begann wieder zu zittern. Matt beobachtete Tai ganz genau, jede Bewegung und jede Regung in seinem Gesicht. Tai schaute ihn mit angsterfüllten Augen an und er spürte wie der Körper des anderen unaufhörlich zitterte. Als er sah, wie sich eine erste Träne löste, ließ er Tai sofort los und nahm ihn einfach in den Arm. Sogleich vernahm Yamato erst Schluchzer, bevor Tai sich nicht mehr beherrschen konnte und haltlos anfing zu weinen. Tai konnte nicht mehr, so sehr er auch versuchte, die Tränen zurück zu halten, er schaffte es einfach nicht. Die Tränen flossen nun unaufhaltsam seine Wangen hinab. Er krallte sich in Matts Hemd, auch wenn es ihm peinlich war, aber er brauchte jetzt einfach einen Halt. Yamato wiegte ihn hin und her, strich sachte über Tai’s Rücken und flüsterte immer wieder beruhigende Worte, um Tai seine Angst zu nehmen. Nach einer Weile beruhigte Tai sich wieder und er löste sich von Yamato. „Am besten du ruhst dich jetzt erst mal aus und legst dich schlafen, ok?“ Tai gab ein schwaches Nicken von sich und Matt führte ihn zu seinem Bett. Als Tai sich hingelegt hatte, wollte Yamato gleich wieder gehen, als dieser plötzlich von Tai am Handgelenk festgehalten wurde. Verwundert drehte Matt sich um und sah Tai an. Dieser blickte verlegen zur Seite und flüsterte nur ein leises „Danke!“ Yamato lächelte ihn an und verließ dann das Zimmer. Kurz darauf war Tai eingeschlafen. Eine zeitlang stand Yamato einfach nur so da und betrachtete sein Handgelenk. Als Tai ihn eben berührt hatte, war ihm ganz warm geworden und ein angenehmer Schauer war durch seinen Körper geströmt. Morgen mussten sie unbedingt zur Polizei gehen, soviel war sicher, aber jetzt musste er erst mal warten, bis Tai ein wenig geschlafen hatte. Solang machte er es sich auf der Couch bequem und wartete. Seine Gedanken kreisten immer wieder um das Geschehene. Er gab sich zum Teil die Schuld für das, was geschehen war. Hätte er doch nur besser aufgepasst, schließlich wusste er ja selbst wozu dieser Mistkerl fähig war! Vor gut anderthalb Jahren hatte dieser immer wieder versucht, sich an ihn ran zu machen und als Yamato ihn wieder und wieder hatte abblitzen lassen, wurde Herr Shikaido immer aufdringlicher und verfolgte ihn sogar! Gott sei Dank bekam er dann einen neuen Lehrer und Shikaido schien das Interesse an ihm verloren zu haben, aber nachdem Vorfall heute war er sich nicht mehr so sicher. Wenn er nur an Shikaido dachte hatte er eine solche Wut im Bauch, dass er nicht wusste was er tun würde, würde dieser ihm nun gegenüber stehn. Nur mit Mühe konnte er seine Wut wieder unterdrücken, das Wichtigste war jetzt, für Tai da zu sein und morgen würden sie auf jeden fall zur Polizei gehen. Während er noch weiter seinen Gedanken nach hing, fielen auch seine Augen langsam zu. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Langsam öffnete Tai seine Augen oder er versuchte es zumindest, denn das Licht war so hell, das seine Augen im ersten Moment schmerzten und er sie schnell wieder zusammen kniff. Nach einer Weile öffnete er sie erneut, diesmal jedoch langsamer und es schien zu funktionieren. Zu erst wusste er gar nicht wo er war, denn das Zimmer in dem er sich befand, kannte er nicht. Doch dann erinnerte er sich wieder, wo er war und er musste leicht lächeln. Er war bei Yamato zu Hause. Als er versuchte sich aufzusetzen, spürte er einen heftigen Schmerz in seiner unteren Region und sofort überkam ihn Übelkeit. Er legte sich schnell wieder hin und atmete ein paar Mal tief durch, versuchte die aufkommenden Bilder zu unterdrücken, was ihm auch mit einigen Mühen gelang. Diese ganze Situation war einfach nur beschissen! Selbst wenn er es schaffen würde, darüber hinweg zu kommen, und das Ganze einfach zu vergessen, Herr Shikaido würde ihn sicher immer wieder gerne daran erinnern! Aber was sollte er schon groß tun? Da kamen ihm wieder Yamatos Worte in den Sinn. „Wir müssen zur Polizei!“ Doch was würde das schon bringen? Selbst wenn sie zur Polizei gingen und er eine Aussage machen würde, Shikaido wäre sicher nicht so dumm und würde sich fest nehmen lassen! In diesem Moment wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als die Tür geöffnet wurde und Yamato eintrat. Dieser sah ihn erst verwundert an, da er nicht damit gerechnet hatte, dass der andere schon aufgewacht war, wünschte ihm dann aber einen guten Morgen. „Konntest du ein wenig schlafen?“ fragte er dann, während er sich zu Tai aufs Bett saß. Dieser nickte kurz. „Ja ging so, hab schon mal besser geschlafen.“ Bei diesen Worten lächelte er Matt traurig an. Matt’s Herz zog sich bei diesem Anblick schmerzhaft zusammen, aber er ließ sich nichts anmerken. Stattdessen stand er wieder auf und ging zur Tür. „Ich mache uns Frühstück, ok?“ Dann war er verschwunden. Tai sah ihm erstaunt nach. Er hatte sich schon die ganze Zeit gefragt, wieso sich Yamato auf einmal so anders verhielt, als vorher. Immerhin war er es gewesen, der wollte, das Tai sich von ihm fern hielt und nicht umgekehrt. Wieso hatte er Tai nicht einfach nach Hause gebracht und ihn sich selbst überlassen? Wieso nicht? Das verstand der Braunhaarige einfach nicht! Um sich nicht weiter darüber Gedanken machen zu müssen, stand er vorsichtig auf und verließ das Zimmer. Da er nicht wusste wohin, machte er es sich einfach auf der Couch bequem, sofern das mit seinem maletrierten Körper möglich war. Nun besah er sich das Wohnzimmer mal genauer, immerhin war er gestern nicht wirklich dazu gekommen. Er saß auf einer Ledercouch und dieser gegenüber stand noch ein Sessel, dazwischen ein Glastisch. Gegenüber, an der Wand stand ein Fernseher und rechts neben dem Fernseher war eine Tür. Tai vermutete, dass sich dahinter die Küche befand, da er von dort seltsame Geräusche vernahm, die sich nach einem Mixer anhörten. Links neben dem Fernseher war ein Flur, der bis zur Eingangstür führte. Auf der rechten Seite des Flurs war eine Tür, das musste das Badezimmer sein, wenn er sich recht erinnerte, und auf der linken Seite befand sich eine weitere Tür. Wahrscheinlich war das das Schlafzimmer seines Vaters, denn soweit er gehört hatte, lebte Yamato allein mit seinem Vater. Tja und links neben der Couch, auf der anderen Seite der Wand war die Tür zu Yamatos Zimmer. Die Wohnung an sich war eher sperrlich eingerichtet. Für Tai’s Geschmack einfach zu leer, in so einer Wohnung würde er wahnsinnig werden. In diesem Moment kam Yamato mit einem Tablett aus der Küche und als er sah, das Tai bereits auf der Couch saß, stellte er das Tablett vor ihm auf dem Tisch ab. Tai staunte nicht schlecht. Auf dem Tablett war ein Glas mit Orangensaft, eine Schüssel mit Cornflakes, zwei Scheiben Toast, etwas Butter und Marmelade. Matt hatte sich anscheinend richtig Mühe gegeben. Zögerlich fing der Braunhaarige an zu essen, denn auch wenn er eigentlich keine Lust darauf hatte, sein Magen rebellierte bereits. Mit einem Blick auf die Uhr hatte Yamato festgestellt, das es bereits nach elf Uhr war und sie sich etwas beeilen mussten. „Ähm… Tai hör zu, ich will dich jetzt nicht wieder gleich damit überfallen, aber ich bin immer noch der Meinung wir sollten zur Polizei gehen und das schnell!“ Tai hörte augenblicklich auf zu essen und sah Yamato einfach nur an. Nach einer Weile sah er zur Seite und meinte dann nur. „Tut mir Leid Matt, aber ich kann nicht…“ „Wieso denn nicht? Ich komme auch mit und helfe dir, wir müssen diesen Kerl unbedingt in den Knast bringen, sonst macht er immer weiter!“ Tai biss sich auf die Unterlippe. Er wollte ja, aber was wenn sie Shikaido nicht zu fassen bekämen, was dann? Er würde sicher das wahr machen, was er Tai angedroht hatte… „Hör zu Matt, es… es geht einfach nicht weil… ich kann es dir nicht sagen…“ Matt stand mit einem seufzen auf und setzte sich neben Tai, dann nahm er ihn ein weiteres Mal in den Arm. Tai versteifte sich zuerst kurz, beruhigte sich dann aber gleich wieder. Das hier war immerhin Matt und nicht Shikaido! „Hör zu Tai, mit was auch immer Shikaido dir gedroht hat, wir müssen zur Polizei. Er wird mittlerweile eh schon bemerkt haben das was nicht stimmt, da wir beide nicht zum Unterricht erschienen sind. Er wird sicher denken, das ich darüber bescheid weiß und wird versuchen uns daran zu hindern, etwas zu sagen…“ Daran hatte Tai gar nicht mehr gedacht. Sie hatten ja heute Schule… und Matt hatte sicher recht, Shikaido würde es sicher merkwürdig finden, wenn sie heute beide nicht da waren. Er würde sicher denken, dass er Matt alles erzählt hätte… also mussten sie wohl doch zur Polizei. „Also gut, es scheint so als hätte ich keine Wahl… gehen wir also zur Polizei!“ Yamato seufzte erleichtert auf. Endlich hatte der andere es eingesehen und nun mussten sie sich beeilen. Doch mit Tai’s nächster Frage hatte er so schnell nicht gerechnet. „Wieso tust du das für mich?“ fragte Tai dann ganz direkt. „Wie? Was meinst du?“ „Na das alles hier! Wieso hilfst du mir auf einmal? Du warst es doch, der wollte, das ich mich von dir fernhalte, also wieso hilfst du mir?“ Tai sah ihm nun durchdringend in die Augen, er schien irgendetwas in Matt’s Augen zu suchen. Dieser sah verlegen zur Seite und wusste zuerst nicht wie er antworten sollte. „Tai, ich-…“ Doch bevor er richtig zu einer antwort ansetzten konnte, klingelte es an der Tür. Matt riss sofort entsetzt die Augen auf und sprang vom Sofa auf. Geschockt sah er zur Tür. Tai sah Matt etwas erschrocken an. Wieso war der Blonde auf einmal so aufgesprungen? „Matt, was ist denn?“ „schhh!“ machte Matt dann plötzlich und begann nur noch zu flüstern. „Tai, in der Küche steht das Telefon, hol es dir und geh sofort in mein Schlafzimmer!“ „Was, aber wieso denn?“ flüsterte Tai nun verwirrt zurück. Matt Verhalten machte ihm irgendwie Angst. „Niemand weiß wo ich wohne, außer meinem Vater und mir und dieser ist für zwei Wochen auf Geschäftsreise, außerdem hat er einen Schlüssel. Das kann nur Shikaido sein! Du gehst ins Schlafzimmer, ich setze noch den Riegel vor die Tür!“ Geschockt sah Tai Matt an. Shikaido stand vor der Tür? Sofort fing er wieder leicht an zu zittern, machte dann aber was Matt gesagt hatte und holte das Telefon aus der Küche. Mittlerweile klingelte es Sturm und es wurde heftig gegen die Tür geklopft. Als Tai am Flur vorbei kam sah er, wie Matt gerade den Riegel vorschob. In dem Moment konnte man von draußen eine kalte Stimme vernehmen. „Ich weiß, dass ihr hier drin seid, also macht die Tür auf, wenn ihr wisst was gut für euch ist!“ Erneut setzte heftiges klopfen ein. Yamato schlich sich von der Tür weg und verschwand mit Tai in seinem Schlafzimmer, wobei er gleich seine Tür abschloss. Dann setzte er sich mit Tai auf sein Bett und sah diesen an. „Das wird nicht lange halten… leider sind die Türen in diesem Haus schon sehr alt und leicht zu durchbrechen…“ „Wie beruhigend…“ meinte Tai dann und man konnte deutlich ein Zittern aus seiner Stimme vernehmen. Verzweifelt sah er Matt an. Dieser nahm sich sofort das Telefon und begann zu wählen. „Ich ruf jetzt sofort die Polizei an, ich hoffe nur sie sind rechtzeitig hier…“ Auch in Yamatos Stimme schwang leichte Verzweiflung mit. „Ja, hallo? Hier ist Yamato Ishida, sie müssen sofort her kommen, da ist ein Mann in unserer Wohnung, der versucht mich und meinen Freund umzubringen… ja äh, ich wohne in der Sakurastr. 4, Türnummer 98… ja bitte kommen sie schnell-…“ In diesem Moment hörten sie einen lauten Knall und Yamato fiel das Telefon aus der Hand. Shikaido hatte wohl gerade die Wohnungstür eingetreten. Mit zitternden Händen hob Yamato das Telefon auf, und versteckte es unter seinem Kopfkissen. Dann rutschten er und Tai ganz in eine Ecke des Zimmers und schauten ängstlich zur Tür. Ein weiterer Knall erfolgte, hörte sich wie die Badezimmertür an… „Kommt schon raus, ich weiß doch das ihr hier irgendwo seit, so macht ihr es nur noch schlimmer!“ Wieder ein Knall, das war das Schlafzimmer von Yamatos Vater. Matt nahm Tai schützend in die Arme und spürte, dass dieser am ganzen Körper zitterte. Scheiße, der würde sie beide gleich hier und jetzt kalt machen. Verdammt! Yamato musste irgendwie Zeit schinden, vielleicht war die Polizei ja doch rechtzeitig hier… und außerdem musste er Shikaido irgendwie von Tai ablenken. Nun konnten sie Shikaidos Schritte im Wohnzimmer wahrnehmen, doch anstatt, dass er wie erhofft zuerst in die Küche ging, blieb er nun direkt vor Matt’s Schlafzimmertür stehn. Matt konnte sehn wie die Klinke runter gerückt wurde, die Tür aber verschlossen blieb. Dann wurde die Tür plötzlich mit einem Tritt aus den Angeln gehoben und fiel zu Boden. Sowohl Matt als auch Tai waren furchtbar zusammen gezuckt und starrten mit weit aufgerissenen Augen Shikaido an. Dieser sah sie in der Ecke sitzen und sofort breitete sich ein diabolisches Grinsen auf seinem Gesicht aus. „Da seid ihr ja, ich dachte schon ich hätte mich geirrt und ihr wärt gar nicht da! Wie gut das ich so hartnäckig bin…“ Mit langsamen Schritten ging er auf sie zu. Sein Blick haftete an Tai, der ihn in mit angsterfüllten Augen ansah. „So! Du hast meine Drohung also nicht ernst genommen, wie ich sehe… du bist so ein Narr! Hättest du deine Klappe gehalten, hätte es mit uns so weiter gehen können, aber jetzt musst du wohl oder übel die Konsequenzen für dein Handeln tragen.“ Noch zwei Schritte, dann hatte er sie erreicht. Yamato sprang plötzlich auf und stellte sich schützend vor Tai. Shikaido sah Yamato verblüfft an. „Und was soll das nun werden?“ fragte er mit kalter Stimme. „Du wirst Tai nicht noch einmal anfassen, verstanden?“ Äußerlich wirkte Matt kalt, aber innerlich tobte in ihm ein Sturm. Er war wütend, verängstigt und am Rande der Verzweiflung. Wenn sein Ablenkungsmanöver nicht klappte, dann… Gott, daran wollte er gar nicht denken. „So, so, du willst mich also aufhalten was?“ In dem Moment wurde Yamato an den Haaren gepackt und gegen die Bettkante geschleudert. Erschrocken vor Schmerz keuchte er auf und kam unsanft auf dem Boden auf. Tai’s Augen weiteten sich. Wieso tat Yamato das? Nun wandte sich Shikaido wieder Tai zu, als Yamato jedoch erneut anfing zu sprechen. „War…War das schon alles? Mehr hast du nicht zu bieten?“ Yamato rappelte sich auf und hielt sich seine doch sehr schmerzende Seite. Dieser unfreiwillige Flug hatte es ganz schön in sich gehabt. Shikaido begann kalt zu lachen und kam auf Matt zu. „Hast du noch nicht genug? Du hast wohl Todessehnsucht oder wie darf ich das verstehen?“ Dann holte er aus und schlug mit seiner Faust so fest in Matt’s Magen, dass dieser dachte, sein Magen wurde püriert. „Aaaaah!“ Mit einem Schmerzensschrei ging Yamato zu Boden und hielt sofort die Hände an seinen Bauch. „Yama… nein!“ geschockt sah Tai auf das sich bietende Szenario. Matt krümmte sich vor schmerzen auf dem Boden, während Shikaido nur weiterhin bösartig lachte. Dann packte er Yamato und warf ihn aufs Bett. Gerade, als Shikaido ebenfalls auf das Bett wollte, wurde sich Yamato seiner Lage bewusst, rollte sich hastig vom Bett runter und fiel auf den Boden. Dann wich er immer weiter zurück, bis er die Wand in seinem Rücken spürte. Er hielt sich immer noch den Bauch und atmete schnell ein und aus. „Du willst also nicht spielen? Nun dann muss ich es wohl schnell beenden!“ Mit diesen Worten griff Shikaido in eine Tasche seines Mantels und zog eine Pistole raus. Sowohl Matt, als auch Tai schauten entsetzt auf die kleine, silberne Waffe. Der Blonde bekam nun echt Panik. Wo blieb denn die Polizei nur? Hatten sie ihn denn nicht ernst genommen? Wieso kamen sie nicht? Der Lauf der Pistole richtete sich nun direkt auf Matt. Dieser hielt den Atem an. Sollte es das jetzt also gewesen sein? War das sein ganzes beschissenes Leben gewesen? Ein Leben, das fast nur aus Einsamkeit bestanden hatte? In dem er andere nur verletzt und ausgenutzt hatte, aus angst sich noch einmal öffnen zu müssen, aus angst zu vertrauen… Nein so sollte sein Leben nicht enden, nicht so! Er wollte sich ändern, er wollte wieder vertrauen können und vor allem wollte er wieder lieben können. Tai hatte es irgendwie geschafft, sich in sein Herz zu schleichen und die Mauer zu durchbrechen… Er mochte den Braunhaarigen so sehr, wie niemanden jemals zuvor. Doch war es Liebe? Er wusste es noch nicht und so wie es aussah, würde er das wohl auch nie herausfinden können… Oh man, was man nicht alles so dachte, kurz bevor man starb… ~~~~~~ Tai sah, wie Shikaido plötzlich die Waffe direkt auf Matt richtete und sein Herz begann schneller zu schlagen. War es nun soweit? Wollte er sie jetzt beide umbringen? Aber Yamato konnte doch nichts dafür, wieso sollte er sterben? Verdammt, er hätte gestern einfach nach Hause gehen sollen und Matt ignorieren sollen, dann wäre es gar nicht erst soweit gekommen und Matt müsste jetzt nicht für Tai’s Blödheit büßen… Wenn Matt jetzt sterben würde, dann würde Tai sich das niemals verzeihen! Aber er durfte es gar nicht erst soweit kommen lassen. Da Shikaido sich nun völlig auf Matt konzentrierte, hatte Tai zwei Möglichkeiten. Entweder er würde zur Tür rennen und Shikaido somit von Matt ablenken, oder er würde ihn zur Seite schubsen und dabei riskieren, das trotzdem ein Schuss fiel… Verdammt, er wusste einfach nicht was er tun sollte! „Das wars dann, sag lebe wohl!“ Yamato kniff die Augen zusammen. Doch bevor Shikaido abdrücken konnte, sprang Tai auf und schubste Shikaido mir aller Kraft die er hatte zur Seite, dabei ertönte ein Schuss… Yamato schrie gepeinigt auf, der Schmerz überwältigte ihn und ihm wurde schwarz vor Augen. Das letzte was er hörte war, wie Tai schrie. „NEIN! YAMA….“ bevor er in völliger Dunkelheit versank. tbc. ~.~.~.~.~.~.~.~.~ So, das wars mal wieder! Das war das vorletzte kapitel, ihr habt es bald überstanden! ;) Wird der arme Yama überleben? Findet es raus! =) Kommis sind immer gerne gesehen! Kapitel 4: Alles wird gut ------------------------- Hier ist das letzte Kapitel! Ebenfalls etwas überarbeitet, hoffe die FF ließ sich nun etwas besser lesen als zuvor! =) Ach, hätt ich fast vergessen, noch ein herzliches Dankeschön an Joy01, die mich ermutigt hat, die FF überhaupt hochzuladen. Danke! ^^ Und jetzt viel Spaß beim letzten Kapitel! ^^ ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ Kapitel 4 Alles wird gut Leise wurde er durch ein Geräusch geweckt. Er konnte ein immer gleich bleibendes, regelmäßiges Piepen vernehmen. Was war das? Das Geräusch kam ihm bekannt vor! Er lauschte weiter und konzentrierte sich darauf. Nach einigen Sekunden erkannte er, was es war. Es war sein Herzschlag, der durch ein leises Piepen an einem Monitor angezeigt wurde, demnach befand er sich also in einem Krankenhaus und… er lebte! Vorsichtig versuchte er die Augen zu öffnen. Da es sehr hell war, mussten sich seine Augen erst daran gewöhnen. Zuerst sah er alles ein wenig verschwommen, aber mit jeder Sekunde, die verstrich, nahm die Umgebung klarere Formen an. Er sah sich im Zimmer um, und jetzt sah er auch den Grund, wieso es so hell war. Auf der rechten Seite war ein riesiges Fenster, durch das die Sonnenstrahlen ungehindert ins Zimmer konnten und da das Fenster geöffnet war, wehte eine leichte Brise in den Raum. Yamato sah sich weiter um, bis er auf einmal einen braunen Haarschopf erkannte. Tai saß auf einem Stuhl und hatte seinen Kopf auf der Bettkante abgelegt. Er schien zu schlafen. Yamato lächelte bei diesem Anblick und im selben Augenblick war ihm ein Stein vom Herzen gefallen. Er war froh, dass Tai nichts passiert war. Er hatte schon befürchtet, dass… aber es war ja noch mal gut gegangen. Yamato versuchte nun, sich ein wenig aufzurichten, doch zuckte gleich zusammen, als er einen heftigen Schmerz in seiner rechten Schulter verspürte. Durch diese Bewegung war Tai sofort aufgewacht und sah Matt im ersten Moment ziemlich verpeilt an. Doch kurz darauf war er hell wach und sah ihn besorgt an. „Yama, alles in Ordnung? Wie fühlst du dich?“ „Mir ging es schon mal besser, aber immerhin lebe ich noch!“ sagte Matt dann mit einem lächeln. „Oh Gott ich bin so froh, dass dir nichts Schlimmeres passiert ist! Als ich den Schuss gehört hatte und das Blut sah, dachte ich du wärst… Aber der Arzt sagt, du wirst wieder vollkommen gesund und-…“ „Hey ist ja gut.“ Versuchte Yamato Tai’s Redefluss zu stoppen. „Jetzt beruhige dich erst mal und dann erzähl mir, was passiert ist, nachdem ich bewusstlos geworden bin.“ Tai holte ein paar Mal tief Luft und begann dann schon ein wenig ruhiger zu erzählen. „Also… nachdem der Schuss gefallen war, hab ich sofort nach dir geschaut, aber… du warst schon Ohnmächtig. Shikaido hatte sich in der Zeit wieder auf gerappelt und hat dann… ebenfalls auf mich gezielt, aber bevor er schießen konnte, war die Polizei da und hat ihn festgenommen. Du wurdest dann schließlich mit dem Krankenwagen hierher gebracht. Ich durfte nicht mit, sondern musste erst aufs Polizeirevier. Dort hab ich dann gleich eine Aussage gemacht und Anzeige erstattet. In der Zwischenzeit wurden auch unsere Eltern benachrichtigt. Dein Vater ist übrigens schon auf dem Weg hierher. Als ich hier ankam, hat man mir gleich gesagt, dass es dir schon besser gehen würde und das du nicht schwer verletzt seiest. Naja und dann bin ich gleich in dein Zimmer und hab bis eben gewartet, dass du aufwachst…“ Beim letzten Satz war Tai leicht errötet und er sah verlegen zur Seite. Der andere musste ja nicht wissen, dass er vor Sorge um ihn fast umgekommen war… Yamato hatte schweigend zugehört und war froh, das alles doch noch so glimpflich ausgegangen war. Aber etwas hatte er noch zu erledigen, und dafür war wohl jetzt der richtige Zeitpunkt. „Tai, ich… ich muss dir noch was sagen…“ Tai sah ihn verwundert an. Der andere wirkte auf einmal so ernst. Plötzlich sah Yamato ihm direkt in die Augen und wieder sah er das Ozeanblau, das ihn von Anfang an so verzaubert hatte. „Also, ich… ich möchte mich bei dir entschuldigen… für den Brief und dafür wie ich dich behandelt habe. Ich weiß so was ist eigentlich nicht zu entschuldigen, aber ich konnte nicht anders! Weißt du, ich war nicht immer so, wie ich jetzt bin! Früher war ich genau so wie du, aber es gibt da etwas in meiner Vergangenheit, ein Erlebnis, das mich zu dem gemacht hat, was ich heute bin…“ Kurz unterbrach sich Yamato und atmete tief ein und aus. Tai hatte aufmerksam zugehört, und auch wenn ihn die Erinnerung an den Brief schmerzte, so glaubte er, das Matt die Wahrheit sagte. Er bemerkte außerdem, dass es Matt schwer fiel, darüber zu reden, deshalb unterbrach er ihn nicht, sondern hörte weiter zu. „Vor ein paar Jahren, als ich gerade erst meine Neigung zu Männern entdeckt hatte, hatte ich einen besten Freund gehabt. Sein Name war Kei. Wir kannten uns schon sehr lange und ich vertraute ihm voll und ganz. Ich erzählte ihm all meine Geheimnisse und ich wär sogar für ihn durch die Hölle gegangen. Er sah einfach verdammt gut aus und ich hatte mich damals immer gefragt, warum so jemand wie er, mit jemandem wie mir befreundet war… Ich meine, er hatte alles was er brauchte. Seine Eltern hatten viel Geld, er hatte viele Freunde und die Mädchen lagen ihm zu Füßen… Er war in meinen Augen einfach perfekt und er war auch der Grund, weshalb ich meine Neigung zu Männern entdeckte. Ich hatte damals sehr lange gebraucht um mir einzugestehen, dass ich mich in ihn verliebt hatte. Aber ich hatte auch Angst davor, dass er es erfahren könnte und mich danach verachten würde… Doch nach einiger Zeit konnte ich diese Situation nicht mehr ertragen und hab es ihm gesagt. Seine Reaktion hätte nicht schlimmer sein können. Zuerst beschimpfte er mich und dann verschwand er einfach. Das hatte mir damals fast das Herz gebrochen, doch ein paar Tage später meldete er sich wieder bei mir. Er entschuldigte sich für das, was er gesagt hatte und meinte, dass er nur überfordert gewesen wäre und er doch für mich genauso fühlte. Ich hätte damals schon merken müssen, das etwas an seinem Verhalten komisch war, doch ich war ‚blind vor Liebe’ wie man so schön sagt. Er hatte mich nur verarscht und mit meinen Gefühlen gespielt. Er hat mich immer vor seinen Freunden lächerlich gemacht und mich ausgenutzt, wo es nur ging. An meinem 16. Geburtstag war es dann soweit. Wir waren kurz davor miteinander zu schlafen, als er mich plötzlich von sich Stoß und mir eiskalt die Wahrheit ins Gesicht klatschte, danach ließ er mich dann einfach sitzen. Das hatte mich damals so sehr verletzt, dass ich mich völlig verschloss und keinen mehr an mich ran ließ und ich meine damit nicht körperlich. Ich hatte einfach nicht mehr genug kraft, um anderen Menschen zu vertrauen und so blieb ich immer allein. Die Situation wurde dann auf der anderen Schule immer schlimmer, da ich mit Kei in einer Klasse war und immer wenn wir uns zufällig über den Weg liefen, hatte er dieses wissende und teuflische Grinsen auf den Lippen… Als es für mich dort unerträglich wurde, brachte ich meinen Vater dazu hierher zu ziehen und die Schule zu wechseln. Als ich dann hier auf die Schule kam, hat sich mein Charakter um 180 grad gewendet. Ich outete mich gleich als Bi, damit die Leute wussten woran sie waren. Außerdem hatte ich nur noch One-Night-Stands, damit keiner mehr nah genug an mich heran kam. Ich hab mir damals geschworen mich nie wieder zu verlieben oder zu vertrauen, aber trotzdem ist es erneut passiert. Ich habe wieder angefangen zu vertrauen…ich vertraue dir Tai… ich weiß nicht wie du es geschafft hast, aber irgendwie bist du zu meinem Herzen hervor gedrungen und… ich… alles was in dem Brief gestanden hat ist gelogen Tai, du warst für mich nicht nur einer von vielen, ein einfacher Fick, den man schnell vergisst. Nein! Mit dir war es etwas Besonderes und ich hab mich noch niemals so wohl in der Nähe eines anderen Menschen gefühlt, wie bei dir! Ich… mag dich wirklich sehr Tai, aber ob es Liebe ist, weiß ich noch nicht… Doch ich würde es wirklich gerne herausfinden… wenn du es auch möchtest!“ Damit endete Yamato und er sah Tai abwartend an. Dieser war einfach nur… sprachlos. Er wusste gar nicht, was er erwidern sollte… Das alles musste für Matt damals sehr schrecklich gewesen sein, immerhin war es ihm die letzten Wochen so ähnlich ergangen und er konnte sich nur entfernt vorstellen, was Yamato hatte durchmachen müssen. Deshalb auch das mit dem Brief. Er hatte wohl Angst davor gehabt, das Tai noch näher an ihn ran kam, als er’s ohnehin schon war. Schließlich konnte Tai behaupten, das Yamato ihn besser kannte, als seine vorherigen One-Night-Stands, vor allem durch das Referat hatten sie ja miteinander zu tun gehabt. Aber… hatte der andere eben gesagt, dass er ihn mögen würde? Und das er es gern mit ihm versuchen wollte? Oh Gott, bei diesem Gedanken kribbelte wieder alles in seinem Bauch. Yamato mochte ihn… oh man er hätte Freudensprünge machen können, aber zuerst sollte er dem Blonden mal antworten, bevor dieser sein Schweigen missverstand. Tai räusperte sich kurz bevor er anfing zu sprechen. Er was immer noch leicht rot um die Nasenspitze. „Also…ich weiß gar nicht so Recht was ich sagen soll… ähm… also ich versteh deine Gefühle jetzt besser und auch wieso du den Brief geschrieben hast. Ich bin dir auch deshalb nicht mehr böse, oder naja… eigentlich war ich ja nie böse auf dich, sondern auf mich selbst, ich war verletzt, weil ich halt eben gehofft hatte, dass es zwischen uns was anderes wäre, als mit deinen vorherigen…One-Night-Stands! Aber jetzt versteh ich dich und ich… ich mag dich auch sehr und ich würde es auch… gern mit dir versuchen…“ Tai war nun wieder knallrot im Gesicht und wartete gespannt auf Matt’s Reaktion, die auch nicht lange auf sich warten ließ. „Du bist einfach zu niedlich, wenn du rot wirst…“ meinte Matt mit einem atemberaubenden Lächeln. „Tai… darf ich dich küssen?“ Matt fragte deshalb, da er sicher war, das Tai noch einige Zeit brauchen würde, bis er das Erlebnis mit Shikaido überwunden hatte und er wollte ihn nicht einfach so überfallen. Tai’s Herz begann sofort wieder schneller zu schlagen und ihm wurde mit einem Mal richtig heiß. „Ok…“ Yamato lächelte erneut, Tai war einfach nur süß. Vorsichtig beugte er sich zu Tai vor, bis ihre Lippen nur noch Millimeter von einander entfernt waren. Ein letztes Mal schaute er in Tai’s Augen, suchte nach angst oder zweifeln, die er nicht fand und verschloss dann Tai’s Lippen mit seinen, während sie beide ihre Augen schlossen. Einen Moment verharrten sie so, genossen einfach dieses zärtliche Gefühl, das wie tausend Blitze durch ihre Adern schoss, bevor sie anfingen den Kuss zu intensivieren. Vorsichtig ließ Matt seine Zunge über die leicht geöffneten Lippen des anderen gleiten, bat um Einlass, der ihm sogleich gewährt wurde. Neugierig erkundete er die Mundhöhle des anderen, lockte die Zunge des Braunhaarigen aus seinem Versteck, stupste sie immer wieder an, bis ein leidenschaftliches Spiel zwischen ihnen entbrannte. Dieser Kuss drückte soviel Gefühl aus, das es Tai einfach überwältigte. Es war ein Gefühl, als ob heiße Lava durch seine Adern fließen würde und überall in seinem Körper kribbelte es. Nach einigen Minuten löste Matt den Kuss, da sie sonst Gefahr liefen zu ersticken und sah Tai mit warmen Augen an. Beide atmeten schwer, doch keiner von ihnen sagte ein Wort. Matt rückte ein Stück zur Seite und Tai krabbelte zu ihm aufs Bett. Dann schloss Matt einen Arm um Tai’s Hüfte und zog ihn zu sich heran, während Tai seinen Kopf auf Matt’s Brust legte. Beide verharrten einfach in dieser Position und hingen ihren Gedanken nach, doch eins wussten sie beide. Sie waren noch nie so glücklich gewesen wie in diesem Moment! ~~~~~~~~~~~~~~~~ Seit diesem Tag im Krankenhaus war nun schon ein halbes Jahr vergangen. Yamato hatte sich wieder vollkommen erholt und er half Tai so gut es ging, das Erlebnis mit Shikaido zu verarbeiten. Dieser bekam seine gerechte Strafe und wurde zu einer Gefängnisstrafe von 10 Jahren verurteilt, leider jedoch mit Bewährung... Matt hatte sich in diesem halben Jahr sehr verändert und war kaum mehr mit dem Matt vor einem Jahr zu vergleichen. Er war offener und freundlicher geworden und bemühte sich, nicht immer alle Probleme in sich hinein zu fressen. Tai widerrum war eigentlich derselbe geblieben. Er war immer freundlich und hilfsbereit zu allen, auch wenn er etwas von seiner Naivität verloren hatte. Beide führten eine glückliche Beziehung miteinander und heute, an Tai’s 18. Geburtstag hatte Matt dem Braunhaarigen endlich seine Liebe gestanden. Das war für Tai der schönste Moment seines Lebens und er hoffte, dass ihr Glück und ihre Liebe noch lange anhalten würden. ~Owari~ ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ So, das wars dann also! Hätte nicht gedacht, dass ich es jemals schaffe die FF fertig zu stellen! xD Ich finde sie ja nicht so toll, vorallem die Story ist ein bisschen...naja, bin eben ein Anfänger. ^^ Ich hoffe sie hat euch trotzdem gefallen und ihr hinterlasst mir das eine oder andere Kommi, denn nur so kann ich dazu lernen! :) Eine Fortsetzung ist in Bearbeitung, aber da ich viel Stress habe, dauert es wohl noch eine Weile, bis sie fertig ist. Danke an alle, die das hier gelesen haben! Bis zum nächsten Mal! Eure Venu ^^ Kapitel 5: Sehnsüchte und Ängste (Cut Version) ---------------------------------------------- So, hier die gekürzte Fassung von Kapitel 3, für alle unter 18 Jahren ;) Viel Spaß beim Lesen! ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ Kapitel 3 Sehnsüchte und Ängste (Cut) Ein stechender Schmerz fuhr durch seinen Kopf, als er aufwachte. Wo war er? Es war so ruhig. Vorsichtig öffnete er die Augen und sah sich verwirrt um. Er lag auf einer gemütlichen, weinroten Couch, die in einem riesigen Raum stand. Es sah aus, als befände er sich in irgendeinem Wohnzimmer. Weiter hinten erkannte er eine Theke, mit allem möglichen Zubehör. Links neben dem Wohnzimmer lagen noch zwei weitere Türen, wahrscheinlich Bad und Schlafzimmer. Wo war er denn hier? Das Letzte was er noch wusste, war das er mit Yama getanzt hatte und sie in einem wunderschönen Kuss versunken waren. Als er daran dachte zierte seine Wangen ein leichter rotton. Er hatte freiwillig mit Matt getanzt und dann auch noch seinen Kuss erwidert... Das war ein unbeschreibliches Gefühl gewesen, er dachte er würde im siebten Himmel schweben. Doch was war dann passiert? Er war zur Bar gegangen… hatte einen Tequila getrunken und dann? An mehr konnte er sich nicht mehr erinnern. „Na endlich aufgewacht?“ Erschrocken drehte sich Tai in die Richtung aus der die Stimme kam, als er Matt in einer etwas dunkleren Ecke stehen sah. „Matt! Irgendwann bekomm ich einen Herzinfarkt deinetwegen.“ Yamato fing an zu kichern. „Entschuldige, aber ich dachte, du hättest mich längst bemerkt.“ „Oh... sag mal... wo sind wir hier eigentlich?“ wollte Tai neugierig wie er war, wissen. „Wir befinden uns im Keller der Diskothek. Hier unten gibt es verschiedene Räume für verschiedene Zwecke zu vermieten und als du umgekippt bist, hab ich uns einen solchen Raum gemietet und dich hergebracht.“ „Für welche Zwecke werden sie denn vermietet?“ Ups… was für eine dämliche Frage! Tai schlug sich imaginär mit der Hand gegen die Stirn. „Willst du wissen für welche Zwecke?“ meinte Matt mit einem diabolischen Grinsen. „Äh... nein, nicht wirklich…“ Matt trat nun aus seiner Ecke raus und ging auf Tai zu. „Komm mit, ich will dir mal was zeigen.“ Meinte er freundlich, packte Tai am Handgelenk und zog ihn mit sich. Sie gingen geradewegs auf eine der beiden unbekannten Türen zu, Matt öffnete sie und trat mit ihm ein, dann verschloss er die Tür. Matt machte einen Schritt zur Seite und Tai konnte nun sehen, in welchem Raum sie sich befanden... sie waren im Schlafzimmer. Plötzlich bekam Tai ein ganz mulmiges Gefühl im Magen. „Äh... Matt, was wollen wir im... Schlafzimmer?“ Yamato lächelte ihn an, dann meinte er zuckersüß. „Ich dachte, da wir schon mal hier sind könnten wir doch da weiter machen, wo wir letztes Mal aufgehört haben.“ Bei diesen Worten näherte sich Matt Tai wieder und dieser wich zurück. „A-Aber wir können doch nicht so einfach-...“ „Wieso nicht?!“ wurde er einfach unterbrochen „Na weil... äh…“ Tai wusste einfach nicht mehr was er sagen sollte. Er stand mittlerweile mit dem Rücken zum Bett und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Matt gab ihm einen kleinen Schubs, so dass er rücklings auf das Bett fiel. Er riss erschrocken die Augen auf und wollte sofort wieder aufstehen, doch Yamato hatte sich schon über ihn gebeugt und drückte ihn zurück aufs Bett. „Entspann dich, ich mach einfach da weiter, wo wir letztes Mal aufgehört haben. Glaub mir es wird dir gefallen.“ Mit diesen Worten hauchte er wieder federleichte Küsse auf Tais Hals. Das es Tai gefiel stand außer Frage, doch es war einfach nicht richtig! Wenn er jetzt zustimmen würde, würde er es sicher morgen bereuen. Aber dieses Gefühl war einfach unbeschreiblich schön und genau diese Gefühle in ihm gewannen langsam die Kontrolle, doch er versuchte sie weiterhin zu unterdrücken. Matt fuhr derweil mit seiner Zunge Tais Hals entlang, immer tiefer, während sich seine linke Hand nun einen Weg unter Tais T-Shirt suchte. Fast schon vorsichtig berührte er die samtig weiche Haut, fuhr alle Konturen von Tais Bauchmuskeln nach, jedoch störte ihn das Stück Stoff und so zog er Tai mit einer schnellen Bewegung das Shirt über den Kopf und warf es in irgend eine Ecke. Tai biss sich auf die Unterlippe. Seine Gedanken rasten und sein Verstand schien sich immer mehr zu verabschieden. Auch seine Gegenwehr ließ mehr und mehr nach. „Yama-... Matt bitte hör auf ich... ich will das nicht, hörst du!“ Yamato unterbrach sein tun und grinste Tai an. „Bist du sicher? Ich denke nämlich...“, dabei strich er leicht über Tais inzwischen große Ausbeulung in dessen Hose „...das du das schon willst.“ Tai biss sich noch fester auf die Unterlippe, versuchte mit aller Gewalt das aufkommende Stöhnen zu unterdrücken. Yamato hatte Recht. Er wollte es, wollte ihn mit jeder Faser seines Körpers spüren. Leider ließ ihm sein Gewissen einfach keine Ruhe. Einerseits sagte ihm sein Verstand, dass er sich völlig diesem Gefühl hingeben sollte, auch wenn es nur eine verdammte Nacht wäre, es wäre ein Gefühl völliger Zufriedenheit. Andererseits warnte ihn sein Verstand, dass es ein großer Fehler wäre, wenn er sich darauf einlassen würde, denn hätte er einmal Blut geleckt, wollte er mehr. Es würde dann nur noch schwerer für ihn werden, alles zu verkraften, aber er musste sich entscheiden und das jetzt! Matt schenkte seine Aufmerksamkeit derweil wieder dieser wundervollen, seidig glatten Haut unter ihm, verteilte überall federleichte Küsse, kein Zentimeter der bronzefarbenen Haut wurde ausgelassen, was Tai eine angenehme Gänsehaut bescherte. Zufrieden mit seiner Arbeit widmete er sich jetzt tieferen Regionen zu, woraufhin Tai aufkeuchte. Nun war es um ihn geschehen. Fordernd zog er Yamato zu sich hinauf, küsste ihn sogleich stürmisch und voller Verlangen. Dieser im ersten Moment überrascht, fing sich aber gleich wieder und erwiderte den Kuss ebenso leidenschaftlich und stürmisch. Sie vergaßen alles um sich herum, versanken immer tiefer in diesem Kuss. All die angestauten Gefühle in ihm gewannen endgültig die Oberhand, sein Verstand wurde über Bord geworfen und er gab sich nur noch diesem unbeschreiblichen Gefühl hin. Vergessen waren all die Sorgen und Probleme, die Morgen kommen würden, es zählte für ihn nur noch dieser Moment. Das hier und jetzt! *~* Als Tai am nächsten Morgen erwachte, fühlte er sich trotz seines Katers ausgesprochen gut. Es war schon lange her, dass er sich so wohl und zufrieden gefühlt hatte. Doch plötzlich spürte er, dass etwas fehlte. Er tastete vorsichtig neben sich, doch da war nichts. Mit einem Schlag war er hellwach. Er richtete sich sofort auf und sah sich um. Außer ihm befand sich niemand mehr in dem Raum. Sogar Yamatos Kleidung war verschwunden. Das war doch wohl ein schlechter Scherz… oder?! Das konnte einfach nicht sein… vielleicht hielt er sich ja nur in einem anderen Raum auf. Vorsichtig kroch Tai aus dem Bett, da er furchtbare Kopfschmerzen hatte, zog sich an und verließ das Zimmer in der Hoffnung, Yamato in einem anderen Raum zu begegnen. Doch nichts. Matt war nirgends zu finden. Langsam schien sich Tai’s Verdacht zu bestätigen, doch er wollte es einfach nicht wahr haben. Matt musste vielleicht dringend weg und kam später wieder... Da entdeckten sein Augen einen Zettel auf dem Wohnzimmertisch. Alles in ihm zog sich Krampfhaft zusammen. Wenn das nun genau das war, wovor er sich fürchtete? Es brachte jedoch nichts, wenn er ihn nicht lesen würde, würde er es nie erfahren. Also nahm er ihn mit zitternden Händen in die Hand und öffnete ihn. Mit jedem Wort wurde er blasser und seine Augen füllten sich allmählich mit Tränen. Hey Tai, Die letzte Nacht war echt genial! Du bist wirklich eine Rakete im Bett, hätt ich echt nicht gedacht. Ich hoffe, es hat dir genau so viel Spaß gemacht wie mir. Natürlich freut es mich auch, dass ich der erste sein durfte, der dir deine ‚männliche’ Jungfräulichkeit nehmen durfte, zu mal es bei dir am längsten gedauert hat dich rum zukriegen. Du weißt hoffentlich, dass das eine einmalige Sache war, ein Abendteuer eben, und dass du dich in Zukunft von mir fern haltest! Ich wünsch dir was… Yamato Tai konnte die Tränen nun nicht mehr länger aufhalten. Er hatte es gewusst, er hatte es gleich geahnt. Yamato hatte ihn nur benutzt, er war für ihn nur ein weiterer ‚Zeitvertreib’ gewesen. Wie hatte er nur denken können, er sei die Ausnahme? Das Yamato in ihm vielleicht doch mehr sah, als so einen elenden Fick… „Scheisse!“ Das alles versetzte ihm einen furchtbaren Stich ins Herz. Wieso… Wieso nur war er so blöd gewesen sich darauf einzulassen? Er war so ein riesen Idiot… jetzt fiel ihm das alles nur noch schwerer, wie sollte er ihn nach dieser Nacht nur vergessen? Seine Gefühle für ihn waren jetzt nur noch stärker geworden. Zum ersten Mal hatte er sich so richtig glücklich gefühlt, zufrieden... Er war so naiv gewesen, so unglaublich naiv! Die darauf folgenden Tage und Wochen waren für Tai die Hölle. Immer wenn er Yamato sah oder ihm über den Weg lief, kämpfte er mit den Tränen, versuchte sie gewaltsam zu unterdrücken. Seine Schuldgefühle wurden von Tag zu Tag mehr. Ja… er gab sich die Schuld an allem. Schließlich hatte Matt dasselbe getan, wie sonst auch. Hätte er nur nicht nachgegeben und sich von seinen Gefühlen leiten lassen, doch nun war es zu spät. Es war geschehen und nicht mehr rückgängig zu machen. Im Unterricht hörte er kaum noch zu, machte sich immer zu Gedanken um diesen einen Abend. Er spürte wie ihn die Sehnsucht nach Matt langsam von innen zerfraß. Jeden Abend verging er fast vor Sehnsucht, er vermisste ihn so sehr, konnte kaum schlafen. Zum ersten Mal fiel ihm auf, wie verfallen er Matt bereits war. Er kannte ihn zwar noch nicht so besonders gut, doch liebte er das was er kannte. Doch nicht nur ihm erging es so… auch bei Yamato hatte diese Nacht Spuren hinterlassen. Ständig musste er an den braunen Wuschelkopf denken, beobachtete ihn heimlich wann immer er sich sicher war, unbeobachtet zu sein. Er wusste selbst nicht, was mit ihm los war. Anscheinend hatte es Tai irgendwie geschafft sich in sein Herz zu schleichen, doch er versuchte es zu verdrängen. Er wollte es einfach nicht wahr haben. Er verschaffte sich jetzt immer öfter One-night-stands, nur um sich zu beweisen, dass er Tai nicht mehr mochte als die anderen. Doch es funktionierte nicht, er konnte sich einfach nicht von ihm ablenken. Wann immer er mit einem Jungen schlief, hatte er Tai’s Gesicht vor Augen, als würde es ihn verfolgen. Auch konnte ihm kein Junge das Gefühl geben, welches er empfunden hatte, als er mit Tai geschlafen hatte. Das alles machte ihn wahnsinnig und verwirrte ihn zugleich. Von Tag zu Tag nahm sein schlechtes Gewissen zu, doch er brachte es nicht fertig sich zu entschuldigen. ~.~.~.~.~.~.~.~.~ Endlich begannen die Herbstferien. Eine Gelegenheit für Tai, Yamato zu vergessen. Er dachte sich, dass es ihm leichter fallen würde, wenn er ihn nicht jeden Tag in der Schule sehen müsste, doch da hatte er falsch gedacht. Jetzt wo er ihn gar nicht sah, wurde es noch schlimmer, schmerzte es noch mehr. Auch wenn Yamato ihn zu tiefst verletzt hatte, wenn er ihn schon nicht berühren konnte, wollte er ihn wenigstens sehen. Die Tage vergingen und Tai hatte wieder damit angefangen regelmäßig Fußball zu trainieren. Jeden Morgen um sieben Uhr stand er auf, ging in den Park joggen und trainierte danach etwas auf dem Fußballplatz. Er trainierte fast immer bis Mittags, ging dann nach Hause duschen und traf sich später mit Joey und seinen neuen Freunden. In diesen Stunden konnte er völlig abschalten. Auch wenn er nicht so fröhlich war wie sonst, lenkte ihn die Gesellschaft ein wenig ab. Abends jedoch quälte er sich wieder mit seinen Gedanken herum. Er versuchte wirklich alles, doch seine Gefühle zu Yamato wurden einfach nicht weniger. Vieles hätte anders laufen können, wenn er nicht nachgegeben hätte. Wo war seine sonst so große Willenskraft geblieben? Es hatte doch nicht alles nur am Alkohol gelegen… der Braunhaarige wollte es ja auch. Alle seine Berührungen, seine Worte, sie hatten Tai einfach um den Verstand gebracht. Und er hatte sich doch echt eingeredet, Yama könne es vielleicht ernst meinen… Aber das Schlimmste war ja nicht Mal, dass es passiert war, sondern der Brief! All seine verletzenden Worte durchbohrten Tais Herz, er hatte es förmlich entzwei gerissen. All dieser Spott! Die Nacht hatte für ihn überhaupt keine Bedeutung gehabt… Allein bei diesem Gedanken füllten sich die braunen Augen erneut mit Tränen. Dieser Brief hatte ihn zu tiefst verletzt. Warum musste ihn Yamato auch noch an seinen Fehler erinnern? Sein ganzes Leben war einfach nur schrecklich. Yamato selbst erging es auch nicht besser. Er versuchte die Sehnsucht nach Tai mit seiner Musik zu verdrängen, aber selbst das half nicht. Er konnte sich einfach nicht konzentrieren und bekam nichts auf die Reihe. Als seine Sehnsucht schließlich so stark wurde, dass er sie nicht mehr aushielt, verließ er des öfteren seine Wohnung und suchte die Yagamis auf. So oft es ging beobachtete er Tai, ab und an war er wirklich kurz davor, sich bei ihm zu entschuldigen, doch irgendetwas hielt ihn immer davon ab. Er hatte das Gefühl es würde eh nichts ändern… Vor allem aber tat ihm der Brief Leid, den er geschrieben hatte, stand da doch genau das Gegenteil von dem drin, was er fühlte. Nach zwei quälenden Wochen waren die Herbstferien endlich zu Ende. Das Wetter hatte sich zunehmend verschlechtert und wann immer man raus sah, regnete es. Von ihrem Klassenlehrer erfuhren sie, dass ihr Mathematiklehrer in eine andere Schule versetzt wurde und sie dafür Herrn Shikaido als neuen Lehrer bekämen. Plötzlich war es Mucksmäuschen still in der Klasse. Einige blickten entsetzt drein, manche standen anscheinend sogar unter schock. Tai verstand auf einmal gar nicht was los war und fragte Joey um Rat. „Hey Joey, wieso ist es auf einmal so still?“ „Herr Shikaido ist der Grund. Er ist der schrecklichste Lehrer auf der ganzen Schule. Außerdem geht das Gerücht um, er habe schon mal versucht sich an einem Schüler dieser Schule zu vergreifen… Ich warne dich, pass bloß auf bei dem und leg dich nicht mit ihm an, das kann böse Folgen haben!“ Tai war vollkommen perplex. Ein Lehrer der sich an Schülern vergriff? Hoffentlich würde er es sich nicht gleich mit ihm verscherzen. Doch anscheinend hatte es das Schicksal wieder einmal nicht gut mit ihm gemeint. Gleich in ihrer ersten Mathestunde kam er zu spät, weil die Schlange auf der Toilette so lang war. Mit klopfendem Herzen stand er vor der Tür. Hoffentlich würde ihm der Typ nicht gleich den Kopf abreißen… Unsicher klopfte er an. „Herein“ kam es unfreundlich von drinnen. Tai betrat das Klassenzimmer und blieb erst mal erstaunt stehen. Er hatte sich Herrn Shikaido total anders vorgestellt, aber auf keinen Fall so jung! Der war vielleicht grad mal 27 Jahre alt oder zumindest so ähnlich, genau konnte Tai es nicht sagen. Er hatte lange, rote Haare, die zu einem Zopf gebunden waren. Sein Körper war, obwohl er recht schlank war, sehr muskulös und seine Augen… er hatte stechend blaue Augen, die ihn nun direkt ansahen, jedoch mit einem eisigen Blick. Tai lief es Eiskalt den Rücken runter. „Entschuldigen sie, ähm… auf der Toi-…“ „Schön, dass sie uns auch noch beehren, Herr Yagami. Setzen sie sich und schreiben sie bitte für Morgen einen Aufsatz darüber, warum man nicht zu spät zum Unterricht kommen darf!“ Herr Shikaido hatte ihn einfach mitten im Satz unterbrochen. Missmutig setze er sich auf seinen Platz, das war ja ein toller Start. Und es sollte auch so weiter gehen. Wann immer Tai einen winzigen Fehler machte, bekam er Strafarbeiten auf und seit neustem musste er schon nachsitzen. Der neue Lehrer hatte ihn anscheinend ganz schön auf dem Kicker… dabei machte er doch eigentlich gar nichts. Doch wenn er manchmal allein war und auf Herrn Shikaido traf, musterte dieser ihn immer mit einem undefinierbaren Blick. Tai wurde dann immer ganz mulmig. Er wusste nicht wieso, aber er hatte das komische Gefühl, das hinter Shikaidos Verhalten ihm gegenüber noch mehr steckte und da war er nicht der Einzige. Auch Yamato beobachtete Herrn Shikaido. Er kannte diesen Lehrer. Herr Shikaido hatte vor ca. anderthalb Jahren versucht, sich an ihn ran zu machen, doch als er dann einen neuen Lehrer bekam, konnte er Abstand zwischen sie bringen. Wer weiß was der damals mit ihm angestellt hätte… er wollte es gar nicht wissen und er wollte auch nicht daran denken, was er mit Tai anstellen würde. Er musste aufpassen. So kam es, dass sich Tai wieder einmal Nachsitzen eingehandelt hatte, jedoch war er diesmal nicht allein. Auch Yamato hatte sich Nachsitzen eingehandelt, jedoch im Fach Deutsch. Als der Unterricht sich dem Ende neigte, ging Tai, wie er es gewohnt war, in sein Klassenzimmer und wartete dort auf Herrn Shikaido. Doch heute war irgendetwas anders, das spürte er. Er hatte plötzlich das Gefühl, als ob heute irgendetwas Schlimmes passieren würde. Herr Shikaido kam wie immer mit einem Grinsen rein, heute jedoch war es noch breiter als sonst. Des Weiteren gab er Tai ein Blatt, das innerhalb von Zehn Minuten gelöst war. Das war schon ungewöhnlich, denn normalerweise schaffte Tai nicht einmal die Hälfte der Aufgaben, die Shikaido ihm Auftrug. „Ich bin fertig! Kann ich dann gehen oder bekomme ich noch weitere Aufgaben?“ fragte Tai dann gelangweilt. Herr Shikaido setzte sich direkt vor ihn auf die Bank und sagte dann mit einem zuckersüßen Lächeln. „Och… wie wär’s wenn wir uns noch ein bisschen Unterhalten?“ Tai stand auf und ging einen Schritt zurück. Das ganze kam ihm langsam verdächtig vor. „Nein danke ich möchte mich nicht unterhalten… ich würde jetzt gerne gehen!“ Herr Shikaido ignorierte ihn einfach. „Ich hab dich tanzen sehen, auf dem Talentwettbewerb. Du warst wirklich einsame Spitze. Ich konnte meine Augen gar nicht von dir nehmen. Ich würde es gerne noch mal sehen… Zeigst du es mir?“ „W-Was???“ Hatte Tai jetzt richtig gehört? Er sollte vor Shikaido tanzen? Ok, jetzt war ihm echt mulmig. So langsam hatte er eine Ahnung was der von ihm wollte. Er musste schleunigst zu sehen, dass er hier weg kam. „Oh… ähm… also eigentlich hab ich jetzt noch was vor… tut mir echt leid, vielleicht ein anderes Mal!“ Während dieser Worte war er immer weiter Richtung Tür gegangen und drehte sich jetzt schnell um, um sie zu öffnen doch sie ging nicht auf. „Wieso ist die Tür abgeschlossen? Ich will sofort hier raus!“ sagte er nun doch wütend. Doch Herr Shikaido lachte nur kalt. „Du kommst erst hier raus, wenn wir ein bisschen Spaß miteinander hatten!“ Er stand auf und ging nun direkt auf Tai zu. Dieser lief wieder nach hinten in den Saal zurück. Oh nein, verdammt! Er saß hier in der Falle, was sollte er bloß tun? Der Typ wollte sich an ihm vergreifen, da war er sich sicher… er musste sofort hier raus! „Lassen sie mich sofort hier raus, sie können mich nicht hier festhalten. Sperren sie die Tür auf!“ Doch er sah, wie sein Lehrer einfach auf eine der Bänke stieg und nun auf ihn zu lief. Verdammt, jetzt konnte er nicht mehr ausweichen. Herr Shikaido sprang direkt vor ihm vom Tisch. Tai versuchte weiter nach hinten auszuweichen, doch er wurde einfach an den Haaren gepackt und auf den Boden geworfen. Dann beugte sich Herr Shikaido direkt über ihn und hielt seine Handgelenke fest. Tai sah ihn mit aufgerissenen Augen an. Das konnte einfach nicht sein. Das alles musste nur ein böser Traum sein. „Nein! Gehen sie runter von mir, was soll das? Fassen sie mich nicht an!“ Plötzlich hörte er etwas klacken. Nein, das… das war nicht wahr. Er spürte wie ihm Handschellen umgelegt wurden und er an einen Tisch gekettet wurde. „So… und jetzt werden wir beide uns ein wenig vergnügen, nicht wahr?“ *~* Tai kam es wie stunden vor, bis es endlich vorbei war. Überall in seinem Körper fühlte er schmerzen, es war ihm, als ob er innerlich zerrissen war. Er war kaum in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. Zu groß war der Schmerz. Sein ganzer Körper zitterte und als Shikaido zu sprechen begann zuckte er fürchterlich zusammen. „Hey kleiner, dass war wirklich der geilste Fick, den ich je hatte! Sollten wir bei Gelegenheit wiederholen!“ Dann löste er die Handschellen, schnappte sich seine Tasche und ging zur Tür. Als er sie aufgesperrt hatte, drehte er sich noch einmal kurz um. „Wenn du das irgendwem erzählst, dann sorg ich dafür, dass du dein Leben lang nicht mehr glücklich wirst, kapiert? Ich werde deine ganze Familie umbringen und jeden, der dir was bedeutet! Auch Yamato, verstanden? Also behalt das hier lieber für dich.“ Und dann verschwand er. Tai zitterte immer noch am ganzen Körper. Er versuchte sich langsam aufzurichten, doch jede weitere Bewegung schmerzte umso mehr. Zuerst entfernte er das Tuch und versuchte vorsichtig sich anzuziehen. Dann nahm er seine Tasche und verließ ebenfalls den Raum. Er konnte es nicht vermeiden immer wieder aufzuschluchzen und bei jedem Schritt schmerzhaft sein Gesicht zu verziehen. Währendessen war auch bei Yamato das Nachsitzen vorbei. Er hatte die ganze Zeit so ein ungutes Gefühl gehabt und wollte jetzt doch mal sehen, ob mit Tai alles in Ordnung war. Als er über den Flur lief, kam plötzlich Herr Shikaido um die Ecke, der ein teuflisches Grinsen auf den Lippen hatte. Sofort verfinsterte sich Yamatos Miene. „Na? Muss ja eine wahnsinnig tolle Nachhilfe Stunde gewesen sein, nicht wahr?“ meinte Yamato knapp. „Jaja, Tai und ich hatten wirklich unseren Spaß!“ entgegnete Herr Shikaido mit einem noch breiteren Grinsen und fing kalt an zu lachen. Dann näherte er sich Yamato, der ein paar schritte zurück wich, und kesselte diesen zwischen seinen Armen ein. „Wenn du willst, können wir auch ein wenig spaß haben! Das Angebot steht immer noch, na wie wärs?“ Noch bevor Yamato etwas entgegnen konnte, hörten sie von weitem jemanden rufen. „Ah, Herr Shikaido, hatten sie auch Nachsitzen? Wenn sie wollen, können wir ja gemeinsam zum Parkplatz gehen?!“ Sofort löste er sich von Yamato, sah diesen noch einmal an und meinte dann mit verführerischer Stimme „Das setzen wir wann anders fort, also bis bald.“ Dann ging er Richtung Ausgang. Yamato atmete erst einmal aus. Das war wirklich verdammt knapp gewesen. Doch jetzt musste er sofort zu Tai. Yamato löste sich von der Wand und ging schnellen Schrittes weiter. Gerade als er um die Ecke biegen wollte, stieß er mit jemandem zusammen, welcher unsanft auf den Boden prallte. „Aaaah… Kuso!“ Tai war unsanft mit jemandem zusammen geprallt. Sofort fing er wieder an zu zittern. Was, wenn es wieder Herr Shikaido war? Tränen sammelten sich wieder in seinen Augen, doch er beschloss trotzdem, sie zu öffnen. Vorsichtig sah er nach oben und riss entsetzt die Augen auf. Er war ausgerechnet mit Yamato zusammen gestoßen. Dieser sah ihn ebenfalls mit weit aufgerissenen Augen an. Was er da sah ließ ihn vollkommen erstarren. Da saß Tai, mit zerrissenen Klamotten, überall waren Blutflecke zu erkennen und er weinte. Bei diesem Anblick zog sich alles in Matt zusammen, doch er erwachte augenblicklich aus seiner Starre und streckte Tai seine Hand hin. Dieser ergriff sie zögernd und ließ sich aufhelfen, senkte seinen Blick jedoch Richtung Boden. Er schämte sich dafür das Yama ihn jetzt so sah, aber was sollte er machen? Wegrennen? Unmöglich! „Tai… komm, lass uns erst mal hier verschwinden, ok?“ fragte Yamato zögernd. Er brachte kaum ein Wort heraus. Tai nickte kurz und sie verließen gemeinsam das Schulgebäude. Draußen regnete es in strömen. Beide wurden nass bis auf die Knochen, doch das störte sie kaum. Nach kurzer Zeit kamen sie am Bahnhof an und stiegen in ihren Zug. Die ganze Fahrt über saßen beide schweigend da. Yamato warf immer wieder besorgte Blickte zu Tai hinüber, welcher nur starr aus dem Fenster schaute. Nach einer Weile unterbrach Matt die unangenehme Stille. „Du… ähm… ist bei dir jemand zu Hause?“ Tai schüttelte den Kopf. Um diese Zeit war nie jemand zu Hause! „Aha ok… vielleicht wäre es besser, wenn du mit zu mir kommen würdest. Du kannst in deinem Zustand ja schlecht allein nach Hause. Was meinst du?“ fragte Yamato leise. Er war sich sicher, dass der andere nicht wollte, aber er konnte ihn doch unmöglich allein nach Hause gehen lassen. Noch nie war Yamato so unsicher gewesen, wie zu diesem Zeitpunkt. Tai sah kurz in Yamatos Augen, als wolle er darin etwas lesen. Nach einiger Zeit nickte er zögernd und wandte seinen Blick wieder aus dem Fenster. Nach ungefähr zehn Minuten stiegen sie aus und liefen zu Matts Wohnung. Sie war nicht sehr weit vom Bahnhof entfernt und kurze Zeit darauf standen sie schon vor der Eingangstür. Nun wurde Tai doch etwas nervös. Die ganze Zeit hatte er versucht an nichts zu denken, doch er stand jetzt immerhin vor Yamatos Wohnung und würde gleich eintreten. Yamato öffnete schnell die Tür und ließ Tai eintreten. Dieser sah sich unsicher um und entledigte sich seiner Schuhe, wusste dann jedoch nicht so recht was tun. Yamato nahm ihm die Entscheidung ab und führte ihn sofort ins Bad. „Also, ich würde sagen du ziehst dir erst mal die nassen Klamotten aus und steigst unter die Dusche damit du dich nicht erkältest!“ Tai nickte kurz und Matt verschwand dann in seinem Schlafzimmer um Tai einige trockene Kleider zu bringen. Er öffnete vorsichtig die Tür, um Tai seine Sachen hinzulegen, erstarrte jedoch sogleich in seiner Bewegung, als er Tai erblickte. Dieser hatte sich bereits ausgezogen. Yamato konnte überall Blut erkennen und als Tai sich plötzlich umdrehte wurde ihm beinah schlecht. Auf Tais Vorderseite konnte er jede Menge Verletzungen sehen, die, je weiter es runter ging, immer mehr zunahmen. Als Tai Matts Blick bemerkte, nahm er sich sofort ein Handtuch um seinen Körper zu verdecken. Geschockt starrte er Matt an. „Äh… ich wollte dir nur einige frischen Sachen hier hinlegen, also ich mach uns dann schon mal nen Tee.“ Hastig schloss er die Tür und musste mehrmals tief Luft holen, um sich wieder einiger maßen zu beruhigen. Dieser Anblick eben… es hatte ihm förmlich das Herz zerrissen! Er musste selbst die Tränen unterdrücken… das hatte er alles nicht gewollt, hätte er sich doch nur anders verhalten, hätte Tai nicht so wahnsinnig verletzt, wo er ihm doch… doch so viel bedeutete… verdammt!!! Er schlug seine Faust mit voller Wucht gegen die Wand. „Verdammt!!! Das hatte ich nicht gewollt…“ Er beschloss, dass es jetzt erst mal das wichtigste wäre, Tai zu beruhigen und für ihn da zu sein. Vielleicht könnte er auch in Erfahrung bringen, was passiert war, obwohl es ja eindeutig war, aber er wollte sicher gehen und es von Tai selbst hören. Es würde für den anderen sicher nicht leicht werden, davon zu erzählen… Tai hatte sich, nachdem er sich von dem Schock erholt hatte zögerlich unter die Dusche begeben. Das warme Wasser brannte wie Feuer auf seiner Haut und wieder kamen die Erinnerungen zurück… Die schmerzen, das kalte Lachen und vor allem die eiskalten Augen… Sofort fing er wieder an zu zittern und ein leiser Schluchzer verließ seine Kehle. Er lehnte den Kopf an die kühle Wand und versuchte sich langsam zu beruhigen, dann wusch er sich so gut es ging. Er fühlte sich so benutzt… er musste diesen Schmutz unbedingt abwaschen. Doch selbst nachdem er fertig war fühlte er sich nicht besser. Er zog sich schnell Matts Sachen an und verließ das Bad. Da er nicht wusste wohin ging er einfach den Flur entlang und kam auch sogleich ins Wohnzimmer. Dort setzte er sich zögerlich auf die Couch, wobei er kurz zusammen zuckte. Sein Hintern brannte höllisch. Bevor er wieder in Gedanken versinken konnte, kam Yamato auch schon aus der Küche, mit zwei Tassen Tee, wovon er eine direkt vor Tai abstellte. Dieser nippte nur ganz leicht daran, hatte den Blick jedoch gesenkt. Yamato setzte sich ihm gegenüber. Schweigend betrachtete er Tai, welcher immer wieder leicht an seinem Tee nippte. Eine unangenehme Stille trat ein, die jedoch von Yamato unterbrochen wurde. „Ist dir noch kalt, oder hat dich die Dusche ein wenig aufgewärmt?“ Erschrocken sah Tai auf, er war so in Gedanken gewesen, das Yamato’s Stimme ihn kurz zusammen zucken ließ. „Mir ist schon etwas wärmer... Danke.“ Immer noch war Tai’s Blick gesenkt. Wieder Stille. Yamato wusste nicht, wie er am besten ‚schonend’ das Thema ansprach, aber es musste sein, warum also um den heißen Brei herum reden? „Wir müssen zur Polizei!“ meinte Yamato dann plötzlich mit fester Stimme. Sofort schoss Tai’s Kopf in die Höhe und er blickte Matt mit weit auf gerissenen Augen an. „W-Was? Was hast du gesagt?“ Tai hoffte sich verhört zu haben! Wusste der andere etwa was vorgefallen war? War sein Verhalten so eindeutig? Er wollte nicht, dass der andere es wusste! Also stellte er sich dumm. „Ich habe gesagt, wir müssen zur Polizei!“ Dabei sah Matt ihn mit einem so durchdringenden Blick an, dass Tai den Augenkontakt unterbrechen musste, damit seine Lüge nicht aufflog. „Ich weiß nicht was du meinst! Warum sollten wir zur Polizei gehen?“ meinte Tai dann mit fester Stimme. Yamato sah ihn mit einem skeptischen Blick an. Tai konnte doch wohl nicht glauben, dass er ihm diese Lüge abkaufen würde? Zumal Tai gar nicht lügen konnte! „Tai, was soll das? Glaubst du ich bin so blöd und kann nicht eins und eins zusammen zählen? Wir müssen zur Polizei und zwar heute noch!“ „Wenn du das irgendwem erzählst, dann sorg ich dafür, dass du dein Leben lang nicht mehr glücklich wirst, kapiert? Ich werde deine ganze Familie umbringen und jeden, der dir was bedeutet. Auch Yamato, verstanden? Also behalt das hier lieber für dich.“ Wieder tauchte die kalte Stimme in Tai’s Gedanken auf und sein Körper fing unwillkürlich an zu zittern. Er durfte es keinem erzählen, wenn er nicht die verletzten wollte, die er liebte! „Nein Matt, es gibt wirklich kei-…“ doch er wurde sofort unterbrochen. „VERDAMMT TAI!!! DENKST DU ICH BIN BLIND?! DEIN GANZES VERHALTEN, DEINE VERLETZUNGEN, DU WILLST MIR DOCH NICHT ERNSTHAFT SAGEN, DASS ALLES KÄME VON NICHTS? GLAUBST DU ECHT, DASS ICH SO BLÖD BIN???“ Yamato war wütend, oder eher außer sich vor Wut, deshalb hatte er sich eben nicht beherrschen können und Tai angeschrieen, was ihm auch gleich wieder leid tat, aber wieso war der andere nur so stur? Tai schien dadurch ein wenig eingeschüchtert worden zu sein, gab aber trotzdem nicht auf. „Es gibt keinen Grund, warum wir zur Polizei sollten!“ „Ach ja?“ meinte Matt dann und seine Stimme hatte einen seltsamen Unterton. Auch hatte er plötzlich ein unheimliches Funkeln in den Augen, was Tai irgendwie angst machte, weshalb er sich auch plötzlich vom Sofa erhob. Matt lief nun geradewegs auf ihn zu und Tai wich ängstlich zurück. Yamato war jedoch schneller und mit einem plötzlichen Ruck wurde er an die Wand genagelt, wobei Yamato seine Handgelenke mit eisernem Griff rechts und links von ihm an die wand pinnte. Tai hatte keine Chance sich irgendwie zu befreien und obwohl er Angst hatte, war da auch Zorn. „Was soll das verdammt!!! Lass mich sofort los, sonst-…“ „Und was, wenn nicht?“ Sofort drückte sich Matt gegen Tai und rieb sein Becken gegen das des anderen. Tai zuckte bei dieser Berührung zusammen und bekam es nun doch mit der Angst zu tun. Sogleich tauchten wieder diese Bilder vor seinem inneren Auge auf. Er fühlte wieder den Schmerz und die Angst. Er wollte das nicht und sein Körper begann wieder zu zittern. Matt beobachtete Tai ganz genau, jede Bewegung und jede Regung in seinem Gesicht. Tai schaute ihn mit angsterfüllten Augen an und er spürte wie der Körper des anderen unaufhörlich zitterte. Als er sah, wie sich eine erste Träne löste, ließ er Tai sofort los und nahm ihn einfach in den Arm. Sogleich vernahm Yamato erst Schluchzer, bevor Tai sich nicht mehr beherrschen konnte und haltlos anfing zu weinen. Tai konnte nicht mehr, so sehr er auch versuchte, die Tränen zurück zu halten, er schaffte es einfach nicht. Die Tränen flossen nun unaufhaltsam seine Wangen hinab. Er krallte sich in Matts Hemd, auch wenn es ihm peinlich war, aber er brauchte jetzt einfach einen Halt. Yamato wiegte ihn hin und her, strich sachte über Tai’s Rücken und flüsterte immer wieder beruhigende Worte, um Tai seine Angst zu nehmen. Nach einer Weile beruhigte Tai sich wieder und er löste sich von Yamato. „Am besten du ruhst dich jetzt erst mal aus und legst dich schlafen, ok?“ Tai gab ein schwaches Nicken von sich und Matt führte ihn zu seinem Bett. Als Tai sich hingelegt hatte, wollte Yamato gleich wieder gehen, als dieser plötzlich von Tai am Handgelenk festgehalten wurde. Verwundert drehte Matt sich um und sah Tai an. Dieser blickte verlegen zur Seite und flüsterte nur ein leises „Danke!“ Yamato lächelte ihn an und verließ dann das Zimmer. Kurz darauf war Tai eingeschlafen. Eine zeitlang stand Yamato einfach nur so da und betrachtete sein Handgelenk. Als Tai ihn eben berührt hatte, war ihm ganz warm geworden und ein angenehmer Schauer war durch seinen Körper geströmt. Morgen mussten sie unbedingt zur Polizei gehen, soviel war sicher, aber jetzt musste er erst mal warten, bis Tai ein wenig geschlafen hatte. Solang machte er es sich auf der Couch bequem und wartete. Seine Gedanken kreisten immer wieder um das Geschehene. Er gab sich zum Teil die Schuld für das, was geschehen war. Hätte er doch nur besser aufgepasst, schließlich wusste er ja selbst wozu dieser Mistkerl fähig war! Vor gut anderthalb Jahren hatte dieser immer wieder versucht, sich an ihn ran zu machen und als Yamato ihn wieder und wieder hatte abblitzen lassen, wurde Herr Shikaido immer aufdringlicher und verfolgte ihn sogar! Gott sei Dank bekam er dann einen neuen Lehrer und Shikaido schien das Interesse an ihm verloren zu haben, aber nachdem Vorfall heute war er sich nicht mehr so sicher. Wenn er nur an Shikaido dachte hatte er eine solche Wut im Bauch, dass er nicht wusste was er tun würde, würde dieser ihm nun gegenüber stehn. Nur mit Mühe konnte er seine Wut wieder unterdrücken, das Wichtigste war jetzt, für Tai da zu sein und morgen würden sie auf jeden fall zur Polizei gehen. Während er noch weiter seinen Gedanken nach hing, fielen auch seine Augen langsam zu. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Langsam öffnete Tai seine Augen oder er versuchte es zumindest, denn das Licht war so hell, das seine Augen im ersten Moment schmerzten und er sie schnell wieder zusammen kniff. Nach einer Weile öffnete er sie erneut, diesmal jedoch langsamer und es schien zu funktionieren. Zu erst wusste er gar nicht wo er war, denn das Zimmer in dem er sich befand, kannte er nicht. Doch dann erinnerte er sich wieder, wo er war und er musste leicht lächeln. Er war bei Yamato zu Hause. Als er versuchte sich aufzusetzen, spürte er einen heftigen Schmerz in seiner unteren Region und sofort überkam ihn Übelkeit. Er legte sich schnell wieder hin und atmete ein paar Mal tief durch, versuchte die aufkommenden Bilder zu unterdrücken, was ihm auch mit einigen Mühen gelang. Diese ganze Situation war einfach nur beschissen! Selbst wenn er es schaffen würde, darüber hinweg zu kommen, und das Ganze einfach zu vergessen, Herr Shikaido würde ihn sicher immer wieder gerne daran erinnern! Aber was sollte er schon groß tun? Da kamen ihm wieder Yamatos Worte in den Sinn. „Wir müssen zur Polizei!“ Doch was würde das schon bringen? Selbst wenn sie zur Polizei gingen und er eine Aussage machen würde, Shikaido wäre sicher nicht so dumm und würde sich fest nehmen lassen! In diesem Moment wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als die Tür geöffnet wurde und Yamato eintrat. Dieser sah ihn erst verwundert an, da er nicht damit gerechnet hatte, dass der andere schon aufgewacht war, wünschte ihm dann aber einen guten Morgen. „Konntest du ein wenig schlafen?“ fragte er dann, während er sich zu Tai aufs Bett saß. Dieser nickte kurz. „Ja ging so, hab schon mal besser geschlafen.“ Bei diesen Worten lächelte er Matt traurig an. Matt’s Herz zog sich bei diesem Anblick schmerzhaft zusammen, aber er ließ sich nichts anmerken. Stattdessen stand er wieder auf und ging zur Tür. „Ich mache uns Frühstück, ok?“ Dann war er verschwunden. Tai sah ihm erstaunt nach. Er hatte sich schon die ganze Zeit gefragt, wieso sich Yamato auf einmal so anders verhielt, als vorher. Immerhin war er es gewesen, der wollte, das Tai sich von ihm fern hielt und nicht umgekehrt. Wieso hatte er Tai nicht einfach nach Hause gebracht und ihn sich selbst überlassen? Wieso nicht? Das verstand der Braunhaarige einfach nicht! Um sich nicht weiter darüber Gedanken machen zu müssen, stand er vorsichtig auf und verließ das Zimmer. Da er nicht wusste wohin, machte er es sich einfach auf der Couch bequem, sofern das mit seinem maletrierten Körper möglich war. Nun besah er sich das Wohnzimmer mal genauer, immerhin war er gestern nicht wirklich dazu gekommen. Er saß auf einer Ledercouch und dieser gegenüber stand noch ein Sessel, dazwischen ein Glastisch. Gegenüber, an der Wand stand ein Fernseher und rechts neben dem Fernseher war eine Tür. Tai vermutete, dass sich dahinter die Küche befand, da er von dort seltsame Geräusche vernahm, die sich nach einem Mixer anhörten. Links neben dem Fernseher war ein Flur, der bis zur Eingangstür führte. Auf der rechten Seite des Flurs war eine Tür, das musste das Badezimmer sein, wenn er sich recht erinnerte, und auf der linken Seite befand sich eine weitere Tür. Wahrscheinlich war das das Schlafzimmer seines Vaters, denn soweit er gehört hatte, lebte Yamato allein mit seinem Vater. Tja und links neben der Couch, auf der anderen Seite der Wand war die Tür zu Yamatos Zimmer. Die Wohnung an sich war eher sperrlich eingerichtet. Für Tai’s Geschmack einfach zu leer, in so einer Wohnung würde er wahnsinnig werden. In diesem Moment kam Yamato mit einem Tablett aus der Küche und als er sah, das Tai bereits auf der Couch saß, stellte er das Tablett vor ihm auf dem Tisch ab. Tai staunte nicht schlecht. Auf dem Tablett war ein Glas mit Orangensaft, eine Schüssel mit Cornflakes, zwei Scheiben Toast, etwas Butter und Marmelade. Matt hatte sich anscheinend richtig Mühe gegeben. Zögerlich fing der Braunhaarige an zu essen, denn auch wenn er eigentlich keine Lust darauf hatte, sein Magen rebellierte bereits. Mit einem Blick auf die Uhr hatte Yamato festgestellt, das es bereits nach elf Uhr war und sie sich etwas beeilen mussten. „Ähm… Tai hör zu, ich will dich jetzt nicht wieder gleich damit überfallen, aber ich bin immer noch der Meinung wir sollten zur Polizei gehen und das schnell!“ Tai hörte augenblicklich auf zu essen und sah Yamato einfach nur an. Nach einer Weile sah er zur Seite und meinte dann nur. „Tut mir Leid Matt, aber ich kann nicht…“ „Wieso denn nicht? Ich komme auch mit und helfe dir, wir müssen diesen Kerl unbedingt in den Knast bringen, sonst macht er immer weiter!“ Tai biss sich auf die Unterlippe. Er wollte ja, aber was wenn sie Shikaido nicht zu fassen bekämen, was dann? Er würde sicher das wahr machen, was er Tai angedroht hatte… „Hör zu Matt, es… es geht einfach nicht weil… ich kann es dir nicht sagen…“ Matt stand mit einem seufzen auf und setzte sich neben Tai, dann nahm er ihn ein weiteres Mal in den Arm. Tai versteifte sich zuerst kurz, beruhigte sich dann aber gleich wieder. Das hier war immerhin Matt und nicht Shikaido! „Hör zu Tai, mit was auch immer Shikaido dir gedroht hat, wir müssen zur Polizei. Er wird mittlerweile eh schon bemerkt haben das was nicht stimmt, da wir beide nicht zum Unterricht erschienen sind. Er wird sicher denken, das ich darüber bescheid weiß und wird versuchen uns daran zu hindern, etwas zu sagen…“ Daran hatte Tai gar nicht mehr gedacht. Sie hatten ja heute Schule… und Matt hatte sicher recht, Shikaido würde es sicher merkwürdig finden, wenn sie heute beide nicht da waren. Er würde sicher denken, dass er Matt alles erzählt hätte… also mussten sie wohl doch zur Polizei. „Also gut, es scheint so als hätte ich keine Wahl… gehen wir also zur Polizei!“ Yamato seufzte erleichtert auf. Endlich hatte der andere es eingesehen und nun mussten sie sich beeilen. Doch mit Tai’s nächster Frage hatte er so schnell nicht gerechnet. „Wieso tust du das für mich?“ fragte Tai dann ganz direkt. „Wie? Was meinst du?“ „Na das alles hier! Wieso hilfst du mir auf einmal? Du warst es doch, der wollte, das ich mich von dir fernhalte, also wieso hilfst du mir?“ Tai sah ihm nun durchdringend in die Augen, er schien irgendetwas in Matt’s Augen zu suchen. Dieser sah verlegen zur Seite und wusste zuerst nicht wie er antworten sollte. „Tai, ich-…“ Doch bevor er richtig zu einer antwort ansetzten konnte, klingelte es an der Tür. Matt riss sofort entsetzt die Augen auf und sprang vom Sofa auf. Geschockt sah er zur Tür. Tai sah Matt etwas erschrocken an. Wieso war der Blonde auf einmal so aufgesprungen? „Matt, was ist denn?“ „schhh!“ machte Matt dann plötzlich und begann nur noch zu flüstern. „Tai, in der Küche steht das Telefon, hol es dir und geh sofort in mein Schlafzimmer!“ „Was, aber wieso denn?“ flüsterte Tai nun verwirrt zurück. Matt Verhalten machte ihm irgendwie Angst. „Niemand weiß wo ich wohne, außer meinem Vater und mir und dieser ist für zwei Wochen auf Geschäftsreise, außerdem hat er einen Schlüssel. Das kann nur Shikaido sein! Du gehst ins Schlafzimmer, ich setze noch den Riegel vor die Tür!“ Geschockt sah Tai Matt an. Shikaido stand vor der Tür? Sofort fing er wieder leicht an zu zittern, machte dann aber was Matt gesagt hatte und holte das Telefon aus der Küche. Mittlerweile klingelte es Sturm und es wurde heftig gegen die Tür geklopft. Als Tai am Flur vorbei kam sah er, wie Matt gerade den Riegel vorschob. In dem Moment konnte man von draußen eine kalte Stimme vernehmen. „Ich weiß, dass ihr hier drin seid, also macht die Tür auf, wenn ihr wisst was gut für euch ist!“ Erneut setzte heftiges klopfen ein. Yamato schlich sich von der Tür weg und verschwand mit Tai in seinem Schlafzimmer, wobei er gleich seine Tür abschloss. Dann setzte er sich mit Tai auf sein Bett und sah diesen an. „Das wird nicht lange halten… leider sind die Türen in diesem Haus schon sehr alt und leicht zu durchbrechen…“ „Wie beruhigend…“ meinte Tai dann und man konnte deutlich ein Zittern aus seiner Stimme vernehmen. Verzweifelt sah er Matt an. Dieser nahm sich sofort das Telefon und begann zu wählen. „Ich ruf jetzt sofort die Polizei an, ich hoffe nur sie sind rechtzeitig hier…“ Auch in Yamatos Stimme schwang leichte Verzweiflung mit. „Ja, hallo? Hier ist Yamato Ishida, sie müssen sofort her kommen, da ist ein Mann in unserer Wohnung, der versucht mich und meinen Freund umzubringen… ja äh, ich wohne in der Sakurastr. 4, Türnummer 98… ja bitte kommen sie schnell-…“ In diesem Moment hörten sie einen lauten Knall und Yamato fiel das Telefon aus der Hand. Shikaido hatte wohl gerade die Wohnungstür eingetreten. Mit zitternden Händen hob Yamato das Telefon auf, und versteckte es unter seinem Kopfkissen. Dann rutschten er und Tai ganz in eine Ecke des Zimmers und schauten ängstlich zur Tür. Ein weiterer Knall erfolgte, hörte sich wie die Badezimmertür an… „Kommt schon raus, ich weiß doch das ihr hier irgendwo seit, so macht ihr es nur noch schlimmer!“ Wieder ein Knall, das war das Schlafzimmer von Yamatos Vater. Matt nahm Tai schützend in die Arme und spürte, dass dieser am ganzen Körper zitterte. Scheiße, der würde sie beide gleich hier und jetzt kalt machen. Verdammt! Yamato musste irgendwie Zeit schinden, vielleicht war die Polizei ja doch rechtzeitig hier… und außerdem musste er Shikaido irgendwie von Tai ablenken. Nun konnten sie Shikaidos Schritte im Wohnzimmer wahrnehmen, doch anstatt, dass er wie erhofft zuerst in die Küche ging, blieb er nun direkt vor Matt’s Schlafzimmertür stehn. Matt konnte sehn wie die Klinke runter gerückt wurde, die Tür aber verschlossen blieb. Dann wurde die Tür plötzlich mit einem Tritt aus den Angeln gehoben und fiel zu Boden. Sowohl Matt als auch Tai waren furchtbar zusammen gezuckt und starrten mit weit aufgerissenen Augen Shikaido an. Dieser sah sie in der Ecke sitzen und sofort breitete sich ein diabolisches Grinsen auf seinem Gesicht aus. „Da seid ihr ja, ich dachte schon ich hätte mich geirrt und ihr wärt gar nicht da! Wie gut das ich so hartnäckig bin…“ Mit langsamen Schritten ging er auf sie zu. Sein Blick haftete an Tai, der ihn in mit angsterfüllten Augen ansah. „So! Du hast meine Drohung also nicht ernst genommen, wie ich sehe… du bist so ein Narr! Hättest du deine Klappe gehalten, hätte es mit uns so weiter gehen können, aber jetzt musst du wohl oder übel die Konsequenzen für dein Handeln tragen.“ Noch zwei Schritte, dann hatte er sie erreicht. Yamato sprang plötzlich auf und stellte sich schützend vor Tai. Shikaido sah Yamato verblüfft an. „Und was soll das nun werden?“ fragte er mit kalter Stimme. „Du wirst Tai nicht noch einmal anfassen, verstanden?“ Äußerlich wirkte Matt kalt, aber innerlich tobte in ihm ein Sturm. Er war wütend, verängstigt und am Rande der Verzweiflung. Wenn sein Ablenkungsmanöver nicht klappte, dann… Gott, daran wollte er gar nicht denken. „So, so, du willst mich also aufhalten was?“ In dem Moment wurde Yamato an den Haaren gepackt und gegen die Bettkante geschleudert. Erschrocken vor Schmerz keuchte er auf und kam unsanft auf dem Boden auf. Tai’s Augen weiteten sich. Wieso tat Yamato das? Nun wandte sich Shikaido wieder Tai zu, als Yamato jedoch erneut anfing zu sprechen. „War…War das schon alles? Mehr hast du nicht zu bieten?“ Yamato rappelte sich auf und hielt sich seine doch sehr schmerzende Seite. Dieser unfreiwillige Flug hatte es ganz schön in sich gehabt. Shikaido begann kalt zu lachen und kam auf Matt zu. „Hast du noch nicht genug? Du hast wohl Todessehnsucht oder wie darf ich das verstehen?“ Dann holte er aus und schlug mit seiner Faust so fest in Matt’s Magen, dass dieser dachte, sein Magen wurde püriert. „Aaaaah!“ Mit einem Schmerzensschrei ging Yamato zu Boden und hielt sofort die Hände an seinen Bauch. „Yama… nein!“ geschockt sah Tai auf das sich bietende Szenario. Matt krümmte sich vor schmerzen auf dem Boden, während Shikaido nur weiterhin bösartig lachte. Dann packte er Yamato und warf ihn aufs Bett. Gerade, als Shikaido ebenfalls auf das Bett wollte, wurde sich Yamato seiner Lage bewusst, rollte sich hastig vom Bett runter und fiel auf den Boden. Dann wich er immer weiter zurück, bis er die Wand in seinem Rücken spürte. Er hielt sich immer noch den Bauch und atmete schnell ein und aus. „Du willst also nicht spielen? Nun dann muss ich es wohl schnell beenden!“ Mit diesen Worten griff Shikaido in eine Tasche seines Mantels und zog eine Pistole raus. Sowohl Matt, als auch Tai schauten entsetzt auf die kleine, silberne Waffe. Der Blonde bekam nun echt Panik. Wo blieb denn die Polizei nur? Hatten sie ihn denn nicht ernst genommen? Wieso kamen sie nicht? Der Lauf der Pistole richtete sich nun direkt auf Matt. Dieser hielt den Atem an. Sollte es das jetzt also gewesen sein? War das sein ganzes beschissenes Leben gewesen? Ein Leben, das fast nur aus Einsamkeit bestanden hatte? In dem er andere nur verletzt und ausgenutzt hatte, aus angst sich noch einmal öffnen zu müssen, aus angst zu vertrauen… Nein so sollte sein Leben nicht enden, nicht so! Er wollte sich ändern, er wollte wieder vertrauen können und vor allem wollte er wieder lieben können. Tai hatte es irgendwie geschafft, sich in sein Herz zu schleichen und die Mauer zu durchbrechen… Er mochte den Braunhaarigen so sehr, wie niemanden jemals zuvor. Doch war es Liebe? Er wusste es noch nicht und so wie es aussah, würde er das wohl auch nie herausfinden können… Oh man, was man nicht alles so dachte, kurz bevor man starb… ~~~~~~ Tai sah, wie Shikaido plötzlich die Waffe direkt auf Matt richtete und sein Herz begann schneller zu schlagen. War es nun soweit? Wollte er sie jetzt beide umbringen? Aber Yamato konnte doch nichts dafür, wieso sollte er sterben? Verdammt, er hätte gestern einfach nach Hause gehen sollen und Matt ignorieren sollen, dann wäre es gar nicht erst soweit gekommen und Matt müsste jetzt nicht für Tai’s Blödheit büßen… Wenn Matt jetzt sterben würde, dann würde Tai sich das niemals verzeihen! Aber er durfte es gar nicht erst soweit kommen lassen. Da Shikaido sich nun völlig auf Matt konzentrierte, hatte Tai zwei Möglichkeiten. Entweder er würde zur Tür rennen und Shikaido somit von Matt ablenken, oder er würde ihn zur Seite schubsen und dabei riskieren, das trotzdem ein Schuss fiel… Verdammt, er wusste einfach nicht was er tun sollte! „Das wars dann, sag lebe wohl!“ Yamato kniff die Augen zusammen. Doch bevor Shikaido abdrücken konnte, sprang Tai auf und schubste Shikaido mir aller Kraft die er hatte zur Seite, dabei ertönte ein Schuss… Yamato schrie gepeinigt auf, der Schmerz überwältigte ihn und ihm wurde schwarz vor Augen. Das letzte was er hörte war, wie Tai schrie. „NEIN! YAMA….“ bevor er in völliger Dunkelheit versank. ~.~.~.~.~.~.~.~ Danke fürs Lesen! ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)