Wahnsinn à la Kaiba von abgemeldet (Seto/Joey - Die Psyche eines Eisbergs..-) ================================================================================ Kapitel 8: Teil 8: Entre nous ----------------------------- Wahnsinn à la Kaiba Die Psyche eines Eisbergs Disclaimer: noeee.. außer der storyline gehört mir imma noch nix (schad..o.o) Pairing: Seto/Joey ^----^v Sonstiges: *sniffsniff* hach.. ich bin soo frooh, dass es euch gibt! *alle kommi-schreiber drückmantsch* ihr macht mich so glücklich.. x) *irre lachz* hab die ff scho völlig fertig getippt.. muss nur eben hochladen.. u.u" darin bin ich immer n bisschen.. öh.. langsam..xD *duck* hoffe, ihr verzeiht mir, wenns mal n bisschen länger dauert óO Inanna - Ich weiß,was du meinst.. ich liiiiieeebe raubkatzen *-* allerdings hat dieses eine exemplar hier.. nun.. es hat's sich tatsächlich verscherzt..xD inulin - lol..xD schön, dass du so über die ff lachen kannst ^^ jaa.. kaiba grabscht.. *--* toll,ne?.. *hach* wer würd da net gern mit joey tauschen.. *säuselsäusel* xXxSweetyxXX - klar *hrhr* ich beeil mich mitm hochladen.. *irre lach* lizardgirl - du hast die auf bei deinen favos? *sniff*bäche heul* wie schöööööööööönn.. >< ich werd dir trotzdem eine schicken xD *fies grins* nope.. ernsthaft :) freut mich, dass ich die zwei so gut treffe *chrchr* und mal so ganz unter uns.. <.< >.>.. ich finds genial, wenn sie sich zoffen..xD blacki - lol..o.o komm ma ins icq xDD *knuff* du aufgewühltes etwas xD *tätschel* jaaa.. ich beeil mich ja >< ich pack auch, x-tra nur für dich gaaaanz viel humor rein xD achja.. kannst dich schon auf eine seto=uke.FF freuen.. sie wird folgen.. *muahahaaa~ Schreiberling - mein treuer anhänger ö.ö *plümchen schenk* :D schön, dass du noch nich die lust verloen hast..xD und ja - sie sind auffällig! >< seto und joey müssen auffällig sein! *buahahaha* aber da es keine zeugen gibt.. <.< >.>.. loscar - *juhuuu* ein frischfang >< yaaaay! *fahne schwenk* ich hoffe, deine nachbarn verzeihen dir xD will ja net schuld an einem kleinkrieg sein,ne? xD da eike wahrscheinlich nich mehr vorkommen wird (verzeih mir ú.u) ,werde ich dich hier darüber in kenntnis setzen, dass es ihm/ihr/es ausgesprochen gut geht ;) Sie/er/es füht ein glückliches leben mit ihrem/seinem partner, direkt untem am See. Joey besucht sie alle zwei tage. xD blazingangel - YAY! noch eina!! xDD *plattknuff* <.< .. nette idee..*murmelmurmel* du verrätst ja alles.. xDD >< naaaiiin *wischwischwisch* xDD ich red scho wieder zuviel..óo.. have fun! ("zuviel" is gut.. das issn ganzer roman xDD) ____________________ Teil 8: Entre nous – Unter vier Augen "Hör mal..", fange ich beschämt an und kratze mich verlegen am Hinterkopf. "Toilet.", liest er monoton und würdigt mich keines Blickes, was ich, trotz der gegebenen Umstände, als ziemlich Unhöflich empfinde. Ich traue mich kaum noch, etwas zu sagen, sehe ihn nur an, wie er dasitzt und das verknitterte Toilettenschild in seinen Händen dreht, dass ich vergangene Nacht von einer seiner Türen gezupft und eingesteckt habe, um ihn zu ärgern. Tja.. ähää.. Wer hätte auch schon gedacht, dass ausgerechnet Kaiba an meiner Hose rumspielt und auf diese Weise meine kleine Beute entdeckt? Ehrlich gesagt, ich habe nicht mal damit gerechnet, dass er das Fehlen dieses eigentlich sehr unbedeutenden Gegenstandes überhaupt bemerken würde. In Gedanken kann ich sehen, wie ihm der Kragen platzt.. “Wheeler..” Peng! Das war der erste Knopf, der aufspringt! “Wheeler, sag mir, dass du nicht versucht hast, ein Schild mit der Aufschrift Toilet zu stehlen..” Peng!! Der zweite ist auch weg! “Also.. stehlen ist vielleicht das falsche Wort, Kaiba.. weißt du.. das war nämlich so..” Ich starte einen erbärmlichen Erklärungsversuch, doch seine eiskalte Gesichtsmimik lässt jeden meiner Anläufe scheitern. “Lass mich raten.. du hast es dir nur ausgeliehen und wolltest es bestimmt jeden Moment zurückgeben?”, murrt er leise und bietet den fremden Blicken, die auf uns ruhen, mit einem tiefen Knurren Einhalt. “Weißt du eigentlich, dass Diebstahl strafbar ist, du dämlicher Versager?!” Also.. Ich weiß gar nicht, wieso der sich einen Wachhund zulegt, wenn er doch sowieso alles und jeden vertreiben kann, sobald er auch nur die Augen aufschlägt. Heh, bei mir reicht sogar nur der Klang seines Namen und ich krieg 'ne Gänsehaut, ist das denn normal? Allerdings.. Was ist an DEM schon normal? Kaiba kauft nie normale Klamotten, normales FastFood oder normale Autos, bei ihm ist alles exquisit, neumodisch und überteuert. Allein seine Armbanduhr kostet wahrscheinlich so viel, wie meine Gesamte Einrichtung Zuhause. Ich blicke ihn einen Moment lang an, innerlich heillos froh darüber, dass man uns nicht mehr anstarrt, und muss schwer schlucken. Hm.. Ich glaube, wenn er nicht so aussähe, wie er nun mal aussieht, dann wäre es viel leichter, ihn für diesen unverschämten Reichtum zu kritisieren.. Also, was ich sagen will ist.. dass er schon irgendwiiiiee gut aussieht, ich beneide ihn sogar um diese zierlichen Hände, die er hat. Er hat so schöne Finger, die alles andere als Männlich, dafür aber unglaublich fein wirken. Na gut, es sind Finger, mit denen er mir wahrscheinlich am liebsten dreimal täglich den Hals umdrehen würde, aber wenn das nehme ich gerne in Kauf! Meine Augen zucken etwas nach unten, streifen unkontrolliert seine Hände, bevor sie wieder zu seinem Gesicht wandern. Jaaa.. das ist auch eins dieser Dinge, die ich gerne hätte. Blaue Augen. Die sind einfach nur.. Wow! Klar, Serenity sagt immer, diese Farbe wirkt kalt und eintönig, und manchmal trifft das bei Kaiba sogar zu, aber es gibt diese kurzen, winzigen Augenblicke, die viel zu selten vorkommen, in denen dieses kühle Blau zu einem Ozeanblau wird und meinen Verstand durchflutet. Wirklich! Ich schwöre, wenn das passiert, kann ich nicht mehr klar denken! Manchmal hab ich dann sogar das Gefühl, er weiß ganz genau, was er da tut und anrichtet und er genießt es auch noch in endlosen Zügen. “... Anwalt hören..” Vorhin war einer dieser Augenblicke. Wo das Blau ganz weich war, mein ich. Nicht so zynisch und herablassend, sondern richtig schön, wie ein Pool im Sommer. Mit warmen Wasser, wo man am liebsten reinspringen möchte. Ich meine.. es war jetzt nicht so furchtbar unangenehm, als er mir auf die Pelle gerückt ist, sondern viel mehr.. äh.. fremd? Unbekannt? Merkwürdig? “....machen... platt...” Bild ich mir das ein, oder hab ich etwa grade gestanden, dass es mir nichts ausmachen würde, wenn Kaiba mich anbaggert? Ganz ruhig.. Tief durchatmen. Einen Mann attraktiv zu finden, ist keine Schande, oder? Mädels haben damit doch auch kein Problem, die sitzen doch ständig rum und reden darüber, nicht wahr? Und keiner klagt die an – also ist es nichts unglaublich spektakuläres. Verdammt.. Das kann man doch nicht vergleichen.. Frau und Mann.. Mann und Mann.. Mhh.. solange es sich auf anziehend finden beschränkt ist es.. in Ordnung? “.. und dann bist du Hundekuchen, Wheeler!” Ich schrecke etwas auf und erwische mich dabei, wie ich Kaiba mit einem unheimlich sinnfreien Gesichtsausdruck angestarre. Schnell klappt sich mein leicht geöffneter Mund zu. “Ja, ist in Ordnung.”, antworte ich also nur halb perplex, habe kaum etwas von seinem Monolog mitbekommen. Wie auch, wenn ich die ganze Zeit mit mir kämpfe, ihm nicht um seinen hübschen Hals zu fallen und nie mehr loszulassen?! Er zieht seine Augenbraue hoch, stopft das mitgenommene Toilettenschild zwischen unsere Sitze und kreuzt die Arme vor der Brust, ohne den Blick von mir zu wenden. “Du siehst aus, als hättest du grade etwas sehr ungesundes geschluckt, Misttöle. Sollen wir vielleicht beim Tierarzt halt machen und dich behandeln lassen?” Ich knirsche mit den Zähnen. Hah.. das hätte ich fast vergessen. Dieser hübsche Romeo kann ja auch noch reden.. Das macht glatt das ganze Bild kaputt. “Gerne.. so lange du bezahlst, wäre ich sogar dazu bereit mich Brandmarken oder Piercen zu lassen.” Hn.. dabei hat er mich schon irgendwie gebrandmarkt. Also.. im Gehege, vor exakt 42 Minuten. Versucht hat er es auf jeden fall ,daran gibt es keinen Zweifel und ich glaube, er weiß das ebenfalls. “So ein Streuner wie du braucht eine Ganzkörperrasur und nichts anderes.” “Vielleicht noch ein Bad? In deiner Wanne war ich ja schon, fehlt nur noch das Wasser!” “Du ist ein absolut verkommener Köter, dich würde ich nicht mal retten, wenn du hilflos im Ozean herum treiben würdest!” “Und du bist so scheiße, dich würd‘ ich nicht mal dann anpissen, wenn du brennst!” Auf das letzte Kommentar hin ertönt in zwei Reihen vor uns leises Gekicher, während unsere Lehrerin uns einen strafenden, aber schweigenden Blick zuwirft. Jetzt bin ich derjenige, der die Arme vor der Brust verschränkt und aus dem Fenster starrt. An Kaiba vorbei, der mich immer noch intensiv anstiert und damit einen warmen Schauer über meinen Rücken jagt. Tjaaa.. scheiße, ne? Jetzt bestraft er sich wahrscheinlich grade innerlich selbst, weil er mal nicht das letzte Wort hatte, sondern ich. Moi! Harharhar! “Okay, ich geb’s auf.” Seine Stimme klingt irgendwie neutral, so schwankend zwischen Desinteresse und Wutanfall, und er zuckt mit seinen schmalen Schultern, bevor die Beine übereinander schlägt und nach vorne blickt. “Hä?.. Was gibst du auf?” “Ich werde nicht weiter versuchen, dir niveauvolles Sprechen beizubringen. Ich dachte, jeder Hund sei in der Lage, ein Kunststück zu erlernen, aber du bist ein hoffnungsloser Fall von Träg- und Faulheit, zu nichts zu gebrauchen. Ein typischer Nichtsnutz.” Nichtsnutz.. Er benutzt die selben Wörter, wie mein Vater. Schon.. komisch.. Da ist sie wieder, die unsichtbare Hand, die von hinten meinen Hals zudrückt und mich zum frieren bringt, obwohl dieser Bus nicht einmal über eine Klimaanlage verfügt. “Arschloch..” Es ist das einzige Wort, das es bis dahin noch über meine Lippen schafft. Erstens, weil es der Moment ist, in dem die Reifen des Wagens zum Halten kommen und zweitens, weil es keine andere Beschreibung gibt, die ich in diesem Augenblick passender gefunden hätte. Ich rappele mich mit dumpfen Herzschlägen in der Brust auf und reihe mich in das Gewusel der Schüler ein, die den engen Gang zwischen den Sitzen entlang stolpern, um aus dieser Metalldose zu gelangen. Es ist ätzend! Dieses Auf und Ab, dass Kaiba bei mir verursacht. Mal ist er richtig nett und sympathisch, und läuft auf der richtigen Fahrbahn, um sich mit mir anzufreunden, und dann wird er plötzlich wieder das alte Monster, das mit Sarkasmus und Arroganz um sich schlägt, wie ein Bekloppter! Wer soll denn da den Überblick behalten? Wie soll ich mich denn benehmen, wenn ich nicht weiß, was er überhaupt von mir will? Griesgrämig stelle ich fest, dass mich meine Füße schon ziemlich weit vom Parkplatz getragen haben, in die Nähe unseres Schulgebäudes, obwohl der Unterricht wohl kaum weitergeführt wird. Jedenfalls nicht heute, und das kommt mir nur zu Gute. Ich drehe mich um, mustere kurz das Gedränge da hinten, bevor mein Blick schon wieder auf ihn fällt. Hm.. Normalerweise würde ich mich beschweren, dass ich nicht eine Minute weg bin und schon wieder seinen Weg kreuzen muss, doch sein Anblick löst bei mir ein unergründliches Mundwinkelzucken aus, dass ich kaum unterdrücken kann. “Warte mal, Kaiba.”, bitte ich so höflich, wie nur möglich, versperre ihm aber seinen Weg, sodass er gar keine andere Wahl hat, als stehen zu bleiben, es sei denn, er bombt mich gleich weg oder öffnet seine Tasche und baut sich eine Bazooka zusammen, mit der er mich wegsprengt. “Gute Güte, Wheeler!”, entgegnet er genervt, scheint seine Massenvernichtungswaffen heute Zuhause gelassen zu haben. “Hältst du es keine zwanzig Sekunden aus, ohne mir auf den Nerven rumzutrampeln?!” Ich sehe, wie er an mir vorbeilinst, was mich vermuten lässt, dass seine Limousine ein paar Meter hinter uns geparkt hat, muss aber trotzdem grinsen und habe seine dämliche Bemerkung von eben schon wieder völlig vergessen. “Eigentlich schon, aber ich wollte fragen, wann ich morgen zu dir kommen kann, damit du mir Nachhilfe gibst.” Er sieht mich entgeistert an, als ob ich ihm grade auf seine Schuhspitzen gepinkelt und mir meine Unterhose über den Kopf gezogen hätte. “Hast du’s an den Ohren, du Hundevieh? Ich hab dir bereits erklärt, dass ich mir nicht die Zeit nehmen werde, um dein Hirn auf zumotzen.” “Freiwillig vielleicht nicht.”, erwidere ich völlig überzeugt von mir selbst, ziehe das kleine Ding aus meiner Hosentasche, das ich vorhin im Gehege aufgesammelt habe und halte es ihm triumphierend unter die Nase. “Aber vielleicht hilft es dir, eine neue Entscheidung zu treffen, wenn ich dieses kleine Bild hier an die Pinwand im ersten Stock hefte? Wär sicher hübsch..” Seine feinen Gesichtszüge entgleisen völlig unkontrolliert und er greift so hastig nach dem Foto, dass ich meine Hand fast zu spät zurück gezogen hätte. “Wo hast du das her?!” Mein Grinsen wird ungewollt breiter, was mich allerdings auch nicht sonderlich stört. “War ein Zufall, ehrlich. Aber wenn ich jetzt schon ein Druckmittel habe, kann ich’s genauso gut auch benutzen. Also, wie sieht’s aus, hm?” “Das wagst du nicht, Wheeler.. Damit unterschreibst du dein eigenes Todesurteil!” Seine Augen blitzen mir entgegen, doch ich stecke das locker weg und fuchtel mit dem Foto etwas vor seiner Nase herum. “Och, weißt du.. stört mich nicht wirklich, das ist es mir sozusagen wert.” Er knurrt laut, denn offensichtlich wird ihm bewusst, dass es mir wirklich nichts ausmacht, wenn ich mir mein eigenes Grab schaufeln müsste. Dann, mit einem resignierenden Naserümpfen, rauscht er großen Schrittes an mir vorbei. “Um Fünf, bei mir. Wenn du eine einzige Minute zu spät kommst, kannst du alleine sehen, wie du die nächste Prüfung schaffst, kapiert?!” “Ai ai, Käpt’n!”, erwidere ich und blicke ihm zufrieden nach, wie er mit wehendem Mantel und windgerissenen Haaren in seinen Wagen steigt, die Tür schallend zuschlägt und sich davon fahren lässt. “Na, das war ja einfacher, als ich dachte.” Ich stopfe das Bild zurück in meine Tasche und winke Yugi und Tristan zu, die noch immer am Bus stehen und offenbar auf mich gewartet haben. ... Es ist Samstag. Es ist Samstag und kurz vor Fünf. Es ist Samstag, kurz vor Fünf und ich stehe mal wieder vor Kaibas Haustür, drücke seit mehreren Minuten auf den Klingelknopf und versuche verzweifelt, ein Funken Regung im Gebäude wahrzunehmen. Ist das zu fassen? Da lädt der Kerl mich mehr oder weniger zu sich nach Hause ein, und jetzt.. jetzt ist nicht mal jemand da?! Hat er kalte Füße bekommen? Oder ist er einfach nur restlos davon überzeugt, man könne mir nicht mehr helfen?! “So ein Narzisst..”, murmle ich leise und will mich grade zum Gehen umwenden, als ein leises Knacken mir verdeutlicht, dass die Tür geöffnet wird. “Joey!” Mokuba sieht mir lachend entgegen und zieht mich am Ärmel in den Flur, noch bevor ich den Mund aufmachen kann. “Sorry, dass du warten musstest. Seto arbeitet noch, da kriegt er immer nichts mit und ich war im Garten und hab.. ach, egal!” “Ähh.. er arbeitet? Er hat zu mir gesagt, ich soll –” Wieder ist es die kindliche Stimme, die mich unterbricht. Das hat er eindeutig von seinem Bruder! “Ja, ich weiß! Seto hat mir erzählt, dass du in Chemie eine Niete bist und er beschlossen hat, dir zu helfen.” “Ah.. eine Niete, ja?” Ich runzle die Stirn etwas und weiß nicht recht, ob ich Kaiba für diese Aussage einfach eine Vase klauen sollte.. “Ja! – Naja.. eigentlich sagte er, du seist ein vollkommen hoffnungsloser Fall von totaler Verblödung, aber das ist ungefähr das Gleiche, nicht wahr?” Ähähä.. Nicht sehr aufmunternd, Mokuba.. Der Kleine zieht mich, immer noch meinen Ärmel umkrallend, den selben Gang entlang, den ich bereits vorletzte Nacht, auf der Suche nach einem Bad hinunter gestolpert bin und schiebt mich mit ein paar Kniffen und lächerlichen Boxversuchen in den großen Raum. Da sitzt er und foltert ein paar leblose Blätter Papier mit einem hoch konzentrierten Blick, obwohl ich sicher bin, dass er uns gehört hat. Wer hätte das nicht? Jedesmal, wenn Mokuba mich in die Seite gekniffen hat, musste ich leise ächzen. “Setooo~! Joey ist da.” Der schwarzhaarige kann sich ein Grinsen offenbar nicht verkneifen, auch, wenn mich interessieren würde, was denn so komisch sein soll.. “Ich geh wieder runter, bevor Caesar wieder anfängt, das Blumenbeet zu zerstören. Wenn ihr anfangt, euch zu kloppen, schick ich Roland vorbei, in Ordnung?” Mit diesen letzten Worten fällt die Tür hinter ihm ins Schloss und ich bleibe zurück, allein mit einem Workaholic, der mich bisher keines einzigen Blickes gewürdigt hat. Ich räuspere mich leise, werfe meine Tasche an eines der Beine seines Schreibtisches und sehe mich um. Dann ertönt ein lautes, schrilles Quietschen, als ich einen Stuhl aus der hintersten Ecke des Raumes zu Kaibas Arbeitsplatz ziehe und mich darauf fallen lasse. “Du darfst mich ruhig angucken.”, erlaube ich grinsend und fliege mit meinem Blick über die endlosen Zahlenberge auf seinen Blättern. “Vielleicht will ich dich gar nicht ansehen, Wheeler.”, gibt er monoton zurück und ich rolle nur mit den Augen. “Du hast gesagt, du hilfst mir, also stell dich jetzt nicht so an! Die Arbeit da kannst du auch nachher noch erledigen, oder nicht? Ich bin schlau genug, um binnen zwei Stunden all den Chemiekram zu kapieren, und dann bist du mich los.” Endlich hebt er den Kopf und blinzelt mich an. Er sieht mitgenommen aus, das muss ich zugeben.. Seine blauen Augen sind dunkel und sehen irgendwie müde aus. Sein Pony wirft einen schwachen Schatten, die Haut wirkt matt und sowieso sieht er aus, als käme er grade aus einem Termine-Marathon. Und jetzt muss er sich auch noch mit mir rumschlagen. Hm.. Was ist das? Ein schlechtes Gewissen? So läuft das doch, oder nicht? Fressen und gefressen werden, man muss Opfer bringen, nur der Stärkste überlebt. Und ich will garantiert überleben! “Wheeler, das, was du gestern gemacht hast, nennt man Erpressung. Das ist Strafbar. Genauso wie Diebstahl. Und jetzt frage ich mich ernsthaft, wieso du so oft freiwillig Gefahr läufst, ins Gefängnis zu wandern, anstatt mich zu fragen, was ich denn überhaupt für eine Nachhilfestunde verlangen würde.” Tja.. Öh.. Einfach fragen?.. Heißt das.. ich.. hab völlig umsonst sein Kloschild gemopst, mich seinen Launen ausgesetzt, mich umsonst begrabbeln und fertig machen lassen, ich hab grundlos seinen Weg blockiert und eine Provokation durchgeführt; ich hätte einfach FRAGEN sollen, was er will?! Tief durchatmen, Joseph.. “Äh.. Tja, hab ich aber nicht. Also ,was ist? Chemie? Ja, Nein?” Ich sehe ihn fragend an und er erwidert meinen Blick für einen Moment, bevor er geschafft seufzt und mit den Schultern zuckt. “Ich bin in fünf Minuten fertig.. Solange wirst du dich noch gedulden müssen.” Ich grinse triumphierend, bleibe noch ein paar Minuten sitzen, bevor ich aufstehe und etwas im Zimmer herumstapfe. Hin und wieder sehe ich, wie er mir völlig undurchschaubare Blicke zuwirft, aus denen ich einfach nicht schlau werden kann, lasse mich jedoch nicht davon abhalten, die Einrichtung zu mustern. Viele Bücher, die unglaublich schlau im Regal stehen, ein paar lose Zettel und unzählige Akten und Ordner, von denen etwa die Hälfte auf dem Boden rumliegen, weil sie offensichtlich nicht mehr zu verstauen waren. Hier und da sind ein paar Auszeichnungen für irgendwelche gewonnenen DuelMonster-Turniere zu sehen, aber ansonsten nichts wirklich persönliches. Ich vermute, das ist einfach typisch Kaiba. Beschäftigt, wie eh und je.. Da könnte Mokuba einem glatt Leid tun – WENN man nicht wüsste, dass der kleine für Kaiba ungefähr so wichtig ist, wie die Luft zum atmen. Mein Blick bleibt an einem undeutbaren Haufen von Heftern hängen, unter denen etwas liegt, das mir durchaus sehr bekannt vorkommt. Fast schon automatisch zuckt meine Hand nach vorne und zieht mit lautem Geraschel ein dickes Buch unter all dem Arbeitszeug hervor, woraufhin der Stapel mit Akten von der gläsernen Tischplatte auf den Boden fällt. “Wheeler!”, höre ich es hinter mir zischen, aber meine Augen haften weiterhin an meinem Fund. “Kann man dich keine zwei Sekunden aus den Augen lassen, ohne dass du sofort alles ins unvermeidbare Chaos stürzt?!” Meine Lunge füllt sich mit etwas kaltem, als ich die Luft scharf einsauge und mich zu Kaiba umdrehe, mit dem Buch herumfuchtelnd das Gesicht verziehe. “Ist das etwa MEIN Chemiebuch?! Hast du nicht gesagt, du hättest es in der Firma vergessen??” Er betrachtet es einen Moment lang, zuckt dann erneut mit den Achseln und legt den Füller beiseite. “Hm.. dann hat’s wohl die ganze Zeit hier rum gelegen..” Ich fürchte, vor meinem Mund hat sich Schaum gebildet, als ich haltlos mit meinem Buch nach ihm werfe, allerdings meterweit daneben werfe. “Kaiba!! Wegen dir hab ich die schlimmsten Tage meines Lebens durchgemacht! Das fing doch alles mit diesem bescheuerten Haufen von Blättern an, die du mir weggenommen hast!!” Er bleibt völlig unberührt in seinem Sessel sitzen und sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, als wäre ich bekloppt. “Jetzt hast du’s ja wieder, oder nicht? Mach keine Szene und setz dich auf den Stuhl, damit wir anfangen können.” Pfft.. Du kleiner, dämlicher Autokrat! Ich brauche etwas Zeit, um mich zu beruhigen, bevor ich widerwillig zu meinem Platz zurückstampfe und mich darauf niederlasse. Dann greife ich in meine Tasche und schwinge schlecht gelaunt ein paar Collegeblöcke auf die Tischplatte, ohne sein Murren zu beachten. “Wheeler..” “Was ist?!” “Wheeler, diesen Stuhl meinte ich nicht!” Hä?.. Wie?.. Nicht diesen Stuhl?.. Ich schaue mich etwas ratlos um. “Kaiba, das ist der einzige in diesem Raum, wie kannst du da einen anderen meinen? Willst du etwa, dass ich mich unten in die Küche setze, he?” Er schüttelt seinen Kopf, lächelt auf eine beunruhigende Art und Weise und tippt mit der Spitze seines Zeigefingers auf die Armlehne seines Sessels. Ehm.. Versteh ich das jetzt richtig? Er will, dass ich.. dass ich mich auf seinen ultra teuren Sessel plumpsen lasse, obwohl er selbst noch drin sitzt? Das würde bedeuten, ich solle auf.. auf.. seinen Schoß..?! Meine Wangen haben vermutlich einen dezenten Kirschton angenommen, denn sein Lächeln wird undefinierbar. “Ich weiß nicht, was das bringen soll, ich sitz hier doch ganz gut..” Ganz gut heißt demnach.. nicht so nah an ihm dran. Nicht, dass es unangenehm wäre, oder so.. Ich meine, er riecht gut, sieht gut aus, er fühlt sich ,soweit ich das beurteilen kann, auch gut an.. Aber eben all das macht es merkwürdig, in seiner Nähe zu sein. Er verengt seine Augen etwas und ich kann förmlich sehen, wie sein Geduldsfaden sich spannt. “Komm her jetzt!”, befiehlt er kühl, dreht sich samt Stuhl in meine Richtung und hebt seine Hände etwas an, als wolle er mich zur Begrüßung umarmen. Hilfe?! Was ist das? Was soll das? Wieso tut er auf einmal so, als wären wir seit Jahren befreundet – oder noch mehr?! Zögernd stehe ich von dem hölzernen, recht unbequemen Stuhl auf und tapse die paar Zentimeter zu ihm hinüber. Als ich seine Hände an meinem Becken spüre und von ihm nach vorne auf seinen Schoß gezogen werde, fühle ich, wie ein kleiner Teil von mir schreiend die Flucht ergreifen will, allerdings von den restlichen 99% festgehalten und gezwungen wird, das durchzustehen. Durchzustehen.. Klingt, als wäre ich in irgendeiner pubertären Krise. “Hm..”, macht er leise und prüfend, und sein Blick streift meinen peinlich berührten Ausdruck. “Wenn ich das Knallrot in deinem Gesicht sehe, gehe ich davon aus, dass du es nicht gewohnt bist, angefasst zu werden?” Öhö.. Na, eigentlich schon.. Normalerweise ist es aber kein Kerl, der mich.. anfässt. Höchstens Tristan oder Yugi, aber die machen das auf ‘ne ganz andere Art. Aber heh.. ? Seit wann geht’s den was an, wer mich wann wie berührt?! “Was ist nun mit Chemie?”, hake ich nach, entschlossen, ihm auf diese Frage keine Antwort zu geben, doch er schmunzelt nur und während seine eine Hand auf meiner Taille liegt, spielt die andere an meinem T-Shirt herum. “Weißt du, was bei einer chemischen Reaktion passiert, Wheeler?” Er sieht mich fragend, aber nicht siegessicher an, während ich nach kurzem Überlegen den Kopf schüttel und mich zwangsweise an seinem Oberteil festhalte. Wahrscheinlich schmeißt er mich gleich runter und fängt an, diverse Formeln aufzusagen, während aus seinen Ohren Rauch kommt und seine Zunge ausleiert. Hihi.. Wider Erwartens bildet sich auf Kaibas Lippen ein ehrliches Grinsen, bevor die Hand von meinem Shirt an mein Kinn wandert und meine Haut verbrennt. Er zieht meinen Kopf etwas zu sich runter, blickt mir tief in die Augen und ich habe deutlich Mühe, standhaft zu bleiben und nicht zwischen seinen Fingern zu zerfließen. Mein Herz tanzt einen Samba, poltert da drin so laut herum, dass jeder anständige Vermieter schon dreimal geklingelt hätte, doch das Einzige, was ich im Moment hören will, ist seine Stimme.. “Es ist leicht zu merken..”, fängt er schließlich an und streicht mit seinem Daumen über meiner Unterlippe, so sanft, dass ich es kaum fühle. “Zwei unterschiedliche Stoffe reagieren miteinander...” Zwei unterschiedliche Stoffe? So.. wie.. wie er und ich?.. “.. und was dabei herauskommt, ist ein neuer Stoff..” Zum Beispiel.. äh.. eine unergründliche Anziehung?.. “..mit völlig anderen physikalischen und chemischen Eigenschaften.” Ich starre gebannt in seine ozeanblauen Augen, muss mich zum Schlucken zwingen und beiße mir kurz auf die Unterlippe. Hätte unser Lehrer das so erklärt, wie Kaiba es grade tut, hätte ich es mit Sicherheit verstanden.. “Soweit klar?”, fragt Kaiba leise, doch ich glaube, er erwartet keine Antwort, denn sein Blick wirkt vollkommen verträumt, als wären ihm diese Worte nur versehentlich rausgerutscht. Ich hätte gerne geantwortet. Ja, wirklich, das hätte ich, aber dann sehe ich, wie er seine Augenlider senkt und kann fühlen, wie seine weichen Lippen meine eigenen berühren. Das ist der Moment, in dem mein Herz draufgängerisch in zehntausend Teile zerspringt und sich augenblicklich neu zusammensetzt. Seine Zunge fährt über meine Lippen und bittet höflich um Einlass, den ich ,wenn auch etwas irritiert, gewähre. Ein warmes, unglaublich angenehmes Gefühl taucht auf einmal auf, umschließt mich und ich komme mir blöderweise vor, als wäre es mein erster Kuss, so unbeholfen, wie ich hier sitze und nur zaghaft seine Bemühungen erwidere. Klack! Der Verstand ist aus. Weg ist es, das Hirn. Fort, bye bye, auf Wiedersehen, war schön mit dir, vielleicht sieht man sich mal wieder? Eine lauwarme Hand rutscht unter mein Shirt, streichelt über meine Haut und löst ein Knistern in meinem Körper aus, während Kaibas Zunge sich alle Mühe gibt, meine eigene zum spielen zu animieren. Leider bin ich dazu nicht in der Lage. Das liegt nicht etwa an einer plötzlichen Lähmung oder ähnlichem, sondern einfach daran, weil.. weil.. ausgerechnet Kaiba grade.. Ich meine.. Warum?! Er löst seine Lippen von mir, als hätte er meine Gedanken mitbekommen und quält mich einem Moment lang mit diesem fürchterlich tiefen Blick, der mich ein wenig einschüchtert. “Keine Sorge, Joey. Ich fress’ dich schon nicht auf, versprochen.” Argh! Muss er jetzt auch noch damit anfangen? Dieses ewige Nachname-Vorname-Spiel läuft doch sowieso immer aufs gleiche hinaus – Chaos! Unter mir fühle ich, wie er sich bewegt und etwas nach vorne lehnt, um meinen Hals zu liebkosen, was mich von meinen zeitlosen Gedanken in die nächste Himmelsphäre schleudert. Seine Finger hantieren an meiner Hose herum, als suche er einen weg, sie zu öffnen – aber ich bin im Moment wirklich außerstande, darüber nachzudenken. “Kaiba..”, seufze ich leise und hingebungsvoll, aber davon überzeugt, beim Nachnamen zu bleiben. Man will ja nicht zu persönlich werden, nicht wahr? “Na?!”, macht er plötzlich und zieht auf einmal ruckartig seine Hände zurück, wobei er mich von seinem Schoß und auf den Boden wirft. Autsch! Was.. Was sollte DAS nun wieder?! “Sei gefälligst vorsichtiger, sonst bist du das nächste mal derjenige, der irgendwo runter fällt!”, blaffe ich gereizt und will mich wieder aufrappeln, um mich zurück zu ihm zu setzen, doch sein Blick lässt mich erstarren. Was zum..?! _________ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)