Bordell Suzuki von Rici-chan (RenxHoro Epilog ist da!) ================================================================================ Kapitel 2: Bordell Suzuki ------------------------- Kapitel 2: Bordell Suzuki Ren setzte sich einfach an einen großen gedeckten Tisch. Ihm war die Küche gar nicht fremd, und er griff sofort zu einer Schale voll Reis und ein paar Stäbchen. Den Ainu, der einfach noch halb in der Tür stand, wurde erst einmal ignoriert. Genauso wie die beiden jungen Frauen, die sich Ren gegenüber befanden und sich kräftig wegen dem Nachtisch, einem Pudding, stritten. Horo hatte nur kurz einen Blick durch die Küche geworfen, und nun setzte er sich etwas zögernd neben Ren. Dieser aß, und kümmerte sich momentan um niemanden im Raum. Auch schien er es eilig zu haben. Horo ließ seinen Blick über das Essen schweifen, das köstlich duftete. Wer auch immer das gekocht hatte, konnte das schon fast professionell. Aber er hatte keinen wirklichen Hunger. Dafür schwirrten ihm zu viele Fragen im Kopf herum. Wieso dürfte er nicht zu seiner Schwester? Und die wichtigste Frage war ja, mussten sie hier dann wirklich als Prostituierte arbeiten? Horo ließ dieser Gedanke einen kalten Schauer über den Rücken jagen. Ihm behagte es gar nicht, mit irgendwelchen Leuten rum zu machen, gar mit solchen zu schlafen. Das konnte er nicht fertig bringen. "Willst du den nicht was essen?" fragte Ren. Die beiden Mädchen gegenüber von ihm sahen zum ersten Mal zu dem Neuankömmling, welcher sich ja mit keinem Ton bemerkbar gemacht hatte. Und selbst wenn er was gesagt hätte, waren sie selbst eh zu laut als das sie es verstanden hätten. Horo blickte zu dem Chef. "Na ... gut." war seine Antwort, bevor er sich eine Schüssel mit Reis nahm. Er konnte das alles gar nicht so richtig begreifen. Er, Horohoro Usui, war in einem Bordell. Unmerklich fingen seine Hände leicht an zu zittern. Ren bemerkte das aus den Augenwinkeln heraus, bevor er den beiden starrenden Mädchen einen seiner Death-Glases verpasste, weil sie so glotzten. Ren konnte schon verstehen, das sich der Blauhaarige nicht sonderlich wohl fühlte. Aber selbst er, der Chef, konnte momentan nichts an seiner Lage ändern. Jetzt hieß es durchhalten und Zähne zusammenbeißen. Mit der Zeit sollte sich das schon geben. Horo ass. Wenn auch wenig und nicht gerade viel. Die Mädchen hatten sich letzten Endes den Pudding geteilt und waren gegangen. Die eine war Chinesin und die andere Japanerin. Horo merkte nicht, wie die beiden Ren fast ein anzügliches Lächeln schenkten, bevor sie den Raum verließen. Der Schwarzhaarige nutzte ihre Zweisamkeit, um Horo vielleicht einige Fragen zu beantworten. Und die hatte der Ainu genug. Er hatte seine noch halbvolle Schüssel wieder hingestellt. Eigentlich hatte er nur aus Höflichkeit gegessen, und das seine Magengegend noch immer schmerzhaft pochte brachte ihm auch nicht gerade einen großen Hunger. Seine Hände faltete er kurz, weil jene noch immer zitterten. Plötzlich ließ der Chinese neben ihn ein Seufzen verlauten. "Jetzt zittere nicht so! Keiner wird dir hier wehtun. Als Prostituierter wirst du erst später arbeiten, da deine Verletzungen erst auskurieren müssen." Dass er aber mal mit jemanden zur Probe schlafen musste, verschwieg Ren ihm vorerst. Horo blickte leicht erstaunt zu dem Schwarzhaarigen, bevor er kurz seinen Blick gen Boden richtete. "Hai..." bejahte er. Ren schien ihn anders zu behandeln als noch vor ein paar Minuten. "Darf..., darf ich dich was fragen?" fragte Horo dann zaghaft, ohne seinen Sitznachbarn anzusehen. "Klar...“, nuschelte Ren halb, da er noch seine Essstäbchen im Mund hatte. “Wie ist es hier so?" Horo blickte Ren an. Er konnte sich durch die Umstände keine richtige Meinung von dem ganzen hier machen. "Na ja..." begann Ren und schluckte seinen Bissen noch, bevor er weiter sprach, "Hier geht es eigentlich menschlich zu. Wenn ich da bin. Wenn nicht gerade bestimmte "Geschäfte" laufen, könnte man das für eine Wohngesellschaft halten." Horo blinzelte kurz. "U-und was ist, wenn du nicht da bist?" Der Ainu mochte das sich gar nicht ausmalen. "Tja... unmenschlich. Brutal. Such dir etwas aus. Wenn mein Stiefvater da ist, seid ihr wirklich gekauft, und Besitz." Ren trank einen Schluck. Was Horo so schockierte, war für ihn schon seit langem Alltag. "Mein Stiefvater ist nur auf Geld aus. Obwohl er davon eigentlich genug hat, den er besitzt fast alle Bordelle in der Gegend. Wenn jemand versucht zu fliehen, nicht arbeiten will oder nicht genug Geld erwirtschaftet, dann erwarten denjenigen da harte Strafen." Ren trank seinen Tee aus, Horo schluckte nur. "Was für Strafen?" Jetzt wollte der Blauhaar wenn schon alles wissen. "Na ja, meistens wird man mit Alkohol oder Drogen gefügig gemacht. Wehrt man sich dennoch, ... na ja, den Rest kannst du dir denken." Ren war während seiner Rede ernst und ruhig. Aber dann schenkte er dem Ainu ein aufmunterndes Lächeln, was gar nicht zu seinem bisherigen Charakter passte. "Aber der ist wirklich selten da, wenn kommt er nur wenn wir nicht genug Geld zusammenbekommen. Ansonsten bin ich der Chef, und meinen Leuten tut keiner was." Horo war sichtlich erleichtert. Aber dennoch wollte er nicht hier bleiben. In einem Bordell. So gut es anscheinend auch sein mag. Außerdem macht der Gedankte an Rens Vater Angst. Würde er je hier wieder rauskommen? Ren sah Horo aus den Augenwinkeln heraus an. Er war sich dessen bewusst, das er vor sich einen ziemlich verängstigten Jungen hatte. Und dabei war dieser sicher etwas älter als er selbst. Na gut, man konnte es ihm nicht verwundern. Ren selbst hatte ihn bei den Pflegeeltern gekauft, er kannte das Paar bereits. Sie hatten schon öfters hier etwas Geld "verdient"... Der schwarzhaarige Chinese legte seine Tasse beiseite und stand auf, und zog so wieder die Aufmerksamkeit des Neuankömmlings auf sich. "Auf jeden Fall wirst du erst in der Küche arbeiten und beim bedienen der Gäste helfen, bis deine Wunden kuriert sind. In diesem Zustand will dich kein Kunde sehen." Horo sah zu Ren, und schluckte. Also blieb ihm noch etwas Zeit... Aber er wollte auf keinem Fall mit jemand schlafen! Und konnte er Ren vertrauen? War das, was er sagte, wahr? Seitdem seine Pflegeeltern sich als herzlos erwiesen hatten, war Horo sehr vorsichtig, bevor er jemandem sein Vertrauen schenkte. Es war eine Art Schutz geworden. Außerdem konnte er sich von dem Chinesen, dem Chef der nicht wie einer wirkte, kein Bild machen. Am Anfang war er arrogant und nun machte er sich fast Sorgen um seinen "Neukauf". Was war das nur für ein Mensch? Der Chinese streckte sich kurz, stemmte danach die Hände in die Hüften und zog dann an Horos Haaren, die er locker im stehen erreichen konnte, da der Ainu noch immer saß. "Auaa!" maulte Horokeu sogleich, und rieb sich die Stelle, wo Ren ihn aus seinen Gedanken holte. "Wofür war das?" "Damit du aufwachst!" murrte Ren nur zurück. Jetzt tat er plötzlich wieder als Chef, groß und arrogant. "Ich zeige dir, wo du arbeitest, und Sachen für die nächsten Tage bekommst du auch noch von mir." Ren musste nämlich langsam noch einige Dinge erledigen. Er war ja schließlich nicht nur für den Ainu, sondern für alles hier verantwortlich. Das brauchte Zeit und war Kraft anstrengend. Horo stand missmutig auf, und folgte Ren einfach. Was blieb ihm den im Moment anderes übrig als nach seiner Pfeife zu tanzen? Gar nichts. Ren ging den Gang zurück und bald waren sie wieder in dem Zimmer, wo Horo aufwachte. Ren widmete hier kaum Zeit, ging vorbei und sprach nur kurz etwas dazu. "Hier ist ja dein Zimmer, zwar klein aber es erfüllt seinen Zweck. Dusche und Klo ist auch drin, sowie ein Schrank und so weiter. Mehr wirst du erst mal nicht brauchen." Und schleunigst ging der Chinese weiter. Die Worte rauschten nur so an Horos Ohr vorbei. War hier in der Nähe vielleicht seine Schwester? Aber Ren bog ab, und der Ainu folgte ihm, weil er sich nicht sicher war ob er dem Chef dann folgen könnte, so schnell wie er lief. Kurz gesagt hatte er Angst verloren zu gehen. Ren bog schon wieder ab, er kannte die einzelnen Wege so genau, das er mit geschlossenen Augen dort hin finden würde. Als sie wieder an einer Tür vorbeikamen, zeigte Ren im Laufen darauf. "Das ist der Versammlungsraum“, benannte er es, wie jemand der das ganze zum Verkauf anbieten würde. Dann ging der Schwarzhaarige weiter, bog wieder ab und ging immer tiefer in den Gebäudekomplex hinein. Horo wurde es langsam unheimlich. Irgendwie wirkte das ganze eher wie ein kleines Hotel, nicht wie ein Bordell. Aber wie sah es in "bestimmten" Räumen aus? War es da anders? Musste er diese unbedingt zu Gesicht bekommen? Plötzlich reihten sich an den Seiten Türen um Türen auf, die in ganz bestimmte Räume führten. Manche waren einen Spalt breit offen, und so konnte der Blauhaarige einen kleinen Blick erhaschen. Sah alles eigentlich wie ein typisches Zimmer aus, mit Futons. Die Zimmer wo die Gäste das Essen serviert bekamen, bevor sie sich eine Prostituierte aussuchten, reihten sich gleich nach so einem Zimmer ein. Immer abwechselnd. Horo schluckte, als Ren schließlich stehen blieb. "Tja... und hier siehst du, na ja, die Räume wo die "Geschäfte" stattfinden..." Ren ging zu einem Zimmer mit den großen Tischen und öffnete die Tür so, das Horo alles sehen konnte. "Du wirst in erster Zeit hier Essen und Getränke servieren, das ist dein Debüt hast und dich deiner Hauptarbeit widmest." Der kleinere Junge schloss die Tür wieder, und sah seit beginn der Führung erstmals wieder zu dem Neuling. Horo stand mit fast leeren Augen in dem menschenleeren Gang, ging dort fast unter. Er ballte die Hände zu Fäusten, als er Rens Blick bemerkte, und sah gen Boden. Er konnte das nicht! Das Kellnern mochte vielleicht noch gehen, aber mit irgendwem ins Bett? Einem Perversen sein erstes Mal schenken? Der Ainu hatte bis jetzt nicht das Glück gehabt, einem Menschen so zu lieben und so etwas mit jemandem zu erleben. Würde er es denn je mit jemand machen, den er liebte? Stumpfte so etwas nicht ab? Wenn er es überhaupt fertig brachte... Ein schmerzhaftes Ziehen an seiner rechten Wange holte den Ainu wie schon so oft an diesem Tag aus seiner Grübelei. "Wenn ich mit dir rede, hörst du zu! Verstanden?" Rens Stimme klang nicht drohend, eher bestimmt. Horo rieb sich seine Wange, die nun leicht errötete. Womit hatte er nur einen Chef verdient, der ihn befummelte? "Und warum sollte ich das denn?" fragte er nun frech. Innerlich grinste der Chinese darauf. "Wenn ich dir sage, dass du bei ein paar Gästen aufpassen musst, dann solltest du zuhören..." "Bei welchen Gästen denn?" würde Horo jetzt hellhörig. "Na ja, zum Beispiel bei meinem Stiefbruder... ich bin ja adoptiert..." sagte Ren wie nebenbei "Aber um die werden sich wohl die Erfahrenen kümmern." Also hätte Horo doch nicht zuhören müssen. Was soll’s. Der Schwarzhaarige deutete ihm, ihm wieder zu folgen, was Horo dann auch schnellen Schrittes verfolgte. Er wusste jetzt also, das Ren anscheinend auch keine Eltern mehr hatte. Eigentlich waren sie sich ähnlich... Und Horo sollte bald noch mehr über die Vergangenheit seines Chefs erfahren. Ren bog diesmal nach links ab, und zwei Türen später befanden sie sich fast in der Mitte dieses Labyrinths. Ren schloss auf und Horo folgte ihm wie ein Hund seinem Herrschen. Was er drinnen erblickte, ließ den Blauhaarigen kurz blinzeln. Sie befanden sich in einem größeren Raum als seinem so genannten "Zimmer". Aber es wirkte auch nicht liebevoller eingerichtet. Eher zweckmäßig. An der einen Seite befand sich ein kleiner überfüllter Schreibtisch, dort ein Bett und Schränke auf der anderen Seite. Horo trat in den Raum, und wurde durch das große Fenster von der untergehenden Sonne angestrahlt. Seine blauen Haare, die durch seinen nicht gerade sanften Transport ziemlich wirr waren, schimmerten. Aber plötzlich musste der Ainu die Augen zusammenkneifen, da in etwas direkt blendete. Als er einen Schritt zur Seite trat, konnte er ausmachen was das war. Ein Bilderrahmen. Horo warf einen Blick zu Ren, welcher in einem der massiven Schränke wühlte, bevor er näher trat und das Foto unter die Lupe nahm. Ein kleiner schwarzhaariger Junge, der höchstens ein paar Jahre alt war und ein Mädchen mit grünen Haaren, nicht viel älter, waren darauf zu sehen. Horo konnte sich denken, das Ren der kleine Junge war, kein anderer würde solche bernsteinfarbenen Augen haben. Dafür waren sie zu einzigartig. Ob was seine Schwester war? Vermutlich. Horo entdeckte immer mehr Gemeinsamkeiten zwischen sich und dem Chinesen. Sollte ihn das nicht beruhigen? Aber er hatte keine Chance, sich weiter darüber Gedanken zu machen, als er plötzlich einen Stapel Klamotten in der Hand hielt. Über den Berg sah er zu seinem Chef. "Los, ich zeig dir den Weg zurück, und dann ruhst du dich aus, es ist schon Abend." Und schon stampfte Ren aus dem Zimmer. Er schien es sehr eilig zu haben. Horo trampelte hinterher, die Treppe hinunter und schließlich weiter den Gang entlang. Augenblicklich blieb Ren stehen, denn da war es - sein Zimmer. Sie waren im Kreis gegangen. Schon ein komisches Gebäude. "Nun, bis später." machte Ren und zog von dannen. Er hatte viel zu tun, und in der Nacht liefen seine "Geschäfte" nun einmal am besten. Horo blieb stehen wie bestellt und nicht abgeholt. Dann seufzte er. Eigentlich wollte er nach seiner Schwester fragen, aber Ren war zu schnell. Was sollte er nun tun? Er drehte sich in den kleinen Raum, der in nächster Zeit wohl sein zuhause sein würde. Irgendwie hatte er nun nicht mehr so große Angst vor dem ganzen, vielleicht weil der Chef und er sich ähnelten. Immer noch grübelnd betrat Horo sein Zimmer und legte die neuen Sachen auf das Bett, bevor er sich zu seiner Tasche beugte, sich den Bauch haltend. Etwas besser war es schon, aber richtig beugen konnte er sich noch nicht. Er wühlte etwas in seiner Tasche, und musste eins feststellen. Wer auch immer diese gepackt hatte, hatte ein gutes Auge. Seine wichtigsten Sachen waren darin, wenn auch auf den ersten Blick achtlos zusammen geschmissen. Der Ainu holte ein Stück nach dem anderen heraus und schwelgte etwas in Erinnerungen, sodass er nicht merkte, wie eine Person hinter ihm stand. Und es war nicht Ren. +*+*+ Und das nächste Stück in Folge! ^^ Rici-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)