Bordell Suzuki von Rici-chan (RenxHoro Epilog ist da!) ================================================================================ Kapitel 13: Weil ich dich liebe ------------------------------- Kapitel 13: Weil ich dich liebe Dabei hatte der Tag so gut begonnen. Nach der Nacht mit Horo hatte Ren ein verspätetes Frühstück zu sich genommen, sich dann an die Arbeit gesetzt und die Löhne und alles andere für diesen Monat berechnet. Er war auch ebenso erfreut über die großen schwarzen Zahlen, die sie schrieben. Der Winter war kurz gewesen und wenig Heizungskraft war verbraucht worden. Sie hatten sich eine gute Kundschaft erworben und diese war Ihnen auch treu. Für diese schmuddelige Gegend war das mehr als ausreichend, vor allem da Ren wert darauf legte das keiner seiner Angestellten mit weiteren dreckigen Geschäften in Berührung kam. Drogenschmuggel, Falschgeld, Bestechungen – das alles war sein Revier. Er hatte gelernt es zu meistern und zu erledigen ohne nachzufragen oder den Moralapostel zu spielen. Er hatte sich schon vor langer Zeit ein Ziel gesetzt. Er wollte zu seiner Schwester. Er musste dafür hier heraus, würde mehrere Millionen Yen bezahlen müssen. Und immer noch hatte er das Geld nicht zusammen, nach all den Jahren und den Unmengen an Geschäften, Schmerzen und Schweiß. Zum Einen, weil sein sogenannter Vater den Preis stetig anhob, wegen jeglicher Rechnungen, die er angeblich gekostet habe. Zum Anderen, weil er einmal bereits um sein Gespartes beraubt wurde. Naiv wie er war, wollte er seinem Vater das Geld übergeben. Allerdings hatte er nicht mit solch einer niederträchtigen Seele gerechnet: Er wurde verprügelt und bestohlen, ehe er es zu ihm bringen konnte. Er hatte daraus gelernt. Er bewahrte unterschiedliche Geldmengen außerhalb des Bordells auf, teilweise sogar legal. Trotzdem reichte es nicht. Er könnte sein eigenes Bordell leer kaufen, aber nicht sich selbst. Sich selbst… Dann war der Tag so schön, so blau. Er hatte richtig Lust etwas mit Rika zu unternehmen, bis eine der Alteingesessenen mit blassem Gesicht hereingestürzt kam. „Er kommt!“, waren die einzigen Worte. Danach lief alles nach einem ganz bestimmten Schema ab, um seine Majestät zu begrüßen. Alle wurden geweckt, während Ren ihn empfing. Was eigentlich hieß, dass er sich als selbstverständlicher Abtreter benutzen lassen würde, vielleicht noch mehr seelische Qualen auf sich nahm und sein Bordell, das früher einer Bruchbude glich, durch den Dreck ziehen lassen würde. Zu klein. Zu dreckig. Zu… ordinär. Ren fühlte sich seltsam leer. Er hasste diesen Menschen, der arm hierher kam und durch dunkle Machenschaften sein Geld verdient hatte, da er weder die heimische Sprache noch anderes beherrschte, nicht einmal. Niemand war von Geburt an böse, und wenn er an seinen sogenannten Stiefbruder dachte, der das Geschäft irgendwann übernehmen würde… dann konnte er nur eine tiefe dunkle Finsternis erkennten. Die Perversität, Extrawünsche und unmenschliche Abgaben würden zunehmen, und bald würden alle seine Angestellten – er betrachtete sie als Menschen, im Gegensatz zu anderen, die sie als Fleisch sahen – aufgebraucht, umgebracht oder gar gegessen sein. Und er wusste noch immer nicht einmal, ob seine Schwester in China noch lebte. Suchte sie ihn überhaupt? In diesem Zeitraum musste er nur einmal eine halbe Sekunde lang an den Blauhaarigen Ainu denken, bei der Bestandsaufnahme. Er zeigte die Zeugnisse der Verschwundenen, der neu Gekauften. Dabei hatte sein Vater nicht einmal richtig zugehört. Nun waren sie hier, in diesem Raum, der ihnen als Versammlungsraum diente. Wenn man bedachte, dass es hier früher hinein geregnet hatte und zu Anfang gerade mal drei Personen dieser Beschäftigung nachgegangen waren, war das schon ein gewaltiger Fortschritt. Er spürte die Spannung im Raum, die Angst. Diese hatte er schon lange nicht mehr. Er wusste was er war, und das alle diese Personen im Raum ohne zu zögern gehen würden – selbst wenn er dafür sterben würde. Sie kannten ihn und achteten ihn als Chef, aber der Kontakt war nicht inniger. Außer vielleicht zu Rika, das Kind einer Prostituierten, die bei einer Vergewaltigung seines sogenannten Vaters geschwängert wurde, da sie teilweise weder Nahrung noch Wasser bekam. Danach hatte sie sich umgebracht. Ansonsten würde ihn hier niemand vermissen. Er war leicht zu ersetzen. Und das war irgendwo traurig. Er könnte jederzeit wegen einer Razzia oder einer Laune seines Stiefbruders drauf gehen – und das hier war sein Lebenswerk. Das, was er sein Leben lang gemacht und geschaffen hatte. Er war ständig bemüht, eine familiäre Atmosphäre zu bilden, was ihm nicht ganz gelang. Die Wenigsten waren völlig allein und bekamen sogar öfters Besuch. Nur er war völlig alleine. Sogar Horo hatte eine Schwester… Völlig in Gedanken, aber dennoch wissend und hörend was sein Vater sprach, brachte ihn die ausweglose – und zudem auch einsame – Situation dazu, ihm zu widersprechen. Dafür wurde er natürlich gleich bestraft. Alle anderen flüchteten dann. Selbstverständlich. Sie wussten ja, was ihn, den Chef, erwartete. Und dazu waren sie froh, dass sie heute nicht dran waren. Traurig lächelte er in sich hinein. Er war wohl doch völlig allein. Und dann wurde sein Name gerufen. Er sah auf, unwissend wie sich seine Erkenntnis auf seiner Mimik wiederspiegelte. Was machte der Blauhaarige hier? Er sah so aus, als wollte er etwas fragen. Ah, ja. Ihm hatte er ja von seiner Vergangenheit erzählt. Was aber nichts daran änderte, dass er die weiteren Sachen nicht wissen brauchte. Er wand sich ab, leer und voller Missmut. Warum sich weiter anstrengen? Er sollte seinen Vater einfach nochmal beleidigen, dann würde das schon werden. Wäre zwar ein reines Selbstmord-Kommando, aber was soll´s… Er wendete sich bereits zum gehen, als er festgehalten wurde. Er nahm den Druck erst nicht richtig war, dachte es wäre eine Einbildung seines Geistes. Hatte er sich den Blauhaarigen vielleicht auch nur eingebildet? Alles erschien ihm unwirklich. Bis auf die Worte, die dann durch diese Lippen kamen, die er vor fast einem halben Tag geküsst hatte. Diese Lippen. „Geh nicht“ wurde er gebeten. Mit sanfter Stimme, die so voller Gefühl steckte, das er sich nicht traute sich zu bewegen. Jemand wollte, dass er blieb? Innerlich wollte er sich losreißen und seinem Vater folgen, musste es sogar, wenn er nicht hier und jetzt eine Strafe bekommen wollte. „Bitte“ setzte die Stimme noch hinzu und der Chinese spürte förmlich das Beben und den Puls an seinem Arm. Er sollte bleiben. „Wozu?“ fragte er nur, sich wendend. Er erblickte den Größeren mit besorgten Blick und einem blassen, fast weißen Gesicht. Seine blauen Haare waren mehr oder weniger durcheinander, als wäre er nicht dazu gekommen sich fertig zu machen. Bei diesem schnellen Besuch, so erinnerte sich Ren, kein Wunder. Allerdings schlich sich nun eine Röte auf Horos Wangen. Verwirrt blickte der Chinese drein, während der Größere ihn noch fester hielt und zögernd mit dem Reden begann. „Du… du würdest mir fehlen.“ Das waren einige der wenigen Worte, die Ren so lange hören wollte. Worte, die sein Herz öffneten und ihm ein wenig Glückseligkeit gaben. Innerlich war er nun glücklich – denn jemand brauchte ihn. Aber sein Hirn konnte es gar nicht so schnell verarbeiten, wie sein Herz anschwoll und seine Augen zu glänzen anfingen. Erstaunt und noch etwas überrascht über diese traumartige Situation blinzelte er, starrte den Ainu erneut an und wusste nicht, was er sagen sollte. „Wieso?“ fragte er stattdessen. Und er bekam eine Antwort, die seine Welt noch mehr auf den Kopf stellte. „Weil… weil ich dich liebe. *+*+* *muhahahaha* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)