Augenblicke von Rici-chan (♥RenxHoro♥ ♥One-Shot-Sammlung♥ 18 kapp ist da!) ================================================================================ Kapitel 10: Erwachsen werden ---------------------------- Erwachsen werden „Du kannst echt kommen?“ Völlig verwirrt und gleichzeitig glücklich vor Freude stand der Ainu hibbelig am Telefon. Er strahlte über das ganze Gesicht und war gar nicht mehr zu beruhigen. „Das ist ja klasse! Wann kommt dein Flugzeug-…Aua! Pilica!“ Horo hielt sich den Kopf, da seine Schwester nun begann an seinen Haaren zu ziehen. „Telefonier nicht so lange rum! Du weist wie teuer die Rechnung nur wird! Und verdammt noch mal zieh dir was über!“ „Ja ja…“, antwortete er nur, schließlich kannte er diese extreme Ordnungswütigkeit bereits von ihr. „Mach ich schon! Ja, Ren, wir sehen uns dann morgen Abend bei Yoh!“ Er legte auf und grinste noch immer. Über ein halbes Jahr hatte er seinen Freund nicht gesehen, seinen Geliebten um genau zu sein. Die anderen wussten auch darüber bescheid. Leider waren sie nicht bis zu einer gewissen Stelle gekommen, als Ren wieder nach China musste. Zwar ärgerte sich Horo darüber, aber nun kam der Chinese ja wieder. Und diesmal würde er wohl bleiben, dann konnten sie sich ihre eigene Wohnung suchen! Pilica wollte sowieso ihre eigene. Mit fröhlichem und fast schon festgetackertem Grinsen ging er zum Bad, woher er ja sprintete, als das Telefon klingelte. Fast immer wenn sie angerufen wurden waren es Yoh oder Ren; wenn es doch einmal Anna oder Run waren, konnte er das Gerät meist sofort seiner Schwester übergeben. Im Bad angekommen zog er sich vor allem erst einmal eine Boxer an. Schämen brauchte er sich vor seiner Schwester ja nicht, und sie waren alleine in der Wohnung. Und so verrückt nackt die Tür zu öffnen war er nun aber auch nicht. Bestens gelaunt zog er sich an und seine Gedanken waren bereits am nächsten Tag. Was er mit Ren alles würde machen können, und darunter fiel nicht nur das sie bei Anna und Yoh vorbei sahen. Er hing den Gedanken nun aber nicht zu sehr nach, schließlich verdarb das nur die Vorfreude. Sie hatten es bereits spät abends, so machte er sich schlaf fertig und lag dann doch wach im Bett. Ob Ren wohl ebenso schlecht schlafen konnte? *** Der nächste Tag verging viel zu langsam, seiner Meinung nach. Oder noch langsamer als sonst. Er war im Gegensatz zu seiner sonstigen Pünktlichkeit viel zu zeitig bei Yoh und musste helfen das Haus auf Fordermann zu bringen. Normalerweise ging er diesem natürlich aus dem Weg, musste er schon bei Pilicas und seiner Wohnung das Putztuch schwingen. Aber so achtete er nicht mehr auf die Uhr und schaute nicht auf die ewig nicht verstreichenden Minuten. Als es schließlich endlich so weit war, bemerkte er es gar nicht. Er brachte gerade den Müll heraus, als eine dunkel gekleidete Gestalt am Haustor klingelte. Horo dankte Kami-sama, denn er war der erste der Ren begrüßen würde. Anscheinend hatte Ren nicht mit so einem überschwänglichem Empfang gerechnet. Er erschrak als das Tor aufgerammelt wurde und ein blaues Etwas sofort an ihm hing. „Horo?“, fragte er nach Luft schnappend. Er hatte total vergessen wie klammernd der andere sein konnte. Aber dieser hörte ihn gar nicht. „Du bist da, du bist da, du bist da!“, gab er nur immer wieder von sich, hätte den Chinesen wohl am liebsten noch in die Luft geworfen, wenn Ren nicht noch seine Reisetasche auf den Schultern hätte. „Ja, ich bin da…“ Horo drückte ihn an sich, entfernte sie dann aber wieder soweit das sie sich in die Augen sehen konnten. „Wie geht’s dir? Wie war dein Flug? Hast du Hunger? Soll ich dir dein Gepäck abnehmen?“ Er schien noch mehr Fragen zu haben aber an Rens Gesicht schien er zu bemerken, dass es wohl besser wäre erst einmal nach Luft zu schnappen. Schließlich musste er ja atmen. „Mir geht’s gut, der Flug hat lange gedauert, ähm, und den Rest der Fragen hab ich jetzt vergessen.“ Oder er wollte jetzt nicht noch mehr aufzählen. „Lass uns erst einmal rein gehen und dann eins nach dem anderen, ok?“ Horo blinzelte. Er hatte erwartet das Ren sich doch schon etwas mehr freuen würde ihn zu sehen. Vielleicht dachte der Chinese auch nur, dass Anna wieder ihre Gedanken lesen würde. Oder er war nach der langen Reise einfach zu müde dazu. Dann fiel ihm etwas Besonderes ein, welches er bei dem ganzen noch vergessen hatte. Er lächelte fast sanft und beugte sich leicht herunter und küsste den Chinesen auf die immer noch so weichen Lippen. Er selbst war wieder einmal etwas gewachsen, Ren aber anscheinend auch, den er musste sich fast genauso wie zuvor beugen, um ihn zu küssen. Daraufhin wirkte Ren entspannter. Aber er hatte Recht. „Gut, lass uns reingehen, bevor Anna sich wundert wie lange ich brauche um den Müll raus zubringen!“ Grinsend nahm er die etwas kalte Hand des Chinesen und ging mit ihm hinein. Nun konnte ihnen nichts mehr den Abend verderben! *** „Hey, gähn nicht so rum, dein Gebiss kenne ich doch schon!“ Ren grinste, als Horo noch einmal extra laut und mit offenem Mund gähnte, bevor er selbst lachte. „Na, schon klar. Bleibst du erst einmal hier bei Yoh?“ „Ja, es sei den deine Couch hält mich und dich aus. Aber darüber würde sich Pilica ja nicht sonderlich freuen wie du sie kennst…“ „Ja... leider. Dabei müsste sie sich mit dem Thema doch langsam angefreundet haben! Yoh und Anna ist es ja auch egal!“ „Stimmt…“ Danach waren sie beide leise. Sie hatten ihre Futons zusammengerückt, allerdings saßen beide noch in jeweils ihren. Und Horo hätte seinen Koi gerne etwas näher bei sich. Nichts intimeres, nur Nähe. Aber aus einem bestimmten Grund traute er sich nicht das zu fragen. Den ganzen Abend lang war Ren anders gewesen. Eigentlich natürlich, hatten sie sich doch ein halbes Jahr nicht gesehen. Dennoch schien sich das ganze eher negativ verändert zu haben. Ren merkte natürlich, das dem Blauhaarigen etwas auf der Seele lag. Konnte er ihn doch lesen wie ein offenes Buch. „Was ist?“ Horo blickte ihn leicht verlegen an, aber dennoch mit einer Spur Ernsthaftigkeit in den Augen. „Was ist los? Bist du … einfach nur müde oder so?“ Ren schaute verwirrt drein. „Wieso denkst du das? Ja ich bin müde, was sonst?“ „Ich meine ja nur… du kommst mir so anders vor.“ „Vielleicht bin ich auch einfach erwachsen geworden.“ Erst nach mindestens einer Minute, in der für Horo die Welt stehen blieb, antwortete er. „Was bist du? Eh, mach keine Witze. Mit 17 ist man noch lang nicht erwachsen! Auch wenn du wiederum immer sagst das ich kindisch bin…“ Er konnte sich an mehr als nur einen Moment erinnern, wo Ren ihn ausschimpfte weil er sich so kindisch benahm. Was sollte das also jetzt? „Ich meine es ernst, Horo.“ Und genau diese Sachlichkeit der Aussage brachte den Ainu zum schweigen. „Denkst du etwa, ein halbes Jahr verändert niemanden? Ich hatte eine Menge Stress und vor allem musste ich mich mit vielen verdammt nervenden Personen auseinandersetzen. Und ich habe dich vermisst.“ Horo horchte weiter. Er konnte sich nicht vorstellen, was in Ren vorging. „Das ganze… verändert einen natürlich“, schloss er das Ganze ab. Und sah seinen Koi wieder an. Aber Horo wertete das falsch. „Heißt… heißt das … dass du mich nicht mehr liebst?“ Horo wurde ernst und beklemmend zu mute. Wäre es so verwunderlich das Ren so fühlen würde? Nein. Schließlich hatte er oft Dinge gesagt die er selbst nicht verstand. Vielleicht waren sie wirklich zu unterschiedlich, und Ren war wirklich erwachsen. Ren wedelte sofort mit den Händen. „Quatsch! Ich meinte damit nur das ich mich generell etwas anders fühle, nicht das ich dich nicht mehr liebe!“ „Und warum hast du mich heute noch kein einziges mal geküsst?“ Horo schmollte. Das klang schließlich auch einleuchtend, aber er würde ihm erst glauben wenn er es auch bewiesen hatte. Ren schmunzelte. „Hast du das ganze so inszeniert das du einen Kuss bekommst?“ Horo wurde keineswegs rot. Nein, gar nicht. „Aber nicht doch…“ Er bekam trotzdem einen. Und das sollte heute Nacht nicht der Einzigste sein. „Vielleicht fühle ich mich auch wieder besser, wenn ich etwas länger wieder hier bin…?“, flüsterte Ren fast anzüglich. Horo musste grinsen. „Ach, aber sooo erwachsen sein?“ „´Türlich…“, murmelte er, bevor sie wieder in einem Kuss versanken. Erwachsen werden hieß ja nicht, dass man alten Gewohnheiten nicht mehr nachging. +*+*+ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)